Befragung von Experten aus Institutionen im ... - AMOSA
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A MOSA<br />
Arbeitsmarktbeobachtung<br />
Ostschweiz, Aargau und Zug<br />
3.13 Aussagen zu den in den letzten Jahren erfolgten<br />
bildungspolitischen Reformen<br />
Positive Auswirkungen:<br />
Die erfolgten Bildungsreformen (in den nichtuniversitären Berufen der Pflege) werden nach Aussage<br />
einer Befragten als positiv und sinnvoll angesehen. Erst dadurch ist es möglich geworden, die<br />
Schweizer Ausbildungen <strong>im</strong> Pflegebereich eindeutig nach ihrem Stellenwert zu klassifizieren und somit<br />
auch transparenter und vergleichbarer zu machen. Es wird nicht befürchtet, dass auf Stufe HF<br />
inskünftig keine dipl. Pflegenden für den pr<strong>im</strong>ären Pflegebereich rekrutierbar sein werden. Im<br />
Gegenteil, das Berufsbild hat an Attraktivität gewonnen, da es in einen bildungstechnischen<br />
Gesamtkontext gestellt wurde. Diese Transparenz und klare Klassifikation eröffnet für HF-Pflegende<br />
innerhalb, aber auch <strong>aus</strong>serhalb des Gesundheitswesen, viele Weiterbildungs- und<br />
Betätigungsmöglichkeiten (Karriereplanung).<br />
Risiken:<br />
Eine Befragte führt <strong>aus</strong>, dass seitens des Verbandes der Pflegenden die meisten gegen die FaGe<br />
Ausbildung sind. Es besteht die Befürchtung, dass dadurch der Beruf eine Abwertung erfahren könnte.<br />
Deshalb laute die Forderung des Verbandes <strong>aus</strong> diesem Kanton Bachelor für alle.<br />
Kritisch wurde <strong>von</strong> einer Befragten angemerkt, dass die Ausbildung zur FaGe zu schwach sei.<br />
Personen, welche die FaGe-Ausbildung absolvierten, seien oft zu knapp genügend <strong>aus</strong>gebildet. Das<br />
Problem liege nicht an den Auszubildenden sondern an den Ausbildungsinhalten.<br />
Generell würde ein noch grösseres Spektrum bei den Ausbildungsmöglichkeiten seitens der<br />
Bildungsorganisationen begrüsst. So ist es heute noch nicht in allen Kantonen/Regionen möglich, die<br />
Ausbildung zur Pflegefachperson HF in Teilzeit zu absolvieren.<br />
Vereinzelt wird bemängelt, dass die Berufsbilder, wie z.B. FABE oder die (kantonal unterschiedlichen!)<br />
Möglichkeiten betreffend Nachholbildung und Validierung bei den Arbeitgebenden nicht genügend<br />
bekannt sind, bzw. kommuniziert wurden.<br />
Als wichtig wird insbesondere gesehen, dass vor allem in der Langzeitpflege umfassender Personal <strong>im</strong><br />
korrekten Umgang mit Demenzkranken <strong>aus</strong>gebildet wird.<br />
3.14 Einschätzung des Nutzens des Lehrgangs<br />
Pflegehelfer/-in SRK [17A]<br />
Für einen Einsatz in einer Institution des Akutbereiches, ist der SRK-Grundkurs zu wenig<br />
qualifizierend. Mindestanforderung ist <strong>im</strong> Normalfall die 3-jährige FaGe Ausbildung.<br />
Die befragten Personen <strong>aus</strong> den <strong>Institutionen</strong> der Langzeitpflege (<strong>aus</strong>ser der Spitex) sehen<br />
grösstenteils einen Nutzen <strong>im</strong> Lehrgang Pflegehelfer/-in SRK und dieser wird als Min<strong>im</strong>alanforderung<br />
für die Arbeit in der Pflege angeschaut. Die Spitex bevorzugt den eigenen Spitex-Mitarbeiterinnen-<br />
Kurs. Bemängelt wird, dass oft Personen den Lehrgang Pflegehelfer/-in SRK absolvieren, die für den<br />
Pflegeberuf nicht geeignet sind oder über zu geringe Deutschkenntnisse verfügen. Allerdings ist auch<br />
in den <strong>Institutionen</strong> der Langzeitpflege ein gewisser Mix <strong>aus</strong> qualifizierten Pflegenden (FaGe, HF, FH<br />
etc.) und Hilfspflegepersonal Vor<strong>aus</strong>setzung. Das Verhältnis <strong>von</strong> qualifiziertem gegenüber<br />
geringqualifiziertem Personal in der Pflege liegt <strong>im</strong> Durchschnitt bei den befragten <strong>Institutionen</strong> der<br />
Akutpflege bei ca. 70% zu 30%, bei der Langzeitpflege bei je ca. 50% und bei der Spitex bei 90%.<br />
Es wird festgestellt, dass genügend Personen auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind, welche den<br />
Lehrgang Pflegehelfer/-in SRK absolviert haben.<br />
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