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KULTUR<br />
24 LEO 01.2012<br />
Film<br />
Erotische Stimmung beim Schwimmkurs<br />
Ausente<br />
Der Sportlehrer<br />
wird zum heimlichen<br />
Sexobjekt<br />
Wenn alljährlich eine Fachjury <strong>de</strong>n<br />
Teddy Award für <strong>de</strong>n besten<br />
queeren Film <strong>de</strong>r Berlinale kürt, haben<br />
Mainstream-Produktionen in <strong>de</strong>r Regel<br />
wenig Chancen. Umso überraschen<strong>de</strong>r,<br />
dass man im vergangenen<br />
Jahr Marco Bergers „Ausente“ für<br />
preiswürdig erachtete. Der Argentinier<br />
erzählt die Geschichte eines 16-jährigen<br />
Schülers, <strong>de</strong>r erfolglos an seinem<br />
Schwimmlehrer herumbaggert und<br />
diesen schließlich dreist in die Bredouille<br />
bringt. Berger weiß, wie man<br />
Pin-up-taugliche Kinobil<strong>de</strong>r einfängt<br />
und lässt die Kamera seinem verknallten<br />
Junghel<strong>de</strong>n zwischen die Beine<br />
kriechen. Berger will aber nicht einfach<br />
nur Sex, son<strong>de</strong>rn auch Drama<br />
und Tragik. Zwar trägt sein Kammerspiel<br />
inhaltlich einen hohen Kunstanspruch<br />
vor sich her, weiß <strong>de</strong>n aber<br />
nicht so recht zu erfüllen. Wesentlich<br />
reeller wäre da eine zusätzliche Gruppenduschszene<br />
gewesen.<br />
Aussente. Regie und Buch:<br />
Marco Berger. Argentinien 2011.<br />
Mit Carlos Echevarría, Alejandro<br />
Barbero. 87 Min. Kinostart 12.<br />
Januar. www.pro-fun.<strong>de</strong><br />
Mary Lou<br />
Knallbuntes und<br />
herzerwärmen<strong>de</strong>s<br />
Musical<br />
Israel kann sich glücklich schätzen.<br />
Nicht nur, wegen <strong>de</strong>r lebendigen<br />
Schwulenszene, wie sie auch in diesem<br />
Film zu erleben ist, son<strong>de</strong>rn auch<br />
wegen <strong>de</strong>s Regisseurs: Eytan Fox . Ob<br />
die Soldatenliebe „Yossi & Jagger“<br />
o<strong>de</strong>r das Familiendrama „The Bubble“<br />
- <strong>de</strong>r schwule Filmemacher überrascht<br />
Erste liebe: israelische „Glee“- Variante<br />
je<strong>de</strong>s Mal aufs Neue. So wie jetzt mit<br />
<strong>de</strong>r vierteiligen TV-Serie „Mary Lou“.<br />
Wäre das bei einem <strong>de</strong>utschen Sen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>nkbar? Eine herzzreißen<strong>de</strong> Comingof-Age-Story<br />
eines jungen Schwulen<br />
auf <strong>de</strong>r Suche nach seiner verschollen<br />
Mutter, <strong>de</strong>r sein Glück ausgerechnet<br />
bei einer Drag Queen-Truppe fin<strong>de</strong>t?<br />
Never ever! Und hier ist das Ganze zu<strong>de</strong>m<br />
aufbereitet als eine Art israelischer<br />
Variante von „Glee“, gespickt<br />
mit Popnummern <strong>de</strong>r heimischen Pop-<br />
und Grand-Prix-Legen<strong>de</strong> Svika Pick.<br />
„Mary Lou“. Israel 2009.<br />
Regie Eytan Fox. Hebräisches<br />
Original mit dt. und engl.<br />
Untertiteln. 151 Minuten.<br />
Pro-fun Media.<br />
TV highlighTs aus <strong>de</strong>m NeTz<br />
Spartacus: Vengeance<br />
Erfolgsrezept Muskeln, Blut und Sex: die<br />
Serie um <strong>de</strong>n Sklaven Spartacus geht in die<br />
dritte Run<strong>de</strong>. Neu in <strong>de</strong>r Titelrolle ist Liam<br />
McIntyre. Lucy Lawless (Xena) überlebt<br />
das Massaker <strong>de</strong>s Finales und sucht Rache.<br />
Während die vorherigen Folgen das Leben<br />
und Sterben in <strong>de</strong>r Gladiatorenschule behan<strong>de</strong>lte,<br />
beginnt nun <strong>de</strong>r Feldzug gegen<br />
Rom. Historisch nicht korrekt, erfreute<br />
Spartacus bisher <strong>durch</strong> „300“-Bildästhetik<br />
und schwule Nebenfiguren. Start 27.<br />
Januar. (http:// www.starz.com/originals/sparta)<br />
Bei uns später auf RTL Crime.<br />
SO GEHTS : US-TV-Serien lassen sich legal bspw. über <strong>de</strong>n Anbieter netflix.com<br />
auf <strong>de</strong>m PC sehen. Dazu benötigt ihr einen VPN-Zugang, <strong>de</strong>r euch eine US-amerikanische<br />
IP-Nummer zuweist und ein netflix-Abo.<br />
Gigola<br />
Cabaret Feminin:<br />
Dandy-Diva im<br />
Halbwelt-Puff<br />
Georgia weiß, dass sie fast je<strong>de</strong> Frau<br />
kriegen kann, die sie möchte. Aber<br />
die eine, die sie wirklich wollte, hat sie<br />
verloren. Alle an<strong>de</strong>ren sollen gefälligst<br />
zahlen. Und das Geschäft blüht. Im<br />
„Cabaret Feminin“, einem verruchten<br />
Halbwelt-Puff im Paris <strong>de</strong>r frühen 60er<br />
Jahre, treibt Georgia so als weiblicher<br />
Gigolo ihr erotisches Unwesen und<br />
verhilft zahlungskräftigen Damen aus<br />
<strong>de</strong>r Oberschicht zu sexuellen Höhepunkten.<br />
„Gigola“ ist das späte Regie<strong>de</strong>büt<br />
<strong>de</strong>r 59-jährigen Schriftstellerin<br />
Laure Charpentier. Ihre 1972 erschienene<br />
Romanvorlage galt seinerzeit als<br />
skandalös.<br />
Ihre Leinwandversion dampft umso<br />
mehr schwüle Erotik und inszeniert<br />
diese Halbwelt von Drag Queens,<br />
Garçonnes und Transen als farbenprächtigen,<br />
exotisch ausgestatteten<br />
Glamour-Himmel. Eine echte Überraschung<br />
aber ist die charismatische<br />
Mo<strong>de</strong>l-Aktrice Lou Doillon (und zufälligerweise<br />
die jüngste Tochter von<br />
Sängerin Jane Birkin).<br />
Sie dürfte mit<br />
dieser Rolle als<br />
schillern<strong>de</strong> Dandy-<br />
Diva Georgia/Gigola<br />
so mancher<br />
Lesbe einen feuchten<br />
Traum bescheren.<br />
„Gigola“.<br />
Regie franz. OmU.<br />
Extras:Trailer, Making-of<br />
(pro-fun Media)<br />
mo<strong>de</strong>l-Aktrice lou Doillon (großes Foto,<br />
links) wickelt als geschäftstüchtige<br />
Garconne sämtliche Frauen um <strong>de</strong>n Finger<br />
Conan<br />
bluray Tipp<br />
Ob wohl je<strong>de</strong>r Barbaren-Darsteller<br />
auch das Zeug zum US-<br />
Gouverneur hat? Jason Mamoa<br />
je<strong>de</strong>nfalls hat in dieser TestosteronüberdosiertenFantasy-Schlachteplatte<br />
zwar weniger Muskelberge<br />
zu bieten als sein legendärer<br />
„Conan“-Vorgänger Arnold<br />
Schwarzenegger, dafür aber einiges<br />
mehr an Text aufzusagen. Aber<br />
wer will schon Dialoge?<br />
„Conan“.<br />
USA 2011. Regie Marcus Nispel.<br />
Extras: Audiokommentare,<br />
Making-of.<br />
Foto: RTL Crime, Pro-fun Media