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Visualisierung & Wahrnehmung - VMP

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scher Systeme geben uns Ansätze zum<br />

Aufstellen von Gesetzmässigkeiten.<br />

Diese Theorien müssen wiederum<br />

durch Beobachtungen – Messungen –<br />

überprüft und bestätigt werden.<br />

Doch der Begriff der Beobachtung gewinnt<br />

noch einen ganz anderen Charakter<br />

wenn man sich von der klassischen,<br />

direkt beobachtbaren Physik<br />

in die Gebiete der modernen Physik,<br />

z.B. der Speziellen Relativitätstheorie<br />

oder der Atomphysik und Quantenmechanik,<br />

vorwagt, wo wir uns meist<br />

nicht mehr auf direkte Beobachtungen<br />

stützen können.<br />

Moderne Physik<br />

Plötzlich stehen wir vor den Phänomen,<br />

dass wir von etwas scheinbar<br />

ganz Bekannten sprechen, jedoch etwas<br />

ganz anderes meinen.<br />

Bei Begriffen und Definitionen der<br />

Theorie können wir uns nicht mehr<br />

auf<br />

unser intuitives Verständnis aus dem<br />

Alltag verlassen, welches sich stark auf<br />

Vergleiche mit der für uns sichtbaren<br />

und somit zugänglichen Welt stützt.<br />

Aus diesem Grund müssen viele Begriffe<br />

wie Zeit, Ort, Impuls neu überdacht<br />

und mit neuen oder angepassten<br />

Bedeutungen versehen werden.<br />

Auch Heisenberg hatte (zum Trost aller<br />

Lernenden...) als Student mit solchen<br />

Widersprüchen zu kämpfen, wie<br />

seine Aussagen zur relativistischen<br />

Auffassung der Zeit zeigen:<br />

„(...) Du kannst auch sagen, ich habe<br />

32<br />

die Theorie mit dem Kopf, aber noch<br />

nicht mit dem Herzen verstanden. Was<br />

‚Zeit’ ist, glaube ich zu wissen, auch<br />

ohne dass ich Physik gelernt habe, und<br />

unser Denken und Handeln setzt diesen<br />

naiven Zeitbegriff ja immer schon voraus.<br />

(...) Ich möchte nur betonen, dass<br />

Sprechen und Denken unsicher werden,<br />

wenn wir so grundlegende Begriffe ändern,<br />

und Unsicherheit ist mit Verständnis<br />

nicht vereinbar. (...) Wenn man die<br />

Sprache so benützt, dass sie sich auf das<br />

unmittelbar Wahrgenommene bezieht,<br />

so können kaum Missverständnisse passieren,<br />

weil man dann ja bei jedem Wort<br />

weiss, was es bedeutet. Und wenn eine<br />

Theorie sich an diese Forderungen hält,<br />

wird man sie immer auch ohne viel Philosophie<br />

verstehen können.“<br />

Um diese Schwierigkeiten besser verstehen<br />

zu können, möchte ich das<br />

Wesen der Sprache etwas genauer betrachten:<br />

Sprache – gesprochene Bilder<br />

Sprache ist eine riesige Ansammlung<br />

von Gleichnissen: wir ordnen einem<br />

Begriff eine Bedeutung, ein Bild zu.<br />

Erst durch diese Veranschaulichung<br />

gewinnen wir ein Verständnis für das<br />

Gesagte.<br />

Doch wie vorgehen bei Phänomenen,<br />

die nicht mehr unsere alltägliche<br />

Erfahrung betreffen? Dinge, die<br />

wir noch gar nicht kennen oder die<br />

gar ausserhalb unseres direkten Erfassungsbereichs<br />

liegen? Beschreibt<br />

Sprache also nur das Beobachtbare?<br />

Titelthema: <strong>Visualisierung</strong>

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