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Effektiv Lernen in jedem Alter (pdf 2,5 - AK - Vorarlberg

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<strong>Effektiv</strong>es<br />

<strong>Lernen</strong> ab<br />

<strong>Lernen</strong><br />

für Jung und Alt<br />

SEITE<br />

Tempo ist nicht alles! Im <strong>Alter</strong> verr<strong>in</strong>gert sich zwar die Lerngeschw<strong>in</strong>digkeit, doch<br />

langsameres <strong>Lernen</strong> steigert die Genauigkeit und größerer Erfahrungsh<strong>in</strong>tergrund verbessert<br />

die Integration <strong>in</strong> bestehende Wissensbestände. Ältere Menschen lernen zwar<br />

langsamer als junge, dafür haben sie jedoch bereits sehr viel gelernt und können dieses<br />

Wissen dazu e<strong>in</strong>setzen, neues Wissen besser zu <strong>in</strong>tegrieren. Je mehr man schon weiß,<br />

desto besser kann man neue Inhalte mit bereits vorhandenem Wissen <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

br<strong>in</strong>gen. Da <strong>Lernen</strong> zu e<strong>in</strong>em nicht ger<strong>in</strong>gen Teil im Schaffen solcher <strong>in</strong>ternen Verb<strong>in</strong>dungen<br />

besteht, haben ältere Menschen beim <strong>Lernen</strong> sogar e<strong>in</strong>en Vorteil! Wissen<br />

kann helfen, neues Wissen zu strukturieren, e<strong>in</strong>zuordnen und zu verankern.<br />

Wissen kann aber auch den Blick verstellen, kann regelrecht bl<strong>in</strong>d machen für das,<br />

was direkt vor unseren Augen liegt. Für ältere Menschen ist es daher wichtig, e<strong>in</strong>erseits<br />

offen zu bleiben und andererseits das angesammelte Wissen zum <strong>Lernen</strong> zu verwenden.<br />

Es ist damit klar, dass die Frage, wer es mit dem <strong>Lernen</strong> leichter hat, die Jüngeren<br />

oder die Älteren, gar nicht allgeme<strong>in</strong> zu beantworten ist. Es kommt auf die jeweiligen<br />

Sachverhalte und auf die jeweiligen Menschen an.<br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ist wichtig! So kann e<strong>in</strong> lerngewohnter älterer Mensch e<strong>in</strong>em jüngeren<br />

ungewohnten <strong>Lernen</strong>den durchaus überlegen se<strong>in</strong>.<br />

Nicht alles lernen! Für Ältere ist der Bedeutungs<strong>in</strong>halt des Lernstoffs sehr wichtig.<br />

Weiter mit Bildung.<br />

Ursachen für die Ansicht, ältere Menschen haben beim <strong>Lernen</strong><br />

mehr Mühe<br />

SEITE<br />

Es ist denkbar, dass die weitverbreitete Ansicht, ältere Menschen hätten mehr Mühe<br />

beim <strong>Lernen</strong> vor allem zwei Ursachen hat:<br />

1. Die Fähigkeit, Gehörtes oder Gelesenes schnell wiedergeben zu können nimmt<br />

mit dem Älterwerden ab. Diese Fähigkeit ist oft bei Tests entscheidend, bei denen<br />

es darauf ankommt, abstrakte D<strong>in</strong>ge ohne Zusammenhang rasch zu reproduzieren.<br />

Hier haben Ältere e<strong>in</strong>en Nachteil. Im Beruf spielt das praktisch nie e<strong>in</strong>e Rolle, weil<br />

selten etwas zusammenhanglos gelernt werden muss, bei dem es nur darauf<br />

ankommt, es schnell wiedergeben zu können, ohne es verstanden zu haben.<br />

2. Für Ältere ist <strong>in</strong> der Regel der Aufwand, bis etwas vom Kurz- <strong>in</strong>s Langzeitgedächtnis<br />

gelangt ist, höher. Wenn e<strong>in</strong> Stoff jedoch im Langzeitgedächtnis gespeichert ist,<br />

dann besteht ke<strong>in</strong> Unterschied mehr zwischen Jüngeren und Älteren.<br />

Klar schwieriger ist es für Ältere, wenn es ums Umlernen geht. Das heißt, wenn<br />

z.B. die gleiche Arbeit auf neue Art gemacht werden muss, wenn neue Produktionsverfahren<br />

für das gleiche Produkt e<strong>in</strong>geführt werden. Da s<strong>in</strong>d die Jüngeren im<br />

Vorteil, weil sie noch nicht so stark geprägt s<strong>in</strong>d von der Haltung „das macht man<br />

so“. Betriebe mit e<strong>in</strong>er Mitdenkkultur s<strong>in</strong>d hier klar im Vorteil. Wo die Mitarbei -<br />

tenden schon immer zum Mitdenken aufgefordert waren, ist auch das Bewusstse<strong>in</strong><br />

groß, dass alles immer auch noch anders oder besser gemacht werden kann.<br />

Pausen, die während Übungsphasen e<strong>in</strong>geschaltet werden, führen häufig zur<br />

Verbesserung der Lernleistung Jüngerer, aber eher zur Verschlechterung der Lernleistung<br />

Älterer. Außerdem lernen Ältere leichter, wenn der gebotene Lernstoff<br />

übersichtlich gegliedert ist, d.h. wenn er e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Komplexitätsgrad aufweist.

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