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Barmherzigkeit - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft

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Einblick(e)<br />

TITEL<br />

01/2005<br />

Zeitschrift für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>Krankenhausträgergesellschaft</strong> <strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> mit den Einrichtungen Augustahospital Anholt,<br />

Franz-Hospital Dülmen, St. Walburga-Krankenhaus Meschede, Clemenshospital Münster und Raphaelsklinik Münster<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> in<br />

unseren Häusern<br />

Freundeskreis Clemenshospital<br />

Münster e.V. gegründet<br />

Ethik in der Medizin –<br />

Fortbildung in der Raphaelsklinik<br />

Post-St. Gallen-Workshop 2005<br />

Krankenhauspflegeschule im<br />

St. Walburga-Krankenhaus erweitert


INHALT<br />

▼<br />

2<br />

Titelthema:<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong><br />

ab Seite 6<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Düesbergweg 128<br />

48153 Münster<br />

Tel.: 02 51/9 19 37-0<br />

Redaktion<br />

Gertie Bakenecker<br />

Clemenshospital, Münster<br />

Michael Bührke<br />

Raphaelsklinik, Münster<br />

Sr. Irmlinde Enk<br />

Franz-Hospital, Dülmen<br />

Dieter Glaremin<br />

St. Walburga-Krankenhaus,<br />

Meschede<br />

Sabine Junglas,<br />

Misercordia <strong>GmbH</strong><br />

Nicole Kresken<br />

Augustahospital, Anholt<br />

Gabriele Maaßen<br />

Augustahospital, Anholt<br />

Agnes Pelz<br />

Franz-Hospital, Dülmen<br />

Gabi Sander<br />

St. Walburga-Krankenhaus,<br />

Meschede<br />

Frank Schüssleder<br />

Raphaelsklinik, Münster<br />

Simone- Eva Weinling<br />

Augustahospital, Anholt<br />

Erscheinungsweise<br />

halbjährlich<br />

Auflage<br />

1.050<br />

▼<br />

Brustzentrum Münsterland<br />

veranstaltet Post-St.<br />

Gallen-Workshop 2005<br />

Seite 24<br />

Professjubiläen im<br />

Augustahospital . . . . . . . . S. 3<br />

Konzernleitbild der<br />

<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> . . . . . . S. 4<br />

Titel<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> in<br />

unseren Häusern . . . . . ab S. 6<br />

Mitarbeiterbefragung . . . S. 17<br />

Vor Ort<br />

Clemenshospital<br />

Freundeskreis Clemenshospital<br />

Münster e.V.<br />

gegründet . . . . . . . . . . . S. 18<br />

Franz-Hospital<br />

Neuer Schwung<br />

mit neuem Knie. . . . . . . . S. 20<br />

Brustzentrum Münsterland<br />

Post-St. Gallen-<br />

Workshop 2005 . . . . . . . S. 24<br />

Raphaelsklinik<br />

Neue Krankengymnastik<br />

Abteilung . . . . . . . . . . . . S. 21<br />

Ethik in der Medizin. . . . . S. 22<br />

▼<br />

Der „Freundeskreis Clemenshospital<br />

Münster e.V.“ stellt sich vor<br />

Seite 18<br />

Endoprothetik-Forum. . . . S. 23<br />

Patientenseminar zum<br />

Thema „Diabetes“. . . . . . S. 27<br />

Examen . . . . . . . . . . . . . . S. 30<br />

Ausstellungen . . . . . . . . . S. 32<br />

Mamma Care-Methode<br />

rettet Leben. . . . . . . . . . . S. 34<br />

Ökoprofit Ausstellung . . . S. 35<br />

Politikerbesuch . . . . . . . . S. 35<br />

Land der 1000 Seen . . . . S. 36<br />

St. Walburga-Krankenhaus<br />

Operative Medizin<br />

veranstaltet Tag der<br />

offenen Tür . . . . . . . . . . . S. 28<br />

Examen . . . . . . . . . . . . . . S. 30<br />

Einsegnung der<br />

erweitereten Krankenhauspflegeschule.<br />

. . . . . . S. 31<br />

Silvesterlauf . . . . . . . . . . . S. 31<br />

Kaleidoskop<br />

Schmerzmanagement<br />

in der Pflege . . . . . . . . . . S. 37<br />

Nachtwachen im<br />

Clemenshospital . . . . . . . S. 38<br />

▼<br />

Nachtaktive gute Geister –<br />

die Nachtwachen im<br />

Clemenshospital<br />

Seite 38<br />

Ankündigung:<br />

Familienfest der<br />

<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> . . . . . S. 40<br />

„Clemens-Pass“<br />

öffnet Türen . . . . . . . . . . S. 40<br />

Infos aus dem<br />

Sozialrecht. . . . . . . . . . . . S. 41<br />

Mit-Menschen<br />

Seelsorgeteam im<br />

Clemenshospital<br />

komplett . . . . . . . . . . . . . S. 42<br />

Anne Tennekes neue<br />

Seelsorgerin im<br />

Clemenshospital . . . . . . . S. 42<br />

Schützenkönigin . . . . . . . S. 42<br />

Zweite Chefärztin<br />

der Inneren Abt.<br />

des Franz-Hospitals . . . . . S. 43<br />

Sr. Reimgard neue<br />

Heimfürsprecherin . . . . . S. 44<br />

Dr. U. Haverkamp zum<br />

Professor ernannt . . . . . . S. 44<br />

Nachrufe . . . . . . . . . . . . . S. 45<br />

Jubilare . . . . . . . . . . . . . . S. 45


▼<br />

Die Jubliarinnen von links: Sr. M. Cyriaca, Sr. M. Xaveris, Sr. M. Celina, Sr. M. Florina, Sr. M. Ingrada<br />

Dank für 70, 60, 2 x 50, 40 Professjahre<br />

im Augustahospital<br />

Fünf Jubilarinnen der Clemensschwestern<br />

wurden am<br />

20.4.2005 im Augustahospital<br />

für ihren Dienst als Clemensschwestern<br />

gefeiert und geehrt.<br />

Schwester M. Cyriaka<br />

für 70 Professjahre<br />

Schwester M. Florina<br />

für 60 Professjahre<br />

Schwester M. Celina<br />

für 50 Professjahre<br />

Schwester M. Ingrada<br />

für 50 Professjahre<br />

Schwester M. Xaveris<br />

für 40 Professjahre<br />

Der Festgottesdienst wurde<br />

vom Krankenhauspfarrer Peter<br />

Lucas zelebriert und musikalisch<br />

mitgestaltet von beiden<br />

Kirchenchören Anholt und<br />

Isselburg. Beim anschließenden<br />

Empfang dokumentierten sie<br />

die enge Verbundenheit der<br />

Bevölkerung zu den Clemensschwestern<br />

des Augustashospitals.<br />

Sie sangen zur Ehre der<br />

Jubilarinnen und der anwesenden<br />

Mitschwestern und Gäste.<br />

Schwester Bernwarde übermittelte<br />

die Glückwünsche von<br />

Schwester M. Christel und dem<br />

Generalvikariat und dankte für<br />

die treuen Dienste in all’ den<br />

Jahrzehnten.<br />

Der Glückwunsch für Schwester<br />

Cyriaka bestand in der<br />

Überreichung eines neuen<br />

Ordenrosenkranzes. „Zum 70jährigen<br />

Jubiläum“, so sagte<br />

Schwester Bernwarde „ist es<br />

nicht einfach, ein geeignetes<br />

Geschenk zu finden. Ich weiß<br />

nicht, ob es jemand von uns<br />

schafft, so unermüdlich den<br />

Rosenkranz zu beten, dass er<br />

bis zum Jubiläum verschlissen<br />

ist.“<br />

Die Festlichkeiten wurden über<br />

den Tag fortgesetzt. Dabei<br />

wurde so mancher Blick in vergangene<br />

Jahrzehnte zurückgeworfen,<br />

die von den Schwestern<br />

erlebt wurden.<br />

„Es war einmal wieder ein richtiges<br />

Jubiläum bei den Clemensschwestern.“<br />

Zitat einer<br />

Erholungsschwester.<br />

Sr. Marie-Theres<br />

3


Es gibt ein Konzernleitbild –<br />

Das erste konzernübergreifende<br />

Qualitätsteam (Q-Team) hat<br />

es geschafft: wir haben ein<br />

neues Konzernleitbild! Mit viel<br />

Engagement, guten Vorschlägen<br />

und konstruktiven Diskussionen,<br />

hat sich das Team, wie<br />

gefordert, in drei Sitzungen<br />

dieser Aufgabe gestellt und<br />

war erfolgreich. – Herzlichen<br />

Dank!<br />

Warum ein Konzernleitbild?<br />

Diese Frage wird sich berechtigter<br />

Weise sicherlich jeder<br />

von Ihnen stellen. Das Problem:<br />

in allen Häusern der <strong>Misericordia</strong><br />

<strong>GmbH</strong> sind die Ziele der<br />

Clemensschwestern vorhanden;<br />

in einigen Häusern gibt es<br />

auch ein Leitbild, aber es<br />

bestand kein einheitliches Konzernleitbild,<br />

das in unseren<br />

Häusern „aktiv“ gelebt wird.<br />

Auftrag und Ziel waren deshalb,<br />

das bestehende Leitbild<br />

der Clemensschwestern zu<br />

einem einheitlichen Konzernleitbild<br />

zu überarbeiten und<br />

ergänzen. Mit einbezogen werden<br />

sollte dabei auch das vorhandene<br />

Pflegeleitbild aus dem<br />

Franz-Hospital Dülmen.<br />

Wer hat entschieden, diesem<br />

Qualitätsteam beizuwohnen?<br />

Die Vorschläge für die Teilnehmer<br />

des Qualitätsteams kamen<br />

von den einzelnen Lenkungsausschüssen<br />

unserer Krankenhäuser.<br />

Zusammengefasst wurden<br />

diese vom gemeinsamen<br />

Lenkungsausschuss auf Trägerebene,<br />

zu dem die Qualitätsmanagementleitungen<br />

all unser<br />

Krankenhäuser sowie die Qua-<br />

4<br />

MISERICORDIA<br />

litätsmanagementleitung und<br />

die Geschäftsführung der<br />

<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> gehören.<br />

Wichtig war uns, dass möglichst<br />

alle unsere Krankenhäuser<br />

und viele Berufsgruppen an<br />

der Entwicklung beteiligt<br />

waren, um unterschiedliche<br />

Sichtweisen berücksichtigen zu<br />

können.<br />

Das erste konzernübergreifende<br />

Q-Team<br />

• Prof. Dr. Peter Baumgart,<br />

Chefarzt Innere Medizin,<br />

Clemenshospital<br />

• Priv.-Doz. Dr. Karl-Heinz<br />

Dietl, Chefarzt Allgemeinchirurgie,<br />

Raphaelsklinik<br />

• Hartmut Hagmann, stellv.<br />

Verwaltungsdirektor, Clemenshospital<br />

• Schwester Marie-Theres,<br />

Seelsorge, Augustahospital<br />

Anholt<br />

• Norbert Mucksch, Sozialarbeiter,<br />

Raphaelsklinik<br />

• Schwester Clementis Pauwels,<br />

Clemensschwestern e. V.<br />

• Bärbel Walter, Stationsleitung<br />

Innere Medizin, Franz-<br />

Hospital<br />

• Martin Weever, Leitung<br />

Küche, Franz-Hospital Dülmen<br />

• Joachim Schmitz, Geschäftsführer<br />

<strong>Misericordia</strong><br />

<strong>GmbH</strong> als Team-Moderator<br />

Was noch fehlt ist der Leitsatz/Slogan.<br />

– Und jetzt<br />

brauchen wir Ihre Ideen!<br />

Das neue Konzernleitbild ist<br />

nachfolgend abgedruckt. Das<br />

Leitbild selbst soll am Ende<br />

einen Leitsatz/Slogan erhalten,<br />

der die Inhalte des Konzernleitbildes<br />

zusammenfassend<br />

widerspiegelt. Dieser Leitsatz/<br />

Slogan sollte möglichst ein-<br />

prägsam und kurz sein wie<br />

zum Beispiel „Medizinischer<br />

Fortschritt und christliche<br />

Nächstenliebe“.<br />

Werden Sie selbst kreativ und<br />

schicken Sie uns Ihre Vorschläge!<br />

Eine Jury wird den besten/<br />

passendsten Vorschlag auswählen<br />

und prämieren. Jede<br />

Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter<br />

kann teilnehmen, auch<br />

mehrere Vorschläge sind möglich.<br />

Dem Gewinner winkt eine<br />

Wochenendreise für 2 Personen!<br />

Ihren Vorschlag senden Sie<br />

bitte unter der Angabe Ihres<br />

Vor- und Zunamens, der Abteilung<br />

und des Krankenhauses<br />

bis zum 30. September 2005<br />

an:<br />

<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />

Sabine Junglas,<br />

Düesbergweg 128,<br />

48153 Münster<br />

oder per E-Mail:<br />

s.junglas@misericordia.de.<br />

Wie setzt sich das Preisgericht<br />

zusammen? Wer entscheidet?<br />

Das Preisgericht/die Jury setzt<br />

sich zusammen aus dem Q-<br />

Team Leitbild, der Generaloberin<br />

der Clemensschwestern,<br />

einem Aufsichtsratmitglied und<br />

den Geschäftsführern der<br />

<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong>.<br />

„Unser Leitsatz“ und der/die<br />

Gewinner/-in werden in der<br />

nächsten Ausgabe veröffentlicht.


und wir brauchen Ihre Hilfe!<br />

Unser neues Konzern-Leitbild:<br />

Unsere Patienten und unser<br />

Handeln<br />

Im Mittelpunkt unserer Arbeit<br />

steht das Wohlergehen des<br />

Patienten. Wir richten deshalb<br />

unser Handeln ganzheitlich auf<br />

unsere Patienten und deren<br />

Angehörige aus. Wir betreuen<br />

unsere Patienten nach den<br />

neuesten medizinischen und<br />

pflegerischen Erkenntnissen<br />

und Methoden. Wir berücksichtigen<br />

dabei christlich-ethische<br />

sowie auch ökonomische<br />

Werte und Normen.<br />

Hieraus ergeben sich unsere<br />

nachfolgenden Leitbegriffe, die<br />

unser tägliches Handeln maßgeblich<br />

prägen:<br />

• unser Verständnis vom Christ<br />

sein<br />

• unseren Umgang mit Partnern<br />

• unsere Mitarbeiterkultur<br />

Leitbegriff 1:<br />

Unser Verständnis vom Christ<br />

sein<br />

Wir lassen uns als christliche<br />

Einrichtung von einem Menschenbild<br />

leiten, welches jeden<br />

Menschen als Geschöpf Gottes<br />

und damit als Einheit von Körper,<br />

Geist und Seele sieht.<br />

Wir verstehen unsere Arbeit<br />

daher als tätige Nächstenliebe<br />

unter Achtung der Würde der<br />

uns anvertrauten Menschen,<br />

unabhängig von Herkunft,<br />

Glauben, sozialer Stellung und<br />

gesellschaftlichem Ansehen.<br />

Wir wollen jedem, der zu uns<br />

kommt, ein Gefühl von Sicherheit,<br />

Vertrauen und gelebter<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> vermitteln.<br />

Leitbegriff 2:<br />

Unser Umgang mit Partnern<br />

Wir stellen uns dem Wettbewerb<br />

im Gesundheitswesen<br />

und der gesellschaftlichen Verantwortung,<br />

indem wir soziales<br />

und politisches Geschehen<br />

wahrnehmen und mitgestalten.<br />

Wir wollen als faire und<br />

verlässliche Partner Vertrauen<br />

gewinnen und dieses durch<br />

unser tägliches Handeln bestätigen.<br />

Wir leisten aktive Öffentlichkeitsarbeit<br />

und informieren<br />

rechtzeitig und umfassend<br />

über unsere Arbeit und unser<br />

Unternehmen.<br />

Leitbegriff 3:<br />

Unsere Mitarbeiterkultur<br />

Wir praktizieren einen kooperativen<br />

Führungsstil, geprägt<br />

von Vertrauen, Transparenz,<br />

persönlicher Wertschätzung<br />

und Respekt.<br />

Wir pflegen eine konstruktive<br />

Zusammenarbeit zwischen den<br />

Berufsgruppen und zwischen<br />

allen Einrichtungen unseres<br />

Konzerns.<br />

Wir legen Wert auf eine inten-<br />

sive Kommunikation und eine<br />

vertrauensvolle Dienstgemeinschaft,<br />

die die Bedürfnisse der<br />

Mitarbeiter berücksichtigt.<br />

Wir fördern die aktuelle Fachkompetenz<br />

durch regelmäßige<br />

Aus, Fort- und Weiterbildung.<br />

Aus den drei Leitbegriffen lässt<br />

sich unser Handeln als Leitsatz<br />

wie folgt zusammenfassen:<br />

„Hier steht zukünftig der<br />

Leitsatz/Slogan der Gewinnerin/des<br />

Gewinners!“<br />

Augustahospital<br />

Clemenshospital<br />

Franz-Hospital<br />

Raphaelsklinik<br />

St. Walburga-<br />

Krankenhaus<br />

5


TITEL<br />

„Zum Thema <strong>Barmherzigkeit</strong> in Titelthema<br />

unserer Welt fällt mir nichts<br />

Barmher<br />

ein.“ Das war die spontane<br />

Antwort eines Freundes, den<br />

ich in Vorbereitung auf die<br />

Abfassung dieses Artikels zu<br />

diesem Wort <strong>Barmherzigkeit</strong><br />

befragte. Wahrhaftig: ein<br />

unmodernes Wort. Wenn wir<br />

in unsere Welt und in die<br />

Gesellschaft schauen, dann<br />

scheint wirklich wenig von<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> spürbar zu sein.<br />

Die Welt – sie scheint immer Nicht-Liebe zu Ihm, trotz seiner<br />

mehr nur sich selbst zu genü- ständigen Eigendrehung. Gott<br />

gen und das Schwache aus den liebt und vergibt den Men-<br />

Blick zu verlieren. In unserer schen trotzdem... Weil dies die<br />

Gesellschaft betet man mehr Erfahrung des Menschen ist<br />

die Innovation und das Voran- und die Erfahrung Jesu, sagt er<br />

schreiten an, wir leben in seinen Zuhörern: So wie ihr es<br />

einem System, in dem das selbst erfahren habt, so lasst es<br />

Wegwerfen zum Wachstum auch euren Nächsten erfahren.<br />

nötig ist. Im Krankenhaus Damit ist kein christlicher<br />

behandeln wir Kunden und Masochismus gemeint, der sich<br />

bedienen nicht mehr Patienten. alles Unrecht gefallen lässt.<br />

Wir selbst sind mit all dem ver- Dem Nächsten barmherzig verwoben.<br />

Was hat da die Barmgeben heißt nicht sein Vergeherzigkeit<br />

verloren?<br />

hen ungeschehen zu machen<br />

„Seid barmherzig, wie es auch oder zu ignorieren. Vergehen<br />

euer Vater ist! Richtet nicht, und Verbrechen müssen<br />

dann werdet auch ihr nicht geahndet oder juristisch<br />

gerichtet werden. Verurteilt bestraft werden. Vergeben<br />

nicht ...erlasst einander die heißt vielmehr aufhören zu<br />

Schuld ... gebt, dann wird euch hassen. <strong>Barmherzigkeit</strong> vergibt,<br />

gegeben“ (Lukasevangelium in dem sie aufhört den Men-<br />

Kapitel 6, 36 ff). Worum geht schen zu hassen oder böse zu wir nicht so gerne, doch will sage eine ethische Herausfor-<br />

es denn bei der Forderung Jesu sein, der uns beleidigt oder uns dieses Bewusstsein die derung. „Verzeiht einander<br />

nach <strong>Barmherzigkeit</strong>: Es geht geschädigt hat. <strong>Barmherzigkeit</strong> eigenen Fehler zu bedenken und seid barmherzig, wie es<br />

um die Tugend der Vergebung lehnt die Tat ab, nicht den nicht einengen, sondern im auch euer Vater ist.“<br />

und um die Tugend des Mitleids.<br />

Die Tugend<br />

Die Tugend<br />

der Vergebung<br />

der Vergebung<br />

Täter. Das ist ein hoher<br />

Anspruch, doch wir alle begehen<br />

zu viele Fehler, wir alle sind<br />

zu schlecht, zu schwach, zu<br />

nichtswürdig, um die Barmher-<br />

Gegenteil befreien. 1944 sagte<br />

ein Widerstandskämpfer vor<br />

seiner Hinrichtung: „Ich sterbe<br />

ohne Hass gegen das deutsche<br />

Volk...!“ Selbst gefesselt ist er<br />

Die Tugend<br />

Die Tugend<br />

des Mitleids<br />

des Mitleids<br />

Mitleid empfinden heißt mit<br />

jemandem leiden. Im griechi-<br />

Im Lukasevangelium ist als zigkeit nicht nötig zu haben. freier als seine Mörder, die schen heißt das Wort sympat-<br />

erstes eine indirekte Aussage <strong>Barmherzigkeit</strong> von uns selbst, Sklaven ihrer Tat und Verblenheia – Sympathie steckt darin,<br />

über Gott gemacht. Seid barm- vom anderen her und von Gott dung sind. Freie Gnade für eine ein schönes Wort und ein<br />

herzig, wie es auch euer Vater her.<br />

freie Verfehlung. Dazwischen angenehmes Gefühl. Doch<br />

ist. Das heißt, Gott ist barmher- Wie gelange ich zu einer sol- haben wir die Wahl. Gott Mitleid ist gerade ein Mitgezig<br />

mit den Menschen. Er tut chen Haltung? Der Barmherzi- wählt die freie Gnade. Das 6. fühlen im Schmerz oder in der<br />

das alles: Er liebt den Menge denkt über sich und seine Kapitel des Lukasevangeliums Trauer, Anteilnahme am Leid<br />

schen trotz seiner Sünden, vielen Sünden nach. Das tun bleibt in seiner extremen Aus- des anderen. Und da wird es<br />

6<br />

Barmhe<br />

seiner Undankbarkeit, seiner


zigkeit<br />

rzigkeit<br />

nur instinktive Abwehr des<br />

schwierig. Leid ist weder angenehm<br />

noch macht es häufig<br />

einen erkennbaren Sinn. Aber<br />

das Leid bleibt oft bestehen<br />

und auch ohne Sinn verdient<br />

das Leid Mitleid. Stefan Zweig<br />

schriebt in seinem Roman<br />

„Ungeduld des Herzens“: „Es<br />

gibt eben zweierlei Mitleid. Das<br />

eine, schwachmütige und sentimentale,<br />

das eigentlich nur<br />

Ungeduld des Herzens ist,<br />

sich möglichst schnellfrei zu<br />

machen von der peinlichen<br />

Ergriffenheit vor einem fremden<br />

Unglück, jenes Mitleid, das<br />

gar nicht Mitleiden ist, sondern<br />

fremden Leidens von der eigenen<br />

Seele. Und das andere, das<br />

einzig zählt – das unsentimentale,<br />

aber schöpferische Mitleid,<br />

das weiß was es will, und<br />

entschlossen ist, geduldig und<br />

mitduldend alles durchzustehen,<br />

bis zum Letzten seiner<br />

Kraft und noch über dies Letzte<br />

hinaus.“<br />

Mehr aufmerksame Präsenz ist<br />

gefragt, mehr Fürsorge als<br />

Betrübtheit, mehr Geduld und<br />

Zuhören als Leidenschaft. Das<br />

ist <strong>Misericordia</strong>! Spinoza fasst<br />

es so zusammen: „Mitleid<br />

(misericordia) ist Liebe, sofern<br />

die den Menschen bestimmt,<br />

über das Glück eines anderen<br />

sich zu freuen und dagegen<br />

über das Unglück eines anderen<br />

sich zu betrüben.“<br />

Auch weiß jeder, dass es sich<br />

ohne Mitleid bequemer leben<br />

lässt – doch ist Bequemlichkeit<br />

das Ziel des Lebens?<br />

Hannah Arendt hält uns im<br />

Bewusstsein, wie wichtig Konkretion<br />

ist, das heißt, dass es<br />

beim Mitleid um Mit-leiden des<br />

Einzelnen geht. Mitleid kann<br />

abstrakt, verallgemeinernd,<br />

wortreich sein; das Mit-leiden<br />

ist konkret, auf den einzelnen<br />

bezogen, am liebsten wortlos,<br />

eine Tat. Und es ist horizontal,<br />

es realisiert eine Gleichheit zwischen<br />

dem der leidet, und<br />

dem, der neben ihm auf der<br />

selben Ebene steht und das<br />

Leid mit ihm teilt – Hilfe zum<br />

Leben. Das Leben Jesu ist eine<br />

einzige Geschichte von der mitfühlenden<br />

Nächstenliebe. Er<br />

war, wie wir häufig in den<br />

Evangelien lesen können, von<br />

Mitleid ergriffen. Das hat ihn<br />

handeln lassen.<br />

Das Mitleid ist nicht zu verwechseln<br />

mit Gönnerhaftigkeit.<br />

Gegen manches Elend<br />

muss politisch, nicht mildtätig<br />

angegangen werden. Ein soziales<br />

Problem verlangt nach einer<br />

sozialen Antwort.<br />

Mitleid ist ein Gefühl, dass sich<br />

nicht herbeizitieren lässt, man<br />

kann nicht beschließen, es zu<br />

haben, aber man kann es kultivieren<br />

und die Pflicht in sich<br />

wachsen lassen, in sich die<br />

Fähigkeit zum Mitleid zu entwickeln.<br />

Augustinus hat das<br />

wunderbare Wort hinterlassen:<br />

„Liebe und tue, was du willst.“<br />

Die realistische und leichtere<br />

Botschaft lautet: Habe Mitleid<br />

und tue, was du sollst.<br />

Viele Anregungen habe ich<br />

dem empfehlenswerten Buch<br />

von Andre Comte-Sponville<br />

„Anmerkungen zu einem<br />

unzeitgemäßen Leben“ entnommen.<br />

Im Gegensatz zum<br />

eingangs zitierten Freund fällt<br />

mir noch mehr zum Thema<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> ein. Mir kommen<br />

die Generationen von Clemensschwestern<br />

in den Sinn,<br />

TITEL<br />

die vieles von den oben<br />

genannten theoretischen Überlegungen<br />

in den praktischen<br />

Alltag umgesetzt haben. Ich<br />

denke an die Kollegin, die als<br />

Stationsschwester großherzig<br />

Geld aus der Gemeinschaftskasse<br />

herausgibt, damit ich es<br />

für soziale Belange von Patienten<br />

in Notsituationen weiterleiten<br />

kann.<br />

Da gibt es den Krankenpfleger,<br />

der sagt : „Für's Freundlichsein<br />

werde ich hier nicht bezahlt –<br />

Gott sei Dank.“<br />

Da gibt es das Bemühen von<br />

zahlreichen Mitarbeiterinnen<br />

trotz mancher Hindernisse an<br />

Fortbildungen teilzunehmen,<br />

weil es ihnen darum geht, ihre<br />

Arbeit zum Wohle der anderen<br />

noch besser zu machen. Ich<br />

denke daran, dass es im Krankenhaus<br />

viele Seelsorgerinnen<br />

gibt, die durch ihre Präsenz<br />

und ihre Art, ihre Fürsorge mit<br />

Herz, mit ihrer Geduld und<br />

ihrem Zuhörenkönnen all das<br />

verkörpern, was die Begriffe<br />

Vergebung, Mitleid, <strong>Barmherzigkeit</strong><br />

in all ihrer Unmodernität<br />

und ewig zeitgemäßen<br />

Lebendigkeit verkörpern. Das<br />

und noch viel mehr stimmt<br />

mich froh und lässt mich an<br />

der <strong>Barmherzigkeit</strong> als Leitwort<br />

festhalten.<br />

Frank Schüssleder<br />

Raphaelsklinik<br />

7


TITEL<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> und Wir<br />

Armut geht uns alle an<br />

Eine Krankheit kann das Leben<br />

verändern:<br />

Manchmal bringt sie einfach<br />

nur das gewohnte Lebensgefüge<br />

durcheinander, ein anderes<br />

Mal verursacht sie unvorhersehbare<br />

finanzielle Sorgen und<br />

macht vorübergehend oder<br />

dauerhaft Unterstützung im<br />

sozialen und häuslichen Alltag<br />

erforderlich.<br />

In den letzten Wochen werden<br />

wir mit beängstigenden Schlagzeilen<br />

konfrontiert:<br />

• 5,2 Mio. Arbeitslose<br />

• 1 Mio. Arbeitslose in NRW<br />

• Immer mehr Kinder in<br />

Deutschland wirtschaftlich<br />

benachteiligt<br />

• Jedes 7. Kind ist arm<br />

• Ein Drittel mehr Jugendliche<br />

sind arbeitslos.<br />

Experten schlagen Alarm:<br />

Die relative Kinderarmut steigt<br />

in Deutschland überproportional<br />

schnell im Vergleich zu<br />

anderen Industrienationen.<br />

Mehr als 1,5 Mio. Kinder und<br />

Jugendliche sind hierzulande<br />

von Armut betroffen, belegt<br />

eine von Unicef vorgelegte<br />

neue Vergleichsstudie.<br />

Ein Grund dafür, der Anstieg<br />

der Sozialausgaben wird bei<br />

uns zunehmend von Rentenund<br />

Gesundheitskosten verursacht.<br />

Für Kinder und Jugendliche<br />

bleibt somit weniger übrig.<br />

Dabei geht es um unsere<br />

Zukunft: Wer unter schwierigen<br />

Startbedingungen leidet,<br />

kann das Ziel einer sicheren<br />

Verankerung in der Gesellschaft<br />

oft nicht erreichen wie<br />

8<br />

Schulabschluss, Ausbildung,<br />

Arbeitsplatz, sozialer Aufstieg.<br />

Die Frage nach Ursache oder gar<br />

Schuld dieser Probleme dürfen<br />

wir nicht mehr nur beim einzelnen<br />

Betroffenen stellen. Neue<br />

Studien belegen, dass gerade<br />

bei Jugendlichen der Wille zur<br />

Leistungsbereitschaft zugenommen<br />

habe, dass für 91% der<br />

Jugendlichen heute ein guter<br />

Schulabschluss von großer<br />

Bedeutung für ihre Zukunft ist.<br />

Die Grafik über das „Armutsrisiko“<br />

spricht ihre eigene Sprache.<br />

Unsere Fragen sind:<br />

Was können wir in unseren<br />

Krankenhäusern ganz konkret<br />

für Patienten tun, die keine<br />

finanziellen Mittel, z. B. für notwendige<br />

Wäsche und Kleidung,<br />

für Obst oder Getränke haben?<br />

Welche Möglichkeiten haben<br />

wir, den Betroffenen das<br />

Gefühl von Anerkennung und<br />

Wertschätzung zu vermitteln?<br />

In unserem Hause haben wir<br />

einen Raum, in dem wir gut<br />

erhaltene Sachen wie Unterund<br />

Oberbekleidung, sowie<br />

Bademäntel, Schuhe etc. vorhalten.<br />

Es sind Dinge, die uns<br />

von Bürgern der Stadt für den<br />

Bedarfsfall gebracht werden.<br />

Eine Ordensschwester trägt<br />

Sorge für die entsprechende<br />

Herausgabe der Sachen, die im<br />

je einzelnen Fall gebraucht<br />

werden. Dass sie ordentlich<br />

und sauber sind, ist eine Selbstverständlichkeit,<br />

ansonsten<br />

werden sie vorher gewaschen.<br />

Vielen Menschen konnte damit<br />

schon ein Gefühl der Sicherheit<br />

und der oben genannten Wert-<br />

Das Armutsrisiko<br />

che Zuwendungen und christliche<br />

Nächstenliebe Grundprinzipien.<br />

Deshalb sind Seelsorge,<br />

Sozialarbeit und ehrenamtliche<br />

Dienste unverzichtbare Be-<br />

So viel Prozent dieser Bevölkerungsgruppen galten 2003 als<br />

arm<br />

● in diesen Altesgruppen<br />

bis 15 Jahren<br />

16 bis 24 Jahren<br />

25 bis 49 Jahren<br />

50 bis 64 Jahren<br />

65 Jahre und älter<br />

● in dieser Berufssituation<br />

Selbstständige<br />

Arbeitnehmer<br />

Arbeitslose<br />

Rentner/Pensionäre<br />

● in diesen Haushalten<br />

allein Erziehende<br />

Paare mit 2 Kindern<br />

allein Stehende<br />

● Bevölkerung insgesamt<br />

schätzung vermittelt werden.<br />

Ab und zu werden auch<br />

geringfügige finanzielle Mittel<br />

für Patienten in besonders<br />

schwieriger Lage notwendig.<br />

Dann ist es im Einzelfall möglich,<br />

von der Krankenhausverwaltung<br />

im Rahmen von sogenannten<br />

Drittmitteln das Notwendige<br />

zu erhalten – nur<br />

muss die Entscheidung dafür<br />

aus unserer Sicht wirklich erforderlich<br />

sein.<br />

Bei allem unternehmerischen<br />

Denken bleiben – gerade in<br />

einer Einrichtung in konfessioneller<br />

Trägerschaft – menschli-<br />

15,0%<br />

19,1%<br />

13,5%<br />

9,7%<br />

13,3%<br />

9,3%<br />

7,1%<br />

11,8%<br />

40,9%<br />

35,4%<br />

11,6%<br />

22,8%<br />

13,5%<br />

Quelle: dpa Grafik 0636<br />

standteile unseres Auftrages.<br />

Die Tätigkeit im Krankenhaus<br />

erfordert mehr als nur berufliches<br />

Können. Achtung vor<br />

dem Leben und vor dem Nächsten<br />

sind das Fundament unseres<br />

Engagements, in dessen<br />

Mittelpunkt der Patient steht.<br />

Wenn wir unser Tun am christlichen<br />

Menschenbild orientieren,<br />

werden wir auch weiterhin<br />

einen möglichen Weg finden,<br />

aus dem sich eine grundsätzliche<br />

Wertschätzung jedes Menschen<br />

ergibt.<br />

Sr. Irmlinde


Sozialfond des<br />

Augustahospitals<br />

Das Augustahospital Anholt<br />

hat schon vor etlichen Jahren<br />

einen Sozialfond eingerichtet,<br />

der sich aus Spenden und den<br />

Gebüren für die Krankenhaustagegeldbescheinigungenzusammensetzt.<br />

Ein Teil des Geldes kann von<br />

uns, der Sozialberatung, dazu<br />

verwendet werden, Patienten<br />

unbürokratisch und schnell zu<br />

helfen.<br />

Beispiele hierfür sind: Der Patient<br />

hat kein angemessenes<br />

Schuhwerk, um an Therapien<br />

teilzunehmen, nicht genügend<br />

eigene Wäsche für den Krankenhausaufenthalt<br />

oder es entstehen<br />

Kosten für eine Fußpflege,<br />

für Telefongebühren oder<br />

die Reinigung der Wäsche.<br />

Ein stationärer Krankenhausaufenthalt<br />

kann für Patienten<br />

mit niedrigem Einkommen<br />

durch unplanmäßig notwendige<br />

Ausgaben schnell zur finanziellen<br />

Belastung werden.<br />

Ein sensibles Thema, denn so<br />

verschieden wie die Anlässe<br />

der finanziellen Unterstützung<br />

sein können, so unterschiedlich<br />

reagieren Betroffene auch auf<br />

die angebotene Hilfe. Es gibt<br />

Patienten, die die Hilfe ablehnen<br />

und andere, die anbieten,<br />

das Geld zurückzuzahlen. Wieder<br />

andere spekulieren darauf.<br />

Um so wichtiger ist das<br />

Gespräch über die Form und<br />

Höhe der Unterstützung.<br />

Dass Hilfe benötigt wird, erfahren<br />

wir in unseren Beratungsgesprächen<br />

sowie von den<br />

behandelnden Therapeuten,<br />

vom Pflegepersonal auf den<br />

Stationen und von den Mitarbeiterinnen<br />

an der Anmeldung.<br />

Ebenfalls von dem Sozialfond<br />

getragen wird ein kleines<br />

Geschenk für die Patienten, die<br />

sich an ihrem Geburtstag in<br />

unserem Haus befinden.<br />

In Zeiten allgemeiner Geldknappheit<br />

ist es besonders<br />

erfreulich, dass wir in unserem<br />

Krankenhaus über eine solche<br />

Möglichkeit verfügen.<br />

Allen, die dies möglich machen,<br />

an dieser Stelle herzlichen<br />

Dank!<br />

Martina Beusing,<br />

Felicitas Klausener<br />

Das Geschenk<br />

des Lächelns<br />

Es kostet nichts und<br />

bewirkt so viel.<br />

Es bereichert den,<br />

der es erhält,<br />

ohne den arm zu machen,<br />

der es gibt. ...<br />

... Ein Lächeln bedeutet<br />

Ruhe für ein erschöpftes Wesen,<br />

Ermutigung für eine<br />

niedergeschlagene Seele,<br />

Trost für ein trauerndes Herz. ...<br />

... In der Tat hat niemand<br />

ein Lächeln so nötig<br />

wie der, der selber keines<br />

zu geben vermag.<br />

(Je lauter unsere heutige Welt wird,<br />

je tiefer scheint Gott zu schweigen.<br />

Schweigen ist die Sprache der Ewigkeit,<br />

der Lärm geht vorüber.)<br />

Gertrud von Le Fort<br />

TITEL<br />

9


TITEL<br />

Pflegeüberleitung<br />

Entlassung und <strong>Barmherzigkeit</strong><br />

Durch die Einführung der DRGs<br />

ist ein Krankenhaus gezwungen,<br />

ökonomischer zu arbeiten.<br />

Liegezeiten haben sich<br />

verkürzt, so dass Menschen vor<br />

der vollständigen Genesung<br />

entlassen werden müssen.<br />

Dieser nicht zuletzt wirtschaftliche<br />

Aspekt wird in der Raphaelsklinik<br />

durch die Einrichtung der<br />

Abteilung: „Pflegeüberleitung“<br />

kompensiert. Hier wird das,<br />

was <strong>Misericordia</strong> (lat. <strong>Barmherzigkeit</strong>)<br />

ausdrücken möchte,<br />

zum Behandlungsende im<br />

Krankenhaus durch geschultes<br />

Personal umgesetzt: universelles<br />

Wohlwollen gegenüber den<br />

Menschen.<br />

Die Umsetzung ist kein modernes<br />

Produkt. Die barmherzigen<br />

Schwestern von der allerseligsten<br />

Jungfrau und schmerzhaften<br />

Mutter Maria (Clemensschwestern)<br />

haben diese <strong>Barmherzigkeit</strong><br />

in der Stadt Münster<br />

schon seit der Gründungszeit<br />

(1. November 1808) des<br />

Ordens gelebt. Sie haben den<br />

Kranken nach einer Behandlung<br />

im Krankenhaus nach<br />

Hause begleitet und wenn<br />

nötig auch dort weiterversorgt.<br />

10<br />

Die Schwestern haben ihr Herz<br />

der fremden Not geöffnet, eine<br />

Grundeigenschaft der <strong>Misericordia</strong>.<br />

Die heutigen Versorgungsstrukturen<br />

haben sich allerdings<br />

verändert, sind häufig<br />

sehr komplex und verwirrend.<br />

Der Bereich Pflegeüberleitung,<br />

welcher aus mehreren Fachkräften<br />

organisiert werden<br />

kann (in der Raphaelsklinik<br />

bestehend aus Sozialdienst,<br />

Pflege und Seelsorge), leitet die<br />

notwendigen weiterführenden<br />

Maßnahmen, auf Wunsch des<br />

Kranken vom Krankenhaus aus<br />

ein.<br />

Letztendlich wird auch hier die<br />

fremde Not erkannt und dem<br />

Kranken ein guter Weg<br />

gezeigt.<br />

Christus ist der Weg, die Wahrheit<br />

und das Leben (Joh. 14.6).<br />

Aus den Weisungen der Clemensschwestern.<br />

Olaf Hagedorn/<br />

Dorothee Straetker<br />

Pflegemitarbeiter der Pflegeüberleitung<br />

Danke!<br />

Vier Tage in Haus Raphael<br />

vergingen mir trotz Schmerzen schnell!<br />

Der Name heißt ja auch „Gott heilt“,<br />

erst recht, wenn man die Leiden teilt<br />

mit andern, die mit ärgerer Plage<br />

verbringen hier gar 14 Tage.<br />

Was dabei hilft, das ist ganz klar,<br />

das Wellness-Klima wunderbar!<br />

Dazu ein Team aus guten „Geistern“,<br />

aus kleinen Helfern, großen Meistern,<br />

als Riesenrad, als Öl im Getriebe,<br />

in Gang gehalten von der Nächstenliebe!<br />

Sich immer bewusst, dass alles nur geht,<br />

wenn auch das kleinste Rädchen sich dreht!<br />

Mit klarem Kopf und offenem Herzen<br />

wird hier trotz Sorge und mancher Hast<br />

kompetent und hilfreich bei allen Schmerzen,<br />

bereit auch zum Lachen und munteren Scherzen<br />

die Arbeit, das Not-wendige beim Schopfe gefasst!<br />

Als ehrliches Lob fällt mir dazu nur ein:<br />

„Hier war ich Mensch, hier durft' ich es sein!“<br />

Und wenn mich wer fragt, welch' Haus ich empfehl'<br />

für Heilung und Pflege an Leib und an Seel'?<br />

Dann – nach guter Erfahrung – trotz einiger Pein,<br />

kann es nur „Haus Raphael“ sein!<br />

Prof. Joseph Grobe<br />

Münster, 21. März 2005<br />

▼<br />

Der barmherzige<br />

Samariter (nach<br />

Delacroix)<br />

St.-Rémy, Mai<br />

1890 von Vincent<br />

Van Gogh


Auf der Suche nach <strong>Barmherzigkeit</strong> –<br />

in unserem Haus<br />

Alleine der Begriff „<strong>Barmherzigkeit</strong>“<br />

löste die ersten Diskussionen<br />

aus.<br />

Was ist Bamherzigkeit? Ist<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> eine religiöse<br />

Eigenschaft oder einfach nur<br />

menschlich?<br />

Die religiöse Einstellung eines<br />

Menschen ist nicht Voraussetzung<br />

für <strong>Barmherzigkeit</strong>,<br />

obwohl sie ein gutes Fundament<br />

ist. Der persönliche Charakter,<br />

Menschlichkeit, Toleranz,<br />

Güte und die Bereitschaft<br />

zu helfen ohne einen Gegenwert<br />

zu verlangen, sind eng<br />

mit <strong>Barmherzigkeit</strong> verbunden.<br />

Für eine korrekte Definition<br />

habe ich im Lexikon nachgesehen:<br />

„Die <strong>Barmherzigkeit</strong> (von lat.<br />

misericordia) ist eine positive<br />

Eigenschaft des menschlichen<br />

Charakters. Eine barmherzige<br />

Person öffnet ihr Herz fremder<br />

Not.“<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> ist also nicht<br />

gleichzusetzen mit Mitleid,<br />

sondern eher mit Großherzigkeit,<br />

also auch geben.<br />

▼<br />

Sr. Engeltrud<br />

Wo geben wir? Wir werden für<br />

unsere Arbeit hier im Krankenhaus<br />

bezahlt. Wenn eine Entlohnung<br />

stattfindet, ist es dann<br />

noch barmherzig? Das kann<br />

▼<br />

Besucherin Mechthild Laumann begrüsst Sr. Engeltrud<br />

doch nur bedeuten, dass <strong>Barmherzigkeit</strong><br />

auch mit der Art und<br />

Weise unserer (vorgeschriebenen)<br />

Handlung zusammen<br />

hängt – über die Entlohnung<br />

hinaus. Ist dann die Suche nach<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> das „mehr“,<br />

also „wo geben wir mehr als<br />

erforderlich?“<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> wird also<br />

immer eine Sache der persönlichen<br />

Einstellung des Ausführenden<br />

und des Betrachters<br />

sein. Ein offener, fürsorglicher<br />

Mensch wird demzufolge im<br />

Alltag sicher eher „barmherzig“<br />

zum Nächsten sein, ohne<br />

es so auszulegen. Für manche<br />

ist somit <strong>Barmherzigkeit</strong> eine<br />

Selbstverständlichkeit – der<br />

Betrachter wertet es.<br />

Barm herzig keit – das Wort<br />

beinhaltet das Herz – von Herzen<br />

kommend.<br />

Wo finden wir in unserem<br />

Haus <strong>Barmherzigkeit</strong>?<br />

Ich betrete unser Haus. Gleich<br />

links nach dem Eingang ist die<br />

Information. Aber ich gehe<br />

direkt weiter in die Halle. Und<br />

dort kommt mir eine Schwester<br />

entgegen.<br />

„Guten Morgen“, offen und<br />

herzlich begrüßt hier Sr. Engeltrud<br />

die Menschen persönlich.<br />

Alleine ihr Äußeres (die Nonnentracht<br />

und ihr persönliches<br />

Aussehen) strahlt Vertrauen und<br />

Freundlichkeit aus. Viele Menschen<br />

haben Hemmungen vor<br />

großen unbekannten Häusern<br />

und das Suchen nach der richtigen<br />

Örtlichkeit. Besonders<br />

wenn Menschen krank sind und<br />

Schmerzen haben, ist das eine<br />

zusätzliche Belastung. Sr. Engeltrud<br />

lässt diese Verlegenheit bei<br />

den meisten Menschen erst gar<br />

nicht zu. Ganz selbstverständlich<br />

eröffnet sie das Gespräch.<br />

Und sofort fühlt sich der Patient<br />

oder Besucher angenom-<br />

TITEL<br />

men. Sie fragt nach den Wünschen<br />

und hilft dann bei der<br />

Orientierung. Vielen erklärt sie<br />

den Ablauf oder hilft bei der<br />

Telefonkartenanmeldung. Sind<br />

Patienten zu unsicher, dann<br />

bringt Sr. Engeltrud diese auch<br />

zur Station oder in die Ambulanz.<br />

Während unseres Fototermins<br />

kommt eine Besucherin in das<br />

Haus und begrüßt Sr. Engeltrud<br />

sehr herzlich. Mechthild Laumann<br />

aus Neuenkirchen ist von<br />

Sr. Engeltrud begeistert. Sie<br />

hatte vor längerer Zeit einen<br />

nahen Angehörigen in die Notfallambulanz<br />

gebracht und Sr.<br />

Engeltrud hat ihr von Anfang<br />

an „die Tür geöffnet“. Frau<br />

Laumann meinte: „Es ist schön<br />

jemanden hier zu treffen, der<br />

begleitet und hilft. Normalerweise<br />

hat ja niemand mehr Zeit<br />

dafür.“ Wenn Mechthild Laumann<br />

unser Haus betritt und<br />

11


TITEL<br />

sieht Sr. Engeltrud nicht,<br />

dann fehlt ihr was.<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> braucht<br />

also Zeit.<br />

Es gibt ein Organisationsentwicklungsprojekt<br />

für<br />

Führungskräfte (2003 Österreich),<br />

das in vier konfessionellen<br />

Krankenhäusern explizit<br />

christliche Werte in den<br />

Krankenhausalltag implementieren<br />

soll. Dieses Objekt<br />

nennt sich: „Organisationsethik<br />

– <strong>Barmherzigkeit</strong> buchstabieren“<br />

Es gibt doch sehr zu denken,<br />

dass es also schon Forschungsprojekte<br />

gibt, die<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> suchen. Ist<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> mittlerweile<br />

eine Eigenschaft die nur für<br />

eine bestimmte Personengruppe<br />

gilt?<br />

Unsere Mitarbeiterfrage für<br />

diese Ausgabe lautete:<br />

Was bedeutet Ihnen <strong>Barmherzigkeit</strong><br />

bei der Arbeit<br />

und wie können Sie diese<br />

umsetzen.<br />

Nun, unser Haus besteht<br />

nicht nur aus einer Halle –<br />

schauen Sie sich einfach<br />

um.<br />

Mit einem Lächeln<br />

Gertie Bakenecker<br />

Clemenshospital <strong>GmbH</strong><br />

12<br />

Obdachlosen-Treffpunkt<br />

Beispiel einer gelebten <strong>Barmherzigkeit</strong><br />

Der „Treffpunkt“ an der Loerstraße<br />

ist für Münsteraner<br />

Wohnungslose die Anlaufstelle<br />

in der Innenstadt. Werktags ab<br />

9:00 Uhr morgens öffnet der<br />

Treffpunkt seine Pforten und<br />

bietet den Obdachlosen in der<br />

Regel bis 13:30 Uhr folgende<br />

Möglichkeiten:<br />

• sich zu duschen, Wäsche zu<br />

waschen, soziale Kontakte<br />

zu knüpfen,<br />

• sich in der kalten Jahreszeit<br />

aufzuwärmen, Mahlzeiten<br />

einzunehmen,<br />

• oder mit Hilfe der Mitarbeiter<br />

Lösungsansätze aus persönlichen<br />

Problemlagen zu finden.<br />

Der Treffpunkt „An der Clemenskirche“<br />

wird als Aufenthaltsmöglichkeit<br />

von Obdachlosen<br />

sehr intensiv genutzt. Die<br />

Zahl der Menschen, die den<br />

Treffpunkt in Anspruch nehmen<br />

ist gestiegen, die Problematik<br />

zu den Vorjahren ist identisch:<br />

Menschen in sozialen Notlagen<br />

die z. B. aus Suchtmittelmissbrauch<br />

oder psychischen<br />

Erkrankungen resultieren.<br />

Aber, wie entstand der Obdachlosen-Treffpunkt<br />

„An<br />

der Clemenskirche“?<br />

Schwester Eveline träumte von<br />

einem eigenen Haus für Obdachlose.<br />

Aus einem Traum<br />

wurde Wirklichkeit.<br />

Am 17. Mai 1978 wurde der<br />

Treffpunkt „An der Clemenskirche“<br />

geöffnet.<br />

Erste Kontakte zu den Nichtsesshaften<br />

knüpfte Sr. Eveline<br />

▼<br />

Der neue Leiter des Obdachlosentreffpunktes, Timo Bertmann<br />

als „Pfortenschwester“ bei den<br />

Clemensschwestern. Die Anfänge<br />

der Arbeit im Haus an<br />

der Loerstraße, ständige persönliche<br />

Anwesenheit trotz<br />

eigener gesundheitlicher Probleme,<br />

Ideenreichtum beim<br />

Helfen und stetes Drängen auf<br />

„Selbsthilfe“ waren die Grundlagen<br />

ihrer herausragenden<br />

Arbeit.<br />

Nach 22 Jahren musste Schwester<br />

Eveline, die von den Wohnungslosen<br />

fast vergöttert<br />

wurde, aus gesundheitlichen<br />

Gründen aufhören. Weil sich im<br />

Orden niemand fand, der die<br />

Aufgabe übernehmen konnte,<br />

ließ sich Frau Konsorski auf das<br />

Abenteuer ein. Ein Jahrzehnt<br />

hatte sie vorher für die evangelische<br />

Frauenhilfe in der Bahnhofsmission<br />

gearbeitet und<br />

kannte daher die Szene. Das<br />

war vor 5 Jahren. Aber jeder<br />

Anfang ist auch schwer: Manche<br />

Wohnungslose loteten bei<br />

„der Neuen“ erstmal die Grenzen<br />

aus. Doch die resolute Frau<br />

setzte sich schließlich durch.<br />

Freundlich, offen aber bestimmt<br />

ist Frau Konsorski in die<br />

Fußstapfen von Schwester Eveline<br />

getreten. Und tanzten ihr<br />

die Gäste des „Treffpunkts“ zu<br />

sehr auf der Nase herum,<br />

machte sie den „Laden“ auch<br />

mal zwei Tage zu. „Ein Schuss


„An der Clemenskirche“<br />

vor den Bug zur rechten Zeit<br />

bewirkt oft Wunder.“ Tatkräftig<br />

unterstützt wurde sie dabei von<br />

den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen,<br />

mit denen sie zum Teil<br />

schon in der Bahnhofsmission<br />

zusammengearbeitet hatte. Das<br />

harmonische Team ist bis heute<br />

geblieben. Doch nach 5 Jahren<br />

der Leitung folgte der tränenreiche<br />

Abschied und Ausstand<br />

von Frau Konsorski. Die Wohnungslosen<br />

standen dicht gedrängt<br />

Spalier. Tränen flossen<br />

auf beiden Seiten – Ausdruck<br />

dafür, wie gut die Beziehung<br />

zwischen Frau Konsorski und<br />

ihren Anvertrauten war. Lobende<br />

Worte kamen von den Sei-<br />

ten der Wohnungslosen, der<br />

<strong>Misericordia</strong>-Geschäftsführung<br />

sowie von Klara Frankenthal,<br />

ehrenamtliche Mitarbeiterin an<br />

der Loerstraße.<br />

In ihren bewegenden Abschiedsworten<br />

sagte Renate<br />

Konsorski:<br />

„Wir haben viel miteinander<br />

diskutiert, gestritten, gespielt<br />

und auch gelacht und wir<br />

haben zueinander Nähe<br />

gespürt. Durch Euch ist mir<br />

bewusst geworden, wie schmal<br />

der Grat ist, auf dem wir alle<br />

gehen und wie schnell man<br />

ungewollt auf die verkehrte<br />

Seite fallen kann. Durch Euch<br />

ist mir noch bewusster geworden,<br />

wie wichtig Familie ist und<br />

darum haben wir versucht,<br />

euch ein bisschen davon zu<br />

geben. Die Zeit mit euch war<br />

eine sehr intensiv gelebte und<br />

ich möchte sie für nichts missen.<br />

Ich danke euch, dass Ihr<br />

mich angenommen und mir<br />

ein so großes Vertrauen entgegengebracht<br />

habt. Dank auch<br />

an „meine Frauen“, ohne die<br />

ich die Arbeit hätte nicht leisten<br />

können.“<br />

▼<br />

Langjährige Leitung des<br />

Obdachlosentreffpunktes:<br />

Renate Konsorski<br />

Auch wir sagen:<br />

„Danke, Frau Konsorski. Es hat<br />

allen gut getan, dass wir uns<br />

immer auf Sie verlassen konnten“,<br />

sagte Herr Schmitz,<br />

Geschäftsführer der <strong>Misericordia</strong><br />

<strong>GmbH</strong>, bei der Verabschiedung.<br />

Seit dem 1. Oktober ist Herr<br />

Timo Bertmann in die Fußstapfen<br />

von Frau Konsorski getreten,<br />

die ihm ein nettes und<br />

harmonisches Team hinterlässt.<br />

Wir heißen Herrn Bertmann<br />

Herzlich Willkommen, wünschen<br />

ihm, Schwester Birgit<br />

und jetzt „seinen Frauen“, viel<br />

Kraft, Erfolg, eine von Gott<br />

TITEL<br />

geführte Hand und dass die<br />

Wohnungslosen Herrn Bertmann<br />

und seinem Team<br />

genauso viel Vertrauen entgegenbringen,<br />

wie seinerzeit Frau<br />

Konsorski.<br />

Wer unterstützt den Obdachlosen-Treffpunkt<br />

„An<br />

der Clemenskirche“?<br />

Die warmen Mittagsmahlzeiten<br />

werden z. T. durch die angrenzende<br />

Raphaelsklinik Münster<br />

<strong>GmbH</strong> geliefert, weitere Mahlzeiten<br />

werden durch Spenden<br />

finanziert.<br />

Dringend gebrauchte Lebensmittel<br />

insbesondere für das<br />

Frühstück, werden von der<br />

Münstertafel geliefert.<br />

Auch die Stadt Münster unterstützt<br />

den Treffpunkt durch<br />

einen jährlichen Zuschuss.<br />

Wir sagen DANKE an alle<br />

Beteiligten, durch die dieses<br />

Projekt finanziert, unterstützt<br />

und umgesetzt werden kann.<br />

Haben wir Ihr Interesse<br />

geweckt? Sie möchten auch<br />

helfen mit einer Spende oder<br />

durch ehrenamtliche Tätigkeiten?<br />

Rufen Sie Herrn Timo Bertmann<br />

an unter Tel.: 0251<br />

2655-568. Herr Bertmann<br />

steht Ihnen bei Fragen und für<br />

weitere Informationen gerne<br />

zur Verfügung.<br />

<strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong><br />

▼<br />

Eingang zum Obdachlosentreffpunkt<br />

an<br />

der Clemenskirche<br />

13


TITEL<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> (= <strong>Misericordia</strong>)<br />

in der Pflege<br />

„Dort wo Unmenschlichkeit<br />

das Leben bestimmt,<br />

kann keiner auf Gnade und<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> hoffen“<br />

Anna Politkovskaja<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> ist eine positive<br />

Eigenschaft des menschlichen<br />

Charakters. Eine barmherzige<br />

Person öffnet ihr Herz fremder<br />

Not. <strong>Barmherzigkeit</strong> ist eine<br />

der Haupttugenden in den<br />

Weltreligionen wie Christentum,<br />

Judentum, Islam sowie<br />

auch im Buddhismus und Hinduismus.<br />

Das Christentum hat<br />

die <strong>Barmherzigkeit</strong> in 7 leibliche<br />

Werke unterteil:<br />

• Hungernde speisen,<br />

• Durstende tränken,<br />

• Kranke besuchen,<br />

• Fremde beherbergen,<br />

• Nackte bekleiden,<br />

• Gefangene besuchen,<br />

• Tote begraben.<br />

Diese Elemente haben schon<br />

früh die Krankenpflege<br />

geprägt. Schon im Jahr 529 n.<br />

Chr. gründete Benedikt von<br />

Nursia die erste Benediktinerabtei<br />

auf dem Berg Monte Cassino<br />

in Italien. Benedikt legte in<br />

seinen Ordensregeln schon<br />

genauestens fest, wie der<br />

Umgang mit Kranken auszusehen<br />

hatte. Im Vordergrund<br />

steht der Glaube, dass die Pflege<br />

ein Akt der Nächstenliebe<br />

und <strong>Barmherzigkeit</strong> ist, denn<br />

wer dem Kranken diente, tat<br />

dies, um Gott zu ehren. Benedikt<br />

von Nursia setzte durch die<br />

Verwirklichung seiner Regeln<br />

die Anfänge zu einem Organisationswesen<br />

im Pflegebereich.<br />

14<br />

▼<br />

Petra Niermöller<br />

Dies war richtungweisend für<br />

die Entwicklung der Krankenpflege<br />

von der Laienpflege zur<br />

heutigen Expertenpflege.<br />

Betrachtet man heutige Pflegetheorien<br />

finden sich in den<br />

Unterteilungen der Theorien die<br />

Werke der <strong>Barmherzigkeit</strong> wieder.<br />

Sowie in Orems Selbstpflegemodell<br />

– bei den Selbstpflegeerfordernissen<br />

wird auf die<br />

ausreichende Versorgung mit<br />

Nährstoffen und Wasser und<br />

die ausreichende Kleidung eingegangen.<br />

Bei den in Deutschland<br />

bekanntesten Modellen<br />

von Roper, Logan und Tierney<br />

und dem angepassten Modell<br />

von Krohwinkel werden die<br />

Werke der <strong>Barmherzigkeit</strong> auch<br />

benannt. Bei den Aktivitäten<br />

des Lebens (ATL`s) sowie den<br />

AEDL´s von Krohwinkel gibt es<br />

• Essen und Trinken,<br />

• Sich sauber halten und Kleiden,<br />

• Sterben,<br />

• Kommunizieren,<br />

• Für eine sichere Umgebung<br />

sorgen,<br />

• Soziale Bereiche des Lebens<br />

sichern,<br />

• Mit existentiellen Erfahrungen<br />

des Lebens umgehen<br />

etc.<br />

Betrachtet man im Krankenhaus<br />

den heutigen Pflegeprozess<br />

mit dem Modul Essen und<br />

Trinken, hat dies nicht nur<br />

etwas mit Durstende tränken<br />

und Hungernde speisen zutun.<br />

Es geht nicht mehr darum, nur<br />

das Bedürfnis zu befriedigen.<br />

Sowohl die Ernährung wie die<br />

Nährstoffzufuhr muss individuell<br />

dem Patienten und seiner<br />

Erkrankung angepasst werden.<br />

Nebenbei ist Essen mit Genuss<br />

verbunden – Genuss hat wiederum<br />

etwas mit Wohlsein zu<br />

tun. Von daher darf auch im<br />

Krankenhaus die Essensdarreichung<br />

nicht nur eine mechanische<br />

Handlung sein. Es muss<br />

im Krankenhaus eine Essenskultur<br />

geben. Kein Plastikgeschirr<br />

– nicht nur auf den Teller<br />

geklatschtes Essen. Ebenfalls<br />

muss die Religion des einzelnen<br />

Patienten bedacht werden.<br />

Auch ein Krankenhaus und insbesondere<br />

die Krankenpflege<br />

in Personen der Pflegekräfte<br />

müssen bedenken – wie möchten<br />

sie „speisen“: wenn es<br />

geht am Tisch, appetitlich hergerichtet,<br />

in Ruhe, …<br />

Dies ist auch Werk der <strong>Barmherzigkeit</strong>,<br />

wenn ich als Pflegekraft<br />

für den Patienten die<br />

optimale Atmosphäre schaffe,<br />

dass dieser ohne Hetze das für<br />

ihn vorbereitete Essen, angepasst<br />

an Religion, Bedürfnisse<br />

und Erkrankung genießen<br />

kann. Die Essensaufnahme<br />

kann auch als geselliges Zusammensein<br />

genutzt werden,<br />

denn Essen und Trinken halten<br />

Leib und Seele zusammen.<br />

Sofern sie nicht schädlich für<br />

die Gesundheit sind, sollte der<br />

Patient seine individuellen<br />

Lebensgewohnheiten möglichst<br />

beibehalten. Daher ist es wichtig,<br />

dass das Pflegepersonal<br />

diese Gewohnheiten kennt und<br />

ihr Wissen zur Erstellung eines<br />

individuellen Pflegeplans nutzt.<br />

Informationen zur Lebensaktivität<br />

Essen und Trinken kann<br />

man als Pflegekraft nutzen, um


zusammen mit dem Patienten<br />

Probleme zu erörtern und Prioritäten<br />

herauszuarbeiten. Unter<br />

Berücksichtigung von dem,<br />

was der Patient tun kann und<br />

was nicht, werden von der<br />

kompetenten Pflegekraft Pflegeinterventionen<br />

ausgewählt,<br />

die in den Pflegeplan einfließen.<br />

Viele Faktoren können in den<br />

individuellen Pflegeplan eines<br />

Patienten einfließen. Krankheiten,<br />

Verletzungen des Verdauungssystems,<br />

insbesondere auch<br />

chronische Krankheiten wie Diabetes<br />

mellitus, jedoch auch<br />

Schmerzen können Appetitmangel,<br />

Heißhunger somit die Nahrungsaufnahme<br />

beeinflussen.<br />

So auch bei einer Patientin (75<br />

Jahre). Diabetikerin seit über<br />

20 Jahren, alleinlebend, bisher<br />

immer mobil, hat immer sehr<br />

auf ihre Ernährung geachtet,<br />

war im Vorfeld der Erkrankung<br />

sehr mobil – fuhr Fahrrad,<br />

wanderte gerne, kam mit<br />

ihrem Diabetes wunderbar<br />

zurecht.<br />

Als sie nach einem Unfall stationär<br />

aufgenommen werden<br />

musste und nach der Operation<br />

für 2 Wochen bettlägerig<br />

wurde, zerfiel sie körperlich<br />

immer mehr. Es schmeckte ihr<br />

kein Essen, ihr Durstgefühl war<br />

auch nicht ausreichend, der<br />

Schnabelbecher auf dem Nachttisch<br />

wurde nicht angerührt. In<br />

diesem Zustand baute sie auch<br />

geistig immer mehr. Ihre Tochter,<br />

die 300 km außerhalb<br />

wohnt, besuchte sie nach 14<br />

Tagen. Sie war über ihre bis<br />

dahin fitte mobile Mutter entsetzt.<br />

Es hatte keiner vom Pflegepersonal<br />

und auch von den<br />

Ärzten bemerkt, warum dies so<br />

war!<br />

Die Dame lebte alleine – aber<br />

Essen war für sie ein Ritual. Der<br />

Tisch musste mit einem Tischtuch<br />

gedeckt werden, das Porzellan<br />

musste stimmen, sie<br />

hatte feste Essenzeiten, sie hat<br />

sehr wenig Fleisch, aber vermehrt<br />

Fisch gegessen, zum<br />

Essen wurde klassische Musik<br />

angestellt – sie hatte immer ein<br />

bestimmtes Ritual. All dies<br />

wurde ihr im Krankenhaus<br />

nicht geboten. Vor jeder Mahlzeit<br />

gehörte bei ihr das Hände<br />

waschen. Jetzt war sie abhängig<br />

vom Pflegepersonal, ihr<br />

wurde das Essen gereicht, sie<br />

lag dabei mit erhöhtem Oberkörper<br />

im Bett, sie musste die<br />

Diabeteskost essen, ohne vorher<br />

gefragt zu werden, ob sie<br />

diese auch mag. Erst als die<br />

Tochter auf die bisherigen<br />

Erfordernisse zu Hause bei ihrer<br />

Mutter hingewiesen hatte und<br />

man gemeinsam im Pflegeteam<br />

und zusammen mit der<br />

Diätassistentin einen Ernährungsplan<br />

– mit Planung des<br />

Ambientes aufgestellt hatte,<br />

war Besserung in Sicht. Es fing<br />

damit an, dass der Frau zum<br />

Essen Bachmusik angestellt<br />

wurde, der Schnabelbecher aus<br />

Plastik verschwand und es<br />

wurde eine höhere Porzellantasse<br />

mit weniger Inhalt hingestellt<br />

– damit kein Malheur passieren<br />

konnte, das Tablett<br />

wurde abgeräumt, ebenso<br />

wurde ihr die Möglichkeit eingeräumt,<br />

sich vor und nach<br />

dem Essen die Hände zu<br />

waschen. Der Frau ging es ab<br />

diesem Tag zusehends besser,<br />

der Appetit besserte sich und<br />

ab dem 14. Tag durfte sie auch<br />

aufstehen und sie wurde an<br />

den Tisch im Patientenzimmer<br />

gesetzt mit entsprechendem<br />

Ambiente (Tischdecke, Serviette,<br />

Porzellanteller…). Diese<br />

Dame wurde nach 3-wöchigen<br />

Aufenthalt mit Gehstützen und<br />

der Versorgung durch einen<br />

ambulanten Pflegedienst nach<br />

Hause in ihre eigene Wohnung<br />

entlassen.<br />

Dies zeigt einfach, nicht nur die<br />

Funktion „Essen reichen“<br />

(Hungernde speisen) hilft, sondern<br />

auch die (b) –(w)armher-<br />

TITEL<br />

zigkeit, wie man so ein Werk<br />

im Krankenhaus angeht.<br />

Petra Niermöller<br />

Pflegedirektorin<br />

St. Walburga Krankenhaus<br />

Meschede<br />

15


TITEL<br />

Barmherzige Medizin<br />

Die abendländische Lebenslehre<br />

(von Platon bis Aristoteles,<br />

Hildegard von Bingen , Thomas<br />

von Aquin bis hin zu Franz von<br />

Sales ) verbindet das Verständnis<br />

von <strong>Barmherzigkeit</strong> zur Verwunderung<br />

des modernen<br />

Menschen sehr eng mit dem<br />

Verständnis von Gerechtigkeit<br />

und gerechtem Handeln.<br />

Die moderne Diskussion über<br />

soziale Gerechtigkeit in der<br />

Bundesrepublik zeigt, wie<br />

schnell man an die Grenzen<br />

des Begriffes Gerechtigkeit<br />

kommt, wenn man Frieden<br />

und Eintracht in der Gesellschaft<br />

erhalten will. Gerechtigkeit,<br />

die dem Menschen das<br />

ihm Zustehende zukommen<br />

lässt, ermöglicht allein noch<br />

kein gedeihliches Zusammenleben<br />

der Menschen. An dem<br />

Punkt, an dem Gerechtigkeit<br />

bzw. gerechtes Handeln seine<br />

Grenzen erfährt, ist das erforderlich,<br />

was mit Mitleid und<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> gemeint ist, die<br />

nicht – geschuldete, aber doch<br />

zu leistende tätige Zuwendung<br />

zum einzelnen Menschen. Die<br />

Römer hatten für <strong>Barmherzigkeit</strong><br />

das Wort „<strong>Misericordia</strong>“,<br />

welches wörtlich meint: die<br />

Fähigkeit und Bereitschaft, sich<br />

dem armen, elenden, unglücklichen<br />

Mitmenschen (miser)<br />

von Herzen (cor) zuzuwenden.<br />

Dieser Sachverhalt ist nicht<br />

zwingend einzugrenzen auf<br />

materielle Hilfe, die über das<br />

dem einzelnen aufgrund von<br />

Gerechtigkeit Geschuldete hinausgeht,<br />

sondern bezieht sich<br />

vornehmlich auf Zuwendung<br />

im zwischenmenschlichen<br />

Bereich: z. B. Freigiebigkeit,<br />

Freundlichkeit, sich mit dem<br />

16<br />

Anderen freuen und für solche<br />

Dinge weder Entgelt noch<br />

Dankbarkeit zu erwarten:<br />

Zum Beispiel wird „Freundlichkeit<br />

im alltäglichen Umgang“<br />

von Thomas von Aquin im weiteren<br />

Sinn als „Tugend“ verstanden,<br />

die der Gerechtigkeit<br />

zugeordnet ist.<br />

Sie kann nicht eingefordert<br />

werden und ist dem anderen<br />

nicht geschuldet.<br />

Wenn sich Krankenhäuser<br />

unter dem Namen „<strong>Misericordia</strong>“<br />

zusammenschließen, stellen<br />

sie sich und das in ihren<br />

Häusern arbeitende Personal<br />

unter einen sehr hohen Anspruch.<br />

Der in unserem Leitbild postulierten<br />

„<strong>Misericordia</strong>“ in unserer<br />

modernen, sich an wissenschaftlichen<br />

Daten orientierenden<br />

Medizin einen Platz einzuräumen,<br />

fällt bisweilen<br />

sicherlich schwer. Ein Verzicht<br />

allerdings, sich diesem Anspruch<br />

zu unterwerfen, würde<br />

zu einer Verarmung des mitmenschlichen<br />

Lebens führen.<br />

In den letzten Jahren hat sich<br />

das Aufgabengebiet eines am<br />

Krankenhaus tätigen Arztes<br />

deutlich erweitert: Sein<br />

Arbeitstag besteht nicht nur<br />

aus direkt patientenbezogenen<br />

Tätigkeiten wie die Durchführung<br />

von Visiten , Untersuchungen<br />

und Angehörigengesprächen,<br />

sondern ein Großteil<br />

seiner Arbeitszeit entfällt auf<br />

administrative Aufgaben wie<br />

das Kodieren von Diagnosen,<br />

das Dokumentieren von durchgeführten<br />

Untersuchungen,<br />

das Ausfüllen unzähliger Formulare<br />

und andere Schreibtischtätigkeiten,<br />

die nicht nur<br />

Zeit, sondern auch Energie verbrauchen.<br />

Trotzdem drückt unser Leitbild<br />

mit seiner Forderung nach<br />

„gelebter <strong>Barmherzigkeit</strong>“ den<br />

Wunsch nach einem durch<br />

christliche Grundsätze geprägten<br />

Umgang miteinander aus,<br />

über dessen konkrete Umsetzung<br />

man sich Gedanken<br />

machen muss.<br />

Ein Patient, der mit einer Erkrankung<br />

zu uns kommt ,erwartet,<br />

dass wir ihm eine moderne,<br />

dem heutigen Wissensstand<br />

angemessene Diagnostik und<br />

Therapie zukommen lassen.<br />

Dass wir dabei sorgfältig vorgehen,<br />

ihm die diagnostischen Prozeduren<br />

weitestgehend erträglich<br />

machen, schulden wir dem<br />

Patienten, ebenso den Respekt<br />

vor seiner Entscheidung, ob er<br />

sich unseren Therapieempfehlungen<br />

anschließt. Auch die<br />

konsequente Therapie von Therapienebenwirkungen<br />

ist Bestandteil<br />

dessen, was selbstverständlich<br />

ist.<br />

Eine „Barmherzige Medizin“<br />

allerdings geht über die „medizinisch-technische“<br />

Versorgung<br />

hinaus und wendet sich dem<br />

Patienten als Mitmenschen zu.<br />

Ausmaß und Art dieser Hinwendung<br />

ist sicherlich abhängig<br />

von der jeweiligen Situation.<br />

Dr. Barbara Wenning<br />

Oberärztin in der onkologischen<br />

Abteilung<br />

St. Walburga Krankenhaus<br />

Meschede<br />

Menschen<br />

brauchen<br />

Mitmenschen<br />

Jeder Mensch ist darauf<br />

angewiesen,<br />

dass ihm einer zuhört<br />

und ihn versteht,<br />

ihm ein Lächeln schenkt<br />

und Vertrauen<br />

und erst recht jene, die<br />

in Not geraten sind.<br />

Das könnte heißen:<br />

– einem Menschen Zeit<br />

schenken<br />

– ihn ein Stück Weges<br />

begleiten<br />

– ihm seine Last tragen<br />

helfen<br />

– Ängste und Sorgen seines<br />

Lebens aushalten<br />

– ihn in seiner Betrübnis<br />

trösten.<br />

Mit einem mal könnten<br />

wir die Erfahrung<br />

machen,<br />

– dass wir im Schenken<br />

auch die Beschenkten<br />

sind<br />

– dass wir im Begleiten<br />

auch die Begleiteten<br />

sind<br />

– dass wir im Tragen<br />

auch die Getragenen<br />

sind<br />

– dass wir im Aushalten<br />

auch die Gehaltenen<br />

sind<br />

– dass wir im Trösten<br />

auch die Getrösteten<br />

sind.<br />

So wird jedes Geben<br />

zum Empfangen.


?<br />

Sr. Linda Antochewicz,<br />

Franz-Hospital Dülmen<br />

„<strong>Barmherzigkeit</strong>“ ist für mich<br />

die Fähigkeit zu besitzen, seine<br />

eigenen Interessen zurückzusetzen<br />

und sich seines Gegenübers<br />

anzunehmen. Ihn nicht<br />

direkt zu werten, sondern die<br />

Zeit zu finden, um Kontakt zu<br />

suchen, Trost zu spenden oder<br />

einfach nur zuzuhören. Ein<br />

Stück selbstlos zu sein.<br />

Mitarbeiterbefragung:<br />

Was bedeutet für mich<br />

„<strong>Barmherzigkeit</strong>“ und wie<br />

kann ich diese an meinem<br />

Arbeitsplatz umsetzen?<br />

Für mich eine der wichtigsten<br />

und zugleich schwierigsten<br />

Eigenschaften im Beruf der<br />

Krankenschwester.<br />

Annette Möllerfeld<br />

Personalabteilung, Franz<br />

Hospital <strong>GmbH</strong> Dülmen<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> bedeutet für<br />

mich mildtätiges Verhalten und<br />

die eigenen Interessen hinten<br />

anzustellen.<br />

Die Tätigkeit in der Personalabteilung<br />

lässt wenig Spielraum<br />

für <strong>Barmherzigkeit</strong>, da ich mich<br />

in der täglichen Arbeit natürlich<br />

nach vielen Gesetzen und<br />

Vorschriften zu richten habe.<br />

Mir ist es wichtig die Anliegen<br />

und manchmal auch Sorgen<br />

der Mitarbeiter/innen ernst zu<br />

nehmen und gemeinsam nach<br />

der besten Lösung zu suchen.<br />

Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit<br />

und Respekt sind die Ausgangsbasis<br />

für gegenseitiges<br />

Vertrauen. Die Personalabteilung<br />

ist für mich ein „Dienstleister“<br />

für alle Mitarbeiter/innen<br />

des Hauses.<br />

Hildegard Wahmann<br />

Sekretärin Chirurgische<br />

Ambulanz, Clemenshospital<br />

Münster<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> – Wie soll ich<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> nach außen<br />

tragen, wenn sie nicht im eigenen<br />

Umfeld erkennbar ist?<br />

Darum ist für mich Barmherzig-<br />

keit auch Verständnis untereinander.<br />

Zum Beispiel, wenn ich<br />

nicht gleich auf die Forderungen<br />

eines Kollegen reagieren<br />

kann und dieser das trotzdem<br />

lächelnd akzeptiert. Folglich<br />

versuche ich diese Art und<br />

Weise an unsere Patienten weiterzugeben,<br />

auch wenn ich<br />

nicht immer für den angesprochenen<br />

Bereich zuständig bin.<br />

Ich bemühe mich, mit den<br />

Menschen die mir hier im Haus<br />

begegnen, bestmöglich umzugehen<br />

und ihre Wünsche zu<br />

erfüllen.<br />

Gabriele Kühling<br />

Chefarztsekretärin<br />

Neurochirurgie, Clemenshospital<br />

Münster<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> am Arbeitsplatz<br />

sollte uns allen, die mit kranken<br />

und alten Menschen arbeiten,<br />

ein Anliegen sein. Leider<br />

fällt mir persönlich immer öfter<br />

TITEL<br />

auf, dass man selbst auch, aufgrund<br />

einer doch sehr dünnen<br />

Personaldecke im Gesundheitswesen<br />

und immer größer wer-<br />

denden Anforderungen durch<br />

neue Verordnungen bzw. Streichungen<br />

von Leistungen durch<br />

die Gesetzgebung und Krankenversicherungen,<br />

den Patienten<br />

nicht immer gerecht werden<br />

kann.<br />

Anita Wiese<br />

Stationsleiterin Station 2,<br />

St. Walburga Krankenhaus<br />

Meschede<br />

Der Begriff <strong>Barmherzigkeit</strong> wird<br />

für mich deutlicher und konkreter<br />

durch die Begriffe<br />

Sicherheit, Geborgenheit und<br />

Vertrauen vermitteln.<br />

Für meine tägliche Arbeit<br />

bedeutet dies, sich den Patienten<br />

individuell zuzuwenden.<br />

Wir müssen den Patienten ehrlich<br />

und offen begegnen.<br />

Das versuche ich persönlich<br />

und auch zusammen mit meinen<br />

Mitarbeitern umzusetzen.<br />

17


VOR ORT<br />

Es gibt viele Vereine, auch in<br />

Münster. Darunter ebenfalls<br />

viele, die sich der Gemeinnützigkeit<br />

verschrieben haben. Warum,<br />

so werden Sie sich fragen, ist<br />

noch ein weiterer Verein gegründet<br />

worden? Und – so werde ich<br />

immer gefragt – : Was will der<br />

Verein eigentlich, was will er<br />

bezwecken, für wen ist er da?<br />

In jedem Verein haben sich<br />

Menschen gefunden, die die<br />

gleiche Idee verfolgen und<br />

diese durch ihren eigenen Einsatz<br />

umsetzen wollen. So auch<br />

in diesem Fall.<br />

So fing es an: Eines Tages<br />

eröffnete mir ein Freund – Prof.<br />

Fischedick, der ärztliche Direktor<br />

vom Clemens – , dass er es<br />

18<br />

Freundeskreis<br />

Clemenshospital<br />

Münster e.V.<br />

Ein Verein stellt sich vor<br />

Wie fing alles an?<br />

für notwenig erachte, einen<br />

„Clemens-Verein“ zu gründen.<br />

Und zu allem Überfluss – so<br />

fuhr er fort – sei ich sein Mann,<br />

der den Verein auch gründen<br />

und leiten sollte.<br />

So „einfach“ hört sich zunächst<br />

alles an.<br />

Da ich weiß, dass ein Verein<br />

nur durch den finanziellen und<br />

persönlichen Einsatz seiner<br />

Mitglieder etwas bewirken<br />

kann, darüber hinaus viel<br />

Arbeit bedeutet – jedenfalls<br />

dann, wenn der Verein leben<br />

und nicht aus reinen Karteileichen<br />

bestehen soll – zeigte ich<br />

eine gewisse und vielleicht verständliche<br />

Zurückhaltung. Ich<br />

machte geltend, für einen sol-<br />

chen Fall keine Erfahrung,<br />

keine Mitstreiter, kein Büro etc.<br />

zu haben. Die Idee sei sicher<br />

lobenswert, aber kaum umzusetzen.<br />

Man sieht, Ausreden<br />

gibt es immer, wenn man nicht<br />

so recht will.<br />

Damit war das Traumschiff vor<br />

lauter „Wenn“ und „Aber“ auf<br />

eine Sandbank gelaufen und<br />

würde auch nicht so schnell<br />

wieder flott werden.<br />

Wenn man aber von einer Idee<br />

und einer Notwendigkeit<br />

100%ig überzeugt ist, lässt<br />

man nicht locker. So auch der<br />

Initiator Fischedick, der mich im<br />

weiteren Verlauf unserer<br />

Gespräche überzeugte. Ich<br />

wurde völlig seiner Meinung<br />

▼<br />

Stehend (v.l.): Dr. Hermann<br />

Niehues, Assessor<br />

Gilbert Aldejohann,<br />

Dipl.-Kfm. Gerhard<br />

Tschorn, Prof. Dr.<br />

Vlado Bicanski, Dr.<br />

Karl Heinz Schnieder,<br />

Franz Heinrich Bauer;<br />

sitzend (v.l.): Frau Barbara<br />

Roberg, Dr. Christian<br />

Keßler (Schatzmeister<br />

), Assessor<br />

Heinrich Segbers (Vorsitzender),<br />

Prof. Dr.<br />

Arnt R.Fischedick<br />

(stellvertr.Vorsitzender)<br />

Schwester Marianne<br />

Candels<br />

und sagte aus vollem Herzen<br />

JA zu der Herausforderung.<br />

Jetzt waren wir zu Zweit, aber<br />

natürlich – auch rechtlich – viel<br />

zu Wenige.<br />

WAS WAREN DIE ZIELE ?<br />

Die Idee war geboren, nun<br />

musste es konkreter werden.<br />

Wir mussten vor uns selbst<br />

Farbe bekennen und unsere<br />

Ziele definieren. Um es auf den<br />

Punkt zu bringen: Wir wollten,<br />

insbesondere angesichts der allgemeinen<br />

Situation im Krankenhauswesen<br />

das Clemens<br />

materiell und ideell unterstützen.<br />

Die von uns definierte Aufgabe<br />

hatte ein einfaches, griffiges<br />

und anspruchsvolles Motto:


GESUNDE HELFEN KRANKEN<br />

und FÜREINANDER DA SEIN.<br />

Im Laufe unserer Arbeit sollten<br />

dann die einzelnen Projekte<br />

konkretisiert und unterstützend<br />

angegangen werden.<br />

WELCHE ZIELGRUPPEN<br />

GAB ES<br />

Alleine waren wir hilflos, besser<br />

gesagt aufgeschmissen. Wir<br />

hätten schon beim Start wieder<br />

aufhören können. Wir brauchten<br />

Aktive, Menschen, die sich<br />

von unserem Ziel überzeugen<br />

lassen würden, die bereit<br />

waren, sich einzubringen.<br />

Wir hatten an Personen<br />

gedacht, die dem Querschnitt<br />

unseres Umfeldes entsprachen.<br />

Menschen aus Verwaltung,<br />

Wirtschaft, Politik und Kirche.<br />

Ältere und Jüngere, männlich<br />

und weiblich. Mitarbeiter des<br />

Clemens, Patienten. Menschen<br />

also, die dem Clemens nahe<br />

standen und ihre helfende<br />

Hand zur Verfügung stellen<br />

könnten und es auch wollten.<br />

Besonders lag uns es am Herzen,<br />

die vielen Mitarbeiter des<br />

Hauses zu gewinnen. Wir wollten,<br />

dass durch die Klammer<br />

des Vereins ein freundschaftliches<br />

WIR-Gefühl entsteht nach<br />

dem Motto: Wir vom Clemens.<br />

WIE WAREN DIE<br />

REAKTIONEN?<br />

Unterschiedlich. Die einen<br />

waren hellauf begeistert, sozusagen<br />

Feuer und Flamme.<br />

Die anderen eher zurückhaltend<br />

bis hin zu einer wortreichen,<br />

mit vielen Entschuldigungen<br />

versehenen Ablehnung.<br />

Ich kann beide Reaktionen verstehen,<br />

auch die letztere.<br />

Schließlich beruht das ganze<br />

Vorhaben auf einer absoluten<br />

Freiwilligkeit. Und warum sollte<br />

da jeder mitmachen müssen,<br />

der sich bereits für das Clemens<br />

oder an anderer Stelle<br />

einsetzt?<br />

Aber nach dem Schneeball-<br />

System wurde aus dem Einem<br />

Zwei und aus Wenigen Einige<br />

und daraus wieder Viele.<br />

WAS KONNTE<br />

ERREICHT WERDEN?<br />

Nach etlichen Vorarbeiten (Satzung<br />

konzipieren, Broschüre<br />

texten, Logo entwickeln,<br />

potentielle Mitglieder werben<br />

etc.) wurde der Verein mit dem<br />

Namen „Freundeskreis Clemenshospital<br />

Münster e.V.“ am<br />

15. November 2004 im Clemens<br />

von 12 Damen und Herren<br />

gegründet. An die Spitze<br />

setzte sich z. B. der Oberbürgermeister<br />

Dr. Tillmann, der<br />

damit den Bürgersinn ausdrücklich<br />

unterstützen wollte.<br />

Die Versammlung wählte den<br />

Vorsitzenden, seinen Stellvertreter<br />

und den Schatzmeister<br />

und zwar die Herren Segbers,<br />

Fischedick und Kessler.<br />

Inzwischen konnte die Zahl der<br />

Mitglieder auf 51 erhöht werden.<br />

Das Amtsgericht hat den<br />

Verein in das Vereinsregister<br />

aufgenommen, das Finanzamt<br />

anerkannte die Gemeinnützigkeit<br />

mit dem Recht auf Ausstellung<br />

von Spendenbescheinigungen.<br />

Außerdem konnte bisher<br />

schon eine hohe vierstellige<br />

Summe eingeworben werden<br />

durch Spenden oder einen Jahres-Mitgliedsbeitrag<br />

in Höhe<br />

von 40,-Euro.<br />

WIE GEHT ES WEITER?<br />

Die derzeitigen Mitglieder setzen<br />

sich in ihrem persönlichen<br />

Umfeld für den Verein ein.<br />

Gleichgesinnte machen damit<br />

auf den Verein aufmerksam<br />

und sprechen Sponsoren an,<br />

u. a. bei besonderen Gelegen-<br />

heiten auf persönliche Geschenke<br />

zugunsten einer Spende<br />

zu verzichten oder Veranstaltungen<br />

unter das Motto<br />

des Vereins zu stellen.<br />

Im Hause wird das Bestehen des<br />

Vereins weiter kommuniziert,<br />

z. B. durch Gespräche auf den<br />

Stationen, in der Cafeteria,<br />

durch Plakatierungen und Auslegen<br />

unserer Broschüre in der<br />

Aufnahme. Es gibt viele Möglichkeiten<br />

diesen immer-währenden<br />

Prozess aktuell zu halten.<br />

Überlegungen zu ersten Aktionen<br />

in diesem Jahr werden<br />

angestellt und so gewinnt der<br />

Verein allmählich an Konturen<br />

und gehört hoffentlich bald zu<br />

einem festen Bestandteil des<br />

Clemenshospitals.<br />

Zur Person<br />

VOR ORT<br />

WAS KÖNNEN SIE TUN ?<br />

• Lassen Sie sich anstecken<br />

von unserer Idee und unseren<br />

Zielen. Machen Sie mit.<br />

• Engagieren Sie sich für eine<br />

wichtige und gemeinnützige<br />

Sache – werden Sie aktives<br />

Mitglied im Freundeskreis<br />

des Clemenshospitals.<br />

• Spenden Sie als Freund,<br />

seien Sie für andere da.<br />

• Der Verein braucht Sie und<br />

Ihre Hilfe<br />

• Sprechen Sie uns an, wir<br />

freuen uns über jede noch so<br />

kleine Spende<br />

Spendenkonto:<br />

DKM Darlehnskasse Münster<br />

BLZ 400 602 65<br />

Konto Nr. 33 33 900<br />

Heinrich Segbers<br />

Vorsitzender Heinrich Segbers, Assessor des Bergfachs<br />

Auf unsere Frage zur Vereinsgründung<br />

sagt Segbers:<br />

„Abgeben und weitergeben von<br />

dem was man empfangen hat. Wenn<br />

man selber privat und beruflich Glück<br />

gehabt hat, entsteht Dankbarkeit.<br />

Nicht nur von sozialer Verantwortung<br />

reden, sondern leben.“<br />

Heinrich Segbers wurde am 29.10.34 in Essen geboren.<br />

Nach seinem Abitur begann er seine Ausbildung u.a. mit<br />

einer einjährigen Tätigkeit im Bergbau. Weitere Stichpunkte<br />

seines Werdegangs: Studium, Dipl.-Ingenieur, Referendar<br />

im Staatsdienst, II. große Staatsprüfung, Bergassessor.<br />

32 Jahre war Heinrich Segbers im Energiebereich (Erdgas)<br />

tätig, zuletzt als Geschäftsführer von Erdgas Münster. Segbers<br />

lebt seit 1988 in Münster und ist seit 1997 Pensionär.<br />

Seine langjährige Berufserfahrung setzt er jetzt zum Vorteil<br />

des Vereins „Freundeskreis Clemenshospital“ um. Wir danken<br />

für sein Engagement und wünschen ihm und uns „Viel<br />

Erfolg“<br />

Gertie Bakenecker<br />

Clemenshospital<br />

19


VOR ORT<br />

Neuer Schwung mit neuem Knie<br />

Kaum mehr gehen konnte die<br />

76-jährige Schwester Theodora.<br />

Ihr rechtes Knie machte nicht<br />

mehr mit: Schwere Abnützung,<br />

Schmerzen, starke Bewegungseinschränkung.<br />

Voller Hoffnung<br />

unterzog sie sich der<br />

Operation in unserer Unfallchirurgischen<br />

Abteilung. Heute<br />

kann sie wieder völlig normal<br />

und ohne Schmerzen gehen<br />

und fühlt sich wunderbar.<br />

Immer mehr Personen, die an<br />

fortgeschrittener Kniegelenksarthrose<br />

(Abnützung, Knorpelschäden)<br />

leiden, bei denen<br />

auch jede andere Behandlung<br />

erfolglos blieb und auch gelenkerhaltende<br />

Voroperationen<br />

(Arthroskopie, Achsenkorrektur,<br />

Eingriffe an der Gelenkkap-<br />

20<br />

sel) nicht die gewünschte Wirkung<br />

erzielt haben, entschließen<br />

sich zu der Implantation<br />

eines künstlichen Gelenkes.<br />

Ursachen der Arthrose im Kniegelenk<br />

sind vorwiegend:<br />

• abnormer Verschleiß (Überund<br />

Fehlbelastung),<br />

• entzündliche Erkrankungen<br />

(Rheumatismus, Unfallfolgen<br />

und angeborene Gelenksveränderungen).<br />

Zum Einsatz kommen heutzutage<br />

hauptsächlich die sogenannten<br />

Schlittenprothesen,<br />

wobei man die Total- und die<br />

Halbprothese unterscheidet.<br />

Bei ersterem Eingriff wird der<br />

Knorpel des gesamten Kniegelenkes<br />

und der Kniescheibe<br />

entfernt, bei Letzterem werden<br />

nur innere bzw. äußere<br />

Gelenksabschnitte mit einem<br />

sogenannten Schlitten überzogen.<br />

Die Zahl der in Deutschland<br />

jährlich eingesetzten künstlichen<br />

Kniegelenke ist bei<br />

100.000 angekommen und<br />

die meisten Kliniken haben<br />

schon Wartezeiten von mehreren<br />

Monaten.<br />

Da die Menschen immer<br />

älter werden, steigt der<br />

Bedarf an Knieprothesen<br />

ständig an. Bezüglich des<br />

Alters ist es kaum nötig vor<br />

dem 60. bzw. 70. Lebensjahr<br />

ein Kunstgelenk einzupflanzen,<br />

es sei denn in Ausnahmefällen<br />

wie Rheuma oder<br />

Unfällen.<br />

Nach oben hin gibt es allerdings<br />

keine Grenze, solange<br />

der Patient in einem operationsfähigen<br />

Zustand ist.<br />

Somit entschlossen wir uns im<br />

letzten Jahr mit dem Beginn<br />

des Einbaus der künstlichen<br />

Kniegelenke. Es kommen<br />

modernste und technisch ausgefeilte<br />

Systeme wie das „Scorpio“<br />

von Stryker Howmedica<br />

zum Einsatz. Abhängig vom<br />

Alter, Geschlecht und Zusatzerkrankungen<br />

sowie der Aktivität<br />

wird vor der Operation das<br />

individuelle, ideale Implantat<br />

und die geplante Verankerungsform<br />

(zementiert oder<br />

zementfrei) ausgewählt. Bei<br />

den Planungen wird außerdem<br />

die Größe der zu implantierenden<br />

Prothesenteile bestimmt.


Auch wird jedesmal die Möglichkeit<br />

einer Eigenblutspende<br />

geprüft. Der Patient spendet 4-<br />

6 Wochen vor der OP das Blut<br />

und bekommt nach der OP<br />

sein eigenes Blut zurück, so<br />

daß keine Infektionsgefahr z. B.<br />

durch HIV oder Hepatitis<br />

besteht. Des weiteren wird bei<br />

der Operation das verlorene<br />

Blut aufgefangen, gesammelt<br />

und gereinigt wieder dem Patienten<br />

zugeführt, so dass wir in<br />

unserem Hause noch keine<br />

Fremdkonserven beim Einbau<br />

der künstlichen Kniegelenke<br />

benötigt haben.<br />

Nach der Operation erfolgt die<br />

Nachbehandlung in enger<br />

Zusammenarbeit mit der Abteilung<br />

für Physiotherapie im<br />

Franz-Hospital. Die Mobilisierung<br />

des Patienten nach Einpflanzung<br />

einer Knieprothese<br />

beginnt am Tag nach dem Eingriff.<br />

Der Patient bekommt<br />

eine Motorschiene. Er darf das<br />

Bett verlassen, um die ersten<br />

Schritte zu tun mit Verwendung<br />

von Unterarmgehstützen.<br />

Das wesentliche Ziel der Operation<br />

ist neben der Schmerzbeseitigung<br />

auch die Wiedererlangung<br />

einer vollen Streckung<br />

des Kniegelenkes und einer<br />

Beugung von mindestens 90<br />

Grad. 14 bis 21 Tage verbleiben<br />

die Patienten in unserer<br />

Abteilung. Danach schließt sich<br />

in aller Regel eine stationäre<br />

Rehabilitation an. Die Reha-Klinik<br />

wird nach den Wünschen<br />

des Patienten ausgewählt.<br />

Möglich ist aber auch eine<br />

ambulante Rehabilitation in der<br />

Physikalischen Abteilung unseres<br />

Hauses.<br />

Dr. med. Peter Petrovic<br />

Leitender Abteilungsarzt<br />

Chirurgische Abteilung, Franz-<br />

Hospital Dülmen<br />

Neue krankengymnastische<br />

Abteilung<br />

Buchstäblich Tag und Nacht<br />

wurde gearbeitet, um den<br />

Umbau der Physikalischen<br />

Therapie termingerecht<br />

abzuschließen. Das Ergebnis<br />

kann sich sehen lassen:<br />

Helle Räume, modernes<br />

Ambiente und warme Farben<br />

prägen das Bild. Für<br />

die Planung war der Mün-<br />

▼<br />

steraner Architekt Gerd<br />

Brinkhaus verantwortlich.<br />

Nach vier Monaten Bauphase<br />

konnten die neuen<br />

Räume in Betrieb genommen<br />

werden. Die Leiterin<br />

der Abteilung für Physiotherapie<br />

Ursula Niet lobt<br />

die Zusammenarbeit zwischen<br />

der Geschäftsführung,<br />

den ausführenden<br />

Technikern und ihr „Ich<br />

wurde laufend über den<br />

Fortschritt des Umbaus<br />

informiert und bei der Planung<br />

mit einbezogen. Wir<br />

freuen uns über die neuen<br />

Räume!“<br />

Nicht nur die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der<br />

Physiotherapie haben Grund<br />

zur Freude, auch für die Patienten<br />

bedeutet der Umbau einen<br />

deutlichen Komfortzuwachs.<br />

Während die Behandlungsbereiche<br />

früher nur durch Vorhänge<br />

voneinander getrennt<br />

waren, stehen nun komfortable<br />

Kabinen mit Schiebetüren<br />

zur Verfügung, was der<br />

Privatsphäre deutlich zu Gute<br />

Ein guter Grund zum Feiern: Die Einsegnung der renovierten<br />

Krankengymnastischen Abteilung der Raphaelsklinik am 10. Februar<br />

kommt. Auch sonst hat sich<br />

einiges geändert: zwölf neue<br />

Geräte für krankengymnasti-<br />

▼<br />

sche Übungen wurden angeschafft,<br />

die der Abteilung den<br />

Charakter eines modernen<br />

VOR ORT<br />

Fitness-Studios verleihen. Als<br />

solches kann es fortan auch<br />

von Mitarbeitern und Patienten<br />

genutzt werden. Durch die<br />

Neuanschaffung bietet sich der<br />

Abteilung nun auch die Möglichkeit<br />

der ambulanten Rehabilitation<br />

von AOK- und BEK-<br />

Patienten nach Hüft- oder<br />

Knieprothesenoperationen,<br />

Verhandlungen mit weiteren<br />

Kassen laufen zurzeit.<br />

Auch das Bewegungsbad<br />

wurde komplett renoviert,<br />

sämtliche Rohre und sonstigen<br />

Installationen ausgetauscht.<br />

Michael Bührke<br />

Raphaelsklinik<br />

Helle räume, moderne Übungsgeräte: die neue Physiotherapeutische<br />

Abteilung der Raphaelsklinik<br />

21


VOR ORT<br />

„Ethik in der Medizin“ –<br />

Fortbildung in der Raphaelsklinik<br />

Mit zunehmendem Fortschritt<br />

in der Medizin stellt sich immer<br />

häufiger die Frage, ob das<br />

technisch Machbare auch<br />

immer dem Interesse des Patienten<br />

entspricht. Bei solchen<br />

schwerwiegenden Entscheidungen<br />

spielt die Ethik in der<br />

Medizin eine zentrale Rolle<br />

„und dies nicht nur bei Ärzten<br />

und Pflegepersonal sondern<br />

bei allen, die im Krankenhaus<br />

für das Wohl der Patienten<br />

arbeiten also auch im Bereich<br />

Verwaltung und Management“,<br />

wie der ärztliche Direktor<br />

der Raphaelsklinik, Prof. Dr.<br />

Claus Spieker, bei der<br />

Begrüßung feststellt. Um dieses<br />

wichtige Thema kompetent<br />

zu hinterfragen und zu diskutieren,<br />

hat die <strong>Krankenhausträgergesellschaft</strong><br />

<strong>Misericordia</strong><br />

<strong>GmbH</strong> in der Raphaelsklinik<br />

einen Informationsabend mit<br />

hochkarätiger Besetzung veranstaltet.<br />

Der CDU-Europaparlamentsabgeordnete<br />

Dr. Peter<br />

Liese und der Klinikpfarrer der<br />

Universitätsklinik Münster, Prof.<br />

Dr. Gerd Fasselt verstanden es,<br />

die Zuhörer trotz der tiefgründigen<br />

und komplizierten Thematik<br />

des Abends zu fesseln.<br />

Liese, der seit fünf Jahren den<br />

Vorsitz der Arbeitsgruppe<br />

Bioethik im Europaparlament<br />

hat, sprach zum Thema Genund<br />

Biotechnologie. Die Meinungen<br />

zu diesem Reizthema<br />

gehen nach Meinung des<br />

Mediziners in der Gesellschaft<br />

weit auseinander, die einen<br />

verteufeln jede Anwendung<br />

dieser Technologien, die anderen<br />

halten sie für die Lösung<br />

22<br />

aller Probleme, beides hält er<br />

für falsch. Als Positivbeispiel<br />

nennt Liese die Produktion von<br />

Insulin durch gentechnisch veränderte<br />

Bakterien, wie sie hierzulande<br />

seit vielen Jahren praktiziert<br />

wird und auf deren<br />

Gebiet Deutschland weltweit<br />

führend ist. Eindeutig ablehnend<br />

steht er hingegen der<br />

Forschung an Embryonen oder<br />

▼<br />

dem Klonen von Menschen<br />

gegenüber. Seiner Meinung<br />

nach hört die Menschenwürde<br />

nicht beim Embryo auf. So hat<br />

Liese gemeinsam mit anderen<br />

Parlamentariern dafür gesorgt,<br />

dass es keine europäischen Fördergelder<br />

für Klonexperimente<br />

am Menschen gibt. Durch die<br />

zunehmende Zahl an Fruchtwasseruntersuchungen<br />

komme<br />

es laut Liese immer häufiger zu<br />

medizinisch begründeten<br />

Schwangerschaftsabbrüchen,<br />

selbst bei Behinderungen, die<br />

heutzutage nach der Geburt<br />

durch Operationen behoben<br />

werden können. Auch hier<br />

sieht der Politiker dringenden<br />

Handlungsbedarf. So dürfe es<br />

nicht sein, dass sich Eltern<br />

dafür rechtfertigen müssen,<br />

wenn sie sich für die Geburt<br />

(v.l.) Der Geschäftsführer der <strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> Gregor Hellmons, Klinikpfarrer<br />

Prof. Dr. Gerd Fasselt, der ärztlicher Direktor der Raphaelsklinik<br />

Prof. Dr. Claus Spieker, Europaparlamentsabgeordneter Dr. Peter<br />

Liese und der Geschäftsführer der Raphaelsklinik Martin Kösters beim<br />

Informationsabend zum Thema „Ethik in der Medizin“<br />

eines behinderten Kindes entscheiden.<br />

Eines ist für den<br />

Experten allerdings klar: wo die<br />

Menschenwürde beginnt und<br />

wo sie endet, können und dürfen<br />

Wissenschaftler nicht alleine<br />

entscheiden. In seinem Beitrag<br />

machte auch Prof. Dr.<br />

Gerd Fasselt klar, dass er keine<br />

endgültigen und konkreten<br />

Antworten auf die ethischen<br />

Fragen der modernen Medizin<br />

geben kann. Doch für den<br />

Theologen steht fest, dass der<br />

Mensch von der Befruchtung<br />

der Eizelle bis zum Tod ein<br />

Recht auf Leben hat. Weder<br />

Krankheiten noch Behinderungen<br />

können nach seiner Meinung<br />

dieses Recht einschränken<br />

und niemand habe die<br />

Erlaubnis, einem anderen das<br />

Lebensrecht abzuerkennen. Er<br />

lehnt es ab, das Leben als<br />

unmenschlich zu betrachten,<br />

wenn der Mensch nicht mehr<br />

über sich selbst bestimmen<br />

kann. „Es gibt kein menschenunwürdiges<br />

Leben, wohl aber<br />

einen menschenunwürdigen<br />

Umgang mit dem Leben.“ Eine<br />

Ursache für die Diskussionen in<br />

der Gesellschaft über Fragen<br />

der Sterbehilfe sieht Fasselt in<br />

der schwindenden Bereitschaft<br />

vieler Menschen, ein schweres<br />

Schicksal anzunehmen. „Die<br />

Humanität einer Gesellschaft<br />

zeigt sich nicht an ihrer Fähigkeit,<br />

Krankheiten zu bekämpfen<br />

als vielmehr an ihrer Möglichkeit,<br />

Krankheiten zu tragen“<br />

schließt der Klinikpfarrer<br />

seinen engagierten Vortrag. Im<br />

Schlusswort weist der<br />

Geschäftsführer der <strong>Misericordia</strong><br />

<strong>GmbH</strong>, Gregor Hellmons<br />

darauf hin, dass „in den Krankenhäusern<br />

unserer Einrichtung<br />

ein Wertebild geschaffen<br />

und transportiert werden muss,<br />

das dem ethischen Bild des<br />

Menschen gerecht wird.“<br />

Michael Bührke<br />

Raphaelsklinik


Endoprothetik-Forum der Raphaelsklinik<br />

großer Erfolg<br />

Aus ganz Deutschland und den<br />

Nachbarländern sind rund 300<br />

Fachleute angereist, um sich<br />

gestern und heute auf Gut<br />

Havichhorst über den neuesten<br />

Stand auf dem Gebiet der<br />

künstlichen Hüftgelenke zu<br />

informieren, „weiteren 200<br />

Interessierten mussten wir leider<br />

absagen“, wie Dr. Bernhard<br />

Egen, Oberarzt an der<br />

Raphaelsklinik und einer der<br />

Organisatoren des internationalen<br />

Forums, beeindruckt<br />

feststellt. Führende Experten<br />

aus sieben europäischen Ländern<br />

diskutieren zurzeit über<br />

den künstlichen Gelenkersatz.<br />

Über 180.000 künstliche Hüftgelenke<br />

werden in Deutschland<br />

jährlich eingepflanzt. Die<br />

Ursache für den Einbau eines<br />

solchen Gelenkersatzes ist<br />

meist Verschleiß im Alter, aber<br />

auch jüngere Menschen können<br />

zum Beispiel nach einem<br />

Unfall auf eine solche Endoprothese<br />

angewiesen sein. Entscheidend<br />

für die Lebensdauer<br />

des künstlichen Gelenks sind<br />

die Wahl der richtigen Prothese<br />

und deren korrekter Einbau.<br />

Hier hat in den letzten Jahren<br />

die Computernavigation wachsende<br />

Bedeutung erlangt, die<br />

in der Raphaelsklinik erfolgreich<br />

eingesetzt wird und der<br />

auf dem Forum ein breiter<br />

Raum vorbehalten ist. Anders<br />

als beim Operationsroboter,<br />

der wegen zahlreicher „Unfälle“<br />

während des Eingriffs aus<br />

deutschen Kliniken nahezu<br />

vollständig verschwunden ist,<br />

gibt die Computernavigation<br />

dem Arzt nur Hinweise<br />

während der Operation, das<br />

Skalpell bleibt in der Hand des<br />

Chirurgen. Bereits vor fast 100<br />

▼<br />

schichtungen und neue Prothesenformen<br />

kennzeichnen die<br />

heutigen künstlichen Hüftgelenke.<br />

Wie gut auch immer der<br />

Chirurg arbeitet, Komplikationen<br />

sind nie vollständig auszuschließen.<br />

Um aus solchen Vor-<br />

fällen zu lernen, wird auf dem<br />

Kongress auch das Thema<br />

Komplikationsmanagement<br />

ausgiebig diskutiert. Zum Politikum<br />

wurden künstliche Hüftgelenke<br />

durch die umstrittenen<br />

Bemerkungen des Bundesvorsitzenden<br />

der Jungen Union,<br />

Philipp Missfelder bezüglich<br />

der Versorgung älterer Men-<br />

schen mit Endoprothesen.<br />

Egen äußert sich kritisch solchen<br />

Aussagen gegenüber<br />

„Künstliche Hüftgelenke bedeuten<br />

für einen mobilen und<br />

aktiven Senioren eine bedeutende<br />

Steigerung der Lebens-<br />

Die Organisatoren des internationalen Endoprothetik-Forums freuen sich über den Erfolg der Veranstaltung: (v.l.)<br />

Dr. Bernhard Egen (Raphaelsklinik), Priv.-Doz. Dr. Carsten Perka (stellvertretender Direktor der orthopädischen Klinik<br />

der Charité) und Priv.-Doz. Dr. Gunnar Möllenhoff (Raphaelsklinik).<br />

Jahren wurden die ersten<br />

künstlichen Hüftgelenke implantiert,<br />

damals aus Elfenbein<br />

und „mit katastrophalen Folgen<br />

für die Patienten“ wie<br />

Priv.-Doz. Dr. Gunnar Möllenhoff,<br />

unfallchirurgischer Chefarzt<br />

an der Raphaelsklinik,<br />

anmerkt. Moderne Werkstoffe,<br />

ausgereifte Oberflächenbe-<br />

qualität. Öffentlich zu fordern,<br />

dass Menschen mit 85 Jahren<br />

keine solche Hilfe mehr erhalten<br />

sollten, ist indiskutabel.“<br />

Michael Bührke<br />

Raphaelsklinik<br />

VOR ORT<br />

23


VOR ORT<br />

Post-St. Gallen-Workshop 2005<br />

In St. Gallen findet bereits seit<br />

1978 zuletzt in zweijährigen<br />

Abständen die bedeutendste<br />

europäische Konferenz zur<br />

Behandlung des Brustkarcinoms<br />

der Frau statt. An der<br />

diesjährigen Tagung vom 26. –<br />

29.1.2005 nahmen dort insgesamt<br />

3.500 Ärzte und Wissenschaftler<br />

aus aller Welt teil, um<br />

anhand internationaler Forschungs-<br />

und Studienergebnisse<br />

neue Behandlungsrichtlinien<br />

zu entwickeln. Am letzten Tag<br />

der Tagung in St. Gallen wurde<br />

von einem hochrangig besetzten<br />

Expertengremium von 30<br />

Wissenschaftlern unter der Leitung<br />

von Prof. Glick aus USA<br />

und Prof. Goldhirsch aus der<br />

Schweiz sogenannten Konsensusempfehlungenverabschiedet.<br />

Diese Richtlinien bilden<br />

eine wesentliche Grundlage für<br />

die nationalen Behandlungsleitlinien,<br />

wie sie im Anschluss<br />

an St. Gallen von den einzelnen<br />

Fachgesellschaften verabschiedet<br />

werden.<br />

Das Brustzentrum Münsterland<br />

hat unter der wissenschaftlichen<br />

Leitung von Prof. Dr. G.<br />

Reck (Frauenklinik Clemenshospital)<br />

anlässlich einer wissenschaftlichen<br />

Tagung am<br />

16.2.2005 auf Gut Havichhorst<br />

die wichtigsten Ergebnisse der<br />

St. Gallen-Konferenz 2005 vorgetragen.<br />

Die Veranstaltung<br />

war mit über 250 ärztlichen<br />

Besuchern aus dem Münsterland<br />

und dem gesamten norddeutschen<br />

Raum außerordentlich<br />

gut besucht.<br />

Die Behandlung des Brustkarci-<br />

24<br />

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Behandlung des Brustkarcinoms<br />

bei einer Veranstaltung des Brustzentrums Münsterland<br />

auf Gut Havichhorst<br />

noms folgt seit den 70er Jahren<br />

des vergangenen Jahrhunderts<br />

einem individuell an der<br />

Tumorerkrankung ausgerichteten<br />

schonenden Konzept, bei<br />

dem Operation, Strahlentherapie<br />

und ergänzende hormonelle<br />

oder Chemotherapie sorgfältig<br />

aufeinander abgestimmt<br />

werden. Das Therapieprinzip<br />

entwickelte sich wie Prof. Dr.<br />

Umberto Veronesi von dem<br />

großen Tumorzentrum im Mailand<br />

berichtete „from maximum<br />

tolerated to minimum<br />

effective therapy“.<br />

Durch pathologisch-histologische,<br />

immunhistochemische<br />

und molekulargenetische Untersuchungen<br />

lässt sich heute die<br />

Gefährlichkeit einer Tumorzelle<br />

sehr differenziert charakterisieren.<br />

Zusammen mit der Kenntnis<br />

über möglicherweise miterkrankte<br />

erste Lymphknotenstationen<br />

kann dann neben der<br />

lokalen operativen und Strahlentherapie<br />

eine ergänzend<br />

abgestimmte systemische Therapie<br />

die Heilungssicherheit der<br />

Patientin erheblich erhöhen.<br />

▼<br />

Souveräner Gastgeber<br />

Prof. Dr. Günther Reck<br />

▼<br />

Was die operative Behandlung<br />

des Brustkarcinoms anbelangt,<br />

so berichtete Prof. Reck auf<br />

dieser Tagung, dass bei über<br />

70 % aller an Brustkarcinom<br />

erkrankten Patientinnen heute<br />

mit geeigneten operativen<br />

Techniken ein brusterhaltendes<br />

Operationsverfahren möglich<br />

ist. In der Frauenklinik des Clemenshospitals<br />

konnte im vergangenen<br />

Jahr bei über 100<br />

Primäroperationen bei 73 %<br />

der Patientinnen eine brusterhaltende<br />

Therapie durchgeführt<br />

werden. Sollte hier die<br />

anfängliche Ausgangslage<br />

ungünstig sein, weil der Tumor<br />

im Verhältnis zur Brust relativ<br />

Nach fachlich kompetenter Führung durch Prof. Reck fand das Gruppenbild in ent<br />

groß erscheint, wird heute allgemein<br />

eine praeoperative<br />

systemische Chemotherapie<br />

zur Verkleinerung des Tumors<br />

empfohlen. Auf diese Weise<br />

lässt sich bei den meisten Patientinnen<br />

doch noch ein brusterhaltendesOperationsverfahren<br />

durchführen. Zur Vermeidung<br />

eines postoperativen<br />

Schulter-Arm-Syndromes mit<br />

Lymphoedembeschwerden<br />

kann heute bei kleinen Brust-


karcinomen die s.g. Wächter<br />

(Sentinel)-Lymphknoten-Biopsie<br />

der Achselhöhle dem Patientin<br />

als gleichwertiges Operationsverfahren<br />

angeboten werden.<br />

Erweist sich der Wächter-<br />

spannter Atmosphäre statt.<br />

lymphknoten als gesund, so<br />

kann mit einer Wahrscheinlichkeit<br />

von über 95 % davon ausgehend,<br />

dass die restlichen<br />

Lymphknoten der Achselhöhle<br />

ebenfalls gesund sind. Sie müssen<br />

dann nicht entfernt werden.<br />

Auch in der Frauenklinik<br />

des Clemenshospitals konnten<br />

mit diesem Operationsverfahren<br />

bereits gute Erfahrungen<br />

gemacht werden. Die größten<br />

Zahlen zu dieser Technik liegen<br />

auch aus dem Tumorzentrum<br />

Mailand vor. Hier wurden bei<br />

einer mittleren Nachbeobachtungszeit<br />

von 4 Jahren insgesamt<br />

953 Patientinnen nach<br />

der Wächter-Lymphknoten-<br />

Methode operiert. Lediglich bei<br />

3 Patientinnen trat ein dann<br />

auch gut behandelbares Rezidiv<br />

in der Achselhöhle auf.<br />

Einen breiten Raum nahm die<br />

Diskussion der ergänzenden<br />

hormonellen Therapie und<br />

ergänzenden Chemotherapie<br />

des Mammakarcinoms anhand<br />

der Vorträge von Prof. Dr.<br />

Maass (Universitäts-Frauenklinik<br />

Kiel) und Dr. Dresemann<br />

(Hämato-Onkologische Abteilung<br />

des Franz-Hospitals, Dülmen)<br />

ein. Da bereits kleine<br />

Brustkarcinome über den Blutoder<br />

Lymphweg mit einzelnen<br />

Tumorzellen in den weiteren<br />

Organismus streuen können,<br />

kommt der ergänzenden systemischen<br />

Behandlung eine<br />

besondere Bedeutung zu. In<br />

der Konsensuskonferenz in St.<br />

Gallen wurde noch einmal die<br />

Bedeutung der unterschiedlichen<br />

hormonellen Empfindlichkeit<br />

des Brustkarcinoms in den<br />

Vordergrund gerückt. Sie<br />

erlaubt, je nach Risikolage eine<br />

differenzierte und meist auch<br />

gut verträgliche hormonelle<br />

Therapie, die in vielen Fällen<br />

einer Chemotherapie im Ergebnis<br />

gleichwertig ist. So wird bei<br />

günstiger Ausgangslage und in<br />

dem Zeitraum vor der<br />

Menopause unverändert der<br />

Einsatz des bewährten Medikamentes<br />

Tamoxifen empfohlen.<br />

Diese blockiert als s.g. Östrogenrezeptormodulator<br />

das<br />

weitere Wachstum der Tumorzellen.<br />

Durch den Einsatz des<br />

Tamoxifen über einen Zeitraum<br />

von fünf Jahren lässt sich die<br />

Rezidivhäufigkeit des Brustkar-<br />

cinoms um etwa 10 % und das<br />

Erkrankungsrisiko der Gegenseite<br />

um nahezu 50 % senken.<br />

Eine neu entwickelte weitere<br />

Verbesserung dieser Situation<br />

ist durch den Einsatz der Aro-<br />

matasehemmer möglich, deren<br />

Einsatz insbesondere nach der<br />

Menopause und bei zusätzlichen<br />

Risiken wie einer frühen<br />

Lymphknotenbeteiligung empfohlen<br />

wird. Diese Aromatasehemmer<br />

blockieren den letzten<br />

Schritt der Östrogensynthese<br />

wiederum in der Tumorzelle,<br />

aber auch in den übrigen peripheren<br />

Zellen des Organismus.<br />

Anhand vergleichender Studien<br />

mit Tamoxifen ließ sich einmal<br />

ein günstiges Nebenwirkungsprofil<br />

dieser Aromatasehemmer,<br />

wie auch eine weitere<br />

Senkung der relativen Rezidivhäufigkeit<br />

aufzeigen.<br />

Neue Therapiekonzepte zur<br />

Strahlentherapie wurden von<br />

Prof. Dr. med. A.-R. Fischedick<br />

und Prof. Dr. U. Haverkamp<br />

(Klinik für Radiologie u. Radioonkologie<br />

des Clemenshospitals)<br />

vorgestellt. Die Referenten<br />

betonten, wie es auch den St.-<br />

Gallen-Richtlinien entspricht,<br />

dass die angemessene Nachbestrahlung<br />

der erkrankten Brust<br />

nach brusterhaltender Operation<br />

ein unverzichtbarer Bestandteil<br />

der Primärbehandlung<br />

ist. Eine Teilbrustbestrahlung<br />

nur der erkrankten Region, wie<br />

VOR ORT<br />

sie inzwischen von einzelnen<br />

Zentren, so auch dem Tumorzentrum<br />

in Mailand angeboten<br />

wird, sollte wegen der bislang<br />

nur kurzen Beobachtungszeit<br />

z. Z. ausschließlich wissen-<br />

schaftlichen Studien vorbehalten<br />

bleiben. Auch im Clemenshospital<br />

ist eine Teilbrustbestrahlung<br />

nach der After-Loading-Methode<br />

unter Studienbedingungen<br />

in Vorbereitung.<br />

Auf der Tagung in Gut Havichhorst<br />

wurden auch Empfehlungen<br />

zur Prävention des Mammakarcinoms<br />

gegeben. Dr. Riedel<br />

(Frauenklink St. Vincenz-Hospital<br />

Coesfeld) wies in seinem<br />

Vortrag darauf hin, dass hier<br />

insbesondere Aspekte der<br />

gesunden Lebensführung mit<br />

fettarmer Ernährung und Vermeidung<br />

des Übergewichtes<br />

vorrangig sind. Lediglich bei<br />

etwa 5 % der Patientinnen tritt<br />

ein familiär gehäuftes Mammakarcinom<br />

auf, das genetisch<br />

bedingt ist und in dem sich, die<br />

für die Entstehung eines Brustkarcinoms<br />

spezifischen Tumorgene<br />

BRCA1 und BRCA 2,<br />

nachweisen lassen. Derartig<br />

belastete Patientinnen erkranken<br />

zu über 80 % im Laufe<br />

ihres Lebens an einem Brustkarcinom.<br />

Ebenfalls ist die<br />

Erkrankungsrate am Ovarialkarcinom<br />

bei ihnen erheblich<br />

erhöht. Da der Erkrankungsgipfel<br />

bei den genetisch<br />

25


VOR ORT<br />

bedingten Mammakarcinomen<br />

im Vergleich zu den sporadisch<br />

auftretenden Mammakarcinomen<br />

zeitlich<br />

früher – etwa zwischen<br />

dem 40. und 45.<br />

Lebensjahr – auftritt,<br />

müssen hier vorbeugende<br />

diagnostische Maßnahmen<br />

zur Früherkennung<br />

bereits am Ende des 3. Lebensjahrzehntes<br />

einsetzen. Neben<br />

der Mammographie kommen<br />

in diesem jugendlichen Alter<br />

die Kernspin-Untersuchung<br />

und die Ultraschall-Untersuchung<br />

der Brust bei<br />

der Früherkennung eine<br />

besondere Bedeutung<br />

zu. Darüber hinaus<br />

bedürfen diese Patientinnen<br />

neben der<br />

fachärztlich-gynäkologischen<br />

einer intensiven psychologischen<br />

Betreuung, um<br />

zu einem angemessenen, die<br />

Patientin nicht zu sehr belastenden<br />

Umgang mit diesen<br />

Risiken zu finden.<br />

Bei der abschließenden Panel-<br />

Diskussion waren sich die Teilnehmer<br />

dieser Tagung einig,<br />

dass trotz noch vieler offener<br />

Fragen die aktuellen Konsensusempfehlungen<br />

aus St. Gallen<br />

erneut einen wesentlichen<br />

Betrag zur Verbesserung der<br />

Qualität bei der Diagnostik<br />

und Therapie des<br />

Brustkarcinoms leisten<br />

werden.<br />

Clemenshospital <strong>GmbH</strong><br />

26<br />

Nach dem gelungen Vortrag<br />

mit anschließender<br />

Diskussion wurde das<br />

anschließende Buffet<br />

begeistert angenommen.<br />

In gelockerter Atmosphäre<br />

wurde dabei nicht nur<br />

gefachsimpelt sondern<br />

auch die Gelegenheit zu<br />

einem persönlichem<br />

Gespräch genutzt.


Patientenseminar in der Raphaelsklinik<br />

Erstmals haben die<br />

Barmer Ersatzkasse<br />

und die Raphaelsklinik<br />

gemeinsam zum<br />

Patientenseminar<br />

aufgerufen und der<br />

volle Vortragssaal der<br />

Klinik machte deutlich,<br />

dass offenbar<br />

großer Informationsbedarf<br />

zum Thema<br />

des Abends bestand.<br />

Die interessierten<br />

Zuhörer hatten eines<br />

gemeinsam, sie leiden<br />

an der „Zuckerkrankheit“(Diabetes).<br />

Es hat sich in<br />

den letzten Jahren<br />

viel getan bei der<br />

Erforschung der<br />

Volkskrankheit Diabetes<br />

Mellitus Typ 2<br />

wie sie korrekt heißt.<br />

War die Medizin bis<br />

vor kurzer Zeit noch<br />

▼<br />

davon überzeugt, dass es ausreicht,<br />

den Blutzuckerwert<br />

durch entsprechende Medikamente<br />

im Normalbereich zu<br />

halten, sind sich die Fachleute<br />

heute sicher, dass auch die<br />

penible Überwachung von<br />

Herz, Nieren und Blutdruck von<br />

großer Bedeutung für die<br />

Gesundheit und somit die<br />

Lebensqualität des Patienten<br />

sind. „Der Blutdruck muss bei<br />

Diabetikern optimal überwacht<br />

und gegebenenfalls durch<br />

Medikamente eingestellt sein,<br />

ansonsten hilft die beste Blutzuckereinstellung<br />

nichts!“<br />

weiß der ärztliche Direktor der<br />

Raphaelsklinik und Moderator<br />

des Abends Prof. Dr. Claus<br />

Spieker aus zahlreichen Untersuchungen<br />

und der eigenen<br />

Praxis. Um die bestmögliche<br />

Versorgung zu gewährleisten,<br />

müssen also Spezialisten unterschiedlicher<br />

Fachrichtungen<br />

Hand in Hand arbeiten, „Integrative<br />

Versorgung“ nennt sich<br />

dieses Behandlungsmodell der<br />

Zukunft. Die Raphaelsklinik hat<br />

bereits vor einigen Jahren ein<br />

Ambulanzzentrum gegründet,<br />

in dem niedergelassene Fachärzte<br />

ihre Patienten in enger<br />

Zusammenarbeit mit den Ärzten<br />

der benachbarten Klinik<br />

versorgen. Hausarzt, Diabetologe,<br />

Herzspezialist und Krankenhaus<br />

müssen koordiniert<br />

zusammenwirken, Nieren, Herz<br />

und Blutgefäße laufend überwacht<br />

werden, damit das Fortschreiten<br />

der häufigen Begleiterscheinungen<br />

des Diabetes<br />

verlangsamt wird. Die notwendigen<br />

Untersuchungen sind<br />

schnell und einfach, eine Schädigung<br />

der Nieren beispielsweise<br />

kann bereits durch eine einfache<br />

Urinuntersuchung sehr<br />

früh erkannt und Gegenmaßnahmen<br />

rechtzeitig eingeleitet<br />

werden. Die Podologin Kerstin<br />

Osthues erläutert den Zuhörern<br />

die Bedeutung der eingehenden<br />

Fußuntersuchung bei Diabetikern,<br />

die oft unter Empfindungsstörungen<br />

leiden und<br />

somit nicht bemerken, wenn<br />

die Schuhe zu eng sind oder<br />

zum Beispiel ein Steinchen für<br />

gefährliche Druckstellen sorgt.<br />

„Was am Fuß passiert kommt<br />

im Kopf nicht an“ bringt es<br />

Osthues auf den Punkt. Auch<br />

Dr. Marco Castrucci hat Erfah-<br />

VOR ORT<br />

Spezialisten beim Patientenseminar in der Raphaelsklinik: die Ärzte Dr. Peter Nitsche, Dr. Marco Castrucci, Dr. Max Weber,<br />

Prof. Dr. Claus Spieker und Marcus Schulte von der Barmer Ersatzkasse (v.l.)<br />

rungen mit dem Problem des<br />

verringerten Schmerzempfindens<br />

bei Diabetikern gesammelt<br />

„Es kann vorkommen,<br />

dass ein Diabetiker selbst einen<br />

Herzinfarkt nicht bemerkt“<br />

berichtet der Herzspezialist aus<br />

dem Ambulanzzentrum an der<br />

Raphaelsklinik. Fazit des Patientenseminars:<br />

Wenn Patient<br />

und Arzt diszipliniert zusammenarbeiten,<br />

hat ein Diabetiker<br />

gute Aussichten auf ein<br />

Leben ohne größere Beeinträchtigungen.<br />

Michael Bührke<br />

Raphaelsklinik<br />

27


VOR ORT<br />

Innovativ – kooperativ: Die opera<br />

Am 21. und 22.05.2005 stellten<br />

die Mitarbeiter des St. Walburga-KrankenhausesMeschede<br />

ihr Haus einem interessierten<br />

Fachpublikum (Ärzten und<br />

Mitarbeitern der umliegenden<br />

niedergelassenen Praxen und<br />

Krankenhäusern) vor. Ziel dieser<br />

Veranstaltung war es, die<br />

operativen Fächer der Unfallchirurgie,<br />

der Allgemeinchirurgie,<br />

der Coloproktologie, der<br />

Hals-Nasen-Ohren-Medizin und<br />

der Gynäkologie/Geburtshilfe<br />

darzustellen.<br />

Geschäftsführer Helmut Krampe<br />

begrüßte am Samstag<br />

gemeinsam mit der Pflegedienstdirektorin<br />

Petra Niermöller<br />

die Gäste. Beide hoben in<br />

ihrer Begrüßung die Bedeutung<br />

der operativen Versorgung<br />

der Menschen in<br />

Meschede und Umgebung vor<br />

und stellten das Motto „innovativ“<br />

und vor allen Dingen die<br />

Kooperation des St. Walburga-<br />

Krankenhauses mit den umliegenden<br />

Krankenhäusern und<br />

Arztpraxen in den Vordergrund.<br />

Nach der Begrüßung<br />

hielten Dozenten des Hauses<br />

28<br />

die von der Ärztekammer<br />

Westfalen-Lippe zertifizierten<br />

Vorträge. Es wurde berichtet<br />

über das moderne Wundmanagement,<br />

über die Ernährung<br />

zur besseren Wundheilung,<br />

über die Vakuumtherapie als<br />

moderne Methode zur<br />

Behandlung von Problemwunden.<br />

Das große Spektrum der<br />

Leistenhernienchirurgie mit<br />

Netzimplantationen und auf<br />

endoskopischer Basis wurde<br />

ausführlich erläutert. Neues<br />

und Modernes in der unfallchirurgischen<br />

Versorgung,<br />

sowie neue Erkenntnisse in der<br />

Behandlung von Rektumcarcinomen<br />

wurden vorgestellt.<br />

Den Vorträgen erfolgte eine<br />

weitere Darstellung der Gynäkologischen<br />

Abteilung über die<br />

Behandlungen von Stressinkontinenz<br />

durch TVT (Tensionfree-vaginal-Tape),<br />

sowie die<br />

Behandlung von akuten<br />

Schmerzen und den Einsatz<br />

von fremdblutsparenden Maßnahmen<br />

im St. Walburga-Krankenhaus.<br />

Aber nicht nur ärztliche, sondern<br />

auch pflegerische Themen<br />

wurden behandelt. So wurde<br />

zum Beispiel die Optimierung<br />

der Dokumentation durch digitale<br />

Bildbearbeitung hervorgehoben.<br />

Das große und moderne<br />

Spektrum der Wiederaufbereitung<br />

von Medizinprodukten<br />

nach den neuesten gesetzlichen<br />

Vorgaben und Richtlinien<br />

wurde dem Fachpublikum vorgestellt.<br />

Den Abschluss bildete<br />

ein Vortrag über orthopädische<br />

Schuheinlagen und Orthesen.<br />

In der Eingangshalle des St.<br />

Walburga-Krankenhauses hatten<br />

sich insgesamt 18 Aussteller<br />

der operativen Firmen, die<br />

mit dem St. Walburga-Krankenhaus<br />

Meschede zusammen<br />

arbeiten, eingefunden und ihre<br />

Informationsstände aufgebaut.<br />

Hier wurde zum Beispiel über<br />

die modernen Einsatztechniken<br />

der Endoskopie und Arthroskopie,<br />

der Endoprothetik im<br />

Bereich Knie-, Schulter- und<br />

Hüftgelenke informiert. Es<br />

wurde modernes Osteosynthesematerial<br />

vorgestellt sowie<br />

OP-Abdeckmaterialien. Mit von<br />

der Partie waren auch Hersteller<br />

von Gipsverbänden und<br />

immobilisierenden Verbandstechniken<br />

sowie zwei Sanitätshäusern,<br />

die sich mit der Thematik<br />

der Stomaversorgung<br />

und der Venentherapie und<br />

Venendruckmessung auseinandergesetzt<br />

haben.<br />

Am Sonntag, 22.05.2005 wurden<br />

dann für die Bevölkerung<br />

aus Meschede und Umgebung<br />

„Tür und Tor“ geöffnet. Neben<br />

der in der Eingangshalle befindlichen<br />

Industrieausstellung,<br />

die sehr großen Zuspruch fand,<br />

wurden an diesem Tag ebenfalls<br />

von den Ärzten des Hauses einige<br />

Vorträge gehalten zu Problemen<br />

im Bereich der Schmerztherapie<br />

und im Bereich der Gelenkschmerzen<br />

unter Mitwirkung der<br />

▼<br />

Besichtigungsgruppe im OP am Tag der<br />

Physiotherapeutischen Abteilung<br />

des Hauses. Die Gynäkologische<br />

Abteilung bot Führungen an zur<br />

Besichtigung der neu eingebrachten<br />

integrativen Wochenpflege.<br />

In einem Instrumentenmuseum<br />

mit Zubehör aus längst


tive Medizin stellt sich vor<br />

offenen Tür<br />

vergangenen Tagen wurde die<br />

Coloproktologie besonders hervorgehoben.<br />

Die OP-Mannschaft und das<br />

Ambulanz-Team haben sich<br />

etwas ganz Besonderes einfallen<br />

lassen. Fast 700 Gäste<br />

konnten intensiv die Chirurgische<br />

Ambulanz und einen<br />

Operationssaal erkunden. In<br />

diesem Operationssaal stand<br />

das Fachpersonal von Anästhe-<br />

sie- und OP-Pflege bereit, um<br />

den Patienten an einem<br />

Dummy zu demonstrieren, wie<br />

Operationsabdeckungen aussehen,<br />

welchen Sinn und Zweck<br />

sie erfüllen und wie laparoskopisch<br />

oder endoskopisch operiert<br />

wird. Es wurden Instrumente<br />

und Nahtmaterialien<br />

vorgestellt und viele Fragen der<br />

Gäste, die eigentlich in diesem<br />

Tabubereich keinen Zutritt<br />

haben, konnten beantwortet<br />

werden. Sehr großen Zuspruch<br />

fand auch im Rahmen der<br />

Industrieausstellung die Möglichkeit,<br />

selber einmal an<br />

Dummyobjekten endoskopische<br />

Operationen durchzuführen<br />

und sich so einen Einblick<br />

zu machen, wie schwierig<br />

Operationen im Bereich der<br />

Endoskopie durchzuführen<br />

sind.<br />

VOR ORT<br />

Weiterhin standen zur Besichtigung<br />

ein Rettungsfahrzeug<br />

und ein Notarztwagen bereit.<br />

Hier wurden zusätzlich ausdrücklich<br />

die Kinder einbezogen.<br />

Auch für das leibliche<br />

Wohl der Gäste war gesorgt.<br />

Die Eingangshalle wurde kurzerhand<br />

in eine Cafeteria verwandelt.<br />

Die Mitarbeiter des<br />

Krankenhausfunk´s des St.<br />

Walburga-Krankenhauses legten<br />

hier „Kaffee und Kuchen“<br />

vor.<br />

Abschließend konnten die Veranstalter<br />

mit voller Zufriedenheit<br />

auf ein äußerst erfolgreiches<br />

und schönes Wochenende<br />

im Mescheder St. Walburga-Krankenhaus<br />

zurückblicken.<br />

Peter Schauerte<br />

Leitender OP-Pfleger<br />

St. Walburga-Krankenhaus<br />

Meschede<br />

29


VOR ORT<br />

Krankenpflegeexamen 2005<br />

erfolgreich bestanden<br />

▼<br />

Im zweiten Jahr der Zusammenlegung<br />

der Krankenpflegeschulen<br />

von Raphaelsklinik,<br />

Clemenshospital und Herz-<br />

Jesu-Krankenhaus zur „Zentralschule<br />

für Gesundheitsberufe,<br />

St. Hildegard“ haben 14 Auszubildende<br />

der Raphaelsklinik<br />

unter dem Prüfungsvorsitz von<br />

Dr. Karin Alexewicz ihr Examen<br />

als Gesundheits- und Krankenpflegerinnen<br />

und -pfleger bestanden.<br />

Anders als im vergangenen<br />

Jahr können sich 2005<br />

fast alle der frischgebackenen<br />

Examensabsolventinnen und<br />

-absolventen über eine Stelle in<br />

einem Krankenhaus freuen.<br />

30<br />

Freuen sich über das bestandene Examen: Die Auszubildenden der<br />

Raphaelsklinik<br />

Die Raphaelsklinik gratuliert<br />

folgenden Damen und Herren<br />

zum bestandenen<br />

Examen:<br />

Alexandra Daschek,<br />

Michael Ehler, Jasmin<br />

Hanskötter, Tanja Heering,<br />

Heike Horstmann,<br />

Vera Köhrer, Miriam<br />

Krude, Jana Muckelmann,<br />

Eva Maria<br />

Piontek, Christiane Pohlmann,<br />

Patricia Roes,<br />

Stefanie Sandner, Anna<br />

Katharina Wulfert und<br />

Michael Halene<br />

Erfolgreiche Ausbildung zum/zur<br />

Gesundheits- und KrankenpflegerIn<br />

Große Freude herrschte im St.<br />

Walburga-Krankenhaus. 11<br />

Schülerinnen und 4 Schüler<br />

haben ihre Ausbildung erfolgreich<br />

beendet.<br />

Dr. Konrad Pelz, Kreismedizinaldirektor<br />

des Gesundheitsamtes<br />

des Hochsauerlandkreises,<br />

überreichte die Zeugnisse<br />

am Donnerstag, den<br />

17.3.2005 nach der mündlichen<br />

Prüfung.<br />

Zuvor war schon die praktische<br />

Prüfung am Krankenbett und<br />

eine schriftliche Prüfung abzulegen.<br />

Die „frisch gebackenen“ Gesundheits-<br />

und KrankenpflegerInnen<br />

können auf eine abwechslungsreiche<br />

aber auch<br />

anstrengende Ausbildungszeit<br />

zurückblicken.<br />

Im theoretischen Teil der Ausbildung<br />

waren über 1.700<br />

Unterrichtsstunden in einem<br />

▼<br />

Die glücklichen Prüflinge mit ihren Prüfern<br />

breiten „Fächerkanon abzuleisten,<br />

der von der chemischen<br />

Zusammensetzung von Infusionslösungen<br />

bis zur psychischen<br />

Betreuung schwerkranker<br />

Menschen reichte.<br />

In der praktischen Ausbildung<br />

haben die Absolventen die vielfältigen<br />

Einsatzgebiete von<br />

Pflegekräften kennen gelernt.<br />

Dazu gehörten natürlich die<br />

verschiedenen Fachabteilungen<br />

des St. Walburga-Krankenhauses<br />

aber auch die häusliche<br />

Pflege und die Pflege in einer<br />

psychiatrischen Station.<br />

Neben den im Ausbildungsplan<br />

festgelegten Aspekten haben<br />

die Schülerinnen und Schüler<br />

auch zwei externe Seminare zu<br />

den Themen „Konstruktive<br />

Kommunikation“ und „Tod<br />

und Sterben“ belegt. Eine<br />

Exkursion in das Epilepsiezentrum<br />

Bielefeld Bethel und in<br />

das Herztransplantationszentrum<br />

in Bad Oeynhausen rundeten<br />

das Programm ab.<br />

Auch eine schöne und lehrreiche<br />

Studienfahrt nach Oberitalien<br />

wird sicher in guter Erinnerung<br />

bleiben.<br />

Mit einem Gottesdienst in der<br />

Kapelle des St. Walburga-Krankenhauses<br />

und einem feierlichen<br />

Abendessen wurde ein<br />

Schlusspunkt unter die dreijährige<br />

Ausbildungszeit gesetzt.


Einsegnung und Tag der offenen Tür<br />

der Krankenpflegeschule im St. Walburga<br />

Krankenhaus Meschede<br />

Am 7. April wurde die erweiterte<br />

Krankenpflegeschule am<br />

St. Walburga Krankenhaus in<br />

Meschede feierlich eingesegnet.<br />

▼<br />

Pater Johannes segnet die<br />

Unterrichtsräume<br />

Nach umfangreichen Umbauund<br />

Renovierungsarbeiten sind<br />

Schulräume entstanden, die<br />

allen Anforderungen, die an<br />

eine moderne Berufsausbildung<br />

gestellt werden, entsprechen.<br />

Es stehen 140 genehmigte<br />

Ausbildungsplätze zur<br />

Verfügung.<br />

Die Schule ist jetzt zu einer<br />

„Verbundkrankenpflegeschule“<br />

geworden, an der auch die<br />

Elisabeth-Klinik in Olsberg-<br />

Bigge, das St. Franziskus-Hospital<br />

Winterberg und das Fachkrankenhaus<br />

Kloster Grafschaft<br />

in Schmallenberg beteiligt sind.<br />

Dadurch konnte eine erhebliche<br />

Erweiterung der Praxiseinsatzfelder<br />

erreicht werden.<br />

Neben den klassischen Abteilungen<br />

Innere Medizin, Chirurgie<br />

und Gynäkologie können<br />

die SchülerInnen jetzt auch<br />

spezielle Bereiche der Medizin<br />

und Pflege wie die Rheumatologie,<br />

die Lungenheilkunde<br />

oder den Kurzzeitpflegebereich<br />

kennen lernen.<br />

Zu einem kleinen Festakt<br />

begrüßten Geschäftsführer Helmut<br />

Krampe und Schulleiter<br />

Hans-Dieter Kisling die Betriebsleitungen<br />

der beteiligten<br />

Verbundkrankenhäuser, Vertreter<br />

der Stadt Meschede und<br />

des Kreisgesundheitsamtes und<br />

natürlich die LehrerInnen und<br />

SchülerInnen der Schule. Im<br />

Anschluss daran wurden die<br />

neuen Räume von dem Hausgeistlichen<br />

Pater Johannes von<br />

der Abtei Königsmünster und<br />

Vikar Daniel Robbert von der<br />

Pfarrgemeinde St. Walburga<br />

feierlich eingesegnet.<br />

Der Nachmittag stand dann<br />

ganz im Zeichen des Tages der<br />

offenen Tür, zu dem alle MitarbeiterInnen<br />

und die Bevölkerung<br />

aus Meschede und<br />

Umgebung eingeladen waren.<br />

Einige Kurse hatten zu speziellen<br />

Themen der Pflege Informationsstände<br />

vorbereitet und<br />

stellten so unterschiedliche<br />

Schwerpunkte der Ausbildung<br />

vor.<br />

Die Besucher konnten u.a.<br />

erfahren, wie sich blinde Menschen<br />

mit Hilfe anderer Sinne<br />

zurecht finden oder was zum<br />

Thema gesunde Ernährung zu<br />

beachten ist. Auch die Frage,<br />

welche ethisch-moralischen<br />

und rechtlichen Aspekte bei<br />

lebensverlängernden Maßnahmen<br />

berücksichtigt werden<br />

müssen, wurde bearbeitet und<br />

mit den Besuchern diskutiert.<br />

Neben diesen inhaltlichen Programmpunkten<br />

war aber auch<br />

▼<br />

Ein starkes Team bei der Abfahrt nach Werl<br />

▼<br />

VOR ORT<br />

Informationsund<br />

Probierstand<br />

zum Thema<br />

„Gesunde<br />

Ernährung“<br />

für das „leibliche Wohl“<br />

gesorgt – Im wahrstem Sinne<br />

also „Ganzheitliche Pflege“.<br />

Dieter Glaremin<br />

St. Walburga Krankenhaus<br />

Meschede<br />

Silvesterlauf – schon lange her,<br />

aber trotzdem schön!<br />

Beim 23.Silvesterlauf von<br />

Werl nach Soest war auch<br />

eine Gruppe aus dem St.<br />

Walburga Krankenhaus<br />

„am Start“ und konnte<br />

bemerkenswerte Ergebnisse<br />

vorweisen.<br />

Über eine Anmeldung zum<br />

„New York Marathon“ oder<br />

dem „Sao Paulo Marathon“<br />

wird in der Gruppe nachgedacht!<br />

Einblicke sagt herzlichen<br />

Glückwunsch!<br />

31


VOR ORT<br />

Ausstellungen in der Raphaelsklinik<br />

▼<br />

„Unser Konzept, Gesundheit<br />

und Kunst miteinander zu verbinden,<br />

ist aufgegangen. Sie<br />

ergänzen sich hervorragend,<br />

und wir erfahren auch immer<br />

wieder eine entsprechende<br />

Bestätigung durch Patienten<br />

und Besucher.“ Mit diesen<br />

Worten eröffnete der Geschäftsführer<br />

der Raphaelsklinik,<br />

Martin Kösters, eine der<br />

Ausstellungen im ersten Halbjahr<br />

dieses Jahres. Ein Konzept,<br />

das in Münster zunehmend<br />

bekannter wird und zur festen<br />

Etablierung in der Kunstwelt<br />

der Domstadt geführt hat.<br />

32<br />

Die Münsteraner Illustratorin Selda Marlin Soganci malt ausschließlich auf Fichtenholz<br />

Selda Marlin Soganci –<br />

Illustrationen<br />

Die Ausstellung der Münsteraner<br />

Illustratorin Selda Marlin<br />

Soganci wurde am 13. Januar<br />

eröffnet. Die 1973 in oberfränkischen<br />

Hof/Saale geborene<br />

Soganci hat in Münster an der<br />

Fachhochschule im Fachbereich<br />

Design studiert und ist inzwischen<br />

trotz ihres jugendlichen<br />

Alters außerordentlich erfolgreich.<br />

Ihre Illustrationen<br />

erschienen unter anderem<br />

beim Rowohlt-Verlag, sie hat<br />

einen Trickfilm für die „Sendung<br />

mit der Maus“ gezeich-<br />

net und erstellt Bühnenbilder.<br />

Für Ihr Buch „Schenk mir Flügel...“<br />

gab es den „Preis der<br />

Stadt Wien“ und für „Was der<br />

▼<br />

Der Geschäftsführer der<br />

Raphaelsklinik, Martin Kösters<br />

(li.) im Gespräch mit dem Rektor<br />

der Fachhochschule Münster,<br />

Prof. Dr. Klaus Niederdrenk<br />

und dessen Frau Jutta während<br />

der Ausstellungseröffnung von<br />

Selda Marlin Soganci<br />

Zauberwald erzählt“ die Auszeichnung<br />

‚Die schönsten<br />

Deutschen Bücher 2004’ der<br />

Stiftung Buchkunst. So ungewöhnlich<br />

wie die Karriere der<br />

jungen Künstlerin ist auch das<br />

Material mit dem sie arbeitet.<br />

Soganci malt ausschließlich auf<br />

Fichtenholz.<br />

Als Gastredner konnte die Klinik<br />

den Rektor der Fachhochschule<br />

Münster, Prof. Dr. Klaus<br />

Niederdrenk gewinnen. Auch<br />

Niederdrenk war beeindruckt<br />

von der „prägnanten Persönlichkeit“<br />

und den außergewöhnlichen<br />

Arbeiten der


Künstlerin. „Sie schafft es, in<br />

ihren Werken Kernaussagen<br />

mit einer solchen Eindringlichkeit<br />

zu fokussieren, wie es<br />

selbst mit den Mitteln der Fotografie<br />

nicht möglich ist. Vor<br />

allem bei der Illustration von<br />

Kinderbüchern ist dies eine<br />

Kunst, die nicht hoch genug<br />

einzuschätzen ist.“<br />

Neben der Musik des Duos<br />

„Klaricordion“ mit Rainer Ortner<br />

(Akkordeon) und Sken Zannos<br />

(Klarinette), die während<br />

des Abends der Ausstellungseröffnung<br />

das Foyer erfüllte,<br />

wurde Sogancis Trickfilm „Froh<br />

zu sein bedarf es wenig“ auf<br />

einer Leinwand präsentiert.<br />

Dieser Film konnte während<br />

der sechswöchigen Dauer der<br />

Ausstellung tagsüber täglich<br />

auf einem Monitor im Galeriebereich<br />

von den Besuchern<br />

betrachtet werden.<br />

Manfred Teschlade – Fühlende<br />

Linien<br />

Am 7. April eröffnete die<br />

Raphaelsklinik die Ausstellung<br />

„Fühlende Linien“ von Man-<br />

fred Teschlade. Auch Teschlade<br />

ist ein „alter Hase“ im Grafikbereich,<br />

seit 20 Jahren arbeitet<br />

er als Art-Director in einer<br />

Münsteraner Werbeagentur.<br />

Umso erstaunlicher ist es, dass<br />

der Künstler seine außergewöhnlich<br />

professionellen Werke<br />

mit ihrer typischen Handschrift<br />

und einem hohen Maß an<br />

Widererkennbarkeit bislang<br />

erst selten der Öffentlichkeit<br />

präsentierte. Auf die „Galerie<br />

Raphael“ als Ausstellungsort<br />

kam der Künstler unter anderem<br />

durch seine Ehefrau Gabi<br />

Teschlade, die in der Klinik als<br />

Fachschwester für Krankenhaushygiene<br />

arbeitet.<br />

Teschlade setzt farbige Flächen<br />

in Kontrast zu „direkt aus der<br />

Tube gedrückten“, oft gerissenen<br />

oder brüchigen Linienformen.<br />

Manch ein Besucher fühlte<br />

sich an die Werke Picassos<br />

erinnert, obgleich Teschlade<br />

seinen Weg zur Kunst in jungen<br />

Jahren über das Kopieren<br />

alter Meister wie Rembrandt<br />

oder Ruisdal fand.<br />

Als Gastredner führte Pfarrer<br />

Bernd Hante aus Recklinghausen<br />

die zahlreichen Besucherinnen<br />

und Besucher der Ausstellungseröffnung<br />

in die Arbeiten<br />

Teschlades ein. „Diese Ausstellung<br />

ist nicht dazu angetan, sie<br />

eilig zu durchschreiten. Ich<br />

werde mich ‚entschleunigen’<br />

müssen, wie ich es bei Beziehungen<br />

auch tue, um den<br />

Augenblick wahrzunehmen.<br />

Ansonsten“ so Hante „bleiben<br />

die Linien Manfred Teschlades<br />

mathematisch abstrakt.“ Musi-<br />

▼<br />

Manfred<br />

Teschlade<br />

mit seiner<br />

Frau Gabi<br />

(re.) und<br />

seiner<br />

Tochter<br />

Lena<br />

▼<br />

VOR ORT<br />

Ohne sie wären die Ausstellungseröffnungen<br />

in der Raphaelsklinik<br />

nicht was sie sind: Das<br />

Küchenteam der Klinik<br />

ten und Besucher. Einer der<br />

Besucher äußerte sich in einer E-<br />

Mail an den Künstler folgendermaßen:<br />

„Die Reduzierung auf<br />

das Wesentliche haben wir häufig<br />

im Alltag vergessen. Sie<br />

haben die Besucher wieder darauf<br />

hingewiesen. Der Umgang<br />

mit Farben und Formen hat für<br />

mich eine neue Dimension bekommen!<br />

Herzlichen Dank!“<br />

Michael Bührke<br />

Raphaelsklinik<br />

▼<br />

Ein ausdrucksstarkes<br />

Werk des<br />

Malers Manfred<br />

Teschlade<br />

kalisch hat Stefan Stumpe (Saxophon)<br />

den Abend begleitet. Die<br />

Werke Teschlades fanden<br />

während ihrer Ausstellung einen<br />

ungewöhnlich starken Zuspruch<br />

seitens der Mitarbeiter, Patien-<br />

33


VOR ORT<br />

Mamma Care-Methode rettet Leben<br />

Brustkrebs ist die häufigste<br />

bösartige Erkrankung bei Frauen.<br />

In Deutschland erkranken<br />

jährlich etwa 45.000 Frauen an<br />

dieser Krebsart. Dabei ist die<br />

Brustkrebsfrüherkennung ein-<br />

▼<br />

34<br />

Erhalt der betroffenen Brust,<br />

die Amputation kann bei kleineren<br />

Tumoren oftmals vermieden<br />

werden.<br />

Wenn die Frau bei einer solchen<br />

Selbstuntersuchung eine<br />

Der Nuklearmediziner Dr. Rolf Cromme mit der Sentinel-Sonde, Maximilian<br />

Bunse von der AOK Münster und der Chefarzt der Gynäkologischen<br />

Abteilung der Raphaelsklinik, Prof. Dr. Withold Dame mit Brustmodellen<br />

des MammaCare-Programms<br />

fach und von großer Bedeutung<br />

für die Heilung. Prof. Dr.<br />

Withold Dame, Chefarzt der<br />

gynäkologischen Abteilung der<br />

Raphaelsklinik, ist sich sicher:<br />

„Die Selbstuntersuchung ist<br />

der wichtigste Partner bei der<br />

Früherkennung von Brustkrebs!“.<br />

Eine Frau, die einmal<br />

pro Monat ihre Brust gründlich<br />

auf Knoten untersucht, erhöht<br />

die Chancen auf die frühzeitige<br />

Erkennung eines Tumors<br />

beträchtlich. Wird der Krebs<br />

entdeckt solange er noch klein<br />

ist, sinkt die Gefahr, dass er<br />

bereits Metastasen im Körper<br />

verbreitet hat. Dadurch steigen<br />

sowohl die Heilungschancen<br />

als auch die Aussichten auf den<br />

Veränderung in der Brust feststellt,<br />

muss dies noch kein<br />

Alarmsignal sein, rund drei<br />

Viertel aller Knoten sind gutartig.<br />

Die Gynäkologin oder der<br />

Gynäkologe kann im Verdachtsfall<br />

mit modernen Untersuchungsmethoden<br />

Klarheit<br />

schaffen. Die systematische<br />

und regelmäßige Untersuchung<br />

der Brust ermöglicht es,<br />

einen Tumor bis zu zwei Jahren<br />

früher zu entdecken. Ein Zeitvorsprung,<br />

der über Leben und<br />

Tod entscheiden kann.<br />

Wird ein Tumor entdeckt und<br />

es kommt zur Operation, hilft<br />

heute modernste Technik, die<br />

Folgen des Eingriffs auf ein<br />

möglichst geringes Maß zu<br />

reduzieren. Durch das Entfernen<br />

der gefährdeten Lymphknoten<br />

entsteht bei etwa zehn<br />

Prozent der operierten Frauen<br />

ein Lymphstau, das zu starken<br />

Einschränkungen bei der<br />

Beweglichkeit und Sensibilität<br />

des betroffenen Arms führt.<br />

Durch die relativ neue Methode<br />

der Sentinel-Lymphknoten-<br />

Biopsie kann der anwesende<br />

Nuklearmediziner bereits<br />

während der Operation Aussagen<br />

über den Zustand der Lymphknoten<br />

treffen und entscheiden,<br />

ob sie entfernt werden<br />

müssen oder nicht. „Diese<br />

Methode ist zu 96 Prozent<br />

sicher“ wie der Nuklearmediziner<br />

der Raphaelsklinik, Dr. Rolf<br />

Cromme, aus internationalen<br />

Studien weiß.<br />

▼<br />

Von großer Bedeutung bei der<br />

Früherkennung ist die richtige<br />

Untersuchungsmethode. Aus<br />

den USA stammt das Mamma<br />

Care-Programm, bei dem Frau-<br />

en an einem Brustmodell die<br />

richtige Vorgehensweise beim<br />

Abtasten der Brust erlernen<br />

können. „Dies ist die einzige<br />

bekannte Methode, bei der<br />

wissenschaftlich nachgewiesen<br />

werden konnte, dass Frauen<br />

nach dem Seminar einen Knoten<br />

in ihrer Brust wesentlich<br />

früher entdecken konnten als<br />

vorher.“ betont Dame die Vorzüge<br />

dieser Technik. Aus diesem<br />

Grund stellte die AOK<br />

Münster für ein Patientinnenseminar<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit der Raphaelsklinik mehrere<br />

Brustmodelle zur Verfügung,<br />

um interessierten Frauen die<br />

Mamma Care-Methode vorzustellen.<br />

„Wir können den<br />

Brustkrebs nicht verhindern,<br />

aber wir können durch Früher-<br />

Marianne Buddenkotte und Barbara Siegemeyer (v.l.) informieren sich<br />

bei Maximilian Bunse (AOK) und Prof. Dr. Withold Dame (v.l.) in der<br />

Raphaelsklinik über die Vorzüge des Mamma Care-Programms<br />

kennung Leben retten!“ ist<br />

sich Dame sicher.<br />

Michael Bührke<br />

Raphaelsklinik


Clemenshospital und Raphaelsklinik<br />

mit gemeinsamer Ökoprofit-<br />

Ausstellung<br />

▼<br />

Krankenhausoberin Sr. Reginfrieda, der Geschäftsführer der Raphaelsklinik<br />

Martin Kösters, Uschi Sander vom Umweltamt, die Umweltbeauftragte<br />

des Clemenshospitals und der Raphaelsklinik Dr. Ulrike Bosch-<br />

Wicke und der stellvertretende Verwaltungsdirektor des Clemenshospitals<br />

Hartmut Hagmann (v.l.) bei der Eröffnung der Ausstellung. Links der<br />

neue waschbare OP-Kittel<br />

Die Umwelt entlasten und den<br />

Geldbeutel dabei füllen, das<br />

klingt zunächst nach einem<br />

Gegensatz. In der Öffentlichkeit<br />

stehen Maßnahmen des<br />

Umweltschutzes oft in dem<br />

Ruf, in erster Linie Geld zu<br />

kosten aber nichts einzubringen.<br />

Aus Graz in Österreich<br />

stammte die Idee, dass kommunale<br />

Einrichtungen den<br />

Wirtschaftsbetrieben in ihrer<br />

Region Hilfestellungen und<br />

Anregungen dabei bieten, den<br />

Betrieb auf Möglichkeiten ökologisch<br />

sinnvoller Änderungen<br />

zu durchleuchten, die nebenbei<br />

auch noch Geld einsparen.<br />

„Ökoprofit“ nennt sich diese<br />

Verknüpfung aus Ökologie und<br />

Ökonomie, ein Projekt, das die<br />

Stadt Münster erstmals 2001<br />

durchgeführt hat. Das Clemenshospital<br />

und die Raphaelsklinik<br />

gehörten als Pioniere<br />

zu den ersten Betrieben Münsters,<br />

die vom Amt für Grünflächen<br />

und Umweltschutz als<br />

Ökoprofit-Betrieb zertifiziert<br />

wurden. In einer gemeinsamen<br />

Ausstellung, die zeitgleich in<br />

beiden Krankenhäusern zu<br />

sehen ist, können sich Patienten<br />

und Besucher durch eine<br />

Plakatreihe über die Erfolge der<br />

Aktion informieren. Im Clemenshospital<br />

und in der Raphaelsklinik<br />

konnten beispielsweise<br />

durch die Umstellung von Einwegkitteln<br />

aus Papier auf<br />

waschbare OP-Bekleidung aus<br />

Mikrofaser 47.000 Euro und<br />

6,1 Tonnen Müll eingespart<br />

werden. Zur Eröffnung der Ausstellung<br />

trafen sich Vertreter<br />

der beiden Kliniken, ehemaliger<br />

und zukünftiger Ökoprofit-<br />

Betriebe und des Amtes für<br />

Grünflächen und Umweltschutz<br />

in der Raphaelsklinik, um sich<br />

über die bisherigen Erfolge und<br />

die Zukunft dieser Aktion zu<br />

informieren.<br />

Michael Bührke<br />

Raphaelsklinik<br />

VOR ORT<br />

Politiker besuchen<br />

Raphaelsklinik<br />

In Zeiten zunehmender<br />

Bürokratie, steigenden<br />

Kostendrucks und gravierender<br />

Einsparungen im<br />

Gesundheitswesen sind die<br />

meisten Krankenhäuser<br />

gegenwärtig auf Politiker<br />

nicht gerade gut zu sprechen.<br />

Umso erstaunlicher<br />

ist es, wenn sich diese aktiv<br />

um den Kontakt zu einem<br />

solchen Krankenhaus bemühen,<br />

um sich vor Ort<br />

über dessen Probleme zu<br />

informieren. Der Landtagsabgeordnete<br />

Dr. Stefan<br />

Romberg und der Land-<br />

▼<br />

tagskandidat Arne Reuter,<br />

beide FDP, wagten diesen<br />

Schritt und statteten der<br />

Raphaelsklinik einen Besuch<br />

ab. Was sie zu hören<br />

bekamen, war erwartungsgemäß<br />

wenig Positives zum<br />

Thema Gesundheitspolitik.<br />

Vor allem in den vergangenen<br />

zehn Jahren sei es zu<br />

einem enormen Zuwachs an<br />

Gesetzen und Verordnungen<br />

im Gesundheitswesen gekommen,<br />

wie Gregor Hellmons,<br />

Geschäftsführer der <strong>Krankenhausträgergesellschaft</strong><strong>Misericordia</strong><br />

<strong>GmbH</strong> beklagt, die oft<br />

schon wieder abgeändert und<br />

verworfen wurden, bevor die<br />

Krankenhäuser darauf hätten<br />

reagieren können. Auch Martin<br />

Kösters, Geschäftsführer der<br />

Raphaelsklinik, nutzte den Politikerbesuch,<br />

um auf zentrale<br />

Probleme im heimischen Gesundheitswesen<br />

hinzuweisen.<br />

„Zum einen erwartet man von<br />

Informationsgespräch in der Raphaelsklinik: Dr. Stefan Romberg,<br />

Prof. Dr. Claus Spieker, Gregor Hellmons, Arne Reuter und Martin<br />

Kösters (v.l.)<br />

uns, dass wir wie ein Wirtschaftsunternehmen<br />

denken<br />

und handeln sollen. Zum anderen<br />

wird uns vorgeschrieben,<br />

wie viele Patienten wir pro Jahr<br />

behandeln dürfen. Ein Automobilhersteller<br />

wird auch nicht<br />

bestraft, wenn er mehr Autos<br />

baut als zuvor angenommen.“<br />

Der ärztliche Direktor der Kli-<br />

35


VOR ORT<br />

nik, Prof. Dr. Claus Spieker,<br />

verdeutlicht das Dilemma<br />

dieser Politik „Wir können<br />

doch keinem Patienten mit<br />

gutem Gewissen sagen,<br />

dass er seinen Herzschrittmacher<br />

oder sein künstliches<br />

Hüftgelenk erst im<br />

kommenden Jahr bekommt,<br />

bloß weil wir im<br />

laufenden Jahr unsere Zahl<br />

an Implantationen bereits<br />

erreicht haben.“ Die Krankenhäuser<br />

bekommen<br />

beim Überschreiten des mit<br />

den Krankenkassen ausgehandelten<br />

Budgets nur<br />

noch maximal 35 Prozent<br />

der ursprünglichen Vergütung<br />

erstattet. Das reicht<br />

nicht mal aus, um die<br />

Materialkosten zu bezahlen.<br />

Spieker fügt hinzu<br />

„Viele Patienten haben ja<br />

auch Schmerzen. Die können<br />

wir doch nicht mit<br />

Schmerzmitteln abdecken<br />

und wieder nach Hause<br />

schicken, bis wir wieder<br />

operieren dürfen!“ Auch<br />

der Landtagsabgeordnete<br />

Romberg, der selber Arzt<br />

ist und vor zehn Jahren in<br />

der Raphaelsklinik gearbeitet<br />

hat, wundert sich zum<br />

Abschluss seines Besuchs in<br />

der Raphaelsklinik „die<br />

zunehmende Bürokratie in<br />

den Krankenhäusern führt<br />

zur wachsenden Unzufriedenheit<br />

des Personals, dennoch<br />

kommt es nirgendwo<br />

zu Protesten.“<br />

Michael Bührke<br />

Raphaelsklinik<br />

36<br />

Land der Tausend Seen<br />

▼<br />

Typisch für Finnland: Markante Felsen und stille Seen<br />

In Zusammenarbeit mit der<br />

Deutsch-Finnischen Gesellschaft<br />

zeigte die Raphaelsklinik<br />

Landschaftsfotografien aus<br />

Finnland. Die beiden Schwerpunkte<br />

der Ausstellung<br />

„Steine“ und<br />

„Wasser“ repräsentieren<br />

die beiden<br />

prägenden Landschaftselemente<br />

des<br />

nördlichsten mitteleuropäischen<br />

Staates mit seiner beeindruckenden<br />

und ursprünglichen<br />

Natur.<br />

Die Ausstellung wurde eröffnet<br />

durch den Vorsitzenden der<br />

Deutsch-Finnischen Gesellschaft<br />

Münster, Dr. Albert Neff<br />

(Clemenshospital) und seiner<br />

Vorgängerin Anna-Maija Kasanen.<br />

Kasanen ist gebürtige Finnin<br />

und lebt seit neun Jahren in<br />

Münster. In ihrer Rede wies sie<br />

auf die Bedeutung des Granits<br />

in der Architektur<br />

Finnlands<br />

hin, deren älteste<br />

noch erhaltene<br />

Gebäude<br />

Steinkirchen aus<br />

dem 13. Jahrhundert darstellen.<br />

Mit dem zweiten Aspekt der<br />

Ausstellung „Wasser“ verbindet<br />

die Rednerin viele Erinnerungen<br />

aus ihrer Jugend und<br />

Kindheit, die sie wie viele Finnen<br />

an einigen der rund tausend<br />

Seen des Landes ver-<br />

brachte. „Viele Finnen träumen<br />

von einem Sommerhaus auf<br />

einer eigenen Insel.“ berichtet<br />

Kasanen. „Inseln gibt es im<br />

Land der tausend Seen fast<br />

genau so viele wie Seen. Trotz<br />

ihrer Fülle reichen die Inseln<br />

statistisch jedoch nicht aus, um<br />

jedem Finnen ein eigenes Feriendomizil<br />

zu ermöglichen: Der<br />

Finne müsste sich eine Insel mit<br />

27 anderen teilen und für die<br />

einsiedlerische Natur der Finnen<br />

wären das genau 27<br />

zuviel!“ schließt sie ihren spannenden<br />

Vortrag über ihre Heimat.<br />

Michael Bührke<br />

Raphaelsklinik


Schmerzmanagement in der Pflege<br />

Implementierung des Expertenstandards<br />

Patienten mit Schmerzen sind<br />

in ihrem physischen, psychischen<br />

und sozialen Befinden<br />

und damit in ihrer Lebensqualität<br />

beeinflusst. Schmerzbedingte<br />

Komplikationen mit<br />

einer daraus resultierenden<br />

Verweildauerverlängerung und<br />

möglichen Chronifizierungen<br />

verursachen erhebliche Kosten<br />

für das Gesundheitswesen. Nur<br />

durch frühzeitige Interventionen<br />

mittels eines Schmerzmanagements<br />

können diese<br />

Kosten reduziert werden.<br />

Das Deutsche Netzwerk für<br />

Qualitätsentwicklung in der<br />

Pflege (DNQP) hat daher einen<br />

Expertenstandard zum Schmerzmanagement<br />

entwickelt. Für<br />

die momentan laufende Implementierungsphase<br />

wurden<br />

deutschlandweit verschiedene<br />

Einrichtungen, darunter die<br />

Raphaelsklinik Münster, ausgewählt.<br />

Das Anliegen ist, akute<br />

oder chronische Schmerzen<br />

von Patienten zu verringern<br />

bzw. Schmerzfreiheit zu<br />

gewährleisten. Das Pflegepersonal<br />

in Krankenhäusern verbringt<br />

wesentlich mehr Zeit mit<br />

dem Patienten als der medizinische<br />

Dienst. Eine Schmerztherapie<br />

seitens der Pflege sollte in<br />

der umfassenden Betreuung<br />

enthalten sein, und kann so<br />

dem Vertrauensaufbau dienen.<br />

Die Expertengruppe hat mit<br />

dem Standard den pflegerischen<br />

Beitrag zum Schmerzmanagement<br />

beschrieben.<br />

Bei der Umsetzung einer effizienten<br />

und sicheren Schmerztherapie<br />

nehmen Pflegekräfte<br />

eine Schlüsselrolle ein. Klare<br />

organisatorische Vorgaben,<br />

▼<br />

Die Autorin Elisabeth Buddenberg<br />

ist Schmerztherapeutin an<br />

der Raphaelsklinik<br />

regelmäßige Schulungen und<br />

Algorithmen zur Therapie und<br />

Überwachung sind Voraussetzungen<br />

für den Erfolg des Konzeptes.<br />

Berührungspunkte sind hier<br />

also nicht nur das Verabreichen<br />

ärztlich angeordneter Analgetika:<br />

Pflegende übernehmen die<br />

Anleitung des Patienten, die<br />

jeweilige Schmerzintensität zu<br />

messen, sie sind geschult adäquat<br />

auf den Schmerzwert zu<br />

reagieren und ihre Handlungen<br />

in den Pflegeprozess einzubeziehen.<br />

Ebenso ist die Beratung<br />

und Unterstützung des Patienten<br />

auf der Suche nach Bewältigungsstrategien<br />

und nichtmedikamentösenBehandlungsmöglichkeiten<br />

Kern der Pflege.<br />

In der Raphaelsklinik ist Schwester<br />

Elisabeth Buddenberg seit<br />

dem 1. Oktober 2003 als<br />

Schmerztherapeutin tätig. Die<br />

Fachkrankenschwester für<br />

Anästhesie- und Intensivpflege<br />

arbeitet schon seit mehreren<br />

Jahren schwerpunktmäßig in<br />

dem Bereich der postoperati-<br />

ven Schmerztherapie über patientenkontrollierteAnalgesieverfahren<br />

(PCA). Von ihr wurde<br />

gemeinsam mit Ärzten der<br />

Anästhesieabteilung eine tägliche<br />

Schmerzvisite eingeführt.<br />

Es werden Patienten mit PCA-<br />

Pumpensystemen aber auch<br />

mit konventionellen Therapien<br />

betreut.<br />

Des Weiteren bietet Frau Buddenberg<br />

regelmäßige Fortbildungen<br />

zur Schmerztherapie<br />

für das Pflegepersonal an.<br />

Ende 2003 übernahm sie dann<br />

die Projektleitung für die Einführung<br />

des Expertenstandards.<br />

Beteiligt an der Erprobungsphase<br />

des Standards sind<br />

die allgemeinchirurgische Station<br />

1A und die unfallchirurgische<br />

Station 5A. In einer neu<br />

gegründeten Schmerz-AG<br />

KALEIDOSKOP<br />

wurde der Standard bearbeitet<br />

und nach und nach auf den<br />

beiden Stationen eingeführt.<br />

Die Implementierungsphase<br />

schloss im Sommer 2004 mit<br />

der Auswertung eines Patienten-<br />

und Personal-Audits ab. In<br />

der Raphaelsklinik ist es Ziel,<br />

den Expertenstandard von Seiten<br />

der Pflege in allen anderen<br />

Abteilungen einzuführen.<br />

Elisabeth Buddenberg<br />

Raphaelsklinik<br />

Literatur:<br />

Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung<br />

in der Pflege- DNQP (Hrsg.):<br />

Expertenstandard Schmerzmanagement<br />

in der Pflege, Osnabrück, 2003/ 2004<br />

McCaffery, Margo; Beebe, Alexandra;<br />

Letham, Jane und Osterbrink, Jürgen<br />

(Hrsg.): Schmerz- ein Handbuch für die<br />

Pflegepraxis. Ulstein Mosby <strong>GmbH</strong> Berlin/<br />

Wiesbaden 1997<br />

37


KALEIDOSKOP<br />

Clemenshospital<br />

Wenn es dunkel wird,<br />

dann beginnt ihre Arbeit. Nachts bekommen Schmerzen und Ängste oftmals eine andere Bedeutung. Helfen, pflegen und<br />

manchmal auch nur „einfach da sein“, unsere Pfleger und Schwestern bieten einen „Rund um Service“ an. Natürlich ist<br />

diese Arbeit auf jeder Station anders. Besonders in der Notfallambulanz unserer Hauptwachen ist nichts planbar.<br />

Einen kleinen Einblick in diese Vielfalt bieten Sr. Agnes Ferling von der Frauenstation 4a mit ihrem Bericht „Nachtaktive<br />

gute Geister“, Sr. Nicole Billaß und Sr. Martina Pegel von der Kinderstation E2 geben „Heimweh und Langeweile“ keine<br />

Chance und Sr. Maria Pietrochek beschreibt die Zeit der „Hauptwachen“.<br />

Nachtaktive<br />

gute Geister<br />

Mag es andernorts dunkel werden,<br />

im Clemenshospital gehen<br />

abends die Lichter niemals aus.<br />

Es gibt eine große<br />

Anzahl von Nachtwachen,<br />

die Nacht<br />

für Nacht ihren<br />

Dienst auf all den<br />

Abteilungen des<br />

Clemens versehen. Waren wir<br />

früher ein „eigenes Völkchen“,<br />

gehören wir heute zum Pflegeteam<br />

der einzelnen Stationen.<br />

Begonnen habe ich fast vor 30<br />

Jahren auf der damaligen<br />

Wachstation 5a. Für mich war<br />

es damals die Möglichkeit, mit<br />

Familie (drei Kindern) im Beruf<br />

zu bleiben. Viele Abteilungen<br />

habe ich im Laufe der Jahre<br />

durch flexiblen Einsatz kennengelernt.<br />

Heute arbeite ich in<br />

der Gynäkologie, 4a. Ich bin<br />

gern dort. Es ist ein gutes<br />

Gefühl zum Team zu gehören.<br />

Begleiten Sie mich doch einmal<br />

eine Nacht:<br />

Dienstbeginn ist 20.15 Uhr. Ein<br />

erster Blick auf die Station zeigt<br />

oft schon, was mich in der<br />

Nacht erwartet. Bei der Übergabe<br />

erhalte ich alle wichtigen<br />

Informationen und Anordnungen<br />

für die Nacht. „Gute<br />

Wache“, heißt es und ich bin<br />

allein auf der Station.<br />

38<br />

Beim ersten Durchgehen frage<br />

ich nach Wünschen und mache<br />

mir einen persönlichen Eindruck<br />

von allen. Die Frischoperierten<br />

und Schwerkranken<br />

erfordern mein besonderes<br />

Augenmerk. Hier ist eine<br />

besondere Überwachung<br />

nötig. Häufig läuft noch das<br />

Infusionsprogramm und Medikamente<br />

sind nach Zeitplan zu<br />

geben.<br />

Oft sind es auch nur Kleinigkeiten,<br />

damit es für die Patienten<br />

eine angenehme Nacht wird:<br />

Einen Tee, etwas zum Schlafen,<br />

etwas gegen Schmerzen, Zeit<br />

zum zuhören, das beruhigende<br />

Gefühl, da ist jemand, der nach<br />

mir schaut.<br />

Neuaufnahmen und Notfälle<br />

melden sich auf der Station. Ich<br />

begleite die Patientinnen zum<br />

Kreißsaal, informiere den Arzt<br />

und schaue schon mal nach,<br />

wo ein freies Bett ist. Bleibt<br />

noch Zeit, alles zu dokumentieren,<br />

Kurven neu anzulegen?<br />

Schnell ist Mitternacht vorbei<br />

und schon Halbzeit. Einen Tee<br />

oder einen Kaffee könnte ich<br />

jetzt gebrauchen. Etwas Zeit<br />

für eine Pause.<br />

Die Klingel geht: der Infusomat<br />

oder Perfusor piept. Gut<br />

bestückt laufen beide weiter.<br />

Eine Patientin hat entbunden<br />

und wird zur Station verlegt.<br />

Ich versorge sie für’s Erste. Bei<br />

der Gelegenheit werfe ich<br />

einen kurzen Blick auf das Neugeborene<br />

und denke: „Ach wie<br />

süß.“<br />

Bleiben da noch die routinemäßigen<br />

Arbeiten, wie z. B.<br />

Medikamente stellen, Lösungen<br />

bereiten, Kontrollfunktionen,<br />

Berichte schreiben...<br />

Es ist schon ein vielseitiger, verantwortungsvoller<br />

Dienst, der<br />

mich menschlich herausfordert<br />

und mir persönlich auch viel<br />

zurückgibt – mich manchmal<br />

an Grenzen bringt.<br />

Tief beeindruckt hat mich beim<br />

Tod einer 30-jährigen die Aussage<br />

ihrer Angehörigen: „ Es<br />

ist nichts unausgesprochen<br />

geblieben.“<br />

Die Nacht bietet auch Highlights.<br />

Da gibt es schon einmal<br />

eine Mondfinsternis mit allen<br />

Phasen oder Sternschnuppen.<br />

Ein Erlebnis besonderer Art<br />

hatte ich in einem Sommer, Fledermäuse<br />

auf dem Flur und in<br />

den Zimmern. Gut, dass es die<br />

HNW Schwester Ulrike gibt. Sie<br />

trieb die Tiere sicher ins Freie.<br />

Es wird Morgen. Langsam<br />

endet eine wechselvolle Nacht.<br />

Endspurt für mich. Letzte Vorbereitungen<br />

für den Tagdienst.<br />

Ich freue mich schon auf die<br />

Ablösung. Vor der Übergabe<br />

noch einmal alles kontrollieren,<br />

dokumentieren, die Frühschicht<br />

kann übernehmen.<br />

Mein Dienst ist zu Ende. Ich<br />

verlasse das Haus und auf dem<br />

Weg zum Parkhaus kommen<br />

mir die nächsten diensthabenden<br />

Kolleginnen und Kollegen<br />

entgegen.<br />

Agnes Ferling<br />

Wo Heimweh<br />

und Langeweile<br />

keine Chance<br />

hat<br />

Nachtdienst auf der Schulkinderstation!<br />

Nach der Übergabe begrüßen<br />

die zwei Nachtschwestern die<br />

großen und kleinen Patienten.<br />

20:30 Uhr – die erste Klingel<br />

des Abends… und es wird<br />

nicht die letzte sein!<br />

„Hallo, was gibt es denn?“ Ein<br />

achtjähriges Mädchen sitzt<br />

weinend im Bett. „Meine<br />

Mama ist weg. Ich kann nicht<br />

schlafen!“ „Das musst du auch


noch gar nicht. Komm mal mit,<br />

du kannst mir helfen.“ „Oh,<br />

ja!“ Schon sind die Tränen vergessen<br />

und es werden Eimer<br />

getragen, Wäschewagen geschoben,<br />

Spritzen aufgefüllt<br />

etc.<br />

So oder so ähnlich fängt der<br />

Nachtdienst auf der E2 an.<br />

Die Schwestern stellen sich bei<br />

den Kindern und deren Eltern<br />

vor, räumen auf, verteilen Gläser<br />

und Getränke, überwachen<br />

und beobachten die Patienten,<br />

trösten Groß und Klein und<br />

vieles mehr. Im Spielzimmer<br />

werden die Kinder begrüßt, die<br />

einen Film anschauen. Hier<br />

wird Abend für Abend entschieden,<br />

welcher Film der<br />

Richtige ist. Auch DVDs und<br />

Videos stehen zur Ablenkung<br />

zur Verfügung.<br />

Gegen 22:00 Uhr werden die<br />

Kinder und Jugendlichen ins<br />

Bett geschickt – Ausnahmen<br />

wie Fußball-WM, EM und<br />

Grand Prix d’Eurovision de la<br />

Chanson bestätigen die Regel.<br />

Ältere Jugendliche dürfen noch<br />

lesen, quatschen oder auch<br />

Musik hören. Allerdings muss<br />

es leise sein! Da wird das Krankenhaus<br />

schon mal gerne mit<br />

einer Jugendherberge verwechselt.<br />

Wenn dann endlich die letzten<br />

Kinder<br />

eingeschlafen<br />

sind,<br />

tritt Ruhe ein. Nun anfallende<br />

Arbeiten wie Putzen, Temperaturkontrollen,<br />

Infusionsgaben,<br />

Inhalationen etc. werden häufig<br />

durch Notfallpatienten<br />

unterbrochen.<br />

Gegen 1:15 Uhr geht eine<br />

Schwester nach Hause und für<br />

die Andere heißt es nun die<br />

restlichen fünf Stunden alleine<br />

zu bewältigen. Doch auch hier<br />

kommt selten Langeweile auf:<br />

Kinder für Schlafentzugs-EEGs<br />

müssen durch Beschäftigung<br />

wach gehalten werden, das<br />

von den Nachtschwestern<br />

angelegte Schlaflabor muss<br />

überwacht und gegen 5:00<br />

Uhr abgenommen und wieder<br />

aufgearbeitet werden. Vitalzeichen<br />

müssen kontrolliert,<br />

Monitore überwacht und das<br />

regelmäßige Durchgehen darf<br />

auch nicht vergessen werden.<br />

Ihr Kind war auch schon einmal<br />

krank? Dann wissen Sie um<br />

jedes gezeigte Bilderbuch, jede<br />

vorgelesene Geschichte, umgedrehte<br />

Kassette, getrocknete<br />

Träne und jede Kuscheleinheit.<br />

Das taucht in keiner Patienteneinstufung<br />

auf – und doch<br />

geht es nicht ohne.<br />

In diesem Sinne – Gute Nacht!<br />

Nicole Billaß/Martina Pegel<br />

Die Hauptnachtwachen<br />

Das Clemenshospital beschäftigt<br />

z.Zt. 4 Hauptnachtwachen<br />

(HNW).<br />

Sr.Henriette Klostermann, seit<br />

26 Jahren im Hause tätig,<br />

davon 22 Jahre als HNW. Ulrike<br />

Küster seit 26 Jahren im Hause<br />

und 7 Jahre, als HNW. Susanne<br />

Joschka seit 10 Jahren im<br />

Hause und 4 Jahre als HNW<br />

und ich, Maria Pietroschek, seit<br />

25 Jahren im Clemens, davon<br />

20 Jahre, als HNW.<br />

Unser Aufgabengebiet lässt<br />

sich nicht so einfach definieren,<br />

aber ich versuche es mal. In<br />

erster Linie sind wir Krankenschwestern,<br />

die nachts arbeiten.<br />

Wir sind multifunktionell<br />

einsetzbar und außerdem<br />

fühlen wir uns als „freischaffende<br />

Künstler“. Denn es ist<br />

schon eine Kunst, den Bedürfnissen<br />

der Patienten und der<br />

einzelnen Abteilungen gerecht<br />

zu werden.<br />

Unser Hauptaufgabengebiet ist<br />

die Innere Medizin I und II.<br />

Patienten, die nachts notfallmäßig<br />

ins Krankenhaus kommen,<br />

werden von uns datentechnisch<br />

aufgenommen und<br />

betreut. Wir assistieren bei den<br />

allgemeinärztlichen Untersuchungen,<br />

sowie der speziellen<br />

Notfallendoskopie. Anschließend<br />

werden Patienten von<br />

uns zu den Stationen gebracht.<br />

Besonders am Herzen liegt uns<br />

die Sterbebegleitung der Patienten<br />

und deren Angehörigen.<br />

Wir beten, wenn erwünscht,<br />

mit den Angehörigen und dem<br />

Pflegepersonal und begleiten<br />

den Verstorbenen zu seiner<br />

letzten Fahrt in unsere Leichenhalle.<br />

Wenn ich sage, multifunktionell<br />

einsetzbar, dann ist<br />

damit gemeint: Blut zum Labor<br />

KALEIDOSKOP<br />

bringen, OP-Fahrten, Röntgen-<br />

Fahrten, für Patienten, die zu<br />

Hause kein Abendbrot mehr<br />

essen konnten, ein Essenstablett<br />

aus der Küche holen, auf<br />

Patiententoiletten Glühbirnen<br />

wechseln, damit nachts keiner<br />

hinfällt,verwirrte Patienten wieder<br />

zu Ihren Stationen bringen.<br />

Einfach mal um die Ecke schauen,<br />

ob jemand Hilfe braucht<br />

usw.<br />

Wir haben viel<br />

Schönes und<br />

Trauriges erlebt.<br />

Sr. Henriette und<br />

ich haben damals<br />

einen Crashkurs<br />

bezüglich Einarbeitung in die<br />

Hauptnachtwache bekommen<br />

– nämlich keinen. Ich weiß<br />

noch wie aufgeregt ich war.<br />

„Patienten dürfen ja kommen,<br />

aber Sie sollen nicht schwer<br />

krank sein“. Mein Wunsch<br />

ging in Erfüllung.<br />

In den folgenden Jahren bekamen<br />

wir immer mehr Routine<br />

und Erfahrung. Wir fingen an,<br />

eine symbolische Kordel zu<br />

flechten. Alles Wissen, medizinisch,<br />

technisch sowie praktisch,<br />

wurde eingeflochten.<br />

Ärzte, die unser umfassendes<br />

Aufgabengebiet sahen, halfen<br />

uns Arbeitsschritte zu verbessern.<br />

Heute nehmen unsere jungen<br />

Kolleginnen und Kollegen und<br />

auch Ärzte gerne unsere Erfahrungen<br />

in Anspruch, um<br />

nachts eine bestmögliche Patientenversorgung<br />

zu gewährleisten.<br />

In ein paar Jahren reichen wir<br />

diese Kordel an die nächste<br />

Generation HNW weiter.<br />

Ein schöner Beruf!<br />

Maria Pietroschek<br />

39


KALEIDOSKOP<br />

40<br />

MISERICORDIA<br />

Vorankündigung<br />

Die <strong>Misericordia</strong> <strong>GmbH</strong> und die Vertreter der MAVen<br />

aller Krankenhäuser laden ein zum:<br />

Familienfest<br />

für alle Mitarbeiter und deren Angehörige<br />

am Samstag, 3. September 2005<br />

in Anholt<br />

Neben dem traditionellen Fußballturnier<br />

werden auch weitere Aktivitäten angeboten.<br />

Nähere Informationen geben wir rechtzeitig bekannt.<br />

„Clemens-Pass<br />

öffnet Türen“<br />

Das Clemenshospital gehört<br />

wieder einmal zu den ersten<br />

Häusern, die Sicherheit praktisch<br />

umsetzen.<br />

Wir hoffen, dass dadurch<br />

unberechtigten Personen der<br />

Zugang zu datenrechtlichen<br />

Unterlagen und Örtlichkeiten<br />

erschwert bzw. vereitelt wird.<br />

Ganz besonders aber möchten<br />

wir dadurch verhindern, dass<br />

ein ähnlicher Fall wie die Leverkusener<br />

Baby-Entführung sich<br />

wiederholt.<br />

Mütter können Mitarbeiter<br />

erkennen. Deswegen gehören<br />

die Mitarbeiter der Frauenstation<br />

auch zu den ersten Personen,<br />

die diese Karte erhalten<br />

haben. Die Karten sind mit<br />

einem Chip ausgerüstet und<br />

sollen nach der ersten Einführung<br />

vielseitig zu verwenden<br />

sein. Wichtige Türen sollen<br />

künftig hierüber geöffnet werden,<br />

Medikamentenschränke<br />

werden per Chip geöffnet und<br />

verschlossen und wenn das<br />

System weiter ausgebaut wird,<br />

kann man vielleicht auch den<br />

Kaffee damit bezahlen.<br />

Gertie Bakenecker<br />

Clemenshospital


§<br />

Fettabsaugen/<br />

Kostenübernahme<br />

Info aus dem<br />

Sozialrecht<br />

SG Duisburg<br />

14.1.2004 (rechtskräftig)<br />

S 11 (29) KR 8/03<br />

Die Beteiligten streiten um<br />

die Bewilligung einer Liposuktion<br />

(Fettabsaugung).<br />

Bei der sog. Fettabsaugung<br />

handelt es sich nicht um eine<br />

Leistung, die zum Leistungskatalog<br />

der gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

gehört. Es<br />

handelt sich um eine sog. neue<br />

Untersuchungs- und Behandlungsmethode.<br />

Nach § 135<br />

Abs. 1 SGB V dürfen solche<br />

neuen Untersuchungs- und<br />

Behandlungsmethoden zu<br />

Lasten der gesetzlichen Krankenkassen<br />

nur abgerechnet<br />

werden, wenn der dazu Kraft<br />

Gesetzes berufene Bundesausschuss<br />

der Ärzte und Krankenkassen<br />

in Richtlinien Empfehlungen<br />

über die Anerkennung<br />

des diagnostischen und therapeutischen<br />

Nutzens der neuen<br />

Methode abgegeben hat.<br />

§ 135 Abs. 1 SGB V bezweckt<br />

dabei die Sicherung der Qualität<br />

der Leistungserbringung in<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung.<br />

Es soll gewährleistet<br />

werden, dass neue medizinische<br />

Verfahren nicht ohne Prüfung<br />

ihres diagnostischen bzw.<br />

therapeutischen Nutzens und<br />

etwaiger gesundheitlicher Risiken<br />

in der vertragsärztlichen<br />

Versorgung angewandt werden.<br />

Neue Untersuchungs- und<br />

Behandlungsmethoden sind so<br />

lange von der Abrechnung zu<br />

Lasten der Krankenkasse aus-<br />

geschlossen, bis der Bundesausschuss<br />

sie als zweckmäßig<br />

anerkannt hat. Eine<br />

Anerkennung der Liposuktion<br />

durch den Bundesausschuss<br />

ist nicht erfolgt.<br />

SGB V § 135<br />

Aktenzeichen:<br />

S11(29)KR8/03 Paragraphen:<br />

SGBV§135 Datum:<br />

2004-01-14<br />

Gertie Bakenecker<br />

Clemenshospital<br />

Info aus dem<br />

Sozialrecht<br />

§<br />

Kostenübernahme<br />

für<br />

eine PET<br />

Bayerisches LSG – SG Augsburg<br />

20.1.2005 (nicht rechtskräftig)<br />

L 4 KR 209/02<br />

Streitig ist die Kostenübernahme<br />

für eine<br />

Positronen-Emissions-<br />

Tomographie<br />

Die Klägerin hat keinen<br />

Anspruch gegen die<br />

Beklagte auf Übernahme<br />

der Kosten der Positronen-<br />

Emmissions-Tomographie<br />

(PET), denn diese Untersuchung<br />

zählt nicht zu den<br />

von der Beklagten geschuldeten<br />

Leistungen der Krankenbehandlung.<br />

SGB V § 27<br />

Aktenzeichen: L4KR209/02<br />

Paragraphen: SGBV§27<br />

Datum: 2005-01-20<br />

Gertie Bakenecker<br />

Clemenshospital<br />

Info aus dem<br />

Sozialrecht<br />

§<br />

Praxisgebühr<br />

– Klagebefugnis<br />

– Kostenrecht<br />

SG Düsseldorf<br />

22.3.2005 (nicht rechtskräftig)<br />

S 34 KR 269/04<br />

Zwischen den Beteiligten<br />

ist die Zahlung der<br />

sogenannten Praxisgebühr<br />

streitig.<br />

1. Mit der Verpflichtung<br />

zum Einzug der Praxisgebühr<br />

ist der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung jedoch<br />

nicht gemäß § 43 a Abs. 2<br />

Satz 1 1.Halbsatz SGB V die<br />

Wahrnehmung öffentlicher<br />

Aufgaben gegenüber dem<br />

Versicherten im Rahmen<br />

eines Über- und Unterordnungsverhältnissesübertragen<br />

worden. Der Gesetzgeber<br />

hat vielmehr lediglich<br />

die „Obliegenheit“ des Leistungserbringers<br />

zum Zahlungseinzug<br />

begründet.<br />

2. Zwar wird hinsichtlich<br />

der Entscheidung über die<br />

konkrete ärztliche Behandlung,<br />

der Festlegung<br />

zukünftiger Behandlungsschritte<br />

sowie der Verordnung<br />

von Arznei-, Heil-,<br />

und Hilfsmitteln davon ausgegangen,<br />

dass der Vertragsarzt<br />

das Rahmenrecht<br />

des einzelnen Versicherten<br />

als ein mit öffentlich-rechtlicher<br />

Rechtsmacht „beliehener“<br />

Verwaltungsträger<br />

anstelle der Krankenkasse<br />

konkretisiert. Eine derartig<br />

umfassende Befugnis wird<br />

KALEIDOSKOP<br />

jedoch mit der Verpflichtung<br />

zum Einzug der Praxisgebühr<br />

nicht begründet,<br />

so dass der Leistungserbringer<br />

insbesondere nicht<br />

ermächtigt wurde, diese<br />

Zuzahlung durch Verwaltungsakt<br />

(§ 31 BSG X)<br />

gegenüber dem Versicherten<br />

geltend zu machen.<br />

Dabei ist in diesem Zusammenhang<br />

zu berücksichtigen,<br />

dass die Entscheidungskompetenz<br />

über die<br />

Verpflichtung zur Zuzahlung<br />

des Versicherten dem<br />

Grunde nach (z. B. bei<br />

einem Antrag auf Befreiung)<br />

weiterhin bei der<br />

Krankenkasse verbleibt. Da<br />

die Kassenärztliche Vereinigung<br />

nach erfolgloser Zahlungsaufforderung<br />

durch<br />

den Leistungserbringer dessen<br />

gesetzlich geregelte<br />

Verpflichtung zum Zahlungseinzug<br />

entsprechend<br />

den Regelungen des § 18<br />

Abs. 5 BMV-Ä übernimmt,<br />

war auch die Klägerin nicht<br />

berechtigt, die streitige Forderung<br />

durch Verwaltungsakt<br />

gegenüber dem Beklagten<br />

festzusetzen.<br />

SGB V § 43a<br />

Aktenzeichen:<br />

S34KR269/04 Paragraphen:<br />

SGBV§43a<br />

Datum: 2005-03-22<br />

Gertie Bakenecker<br />

Clemenshospital<br />

41


MIT-MENSCHEN<br />

Das Seelsorge-Team im Clemens<br />

ist komplett<br />

▼<br />

In der vorweihnachtlichen Feier<br />

im Advent 2004 wurde das<br />

jetzt komplette Seelsorge-Team<br />

im Clemens vorgestellt. Dr. Rainer<br />

Hagencord arbeitet an zwei<br />

Wochentagen in der Klinikseelsorge.<br />

Er befasst sich auch<br />

mit Kursen in Gestaltpädagogik<br />

und nimmt Lehraufträge<br />

wahr. Reinhold Leydecker hat<br />

erfolgreich in der Gemeindeseelsorge<br />

gearbeitet, darunter<br />

über 8 Jahre in Münster-Mecklenbeck.<br />

Auf eigenen Wunsch<br />

wechselte er in die Klinikseelsorge,<br />

für die er noch in einem<br />

speziellen Kurs ausgebildet<br />

wird. Thomas Groll war jahrelang<br />

in der evangelischen<br />

Gemeindeseelsorge tätig, über<br />

12 Jahre an der Trinitatiskirche<br />

in Münster. Neben der von der<br />

evangelischen Kirche getra-<br />

42<br />

Von links nach rechts: Pfarrer Dr. Hagencord (kath.), Pastoralreferent<br />

R. Leydecker (kath.), Pfarrer Th. Groll (ev.), Prof. Dr. H. Vorgrimler<br />

(kath.)<br />

genen halben Stelle am<br />

Clemens arbeitet er auch in<br />

der Telefonseelsorge. Im<br />

Clemens wird er in diesem<br />

Jahr tatkräftig durch Frau<br />

Vikarin Tennekes unterstützt.<br />

H. Vorgrimler ergänzt<br />

als emeritierter Theologieprofessor<br />

ehrenamtlich<br />

die Teamarbeit; er ist<br />

außerdem Rektor der<br />

Kapelle und kümmert sich<br />

um die dortige Liturgie. Zu<br />

den gewohnten Aufgaben<br />

der Seelsorge kommen<br />

jetzt noch die Organisation<br />

eines ehrenamtlichen Besuchsdienstes<br />

und der Aufbau<br />

einer Ethik-Kommission.<br />

Herbert Vorgrimler<br />

Anne Tennekes<br />

ist neue Seelsorgerin<br />

im<br />

Clemenshospital<br />

Mein Name<br />

ist Anne<br />

Tennekes<br />

und ich arbeite<br />

seit<br />

Januar als<br />

evangelischeSeelsorgerin<br />

hier am Clemenshospital.<br />

Ich habe in dieser ersten Zeit<br />

schon viele Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter dieses Hauses<br />

kennengelernt und mich von<br />

Anfang an willkommen gefühlt.<br />

Nachdem ich in Heidelberg,<br />

Amsterdam und Münster Evangelische<br />

Theologie studiert<br />

habe, mache ich als Vikarin jetzt<br />

meine praktische Ausbildung<br />

zur Pastorin. Die ersten eineinhalb<br />

Jahre meines Vikariats habe<br />

ich in der Kirchengemeinde Gronau<br />

verbracht. Mit der Arbeit<br />

hier im Clemenshospital liegt<br />

mein Arbeitsschwerpunkt nun<br />

für ein Jahr in der Krankenhaus-<br />

Seelsorge. Für meine Arbeit<br />

finde ich es besonders wichtig,<br />

Menschen in der Krisensituation,<br />

die eine Krankheit für ihr Leben<br />

bedeutet, zu begleiten und zu<br />

unterstützen. Die Ungewissheit<br />

und die widersprüchlichen<br />

Gefühle, die oft damit verbunden<br />

sind, möchte ich ernst nehmen<br />

und mit ihnen aushalten.<br />

Ich freue mich auf die Begegnungen<br />

und Gespräche mit<br />

den Patientinnen und Patienten,<br />

aber auch mit den Mitarbeitenden<br />

des Clemenshospitals.<br />

Mit herzlichen Grüßen,<br />

Anne Tennekes<br />

Und auch das<br />

sind wir:<br />

Eine Königin in der Personalabteilung<br />

des Clemenshospitals.<br />

Anna Ewering, Auszubildende<br />

als Kauffrau im<br />

Gesundheitswesen, wurde<br />

am 17.5.2005 Schützenkönigin<br />

der Junggesellenschützen<br />

Wettringen. Wir gratulieren.<br />

Und nach gutem alten<br />

Brauch wurden die Kollegen<br />

zum Fest eingeladen. Abgeordnete<br />

der Bruderschaft<br />

erschienen unvermutet im<br />

Büro des Personalleiters<br />

Peter Winkelhaus-Elsing und<br />

luden ihn und seine Mitarbeiterin<br />

Judith Spliethoff<br />

zum abendlichem Ball ein.<br />

Gertie Bakenecker<br />

Clemenshospital <strong>GmbH</strong>


MIT-MENSCHEN<br />

Neue Chefärztin in der „Doppelspitze“ der<br />

Abteilung für Innere Medizin am Franz-Hospital<br />

Durch Dr. Irmgard Greving als<br />

neue Chefärztin ist seit dem 1.<br />

April die Lücke geschlossen,<br />

die durch den Weggang von<br />

Dr. H.-J. Böck und Dr. H.<br />

Preßler entstanden war.<br />

Gemeinsam mit Dr. Gregor<br />

Dresemann leitet sie die Innere<br />

Abteilung.<br />

Während sich Dr. Dresemann<br />

auf die Onkologie, die Behandlung<br />

von Tumorerkrankungen,<br />

spezialisiert hat, ist Irmgard Greving<br />

Expertin für die Behandlung<br />

von Magen-, Darm- und<br />

Lebererkrankungen.<br />

Sie beherrscht das gesamte<br />

Spektrum der invasiven und<br />

nicht-invasiven Diagnostik aus<br />

dem Bereich des Magen-Darm-<br />

Traktes, unter anderem die<br />

Funktionsdiagnostik zum Beispiel<br />

zum Ausschluss oder<br />

Nachweis von Bewegungsstörungen<br />

der Speiseröhre. Zu<br />

ihrem routinemäßigen Untersuchungsprogramm<br />

gehören<br />

Magen-Darmspiegelungen,<br />

Bauchspiegelungen, Punktionen<br />

von Organen, Legen von<br />

Prothesen beispielsweise in die<br />

Speiseröhre oder Gallengänge<br />

und Atemfunktionsteste etwa<br />

zum Nachweis einer Milchzuckerunverträglichkeit,beschreibt<br />

sie selbst ihre Arbeit.<br />

Aufgrund ihrer Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten ergeben sich Vorteile<br />

vor allem auch für die<br />

Chirurgische Abteilung in der<br />

interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

bei der Behandlung und<br />

Abklärung von Patienten mit<br />

Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes.<br />

Hier sieht Hans-<br />

Joachim Szalla, Geschäftsfüh-<br />

▼<br />

Dr. Irmgard Greving<br />

rer des Franz-Hospitals, Synergie-Effekte,<br />

die sich insbesondere<br />

für die Patienten günstig<br />

auswirken können.<br />

Das übrige internistische Spektrum<br />

wird von beiden Ärzten<br />

gemeinsam abgedeckt.<br />

Hier handelt es sich etwa um<br />

kardial erkrankte Personen,<br />

Patienten mit einer bronchialen<br />

oder pulmonalen Erkrankung,<br />

mit einem Diabetes mellitus<br />

oder mit Erkrankungen aus<br />

dem rheumatischen Formenkreis.<br />

Für die Ärztin, die erst nach<br />

ihrer Ausbildung zur Krankenschwester<br />

und langjährigen<br />

Tätigkeit in der Krankenpflege<br />

ein Medizinstudium aufnahm,<br />

ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit den niedergelassenen<br />

Ärzten ein besonderes<br />

Anliegen.<br />

In Recklinghausen, wo sie die<br />

vergangenen viereinhalb Jahre<br />

als leitende Gastroenterologin<br />

am Elisabeth-Krankenhaus<br />

arbeitete, sei es immer wieder<br />

vorgekommen, dass niedergelassene<br />

Ärzte sie angerufen<br />

und um Rat gebeten haben,<br />

erzählt sie. Kollegen aus Recklinghausen<br />

haben ihr bereits<br />

Patienten nach Dülmen überwiesen,<br />

freut sie sich über das<br />

Vertrauen. Sie hofft, ihre Arbeit<br />

in Dülmen auf eine ebenso<br />

gute Basis stellen zu können.<br />

Die Stelle am Dülmener Krankenhaus<br />

ist für sie mit der<br />

Rückkehr in heimatliche Gefilde<br />

verbunden: Irmgard Greving<br />

stammt aus Ahaus. Sie studierte<br />

in Bochum Medizin. Nach<br />

dem Studium arbeitete sie<br />

zehn Jahre in der Universitätsklinik<br />

Bochum, Krankenhaus<br />

Bergmannsheil. Bei Prof. Dr.<br />

Burkhard May promovierte sie<br />

und wurde von ihm zur<br />

Gastroenterologin ausgebildet.<br />

Dr. Irmgard Greving wörtlich:<br />

„Mein Ziel ist es, die Gastroenterologie<br />

am Franz-Hospital<br />

weiter auszubauen, den Mitarbeitern<br />

des Hauses ein spannungsfreies<br />

Klima zu erhalten<br />

und mit den niedergelassenen<br />

Ärzten vertrauensvoll zusammenzuarbeiten,<br />

um den Patienten<br />

eine leitliniengerechte<br />

Therapie in guter menschlicher<br />

Atmosphäre zu bieten.“<br />

Wir wünschen Frau Dr. Greving<br />

die Erreichung ihrer Ziele und<br />

Gottes Segen für ihren Auftrag.<br />

Sr. Irmlinde<br />

43


MIT-MENSCHEN<br />

Schwester Reingard ist neue<br />

Heimfürsprecherin<br />

▼<br />

44<br />

Die neue Heimfürsprecherin der<br />

Kurzzeitpflege der Raphaelsklinik:<br />

Sr. Reingard<br />

„Sie ist genau die Richtige in<br />

dieser Position“ freut sich die<br />

Leitung der Kurzzeitpflege der<br />

Raphaelsklinik, Martina Stegemann<br />

über die Ernennung von<br />

Schwester Reingard zur Heimführsprecherin.<br />

„Wegen ihres<br />

offenen Wesens und ihrer<br />

engagierten Zuwendung genießt<br />

sie ein hohes Maß an<br />

Vertrauen bei unseren<br />

Gästen.“<br />

Die 1942 in Emsbüren im südlichen<br />

Emsland geborene<br />

Schwester Reingard lernte<br />

zunächst Kinderpflegerin,<br />

bevor sie 1966 den Clemensschwestern<br />

beitrat. Es folgte<br />

die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester<br />

und dann zur<br />

Krankenschwester. Seit 1988<br />

ist sie in der Raphaelsklinik<br />

tätig, ab 1990 als Stationsleitung<br />

auf der Station EB. Im vergangenen<br />

Jahr folgte der<br />

Wechsel zur Station 2A.<br />

Jeden Mittwoch sieht sie nun<br />

nach den Gästen der Kurzzeitpflege,<br />

erkundigt sich nach<br />

ihren Wünschen und Nöten.<br />

„Ich hätte gerne noch mehr<br />

Zeit für die Belange der Gäste.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Kurzzeitpflege<br />

können mich natürlich jeder-<br />

zeit anrufen, wenn etwas<br />

Dringendes zu besprechen<br />

ist.“ Sie sieht sich als<br />

Ansprechpartnerin für die<br />

Seniorinnen und Senioren,<br />

wenn diese aus irgendeinem<br />

Grund nicht mit dem<br />

Personal der Station sprechen<br />

möchten. Als ein weiteres<br />

wichtiges Ziel ihrer<br />

Arbeit sieht sie den Ausbau<br />

des Unterhaltungsangebotes<br />

auf der Kurzzeitpflege<br />

„Hier wird den Gästen<br />

schon sehr viel geboten,<br />

aber ich könnte mir vorstellen,<br />

dass da noch mehr<br />

gemacht werden könnte.“<br />

Im Februar überreichte ihr<br />

Angelika Eusterwiemann<br />

von der Heimaufsicht des<br />

städtischen Sozialamtes<br />

Münster das Zertifikat als<br />

Heimfürsprecherin. „Ehrenamtliche<br />

Heimfürsprecher<br />

leisten wichtige Arbeit als<br />

Interessenvertretung von<br />

Bewohnern und Gästen<br />

von Kurzzeit- und Tagespflegeeinrichtungen<br />

und<br />

von Altenpflegeheimen.“<br />

untermauerte sie die<br />

Bedeutung dieser wichtigen<br />

Aufgabe.<br />

Michael Bührke<br />

Raphaelsklinik<br />

Ernennung<br />

zum Professor<br />

Die Klinische Strahlenphysik<br />

ist ein kleines, aber international<br />

ausgerichtetes Fach.<br />

Lehre und Forschung<br />

schließen traditionell mehrere<br />

Zentren ein, so ist auch<br />

der leitende Medizinphysiker<br />

am Clemenshospital<br />

▼<br />

Assoc.Professor Dr.<br />

U. Haverkamp<br />

Herr Dr. U. Haverkamp nicht<br />

nur an der hiesigen Universität<br />

als Hochschullehrer<br />

engagiert, sondern pflegt<br />

auch eine Vortrags- und<br />

Projekttätigkeit mit den<br />

Universitäten in Wien und<br />

Vilnius in Litauen. Zusammen<br />

mit seinen Kollegen in<br />

Vilnius sind so ein Buch zur<br />

Strahlenphysik und eine<br />

Reihe von Veröffentlichungen<br />

entstanden. Ein weiterer<br />

Bereich der Vortragstätigkeit<br />

sind Strahlenschutzkurse,<br />

an denen ja<br />

auch schon viele Mitarbeiter<br />

aus der <strong>Misericordia</strong><br />

<strong>GmbH</strong> teilgenommen haben.<br />

Im Rahmen seiner Tätigkeiten<br />

ist Herr Dr. Haverkamp<br />

zum Assoc. Professor ernannt<br />

worden.<br />

Manche<br />

Menschen<br />

Manche Menschen<br />

wissen nicht,<br />

wie wichtig es ist,<br />

dass sie einfach da sind.<br />

Manche Menschen<br />

wissen nicht,<br />

wie gut es tut,<br />

sie nur zu sehen.<br />

Manche Menschen<br />

wissen nicht,<br />

wie tröstlich ihr gütiges<br />

Lächeln wirkt.<br />

Manche Menschen<br />

wissen nicht,<br />

wie wohltuend<br />

Ihre Nähe ist.<br />

Manche Menschen<br />

wissen nicht,<br />

wie viel ärmer wir<br />

ohne sie wären …<br />

… sie wüssten es, würden<br />

wir es ihnen sagen!<br />

Petrus Ceelen


Nachruf<br />

✝ Jenseits<br />

Wir Mitarbeiter des Franz-<br />

Hospitals trauern um<br />

Marion Berghaus<br />

die am 16. März 2005 im<br />

Alter von 43 Jahren nach<br />

schwerem Leiden aus unserer<br />

Gemeinschaft genommen<br />

wurde.<br />

Nach erfolgreichem Abschluss<br />

ihrer kaufmännischen Ausbildung<br />

war Frau Berghaus seit<br />

Wir trauern um Maria Ross.<br />

✝<br />

Dieser Satz klingt unglaublich,<br />

ganz gleich, ob wir ihn<br />

schreiben oder laut aussprechen.<br />

Er klingt so unglaublich, weil<br />

Maria wie kaum ein anderer<br />

uns bekannter Mensch ganz<br />

im Leben stand, voller Tatendrang<br />

war, welcher auch auf<br />

andere ansteckend wirkte.<br />

Die Lücke, die ihr plötzlicher<br />

Tod reißt, lässt sich mit nichts<br />

füllen.<br />

Von der menschlichen Lücke<br />

möchten wir erst gar nicht<br />

reden, denn diese Trauer lässt<br />

sich nicht in Worte fassen.<br />

Die Lücke, die sie an ihrem<br />

Arbeitsplatz hinterlässt, ist<br />

dagegen sehr wohl zu benen-<br />

aller Dunkelheit<br />

ist ewiges Licht<br />

Jenseits aller Ängste und Sorgen<br />

ist ewiger Friede<br />

mehr als 25 Jahren in unserer<br />

Verwaltung tätig.<br />

Wegen ihres freundlichen<br />

Wesens war sie im ganzen<br />

Haus sehr beliebt.<br />

Mit Marion verlieren wir eine<br />

engagierte und liebenswerte<br />

Mitarbeiterin und Kollegin,<br />

die viel zu früh von uns<br />

gegangen ist.<br />

Wir danken, dass wir sie als<br />

Mensch kennen und schätzen<br />

lernen durften.<br />

nen: Sie ist enorm und widerspricht<br />

damit so ganz der<br />

zynischen oder desillusionierten<br />

Auffassung, dass jeder<br />

Mensch in der „verwalteten<br />

Welt“ ersetzbar sei.<br />

Sie hat sich nach langem<br />

Kämpfen gegen ihre Krebserkrankung<br />

von Freunden und<br />

Angehörigen verabschieden<br />

können und ist am 9.5. im<br />

Alter von 52 Jahren gestorben.<br />

Maria war ein großartiger<br />

Mensch, der unser Leben und<br />

unser Arbeiten bereichert hat<br />

und den wir alle in unserer<br />

Erinnerung behalten werden.<br />

Die Mitarbeiter der Ambulanz<br />

der Raphaelsklinik<br />

35 Jahre<br />

Irmgard Schürhoff<br />

MTA u. Leitung Labor<br />

30 Jahre<br />

Ursula Emmerich<br />

MTA / Labor<br />

Pushpa Kaithakottil<br />

Stationsleitung Stat. 4<br />

25 Jahre<br />

Sieglinde Bröker<br />

Krankenschwester Stat. 6<br />

Mechthild Heitmann<br />

MTA / Labor<br />

Brigitte Winsel<br />

Krankenschwester Nachtwache<br />

Zora Tesic<br />

Krankenschwester Stat. 6<br />

Josef Zabel<br />

Physikalische Therapie<br />

20 Jahre<br />

Christel Behlert<br />

Kinderkrankenschwester<br />

Nachtwache<br />

Ronda Hericks<br />

Krankenschwester Stat. 1<br />

Monika Hessel<br />

Krankenschwester Intensiv<br />

Brigitte Rudat<br />

Krankenschwester Nachtwache<br />

Elke Horstick<br />

Küchenhilfe<br />

Matthias Stutter<br />

Medizin-Controller<br />

15 Jahre<br />

Gabriele Klisse<br />

Kinderkrankenschwester<br />

Karin Krug<br />

Leitung Schreibdienst<br />

Veronika Rickert<br />

MTA / Röntgen<br />

Christian Stucke<br />

Technischer Dienst<br />

MIT-MENSCHEN<br />

Jubilare 1. Halbjahr 2005 im<br />

Franz-Hospital Dülmen<br />

Helga Wulfert<br />

Krankenschwester Intensiv<br />

10 Jahre<br />

Dr. Gregor Dresemann<br />

Ltd. Abteilungsarzt Innere<br />

Medizin<br />

Michaela Gundlich<br />

Schlaflabor<br />

Karin Höing-Wilmer<br />

Krankenschwester Stat. 1<br />

Brigitte Kaschinski<br />

Krankenschwester Nachtwache<br />

Heike Kindler<br />

Physikalische Therapie<br />

Barbara Klein<br />

MTA / Röntgen<br />

Walburga Lenz<br />

Küchenhilfe<br />

Annette Möllerfeld<br />

Personalabteilung<br />

Petra Völkel<br />

Küchenhilfe<br />

Allen Jubilaren sei für die<br />

langjährige Mitarbeit herzlich<br />

gedankt.<br />

Wir freuen uns mit Ihnen auf<br />

die gemeinsame Feier am 8.<br />

Juni für alle Jubilare des Jahres<br />

2005.<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

45


MIT-MENSCHEN<br />

Jubilare 1. Halbjahr 2005<br />

im Clemenshospital Münster<br />

40 Jahre<br />

Maria Holtkamp<br />

Küchenhelferin Küche<br />

3.5.1965<br />

35 Jahre<br />

Maria Kemper<br />

Leitung Funkt. Z-OP<br />

1.4.1970<br />

25 Jahre<br />

Ursula Pannemann<br />

Krankenschwester Gyn. Ambulanz/4a<br />

26.4.1980<br />

Dr. med. Reiner Dege<br />

Oberarzt Gynäkologie u.<br />

Geburtshilfe<br />

1.6.1980<br />

20 Jahre<br />

Dr. med. Udo Uekermann<br />

Oberarzt Allgemeinchirurgie<br />

1.1.1985<br />

Sabine Halfmann<br />

Krankenschwester 2b<br />

2.1.1985<br />

Lilo Bardehle<br />

Sekretärin Krankenpflegeschule<br />

21.1.1985<br />

Gabriele Besselmann<br />

Arztsekretärin Kinderheilkunde<br />

15.3.1985<br />

Petra Watermann<br />

Verwaltungsangestellte<br />

Patientenabrechnung<br />

18.3.1985<br />

Hildegard Rölfer<br />

Fachkrankenschwester Funkt.<br />

Z-OP<br />

1.4.1985<br />

Karin Kappelhoff<br />

Kinderkrankenschwester E1<br />

1.4.1985<br />

46<br />

Christiane Elverich<br />

Krankenschwester 6b<br />

1.4.1985<br />

Prof. Dr. med. Günther Reck<br />

Chefarzt Gynäkologie u. Geburtshilfe<br />

1.6.1985<br />

Schwester Lucella<br />

Ordensschwester 6b<br />

1.6.1985<br />

15 Jahre<br />

Hyazinth-Lucie Iwanetzki<br />

Krankenschwester 2b<br />

1.1.1990<br />

Anke Mahler<br />

MTA Röntgendiagnostik<br />

1.1.1990<br />

Rita Schulte<br />

Fachkrankenschwester Intensiv<br />

1.2.1990<br />

Michael Wallmeyer<br />

Technischer Sterilisationsassistent<br />

1.2.1990<br />

Schwester Odilia<br />

Ordensschwester<br />

1.2.1990<br />

Monika Silge<br />

Fachkrankenschwester Funkt.<br />

Z-OP<br />

1.3.1990<br />

Beate Sartorius<br />

Sozialarbeiterin<br />

1.3.1990<br />

Susanne Juchem<br />

Kinderkrankenschwester E1<br />

1.3.1990<br />

Kerstin Naber<br />

Krankenschwester Intensiv<br />

1.4.1990<br />

Heike Süßmilch<br />

Arzthelferin Thoraxchirurgie<br />

1.4.1990<br />

Christiane Pierenkemper<br />

MTA Labor<br />

1.4.1990<br />

Klaus Rotthove<br />

Facharzt Anästhesie<br />

1.4.1990<br />

Susanne Hoege<br />

Kinderkrankenschwester E1<br />

1.4.1990<br />

Andreas Hackfort<br />

Krankenpfleger 3b<br />

1.4.1990<br />

Martin Bruns<br />

Krankenpfleger Zentral-<br />

Sterilisation<br />

1.4.1990<br />

Doris Garbe<br />

Krankenschwester Intensiv<br />

1.4.1990<br />

Christiane Wiesmann<br />

Stationsleitung 1b<br />

1.5.1990<br />

Martina Esser<br />

Stationshilfe 6a<br />

1.5.1990<br />

Andrea Gerke<br />

Sozialarbeiterin 1a Therapie<br />

30.5.1990<br />

Dr. med. Ingrid Schütz-<br />

Steinbach<br />

Oberärztin Anästhesie<br />

5.6.1990<br />

10 Jahre<br />

Monika Grasekamp<br />

Krankenschwester 6b<br />

1.1.1995<br />

Dr. med. Petra Benkel<br />

Fachärztin Strahlentherapie<br />

1.1.1995<br />

Karin Mess<br />

Krankenschwester 1a<br />

15.1.1995<br />

Brigitta Acosta Dominguez<br />

Krankenschwester 1a<br />

1.2.1995<br />

Marion Marquardt<br />

Kinderkrankenschwester E1<br />

1.2.1995<br />

Dr. med. Bernd Hoffmann<br />

Oberarzt Neurochirurgie<br />

1.2.1995<br />

Maria Wieduwilt<br />

Arzthelferin Radiologie<br />

1.2.1995<br />

Dr. med. Matthias Holzer<br />

Facharzt Thoraxchirurgie<br />

15.2.1995<br />

Ingeborg Terstegge<br />

Arztsekretärin Krankenhaus<br />

1.3.1995<br />

Matthias Kuhnen<br />

Verwaltungsangestellter<br />

Controlling<br />

1.4.1995<br />

Dr. med. Franz Apfelstedt<br />

Oberarzt Anästhesie<br />

1.4.1995<br />

Nina Sander<br />

Kinderkrankenschwester 6b<br />

1.4.1995<br />

Martina Katerkamp<br />

Hebamme Kreißsaal<br />

1.4.1995<br />

Kathrin Burrichter<br />

Krankengymnastin Physiotherapie<br />

1.5.1995<br />

Marianne Wulfert<br />

1.6.1995


Dienstjubiläen<br />

des<br />

1. Halbjahres<br />

2005 im<br />

Augustahospital<br />

Anholt:<br />

15 Jahre<br />

Margarete Belting<br />

1.1.90<br />

Joachim Peters<br />

1.1.90<br />

Dorothee Engenhorst<br />

1.4.90<br />

Irmgard Beusing-<br />

Terhorst<br />

1.4.90<br />

Monika Betting<br />

1.4.90<br />

10 Jahre<br />

Heike Witte<br />

1.1.95<br />

Brigitte Achterhoff<br />

6.2.95<br />

Grzegorz Butynski<br />

20.2.95<br />

Joan-Belinda Erinkveld<br />

1.4.95<br />

Ludger Seggebäing<br />

1.6.95<br />

Rita Kalkofen<br />

1.6.95<br />

Elisabeth Peters<br />

1.6.95<br />

Allen Jubilaren sei für die<br />

langjährige Mitarbeit herzlich<br />

gedankt.<br />

Wir freuen uns auf eine<br />

weitere gute Zusammenarbeit.<br />

Jubilare Raphaelsklinik<br />

35 Jahre<br />

Ulrich Herbst<br />

Medizintechniker, Technischer<br />

Dienst<br />

Bärbel Jeserscheck<br />

Krankenschwester, Station 1B<br />

30 Jahre<br />

Maria Reisener<br />

stellv. Stationsleitung, Station<br />

2D<br />

25 Jahre<br />

Hedwig Hopmann<br />

Verwaltungsangestellter,<br />

Verwaltung<br />

Filomena Rocha<br />

Stationshilfe, Station 3C<br />

Grethe-Elisabeth Kaiser<br />

Krankenschwester,<br />

Ambulanz+EKG<br />

Elisabeth Müller<br />

Stationshilfe, Kurzzeitpflege<br />

20 Jahre<br />

Johanne Olthoff<br />

Krankenschwester, Station 4A<br />

Brigitte Bauer-Sasse<br />

Physiotherapeutin, Physikalische<br />

Therapie<br />

Barbara Schaten<br />

Arztsekretärin, Endoskopie<br />

Monika Eikholt<br />

Krankenschwester, Station 2D<br />

Gabriele Ghedamssi<br />

Köchin, Küche<br />

Maria Wieschebrock<br />

Wirtschafterin, Küche<br />

Prof. Dr. med. Withold<br />

Dame<br />

Chefarzt, Gynäkologie<br />

15 Jahre<br />

Irmelinde Hackmann<br />

Krankenschwester,<br />

Ambulanz+EKG<br />

Alexandra Baras<br />

Krankenschwester, Proktologie<br />

Christiane Jantzik<br />

hausw. Mitarbeiterin,<br />

Wohnheim Piusallee<br />

Heike Borgaes<br />

MTR, Rad. Diagnostik<br />

Teresa Blasinski<br />

OP-Dienst-Mitarbeiterin,<br />

Zentral OP<br />

Maria Smyla<br />

Krankenschwester, Station<br />

Barbara<br />

Britta Büttinghaus<br />

stellv. Stationsleitung, Station<br />

3C<br />

Olaf Hagedorn<br />

Stationsleitung, Ambulante<br />

Pflege<br />

Claudia Nonnhoff<br />

Krankenschwester, Station 3A<br />

Ursula Westermann<br />

Krankenschwester, Station 1D<br />

Georgia Beckmann<br />

MTAL, Labor<br />

Michael Bührke<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Verwaltung<br />

10 Jahre<br />

Angelika Syska<br />

Sekretärin, Verwaltung<br />

Elke Bredol<br />

Krankenschwester, Ambulante<br />

Pflege<br />

Bettina Krstanovic<br />

Krankenschwester, Station 2D<br />

Uta Fellerhoff<br />

Krankenschwester, Station 1B<br />

Anette Hertel<br />

Krankenschwester, Station 5A<br />

Sabine Kühling<br />

Krankenschwester, Station 2B<br />

Hilke Trenkamp<br />

Krankenschwester, Station 1D<br />

Iris Bunte-Bach<br />

Physiotherapeutin,<br />

Physikalische Therapie<br />

Robert Zuehlsdorff<br />

Maler, Technischer Dienst<br />

MIT-MENSCHEN<br />

Ingrid Lobert<br />

Physiotherapeutin,<br />

Physikalische Therapie<br />

Heike Bruenen<br />

Personal-Sachbearbeiterin,<br />

Verwaltung<br />

Helga Krieft<br />

MTR, Rad. Diagnostik<br />

Dr. Jacqueline Schatorje<br />

Ärztin, Röntgen-Abteilung<br />

Ulrich Schlüter<br />

Masseur, Physikalische Therapie<br />

Susanne Wittenbrink<br />

Krankenschwester, Station 4A<br />

Heike Jäger<br />

Verwaltungsangestellte, Pforte/<br />

Aufnahme<br />

Markus Rennebaum<br />

Leitung Labor, Labor<br />

Petra Middendorp<br />

MTAL, Labor<br />

Klaus Rueder<br />

MTR, Rad. Diagnostik<br />

Thomas Mühlenkamp<br />

Verwaltungsangestellter, Pforte/<br />

Aufnahme<br />

Martina Olschewski<br />

Hebamme, Kreissaal<br />

Petra Lippinghof<br />

Ärztin, Anästhesie<br />

Diethild Nolte<br />

MTAL, Labor<br />

Nikola Bozek<br />

Krankenschwester, Station 4A<br />

Anja Kortbus<br />

Krankenschwester, Station 3C<br />

Britta Meyer<br />

Stationsleitung, Station 2B<br />

Birgit Sandmann<br />

Arztsekretärin, Allgemeinchirurgie<br />

47


Liebe<br />

Ohne Liebe bin ich nichts. Selbst wenn ich in allen Sprachen<br />

der Welt, ja mit Engelszungen reden könnte, aber ich hätte<br />

keine Liebe, so wären alle meine Worte hohl und leer, ohne<br />

jeden Klang, wie dröhnendes Eisen oder ein dumpfer Paukenschlag.<br />

Könnte ich aus göttlicher Eingebung reden, wüsste alle<br />

Geheimnisse Gottes, könnte seine Gedanken erkennen und<br />

hätte einen Glauben, der Berge versetzt, aber mir würde die<br />

Liebe fehlen, so wäre das alles nichts.<br />

Selbst wenn ich all meinen Besitz an die Armen verschenken<br />

und für meinen Glauben das Leben opfern würde, hätte aber<br />

keine Liebe, dann wäre alles umsonst.<br />

Liebe ist geduldig und freundlich. Sie kennt keinen Neid,<br />

keine Selbstsucht, sie prahlt nicht und ist nicht überheblich.<br />

Liebe ist weder verletzend noch auf sich selbst bedacht,<br />

weder reizbar noch nachtragend. Sie freut sich nicht am<br />

Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt.<br />

Diese Liebe erträgt alles, sie hofft alles und hält allem stand.<br />

Einmal werden keine Propheten mehr zu uns sprechen, das<br />

Beten in anderen Sprachen wird aufhören, die Erkenntnis der<br />

Absichten Gottes mit uns wird nicht mehr nötig sein.<br />

Nur eines wird bleiben: die Liebe.<br />

Denn unsere Erkenntnis ist bruchstückhaft, ebenso wie unser<br />

prophetisches Reden. Wenn aber das Vollkommene – Gottes<br />

Reich – da ist, wird alles Vorläufige vergangen sein.<br />

Als Kind redete, dachte und urteilte ich wie ein Kind. Noch ist<br />

uns bei aller prophetischen Schau vieles unklar und rätselhaft.<br />

Einmal aber werden wir Gott sehen, wie er ist.<br />

Jetzt kenne ich nur Bruchstücke, doch einmal werde ich alles<br />

klar erkennen, so deutlich, wie Gott mich jetzt schon kennt.<br />

Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe.<br />

Die Liebe aber ist das Größte.<br />

1. Korinther 13,1-13

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