Visualisierung & Wahrnehmung - VMP
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thermodynamischen Gründen (hoher<br />
Wirkungsgrad) möchte man die<br />
Temperaturen möglichst hoch halten,<br />
wohingegen die Materialien nicht in<br />
der Lage sind, diese Temperaturen<br />
auszuhalten. Folglich muss man die<br />
Schaufeln kühlen. Eine sehr weit<br />
entwickelte Technologie ist die sogenannte<br />
Filmkühlung. In der Nähe<br />
der Vorderseite der Schaufel befinden<br />
sich Reihen von kleinen Löchern, aus<br />
denen kühlere Luft ausgeblasen und<br />
so ein kühlender Schutzfilm auf die<br />
Turbinenschaufel gelegt wird, sodass<br />
sie nicht verbrennt.<br />
Schliesslich nenne ich das Einströmen<br />
eines Flusses in das Meer. Das<br />
Süsswasser des Flusses trägt auch eine<br />
Sedimentfracht. Man interessiert sich<br />
dafür, wie sich das Süsswasser mit<br />
dem Salzwasser vermischt und wie<br />
sich das Absetzen des Sedimentes im<br />
Meer dann abspielt. Diese Prozesse<br />
untersuchen wir erstmals mit hochaufgelösten<br />
Simulationen.<br />
Wir hatten einen Artikel im<br />
„Spektrum der Wissenschaft“<br />
über die Navier-Stokes-Gleichungen<br />
gelesen. Wenn man<br />
nun zeigte, dass es keine physikalische<br />
Lösung der Gleichungen<br />
gäbe, würde das nicht die<br />
ganze Physik der Strömungen<br />
umkrempeln?<br />
Ich denke, die Gefahr ist nicht gegeben<br />
– leider ist aber auch die Hoffnung<br />
gering, rasch theoretische Fort-<br />
24<br />
Jean Favre & Thorsten Bosse : Fluid velocity<br />
distribution around a suspension drop<br />
schritte zu erzielen. Man würde dann<br />
allenfalls versuchen, an dem Ansatz<br />
der Gleichungsformulierung etwas<br />
zu ändern. Es ist ja nicht so, dass die<br />
Navier-Stokes-Gleichungen direkt<br />
vom Himmel in die Lehrbücher gefallen<br />
wären. Für ihre Herleitung hat<br />
man gewisse Annahmen getroffen, die<br />
„konstitutiven Gesetze“ des untersuchten<br />
Fluids, die ausdrücken, wie<br />
Schubspannungen (Reibungskräfte)<br />
im Fluid von der Strömung abhängen.<br />
Für viele Stoffe, wie Wasser oder Luft,<br />
gilt ein linearer Zusammenhang zwischen<br />
den Schubspannungen in dem<br />
Fluid und den Geschwindigkeitsgradienten<br />
der Strömung. Man nennt<br />
das ein Newtonsches Fluid. Dieser<br />
rheologische Ansatz ist aber nicht<br />
für alle Fluide zutreffend: etwa bei<br />
Titelthema: <strong>Visualisierung</strong>