• Erweitern Sie Ihren Schutz gegen Infektionen im OP 6 ... - Cosanum
• Erweitern Sie Ihren Schutz gegen Infektionen im OP 6 ... - Cosanum
• Erweitern Sie Ihren Schutz gegen Infektionen im OP 6 ... - Cosanum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Verhütung blutübertragbarer <strong>Infektionen</strong> <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />
<strong>Schutz</strong> vor Nadelstichverletzungen? Sichere Instrumente sind ein Muss<br />
Gefährdung des Personals <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />
durch blutübertragbare<br />
<strong>Infektionen</strong><br />
Das Personal <strong>im</strong> Gesundheitswesen ist bei seiner<br />
Tätigkeit neben chemischen und physikalischen<br />
Einwirkungen auch Erregern von Infektionskrankheiten<br />
ausgesetzt. Das Infektionsrisiko<br />
ist wegen der zum Teil schwerwiegenden Folgen<br />
ernst zu nehmen. Neben der Verhütung beruflich<br />
bedingter Virus-Erkrankungen, wie beispielsweise<br />
der Rubeolen oder Varizellen in der Pädiatrie<br />
sowie der Prävention der Tuberkulose, steht die<br />
Verhütung blutübertragbarer <strong>Infektionen</strong>, vor<br />
allem durch das Human Immunodeficiency Virus<br />
(HIV) oder das Hepatitis B- oder C-Virus <strong>im</strong><br />
Blickpunkt des Interesses. Die Arbeitgeber und<br />
das Personal <strong>im</strong> Gesundheitswesen, aber auch<br />
die zuständigen Instanzen, haben alle Anstrengungen<br />
zu unternehmen, um das Risiko blutübertragbarer<br />
<strong>Infektionen</strong> zu verringern. Die Suva<br />
beaufsichtigt die Verhütung von Berufskrankheiten<br />
in allen Betrieben der Schweiz, d.h. auch <strong>im</strong><br />
Gesundheitswesen. Das Bundesamt für Gesundheit<br />
(BAG) hat seit Jahren eine ausgedehnte Tätigkeit<br />
auf dem Gebiet der Prävention blutübertragbarer<br />
Krankheiten entwickelt und in diesem<br />
Zusammenhang Empfehlungen für das Personal<br />
<strong>im</strong> Gesundheitswesen veröffentlicht.<br />
Blutübertragbare <strong>Infektionen</strong><br />
Zahlreiche Krankheiten können während der<br />
Ausübung der Berufstätigkeit <strong>im</strong> Gesundheitswesen<br />
durch Blut und andere Körperflüssigkeiten<br />
übertragen werden, sei dies durch Stich- und<br />
Schnittverletzungen oder durch Kontamination<br />
von Haut und Schle<strong>im</strong>häuten. Besondere Bedeutung<br />
kommt dabei den <strong>Infektionen</strong> durch HIV und<br />
Hepatitis-Viren (HCV, HBV) zu.<br />
Expositionsrisiko<br />
In der Schweiz existieren über 300 stationäre<br />
medizinische Einrichtungen der Zentrums- und<br />
der Grundversorgung, inklusive Psychiatrie-,<br />
Reha- und weitere Spezialkliniken. Weiter gibt<br />
es mehr als 2300 soziomedizinische Institutionen<br />
wie Betagtenhe<strong>im</strong>e, Institutionen für Behinderte<br />
und Suchtkranke. Der ambulante Bereich umfasst<br />
die Arzt- und Zahnarztpraxen, den ambulanten<br />
Pflegebereich Spitex, zahntechnische und<br />
andere medizinische Laboratorien, Blutspendedienste,<br />
Akupunkturzentren usw. Die Anzahl der<br />
Beschäftigten <strong>im</strong> Gesundheitswesen betrug in<br />
der Schweiz <strong>im</strong> Jahr 2005 etwa 372 000 Personen.<br />
Das sind ca. 10% der gesamten arbeitstätigen<br />
Bevölkerung ohne die in der Landwirtschaft<br />
Beschäftigten.<br />
Viele dieser Beschäftigten haben direkten Patientenkontakt<br />
oder Kontakt mit potentiell kontaminierten<br />
Materialien oder Instrumenten und<br />
sind demnach täglich dem Risiko einer Nadelstichverletzung,<br />
einer Schnittverletzung oder<br />
anderer Expositionen ausgesetzt. Die genaue<br />
Häufigkeit von Verletzungen und Expositionen<br />
ist nicht bekannt, weil nur ein geringer Teil der<br />
Beschäftigten ein solches Ereignis meldet. Die<br />
Rate der Nicht-Meldungen ist wahrscheinlich<br />
hoch und dürfte zwischen 20% – 90% liegen, abhängig<br />
von der Erhebungsmethodik und von der<br />
Berufsgruppe. Bis Ende 2006 lagen 14 173 Meldungen<br />
über Expositionen <strong>gegen</strong>über Blut oder<br />
anderen biologischen Flüssigkeiten vor. Von den<br />
zwischen 2001 und 2006 gemeldeten 6795 Expositionen<br />
betrug der Anteil HIV-positiver Quellen<br />
7,0%, bei 2,4% war die Quelle HBV-positiv und<br />
bei 12,7% war die Quelle HCV-positiv. Pflegefachpersonen<br />
waren mit 54,3% am häufigsten<br />
betroffen, gefolgt von den Ärzten mit 31,4%,<br />
dem Hauspersonal mit 3,4% und dem Laborpersonal<br />
mit 2,6%. Bei der Mehrheit der gemeldeten<br />
Expositionen handelte es sich um perkutane<br />
Verletzungen (82,4%), während in 10,6% der<br />
Fälle Schle<strong>im</strong>haut- und in 5,5% Hautexpositionen<br />
vorlagen. Bei den Schle<strong>im</strong>hautexpositionen<br />
war das Auge am häufigsten betroffen. Operationssäle<br />
und Patientenz<strong>im</strong>mer sind die Bereiche,<br />
in denen am häufigsten Verletzungen und Expositionen<br />
auftreten. Nach Angaben der Exponierten<br />
waren 38% dieser Expositionen vermeidbar<br />
gewesen. Vergleichende Umfragen zeigen, dass<br />
66% des Pflegepersonals der Ansicht ist, dass<br />
vorgefallene Expositionen vermeidbar waren,<br />
bei den Ärzten betrug dieser Anteil nur 33%.<br />
Grundsätze für die Verhütung<br />
blutübertragbarer <strong>Infektionen</strong> bei<br />
Arbeitnehmenden<br />
Die wirksame Verhütung und Min<strong>im</strong>ierung von<br />
beruflichen Expositionen <strong>gegen</strong>über Blut und<br />
anderen Körperflüssigkeiten kommt erst durch<br />
das Zusammenwirken verschiedener Massnahmen<br />
zustande. Das Kennen und Einhalten allgemeiner<br />
<strong>Schutz</strong>massnahmen stellt die wichtigste<br />
Präventionsmassnahme dar, da damit das Kontaminationsrisiko<br />
mit Erregern, welche durch Blut<br />
übertragen werden können, auf ein Min<strong>im</strong>um<br />
7