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Land Brandenburg

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Nicht nur aus diesen Gründen ist aus wassertouristischer<br />

Sicht die Schleusensituation in <strong>Brandenburg</strong><br />

wenig zufriedenstellend. Schleuseneinrichtungen zeigen<br />

sich dem Bootsurlauber häufig abweisend. Es gibt<br />

keinerlei Service für Bootsfahrer, weder in Bezug auf<br />

Informationsvermittlung noch Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten.<br />

Dass es auch anders geht, zeigen nicht<br />

nur Beispiele aus dem Ausland, sondern auch aus dem<br />

Ruhrgebiet. Auch die Öffnungszeiten sind nach wie<br />

vor nicht überall an die Bedürfnisse der Bootsurlauber<br />

angepasst, zum Beispiel in den Ruppiner Gewässern.<br />

Schleusen müssen aber nicht nur behindern. So werden<br />

beispielsweise spezielle Törns auf dem Finowkanal<br />

angeboten, die das Ereignis Schleusen in den Vordergrund<br />

stellen. Hier gibt es die ältesten Schleusen<br />

Deutschlands (technische Denkmäler / Handbetrieb),<br />

die den Schleusenvorgang für Interessenten zum Erlebnis<br />

werden lassen. Im Raum Fürstenberg gibt es Bestrebungen,<br />

die dortigen Schleusen als kommunikative<br />

Einrichtung für Wassertouristen durch in den<br />

Schleusenbereichen installierte Informations- und<br />

Verkaufszentren umzugestalten. Hier könnten regionale<br />

Produkte den Wassertouristen angeboten werden.<br />

2.3 Angebotsstruktur<br />

· Insgesamt gibt es in <strong>Brandenburg</strong> in den definierten<br />

Revieren 124 Anbieter im Angebotsbereich<br />

Bootsverleih einschließlich Charter mit insgesamt<br />

181 Angeboten (ohne Ruder- und Tretbootanbieter).<br />

· Die Recherche hat gezeigt, dass kursierende Zahlen<br />

von bis zu 1000 Charterbooten nicht der Realität<br />

entsprechen. Selbst unter Hinzunahme der Charterboote<br />

aus Berlin liegt die Zahl kaum über 200<br />

Booten. Mit rund 1400 Booten fällt die Anzahl an<br />

Kanus im Verleih deutlich höher aus.<br />

· Im Hinblick auf die regionale Verteilung zeigt sich,<br />

dass fast zwei Drittel der 181 Angebote sich in den<br />

beiden Regionen Nord und Südost befinden. Dies<br />

gilt insbesondere für den Angebotsbereich Kanu mit<br />

einem Anteil jeweils von knapp über 70 %, aber<br />

auch im Angebotssegment Charter entfallen ungefähr<br />

zwei Drittel auf die beiden Regionen Nord und Südost.<br />

Ministerium für Wirtschaft des <strong>Land</strong>es <strong>Brandenburg</strong><br />

· Bezogen auf die Bootsanzahl ist die Dominanz der<br />

beiden Regionen Nord und Südost noch offensichtlicher.<br />

Bei den Haus-/ Motoryachten liegt der Anteil<br />

bei fast 80 %, bei den Kanus sogar mit 85 % sogar<br />

noch etwas darüber.<br />

· Insgesamt korrespondiert das derzeitige Angebot in<br />

etwa mit der wassertouristischen Nachfrage, so dass<br />

Defizite in quantitativer Hinsicht nicht festzustellen<br />

sind. Allerdings sind gerade im Chartergeschäft in<br />

der Hauptsaison, bezogen auf die Gesamtzahl der<br />

Boote, Engpässe zu beobachten. Gemessen an der<br />

Tatsache, dass <strong>Brandenburg</strong> europaweit über das<br />

größte Binnengewässernetz verfügt, fällt der Entwicklungsstand<br />

gerade im Angebotssegement Hausboot<br />

und Motoryachtcharter im Vergleich zu europäischen<br />

Wettbewerbsregionen wie beispielsweise<br />

Friesland in den Niederlanden allerdings deutlich<br />

geringer aus.<br />

· Die Bedeutung des Kanutourismus in <strong>Brandenburg</strong><br />

wurde in der Vergangenheit häufig unterschätzt.<br />

Aufgrund der hohen Anzahl der Anbieter und Angebote<br />

nimmt der Kanutourismus eine dominierende<br />

Position im Wassertourismus in <strong>Brandenburg</strong> ein.<br />

Ebenfalls von hoher Bedeutung ist der Angebotsbereich<br />

Hausboot-Motoryachten, während der Angebotsbereich<br />

Segeln nur von punktueller Bedeutung<br />

ist.<br />

· Unter räumlichen Gesichtspunkten zeigt sich, dass<br />

sowohl der Chartertourismus wie auch der Kanutourismus<br />

in der Region Nord den höchsten Entwicklungsstand<br />

aufweist. In etwas abgeschwächter<br />

Form gilt dies auch für die Region Südost, insbesondere<br />

die Dahmegewässer. Im Vergleich zu den<br />

beiden Regionen Nord und Südost ist in den Regionen<br />

Süd-West und Nord-Ost die Angebotsstruktur<br />

deutlich weniger entwickelt. Zumindest für die Region<br />

Südwest ist dies angesichts der hervorragenden<br />

naturräumlichen Ausstattung mit Gewässern<br />

nicht nachvollziehbar.

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