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Ausgabe Mai 2011 - St. Jodokus Bielefeld

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Grundüberlegungen zu künstlerischen Details in<br />

<strong>St</strong>. <strong>Jodokus</strong> nach der Renovierung - Chorraum<br />

von Prof. Norbert Radermacher<br />

Dem Chorraum kann ich auf zweierlei,<br />

sehr unterschiedliche Arten<br />

begegnen.<br />

Zumeist ist er der Konzentrationspunkt<br />

für die Liturgie der<br />

gesamten Gemeinde. Durch die<br />

Versetzung der Ikonenwand in die<br />

Anbetungskapelle ist nun der Blick<br />

frei auf die abschließende Apsiswand<br />

und konzentriert sich auf<br />

das liturgische Geschehen.<br />

Das kostbare Kreuz genau in die<br />

Raummitte gehangen und angestrahlt<br />

kommt klar zur Geltung.<br />

Das restaurierte alte Chorgestühl<br />

schließt den Altarraum nach hinten<br />

ab. Es „antwortet“ gleichsam<br />

den Bänken der Gemeinde und<br />

nimmt mit ihnen den Altar in die<br />

Mitte.<br />

Feiert nur ein kleiner Kreis von<br />

Personen Liturgie, so findet er in<br />

der oktogonalen Raumanlage des<br />

Chorraums unter dem Kreuz eine<br />

würdevolle Situation, in der die<br />

Gemeinschaft und Nähe der<br />

„Umstehenden“ intensiv erfahren<br />

werden kann.<br />

Altar und Ambo sind in ihrer<br />

Gestalt auf die wesentliche Elemente<br />

der Liturgie reduziert. Marmor<br />

fügt sich mit Schiefer zu klaren<br />

Formen zusammen. Wie ein<br />

Tischtuch formt und schmückt das<br />

makellose, geschliffene Weiß des<br />

Marmors den Tisch über dem tiefen,<br />

rauhen Schwarz des Schiefers.<br />

Analog zum Tisch des Brotes steht<br />

der Ambo als „Tisch des Wortes“<br />

auf die Gemeinde zugerückt.Auch<br />

hier trägt die Schieferplatte die<br />

Konstruktion und dient als Ablage<br />

der Heiligen Bücher.<br />

zur Person:<br />

Norbert Radermacher, Berlin, geb. 1953, Professor und stellv. Rektor an der Kunsthochschule<br />

Kassel. Künstlerische Gestaltung der <strong>St</strong>. <strong>Jodokus</strong>-Kirche (von Juli 2010 bis März <strong>2011</strong>),<br />

gemeinsam mit Wencke K. Schoger, Innenarchitektin und Johannes Reuter, Architekt, Berlin.

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