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Befragung von Experten aus Institutionen im ... - AMOSA

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A MOSA<br />

Arbeitsmarktbeobachtung<br />

Ostschweiz, Aargau und Zug<br />

3.11 Gestiegene Anforderungen an die Pflegepersonen<br />

[17B]<br />

In den letzten Jahren hat vor allem der administrative Aufwand <strong>im</strong> Pflegealltag stark zugenommen.<br />

Lückenlose Protokollierungen der Patientendossiers, Vornahme und Dokumentation der<br />

Pflegediagnostik, etc. sind umfangreicher geworden. Erhöhte Anforderungen an Bereitschaft und<br />

Kenntnisse <strong>im</strong> Umgang und Einsatz <strong>von</strong> EDV-Mitteln. Die einzelnen zu verrichtenden Tätigkeiten in der<br />

Pflege sind komplexer und vielfältiger geworden. Aspekte der Sicherheit haben an Bedeutung<br />

gewonnen und führen ebenfalls zu Mehraufwand in komplexeren Handhabungsprozessen.<br />

Die Anforderungen an die Persönlichkeit, den Intellekt, die Teamfähigkeit und das Vermögen innert<br />

kürzerer Zeitdauer mehrere Tätigkeiten verrichten zu können, sind gestiegen.<br />

Reformen bei der Spitalfinanzierung und die Einführung der Fallp<strong>aus</strong>chalen haben auch Auswirkungen<br />

auf den administrativen Mehraufwand des Pflegepersonals.<br />

Die Patienten in der Akutpflege sind anspruchsvoller geworden und haben heutzutage komplexere<br />

Krankheitsbilder als früher. D.h. je genauer die Diagnostikmöglichkeiten werden, umso vielfältiger sind<br />

die Krankheitsbilder und die damit verbundenen notwendigen Pflegemassnahmen. Dies bedeutet<br />

auch, dass eine neue Art <strong>von</strong> Verantwortlichkeit und Einschätzungsvermögen seitens der Pflegenden<br />

erforderlich ist.<br />

Im Langzeitpflegebereich sind die neueintretenden Personen heute <strong>im</strong> Durchschnitt älter als früher<br />

und haben ebenfalls komplexere Krankheitsbilder, sind oft dement und leiden an psychischen<br />

Erkrankungen. Der Umgang für Pflegende mit Personen, welche nicht freiwillig <strong>im</strong> He<strong>im</strong> sind und die<br />

Auseinandersetzung mit den Angehörigen ist schwieriger und belastender geworden.<br />

Eine Person hält fest, dass wohl die Anforderungen in der Praxis enorm gestiegen seien, jedoch nicht<br />

unbedingt auch <strong>im</strong> schulischen Bereich. Dies trotz der erfolgten Bildungsreformen in den letzten<br />

Jahren.<br />

In diesem Zusammenhang wurde auf die R4Care-Studie hingewiesen, an welcher sich auch die<br />

Forschungsabteilung Pflegewissenschaft der Uni Basel beteiligt<br />

http://nursing.unibas.ch/forschung/projekte/infos<br />

3.12 Wunsch nach Einsatz zusätzlicher AMM [11, 18, 19]<br />

Es besteht seitens der Befragten kein Wunsch nach zusätzlichen AMM <strong>im</strong> Bereich Pflege. Die<br />

bestehenden Möglichkeiten z.B. Absolvierung des Pflegehelferkurses, allenfalls die Durchführung eines<br />

Praktikums und <strong>im</strong> Einzelfall der Einsatz <strong>von</strong> EAZ reichen, <strong>aus</strong>.<br />

Validierungen <strong>von</strong> Bildungsleistungen wurden, <strong>von</strong> denjenigen, welche danach befragt wurden, nicht<br />

als geeignetes Mittel zur Verminderung eines möglicherweise drohenden Personalmangels angesehen.<br />

Ein Mangel herrscht wie bereits weiter vorne festgehalten nicht <strong>im</strong> Bereich der Grundpflege, sondern<br />

bei den Spezialisten. Hier ist eine fundierte Ausbildung notwendig, Validierungssysteme sind somit<br />

hierfür keine Alternative.<br />

Punktuell wird die Möglichkeit der Finanzierung <strong>von</strong> Ausbildungen angesprochen. Dies ist jedoch<br />

jeweils <strong>im</strong> Einzelfall mit den Zuständigen der RAV/LAM zu klären, da hier der Handlungsspielraum<br />

aufgrund der geltenden AVIG-Best<strong>im</strong>mungen relativ gering ist.<br />

11

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