Visualisierung & Wahrnehmung - VMP

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ANOSOV FLOW von Etienne Ghys und Jos Leys Von Anna Stockklauser und Nikola Ciganovic Das ist das Schöne daran Ein Interview mit Prof. Knörrer und Dr. Matt über Visualisierung in der Mathematik 40 Titelthema: Visualisierung
Vom 20. September bis 8. Oktober 2010 kommt die Ausstellung „Imaginary“ dank der Initiative von Prof. Knörrer und Prof. Welzl aus dem Departement Informatik nach Zürich. Schon jetzt haben wir die Gelegenheit wahrgenommen, um mit Prof. Horst Knörrer und Dr. Andreas Daniel Matt, dem Kurator, über die Ausstellung und die Bedeutung von Visualisierung in mathematischer Lehre und Forschung zu sprechen. Wenn man die Ausstellung „Imaginary“ besucht, was bekommt man dann zu sehen? Dr. Matt (aus Innsbruck telefonisch zugeschaltet): Zuerst sieht man mal bunte, mathematische Formen, nämlich dreidimensionale algebraische Flächen. Jedes der Bilder hat eine Formel dabei, nämlich diejenige, welche die Form erzeugt. Was man sieht, ist also die Lösungsmenge einer Gleichung in drei Variablen. Es gibt Touchscreens, auf denen die Besucher interaktiv und spielerisch neue Formen erzeugen und verändern können. Neben der algebraischen Geometrie berühren einige Installationen auch die Differentialgeometrie. Zusätzlich zu den Skulpturen sind auch grössere mathematische Körper ausgestellt, die man virtuell betreten, besteigen oder auch umwerfen kann, um zu sehen wie sie rollen. Ausserdem kann man mit verschiedenen interaktiven Applikationen, mit Fraktalen und mathematischen Simulationen experimentieren. Und einen Film gibt es auch noch. Entstanden ist die Ausstellung anlässlich des „Jahres der Mathematik“ 2008 am Mathematischen Institut Oberwolfach im Schwarzwald, dessen stellvertretender Direktor Prof. Knörrer ist. Jede Woche treffen sich dort auf Einladung führende Experten auf einem Gebiet, um mit Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt zu forschen und zu diskutieren. Die Themen der Tagungen reichen dabei von mathematischer Grundlagenforschung bis hin zu Anwendungsgebieten wie der Biomathematik oder „Mathematik und Meteorologie“. Wenn er darüber spricht, kommt Prof. Knörrer ins Schwärmen: „Es hat eine spezielle Atmosphäre, es ist völlig abgeschieden, mitten im Wald, rundherum ist gar nichts, alles was man machen kann, ist Mathematik und das ist das Schöne daran!“ Ein Teil der interaktiven Software von „Imaginary“ wurde speziell für diese Ausstellung entwickelt, damit die von den Besuchern erstellten Figuren so schnell wie möglich berechnet und dargestellt werden. Mit der Zeit wurde sie laufend weiterentwickelt. So können Besucher heute auch kleine Filme selber herstellen oder mit Hilfe einer Physik-Engine virtuelle Bälle werfen und exotische Flächen rollen lassen. Das dynamische Konzept der Ausstellung ist so erfolgreich, dass für 2011 bereits eine grosse Tournee durch Spanien geplant ist. Vamp Herbst 2009 41
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