Visualisierung & Wahrnehmung - VMP
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Fluiddynamik ein ebenso bedeutendes<br />
Standbein, ähnlich der Rolle der<br />
Experimentalphysik. Allerdings stützt<br />
sich heute natürlich auch jede experimentelle<br />
Tätigkeit auf einen massiven<br />
Einsatz von Rechnern ab, etwa für<br />
die Datenerfassung und -auswertung<br />
bei Windkanalmessungen, die an unserem<br />
Institut von meinem Kollegen<br />
Thomas Rösgen durchgeführt werden.<br />
Oder denken Sie an den riesigen<br />
Massstab von Datenerfassung und<br />
-auswertung beim LHC am CERN.<br />
Ingenieure und Naturwissenschaftler<br />
brauchen Berechnungsergebnisse<br />
für Strömungen verschiedenster Art:<br />
in der Aerodynamik oder Hydrodynamik<br />
von Körperumströmungen<br />
(Flugzeuge, Raumsonden, Fahrzeuge<br />
aller Art, Schiffe, Bahnen, Fuss- Tennis-<br />
oder Golfbälle, Skispringer …),<br />
durch Maschinen (Dieselmotoren,<br />
Turbolader, Gasturbinen, Pumpen,<br />
künstliche Herzen …), durch Leitungen<br />
(Gas-Pipeline, Blutkreislauf,<br />
Atemwege …), in der Natur (Flüsse,<br />
Ozeane, Erdinneres, Erd- oder Planetenatmosphären<br />
…), Prozesse der<br />
Chemie- oder Verfahrenstechnik –<br />
eine endlose Vielfalt. Fast jeder meiner<br />
Professoren-Kollegen an unserem<br />
– und viele auch an anderen Departementen<br />
– braucht irgendwann einmal<br />
in einem Forschungsprojekt Strömungsberechnungen,<br />
und die Strömungen,<br />
mit denen er es zu tun hat,<br />
sind meistens turbulent. Je mehr die<br />
Wissenschaftsdisziplinen quantitativ<br />
arbeiten, desto mehr sind sie auch auf<br />
Berechnungsmethoden in diesem Bereich<br />
angewiesen.<br />
22<br />
Haben Sie haupsächlich Ingenieure<br />
in Ihrer Arbeitsgruppe,<br />
oder befinden sich darunter<br />
auch Physiker und RW-Studenten?<br />
Die meisten meiner Mitarbeiter sind<br />
Ingenieure und Ingenieurinnen, aber<br />
wir haben immer auch Bachelor- und<br />
Master-Studenten von RW, die die<br />
Vertiefung Fluiddynamik gewählt<br />
haben. Ich bin auch seit langem Mitglied<br />
im Ausschuss des Studiengangs<br />
RW, der ja von Kollegen aus mehreren<br />
Departementen getragen wird.<br />
Selbst habe ich ursprünglich Mathematik<br />
und Physik studiert und bin damals<br />
über meine Diplomarbeit in die<br />
Numerische Fluiddynamik „eingewandert“.<br />
Ich würde selbstverständlich<br />
nicht zögern, einen geeigneten<br />
Physiker oder Mathematiker bei uns<br />
anzustellen. Die Bedeutung von Detailwissen<br />
für die spätere Forschungs-<br />
oder Berufstätigkeit wird nach meiner<br />
Beobachtung von den Studierenden<br />
viel zu stark überschätzt. Wichtig jedoch<br />
sind solides Grundwissen sowie<br />
bestimmte fachliche und persönliche<br />
Fähigkeiten.<br />
Interessiert Sie mehr die mathematische<br />
Seite Ihrer Forschung<br />
oder die Anwendung?<br />
Von mathematischer Seite würde ich<br />
nicht sprechen, sondern von methodischer.<br />
Ein Schwerpunkt bei uns<br />
ist in der Tat, wie bereits gesagt, die<br />
Titelthema: <strong>Visualisierung</strong>