zoom 03 - Sporthilfe
zoom 03 - Sporthilfe
zoom 03 - Sporthilfe
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Augustin Maillefer:<br />
«Ich habe bis zu<br />
13 Mal pro Woche für<br />
Olympia trainiert»<br />
Nr. 3 | September 2012<br />
ZOOM<br />
Nicola Spirig: «Der Super10Kampf wird bestimmt lustig» I Sébastien Chevallier und<br />
seine Zukunftspläne I Giulia Steingruber: «Ich bin hungriger als zuvor»
Editorial<br />
Liebe Freunde der <strong>Sporthilfe</strong><br />
2 <strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012<br />
«Olympia-<br />
siegerinnen<br />
fallen nicht<br />
vom Himmel»<br />
1998 ist mir in meiner damaligen Funktion als Geschäftsführerin<br />
des Schweizerischen Triathlon-Verbands eine junge Athletin<br />
begegnet: 16-jährig, mit dem nötigen Talent, Ehrgeiz und<br />
Biss, um sich im Spitzensport durchzukämpfen. 14 Jahre und<br />
tausende Trainingsstunden später hat sie geschafft, wovon<br />
viele träumen: Nicola Spirig stand diesen August ganz zuoberst<br />
auf dem Olympia-Podest.<br />
Ich habe Nicolas Weg mitverfolgt und gesehen, wie sie Höhen,<br />
aber auch Tiefen durchlebte. Dabei motivierte sie immer<br />
ihr grosses Ziel vor Augen: eine Olympiamedaille. Schon kurz<br />
nach Peking 2008 sprach Nicola von London und arbeitete unermüdlich<br />
auf ihren Tag X hin. Denn sie wusste: Olympiasieger-<br />
innen fallen nicht vom Himmel. Dahinter stecken nicht nur<br />
mehrere Monate Training, sondern viele Jahre harte Arbeit.<br />
Sie denken, die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de<br />
Janeiro liegen noch in weiter Ferne? Nicht für uns. Denn<br />
genauso, wie sich Nicola schon vor vielen Jahren eine Olympiamedaille<br />
in London als Ziel setzte, denken die von der<br />
<strong>Sporthilfe</strong> unterstützten Talente heute schon an Rio. Wie zum<br />
Beispiel der 19-jährige Ruderer Augustin Maillefer, welcher in<br />
London erste wertvolle Olympia-Erfahrungen sammelte. Oder<br />
die 18-jährige Kunstturnerin Giulia Steingruber, die nach der<br />
ersten Enttäuschung über den verpassten Sprungfinal schon<br />
wieder grosse Pläne schmiedet.<br />
Wir unterstützen Augustin, Giulia und die anderen <strong>Sporthilfe</strong>-<br />
Talente nicht erst in vier Jahren, wenn während zwei Wochen<br />
die Olympia-Scheinwerfer auf sie gerichtet sind. Wir fördern<br />
sie schon heute. Und wenn Sie 2016 den Schweizer Athletinnen<br />
und Athleten vor dem Fernseher die Daumen drücken,<br />
werden Sie sich an die Gesichter aus dem <strong>Sporthilfe</strong>-«<strong>zoom</strong>»<br />
erinnern. Mit dem Wissen, dass auch Sie als Mitglied, Pate oder<br />
Partner zu ihrem Erfolg beigetragen haben. Herzlichen Dank!<br />
Doris Rechsteiner<br />
Geschäftsführung <strong>Sporthilfe</strong><br />
<strong>Sporthilfe</strong>-Aktion<br />
Olympia-Auktion bringt Rekorderlös 3<br />
<strong>Sporthilfe</strong>-Events<br />
<strong>Sporthilfe</strong> Super10Kampf:<br />
das Treffen der Superhelden 4<br />
Ein Tag im Leben von …<br />
… Tennistalent Dimitri Bretting 5<br />
News<br />
Unterstützung auf dem Weg nach Rio 6<br />
Die Stars von morgen<br />
Sébastien Chevallier: Blick in die Zukunft 7<br />
Die Stars von morgen<br />
Interview mit Ruderer Augustin Maillefer 8–9<br />
Der <strong>Sporthilfe</strong>-Franken …<br />
… rollt weiter 10<br />
<strong>zoom</strong><br />
Das bringt unseren Sporttalenten Glück 11<br />
Auf Medaillenkurs<br />
Giulia Steingruber: «Ich gebe Vollgas» 12–13<br />
Mitgliederangebote<br />
Sechstagerennen Zürich<br />
Unihockey Herren Weltmeisterschaft 14<br />
Letzte Seite<br />
Kolumne Gian Simmen, Grüsse aus London 15<br />
Impressum<br />
Inhalt<br />
«<strong>zoom</strong>» ist das offizielle Publikationsorgan der Stiftung<br />
Schweizer <strong>Sporthilfe</strong> und geht an alle <strong>Sporthilfe</strong>-Mitglieder<br />
und Gönner. (CHF 6.– des Mitgliederbeitrages werden pro Jahr für<br />
das «<strong>zoom</strong>» verwendet.)<br />
Herausgeberin: Stiftung Schweizer <strong>Sporthilfe</strong>, Ittigen<br />
Gesamtleitung: Madlaina Schaad, <strong>zoom</strong>@sporthilfe.ch<br />
Redaktion: Marcel Brönnimann, Philipp Furrer,<br />
Barbara Kohler, Isabel Prinzing,<br />
Madlaina Schaad, Daniel Stegmann<br />
Layout und Druck: printgraphic AG Bern<br />
Papier: Balance Silk, FSC Recycled<br />
Bilder: Keystone, offizielle Partner-Bildagentur<br />
Bild Titelseite: Photopress<br />
Mitglieder-Sekretariat: <strong>03</strong>1 359 72 22<br />
Auflage: 26’200<br />
Erscheinungshäufigkeit: viermal jährlich<br />
Versand: September 2012<br />
Nächste Ausgabe: Dezember 2012<br />
Internetadresse: www.sporthilfe.ch
<strong>Sporthilfe</strong>-Aktion<br />
Engagement für die Medaillen-<br />
gewinner von morgen:<br />
Nicola Spirig, Roger Federer,<br />
Steve Guerdat und Co. trennten<br />
sich für die Charity-Auktion<br />
zugunsten der <strong>Sporthilfe</strong><br />
von persönlichen Gegenständen.<br />
Die Goldschuhe von Viktor Röthlin, ein<br />
Mountainbike-Trikot von Nino Schurter,<br />
das Olympia-Cap von Fabian Cancellara<br />
oder die Reitjacke von Steve Guerdat:<br />
All diese Erinnerungsstücke und viele<br />
weitere haben diesen Sommer einen<br />
neuen Besitzer gefunden. Während den<br />
Olympischen Sommerspielen in London<br />
versteigerte Swiss Olympic auf dem<br />
Online-Marktplatz ricardo.ch signierte<br />
Artikel von Schweizer Olympiateilnehmern<br />
zugunsten der <strong>Sporthilfe</strong>.<br />
Rogers Racket als Highlight<br />
der Olympia-Auktion<br />
Einmal mit Roger Federers Racket aufschlagen oder<br />
in Nino Schurters Trikot eine Runde drehen? Diesen Sommer<br />
machte dies die Charity-Auktion von Swiss Olympic<br />
möglich. Rund 50 signierte Sammlerstücke der Schweizer<br />
Olympiateilnehmer kamen während «London 2012» unter<br />
den Hammer. Der Rekorderlös von mehr als 60’000 Franken<br />
fliesst vollumfänglich an die <strong>Sporthilfe</strong> und damit<br />
in die Förderung der Medaillengewinner von morgen.<br />
Text: Madlaina Schaad / Bilder: Julia Rau, Keystone<br />
Federers Tennisracket als Highlight<br />
Viele Sportfans und Sammler nutzten<br />
die Chance, sich ein Stück Schweizer<br />
Sportgeschichte zu sichern. Zum Renner<br />
der Charity-Auktion entwickelte<br />
sich dabei das Roland-Garros-Tennisracket<br />
von Roger Federer, welches<br />
für 15’101 Franken unter den Hammer<br />
kam. Es übertraf den Kassenschlager<br />
der Olympischen Winterspiele Vancouver<br />
2010 – die Kultbrille von Simon<br />
Ammann, für welche ein Sportfan da-<br />
mals 5’200 Franken zahlte – um fast<br />
das Dreifache.<br />
Wertvolle Erinnerungsstücke<br />
Dem guten Zweck zuliebe trennte<br />
sich auch Triathletin Nicola Spirig von<br />
dem Trikot, in dem sie im Hyde Park zu<br />
Olympiagold sprintete. Schweren Herzens,<br />
wie sie zugibt: «Es ist mir nicht<br />
leicht gefallen, das Trikot in fremde<br />
Hände zu geben, denn es ist auch für<br />
mich ein sehr wertvolles Erinnerungsstück<br />
an meinen Olympiasieg.» Für die<br />
<strong>Sporthilfe</strong> habe sie es aber gerne gemacht.<br />
Rekorderlös von mehr als<br />
60’000 Franken<br />
Freuen dürfen sich die Medaillenge-<br />
winner von morgen: Denn der Rekorderlös<br />
der Charity-Auktion von insgesamt<br />
63’714 Franken fliesst vollumfänglich<br />
an die <strong>Sporthilfe</strong> und damit in die<br />
direkte Förderung hoffnungsvoller Sport-<br />
talente.<br />
<strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012 3
<strong>Sporthilfe</strong>-Events<br />
Am <strong>Sporthilfe</strong> Super10Kampf haben Sie<br />
die Chance, bekannte und erfolgreiche<br />
Schweizer Athletinnen und Athleten<br />
hautnah zu erleben. Auch einige aktuelle<br />
Olympioniken wagen sich in die<br />
Arena. Welcher Superheld oder welche<br />
Superheldin kommt gegen den eisernen<br />
Willen von Olympiasiegerin Nicola<br />
Spirig an? Hat Fechter Max Heinzer ausreichend<br />
Superkräfte, um den grossgewachsenen<br />
Sascha Heyer zu besiegen?<br />
Und aus welcher Sportart kommen die<br />
wirklichen Überflieger?<br />
Nicola Spirig will nach ihrem Olympiasieg<br />
auch die 12’000 Zuschauer im<br />
4 <strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012<br />
«SUPERHELDEN» in der Arena<br />
Sind es die beliebten Gladiatoren, die tolle Atmosphäre mit<br />
12’000 Zuschauenden oder die unterhaltsamen Spiele?<br />
Finden Sie selbst heraus, was den <strong>Sporthilfe</strong> Super10Kampf<br />
zum einmaligen Erlebnis macht, und feiern Sie am 2. November<br />
unter dem Motto «SUPERHELDEN» unsere Sportstars.<br />
Unter anderem dabei: die Olympiasiegerin Nicola Spirig.<br />
Text: Marcel Brönnimann / Bilder: Photopress<br />
Der Super10Kampf in Kürze<br />
Datum: Freitag, 2. November 2012<br />
Ort: Hallenstadion Zürich<br />
Zeit: 19.00 bis ca. 22.30 Uhr<br />
Motto: «SUPERHELDEN»<br />
Tickets: www.sporthilfe.ch/super10kampf<br />
Nicht verpassen<br />
Zwei Stunden <strong>Sporthilfe</strong> Super10Kampf am Sonntag,<br />
4. November 2012, 20.00 Uhr, auf SF zwei<br />
Hallenstadion Zürich begeistern. Nach<br />
2005 ist es ihr zweiter Auftritt am<br />
<strong>Sporthilfe</strong> Super10Kampf: «Ich finde es<br />
super, Sportler aus anderen Disziplinen<br />
zu treffen und bin gespannt, was für<br />
Spiele sich die <strong>Sporthilfe</strong> ausgedacht<br />
hat. Den Super10Kampf verbinde ich<br />
mit Spass, Spannung und dem fantastischen<br />
Publikum im Hallenstadion. Es<br />
wird bestimmt lustig.»<br />
Wo absolute Frauenpower…<br />
Neben Nicola Spirig werden noch weitere<br />
Athletinnen ihre Kräfte spielen lassen.<br />
Eiskunstlauf-Europameisterin Sarah<br />
Meier hat schon mehrmals bewiesen,<br />
dass sie ihre Power auf dem Eis auch anderweitig<br />
optimal einsetzen kann. Bereit<br />
für das Duell mit den ganz Grossen ist<br />
zudem die <strong>Sporthilfe</strong> Nachwuchsathletin<br />
2011 Wendy Holdener.<br />
… auf ein Basler Bollwerk trifft<br />
Herausgefordert werden diese Superheldinnen<br />
unter anderem von einem<br />
Ballkünstler. Er ist Fussballer aus Leidenschaft,<br />
hat aber inzwischen seine<br />
Fussballschuhe an den Nagel gehängt.<br />
Er war erfolgreicher Nationalspieler,<br />
wurde sieben Mal Schweizermeister<br />
und fünf Mal Cupsieger mit dem FC<br />
Basel. Benjamin Huggel feiert in diesem<br />
Jahr seine Super10Kampf-Premiere.<br />
Wird er vielleicht sogar der Überflieger?<br />
Diese Athleten und viele weitere werden<br />
als «SUPERHELDEN» durch das<br />
Hallenstadion fliegen, rennen, gleiten<br />
und hüpfen. Sichern Sie sich noch heute<br />
Ihren Sitzplatz: www.sporthilfe.ch/<br />
super10kampf
Ein Tag im Leben von …<br />
… Tennistalent Dimitri Bretting<br />
Nach Operationen an der<br />
Schulter und am Handge-<br />
lenk fand der 19-jährige<br />
Tennisspieler Dimitri Bretting<br />
vor einem halben Jahr ins<br />
Wettkampfgeschehen zurück.<br />
Sein Ziel verliert er nicht<br />
aus den Augen: Er will ganz<br />
nach oben, wie seine grossen<br />
Vorbilder Andre Agassi<br />
und Roger Federer. Dafür<br />
trainiert der «Bronze-Athlet»<br />
der <strong>Sporthilfe</strong> hart.<br />
Aufgezeichnet: Barbara Kohler<br />
Bild: Freshfocus<br />
Jetzt muss ich aufstehen. Ich<br />
mag es nämlich überhaupt nicht, schon<br />
morgens in Stress zu geraten.<br />
Da ich im Moment vom Gymnasium<br />
freigestellt bin, damit ich meine Karriere<br />
vorantreiben kann, gehe ich direkt<br />
zum ersten Training. Weit ist es nicht,<br />
schliesslich wohne ich auf der Anlage<br />
des Nationalen Leistungszentrums von<br />
Swiss Tennis in Biel, in einer riesigen WG<br />
mit 17 anderen Tennistalenten.<br />
Meist konzentriere ich mich im<br />
zweistündigen Training auf dem Platz<br />
auf ein oder zwei Themen, zum Beispiel<br />
auf Cross-Schläge. Ich spiele mit meinem<br />
Trainingspartner Federico Valsangiacomo<br />
ein Cross-Duell und wer sich<br />
zuerst eine gute Spielsituation herausgespielt<br />
hat, kann mit einem Longline-<br />
Ball das Spiel eröffnen. Der Punkt wird<br />
dann im ganzen Feld ausgespielt. Das<br />
Ganze nochmals und nochmals …<br />
Danach geht es ohne Pause weiter:<br />
Ich laufe nicht aus, sondern fahre –<br />
auf dem Veloergometer.<br />
Weil ich schon im Fitnesscenter<br />
bin, hänge ich eine Stunde Kraft- oder<br />
Konditionstraining an.<br />
Ich bin ein Allesesser: Hauptsache,<br />
es ist gesund und schmeckt. Am<br />
Mittagstisch in unserer Kantine unterhalte<br />
ich mich mit meinen WG-Kollegen.<br />
Gesprächsstoff gibt es immer<br />
genug: Da viele von uns auf dieselbe<br />
Schule gehen, reden wir zum Beispiel<br />
gerne über die Lehrer.<br />
Nach 20 Minuten Einlaufen folgen<br />
nochmals zwei Stunden Spieltraining<br />
wie am Morgen.<br />
Mein Trainingstag neigt sich<br />
dem Ende zu: nur noch 60 Minuten<br />
ausfahren und stretchen.<br />
Nach dem Duschen habe ich<br />
bis zum Nachtessen frei. Meist bin ich<br />
nach dem Training zu müde, um in die<br />
Stadt zu fahren, und gehe stattdessen<br />
auf mein Zimmer und ruhe mich aus.<br />
Am Abend kocht unsere Betreuerin<br />
Dominique. Strikt nach Vorschrift<br />
der Trainer, aber immer sehr gut! Alle<br />
18 sind nie da, als Tennisspieler ist man<br />
ja viel unterwegs. Trotzdem hat Dominique<br />
allerhand zu tun: Sie kocht nicht<br />
nur für uns, sondern hat auch immer<br />
ein offenes Ohr. Sie ist fast wie eine<br />
Mutter.<br />
Nach dem Nachtessen sitze ich<br />
mit meinen Kollegen in der «Lounge».<br />
Wenn man Privates zu besprechen hat,<br />
zieht man sich schon auch mal aufs<br />
Zimmer zurück. Oder manchmal hat<br />
man auch einfach keinen Bock auf Gesellschaft.<br />
Wenn ich nicht noch lange an einem<br />
missratenen Schlag rumstudiere,<br />
schlafe ich rasch ein.<br />
<strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012 5
News<br />
6 <strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012<br />
Unterstützung<br />
auf dem Weg nach Rio<br />
Was haben der Schwimmer Alexandre Liess, die Leichtathletin<br />
Lea Sprunger und der Judoka Ludovic Chammartin gemeinsam?<br />
Sie alle gehören zu den 53 Athletinnen und Athleten aus 15 Sommer-<br />
sportarten, welche die <strong>Sporthilfe</strong> neu in ihr Förderprogramm<br />
aufgenommen hat.<br />
Text: Madlaina Schaad / Bilder: Iris Hensel, Keystone<br />
Fechten, Judo, Rudern, Beachvolleyball, Windsurfen oder<br />
Sportschiessen: Es gibt viele Sportarten, die nur alle vier<br />
Jahre gross im Rampenlicht stehen. Dann nämlich, wenn<br />
für zwei Wochen alle Augen auf die Olympischen Spiele<br />
gerichtet sind. Plötzlich fiebern 100-mal mehr Zuschauer<br />
am Streckenrand mit, die Fernsehkameras fangen Höhenflüge<br />
und Niederlagen ein und zuhause drücken nicht nur<br />
Freunde, Familie und Bekannte, sondern Millionen Sportfans<br />
die Daumen.<br />
54 Medaillenhoffnungen für die nächsten Olympischen<br />
Spiele<br />
Ist der Zauber nach zwei Wochen vorbei, fristen viele<br />
Sportarten wieder ein Mauerblümchendasein. Geringes<br />
Medieninteresse, tiefe Preisgelder und keine grossen<br />
Sponsoren: Das ist für viele talentierte Athletinnen und<br />
Athleten die Realität. Genau hier hilft die <strong>Sporthilfe</strong>. 53<br />
Talente aus 15 Sommersportarten hat die Stiftung diesen<br />
Sommer in ihr Förderprogramm aufgenommen, darunter<br />
27 Olympiateilnehmer aus London.<br />
Unter anderem fördert die <strong>Sporthilfe</strong> neuerdings Fechter<br />
Fabian Kauter, Windsurfer Richard Stauffacher, Judoka<br />
Ludovic Chammartin und Schwimmer Alexandre Liess<br />
Auch sie dürfen seit diesem<br />
Jahr auf die Unterstützung der<br />
<strong>Sporthilfe</strong> zählen: Schwimmer<br />
Alexandre Liess, Leichtathletin<br />
Lea Sprunger und Judoka Ludovic<br />
Chammartin.<br />
auf ihrem Weg zu den nächsten Olympischen Spielen. Sie<br />
erhalten individuelle Förderbeiträge von 7’000 bis 12’000<br />
Franken pro Jahr. Geld, das ihnen hilft, die Kosten für Material,<br />
Auslandsreisen, Physiotherapie und Trainings zu<br />
bewältigen, und ihnen vielleicht sogar die Chance gibt,<br />
das Arbeitspensum zu reduzieren – damit mehr Zeit fürs<br />
Training bleibt.<br />
Vom Nachwuchs bis zur Elite<br />
Bereits Anfang Jahr hat die <strong>Sporthilfe</strong> 87 Wintersportathleten<br />
in ihr Förderprogramm aufgenommen. Neu unterstützt<br />
sie nun insgesamt 140 Athletinnen und Athleten<br />
als sogenannte «Gold-», «Silber-» und «Bronze-Athleten».<br />
Neben der Elite fördert die <strong>Sporthilfe</strong> zudem nach wie vor<br />
den Schweizer Nachwuchssport: Im Projekt Patenschaften<br />
der <strong>Sporthilfe</strong> profitieren mehr als 300 leistungsorientierte<br />
Nachwuchshoffnungen aus rund 50 Sportarten von finanzieller<br />
Unterstützung.<br />
In diesem «<strong>zoom</strong>» lernen Sie mit Sébastien Chevallier,<br />
Augustin Maillefer und Giulia Steingruber drei<br />
der neu unterstützten Sommersportathleten kennen.<br />
Welche Talente die <strong>Sporthilfe</strong> sonst noch fördert, erfahren<br />
Sie auf www.sporthilfe.ch/talente
Die Stars von morgen<br />
Sébastien Chevallier:<br />
«Mir gefällt das Profileben»<br />
An der Seite von Sascha<br />
Heyer erlebte Sébastien<br />
Chevallier in London seine<br />
Olympia-Premiere. Zurück in<br />
der Schweiz schlüpft der<br />
25-jährige Genfer aufgrund<br />
des Rücktritts seines Partners<br />
selbst in die Rolle des<br />
Leaders. Im Rucksack: jede<br />
Menge Erfahrung und wertvolle<br />
Tipps von Routinier<br />
Heyer. Finanzielle Rückendeckung<br />
erhält der talentierte<br />
Beachvolleyballer als<br />
«Silber-Athlet» von der<br />
<strong>Sporthilfe</strong>.<br />
Interview: Philipp Furrer<br />
Bilder: Keystone, Swiss Olympic<br />
Was war für dich der unvergesslichste<br />
Moment der Olympischen<br />
Spiele?<br />
Das zweite Spiel gegen die Russen. Wir<br />
hatten den Match bereits fast verloren,<br />
haben es dann aber geschafft, uns<br />
wieder zurückzukämpfen. Den Sieg vor<br />
15’000 Zuschauern zu feiern, war sensationell.<br />
Was hast du sportlich von deiner<br />
Olympia-Premiere mitgenommen?<br />
Viel. Da die Olympischen Spiele nur<br />
alle vier Jahre stattfinden, ist es sehr<br />
schwierig, mit dem riesigen Druck umzugehen,<br />
die Chance jetzt nützen zu<br />
müssen. Ich bin stolz, dass uns das gut<br />
gelungen ist. Wir konnten in jedem<br />
Spiel unsere Leistung abrufen und haben<br />
mit dem Achtelfinaleinzug unser<br />
Ziel erreicht. Aber nicht nur das Turnier<br />
selbst, auch die fast zweijährige Qualifikationsphase<br />
mit allen Hochs und<br />
Tiefs war sehr lehrreich.<br />
Inwiefern?<br />
Ich habe mich damit auseinandergesetzt,<br />
was es heisst, Spitzensportler zu<br />
sein. Das Zusammensein mit Sascha<br />
war da eine riesige Chance für mich. Er ist<br />
extrem erfahren. Nicht nur auf dem Feld,<br />
sondern auch bei anderen Fragen wie<br />
zum Beispiel Trainingsplanung, Spon-<br />
sorensuche oder Umgang mit Medien.<br />
Er hat immer den Lead gehabt und mir<br />
viele wertvolle Tipps gegeben. Nach<br />
seinem Rücktritt werde ich wohl diese<br />
Rolle übernehmen müssen, denn einen<br />
Manager kann ich mir nicht leisten.<br />
Wie sehen jetzt deine Zukunfts-<br />
pläne aus?<br />
Mir gefällt das Profileben und ich freue<br />
mich darauf, mit meinem neuen Partner<br />
weiterzuspielen. Unsicher bin ich<br />
mir, wie es mit meiner Ausbildung<br />
weitergehen soll. Bis Ende 2011 habe<br />
ich 50 Prozent studiert, um irgendwann<br />
als Sekundarlehrer Geschichte,<br />
Sport und Deutsch als Fremdsprache<br />
zu unterrichten. Damals bin ich den<br />
ganzen Tag zwischen Beachvolley-Feld,<br />
Kraftraum und Uni hin und her gependelt.<br />
Um mich im Olympiajahr zu<br />
100 Prozent auf den Sport zu konzentrieren,<br />
habe ich mein Studium auf Eis<br />
gelegt. Sportlich hat mir das extrem<br />
viel gebracht, daher möchte ich diesen<br />
Weg im Moment so weitergehen. Vielleicht<br />
kann ich dann aber im Winter<br />
eine oder zwei Vorlesungen besuchen,<br />
damit ich beim Studium doch nicht<br />
ganz den Anschluss verliere.<br />
Wie hilft dir die Unterstützung der<br />
<strong>Sporthilfe</strong> dabei?<br />
Das zusätzliche Geld ermöglicht mir<br />
einiges. So kann ich zum Beispiel im<br />
Winter länger im Ausland trainieren,<br />
mir einen guten Trainer leisten oder<br />
die Flüge an die Wettkämpfe bezahlen.<br />
Merci für diese Unterstützung!<br />
<strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012 7
Die Stars von morgen<br />
Welche Eindrücke hast du aus<br />
London mitgenommen?<br />
Tolle Eindrücke. Alles, aber wirklich alles,<br />
drehte sich in London um Sport. Die<br />
Wettkämpfe waren perfekt organisiert,<br />
das Leben im Dorf war spannend und<br />
nachdem meine eigenen Wettkämpfe<br />
vorbei waren, hatte ich das Glück, viele<br />
andere Sportarten zu sehen.<br />
Mit 19 an die Olympischen Spiele<br />
und dort auf Rang zwölf – bist du<br />
zufrieden?<br />
Auch wenn wir uns rangmässig doch etwas<br />
mehr erhofft hatten, bleiben doch<br />
die guten Erinnerungen an die Wett-<br />
kämpfe. Das Niveau war enorm hoch<br />
und der angestrebte Top-8-Platz ambitiös.<br />
Zwar haben wir das im Voraus<br />
gewusst, aber wenn es dann einmal<br />
wirklich losgeht, erwartet man insgeheim<br />
mehr.<br />
8 <strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012<br />
Im Alter von 19 Jahren besitzt Augustin Maillefer bereits die Erfahrung von<br />
zwei Olympischen Spielen. In Singapur nahm der Ruderer vor zwei Jahren<br />
an den ersten «Youth Olympic Games» (YOG) der Geschichte teil, im Sommer<br />
dieses Jahres folgten die Olympischen Spiele von London. Inzwischen<br />
ist wieder Normalität ins Leben des Waadtländers eingekehrt. Noch ist<br />
«Rio 2016» weit weg, mit der Unterstützung von Verband, Klub und der<br />
Stiftung Schweizer <strong>Sporthilfe</strong> ist er aber gewillt, diesen weiten Weg zu rudern.<br />
Interview: Daniel Stegmann / Bilder: Photopress<br />
Augustin Maillefer:<br />
«Die Momente auf dem Wasser<br />
entschädigen für alles»<br />
Haben dich die vielen Zuschauer<br />
an den Wettkämpfen beeinflusst?<br />
Sicher haben sie das, aber ich könnte<br />
nicht einmal im Ansatz beschreiben,<br />
in welcher Weise. Die vielen Zuschauer<br />
haben uns nicht kaltgelassen. Niemanden<br />
hat das kaltgelassen. Während wir<br />
an normalen Regatten vielleicht um<br />
die 300 Zuschauer haben, waren es in<br />
London gegen 30’000! Schon 500 Meter<br />
vor dem Ziel war der Lärm ohrenbetäubend.<br />
Nach deinem letzten Einsatz<br />
warst du dann selbst Zuschauer …<br />
… und ich habe auch das sehr genossen.<br />
Einen Tag nach unserem letzten<br />
Wettkampf fand der Ruderfinal statt.<br />
Obwohl ich noch sehr müde war, wollte<br />
ich diesen auf keinen Fall verpassen.<br />
Danach habe ich mir Tickets für viele<br />
Sportarten besorgt: Beachvolleyball,<br />
Leichtathletik, Wasserball, Synchronschwimmen<br />
– wenn es irgendwie gegangen<br />
wäre, hätte ich alles geschaut.<br />
Wirklich alles (lacht).<br />
Du warst zwei Jahre zuvor an den<br />
Youth Olympic Games in Singapur.<br />
Kann man die beiden Anlässe<br />
überhaupt vergleichen?<br />
Verglichen mit den Spielen in London<br />
waren die YOG winzig. Aber sie haben<br />
mir doch einen guten Eindruck davon<br />
vermittelt, was mich diesen Sommer<br />
erwartete. So war ich kaum überrascht,<br />
das Interesse von Medien und Fans zu<br />
spüren und die vielen Menschenmassen<br />
zu sehen, die in die Arenen strömten.<br />
Trotzdem: Mehr als ein leichtes<br />
Aufwärmen waren die Youth Olympic<br />
Games kaum. Die «grossen» Olympischen<br />
Spiele sind zwanzigmal grösser.<br />
Sie sind unfassbar gross, und die Emo-
Augustin Maillefer<br />
tionen sind immer und überall zu spüren,<br />
sei es bei den Athleten selbst oder<br />
bei den Zuschauern.<br />
In London warst du Teil des Projekts<br />
«Doppelvierer». In welchem<br />
Projekt siehst du dich im Hinblick<br />
auf Rio 2016?<br />
Das ist jetzt noch zu früh, um diese<br />
Frage zu beantworten. Rio 2016 ist<br />
zwar schon im Hinterkopf, aber doch<br />
noch sehr weit weg. Ich habe schon<br />
bald nach den Olympischen Spielen<br />
und nach ein paar Wochen Erholung<br />
wieder mit dem Training begonnen.<br />
In den nächsten Wochen und Monaten<br />
werde ich mich vor allem auf Skiff,<br />
also Einzelrudern, konzentrieren. Ob<br />
und in welchem Projekt ich dann Aufnahme<br />
finde, entscheidet der Ruderverband,<br />
aber das wird wohl frühestens<br />
im nächsten Jahr sein.<br />
In welchem Boot du rudern möchtest<br />
– das kannst du nicht selbst<br />
entscheiden?<br />
Das ist bei uns Ruderern normal. Nach<br />
Olympischen Spielen wird jeweils geschaut,<br />
welche Ruderer weitermachen<br />
und ob gute Junioren nachrücken. Der<br />
Verband versucht dann, die stärksten<br />
Ruderer in einem Projekt zusammen-<br />
«Noch vor 12 Monaten hätte ich nie<br />
gedacht, an den Olympischen Spielen<br />
dabei zu sein»<br />
Geburtstag 29. April 1993<br />
Wohnort Renens (Lausanne)<br />
Erfolge 6. Rang Junioren-WM 2011 Skiff, «Meilleur Espoir Romand 2011»,<br />
1. Rang Junioren-WM 2010 Team, mehrfacher Schweizermeister<br />
Ausbildung Student Sport und Informatik an der Uni Lausanne<br />
Hobbys Unihockey, Velo, Lesen, Jonglieren<br />
zubringen, um für die wichtigen internationalen<br />
Wettkämpfe konkurrenzfähige<br />
Boote zu haben. Jetzt kommt eine<br />
spannende Zeit, denn manchmal tauchen<br />
plötzlich starke Junioren auf, mit<br />
denen niemand gerechnet hat.<br />
«Während wir sonst<br />
um die 300 Zuschauer<br />
haben, waren<br />
es in London gegen<br />
30’000!»<br />
Du warst im letzten Jahr ja noch<br />
selbst ein überraschender Junior …<br />
Das stimmt. Noch vor 12 Monaten hätte<br />
ich nie gedacht, an den Olympischen<br />
Spielen mit dem Doppelvierer dabei zu<br />
sein – und dann ging alles plötzlich<br />
ganz schnell.<br />
Wie finanzierst du deinen Sport?<br />
Die grosse Aufmerksamkeit, die wir<br />
während den Olympischen Spielen von<br />
Medien und Zuschauern bekamen, ist<br />
eine Ausnahme. Als Ruderer kann man<br />
hier in der Schweiz deshalb nicht erwar-<br />
ten, von einzelnen Sponsoren Zehn-<br />
tausende von Franken zu erhalten. Ich<br />
profitiere von vielen kleinen bis mittleren<br />
Unterstützungsbeiträgen; einen<br />
Teil übernimmt mein Klub in Lausanne,<br />
einen Teil der Ruderverband, und nicht<br />
zuletzt erhalte ich auch von der <strong>Sporthilfe</strong><br />
einen wichtigen Beitrag. Nachdem<br />
ich lange <strong>Sporthilfe</strong>-Patenathlet<br />
war, erhalte ich nun neu als sogenannter<br />
«Bronze-Athlet» jährlich 7000<br />
Franken. Und in diesem Jahr zusätzlich<br />
dank der Ehrung als «Meilleur Espoir<br />
Romand» 6000 Franken. Jeder dieser<br />
Beiträge ist wertvoll für mich und wie<br />
ein Puzzleteil, der sich zu einem Ganzen<br />
fügt.<br />
Rudertrainings müssen unglaublich<br />
hart sein – was fasziniert dich<br />
denn so am Rudern?<br />
Es ist ein wunderbares Gefühl, auf<br />
dem Wasser zu gleiten, mit den Teamkollegen<br />
die exakt gleiche Bewegung<br />
zu machen und zu spüren, wie man<br />
gemeinsam vorwärtskommt. Ja, die<br />
Trainings sind hart, seit dem vergangenen<br />
Jahr habe ich bis zu 13 Mal pro<br />
Woche für Olympia trainiert. Und doch<br />
glaube ich nicht, auf wesentliche Dinge<br />
verzichtet zu haben. Die Momente<br />
auf dem Wasser entschädigen für<br />
alles.<br />
<strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012 9
<strong>Sporthilfe</strong>-Franken<br />
Hier rollt der <strong>Sporthilfe</strong>-Franken<br />
Oktober – November 2012<br />
aktuell<br />
4. November 2012<br />
aktuell<br />
Ein herzliches Dankeschön unseren Partnern der Aktion <strong>Sporthilfe</strong>-Franken:<br />
ARTOFFONDUE.CH, ATHLETICUM SPORTMARKETS, BADMINTON SWISS OPEN, BOLLIGER SCHUHE + SPORT / SHOP-24.CH, CSIO ST. GALLEN, CUR-<br />
LING BAHN ALLMEND, DATASPORT, DAVIS CUP, ENGADIN SKIMARATHON, FISHERMAN’S FRIEND STRONGMANRUN, FIVB BEACH VOLLEYBALL SWATCH<br />
WORLD TOUR – 1TO1 EN ERGY GRAND SLAM, HUSPO SPORTS FACTORY, INFERNO TRIATHLON, LOIPEN SCHWEIZ, MURTENLAUF, NEUE GRASS-<br />
HOPPER FUSSBALL AG, PACK EASY, QUEVITA, SCHWEIZERISCHER FUSSBALLVERBAND, SCHWEIZERISCHER TURNVERBAND, SPORTMUSEUM, SWISS<br />
CUP, SWISS UNIHOCKEY, TANZVEREINIGUNG SCHWEIZ TVZ, TEST&TRAINING TCS<br />
10 <strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012<br />
Athleticum Sportmarkets<br />
Background: Der Sportartikel-Fachmarkt Athleticum<br />
Sportmarkets ist seit Jahren treuer<br />
Partner der <strong>Sporthilfe</strong> und engagiert sich für<br />
talentierte Schweizer Athletinnen und Athleten<br />
(www.athleticum.ch).<br />
Schweizerischer Fussballverband<br />
Background: Für einen Fussballer gehört es<br />
zum Grössten, sein Heimatland im sportlichen<br />
Wettkampf gegen die Besten der Welt<br />
zu vertreten. Der Schweizerische Fussballverband<br />
engagiert sich gemeinsam mit seinen<br />
Fussballfans nicht nur für den Fussball,<br />
sondern bei den Länderspielen inkl. Vorbereitungsspielen<br />
durch die Integration des<br />
Swiss Cup Zürich – Weltklasseturnen<br />
Background: Am Sonntag, 4. November 2012,<br />
ist es wieder so weit: Eine Auswahl der besten<br />
Kunstturner der Welt misst sich im Hallenstadion<br />
beim Swiss Cup Zürich, einem der hochkarätigsten<br />
Sportevents der Schweiz. Erleben Sie die Dynamik,<br />
Ästhetik und Präzision im Paarwettkampf<br />
auf höchstem Niveau. Der Swiss Cup Zürich hat<br />
sich als jährliches Highlight im Schweizer Kunst-<br />
swiss unihockey – jung, dynamisch,<br />
attraktiv<br />
Background: 435 Vereine bilden mit mehr als<br />
2000 Teams und rund 30’000 Lizenzierten<br />
den drittgrössten Mannschaftssportverband<br />
der Schweiz. Vom 2. bis 9. Dezember steht für<br />
Sportinteressierte mit der Unihockey Herren<br />
Weltmeisterschaft ein absoluter Leckerbissen<br />
auf dem Programm. 16 Mannschaften aus aller<br />
Welt kämpfen in Bern und Zürich um den<br />
Weltmeistertitel (www.wfc2012.ch).<br />
Aktion <strong>Sporthilfe</strong>-Franken: Für jedes verkaufte<br />
Produkt, das auf dem November-Monatsflyer<br />
von Athleticum Sportmarkets ist, geht 1 Franken<br />
an die <strong>Sporthilfe</strong>. Zusätzlich wird an der<br />
Kasse in den 25 Filialen angefragt, ob der Kunde<br />
einen <strong>Sporthilfe</strong>-Franken für hoffnungsvolle<br />
Sporttalente leisten möchte.<br />
<strong>Sporthilfe</strong>-Frankens auch für den gesamten<br />
Schweizer Sport (www.football.ch).<br />
Aktion <strong>Sporthilfe</strong>-Franken: Beim Kauf eines<br />
Tickets zu einem Schweizer Länderspiel (inkl.<br />
Vorbereitungsspiele) bezahlen die fussballbegeisterten<br />
Fans solidarisch einen Franken an<br />
Schweizer Sporttalente.<br />
turn-Kalender und auch als weltweit bekannter<br />
Topanlass im Turnsport etablieren können.<br />
Aktion <strong>Sporthilfe</strong>-Franken: Beim Kauf eines Tickets<br />
(www.ticketcorner.ch) kann der Besucher<br />
freiwillig entscheiden, ob er mit einem zusätzlichen<br />
Franken den Schweizer Sport unterstützen<br />
möchte.<br />
Aktion <strong>Sporthilfe</strong>-Franken: Pro verkauftes Ticket<br />
für die Cupfinals und die Euro Floorball Tour<br />
fliesst ein Franken in die Förderung hoffnungsvoller<br />
Sporttalente. Zudem wird ein freiwilliger<br />
<strong>Sporthilfe</strong>-Franken auf den Tickets für die Weltmeisterschaften<br />
erhoben.
Bilder: Swiss-Ski, zVg<br />
<strong>zoom</strong><br />
«Was bringt dir Glück<br />
für deine Wettkämpfe?»<br />
Madeline Coquoz<br />
13 Jahre, Wasserspringen, FR<br />
«Wenn ich auf dem Sprungbrett<br />
stehe, gehe ich nochmals in<br />
mich und spiele in Gedanken<br />
den Sprung durch. Dieses Ritual<br />
kurz vor dem Abspringen hilft<br />
mir, bessere Sprünge zu zeigen.<br />
Sobald ich dann aus dem Wasser<br />
steige, denke ich bereits wieder<br />
an den nächsten Sprung.»<br />
Manuel Fasnacht<br />
17 Jahre, Mountainbike, SO<br />
«Mein Glücksbringer ist ein Gold-<br />
engel, den ich mir gemeinsam<br />
mit meiner Freundin gekauft<br />
habe. Er ist überall dabei – zu<br />
Hause auf dem Nachttisch und<br />
an den Rennen in der Trikot-<br />
tasche. Am Fernsehen habe ich<br />
mal gesehen, dass Fabian Cancellara<br />
per Zufall denselben hat.»<br />
Jason Rüesch<br />
16 Jahre, Langlauf, GR<br />
«Ich habe immer genau das glei-<br />
che Ritual. 15 Minuten vor Startschuss<br />
esse ich ein kleines Stück<br />
von einem sehr kohlenhydrat-<br />
haltigen Energy-Riegel mit Aprikosengeschmack.<br />
Das gibt mir<br />
irgendwie ein gutes Gefühl. Da-<br />
nach starte ich mit meinem Auf-<br />
wärmprogramm.»<br />
Haben Sie gewusst, dass die <strong>Sporthilfe</strong> mehr als 400 hoffnungsvolle<br />
Sporttalente direkt finanziell unterstützt und sie auf ihrem<br />
Weg an die Spitze mit Patenschaften, direkten Förderbeiträgen<br />
und Auszeichnungen begleitet? Erfahren Sie mehr über die Talentförderung<br />
der <strong>Sporthilfe</strong>: www.sporthilfe.ch/talente<br />
Simon Heid<br />
16 Jahre, Judo, TG<br />
«Ich habe keinen Glücksbringer<br />
oder ein spezielles Ritual. Eine<br />
gute Vorbereitung, Selbstvertrauen<br />
und positives Denken finde<br />
ich wichtiger. Wofür ich im Judo<br />
Glück brauche, ist die Auslosung –<br />
und die kann ich ja sowieso nicht<br />
beeinflussen.»<br />
Alexandra Helbling<br />
18 Jahre, Rollstuhlsport, LU<br />
«Andere Athleten hören vielfach<br />
Musik vor einem Wettkampf.<br />
Mein Ritual ist dagegen sehr<br />
speziell. Ich bin so entspannt vor<br />
dem Start, dass ich dauernd gähnen<br />
muss. Und mein Glücksbringer<br />
ist eine Halskette mit einem<br />
silbernen Kreuz mit Amethysten,<br />
ein Geschenk meiner Eltern.»<br />
Samantha Gugler<br />
21 Jahre, Sportschiessen, FR<br />
«Vor fast jedem Wettkampf höre<br />
ich die Playlist mit all meinen<br />
Lieblingsliedern rauf und runter,<br />
zum Beispiel ‹I Follow Rivers› von<br />
Lykke Li. Dank der Musik kann<br />
ich mich ein bisschen vom Wettkampf<br />
ablenken und mich trotzdem<br />
gleichzeitig motivieren.»<br />
<strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012 11
Auf Medaillenkurs<br />
Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2012<br />
in London hatte Giulia Steingruber<br />
kaum Bedenken hinsichtlich ihrer beiden<br />
Sprünge geäussert. Den «Tschussowitina»<br />
war sie schon einige Male<br />
zuvor einwandfrei gestanden – unter<br />
anderem im Frühling 2012, als sie an<br />
der Europameisterschaft die Bronzemedaille<br />
gewann. Einen «Tsukahara»<br />
mit einer Doppelschraube hatte sie<br />
zwar noch nie zuvor an einem Wettkampf<br />
gezeigt, sie gab sich für die Premiere<br />
in London aber zuversichtlich:<br />
«Es sollte klappen.» Es klappte nicht.<br />
Die 18-jährige Ostschweizerin stürzte<br />
beim «Tsukahara» – und kämpfte danach<br />
mit den Tränen.<br />
«Es war ein Schock»<br />
Das jüngste Schweizer Delegationsmitglied<br />
ist enttäuscht über den ver-<br />
12 <strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012<br />
Sie mühte sich jahrelang 28 Stunden pro Woche ab und am Ende reich-<br />
ten wenige Sekunden, um ihren grössten Traum zerplatzen zu lassen:<br />
Die 18-jährige Kunstturnerin Giulia Steingruber verpasste an den<br />
Olympischen Spielen den Einzug in den Sprungfinal. Wie sie sich wieder<br />
aufgerafft hat, was ihre nächsten Ziele sind und wie die <strong>Sporthilfe</strong><br />
sie schon seit sechs Jahren auf ihrem Weg begleitet, lesen Sie hier.<br />
Text: Isabel Prinzing / Bilder: Keystone<br />
Giulia Steingruber:<br />
«Ich bin nun hungriger<br />
als zuvor»<br />
patzten Sprung. «Ich wusste, dass ich<br />
es konnte.» Noch im Training hatte sie<br />
den Sprung einwandfrei beherrscht.<br />
Am Ende habe wohl die Erfahrung<br />
gefehlt, meint die Kunstturnerin und<br />
spricht auch ihre Nervosität an. «Klar<br />
will man sich einreden, dass es ein<br />
Wettkampf wie jeder andere ist. Aber<br />
schlussendlich steht man vielleicht<br />
nur einmal in seinem Leben in einem<br />
Stadion wie der North Greenwich Arena<br />
und versucht, es allen zu zeigen.»<br />
Den Sturz hatte Giulia Steingruber zunächst<br />
gar nicht richtig realisiert. «Es<br />
war ein Schock, und ich war wie gelähmt.»<br />
Irgendwie sei ihr alles wie ein<br />
Film vorgekommen, der sich vor ihren<br />
Augen abspielte. «Ich versuchte, mich<br />
zusammenzureissen. Der Wettkampf<br />
war schliesslich noch nicht vorbei.» Ihr<br />
Trainer, Zoltan Jordanov, habe versucht,<br />
sie zu motivieren. Giulia Steingruber<br />
raffte sich auf – und zeigte die beste<br />
Balkenübung ihrer Karriere. Sie zog in<br />
den Mehrkampffinal ein und belegte<br />
dort schliesslich den guten 14. Rang,<br />
das beste Resultat einer Schweizerin<br />
seit 1984.<br />
So schloss die Kunstturnerin doch noch<br />
versöhnlich mit den Olympischen Spielen<br />
2012 ab. Allein die Teilnahme sei<br />
eine einzigartige Erfahrung gewesen,<br />
«ein Traum, der wahr geworden ist».<br />
Und auch aus dem verpassten Einzug<br />
in den Sprungfinal zieht Giulia Steingruber<br />
eine positive Bilanz: «Ich habe<br />
gelernt, wie ich mit einer so grossen<br />
Enttäuschung umgehen muss. So ist<br />
halt der Sport: Manchmal verliert man,<br />
manchmal gewinnt man.»
Giulia Steingruber<br />
28 Stunden Training pro Woche<br />
Zurück aus London, ist Giulia Steingruber<br />
wieder in ihren Trainingsalltag<br />
im Nationalen Leistungszentrum in<br />
Magglingen eingetaucht. Mit dem<br />
harten Training und dem hohen Aufwand<br />
kann sie gut umgehen. «Das<br />
ist, wie wenn man arbeiten muss. Klar<br />
gibt es Tage, an denen man weniger<br />
motiviert ist.» Bei 28 Stunden Training<br />
pro Woche bleibt nicht viel Frei-<br />
«So ist halt der Sport:<br />
Manchmal verliert<br />
man, manchmal gewinnt<br />
man»<br />
zeit übrig, und wenn, dann tut Giulia<br />
das, was jede 18-Jährige gerne tut: sich<br />
mit Freunden treffen, shoppen, an den<br />
See fahren, snowboarden. Manchmal,<br />
wenn beispielsweise ein Weltcup ansteht,<br />
schmerzt es, Freunde und Familie<br />
zurückzulassen und auf vieles<br />
verzichten zu müssen. «Aber ich weiss,<br />
weshalb ich es auf mich nehme.» Ihre<br />
Familie und Freunde seien sehr verständnisvoll,<br />
erzählt sie, und kämen,<br />
wenn immer möglich, an ihre Wett-<br />
«Es ist ein tolles Gefühl, zu wissen,<br />
dass es da draussen jemanden gibt,<br />
der an dich glaubt»<br />
Geburtstag 24. März 1994<br />
Wohnort Gossau / Biel<br />
Grösste Erfolge 14. Rang im Mehrkampf an den Olympischen Spielen in London 2012,<br />
5. Rang im Sprung an den WM in Tokio 2011,<br />
3. Rang im Sprung an den EM in Brüssel 2012<br />
Hobbys Kollegen, Musik, Snowboarden<br />
kämpfe. Auch in London seien sie dabei<br />
gewesen, was «sehr schön war, da<br />
ich Zeit mit ihnen verbringen konnte,<br />
wenn mal nichts los war».<br />
Menschen, die an sie glauben<br />
Die moralische Unterstützung, die<br />
Giulia von ihrer Familie erhält, ist für<br />
sie unverzichtbar. Und auch von der<br />
<strong>Sporthilfe</strong> bekommt sie Rückhalt. Als<br />
12-Jährige erhielt sie erstmals eine<br />
<strong>Sporthilfe</strong>-Patenschaft, welche Jahr für<br />
Jahr verlängert wurde. Ihren langjährigen<br />
<strong>Sporthilfe</strong>-Paten hat Giulia auch<br />
schon persönlich getroffen, Pakete und<br />
E-Mails erhalten. «Es ist ein tolles Gefühl,<br />
zu wissen, dass es da draussen<br />
jemanden gibt, der an dich glaubt.»<br />
Mittlerweile ist Giulia Steingruber dem<br />
Patenschaftsalter entwachsen und gehört<br />
selbst schon zu den «Grossen».<br />
Als «Silber-Athletin» der <strong>Sporthilfe</strong> er-<br />
hält sie jährlich 12’000 Franken, die sie<br />
finanziell entlasten. Jüngeren Nachwuchstalenten<br />
rät sie, das Ziel immer<br />
weiter zu verfolgen und nie aufzugeben.<br />
«Ich denke, es ist dieser Ehrgeiz,<br />
der mich bis hierher gebracht hat. Vielleicht<br />
setze ich mich manchmal unbewusst<br />
unter Druck. Aber ich will eben<br />
unbedingt immer besser werden.»<br />
Hungriger als je zuvor<br />
Trotz grossem Ehrgeiz: Für Giulia Steingruber<br />
ist das Wichtigste, die Freude<br />
am Turnen nicht zu verlieren. Ihre ältere<br />
Schwester Désirée ist seit Geburt<br />
körperlich und geistig behindert und<br />
auf den Rollstuhl angewiesen. «Wir<br />
haben ein sehr gutes Verhältnis, obwohl<br />
wir einen total unterschiedlichen<br />
Weg gehen. Ihre Geschichte zeigt mir,<br />
wie privilegiert ich bin, dass ich überhaupt<br />
auf so hohem Niveau turnen<br />
kann.» Das motiviere sie, ständig weiterzumachen,<br />
bei Niederlagen wieder<br />
aufzustehen und das Ziel nicht aus<br />
den Augen zu verlieren. «Nach meiner<br />
ersten Teilnahme an den Olympischen<br />
Spielen bin ich nun hungriger als zuvor.<br />
Ich habe mein Ziel noch nicht erreicht –<br />
deshalb gebe ich nochmals vier Jahre<br />
Gas, um hoffentlich in ‹Rio 2016› die<br />
Qualifikation für den Sprungfinal zu<br />
schaffen.»<br />
Als Mitglied oder Partner der <strong>Sporthilfe</strong><br />
unterstützen auch Sie Giulia auf ihrem<br />
Weg an die Spitze. Herzlichen Dank!<br />
www.sporthilfe.ch/talente<br />
<strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012 13
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Mitgliederaktion<br />
<strong>Sporthilfe</strong><br />
Mittwoch, 28. November<br />
Donnerstag, 29. November<br />
Nummerierte Sitzplätze Kat. 1 zum Preis<br />
von CHF 20.50 statt CHF 41.00.<br />
Bezug an der Kasse Hallenstadion gegen Vorweisen des<br />
Mitgliederausweises. Maximal 4 Karten pro Mitglied.<br />
www.sixdays-zuerich.ch<br />
Sport | Show | Ausstellung<br />
SIXDAY-NIGHTS<br />
Hallenstadion Zürich<br />
28. Nov. bis 1. Dez. 2012
Bild: zVg<br />
Dankeschön<br />
Ich bin Mitglied, weil …<br />
«… längst nicht alle das Glück haben,<br />
eine boomende Industrie im<br />
Rücken zu haben.»<br />
Als ich vor 23 Jahren meine Leiden-<br />
schaft fürs Snowboarden entdeckt hatte,<br />
steckte der Sport noch in den Kinderschuhen.<br />
In Nagano 1998 feierte ich<br />
meinen Olympiasieg. Damals begann<br />
der Freestyle-Markt zu boomen. Um<br />
für Material Werbung zu machen, hat<br />
die Industrie mit der grossen Kelle angerührt.<br />
Die Produzenten haben sich<br />
die besten Freestyle-Snowboarder als<br />
Testimonials rausgesucht und diese finanziell<br />
unterstützt. Ich war zur rechten<br />
Zeit in der richtigen Sportart erfolgreich.<br />
Längst nicht alle haben dieses Glück. Ich<br />
sehe immer wieder, wie Kollegen aus<br />
anderen Sportarten an der Weltspitze<br />
mitmischen und finanziell trotzdem<br />
kaum über die Runden kommen. Bestes<br />
Beispiel dafür sind die alpinen Snow-<br />
boarder oder die Boardercrosser. Haben<br />
Sie gewusst, dass über 99 Prozent aller<br />
gekauften Bretter Freestyle-Snowboards<br />
sind? Kein Wunder also, fliesst auch<br />
der Grossteil der Sponsorengelder der<br />
Materialindustrie an die Freestyle-Snow-<br />
boarder. Es ist leider Realität, dass nicht<br />
nur die Erfolge, sondern schlicht und<br />
einfach auch wirtschaftliche Mechanis-<br />
men darüber entscheiden, ob ein Spitzensportler<br />
die finanzielle Hürde meistern<br />
kann. Ich finde es eine gute Sache,<br />
dass die <strong>Sporthilfe</strong> genau jene Athleten<br />
unterstützt, die dieses Glück nicht haben.<br />
Deshalb helfe auch ich als <strong>Sporthilfe</strong>-Mitglied<br />
gerne mit.<br />
Gian Simmen<br />
Snowboard-Trainer und<br />
Halfpipe-Olympiasieger 1998<br />
Mit Ihrer Unterstützung haben auch Sie den Leichtathletinnen Lea Sprunger,<br />
Irene Pusterla, Noemi Zbären, Mujinga Kambundji und rund 30 weiteren Talenten<br />
die Teilnahme an den Olympischen Spielen ermöglicht. Hier ein Dankeschön aus<br />
London.<br />
<strong>zoom</strong> <strong>03</strong> /2012 15
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