Natur erlebeN - Stubai
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4<br />
Buch Wilde Wasser Wege " Book Wild Water Trails<br />
Wege am Wasser<br />
Heinz Zak hat die wilden Wasser des <strong>Stubai</strong>tals in ausdrucksstarken Fotos festgehalten und sie<br />
im Buch „Wilde Wasser Wege <strong>Stubai</strong>“ zusammengefasst. Im Gespräch erzählt der bekannte Extremkletterer<br />
und Fotograf, was ihn am Element Wasser fasziniert, welche seine Lieblingsplätze<br />
im <strong>Stubai</strong>tal sind und gibt Tipps zum Fotografieren von Wasser. Karl Künstner<br />
Was war die Inspiration für das Buch?<br />
Die ursprüngliche Idee für den WildeWasserWeg im<br />
<strong>Stubai</strong> kam von Luis Töchterle. Nach dem großen Erfolg<br />
dieses Weges, erteilte mir der TVB <strong>Stubai</strong> Tirol den Auftrag,<br />
die schönsten Wasserschauplätze in den <strong>Stubai</strong>er<br />
Alpen zu fotografieren. Während der Auftragsarbeit<br />
entwickelte sich ein neues Gesamtkonzept, in dem nun<br />
viele einzelne Wege gleichwertig beschrieben werden.<br />
Was fasziniert einen Extremkletterer wie Sie an den<br />
WildeWasserWegen?<br />
Wasser fasziniert mich seit meiner frühesten Kindheit.<br />
Als Buben bauten wir Staudämme, spielten mit<br />
Schiffchen aus Lärchenrinden und badeten in den<br />
Bergbächen. In den Sommerwochen auf der Alm<br />
holte ich jeden Tag das Trinkwasser aus der nahen<br />
Quelle. Bei meinem ersten Kletterurlaub in den USA<br />
faszinierten mich die Kraft und das Schauspiel der<br />
tosenden Wasserfälle im Yosemite Valley. Diese <strong>Natur</strong>gewalt<br />
in Bildern festzuhalten war eine Aufgabe,<br />
die ich mir neben Millionen anderer amerikanischer<br />
Touristen stellte. Yosemite und Wasserfälle gehörte<br />
zum Paradeprogramm. Hinweisschilder machen<br />
jeden aufmerksam auf die Schönheit der <strong>Natur</strong>. Ich<br />
liebte es, an Rasttagen spazieren zu gehen, um die<br />
Wasserfälle im besten Licht mit meiner Kamera einzufangen.<br />
Der Schritt, diese Schönheit des Wassers<br />
in den Heimatbergen zu suchen und in meiner Bildsprache<br />
festzuhalten, war naheliegend. Für mein Buch<br />
„<strong>Stubai</strong>er Alpen“, das 2003 erschienen ist, lernte ich<br />
nicht nur alle wichtigen Schauplätze des Wassers im<br />
<strong>Stubai</strong> kennen – es machte mir eine besondere Freude,<br />
direkt entlang der wilden Bäche zu den Quellen<br />
hoch oben in den vergletscherten Bergen zu steigen.<br />
Alle Wege, die wir in diesem Buch beschreiben, führen<br />
zu faszinierenden Plätzen, wo Wasser die Hauptrolle<br />
spielt: zu silbern glänzenden Wasserfällen, zu einsa-<br />
men, spiegelglatt daliegenden Bergseen oder entlang<br />
lustig und wild sprudelnder Bäche bis hin zu den<br />
Quellen unmittelbar aus dem Berg oder direkt aus einem<br />
der Gletscher. Ich kenne kaum einen anderen Ort<br />
auf der Erde, wo Wasser auf so engem Raum in derart<br />
unterschiedlicher Form auftritt.<br />
Welche Plätze sind für Sie die Highlights?<br />
Wir haben in unserem Buch sechs WildeWasser Wege<br />
beschrieben. Jeder einzelne Weg bietet eine Besonderheit<br />
oder sogar mehrere Highlights. Das offensichtlichste<br />
<strong>Natur</strong>schauspiel ist der Grawa-Wasserfall,<br />
direkt neben der Straße ins hintere <strong>Stubai</strong>tal. Dort<br />
habe ich mich schon tagelang aufgehalten und über<br />
das gewaltige Schauspiel der tosenden Wassermassen<br />
gestaunt. Ebenso faszinierend finde ich die Schleier<br />
des Mischbachfalles und den wie ein silberner Pfeil<br />
glänzenden Sulzenaufall. Zu meinen Lieblingsplätzen<br />
gehören die Seen unter der Mairspitze, der einmalig in<br />
die Berglandschaft eingebettete Mutterberger See und<br />
der wie ein Juwel glänzende Rinnensee.<br />
Sie sind, wie Sie sagen, auf der Suche nach der körperlichen<br />
und geistigen Mitte. Welche Rolle spielt<br />
das Wasser bei dieser Suche?<br />
Wasser beruhigt mich und scheint eine Quelle der<br />
Kraft für mich zu sein. Wie ich schon sagte, habe ich<br />
viele Tage ausschließlich am Grawa-Wasserfall verbracht,<br />
den unterschiedlichen Lichtspielen des fallenden<br />
Wassers zugeschaut und mit der Kamera festgehalten.<br />
Am Wasser zu sein ist eine Art von Meditation<br />
für mich. Das gleichmäßige Rauschen des Wassers<br />
macht den Kopf leer von überflüssigen Gedanken.<br />
Wasser ändert ständig seine Form, ist ständig in Bewegung,<br />
ist voller Leben. Es fesselt meine Aufmerksamkeit,<br />
motiviert und inspiriert mich, immer wieder<br />
neue Bilder zu machen. "