Barmherzigkeit - Misericordia GmbH Krankenhausträgergesellschaft
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TITEL<br />
sieht Sr. Engeltrud nicht,<br />
dann fehlt ihr was.<br />
<strong>Barmherzigkeit</strong> braucht<br />
also Zeit.<br />
Es gibt ein Organisationsentwicklungsprojekt<br />
für<br />
Führungskräfte (2003 Österreich),<br />
das in vier konfessionellen<br />
Krankenhäusern explizit<br />
christliche Werte in den<br />
Krankenhausalltag implementieren<br />
soll. Dieses Objekt<br />
nennt sich: „Organisationsethik<br />
– <strong>Barmherzigkeit</strong> buchstabieren“<br />
Es gibt doch sehr zu denken,<br />
dass es also schon Forschungsprojekte<br />
gibt, die<br />
<strong>Barmherzigkeit</strong> suchen. Ist<br />
<strong>Barmherzigkeit</strong> mittlerweile<br />
eine Eigenschaft die nur für<br />
eine bestimmte Personengruppe<br />
gilt?<br />
Unsere Mitarbeiterfrage für<br />
diese Ausgabe lautete:<br />
Was bedeutet Ihnen <strong>Barmherzigkeit</strong><br />
bei der Arbeit<br />
und wie können Sie diese<br />
umsetzen.<br />
Nun, unser Haus besteht<br />
nicht nur aus einer Halle –<br />
schauen Sie sich einfach<br />
um.<br />
Mit einem Lächeln<br />
Gertie Bakenecker<br />
Clemenshospital <strong>GmbH</strong><br />
12<br />
Obdachlosen-Treffpunkt<br />
Beispiel einer gelebten <strong>Barmherzigkeit</strong><br />
Der „Treffpunkt“ an der Loerstraße<br />
ist für Münsteraner<br />
Wohnungslose die Anlaufstelle<br />
in der Innenstadt. Werktags ab<br />
9:00 Uhr morgens öffnet der<br />
Treffpunkt seine Pforten und<br />
bietet den Obdachlosen in der<br />
Regel bis 13:30 Uhr folgende<br />
Möglichkeiten:<br />
• sich zu duschen, Wäsche zu<br />
waschen, soziale Kontakte<br />
zu knüpfen,<br />
• sich in der kalten Jahreszeit<br />
aufzuwärmen, Mahlzeiten<br />
einzunehmen,<br />
• oder mit Hilfe der Mitarbeiter<br />
Lösungsansätze aus persönlichen<br />
Problemlagen zu finden.<br />
Der Treffpunkt „An der Clemenskirche“<br />
wird als Aufenthaltsmöglichkeit<br />
von Obdachlosen<br />
sehr intensiv genutzt. Die<br />
Zahl der Menschen, die den<br />
Treffpunkt in Anspruch nehmen<br />
ist gestiegen, die Problematik<br />
zu den Vorjahren ist identisch:<br />
Menschen in sozialen Notlagen<br />
die z. B. aus Suchtmittelmissbrauch<br />
oder psychischen<br />
Erkrankungen resultieren.<br />
Aber, wie entstand der Obdachlosen-Treffpunkt<br />
„An<br />
der Clemenskirche“?<br />
Schwester Eveline träumte von<br />
einem eigenen Haus für Obdachlose.<br />
Aus einem Traum<br />
wurde Wirklichkeit.<br />
Am 17. Mai 1978 wurde der<br />
Treffpunkt „An der Clemenskirche“<br />
geöffnet.<br />
Erste Kontakte zu den Nichtsesshaften<br />
knüpfte Sr. Eveline<br />
▼<br />
Der neue Leiter des Obdachlosentreffpunktes, Timo Bertmann<br />
als „Pfortenschwester“ bei den<br />
Clemensschwestern. Die Anfänge<br />
der Arbeit im Haus an<br />
der Loerstraße, ständige persönliche<br />
Anwesenheit trotz<br />
eigener gesundheitlicher Probleme,<br />
Ideenreichtum beim<br />
Helfen und stetes Drängen auf<br />
„Selbsthilfe“ waren die Grundlagen<br />
ihrer herausragenden<br />
Arbeit.<br />
Nach 22 Jahren musste Schwester<br />
Eveline, die von den Wohnungslosen<br />
fast vergöttert<br />
wurde, aus gesundheitlichen<br />
Gründen aufhören. Weil sich im<br />
Orden niemand fand, der die<br />
Aufgabe übernehmen konnte,<br />
ließ sich Frau Konsorski auf das<br />
Abenteuer ein. Ein Jahrzehnt<br />
hatte sie vorher für die evangelische<br />
Frauenhilfe in der Bahnhofsmission<br />
gearbeitet und<br />
kannte daher die Szene. Das<br />
war vor 5 Jahren. Aber jeder<br />
Anfang ist auch schwer: Manche<br />
Wohnungslose loteten bei<br />
„der Neuen“ erstmal die Grenzen<br />
aus. Doch die resolute Frau<br />
setzte sich schließlich durch.<br />
Freundlich, offen aber bestimmt<br />
ist Frau Konsorski in die<br />
Fußstapfen von Schwester Eveline<br />
getreten. Und tanzten ihr<br />
die Gäste des „Treffpunkts“ zu<br />
sehr auf der Nase herum,<br />
machte sie den „Laden“ auch<br />
mal zwei Tage zu. „Ein Schuss