Hauszeitung 1. Ausgabe 2010 (4,0 MB Download - Altenheime der ...
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in Wels dringend ein Mädchen<br />
mit landwirtschaftlichen Kenntnissen<br />
brauchte.<br />
Seit <strong>1.</strong> Jänner 1957 bin ich nun<br />
im Haus.<br />
Zwei Schwestern holten mich<br />
mit einem Leiterwagen für mein<br />
Gepäck vom Bahnhof ab. Damals<br />
gab es im Haus vier Kühe,<br />
eine Sau, zwanzig Hühner, einen<br />
Hund, eine Katze und einen<br />
riesengroßer Gemüse garten; die<br />
Heu ernte war von <strong>der</strong> Pachtwiese<br />
des Stadtpfarrhofes in <strong>der</strong> Nähe<br />
einzubringen. Der buckelige<br />
Knecht Sepp half bei <strong>der</strong> Heumahd,<br />
bei den Obstbäumen,<br />
im Gemüsegarten und bei den<br />
Blumen mit.<br />
Damals gab es im Haus vierzig<br />
Insassen. Ich half im Garten,<br />
beim Putzen und in <strong>der</strong> Küche<br />
mit. Das Essen wurde damals<br />
schon auf Tablett serviert, je<strong>der</strong><br />
hatte sein eigenes Häferl. Sr.<br />
Kubertin war in <strong>der</strong> Küche, sie<br />
kochte auf einem Holzofen. Das<br />
Haus war noch vom Krieg bom -<br />
benbeschädigt, ich durfte keine<br />
Fenster putzen, weil das Glas gestückelt<br />
war, in <strong>der</strong> Speisekammer<br />
war das Dach unverputzt.<br />
Anfangs wollte ich gar nicht<br />
dableiben, die ganze Sache hier<br />
hat mich nicht angesehen. Es<br />
war doch eine große Umstellung<br />
vom Pfarrhof hierher. Nach<br />
einem Jahr kam Sr. Notburga als<br />
Oberin. Voller Freude durften<br />
wir im selben Jahr einen eigenen<br />
Haus geistlichen begrüßen: Herr<br />
Prof. Dametz Alois bezog ein<br />
Zimmer bei uns (damals noch<br />
ohne Fließwasser).<br />
Auch gab es schon Neubaupläne.<br />
BIOGRAPHIE<br />
Resi R i mit it Kö Köchin hi SSr. RReinholda i h ld<br />
Nach <strong>der</strong> Baubewilligung wurde<br />
von 1963-1967 das 5-stöckige<br />
Gebäude in <strong>der</strong> Herrengasse<br />
er richtet. Die Hausbewohner<br />
wurden aus wärts untergebracht.<br />
Jugend liche halfen Herrn Prof.<br />
Dametz beim Um siedeln in<br />
sein Aus weichquartier in die<br />
Alois-Auer-Straße. Zu unserer<br />
Freude blieb <strong>der</strong> schöne große<br />
Garten erhalten, wir erhielten<br />
während <strong>der</strong> Bauphase vom<br />
Magistrat eine provi sorische<br />
Küche. Zwei Männer haus ten in<br />
<strong>der</strong> Gartenhütte und hatten einen<br />
kleinen Ofen zum Heizen im<br />
Winter.<br />
Im Herbst 1967 war dann die<br />
feierliche Eröffnung, es war ein<br />
schönes großes Haus mit Lift<br />
geworden. Vor dem Lifteinbau<br />
wurde noch <strong>der</strong> schwere Marmoraltar<br />
durch den leeren Liftschacht<br />
für die Kapelle in den<br />
5. Stock mit einer Seilwinde<br />
hinaufgezogen.<br />
Der Brunnen wurde gegraben,<br />
wie freuten wir uns darüber.<br />
Unsere Bewohner wurden wie<strong>der</strong><br />
umgesiedelt, neues Personal kam<br />
ins Haus: Sr. Ratholda, die jetzige<br />
Bewohnerin Johanna Wiesinger<br />
für die neue Waschküche. Prof.<br />
Dametz bezog seine kleine<br />
Garconniere im 5. Stock. Wir vom<br />
Personal erhielten neue schöne<br />
Zimmer im sanierten Altbau,<br />
wir fühlten uns wie im Himmel!<br />
Nach den Kühen wurden jetzt<br />
auch die Hühner weggegeben,<br />
die Schweine behielten wir bis<br />
zur Fremdvergabe <strong>der</strong> Küche<br />
1995.<br />
1980 kam Sr. Emanuela zu<br />
uns. Ein Jahr später ging ich in<br />
Pension, blieb aber im Haus<br />
und half mit, wo ich gebraucht<br />
wurde, vor allem im Garten und<br />
in <strong>der</strong> Wasch küche.<br />
Der zweite Umbau von 2004 –<br />
2007 war nicht mehr so schlimm<br />
wie <strong>der</strong> vorige.<br />
Jetzt habe ich ein schönes,<br />
großes und sonniges Zimmer<br />
mit Dusche/WC. Bis vor kurzem<br />
habe ich noch immer in <strong>der</strong><br />
Waschküche ausgeholfen. Seit<br />
meiner schweren Erkrankung im<br />
vergangenen Winter, nach einer<br />
langen Erholungszeit bin ich<br />
froh um diese Erleichterung.<br />
Ich gehe gerne in die Hl. Messe<br />
und den Rosenkranz, mache Spaziergänge<br />
zum Mühlbach und<br />
kleine Besorgungen. Bei den<br />
Treffen <strong>der</strong> Hausgehilfi nnen und<br />
Pfarrwallfahrten bin ich auch<br />
gerne dabei.<br />
Katzen Ka Katz tz tzen en im Strohboden<br />
St Stro ro rohb hb h od oden en<br />
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