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Barmherzigkeit - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft

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TITEL<br />

<strong>Barmherzigkeit</strong> und Wir<br />

Armut geht uns alle an<br />

Eine Krankheit kann das Leben<br />

verändern:<br />

Manchmal bringt sie einfach<br />

nur das gewohnte Lebensgefüge<br />

durcheinander, ein anderes<br />

Mal verursacht sie unvorhersehbare<br />

finanzielle Sorgen und<br />

macht vorübergehend oder<br />

dauerhaft Unterstützung im<br />

sozialen und häuslichen Alltag<br />

erforderlich.<br />

In den letzten Wochen werden<br />

wir mit beängstigenden Schlagzeilen<br />

konfrontiert:<br />

• 5,2 Mio. Arbeitslose<br />

• 1 Mio. Arbeitslose in NRW<br />

• Immer mehr Kinder in<br />

Deutschland wirtschaftlich<br />

benachteiligt<br />

• Jedes 7. Kind ist arm<br />

• Ein Drittel mehr Jugendliche<br />

sind arbeitslos.<br />

Experten schlagen Alarm:<br />

Die relative Kinderarmut steigt<br />

in Deutschland überproportional<br />

schnell im Vergleich zu<br />

anderen Industrienationen.<br />

Mehr als 1,5 Mio. Kinder und<br />

Jugendliche sind hierzulande<br />

von Armut betroffen, belegt<br />

eine von Unicef vorgelegte<br />

neue Vergleichsstudie.<br />

Ein Grund dafür, der Anstieg<br />

der Sozialausgaben wird bei<br />

uns zunehmend von Rentenund<br />

Gesundheitskosten verursacht.<br />

Für Kinder und Jugendliche<br />

bleibt somit weniger übrig.<br />

Dabei geht es um unsere<br />

Zukunft: Wer unter schwierigen<br />

Startbedingungen leidet,<br />

kann das Ziel einer sicheren<br />

Verankerung in der Gesellschaft<br />

oft nicht erreichen wie<br />

8<br />

Schulabschluss, Ausbildung,<br />

Arbeitsplatz, sozialer Aufstieg.<br />

Die Frage nach Ursache oder gar<br />

Schuld dieser Probleme dürfen<br />

wir nicht mehr nur beim einzelnen<br />

Betroffenen stellen. Neue<br />

Studien belegen, dass gerade<br />

bei Jugendlichen der Wille zur<br />

Leistungsbereitschaft zugenommen<br />

habe, dass für 91% der<br />

Jugendlichen heute ein guter<br />

Schulabschluss von großer<br />

Bedeutung für ihre Zukunft ist.<br />

Die Grafik über das „Armutsrisiko“<br />

spricht ihre eigene Sprache.<br />

Unsere Fragen sind:<br />

Was können wir in unseren<br />

Krankenhäusern ganz konkret<br />

für Patienten tun, die keine<br />

finanziellen Mittel, z. B. für notwendige<br />

Wäsche und Kleidung,<br />

für Obst oder Getränke haben?<br />

Welche Möglichkeiten haben<br />

wir, den Betroffenen das<br />

Gefühl von Anerkennung und<br />

Wertschätzung zu vermitteln?<br />

In unserem Hause haben wir<br />

einen Raum, in dem wir gut<br />

erhaltene Sachen wie Unterund<br />

Oberbekleidung, sowie<br />

Bademäntel, Schuhe etc. vorhalten.<br />

Es sind Dinge, die uns<br />

von Bürgern der Stadt für den<br />

Bedarfsfall gebracht werden.<br />

Eine Ordensschwester trägt<br />

Sorge für die entsprechende<br />

Herausgabe der Sachen, die im<br />

je einzelnen Fall gebraucht<br />

werden. Dass sie ordentlich<br />

und sauber sind, ist eine Selbstverständlichkeit,<br />

ansonsten<br />

werden sie vorher gewaschen.<br />

Vielen Menschen konnte damit<br />

schon ein Gefühl der Sicherheit<br />

und der oben genannten Wert-<br />

Das Armutsrisiko<br />

che Zuwendungen und christliche<br />

Nächstenliebe Grundprinzipien.<br />

Deshalb sind Seelsorge,<br />

Sozialarbeit und ehrenamtliche<br />

Dienste unverzichtbare Be-<br />

So viel Prozent dieser Bevölkerungsgruppen galten 2003 als<br />

arm<br />

● in diesen Altesgruppen<br />

bis 15 Jahren<br />

16 bis 24 Jahren<br />

25 bis 49 Jahren<br />

50 bis 64 Jahren<br />

65 Jahre und älter<br />

● in dieser Berufssituation<br />

Selbstständige<br />

Arbeitnehmer<br />

Arbeitslose<br />

Rentner/Pensionäre<br />

● in diesen Haushalten<br />

allein Erziehende<br />

Paare mit 2 Kindern<br />

allein Stehende<br />

● Bevölkerung insgesamt<br />

schätzung vermittelt werden.<br />

Ab und zu werden auch<br />

geringfügige finanzielle Mittel<br />

für Patienten in besonders<br />

schwieriger Lage notwendig.<br />

Dann ist es im Einzelfall möglich,<br />

von der Krankenhausverwaltung<br />

im Rahmen von sogenannten<br />

Drittmitteln das Notwendige<br />

zu erhalten – nur<br />

muss die Entscheidung dafür<br />

aus unserer Sicht wirklich erforderlich<br />

sein.<br />

Bei allem unternehmerischen<br />

Denken bleiben – gerade in<br />

einer Einrichtung in konfessioneller<br />

Trägerschaft – menschli-<br />

15,0%<br />

19,1%<br />

13,5%<br />

9,7%<br />

13,3%<br />

9,3%<br />

7,1%<br />

11,8%<br />

40,9%<br />

35,4%<br />

11,6%<br />

22,8%<br />

13,5%<br />

Quelle: dpa Grafik 0636<br />

standteile unseres Auftrages.<br />

Die Tätigkeit im Krankenhaus<br />

erfordert mehr als nur berufliches<br />

Können. Achtung vor<br />

dem Leben und vor dem Nächsten<br />

sind das Fundament unseres<br />

Engagements, in dessen<br />

Mittelpunkt der Patient steht.<br />

Wenn wir unser Tun am christlichen<br />

Menschenbild orientieren,<br />

werden wir auch weiterhin<br />

einen möglichen Weg finden,<br />

aus dem sich eine grundsätzliche<br />

Wertschätzung jedes Menschen<br />

ergibt.<br />

Sr. Irmlinde

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