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Tüüfner Poscht Ausgabe 04 / 2008

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TÜÜFNER CHOPF 9<br />

Margrit Studer: Eine Frau, die Menschen berührt<br />

Die Arbeit mit den Händen fasziniert sie. Als Physio- und Craniosacraltherapeutin hilft sie vielen Menschen mit Problemen.<br />

Monika Lindenmann-Leemann<br />

Mit Gebell und Schwanzwedeln werde ich<br />

von Studers Familienhund «Salto» begrüsst.<br />

Nicht weniger herzlich fällt die Begrüssung<br />

durch Margrit Studer aus. Sie bittet mich ins<br />

gemütliche Wohnzimmer ihres Einfamilienhauses<br />

im Rütiholz und beginnt, aus ihrem<br />

abwechslungsreichen Leben zu erzählen.<br />

Eine Frau, die nicht still steht<br />

1961 in Winterthur geboren, zog Margrit<br />

Studer mit ihren Eltern 1975 nach Teufen, wo<br />

sie bis zum Abschluss der Maturität wohnte.<br />

Der Gesundheitsbereich und das Soziale interessierten<br />

sie schon immer. So stand der<br />

Berufswunsch «Physiotherapeutin» bald fest<br />

und sie absolvierte eine Ausbildung im Berner<br />

Inselspital. Es folgten einige Jahre Berufserfahrung<br />

und eine Zusatzausbildung als<br />

Atemtherapeutin. Doch damit war Margrit<br />

Studers Berufslaufbahn noch längst nicht zu<br />

Ende. Gemeinsam mit ihrem Mann Thomas,<br />

der nach einem Wirtschaftsstudium auch<br />

noch die Heilpraktikerausbildung abschloss,<br />

nahm sie als nächstes die Craniosacrale<br />

Osteopathie-Ausbildung in Angriff.<br />

Präsidentin des Spitex-Vereins<br />

Auch neben ihrer beruflichen Tätigkeit ist<br />

Margrit Studer sehr engagiert. Ihre «soziale<br />

Ader» lebt sie im Dienste der Allgemeinheit<br />

aus: So ist sie seit sieben Jahren im Spitexvorstand<br />

und amtet seit fünf Jahren als<br />

Präsidentin. «Die Spitex hat sich von einer<br />

Nachbarschaftshilfe und Gemeindepflege<br />

zu einem professionellen Betrieb entwickelt,<br />

an den hohe Ansprüche gestellt werden. Die<br />

Spitex übernimmt eine wichtige Aufgabe<br />

in unserer Gesellschaft», ist Margrit Studer<br />

überzeugt. Seit der Gründung der Wohnbaugenossenschaft<br />

Alterswohnungen Gremm im<br />

November 2007 engagiert sie sich auch als<br />

Vorstandsmitglied für das Betreute Wohnen.<br />

Bleibt ihr nebst all ihren Aufgaben etwas<br />

Freizeit, füllt sie auch diese mit allerlei<br />

spannenden Aktivitäten: Sie liest sehr gerne,<br />

lernt seit längerer Zeit Spanisch, geht gerne<br />

ins Kino und Theater, malt regelmässig in<br />

einem Malatelier und pflegt ihren Garten<br />

mit viel Liebe.<br />

Geplant hat Margrit Studer<br />

ihre Karriere nicht. «Sie<br />

ist gewachsen, alles hat sich<br />

so gefügt», sagt sie. Ihre<br />

Weiterbildung hat sie übrigens<br />

noch längst nicht abgeschlossen…<br />

Familien-<br />

und Berufsfrau<br />

1985 heiratete Margrit den<br />

Niederteufner Thomas Studer.<br />

Ein Jahr später kam<br />

Sohn Michael, zwei Jahre<br />

danach Tochter Annina zur<br />

Welt. Margrit und Thomas<br />

Studer leben ein nicht ganz<br />

alltägliches Familienleben.<br />

Sie und ihr Mann teilen sich<br />

die Arbeit, sowohl im wie<br />

auch ausser Haus. «Als unsere<br />

Kinder klein waren, gab<br />

es leider noch kein «Chäferfäscht» und auch<br />

keinen Mittagstisch. Unsere Rollenverteilung<br />

war mit einem grossen organisatorischen<br />

Aufwand verbunden», erzählt Margrit Studer.<br />

Obwohl sie sich selber als begeisterte<br />

Familienfrau bezeichnet, ist sie froh, immer<br />

mit einem Bein im Berufsleben geblieben<br />

zu sein. 1991 konnten die Studers ihren<br />

Traum verwirklichen: Sie eröffneten im eigenen<br />

Haus eine Praxis für Physiotherapie<br />

und manuell orientierte Heilpraktiken. Vor<br />

sieben Jahren wurde ein Anbau realisiert<br />

und es entstand die «Praxisgemeinschaft im<br />

Rütiholz», in der Akupunktur, Yoga, Physiotherapie,<br />

Craniosacraltherapie, Meditation<br />

und Atemtherapie angeboten werden. Seit<br />

1997 arbeitet Margrit Studer zusätzlich in<br />

einem Teilpensum als Kinderphysiotherapeutin<br />

in der Praxisgemeinschaft für Kinder<br />

und Jugendliche an der Engelgasse.<br />

Arbeit mit den Händen<br />

Wenn Margrit Studer von ihrer Arbeit erzählt,<br />

beginnen ihre Augen zu glänzen. «Die<br />

Arbeit mit und über die Hände fasziniert<br />

mich. Es ist unglaublich, wie fein man mit<br />

den Händen empfinden kann», schwärmt<br />

sie. Ihre Faszination für ihr «Handwerk» fin-<br />

Margrit Studer in der Gemeinschaftspraxis in<br />

Niederteufen. Foto: ML<br />

det sie nicht dort, wo sie nach «Schema X»<br />

arbeiten kann. «Es sind die komplexen Situationen,<br />

die erst mit der Zeit durchschaubar<br />

werden, die mir Kraft geben», sagt sie. Über<br />

die Berührung gelingt es ihr, etwas über die<br />

Geschichte der Menschen, die zu ihr kommen,<br />

zu erfahren. Margrit Studer schätzt es,<br />

sowohl mit Kindern als auch mit Erwachsenen<br />

zu arbeiten. Bei der Arbeit mit Kindern<br />

steht die Kreativität im Vordergrund. Immer<br />

wieder ist sie gefordert, über Spielsituationen<br />

die Kinder zu den entsprechenden Übungen<br />

zu führen. «Die Freude ist der Träger, damit<br />

ein Kind bei einer Übung mitmacht», erklärt<br />

sie. Bei den Erwachsenen geht es mehr um<br />

«reine Behandlungsarbeit». Da sind dann<br />

vor allem Fachwissen, Intuition und manuelles<br />

Gespür gefragt.<br />

Nach ihren Träumen und Zukunftsvisionen<br />

gefragt, meint Margrit Studer: «Grundsätzlich<br />

bin ich im Einklang mit meinem<br />

Leben. Gerne würde ich aber irgendwann<br />

einmal eine Auszeit nehmen. Ich möchte den<br />

spanischen Sprachraum bereisen und einen<br />

Platz für das Künstlerische und Spirituelle<br />

in meinem Leben schaffen.» n<br />

4/<strong>2008</strong><br />

TÜÜFNER POSCHT

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