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Eine kleine Geschichte von der Entzauberung eines „Wundermittels“

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(was selbstverständlich Unfug ist, denn auch natürlich<br />

vorkommende Substanzen und selbstverständlich<br />

auch Wasser sind chemische Verbindungen!),<br />

machte ich mich in <strong>der</strong> aktuellen aquaristischen<br />

Literatur und im Internet auf die Suche und<br />

stieß auf vielerlei, teilweise sehr laienhafte und<br />

wi<strong>der</strong>sprüchliche Spekulationen. Die Gerüchte<br />

schrieben den Erfolg des Präparates den verschiedensten<br />

Ingredienzien zu: Kieselgel, nanodisperses<br />

Aluminiumoxid, Ton-Minerale wie z.B. Montmorillonit.<br />

Glaubwürdige Analysen waren allerdings<br />

nicht zu finden. Ich beschloss daher, meine<br />

beruflichen Analyse-Möglichkeiten als (Festkörper-)Chemiker<br />

zu nutzen und herauszufinden, was<br />

an Easy-Life an<strong>der</strong>s ist als an an<strong>der</strong>en Wasserzusatzstoffen.<br />

Feststoffanteil <strong>von</strong> Easy-Life<br />

Lässt man eine Probe <strong>von</strong> Easy-Life langsam bei<br />

Raumtemperatur eindampfen, verbleibt ein schmutzig-weißer<br />

Rückstand, <strong>der</strong> - wie sich anhand <strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> Folge durchgeführten Untersuchungen heraus-<br />

Zeolithe verbessern die Wasserqualität. Das ist vorallem<br />

für empfindliche Fischarten und bei <strong>der</strong>en<br />

Nachzucht <strong>von</strong> großer Bedeutung.<br />

Im Bild pflegt ein Weibchen des madagassichen<br />

Cichliden Paratilapia sp. „Fianarantsoa“ sein Gelege<br />

stellte - keine makroskopischen Mengen an organischen<br />

Verbinden, son<strong>der</strong>n nur anorganische Materialien<br />

enthält. <strong>Eine</strong> Probe aus <strong>der</strong> zuvor <strong>der</strong> feste<br />

Anteil abzentrifugiert wurde und die anschließend<br />

verdampft wurde, enthielt ausser geringen Mengen<br />

anorganischer Salze, wie sie auch in normalem<br />

Leitungswasser zu finden sind, keine weiteren<br />

Substanzen. Es handelt sich also bei Easy-Life um<br />

eine Aufschlämmung fester Bestandteile in Wasser.<br />

Als echte Suspension kann man sie dagegen nicht<br />

bezeichnen, da die Feststoffe in <strong>der</strong> Lösung relativ<br />

rasch wie<strong>der</strong> zu Boden sinken und nur ein sehr<br />

geringer Anteil für längere Zeit (einige Stunden) in<br />

<strong>der</strong> Schwebe bleibt. Aus diesem Grund muss das<br />

Präparat auch vor <strong>der</strong> Verwendung kräftig geschüttelt<br />

werden. In einem ersten Experiment wurde<br />

daher <strong>der</strong> Feststoffanteil bestimmt. Hierzu wurde<br />

in mehreren Ansätzen ein bestimmter Anteil <strong>der</strong><br />

vorher gut geschüttelten Aufschlämmung in eine<br />

Porzellanschale eingewogen und bei Raumtemperatur<br />

eingetrocknet. Nach Auswaage des festen<br />

Rückstandes ergab sich ein Feststoffanteil <strong>von</strong> 3,8<br />

bis 4,0 Gewichtsprozent, d.h. es finden sich 38 bis<br />

40 Gramm Feststoff in einem Liter Easy-Life. Mit<br />

dem festen Rückstand wurden anschließend einige<br />

Messungen durchgeführt, die im Folgenden beschrieben<br />

werden.<br />

DCG-Informationen 36 (11): 252–261 253

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