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EMRAmed - Die erfolgreiche Apotheke

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Gastbeitrag<br />

4 EMRA-MED I 01.2011<br />

EU-Arzneimittel<br />

Von Jo Leinen, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Gesundheit und<br />

Lebensmittelsicherheit im Europäischen Parlament.<br />

S<br />

eit 1965 werden das Inverkehrbringen<br />

von Arzneimitteln sowie<br />

ihre Klassifizierung und Kennzeichnung<br />

in der EU geregelt. Dennoch<br />

bestehen in diesem Punkt auch fast<br />

ein halbes Jahrhundert später noch<br />

große Unterschiede in den einzelnen<br />

EU-Staaten. Erst kürzlich hat eine vom<br />

Gesundheitsausschuss des Europäischen<br />

Parlaments in Auftrag gegebene<br />

Studie gezeigt, dass sich die Pro-Kopf-<br />

Ausgaben für Arzneimittel zwischen<br />

den Mitgliedstaaten ganz erheblich<br />

unterscheiden. Auch die Arzneimittelpreise<br />

selbst sind in den verschiedenen<br />

EU-Ländern sehr uneinheitlich. Eine<br />

2009 vom britischen Gesundheitsministerium<br />

durchgeführte Untersuchung<br />

zu den Preisen von 150 Arzneimitteln<br />

in elf Mitgliedstaaten ergab, dass der<br />

Durchschnittspreis für diesen „Korb“ im<br />

teuersten Land 25 Prozent höher war<br />

als im billigsten. Bei Generika, die in<br />

Ländern wie Großbritannien, Deutschland,<br />

Dänemark und Schweden mehr als<br />

die Hälfte der verkauften Arzneimittel<br />

ausmachen, sind die Preisdifferenzen<br />

sogar noch größer. Dafür gibt es eine<br />

ganze Reihe von Ursachen, die von<br />

der Höhe der Mehrwertsteuer über die<br />

Relation zum Pro-Kopf-Einkommen, den<br />

Einsatz von Nachahmerprodukten und<br />

nationale Preisfestsetzungen bis hin zur<br />

Gewinnspanne der Groß- und Einzelhändler<br />

reichen.<br />

Sparpotenzial für Gesundheitssysteme<br />

Vertriebshändler können beispielsweise<br />

Produkte in einem Mitgliedstaat<br />

zu niedrigeren Preisen erwerben und<br />

gewinnbringend in anderen Ländern<br />

weiterverkaufen. <strong>Die</strong>ser legale „Parallelhandel“<br />

mit EU-Arzneimitteln hat<br />

laut Daten der European Federation of<br />

Pharmaceutical Industries and Associations<br />

(EFPIA) einen Marktanteil zwischen<br />

1,7 Prozent in Finnland und 16,5 Prozent<br />

in Dänemark. An dieser Stelle ergeben<br />

sich, vor dem Hintergrund des europä-<br />

Jo Leinen, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit<br />

im Europäischen Parlament<br />

ischen Binnenmarkts und des aus ihm<br />

resultierenden freien Warenverkehrs,<br />

einige Einsparpotenziale.<br />

<strong>Die</strong> Parallelhändler profitieren vom<br />

Handel mit den EU-Arzneimitteln,<br />

bei denen sichergestellt ist, dass sie<br />

hinsichtlich der Art und der Menge des<br />

Wirkstoffs sowie der Darreichungsform<br />

identisch sind und Abweichungen nur<br />

bei den Hilfsstoffen möglich sind. Für<br />

die Gesundheitssysteme der EU-Staaten<br />

können sich daraus Sparpotenziale<br />

ergeben.<br />

Kampf gegen steigende Kosten<br />

Auf dem Arbeitsprogramm der kommenden<br />

EU-Ratspräsidentschaften<br />

steht die Überarbeitung der Richtlinie<br />

über die Transparenz der Preisfestset-

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