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12<br />

NOMINALE (1500-1806) – DEFINITIONEN UND BEISPIELE<br />

Nominale (1500-1806) – Definitionen und Beispiele<br />

Goldgulden<br />

Wichtige Goldmünze des späten Mittelalters. Bis zur Zeit<br />

Karl des Großen (768 – 814) waren Goldmünzen in Mittel- und<br />

Westeuropa jahrhundertelang nahezu unbekannt. Durch die<br />

Kreuzzüge (1096 – 1291) und den H andelsverkehr mit dem<br />

Orient strömte Gold nach Italien, was dazu führte , dass die<br />

Handelsstädte Genua und Florenz die Goldprägung wieder<br />

aufnahmen. So wurden der Genovino (Genua) und der Florenus<br />

(Florenz) zu 3,537 g in reinem Gold geprägt, welche ab Anfang<br />

des 14. J ahrhunderts auch in Süddeutschland und im<br />

Rheinland unter dem Namen Gulden (von Goldener abgeleitet)<br />

Hauptzahlungsmittel wurden.<br />

Nachdem die Augsburger Reichsmünzordnung 1559 für die<br />

silbernen Hauptmünzen den Namen Reichsguldiner (später<br />

Reichstaler) f estlegte, w urden d ie G oldmünzen z ur U nterscheidung<br />

Goldgulden genannt.<br />

Teils aus Goldmangel, teils wegen der Verschlechterung des<br />

Feingehaltes g ing i hre P rägung j edoch i n d er f rühen N euzeit<br />

zurück. Der Goldgulden wurde durch den Dukaten verdrängt.<br />

Wert Mitte des 16.Jahrhunderts: 1 Goldgulden = 1 Reichsguldiner<br />

= 72 Kreuzer<br />

ausgegeben: Augsburg, B aden-Baden, B <strong>ist</strong>um B amberg,<br />

Bayern, Brandenburg-Ansbach, Brandenburg-Preußen, Braun -<br />

schweig-Calenberg-Hannover, Bra unschweig-Lüneburg-Celle,<br />

Braunschweig-Wolfenbüttel, Erzb<strong>ist</strong>um und Stadt Bremen,<br />

Dortmund, Emden, Erfurt, Frankfurt, Fugger-Babenhausen,<br />

Hamburg, Hanau, Stadt Hannover, Hessen-Kassel, Stadt Hildesheim,<br />

Jülich-Berg, Kaufbeuren, Stadt K empten, Kleve, Erzb<strong>ist</strong>um<br />

und Stadt Köln, Konstanz, Leiningen-Westerburg, Stadt Lübeck,<br />

Lüneburg, Stadt Magdeburg , Erzb<strong>ist</strong>um und StadtMainz,<br />

Mansfeld-Artern, Reichsmünze Nördlingen, Nürnberg, Ostfriesland,<br />

Pfalz, Rostock, Sachsen (Albertiner und Ernestinische<br />

Fürstentümer), Salzburg , Schlesien-Münsterberg-Öls, Schwarzburg-Arnstadt-Sondershausen,<br />

Solms-Lich-Stadt Straßburg ,<br />

Sulz, Erzb<strong>ist</strong>um Trier, Waldeck, Wied-Neuwied, Wismar, Worms,<br />

Württemberg, B<strong>ist</strong>um Würzburg,<br />

Dukat, Dukaten<br />

Abb. vergr.,<br />

Foto: Münzenhandlung Harald Möller<br />

Abb. vergr.,<br />

Foto: Münzenhandlung Harald Möller<br />

Ist eine europaweit verbreitete Goldmünze , mit einem Gewicht<br />

von 3,49 g und einem Goldanteil von 986/1000 (Feingewicht<br />

3,44 g) Dukaten wurden erstmals 1284 in Venedig geprägt und<br />

haben sich von dort aus über den ganzen Kontinent verbreitet.<br />

Der Name kommt von der Umschrift auf der Rückseite der ersten<br />

Dukaten: Sit tibi Chr<strong>ist</strong>e datus quem tu regis <strong>ist</strong>e ducatus (Dir,<br />

Chr<strong>ist</strong>us, sei dieses Herzogtum, welches du regierst, gegeben).<br />

Im 14. und 15. Jahrhundert war der Dukaten eine Welthandelsmünze,<br />

d ie a uch a ls M aßstab f ür G ewichtsvergleiche h erangezogen<br />

wurde.<br />

In D eutschland w urden s ie 1 559 d urch d as R eichsmünz -<br />

edikt Kaiser Ferdinand I. zur Goldmünzeinheit erklärt und erst<br />

1857 im Gebiet des Deutschen Zollvereins aufgehoben.<br />

Wert Anfang des 18. Jahrhunderts:<br />

1 Dukat = 2 Speciestaler = 2 2 /3 Reichstaler = 4 Reichsgulden<br />

= 8 Mark Lübisch = 240 Kreuzer<br />

ausgegeben: in fast allen deutschen Ländern<br />

P<strong>ist</strong>ole, Friedrich d´or<br />

war eine Handelsmünze des 18. Jahrhunderts im Nominalwert<br />

von 5 Reichstalern.<br />

Seine Vorbilder waren die spanische Dublone und der französische<br />

L ouis d ’or. D er Vorgänger w ar d er Wilhelm d ’or.<br />

Friedrich der Große (1740-86) ließ den Friedrich d’or erstmals<br />

1741 prägen. Seine Nachfolger Friedrich Wilhelm II., Friedrich<br />

Wilhelm III. und Friedrich Wilhelm IV. führten die Münze weiter,<br />

bis sie 1855 eingezogen wurde. Ab 1747 wurden doppelte<br />

und ab 1749 wurden halbe Friedrich d’or geprägt. 1770 sank das<br />

Feingewicht von 6,05 g auf 6,03 g.<br />

Andere Staaten, wie z. B. Sachsen, prägten ebenfalls ihren<br />

August-, Friedrich-August-, Chr<strong>ist</strong>ian-, Max d’or in Anlehnung<br />

an den Vornamen des jeweiligen Regenten. <strong>Diese</strong> Goldmünzen<br />

unterlagen in Notzeiten - neben den Silbermünzen - auch einer<br />

zeitweiligen Feingehaltverschlechterung.<br />

Da der Friedrich d’or zur Zeit des Silberstandards Umlaufmünze<br />

und auch Handelsmünze war, hatte er einen wechselnden<br />

Kurs zum Silber-Kurantgeld, der auf sogenannten Kurszetteln<br />

der Börsenplätze ablesbar war . Me<strong>ist</strong> wurde er m it einem<br />

geringen Agio oder Disagio zum Nominalwert von 5 Talern gehandelt.<br />

I n p reußischen K aufverträgen o der S chuldscheinen<br />

wurde genau nach dem Zahlungsmittel „preußisch Courant“<br />

oder „Friedrich d’or“ unterschieden.<br />

In der Zeit um 1780 hatte z. B. der sächsische August d’or einen<br />

Preis von 116 bis 120 Groschen sächsischen Silberkurantgeldes,<br />

also ein maximales Disagio von bis zu 4 Groschen. Im<br />

19. Jahrhundert hatte er me<strong>ist</strong> ein geringes Agio.<br />

Wert: 1 P<strong>ist</strong>ole = 5 Reichstaler<br />

ausgegeben: Bayern, Brandenburg-Preußen, Hessen, Sachsen,<br />

Schleswig-Holstein, Württemberg<br />

Guldengroschen<br />

Abb. vergr.,<br />

Foto: Münzenhandlung<br />

Wolfgang Rittig<br />

Abb. verkl.,<br />

Foto: Münzenhandlung Gorny & Mosch

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