September - Sankt Dominicus
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September - Sankt Dominicus
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2<br />
Liebe Gemeinde,<br />
der Psalmist lässt im<br />
19. Psalm die Schöpfung<br />
zum großen Lobpreis Gottes<br />
jubilieren. Die Schöpfung<br />
selbst wird zum Gebet.<br />
Das Wachstum, die<br />
Fülle und Vielfalt, der<br />
Lauf der Gestirne, alles<br />
wird durch das Sein zum<br />
Lob des Schöpfers. Das<br />
Sein ist ein großes Gebet,<br />
eine Lebensbewegung zu<br />
Gott, unserem Vater. So kann ich<br />
mir meines betenden Seins bewusst<br />
werden. Ich spüre meinem<br />
Atem und meinem Herzschlag<br />
nach. Mein Körper signalisiert mir :<br />
„Du bist da.“ Mir wird bewusst: Ich<br />
bin Geschöpf. Der Schöpfer sieht<br />
mich liebevoll an. Aus diesem Ansehen<br />
erwächst die Würde des<br />
Menschen und das Urvertrauen,<br />
geliebt zu sein. Je mehr ich daraus<br />
zu leben vermag, desto tiefer bin<br />
ich mir der Gegenwart Gottes bewusst.<br />
So kann ich mich in Ihm geborgen<br />
wissen. Ich mache die Erfahrung,<br />
von Ihm geliebt zu sein.<br />
Die letzte und tiefste Lebensmotivation<br />
schöpfe ich aus dieser zuwendenden<br />
Liebe und Geborgenheit.<br />
Dieses Gebet des Lebens und Daseins<br />
lässt Marc Chagall in seiner<br />
„Sonne über Sebulon“, die er 1962<br />
schuf, zum Tanz werden. Vor goldgelbem<br />
Hintergrund mit der Sonnenscheibe<br />
und der Mondsichel<br />
führen verschiedene Geschöpfe einen<br />
Reigentanz hoch über den<br />
Häusern der Menschen aus. So bewegt<br />
wird das Leben zum Lobpreis<br />
und findet das Glück. Jeder Tag<br />
und jede Nacht wird bedeutsam<br />
und gewinnt an Lebenstiefen. Die<br />
Begegnung mit der Schöpfung wird<br />
zum Gebet ohne Unterlass. Sie ist<br />
wirklich „voll das Leben“.<br />
Das volle Leben konnten die über<br />
180 Kinder und Jugendlichen bei<br />
unserer diesjährigen RKW und<br />
RJW in Zinnowitz auf der Insel<br />
Usedom an der Ostsee und in<br />
St. <strong>Dominicus</strong> in den letzten Sommerferientagen<br />
erleben und dieser<br />
Lebensbewegung im Lachen und<br />
Tanzen, im Singen und Spielen, in<br />
der Gemeinschaft und im Gebet<br />
nachspüren. Ja, so macht leben<br />
Spass. Freude beseelt alles. Das Leben<br />
hat in der liebenden Geborgenheit<br />
Gottes einen tiefen Sinn. Die<br />
Schöpfung findet ihren Schöpfer<br />
und darin sich selbst.<br />
Möge uns die Freude der Lebensbegegnung<br />
in den <strong>September</strong> hinein<br />
begleiten. Möge das In-Gottgeborgensein<br />
ein grundsätzliches<br />
Lebensgefühl sein, das die letzte<br />
Wirklichkeit, aus der wir Leben<br />
schöpfen, spürbar macht, uns zur<br />
Kreativität anregt, die den Alltag<br />
beflügelt.<br />
So wünsche ich Ihnen, dass Sie die<br />
Geborgenheit Gottes für sich und<br />
Ihre Familie als Segen jeden Tag<br />
neu entdecken.<br />
Herzlich Ihr Pfarrer<br />
Bertram Tippelt