72. Jahrgang Nr. 1/2008 - Deutsche Hugenotten-Gesellschaft eV
72. Jahrgang Nr. 1/2008 - Deutsche Hugenotten-Gesellschaft eV
72. Jahrgang Nr. 1/2008 - Deutsche Hugenotten-Gesellschaft eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
heimen Finanzassistenzrat in Sachsen aufgestiegen. Dieser Titel bedeutete<br />
die höchste Ernennung eines Bürgerlichen neben ausschließlich gräflichen<br />
Beamten im Geheimen Finanzkollegium, dem Vorläufer des königlichsächsischen<br />
Finanzministeriums. Über seine Frau kam er zur Französischreformierten<br />
Gemeinde in Dresden. 8<br />
Michael Heinrich Reinhard (jun.) heiratete am 24. Januar 1782 in Dresden<br />
Charlotte Bassenge, die ebenfalls ein Gemeindeglied der dortigen Französisch-reformierten<br />
Gemeinde war. Heinrich Bassenge hat im <strong>Deutsche</strong>n<br />
Geschlechterbuch ausführlich die Flucht seiner Vorfahren von Lüttich und<br />
Sedan über Mannheim bis nach Prenzlau (Uckermark) 1688 geschildert. 9<br />
Nach Dresden umgesiedelt, kam die Familie zu erheblichem Reichtum. Der<br />
aus Frankreich geflohene Urahn war Jacques Bassenge, geboren am 27.<br />
Mai 1646 in Sedan und gestorben am 21. März 1713 in Prenzlau (Uckermark),<br />
wo er erfolgreich eine gepachtete Ölmühle betrieb. Drei seiner Enkel<br />
bildeten eigene, zum Teil umfangreiche Familienzweige.<br />
Ein Urenkel aus der Familie seines dritten Enkels, Henri Guillaume Bassegne,<br />
gründete 1774 die Wechselhandlung Heinrich Wilhelm Bassenge in<br />
Dresden. 10 Da er ohne Erben blieb, nahm er neben seinem jüngsten Bruder<br />
auch seinen Neffen zweiten Grades aus der ersten Enkelfamilie des<br />
Urahns als Teilhaber auf. Dadurch erlangten bis 1888 die Nachkommen<br />
aus der ersten Enkelfamilie erheblichen Einfluss auf dieses Bankhaus in<br />
Dresden. 1868 wurde Otto Harlan Mitinhaber des Bankhauses Heinrich<br />
Wilhelm Bassenge. Seine Einlagen brachte ihm seine wohlhabende Ehefrau<br />
mit in die Ehe. 11<br />
Als dann 1888 Paul Emil Bassenge plötzlich aus der Firmenleitung und<br />
dem Bankhaus ausschied, kam die Bank in den Besitz der Familie Otto<br />
Harlan. Die Gründe dazu werden widersprüchlich geschildert. Ingrid Buchloh<br />
schreibt: „Kommerzienrat Emil Bassenge schied aus Altersgründen<br />
aus“. 12 Dagegen formuliert Heinrich Bassenge: „Nach Differenzen mit seinem<br />
Teilhaber Konsul Otto Harlan schied Emil Bassenge aus und gründete<br />
das Bankhaus ‚Bassenge & Fritzsche’ in Dresden.“ 13<br />
Der zweite und mittlere Enkelzweig des Urahns Bassenge ist für den Verfasser<br />
von besonderer Bedeutung, da der zweite Enkel des Urahn, der<br />
Kaufmann Paul Bassenge, u. a. der Vater von Susanne Charlotte Bassenge<br />
war und diese wiederum die Urgroßmutter von Mathilde l’Hermet.<br />
Kurze Geschichte der <strong>Hugenotten</strong>familie L’Hermet<br />
Bis 1968 war in der Familie des Verfassers nur bekannt, dass sich der aus<br />
der Languedoc stammende Urahn Nicolas l’Hermet in Magdeburg niedergelassen<br />
und dort Stammvater von vier Generationen von 1702 bis 1846<br />
26