Befragung von Experten aus Institutionen im ... - AMOSA
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A MOSA<br />
Arbeitsmarktbeobachtung<br />
Ostschweiz, Aargau und Zug<br />
aktueller Lohn <strong>von</strong> rund CHF 1‘300.-- bis CHF 1‘700.-- pro Monat erlaube es Ausbildungswilligen oft<br />
nicht, ihren finanziellen Verpflichtungen (eigener H<strong>aus</strong>halt, Familie) nachzukommen.<br />
Die HF-Ausbildung in Teilzeit wird nicht flächendeckend in allen Kantonen angeboten.<br />
3.5 Was kann das RAV beitragen, damit be<strong>im</strong> RAV<br />
gemeldete Stellensuchende eingestellt werden? [7]<br />
Im Bereich der Qualifizierten nichts. Sollte es qualifizierte Pflegefachkräfte geben, welche auf dem<br />
RAV arbeitslos gemeldet sind und tatsächlich wieder <strong>im</strong> Gesundheitswesen arbeiten wollen, st<strong>im</strong>me<br />
etwas nicht mit diesen Personen. In der Regel müssten diese Personen nur ein paar wenige<br />
Telefonate direkt mit den Arbeitgebenden führen und sie würden umgehend eine Anstellung erhalten.<br />
Im Bereich der Unqualifizierten sind die Aussagen <strong>aus</strong> dem Bereich der Akutpflege <strong>von</strong> denen der<br />
Langzeitpflege sehr unterschiedlich. Während in Akutspitälern <strong>im</strong> Pflegebereich praktisch keine<br />
Anstellungsmöglichkeiten für unqualifizierte Quereinsteiger bestehen, gibt es in der Langzeitpflege<br />
(<strong>aus</strong>ser in der Spitex) intakte Chancen auf eine Anstellung. In der Regel stehen vorgängig eine seriöse<br />
Eignungsabklärung (evtl. Praktika via AMM) und danach die Absolvierung eines Lehrgangs<br />
Pflegehelfer/-in SRK mit entsprechendem obligatorischem Praktikum (ebenfalls via AMM) <strong>im</strong><br />
Vordergrund. Nach erfolgreicher Absolvierung besteht bei Eignung und Passung ins Team eine gute<br />
Chance auf Anstellung. Allerdings ist das Stellenangebot auch hier nicht unerschöpflich und es sind die<br />
vorgeschriebenen Quoten (<strong>im</strong> Zusammenhang mit der Spitalfinanzierung) zu beachten.<br />
Als wünschenswerter Beitrag seitens der RAV wurde angeführt, dass diese die Stellensuchenden,<br />
welche sich für einen Einstieg in die Pflegetätigkeit interessieren und eignen, umfassend über das<br />
Arbeitsumfeld in der Pflege informiert sollten. So ist z.B. vielen nicht bewusst, wie streng die<br />
Pflegarbeit ist oder dass man sich die zu pflegenden Personen nicht <strong>aus</strong>suchen kann. Überdies ist<br />
wichtig, dass Pflegende über eine sehr grosse Flexibilität und ein hohes Mass an Toleranz sowie<br />
Abgrenzungsvermögen verfügen und <strong>aus</strong>serdem über gute Umgangsformen verfügen.<br />
Im Weiteren wird angeregt, dass die RAV die Stellensuchenden für den Pflegebereich aktiver begleiten<br />
und vermitteln sollten. Als wichtig wird seitens der Befragten angemerkt, dass passende Personen zur<br />
Vermittlung vorgeschlagen werden. Überdies wird eine Unterstützung der Person nach deren<br />
Vermittlung aber auch das Nachfassen bei den Arbeitgebenden, zumindest während der Probezeit,<br />
erwartet.<br />
Es wird die finanzielle Beteiligung mittels AMM für Wiedereinsteigerinnen (evtl. via<br />
Einarbeitungszuschuss EAZ) erwähnt. Allerdings ist es oft so, dass diese Wiedereinsteigerinnen gar<br />
nicht arbeitslos gemeldet sind und auch keinen Anspruch auf Taggelder der Arbeitslosenversicherung<br />
geltend machen könnten. Dies weil kein Befreiungstatbestand gemäss AVIG geltend gemacht werden<br />
kann.<br />
Wie bereits <strong>im</strong> TS3 festgestellt, können gemäss den rechtlichen Best<strong>im</strong>mungen des AVIG länger<br />
dauernde Qualifizierungsmassnahmen <strong>im</strong> Sinne einer vollumfänglichen Ausbildung (z.B. FaGe) nur in<br />
sehr begrenzten Einzelfällen gewährt werden.<br />
Anmerkung <strong>AMOSA</strong>:<br />
Aufgrund der erfolgten Gespräche muss festgestellt werden, dass den meisten Gesprächspartnern,<br />
welche <strong>im</strong>merhin für Personalrekrutierungen zuständig sind, die eigentlichen Tätigkeiten und<br />
Möglichkeiten der RAV/LAM und damit verbunden das grosse Vermittlungspotential an<br />
Stellensuchenden, welche arbeitslos gemeldet sind, nicht bekannt sind. Hier könnte sich, zumindest<br />
punktuell, ein Handlungsfeld erschliessen.<br />
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