Kaffee 5/2005
Kaffee 5/2005
Kaffee 5/2005
- TAGS
- kaffee
- www.eve-magazin.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
07 | eve 5.05 | NAHAUFNAHME<br />
Die beliebteste Droge der Welt hat einen Namen und viele Gesichter: Ob Espresso, Cappuccino<br />
oder Milchkaffee – Koffein weckt neue Lebensgeister, macht fit für Arbeit oder Freizeit.<br />
Diese Wirkung ließ <strong>Kaffee</strong> weltweit nach Rohöl zum begehrtesten Handelsobjekt werden.<br />
<strong>Kaffee</strong> oder Tee? Hierzulande<br />
entscheiden sich 90 Prozent für<br />
eine Tasse <strong>Kaffee</strong>: macht 320 Millionen<br />
Tassen täglich – zum Frühstück,<br />
im Büro oder beim <strong>Kaffee</strong>klatsch.<br />
<strong>Kaffee</strong> ist damit in Deutschland das<br />
Volksgetränk Nummer eins.<br />
Der Run auf das schwarze Getränk<br />
hat gute Gründe: <strong>Kaffee</strong> ist mit<br />
mehr als 1.000 Aromastoffen eines<br />
der aromareichsten Genussmittel<br />
überhaupt. Insgesamt sind über<br />
1.200 Inhaltsstoffe in der kleinen<br />
Bohne entdeckt worden. Woraus sie<br />
sich genau zusammensetzt, hängt<br />
von der Art der Pflanze, der geografischen<br />
Lage des Anbaus und den klimatischen<br />
Verhältnissen ab. Aber<br />
auch die Art der Verarbeitung und<br />
die Röstung spielen dabei eine Rolle.<br />
Zwei Arten bestimmen den Markt |<br />
Viele <strong>Kaffee</strong>freunde sind überrascht,<br />
dass es nur noch zwei bedeutende<br />
Arten von <strong>Kaffee</strong>pflanzen gibt.<br />
75 Prozent des Weltmarktes entfallen<br />
auf die ovale Arabica. Sie stammt<br />
ursprünglich aus dem äthiopischen<br />
Erlesen | Nur rote Früchte<br />
gehören in den »Canaster«.<br />
Hochland. Die Bohne liefert qualitativ<br />
hochwertige Bohnen und wird<br />
praktisch überall entlang des Äquatorgürtels<br />
angebaut. Die zweite Art,<br />
die runde, schnellwüchsige coffea<br />
canephora, auch »Robusta« genannt,<br />
stammt aus Uganda, ist widerstandsfähiger,<br />
leichter anzubauen, liefert<br />
aber einen weniger aromatischen<br />
<strong>Kaffee</strong>. Dass bei uns so<br />
viele verschiedene <strong>Kaffee</strong>-<br />
spezialitäten angeboten<br />
werden können, liegt an<br />
Mischungen und unzähligen<br />
Sorten der beiden<br />
Arten. Tatsächlich kultiviert<br />
fast jedes Anbaugebiet<br />
seine typische Sorte.<br />
Allen gemein ist ein<br />
unterschiedlich hoher Anteil an Koffein,<br />
dem wohl eigentlichen Grund,<br />
warum <strong>Kaffee</strong> von den meisten Menschen<br />
so geschätzt wird. In der Natur<br />
schützt diese in höheren Dosen als<br />
Nervengift wirksame Substanz weltweit<br />
über 100 Pflanzen vor Fressfeinden<br />
und Parasiten. Gelangt Koffein<br />
in den menschlichen Körper, wird ein<br />
Bearbeitet | Fruchtfleisch und<br />
Bohne werden mechanisch getrennt.<br />
<strong>Kaffee</strong> ist das<br />
aromareichste<br />
Genussmittel<br />
überhaupt<br />
Getrocknet | Vor der Röstung<br />
brennt die Sonne auf die Bohne.<br />
ganzes Feuerwerk von Reaktionen<br />
entfacht, das der <strong>Kaffee</strong>freund als<br />
angenehm empfindet: Es regt die<br />
Herztätigkeit an, steigert Blutdruck<br />
und Körpertemperatur, stimuliert die<br />
Muskeltätigkeit, erweitert Bronchien<br />
und Blutgefäße, fördert die Verdauung<br />
und hat in höheren Dosen eine<br />
leicht entwässernde Wirkung. Koffein<br />
wirkt direkt auf das zentrale<br />
Nervensystem und<br />
individuell unterschiedlich<br />
stark. Koffein gilt als Genussmittel,<br />
die Weltgesundheitsorganisation<br />
hat<br />
es aber als nicht suchterzeugende<br />
Droge eingestuft.<br />
Seit Beginn des <strong>Kaffee</strong>konsums<br />
in Europa im<br />
17. Jahrhundert wird aber auch eine<br />
mögliche Gesundheitsschädlichkeit<br />
des schwarzen Aufgusses diskutiert.<br />
Mal wird er als krebserregend verteufelt,<br />
mal gar als Anti-Krebsmittel<br />
gepriesen, mal soll er Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen fördern. Das Resümee<br />
der vorliegenden Forschungen ist eindeutig:<br />
Es gebe keine Hinweise, dass<br />
Verschifft | Die besten Qualitäten<br />
gehen in den Export.