050524 URBAN Futur - NiPP.brandenburg.de
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Ein beson<strong>de</strong>res Merkmal <strong>de</strong>r GI <strong>URBAN</strong> ist die integrierte, gebietsbezogene<br />
und konzentrierte Vorgehensweise: die För<strong>de</strong>rmittel<br />
aus verschie<strong>de</strong>nen öffentlichen Töpfen sowie die unterschiedlichsten<br />
Kompetenzen in städtischen Problemquartieren<br />
wer<strong>de</strong>n gebün<strong>de</strong>lt und auf ein relativ eng begrenztes städtisches<br />
Gebiet mit beson<strong>de</strong>rem Problemdruck konzentriert. Erhöht<br />
wird die Wirksamkeit durch die intensive Einbeziehung privater<br />
und zivilgesellschaftlicher Akteure, die entwe<strong>de</strong>r an <strong>de</strong>n<br />
<strong>URBAN</strong>-Projekten teilhaben o<strong>de</strong>r – motiviert durch die öffentlichen<br />
Interventionen – eigene Projekte realisieren. In diesem<br />
Sinne ist auch eine intensive Beteiligung und Information <strong>de</strong>r<br />
lokalen Bevölkerung ein wesentliches Element <strong>de</strong>r integrierten<br />
Stadtentwicklungskonzepte.<br />
Im Zeitraum von 1994 bis 1999 nahmen 118 europäische Stadtgebiete<br />
mit einer Gesamtbevölkerung von 3,2 Millionen Menschen<br />
an <strong>de</strong>r GI <strong>URBAN</strong> I teil. Aus <strong>de</strong>m Europäischen Fonds für<br />
Regionale Entwicklung (EFRE) und <strong>de</strong>m Europäischen Sozialfonds<br />
(ESF) gewährte die Europäische Union insgesamt 900<br />
Millionen Euro. Aus Deutschland beteiligten sich zwölf Städte:<br />
Berlin, Bran<strong>de</strong>nburg an <strong>de</strong>r Havel, Bremen, Chemnitz, Duisburg,<br />
Erfurt, Kiel, Halle an <strong>de</strong>r Saale, Mag<strong>de</strong>burg, Rostock, Saarbrücken<br />
und Zwickau. Das Gesamtvolumen aus <strong>de</strong>n EU-Strukturfonds<br />
belief sich in Deutschland auf etwa 115 Millionen Euro.<br />
Die österreichischen Städte Graz und Wien wur<strong>de</strong>n mit insgesamt<br />
13,4 Millionen Euro von <strong>de</strong>r EU geför<strong>de</strong>rt.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r Erfolge in <strong>de</strong>n betroffenen Stadtteilen wur<strong>de</strong> die<br />
GI unter <strong>de</strong>m Titel <strong>URBAN</strong> II fortgeführt; die dafür vorgesehene<br />
För<strong>de</strong>rperio<strong>de</strong> begann 2000 und en<strong>de</strong>t 2006. Insgesamt stehen<br />
<strong>de</strong>n 70 städtischen Entwicklungsgebieten etwa 757 Millionen<br />
Euro an EU-Mitteln zur Verfügung. Für die zwölf <strong>de</strong>utschen<br />
Städte Berlin, Bremerhaven, Dessau, Dortmund, Gera, Kassel,<br />
Kiel, Leipzig, Luckenwal<strong>de</strong>, Mannheim/Ludwigshafen, Neu<strong>bran<strong>de</strong>nburg</strong>,<br />
Saarbrücken ist ein Budget von etwa 151 Millionen<br />
Euro vorgesehen. Die bei<strong>de</strong>n österreichischen Städte Graz und<br />
Wien wer<strong>de</strong>n mit rund 9 Millionen Euro geför<strong>de</strong>rt.<br />
8<br />
Entwicklungsplan<br />
für <strong>URBAN</strong>-<br />
Gebiet Gera<br />
Development<br />
plan for <strong>URBAN</strong><br />
area Gera<br />
Neben <strong>URBAN</strong> wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Strukturför<strong>de</strong>rperio<strong>de</strong><br />
aber auch innerhalb <strong>de</strong>r Ziel<br />
1- und Ziel 2-Programme (Mainstream) städtische<br />
Maßnahmen realisiert. So wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
EU 15-Staaten im Zeitraum von 2000 bis 2006<br />
rund 10 % <strong>de</strong>r Programmmittel für die Stadtentwicklung<br />
eingesetzt (Ziel 1: 9,5 %; Ziel 2:<br />
12,4 %). Eine Spitzenposition nehmen hier die<br />
Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n ein, wo 41 % <strong>de</strong>r Ziel 1- und<br />
29 % <strong>de</strong>r Ziel 2-Mittel städtischen Maßnahmen<br />
zu Gute kommen. Die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> legten beispielsweise<br />
ein spezielles Ziel 2-Programm nur<br />
für städtische Gebiete auf. In Deutschland gibt<br />
es innerhalb <strong>de</strong>r regionalen Operationellen<br />
Programme mancher Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r ebenfalls<br />
gezielte Maßnahmen zur Stadtentwicklung,<br />
so z. B. in Nordrhein-Westfalen, Sachsen o<strong>de</strong>r<br />
Bran<strong>de</strong>nburg. Ingesamt setzt Deutschland mit<br />
6 % <strong>de</strong>r Ziel 1- und 15 % <strong>de</strong>r Ziel 2-Gel<strong>de</strong>r allerdings<br />
weniger Mittel für städtische Maßnahmen ein. In absoluten<br />
Zahlen entspricht dies im Vergleich zur <strong>URBAN</strong>-För<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>nnoch einer weit höheren Summe, was neben einer Schwerpunktsetzung<br />
auf Wirtschafts- und Infrastrukturmaßnahmen<br />
und <strong>de</strong>r Übereinstimmung mit regionalen Prioritäten ein Vorteil<br />
<strong>de</strong>r so genannten Mainstream-För<strong>de</strong>rung ist. Dagegen wer<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>n Mainstream-Programmen im Gegensatz zu <strong>URBAN</strong> die<br />
Städte noch nicht optimal in <strong>de</strong>n Programmverlauf eingebun<strong>de</strong>n<br />
und durch eine stärkere Konzentration auf Großprojekte<br />
und weniger integrierte Maßnahmen sind lokale Partnerschaften<br />
und die Bürgerbeteiligung weniger ausgeprägt.<br />
Stadtteil im Umbruch in Dessau<br />
Urban district un<strong>de</strong>rgoing change in Dessau