Netzwerk- und Systemtheorie I
Netzwerk- und Systemtheorie I
Netzwerk- und Systemtheorie I
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<strong>Netzwerk</strong>- <strong>und</strong> <strong>Systemtheorie</strong> I<br />
Teil A: <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />
Sommersemester 2006<br />
Dr. Steffen Paul<br />
Infineon Technologies AG<br />
Neubiberg<br />
2006-04-11 1
Organisatorisches<br />
� Lehrveranstaltung:<br />
Vorlesung oder Übung: Freitag 13 – 17 Uhr H2<br />
Übung : Mittwoch 13 – 15 Uhr H3<br />
Vorlesung<br />
Steffen Paul<br />
Tel. (089) 234 27462<br />
Email: Steffen.Paul@infineon.com<br />
Sprechst<strong>und</strong>e: Freitag ab 9 Uhr<br />
ITEM<br />
Übung<br />
Karin Zielinski<br />
Tel. (0421) 218-2092<br />
Email: zielinski@item.uni-bremen.de<br />
Raum: W2050<br />
Prüfung: Schriftlich, zusammen mit <strong>Systemtheorie</strong> I/II<br />
erlaubte Hilfsmittel: selbst angefertige Formelsammlung<br />
2006-04-11 2
Termine<br />
Termin<br />
28.4.<br />
3.5.<br />
12.5.<br />
24.5.<br />
26.5.<br />
31.5.<br />
9.6.<br />
14.6.<br />
23.6.<br />
28.6.<br />
7.7.<br />
12.7.<br />
Veranstaltung (h)<br />
Vorlesung 4<br />
Übung 2<br />
Vorlesung 4<br />
Übung 2<br />
Vorlesung 4<br />
Übung 2<br />
Vorlesung 4<br />
Übung 2<br />
Vorlesung 4<br />
Übung 2<br />
Vorlesung 4<br />
Übung 2<br />
Bemerkung<br />
Terminverschiebung<br />
beachten<br />
2006-04-11 3
Vorlesungsunterlagen / Literatur<br />
� Folien<br />
www.item.uni-bremen.de/home/zilli/nw06/nw.htm<br />
Passwort: NUS_06h<br />
� Literatur<br />
– Ch. Desoer, E. Kuh.<br />
Basic Circuit Theory, McGraw Hill<br />
– Ch. Desoer, E. Kuh, L. Chua.<br />
Linear and Nonlinear Circuits, McGraw Hill<br />
– H.-W. Schüssler.<br />
<strong>Netzwerk</strong>e, Signale <strong>und</strong> Systeme<br />
(2 Bde), Springer Verlag<br />
– R. Unbehauen. <strong>Systemtheorie</strong> 1,<br />
Oldenbourg Verlag<br />
– B. Girod, R. Rabenstein, A. Stenger.<br />
Einführung in die <strong>Systemtheorie</strong>, Teubner<br />
– R. Paul, S. Paul. Repetitorium<br />
Elektrotechnik, Springer<br />
– R. Paul, S. Paul. Arbeitsbuch<br />
Elektrotechnik Bd. 1, 2, Springer<br />
2006-04-11 4
Inhaltsübersicht<br />
1 Einführung: <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />
2 <strong>Netzwerk</strong>e <strong>und</strong> ihre Bestandteile<br />
3 <strong>Netzwerk</strong>analysemethoden<br />
4 Zweitore, Mehrtore<br />
5 <strong>Netzwerk</strong>e im Zeitbereich<br />
6 <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />
7 <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />
8 <strong>Netzwerk</strong>theoreme<br />
2006-04-11 5
Hilfsmittel der <strong>Netzwerk</strong>- <strong>und</strong> Systemanalyse<br />
� Kreatives Herangehen an Aufgabenstellung, Arbeit mit dem<br />
Lehrbuch, Übungsmaterial<br />
� Verfügbarkeit eines guten Taschenrechners oder PCs<br />
� Programme zur Schaltungssimulation<br />
– PSPICE (www.orcad.com)<br />
– Multisim/Electronic Workbench (www.multisim.de)<br />
– AIMSPICE (www.aimspice.com)<br />
� Programme zur mathematischen Unterstürzung<br />
– MATLAB/SIMULINK (numerische Analyse) (www.mathworks.de)<br />
– Octave (www.octave.org) (Matlab kompatibel <strong>und</strong> frei verfügbar)<br />
– Mathcad (symbolische/numerische Analyse) (www.mathcad.de)<br />
– Mathematica (symbolische/numerische Analyse) (www.wolfram.com)<br />
2006-04-11 6
1. Einführung <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />
� <strong>Netzwerk</strong>begriff<br />
� Einteilung von <strong>Netzwerk</strong>en<br />
� Elektrische <strong>und</strong> nichtelektrische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Aufgabe der <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />
2006-04-11 7
<strong>Netzwerk</strong>begriff<br />
� Ist ein mathematisches Modell zur<br />
näherungsweisen Beschreibung<br />
der physikalischen Wirklichkeit<br />
� Besteht aus der Zusammenschaltung<br />
von elektrischen Gr<strong>und</strong>elementen<br />
– ideale, nicht weiter teilbare,<br />
konzentrierte Bauelemente mit<br />
mindestens zwei Klemmen<br />
– keine Nettoladung<br />
– keine magnetische Kopplung<br />
� Angabe eines Zusammenhanges<br />
zwischen Klemmenspannung <strong>und</strong><br />
Klemmenstrom<br />
� „Bauanleitung“<br />
Klemmen<br />
� Bauelemente klein im Vergleich<br />
zur Wellenlänge d Strom an beiden Klemmen gleich)<br />
2006-04-11 8
Unterschied <strong>Netzwerk</strong>theorie vs. <strong>Systemtheorie</strong><br />
� Systeme<br />
– Betrachtung des Verhaltens<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Beziehungen zwischen anliegenden Signalen<br />
(z.B. Eingangs-Ausgangsverhaltens)<br />
� Realisierung des Verhaltens ist nicht von Interesse<br />
– Eine konkrete Realisierung eines Verhaltens<br />
� Anleitung zur Realisierung des<br />
Verhaltens<br />
� Analyse des inneren Verhaltens<br />
(Stabilität, …)<br />
V i (z)<br />
2006-04-11 9
Beispiele von Filtern<br />
2006-04-11 10
<strong>Netzwerk</strong>modell einer physikalischen Schaltung<br />
Verdrahtung einer<br />
integrierten Schaltung<br />
RC-Modell<br />
Ausbreitung eines Spannungssprunges<br />
in Zeit <strong>und</strong> Ort<br />
voltage (V)<br />
2.5<br />
2<br />
1.5<br />
1<br />
0.5<br />
x= L/10<br />
x = L/4<br />
x = L/2<br />
x= L<br />
0<br />
0 0.5 1 1.5 2 2.5<br />
time (nsec)<br />
3 3.5 4 4.5 5<br />
2006-04-11 11
Modellierung des MOS-Transistors<br />
� in Digitalschaltungen als Schalter<br />
V GS ≥ V T<br />
R on<br />
S D<br />
� in Analogschaltungen als lineare gesteuerte Quellen<br />
Art des Modells hängt von dessen Verwendungszweck ab<br />
2006-04-11 12
1. Einführung <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />
� <strong>Netzwerk</strong>begriff<br />
� Einteilung von <strong>Netzwerk</strong>en<br />
� Elektrische <strong>und</strong> nichtelektrische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Aufgabe der <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />
2006-04-11 13
Einteilung von <strong>Netzwerk</strong>en<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e können nach verschiedenen Kriterien unterteilt werden<br />
– Eigenschaften der <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />
� Resistive <strong>Netzwerk</strong>e: keine Energiespeicherung (gedächtnislos)<br />
� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e: enthalten Energiespeicher (Zustand, Gedächtnis)<br />
� Lineare <strong>Netzwerk</strong>e: lineares Klemmenverhalten der <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />
� Nichtlineare <strong>Netzwerk</strong>e: nichtlineares Klemmenverhalten der<br />
<strong>Netzwerk</strong>elemente (z.B. Diode)<br />
� Zeitinvariante <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Zeitvariante <strong>Netzwerk</strong>e<br />
– Arten von Signalen im <strong>Netzwerk</strong><br />
2006-04-11 14
Einteilung von <strong>Netzwerk</strong>en nach Signalen<br />
Signal<br />
kontinuierlich<br />
wertdiskret<br />
Zeit<br />
kontinuierlich wertdiskret<br />
2006-04-11 15
1. Einführung <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />
� <strong>Netzwerk</strong>begriff<br />
� Einteilung von <strong>Netzwerk</strong>en<br />
� Elektrische <strong>und</strong> nichtelektrische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Aufgabe der <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />
2006-04-11 16
Elektrische <strong>und</strong> nichtelektrische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
Sehr allgemeines <strong>Netzwerk</strong>modell<br />
besteht aus Verschaltung von<br />
Elementen mit<br />
� Flußgröße i<br />
� Differenzgröße u<br />
Verschaltung<br />
i<br />
u<br />
Gr<strong>und</strong>elemente<br />
<strong>Netzwerk</strong> elektrisches mechanisches thermisches<br />
Flußgröße i Strom Kraft Wärmestrom<br />
([A]) ([N]) ([Nm/s])<br />
Differenzgröße u Spannung Geschwindigkeit Temperatur<br />
([V]) ([m/s]) ([grd])<br />
2006-04-11 17
2006-04-11 18<br />
Quelle: Reinschke/Schwarz. Verfahren zur rechnergestützten Analyse linearer <strong>Netzwerk</strong>e
1. Einführung <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />
� <strong>Netzwerk</strong>begriff<br />
� Einteilung von <strong>Netzwerk</strong>en<br />
� Elektrische <strong>und</strong> nichtelektrische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Aufgabe der <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />
2006-04-11 19
Technische Aufgabenstellungen<br />
Gegeben<br />
Gesucht<br />
<strong>Netzwerk</strong><br />
Gesucht<br />
Analyse Synthese<br />
Übertragungsverhalten<br />
Gegeben<br />
2006-04-11 20
Systeme – <strong>Netzwerk</strong>e: Beispiele der <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />
Gegeben: Spannungsübertragungsfunktion<br />
p + 0.83<br />
Hp ( ) =<br />
p + 13<br />
Gesucht:<br />
<strong>Netzwerk</strong>realisierungen<br />
Eigenschaften von a), b), c):<br />
� Identische<br />
Spannungsübertragungsfunktionen<br />
� Unterschiedlicher Zahl Elemente<br />
(insbesondere Kondensatoren)<br />
� Bei a) <strong>und</strong> b) ist Übertragungsfunktion<br />
unabhängig von Beschaltung des<br />
Ausganges<br />
2006-04-11 21
Dimensionierungen<br />
a)<br />
b)<br />
c)<br />
R = 120kΩ<br />
1<br />
R = 7,792kΩ<br />
2<br />
C = 1μF<br />
1<br />
C = 1μF<br />
2<br />
R = 100kΩ<br />
1<br />
R = 100kΩ<br />
2<br />
C = 12μF<br />
1<br />
C = 0,769μF<br />
2<br />
R = 10,4kΩ<br />
1<br />
R = 16,22kΩ<br />
2<br />
R = 1,11kΩ<br />
3<br />
C = 74,4μF<br />
2<br />
2006-04-11 22
2. <strong>Netzwerk</strong>e <strong>und</strong> ihre Bestandteile<br />
� Kirchhoffsche Gleichungen<br />
� <strong>Netzwerk</strong>topologie<br />
� <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />
� <strong>Netzwerk</strong>erregung<br />
Aufgaben: Arbeitsbuch Bd. 1, Kap. 3.1<br />
2006-04-11 23
Kirchhoffsche Gesetze<br />
� Beschreiben das Verbindungsmehrtor,<br />
also die Verschaltung der Elemente<br />
� im quasistationären Fall gelten:<br />
– Knotensatz<br />
∑i k = 0<br />
– Maschensatz<br />
(geschlossener Weg im <strong>Netzwerk</strong>)<br />
k<br />
∑uk = 0<br />
k<br />
Verschaltung<br />
i<br />
u<br />
Gr<strong>und</strong>elemente<br />
2006-04-11 24
K1<br />
K2<br />
Kirchhoffsche Gleichungen - Beispiel<br />
M1<br />
M2 M3<br />
K3<br />
Maschengleichungen<br />
Knotengleichungen<br />
2006-04-11 25
2. <strong>Netzwerk</strong>e <strong>und</strong> ihre Bestandteile<br />
� Kirchhoffsche Gleichungen<br />
� <strong>Netzwerk</strong>topologie<br />
� <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />
� <strong>Netzwerk</strong>erregung<br />
Aufgaben: Arbeitsbuch Bd. 1, Kap. 3.4<br />
2006-04-11 26
<strong>Netzwerk</strong>toplogie<br />
� Ziel:<br />
Betrachtung der Topologie eines <strong>Netzwerk</strong>es, um eine vollständige<br />
mathematische Beschreibung des <strong>Netzwerk</strong>es zu erhalten<br />
� Begriffe<br />
– Graph<br />
– Knoten<br />
– Zweig<br />
– Masche<br />
– Baum<br />
� Vorgehensweise:<br />
Ersetzen aller <strong>Netzwerk</strong>elemente durch Kanten<br />
2006-04-11 27
Graph (1)<br />
� Der Graph G besteht aus einer Menge von Knoten V <strong>und</strong> einer<br />
Menge von Zweigen E, wobei ein Zweig zwei Knoten verbindet.<br />
(Ein Zweig, der nur mit einem Knoten verb<strong>und</strong>en<br />
ist, ist bei <strong>Netzwerk</strong>en ohne Bedeutung)<br />
� Zusammenhängender Graph:<br />
Zwischen beliebigen zwei Knoten<br />
gibt es stets eine Verbindung aus<br />
Zweigen des Graphen<br />
� Knoten:<br />
Verbindungspunkt von mindestens<br />
zwei <strong>Netzwerk</strong>elementen<br />
� Zweig:<br />
Verbindungszug zwischen zwei Knoten<br />
� Numerierung der<br />
Knoten <strong>und</strong> Zweige<br />
2006-04-11 28
Graph (2)<br />
� Masche: Zusammenhängender<br />
Teilgraph, in dessen Knoten je zwei<br />
Zweige verknüpft sind<br />
� Baum: Zusammenhängender<br />
Teilgraph, der keine Masche enthält<br />
� Vollständiger Baum :<br />
Baum, der alle Knoten enthält<br />
� Enthält z = k −1 Zweige<br />
B<br />
� Es verbleiben zV = z− zB = z− k<br />
+1<br />
Verbindungszweige,<br />
die nicht zum Baum gehören<br />
2006-04-11 29
Graph (3)<br />
� F<strong>und</strong>amentalsystem von Maschen:<br />
Alle Maschen, die jeweils nur<br />
einen Verbindungszweig enthalten<br />
� Schnittmenge<br />
(eines zusammenhängenden Graphen):<br />
Minimale Teilmenge von Zweigen,<br />
die den Graphen in zwei Teile<br />
zerfallen läßt<br />
� F<strong>und</strong>amentalsystem von<br />
Schnittmengen:<br />
Alle Schnittmengen, die jeweils nur<br />
einen Baumzweig enthalten<br />
2006-04-11 30
Graph (4)<br />
� Gerichteter Graph:<br />
Strom <strong>und</strong> Spannung sind<br />
gerichtete Größen, daher ist es<br />
notwendig, in den Zweigen<br />
Richtungen einzuführen, deren<br />
Wahl ist beliebig<br />
� Stromrichtung <strong>und</strong> Richtung des<br />
Spannungsabfalls gleich<br />
� Planarer Graph: Graph, der durch<br />
kreuzungsfrei in der Ebene<br />
zeichnen läßt<br />
2006-04-11 31
Graph (5), Inzidenzmatrizen<br />
� Erfassung der Graphenstruktur durch Inzidenzmatrizen<br />
1.) Nummerierung aller Knoten <strong>und</strong> Zweige<br />
2.) Einführen einer Orientierung in den Zweigen<br />
Folgende Inzidenzmatrizen können eingeführt werden:<br />
� Knoten-Zweig-Inzidenzmatrix<br />
� Maschen-Zweig-Inzidenzmatrix<br />
� F<strong>und</strong>amentalmaschen-Zweig-Inzidenzmatrix<br />
� F<strong>und</strong>amentalschnittmengen-Zweig-Inzidenzmatrix<br />
2006-04-11 32
Knoten-Zweig-Inzidenzmatrizen<br />
K<br />
v<br />
⎛k11 K k1z<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
=<br />
⎜<br />
M O M<br />
⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝kk1 L kkz<br />
⎠<br />
Zweige<br />
� Kirchhoffsche Gleichungen für alle Knoten<br />
� Jeder Zweig verbindet zwei Knoten (in jeder Spalte +1, -1 paarweise -<br />
> Spaltensumme aller Spalten ist immer 0<br />
-> 1 Knoten entfernen -> Matrix K<br />
Rang(K)= k-1<br />
Knoten<br />
⎧ + 1<br />
⎪<br />
= ⎨ − 1<br />
⎪<br />
⎩ 0<br />
� Reduzierte Knoten-Zweig-Inzidenzmatrix K besitzt k-1 Zeilen der<br />
vollständigen Knoten-Zweig-Inzidenzmatrix K v<br />
k<br />
ij<br />
KI<br />
v z<br />
= 0<br />
j-ter Zweig zeigt von<br />
Knoten i weg<br />
j-ter Zweig zeigt auf<br />
Knoten i hin<br />
j-ter Zweig ist nicht mit<br />
Knoten i verb<strong>und</strong>en<br />
2006-04-11 33
Knoten-Zweig-Inzidenzmatrizen - Beispiel<br />
� Wahl eines beliebigen Baumes<br />
� (k-1)-zeiligen Unterdeterminanten von K (k-1 Spalten von K)<br />
können nur die Werte +1, -1 <strong>und</strong> 0 annehmen (mindestens eine<br />
muss nichtsingulär sein) -> K B<br />
� zu jedem Baum läßt sich eine nichtsinguläre Matrix K B angeben<br />
T<br />
� Insgesamt gibt es det( KK<br />
) verschiedene Bäume<br />
2006-04-11 34
Maschen-Zweig-Inzidenzmatrizen<br />
M<br />
⎛m11 K m1z<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
=<br />
⎜<br />
M O M<br />
⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝mm1 L mmz<br />
⎠<br />
Zweige<br />
� Kirchhoffsche Gleichungen für Maschen<br />
� Bestimmung eines vollständigen Systems unabhängiger Maschen:<br />
– Wähle willkürlich eine erste Masche <strong>und</strong> entferne einen der zu dieser<br />
Masche gehörenden Zweige.<br />
– Wiederhole den letzten Schritte solange, bis keine Masche mehr existiert<br />
� Bestimmung von M auch über F<strong>und</strong>amentalsystem von Maschen<br />
(F<strong>und</strong>amentalmaschen-Zweig-Inzidenzmatrix)<br />
� Rang(M) = z-k+1<br />
Maschen<br />
m<br />
ij<br />
⎧ + 1<br />
⎪<br />
= ⎨ − 1<br />
⎪<br />
⎩ 0<br />
MU<br />
z<br />
j-ter Zweig gleichsinnig<br />
zur i-ten Masche<br />
j-ter Zweig gegensinnig<br />
zur i-ten Masche<br />
j-ter Zweig nicht in i-ter<br />
Masche<br />
= 0<br />
2006-04-11 35
Maschen-Zweig-Inzidenzmatrizen - Beispiel<br />
� Wahl der Maschen<br />
� Bestimmung der Maschen durch schrittweises Aufstellen (s.o.)<br />
� z = 12, k = 9 , somit 4 unabhängige Maschengleichungen<br />
2006-04-11 36
1<br />
Zusammenhang K, M<br />
� Es gilt:<br />
Masche 3, Knoten 5<br />
K(3,:)*M(5,:)^T<br />
KM<br />
T<br />
= 0<br />
1 2 3 4<br />
5<br />
6 7 8<br />
MK<br />
T<br />
= 0<br />
⎡ 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0⎤<br />
⎢<br />
−1 −1 0 0 −1<br />
0 0 0 0 0 0 0<br />
⎥<br />
⎢ ⎥<br />
⎢ 0 1 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0⎥<br />
⎢ ⎥<br />
0 0 −1<br />
0 0 0 1 0 0 0 0 0<br />
K = ⎢ ⎥<br />
⎢ 0 0 0 −1<br />
1 0 0 1 1 0 0 0⎥<br />
⎢ ⎥<br />
⎢ 0 0 0 0 0 0 0 −1 0 −1<br />
0 0 ⎥<br />
⎢ 0 0 0 0 0 0 0 0 −1<br />
1 1 0⎥<br />
⎢ ⎥<br />
⎣ 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 −1<br />
1 ⎦<br />
2006-04-11 37
Satz von Tellegen<br />
Aus<br />
KM = 0 MK = 0<br />
ergeben sich allein aus den Kirchhoffschen Gleichungen folgende<br />
Aussagen:<br />
1) die Leistung an Toren verschwindet<br />
T<br />
n<br />
0 u () ti () t<br />
= ∑<br />
k = 1<br />
k k<br />
2) Für zwei <strong>Netzwerk</strong>e mit verschiedenen Elementen aber identischen<br />
Kirchhoffschen Gleichungen gilt (Lösungen ( u (), t i ()),( t uˆ (), t iˆ()) t<br />
)<br />
n n<br />
0 = u () tiˆ() t = uˆ () ti () t<br />
∑ ∑<br />
k k k k<br />
k= 1 k=<br />
1<br />
T<br />
k k k k<br />
2006-04-11 38
Schnittmengen-Zweig-Inzidenzmatrizen<br />
S<br />
⎛s11 K s1z<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
=<br />
⎜<br />
M O M<br />
⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝sm1 L smz<br />
⎠<br />
� Kirchhoffsche Gleichungen für Schnittmengen<br />
� Rang(S) = k-1<br />
Zweige<br />
Schnittmengen<br />
⎧ + 1<br />
⎪<br />
= ⎨ − 1<br />
⎪<br />
⎩ 0<br />
� Schnittmengen-Zweig-Inzidenzmatrix liefert eine veränderte Form der<br />
Knotengleichungen KI , die durch Linksmultiplikation mit einer<br />
v z=<br />
0<br />
nichtsingulären Matrix ineinander übergehen:<br />
S = AKv<br />
s<br />
ij<br />
A nichtsingulär<br />
SIz<br />
j-ter Zweig gleichsinnig in<br />
i-ter Schnittmenge<br />
j-ter Zweig gegensinning in<br />
i-ter Schnittmenge<br />
j-ter Zweig nicht in i-ter<br />
Schnittmenge<br />
= 0<br />
2006-04-11 39
Schnittmengen-Zweig-Inzidenzmatrizen - Beispiel<br />
� Wahl der Schnittmengen<br />
� k -1 Schnittmengen<br />
� Entspricht Knotengleichungen von komplexeren Hüllen<br />
� Beachte: Stellt man F<strong>und</strong>amentalschnittmengen direkt aus dem<br />
<strong>Netzwerk</strong> auf, so muß die Orientierung des Schnittes mit dem Strom<br />
in geschnittenen Baumzweig übereinstimmen, damit man die Form<br />
I<br />
K 1 V ⎜ ⎟ 0<br />
⎝IB⎠ ( ) ⎛ ⎞ V<br />
=<br />
direkt erhält<br />
2006-04-11 40
Zusammenfassung Inzidenzmatrizen<br />
� Knoten- <strong>und</strong> Maschengleichungen<br />
für Zweiggrößen<br />
⎛K 0⎞⎛<br />
Iz<br />
⎞<br />
⎜ ⎟⎜<br />
⎟ = 0<br />
⎝0 M⎠⎝Uz⎠<br />
� Rang(K)+Rang(M)= k-1 + z-k+1 = z , also für 2z Unbekannte z<br />
linear unabhängige Gleichungen<br />
� Übergang zwischen den verschiedenen Inzidenzmatrizen durch<br />
nichtsinguläre Transformationen<br />
⎛T10 ⎞⎛K 0⎞⎛<br />
Iz⎞<br />
⎜ ⎟⎜ ⎟⎜<br />
⎟<br />
⎝0 T2⎠⎝ ⎠⎝Uz⎠<br />
=<br />
0<br />
0 M ⎛ IV<br />
⎞<br />
T<br />
⎜ ⎟<br />
⎛−M ⎞<br />
B 1 0 0<br />
= ⎜ ⎟<br />
⎜<br />
IB<br />
⎟<br />
⎝ 0 0 1 M ⎠<br />
⎜U⎟ B V<br />
⎜ ⎟<br />
⎝UB⎠ 2006-04-11 41
2. <strong>Netzwerk</strong>e <strong>und</strong> ihre Bestandteile<br />
� Kirchhoffsche Gleichungen<br />
� <strong>Netzwerk</strong>topologie<br />
� <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />
� <strong>Netzwerk</strong>erregung<br />
Aufgaben: Arbeitsbuch Bd. 2, Kap. 8.2, 8.5<br />
2006-04-11 42
<strong>Netzwerk</strong>elemente - Einteilung<br />
� Anzahl der Pole (Klemmen):<br />
– Zweipole oder Eintore,<br />
– Vierpole oder Zweitore,<br />
– Mehrtore<br />
Passive <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />
� Widerstand R<br />
� Kondensator C<br />
� Induktivität L<br />
� Übertrager (ideal)<br />
� Gyrator<br />
� Nullator, Norator<br />
� linear/nichtlinear<br />
� zeitinvariant, zeitvariant<br />
� ohne/mit Gedächtnis<br />
Aktive <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />
� Ideale Spannungsquelle<br />
– unabhängig<br />
– gesteuert<br />
� Ideale Stromquelle<br />
– unabhängig<br />
– gesteuert<br />
2006-04-11 43
Beispiele <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />
� nichtlineare Widerstände<br />
– Kalt-/Heißleiter , Dioden, Glühlampe<br />
� nichtlineare Kapazitäten<br />
– Sperrschicht, Diffusionskapazität, Raumladekapazität, Varaktordiode<br />
� zeitvariante Kapazitäten<br />
– kapazitive Sensoren, Kondensatormikrophon<br />
� nichtlineare Induktivitäten<br />
– Spulen mit mag. Kreis,<br />
2006-04-11 44
<strong>Netzwerk</strong>gr<strong>und</strong>elemente R, C, L<br />
Strömungsfeld Elektrostatisches Feld Magnetisches Feld<br />
u = f(i) Q = f(u)<br />
φ= f(i)<br />
lineares NWE nichtlineares NWE<br />
zeitunabhängig zeitabhängig<br />
zeitunabhängig zeitabhängig<br />
2006-04-11 45
Resistiver Zweipol<br />
� Zweipol mit u,i-Verhalten durch den Nullpunkt <strong>und</strong> frei von<br />
elektrischen <strong>und</strong> magnetischen Speichervorgängen<br />
� stets irreversible Energiewandlung elektrische Energie -> Wärme<br />
� wirkt stets als Verbraucher<br />
� <strong>Netzwerk</strong>modell für Stromleitungsvorgänge des Strömungsfeldes<br />
� gedächtnislos<br />
(Verhalten hängt nur von Momentanwerten <strong>und</strong> momentanem Zeitpunkt ab)<br />
2006-04-11 46
Resistiver Zweipol<br />
� <strong>Netzwerk</strong>modell für Stromleitungsvorgänge des<br />
Strömungsfeldes<br />
� Zweipol mit u,i-Verhalten durch den Nullpunkt <strong>und</strong> frei von<br />
elektrischen <strong>und</strong> magnetischen Speichervorgängen<br />
� stets irreversible Energiewandlung elektrische Energie -> Wärme<br />
� wirkt stets als Verbraucher<br />
� gedächtnislos<br />
(Verhalten hängt nur von Momentanwerten <strong>und</strong> momentanem Zeitpunkt ab)<br />
2006-04-11 47
Resistiver Zweipol (2)<br />
Allgemeiner zeitinvarianter Fall<br />
0 = fut ( (), it ())<br />
Ohmscher Widerstand: R konstant<br />
ut () = R⋅it ()<br />
it () = G⋅ut ()<br />
2006-04-11 48
Kapazitiver Zweipol<br />
Definitionsgleichung:<br />
QAB = CABuAB → Q= C⋅u � <strong>Netzwerk</strong>modell für Verbindung von Stromkreis <strong>und</strong> el. Feld im<br />
Nichtleiter<br />
� Ladungs-Spannungsverhalten (Q,u- Verhalten) kennzeichnet<br />
Speicherung elektrischer Feldenergie im Dielektrikum<br />
� verlustloses Element<br />
� Q-u- Relation geht durch Ursprung oder nicht (Anfangsladung),<br />
gedächtnisbehaftet<br />
2006-04-11 49
Kapazitiver Zweipol, i-u- Beziehung<br />
Gleichspannung u C<br />
zeitveränderliche<br />
Spannung u C<br />
Konvektions- (i K ) <strong>und</strong><br />
Verschiebungsstrom (i V )<br />
Konvektionsstrom in Zuleitungen<br />
i<br />
{ K<br />
dQ dCu ( ⋅ C )<br />
= =<br />
1442443<br />
dt dt<br />
transportierte Ladung in<br />
Zuleitung pro Zeitspannung Änderung der Plattenladung<br />
pro Zeitspanne<br />
oder<br />
dCu ( C) duC dC<br />
i ≡ iK = = C ⋅ + u ⋅<br />
C= const C uC= const<br />
dt dt dt<br />
für zeitinvariante Kapazität C<br />
duC<br />
i ≡ i = C K<br />
dt<br />
Stromfluß nur bei zeitveränderlicher Spannung!<br />
2006-04-11 50
Ladungsspeicherung, Gedächtniswirkung<br />
zeitinvariante Kapazität:<br />
gleichwertig<br />
t<br />
1 1<br />
ut () = ut ( ) + = + −<br />
{ o ∫ idt ut ( o) ( Qt () Qt ( o))<br />
C C<br />
Vorgeschichte to<br />
123<br />
Gegenwart<br />
t<br />
Qt () = Qt ( ) +<br />
{ o ∫ idt Ladungs-Strombeziehung<br />
Anfangsladung t am Kondensator<br />
o {<br />
Gegenwart<br />
� Kondensatorspannung/-Ladung abhängig von Anfangsspannung/ladung<br />
� Ladungsänderung gleich Zeitintegral des Stromes<br />
� Spannung/Ladung ist stetig (-> Zustandsgröße)<br />
2006-04-11 51
Kapazitiver Zweipol<br />
Zeitabhängige (lineare)<br />
Kapazität<br />
Qt () = Ctut ()() oder<br />
dQ dCu ( ) du dC<br />
it () = = = Ct () + ut ()<br />
dt dt dt dt<br />
Stromfluß auch bei<br />
anliegender<br />
Gleichspannung !<br />
2006-04-11 52
Induktiver Zweipol<br />
� <strong>Netzwerk</strong>modell für die Verbindung von Stromkreis <strong>und</strong><br />
magnetischem Feld<br />
� Speicherung magnetischer Feldenergie<br />
� verlustloses Element<br />
� Ψ-i- Relation geht durch Ursprung oder nicht (-> Anfangsfluß,<br />
Anfangszustand)<br />
2006-04-11 53
Induktiver Zweipol (2)<br />
zeitinvariante Induktivität:<br />
t<br />
1 1<br />
it () = it ( ) + utdt () = it ( ) + () t − ( t )<br />
L L<br />
Anfangswert to 14243<br />
{ o ∫<br />
o ( Ψ Ψ o )<br />
Gegenwart<br />
� Spulenstrom abhängig vom Anfangsstrom<br />
� Flußänderung gleich Zeitintegral der Spannung<br />
� Strom/Fluß ist stetig (-> Zustandsgröße)<br />
2006-04-11 54
Induktiver Zweipol (2)<br />
Lineare zeitunabhängige<br />
Induktivität L<br />
di Ψ<br />
u = L mit L= = const<br />
dt i<br />
t<br />
1 1<br />
it () = it ( ) + utdt () = it ( ) + () t − ( t )<br />
L L<br />
Anfangswert to 14243<br />
{ o ∫<br />
o ( Ψ Ψ o )<br />
Gegenwart<br />
2006-04-11 55
Nullator, Norator, Nullor<br />
� Zweipole, die bei der Modellierung von Operationsverstärkern<br />
(OPV) verwendet werden<br />
OPV<br />
Eingangstor<br />
OPV<br />
Ausgangstor<br />
� Nullator <strong>und</strong> Norator treten immer nur paarweise auf!<br />
2006-04-11 56
Operationsverstärker<br />
invertierender<br />
Eingang<br />
Schaltsymbol<br />
N<br />
P<br />
positive<br />
Versorgungsspannung<br />
+U B<br />
-UB nichtinvertierender<br />
Eingang<br />
negative<br />
Versorgungsspannung<br />
A<br />
u -<br />
u d<br />
N<br />
P<br />
u +<br />
Gr<strong>und</strong>schaltung<br />
+U CC<br />
-U EE<br />
� Bezeichnung herrührend vom Einsatz in Analogrechnern<br />
i a<br />
i B+<br />
i B-<br />
U CC<br />
ua UEE � große Verbreitung als eigenständiges Bauelement in Elektronik,<br />
Gr<strong>und</strong>element der analogen Signalverarbeitung<br />
2006-04-11 57
Typisches Modell<br />
Übertragungsverhalten Ersatzschaltung<br />
linearer Bereich<br />
(sehr schmal)<br />
-U CC /A u<br />
Sättigung<br />
+U CC<br />
-U CC<br />
Virtueller Kurzschluß:<br />
u + = u - (u d = 0), A u -><br />
Ausgangsstrom:<br />
i a = i B+ - i B-<br />
Sättigung<br />
Steigung A u<br />
U CC /A u<br />
u d<br />
ideal: A u -><br />
∞<br />
∞<br />
u d<br />
-<br />
+<br />
r d<br />
A uu d<br />
r a<br />
Eingangswiderstand r i<br />
Ausgangswiderstand r a<br />
Leerlaufspannungs-<br />
verstärkung A u<br />
u a<br />
typisch ideal<br />
10 6 -10 12 Ω<br />
10..100 Ω<br />
10 5 ..10 7<br />
Idealer OPV:<br />
� Übertragungsverhalten nur durch Rückkopplungsnetzwerk bestimmt<br />
� Verstärkereinflüsse eliminiert<br />
∞<br />
0<br />
∞<br />
2006-04-11 58
u +<br />
u -<br />
Operationsverstärker: Schaltungsaufbau<br />
2006-04-11 59
Idealer Übertrager<br />
� Idealisierte Modellierung des realen Übertragers (Transformators)<br />
� Lineares, resistives Zweitor (kein dynamisches Element!)<br />
� Unendliche Eigeniduktivität<br />
� Verlustlos<br />
u = üu<br />
1 2<br />
1<br />
i =− i<br />
ü<br />
1 2<br />
2006-04-11 60
Unabhängige ideale Quellen<br />
� Unendlich große Leistungsergiebigkeit (Gegensatz reale Quelle)<br />
� <strong>Netzwerk</strong>elemente parallel zur idealen Spannungsquelle (in Reihe<br />
zur idealen Stromquelle) können durch Leerlauf (Kurzschluß)<br />
ersetzt werden<br />
� Quellen (Umsatzort nichtelektrischer in elektrische Energie):<br />
Ursache der Ströme <strong>und</strong> Spannungen in <strong>Netzwerk</strong>en<br />
Ideale Spannungsquelle:<br />
Klemmenspannung unabhängig<br />
vom durchfließenden Strom<br />
DIN<br />
Ideale Stromquelle:<br />
Klemmenstrom unabhängig<br />
von der anliegenden Spannung<br />
ut () = uq() t = uAB() t it () = i ()<br />
−∞< i
Gesteuerte Quellen<br />
� Zweitore, bei denen die Stärke einer Quelle vom Strom- oder<br />
Spannungswert des anderen Tores abhängt<br />
� Steuerung ist leistungslos<br />
� Nicht umkehrbar<br />
Spannungsverstärker<br />
Transimpedanzverstärker<br />
Transkonduktanzverstärker<br />
Stromverstärker<br />
2006-04-11 62
2. <strong>Netzwerk</strong>e <strong>und</strong> ihre Bestandteile<br />
� Kirchhoffsche Gleichungen<br />
� <strong>Netzwerk</strong>topologie<br />
� <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />
� <strong>Netzwerk</strong>erregung<br />
2006-04-11 63
<strong>Netzwerk</strong>erregungen<br />
� <strong>Netzwerk</strong>erregungen<br />
– sind die an <strong>Netzwerk</strong>e angeschlossene Quellen<br />
– Informationsquellen wie Sprache, Musik, Bild- oder Datensignale sind<br />
i.R. statistisch<br />
– Verhalten eines <strong>Netzwerk</strong>es bei diesen Signalen ist schwer zu ermitteln<br />
� Für Analyse <strong>und</strong> Synthese werden daher einfache<br />
zeitkontinuierliche Funktionen verwendet,<br />
– aus denen die technisch relevanten Erregungen zusammengesetzt<br />
werden<br />
– Ziel ist die Erfassung des <strong>Netzwerk</strong>verhaltens mit möglichst einfachen<br />
Erregungen (Testsignale)<br />
– Wahl des Testsignals hängt davon ab, welche <strong>Netzwerk</strong>eigenschaft<br />
untersucht werden soll<br />
2006-04-11 64
Zeitlich konstante Quellen<br />
� Spannungsquellen u(t) = const, Stromquellen i(t) = const<br />
� Wenn eine Lösung der <strong>Netzwerk</strong>gleichungen existiert, dann gibt es keine<br />
zeitveränderlichen Prozesse im <strong>Netzwerk</strong><br />
– Stationärer Zustand, Gleichgewichtspunkt, Arbeitspunkt<br />
– Ausgangspunkt der Kleinsignalanalyse<br />
� Konsequenz<br />
d d<br />
u = 0, i = 0<br />
i i<br />
dt dt<br />
– Kondensatorstrom verschwindet<br />
-> Ersetzen durch Leerlauf<br />
(entfernen aller in Reihe liegender Elemente)<br />
– Spulenspannung verschwindet<br />
-> Ersetzen durch Kurzschluß<br />
(kurzschließen aller parallelen Elemente)<br />
2006-04-11 65
Rechteckimpuls, Diracstoß<br />
Rechteckimpuls<br />
1 ⎛t⎞ ⎧1<br />
t < τ /2<br />
x(t)= rect ⎜ ⎟ = ⎨<br />
τ ⎝τ ⎠ ⎩0<br />
sonst<br />
Diracstoß, Deltafunktion<br />
⎧0<br />
t ≠ 0<br />
δ(t)=<br />
⎨<br />
⎩∞<br />
sonst<br />
∞<br />
∫ δ(t)dt=1<br />
−∞<br />
Ausblendeigenschaft<br />
∞<br />
∫<br />
−∞<br />
0 0<br />
ft () δ(t-t<br />
)dt= f(t<br />
)<br />
Impulsantwort eines NW<br />
∞<br />
ht () = ht ()* δ() t = h( τδ ) ( t −τ)<br />
dt<br />
∫<br />
−∞<br />
2006-04-11 66
Sprungfunktion<br />
� Einschaltvorgänge<br />
� Beziehung zur Diracfunktion<br />
dσ<br />
δ(t)=<br />
dt<br />
⎧1<br />
t > 0<br />
σ (t)= = ⎨<br />
⎩0<br />
sonst<br />
t<br />
(t)= ( )<br />
σ δτ dτ<br />
∫<br />
-∞<br />
2006-04-11 67
Harmonische Anregung<br />
� Periodizitätsbedingung: u(t) = u(t+T)<br />
� T = Periodendauer = Dauer einer Schwingung<br />
� Schwingungen/sek (Hz)<br />
ut () = uˆsin( ωt + ϕ )<br />
Amplitude<br />
� Lineare Systeme reagieren auf ein sinusförmiges Eingangssignal<br />
mit einem sinusförmigen Ausgangssignal (->Eigenfunktionen)<br />
� Zerlegung eines Eingangssignals in sinusförmige Anteile<br />
unterschiedlicher Frequenz<br />
u<br />
Phase<br />
Kreisfrequenz<br />
ut () = uˆexp( σt)sin( ωt + ϕ )<br />
1<br />
f = =<br />
T<br />
ω<br />
2π<br />
u<br />
2006-04-11 68
Zusammenfassung Kapitel 2<br />
2006-04-11 69
Zusammenfassung Inzidenzmatrizen<br />
� Knoten- <strong>und</strong> Maschengleichungen<br />
für Zweiggrößen<br />
⎛K 0 ⎞⎛<br />
Iz<br />
⎞<br />
⎜ ⎟⎜<br />
⎟=<br />
⎝ 0 M⎠⎝Uz⎠<br />
� Rang(K)+Rang(M)= k-1 + z-k+1 = z , also für 2z Unbekannte z<br />
linear unabhängige Gleichungen<br />
� Übergang zwischen den verschiedenen Inzidenzmatrizen durch<br />
nichtsinguläre Transformationen, z.B.<br />
⎛T10 ⎞⎛K 0 ⎞⎛<br />
Iz⎞<br />
⎜ ⎟⎜ ⎟⎜<br />
⎟=<br />
0<br />
0 T ⎝ 0 M⎠<br />
U<br />
⎝ 2 ⎠ ⎝ z ⎠<br />
⎛ IV<br />
⎞<br />
T<br />
⎜ ⎟<br />
⎛−M ⎞<br />
= ⎜<br />
I<br />
B 1 0 0 B ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ 0 0 1 M ⎠<br />
⎜U⎟ B V<br />
⎜ ⎟<br />
⎝UB⎠ 0<br />
2006-04-11 70
Lösung der Kirchhoffschen Gleichungen<br />
� Für die Zweigspannungen <strong>und</strong> Zweigströme gilt<br />
UI<br />
T<br />
= 0<br />
Z Z<br />
KM<br />
T<br />
= 0<br />
Lösungsvektoren der Kirchhoffschen Gleichung sind zueinander<br />
orthogonal, bzw. die Verbindungsstruktur der <strong>Netzwerk</strong>elemente ist<br />
verlustlos<br />
� Einführung eines Baumes (Baumzweige <strong>und</strong> Verbindungszweige)<br />
� Parametrisierung der Lösungsmenge der Zweigströme bzw.<br />
Zweigspannungen<br />
⎛I ⎞ ⎛ 1<br />
V ⎞<br />
I = ⎜ ⎟ = ⎜<br />
−<br />
⎟I<br />
⎝IB⎠ ⎝ KV<br />
⎠<br />
Z V<br />
⎛U⎞ ⎛−M V B ⎞<br />
U = ⎜ ⎟ = ⎜ ⎟U<br />
⎝UB ⎠ ⎝ 1<br />
⎠<br />
Z B<br />
2006-04-11 71
<strong>Netzwerk</strong>elemente, <strong>Netzwerk</strong>erregungen<br />
<strong>Netzwerk</strong>elemente<br />
� Widerstände, Kondensatoren, Spulen, Übertrager<br />
� Quellen: Strom, Spannung, unabhängige Quellen, gesteuerte<br />
Quellen<br />
<strong>Netzwerk</strong>erregungen<br />
� Konstante Quellen -> Arbeitspunkt einer Schaltung<br />
� Diracimpuls -> Impulsantwort eines Systems<br />
� Sprungfunktion -> Einschaltverhalten<br />
� Sinusförmige Erregung: harmonische Analyse, Laplace<br />
Transformation<br />
2006-04-11 72
Anhang zu 2.: Lineare Algebra<br />
Literatur<br />
� G. Strang. Lineare Algebra, Springer<br />
(sehr empfehlenswert!)<br />
� G. Golub, Ch. Van Loan. Matrix computations.<br />
Johns Hopkins University Press<br />
2006-04-11 73
Matrizen, Vektoren<br />
� Eine Matrix ist ein Zahlenschema<br />
(große Buchstaben, fett oder Tilde unten)<br />
⎛a11 a12 L a1m⎞<br />
⎜<br />
a a<br />
⎟<br />
A = ⎜ ⎟∈<br />
⎜ M M ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝an1L L anm<br />
⎠<br />
bzw. als Spaltenvektoren<br />
� Diagonalmatrix<br />
21 2mnm<br />
×<br />
( L )<br />
A = a a a ∈<br />
1 2<br />
m<br />
n× m<br />
s<br />
⎛d1 0 L 0 ⎞<br />
⎜<br />
0 d<br />
⎟<br />
= ⎜ 2 0<br />
D<br />
⎟∈<br />
⎜ M O M ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ 0 L L dn<br />
⎠<br />
� Spaltenvektor<br />
(kleine Buchstaben, fett oder Tilde<br />
unten)<br />
⎛a11 ⎞<br />
⎜<br />
a<br />
⎟<br />
= ⎜ 21 ⎟ n<br />
a ∈<br />
⎜ M ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝an1 ⎠<br />
� Zeilenvektor<br />
n× n<br />
a<br />
( a a L a )<br />
= ∈<br />
11 12 1m<br />
Einheitsmatrix d i = 1<br />
m<br />
2006-04-11 74
Matrixoperationen<br />
� Transposition von<br />
ergibt<br />
� Addition C = A + B mit c = a + b<br />
� Multiplikation<br />
⎛a11 a12 L a1m⎞<br />
⎜<br />
a a<br />
⎟<br />
A = ⎜ ⎟∈<br />
⎜ M M ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝an1L L anm<br />
⎠<br />
21 2mnm<br />
×<br />
⎛a11 a21 L an1<br />
⎞<br />
⎜<br />
a a<br />
⎟<br />
B = A = ⎜ ⎟∈<br />
⎜ M M ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝a1m L L anm<br />
⎠<br />
T 12 m2<br />
mn ×<br />
C = AB ⋅<br />
×<br />
∈ nm<br />
A<br />
ij ij ij<br />
m<br />
ij = ∑<br />
k = 1<br />
ik + kj<br />
c a b<br />
B ∈<br />
m× p<br />
C ∈<br />
n× p<br />
bij = aji<br />
B<br />
A C<br />
2006-04-11 75
Lineare Gleichungssysteme<br />
� A, b gegeben x gesucht<br />
A ⋅ x = b<br />
×<br />
∈ nm<br />
A<br />
∈ m<br />
gleichwertig ausgedrückt als Linearkombination der<br />
Spaltenvektoren von A<br />
( L ) ⋅ = x + x + L+<br />
x =<br />
1 2 m 1 1 2 2<br />
m m<br />
� Vektoren a1 a2 L amsind<br />
linear abhängig, wenn es<br />
x1, x2, L,<br />
xmungleich<br />
Null gibt, so dass<br />
xa + x a + L + x a = 0<br />
x<br />
b<br />
∈ n<br />
a a a x a a a b<br />
( )<br />
1 1 2 2 m m<br />
2006-04-11 76
Beispiel<br />
� Gegeben:<br />
� Gesucht: x<br />
⎛1 A= ⎜<br />
⎝2 3⎞<br />
⎟ =<br />
1⎠<br />
a a<br />
� Lösung: b wird dargestellt als<br />
Linearkombination der Spalten<br />
von A<br />
� Entartete Fälle<br />
⎛1 −0.5⎞<br />
A = ⎜<br />
−<br />
⎟<br />
⎝2 1 ⎠<br />
⎛0.5⎞ b = ⎜ ⎟<br />
⎝ 1 ⎠<br />
Unendlich<br />
viele Lösungen<br />
b<br />
x 2<br />
( )<br />
a 2<br />
1 2<br />
a 1<br />
x 1<br />
⎛−1⎞ b = ⎜ ⎟<br />
⎝ 3 ⎠<br />
⎛ 2 ⎞<br />
x = ⎜<br />
−<br />
⎟<br />
⎝ 1⎠<br />
⎛1 −0.5⎞<br />
A = ⎜<br />
−<br />
⎟<br />
⎝2 1 ⎠<br />
⎛−1⎞ b = ⎜ ⎟<br />
⎝ 3 ⎠<br />
x 2<br />
b<br />
keine Lösung<br />
b<br />
a 1 a2<br />
x 2<br />
a 2<br />
a 1<br />
x 1<br />
x 1<br />
2006-04-11 77
Lineare Abhängigkeit<br />
� Vektoren a1 a2 L amsind<br />
linear abhängig, wenn es<br />
x1, x2, L,<br />
xmungleich<br />
Null gibt, so dass<br />
z.B. erfüllt für<br />
aber auch für<br />
( )<br />
xa + x a + L + x a = 0<br />
1 1 2 2 m m<br />
� Beispiel Löse<br />
⎛1 A⋅ x = ⎜<br />
⎝2 3<br />
1<br />
−1 3<br />
−2⎞<br />
⎟⋅<br />
x = 0<br />
0 ⎠<br />
Gln. xa + x a + x a + x a = 0<br />
1 1 2 2 3 3 4 4<br />
⎛x1 ⎞ ⎛ 2 ⎞<br />
⎜<br />
x<br />
⎟ ⎜<br />
−<br />
⎟<br />
⎜ 2 ⎟<br />
1<br />
= ⎜ ⎟<br />
⎜x3⎟ ⎜−1⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎝x4⎠ ⎝ 0 ⎠<br />
⎛x1 ⎞ ⎛−2⎞ ⎜<br />
x<br />
⎟ ⎜ ⎟<br />
⎜ 2 ⎟<br />
4<br />
= ⎜ ⎟<br />
⎜x3⎟ ⎜ 0 ⎟<br />
⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎝x4⎠ ⎝ 5 ⎠<br />
x 2<br />
a3 a4 a 1 a2<br />
x 1<br />
2006-04-11 78
Lineare Abhängigkeit<br />
� Die ersten beiden Spalten von A sind linear unabhängig<br />
� Umformen der Gleichung:<br />
⎛x1 ⎞<br />
−1 −1<br />
⎜ ⎟<br />
⎛1 3⎞ ⎛1 3⎞ ⎛1 3 −1 −2⎞<br />
⎛1 0 2 0.4 ⎞ x<br />
⋅ = ⋅ = ⋅ ⎜ 2 ⎟<br />
⎜ ⎟ A x ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ x ⎜ ⎟ = 0<br />
⎝2 1⎠ ⎝2 1⎠ ⎝2 1 3 0 ⎠ ⎝0 1 −1 −0.8<br />
⎠ ⎜x3 ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝x4⎠ x1 =−2x3 −0.4x4<br />
� Auflösen nach x1 , x2 x = 1x + 0.8x<br />
2 3 4<br />
� Vollständige Lösung der Gleichung Ax = b kann besitzt zwei frei<br />
wählbare Parameter x3 , x4 ⎛x1 ⎞ ⎛−2 ⎜<br />
x<br />
⎟ ⎜<br />
⎜ 2⎟ 1<br />
= ⎜<br />
⎜x3⎟ ⎜ 1<br />
⎜ ⎟ ⎜<br />
⎝x4⎠ ⎝ 0<br />
−0.4<br />
⎞<br />
0.8<br />
⎟<br />
⎟<br />
⎛x3⎞ ⋅<br />
0 ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝x4⎠ ⎟<br />
1 ⎠<br />
2006-04-11 79
3. <strong>Netzwerk</strong>analysemethoden<br />
� Übersicht<br />
� Zweigstromanalyse<br />
� Maschenstromanalyse<br />
� Knotenspannungsanalyse<br />
� Modifizierte Knotenspannungsanalyse<br />
� Vergleich der Verfahren<br />
2006-04-11 1
<strong>Netzwerk</strong>gleichungen<br />
� Für ein <strong>Netzwerk</strong> sind für die Analyse gegeben:<br />
� Kirchhoffsche Gleichungen<br />
⎛ ⎞⎛<br />
⎞<br />
⎜ ⎟⎜<br />
⎟ =<br />
⎝ ⎠⎝ ⎠ 0<br />
K 0 Iz<br />
0 M Uz<br />
somit insgesamt 2 z unabhängige Gleichungen<br />
� u-i Beziehungen für alle<br />
Elemente in den Zweigen, z.B.<br />
f ( I , U ) = 0<br />
k k k<br />
– Widerstand: u = R i,<br />
– ideale Quellen<br />
– Kondensator i = c du/dt bzw.<br />
im Frequenzbereich I = p C U<br />
� Ziel: Berechnung aller Zweigspannungen <strong>und</strong> Zweigströme<br />
� Anmerkung: Hier zunächst nur lineare <strong>Netzwerk</strong>e ohne dynamische<br />
Elemente<br />
2006-04-11 2
Analyseverfahren - Übersicht<br />
2006-04-11 3
3. <strong>Netzwerk</strong>analysemethoden<br />
� Übersicht<br />
� Zweigstromanalyse<br />
� Maschenstromanalyse<br />
� Knotenspannungsanalyse<br />
� Vergleich der Verfahren<br />
2006-04-11 4
Zweigstromanalyse - Tableaugleichungen<br />
� Lineare <strong>Netzwerk</strong>elemente werden durch z lineare Gleichungen<br />
beschrieben<br />
I z<br />
R<br />
U z<br />
Beschreibende Gleichungen<br />
(i Elementeindex)<br />
I<br />
A B ⎜ ⎟ E<br />
⎝Uz⎠ ( ) ⎛ ⎞ z<br />
=<br />
I z<br />
Vektor E enthält die<br />
Erregungen (Quellen)<br />
E enthält alle<br />
bekannten Größen!<br />
RIzi − U zi<br />
= 0 I + U = U I + 0U<br />
= I<br />
U z<br />
U q<br />
0 zi zi qi<br />
I z<br />
U z<br />
I q<br />
zi zi qi<br />
2006-04-11 5
Zweigstromanalyse - Tableaugleichungen<br />
� Ziel: Bestimmung aller Zweigspannungen <strong>und</strong> Zweigströme<br />
� Methode:<br />
– Einführen von Richtungen für Strom <strong>und</strong> Spannung<br />
– Kirchhoffsche Gleichungen aufstellen<br />
– Beschreibung der <strong>Netzwerk</strong>zweige aufstellen<br />
(hier für den Fall linearer NWE)<br />
⎛K 0⎞ ⎛0⎞ ⎜ ⎟⎛ Iz ⎞ ⎛ Iz<br />
⎞<br />
0 M = =<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ ⎟⎜ ⎟ T⎜ ⎟ 0<br />
⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ ⎟ Uz Uz<br />
⎜ ⎟<br />
⎝A B⎠ ⎝E⎠ Lösung bei linearen <strong>Netzwerk</strong>elementen:<br />
⎛0⎞ ⎛ Iz<br />
⎞ −1<br />
=<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ ⎟ T 0<br />
⎝U⎠ ⎜ ⎟<br />
z ⎜ ⎟<br />
⎝E⎠ 2006-04-11 6
Beispiel<br />
� 8 Zweige, 5 Knoten -> 4<br />
Maschengleichungen, 4<br />
Knotengleichungen, 16<br />
Zweiggrößen, mit 2 Quellen<br />
⎛K0⎞ ⎛0⎞ ⎜ ⎟⎛ I ⎞ ⎛ I<br />
z z ⎞<br />
0 M = =<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ ⎟⎜ ⎟ T ⎜ ⎟ 0<br />
⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ ⎟ U U<br />
z z ⎜ ⎟<br />
⎝AB⎠ ⎝E⎠ U 7<br />
5<br />
I 7<br />
i −1<br />
0<br />
0<br />
−1<br />
1<br />
−1<br />
1<br />
0<br />
0<br />
1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
1<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0y<br />
0<br />
0 0 0 −1 −1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 1 −1 0<br />
0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 1 0 0<br />
0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1<br />
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 −1 1 0 0 0<br />
R@1D 0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 0 0 0 0<br />
0 R@2D 0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 0 0 0<br />
0 0 R@3D0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 0 0<br />
0 0 0 R@4D0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 0<br />
0 0 0 0 R@5D0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0<br />
0 0 0 0 0 R@6D0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0<br />
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0<br />
k 0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 0 0 0 0 0{<br />
I<br />
⎛ z ⎞<br />
⎜ ⎟=<br />
⎝Uz⎠ i 0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Uq1<br />
y<br />
k Iq2 {<br />
I 8<br />
2006-04-11 7<br />
U 8
i<br />
k<br />
Beispiel (Fortsetzung)<br />
� Lösung der Zweiggrößen durch symbolische Analyse (zur<br />
Demonstration von Mathematica)<br />
Uq1HR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL−Iq2 R@2DHHR@3D+R@5DL R@6D+R@4DHR@5D+R@6DLL<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
Uq1 HHR@3D+R@5DL R@6D+R@4DHR@5D+R@6DLL+Iq2 HR@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DLL<br />
−<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
Uq1 HR@2D R@4D+R@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL−Iq2 R@2DHR@1D R@5D+R@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
Iq2 R@2DHR@1D R@5D−R@3D R@6DL+Uq1 HR@2DHR@3D+R@5DL+R@3DHR@5D+R@6DLL<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
Uq1HR@2D R@4D−R@3D R@6DL+Iq2 R@2DHR@1DHR@3D+R@4DL+R@3DHR@4D+R@6DLL<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
Iq2 R@2DHR@3D R@4D+R@1DHR@3D+R@4D+R@5DLL+Uq1 HR@3D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DLL<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
−Uq1HR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+Iq2 R@2DHHR@3D+R@5DL R@6D+R@4DHR@5D+R@6DLL<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
−Iq2<br />
R@1DHUq1 HR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL−Iq2 R@2DHHR@3D+R@5DL R@6D+R@4DHR@5D+R@6DLLL<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
R@2DHUq1 HHR@3D+R@5DL R@6D+R@4DHR@5D+R@6DLL+Iq2 HR@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DLLL<br />
−<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
R@3DHUq1 HR@2D R@4D+R@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL−Iq2 R@2DHR@1D R@5D+R@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DLL<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
R@4DHIq2 R@2DHR@1D R@5D−R@3D R@6DL+Uq1 HR@2DHR@3D+R@5DL+R@3DHR@5D+R@6DLLL<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
R@5DHUq1 HR@2D R@4D−R@3D R@6DL+Iq2 R@2DHR@1DHR@3D+R@4DL+R@3DHR@4D+R@6DLLL<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
HIq2 R@2DHR@3D R@4D+R@1DHR@3D+R@4D+R@5DLL+Uq1 HR@3D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DLLL R@6D<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
Uq1<br />
R@2DHUq1 HHR@3D+R@5DL R@6D+R@4DHR@5D+R@6DLL+Iq2 HR@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DLLL<br />
R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />
2006-04-11 8<br />
y<br />
{
Tableaugleichungen, Eigenschaften<br />
Vorteile<br />
� Einfache Methode, ein vollständiges Gleichungssystem für ein<br />
<strong>Netzwerk</strong> zu erhalten<br />
� Einbau aller vorkommenden Elementmodelle möglich<br />
� Auch bei nichtlinearen <strong>Netzwerk</strong>elementen anwendbar<br />
� Bei linearen <strong>Netzwerk</strong>en ist die Lösung des Gleichungssystems durch<br />
Matrixinversion möglich, aber<br />
Nachteile<br />
� Matrix T ist dünn besetzt (sparse matrix) <strong>und</strong> enthält viele Einträge +- 1<br />
– Beispiel siehe vorn: Matrix T der Dimension 16 x 16 (256 Elemente) enthält<br />
nur 38 von Null verschiedene Elemente<br />
� Tableau-Analyse ist sehr rechenintensiv (spezielle Methoden für dünn<br />
besetzte Matrizen notwendig)<br />
2006-04-11 9
Nutzung der Struktur der Kirchhoffschen Gln.<br />
� Ergebnis von oben<br />
0<br />
⎛ IV<br />
⎞<br />
T<br />
⎛ ⎞<br />
⎜ ⎟<br />
−MB1<br />
0 0 I<br />
= ⎜ ⎟<br />
⎜ B ⎟<br />
⎝ 0 0 1 M ⎠⎜UV⎟ B<br />
⎜ ⎟<br />
⎝UB⎠ � Frage:<br />
Hilft diese Aufteilung in Teilmatrizen <strong>und</strong> damit einer<br />
Parametrisierung der Lösungen der KGL für Zweigströme <strong>und</strong><br />
Zweigspannungen weiter, um die <strong>Netzwerk</strong>gleichungen<br />
umzuformen <strong>und</strong> damit ein einfaches Gleichungssystem<br />
aufzustellen?<br />
2006-04-11 10
(1)<br />
(2)<br />
(3)<br />
Zusammenfassung der beiden Beispiele<br />
� Abhängig davon, in welcher Reihenfolge die KGL benutzt werden,<br />
ergeben sich zwei unterschiedliche Lösungsmethoden!<br />
MUz = 0 KIz = 0<br />
Uz = RIz −E<br />
( )<br />
Iz = GUz −E<br />
⎛ ⎞ IV<br />
KV1 ⎜ ⎟ = 0<br />
⎝I B ⎠<br />
( ) ⎛ ⎞ E enthält<br />
Spannungsquellen<br />
⎛ 1 ⎞<br />
IZ = ⎜ ⎟IV<br />
⎝−KV⎠ UV<br />
1 MB⎜ ⎟ = 0<br />
⎝UB⎠ ⎛−MB⎞ U = ⎜ ⎟U<br />
⎝ 1 ⎠<br />
⎛ 1 ⎞<br />
MRIZ = MR ⎜ ⎟IV<br />
= ME<br />
⎝−KV 14243 ⎠<br />
⎛−MB⎞ KGUZ = KG⎜ ⎟UB<br />
= KE<br />
14243 ⎝ 1 ⎠<br />
Mögliche Parametrisierung<br />
der Lösung von (3)<br />
(3) in (2) in (1)<br />
(4)<br />
(5)<br />
R<br />
M<br />
R I = ME GU = KE<br />
MV<br />
K B<br />
G<br />
K<br />
E enthält<br />
Stromquellen<br />
Z B<br />
2006-04-11 11
Fazit der Analyse<br />
� Durch Ausnutzung der Struktur der Kirchhoffschen Gleichungen<br />
gelingt es, ein Gleichungssystem aufzustellen, das weniger<br />
Unbekannte als Zweiggrößen besitzt!<br />
� Die noch fehlenden Zweiggrößen werden wie folgt bestimmt:<br />
I K I U =−M<br />
U<br />
=−<br />
B V V<br />
⎛IV⎞ Uz= R⎜ ⎟−E<br />
⎝IB⎠ � Aus den aufgestellten Gleichung wird ersichtlich, dass scheinbar<br />
jeweils nur eine Art von Quellen verwendet werden kann<br />
� Frage: Können die reduzierten Gleichungen<br />
direkt aus dem <strong>Netzwerk</strong> abgelesen werden?<br />
V B B<br />
⎛UV⎞ Iz= G⎜ ⎟−E<br />
⎝UB⎠ R I = ME GU = KE<br />
MV<br />
K B<br />
2006-04-11 12
3. <strong>Netzwerk</strong>analysemethoden<br />
� Übersicht<br />
� Zweigstromanalyse<br />
� Maschenstromanalyse<br />
� Knotenspannungsanalyse<br />
� Vergleich der Verfahren<br />
Aufgaben: Arbeitsbuch Bd. 1, Kap. 3.4<br />
Arbeitsbuch Bd. 2, Kap. 8.3<br />
2006-04-11 13
Maschenstromanalyse<br />
� Zweigströme können durch die Ströme in den Verbindungszweigen<br />
ausgedrückt (parametrisiert) werden<br />
� Vgl. Kapitel 2, <strong>Netzwerk</strong>topologie (Folie Graph (3))<br />
� F<strong>und</strong>amentalsystem von Maschen:<br />
Alle Maschen, die jeweils nur<br />
einen Verbindungszweig enthalten<br />
� Wie kann man das Beispiel so umformen, dass<br />
F<strong>und</strong>amentalmaschen benutzt werden?<br />
2006-04-11 14
Maschenstromanalyse - Prinzip<br />
� Ziel:<br />
Durch Einführung von Maschenströmen werden die KHG auf die z-k+1<br />
Maschengleichungen reduziert, da die Maschenströme die Knotengleichungen<br />
identisch (durch Definition des Maschenstromes) erfüllen<br />
Maschenstrom:<br />
- Strom der nur in einer unabhängigen Maschen fließt<br />
- Rechengröße die i.a. nicht (nur bei spezieller Wahl der Verbindungszweige)<br />
gemessen werden kann<br />
Zweigstrom: Ströme in den Zweigen des vollständigen Baumes (ergeben sich<br />
durch die algebraische Summe der Maschenströme, meßbar)<br />
Maschenstromanalyse gültig für<br />
- lineare <strong>und</strong> nichtlineare <strong>Netzwerk</strong>e (mit Nichtlinearitäten in der Form u(i))<br />
Voraussetzung: <strong>Netzwerk</strong> enthält keine unabhängigen Stromquellen<br />
(später erweitert)<br />
2006-04-11 15
Maschenstromanalyse - Beispiel<br />
Zweigströme i 1 , i 2 , i 3<br />
Schaltung (k = 2, z = 3, m = 3-(2-1)=2)<br />
umgeordnet<br />
Maschenströme i m1 , i m2<br />
M1: i m1 R 1 + R 3 i m1 -R 3 i m2 -u q1 = 0<br />
M2: R 2 i m2 + R 3 (i m2 -i m1 ) + u q2 = 0<br />
Masche Maschenstrom<br />
i m1<br />
i m2<br />
1 (R 1 +R 12 )i m1 + a 12 R 12 i m2 = b 1 u q1<br />
2 a 21 R 12 i m1 + (R 2 +R 12 )i m2 = b 2 u q2<br />
2006-04-11 16
Maschenstromanalyse – Wahl der Stromkoordinaten<br />
� Knotengleichungen<br />
KI = 0<br />
z<br />
⎛ 1 ⎞<br />
I = ⎜<br />
−<br />
⎟I<br />
⎝ KV<br />
⎠<br />
Z V<br />
Dimension der Matrix: (k-1) X z<br />
� Lösungsmenge der Gleichung kann ausgedrückt durch Strom in<br />
Verbindungszweigen (nach Wahl eines Baumes)<br />
(1)<br />
� Aber es geht auch allgemeiner als<br />
(2)<br />
= T<br />
IZ M Im<br />
aus<br />
I m bezeichnen den Vektor der Maschenströme<br />
� F<strong>und</strong>amentalmaschenanalyse: bestimmt Ströme in<br />
Verbindungszweigen Gl (1)<br />
I<br />
KV1 ⎜ ⎟ 0<br />
⎝IB⎠ ( ) ⎛ ⎞ V<br />
=<br />
� Maschenstromanalyse: bestimmt Maschenströme Gl. (2)<br />
2006-04-11 17
Maschenstromanalyse - Herleitung<br />
� Aufstellen der Maschengleichungen<br />
MU = 0<br />
z<br />
� Aufstellen der Elementebeziehungen<br />
Uz = RIz −E<br />
� Zweigströme durch Maschenströme ausdrücken<br />
= T<br />
IZ M Im<br />
MRIZ = MRM { Im = ME<br />
R<br />
M<br />
T<br />
Matrix R M durch Konstruktion symmetrisch (sofern R symmetrisch)<br />
R I = ME<br />
M m<br />
2006-04-11 18
Maschenstromanalyse<br />
Matrixschreibweise<br />
Kurzform<br />
⎡ R11 a12R12 L a1mR1m ⎤ ⎡i ⎤ ⎡u m1<br />
q1<br />
⎤<br />
⎢<br />
a<br />
⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />
⎢ 21R21 R22 L a2mR2m i u<br />
⎥⋅ ⎢ m2⎥<br />
= ⎢ q2<br />
⎥<br />
⎢ M M O M ⎥ ⎢ M ⎥ ⎢ M ⎥<br />
⎢ ⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />
⎣am1Rm1 am2Rm2 L Rmm ⎦ ⎣imm ⎦ ⎣uqm ⎦<br />
123 ⋅ = =<br />
{ {<br />
T<br />
MRM im ME uq<br />
Maschen− impedanz− matrix<br />
Vektor der<br />
Maschenströme<br />
Vektor der<br />
Spannungsquellen<br />
Maschengleichungen für Maschenströme in M !<br />
Größen: Vorzeichenkoeffizienten a xy<br />
R ii Umlauf-, Maschen- oder Ringwiderstände<br />
R ik = R ki Koppelwiderstände<br />
2006-04-11 19
Regeln zum Aufstellen der Matrix R<br />
� Voraussetzungen für die Maschenstromanalyse<br />
– Bestimmung der unabhängigen Maschen<br />
– im NW wirken nur unabhängige Spannungsquellen<br />
(Bedingung wird später entschärft)<br />
– NWE liegen in der Form u(i) eindeutig vor<br />
� Für die Maschenwiderstandsmatrix R gilt<br />
1. Jede Matrixzeile beschreibt Schaltungsstruktur einer Masche<br />
2. den Spalten sind Maschenströme zugeordnet, den Zeilen umlaufende Maschen<br />
3. Hauptdiagonalelement: Summe der Widerstände einer Masche (Ringwiderstand) der<br />
betreffenden Masche Rii (stets positiv)<br />
4. Nebendiagonalelemente: Koppelwiderstände zwischen benachbarten Maschen<br />
(+: beide Maschenströme gleiche Richtung, sonst -). Summe der Widerstände der Masche,<br />
die vom zugehörigen Maschenstrom (der zugeordneten Spalte) durchflossen wird. Beispiel:<br />
R12 : Widerstand in Masche 1 durchflossen von im2 5. Matrix symmetrisch (nur in NW ohne gesteuerte Quellen),<br />
6. uqi rechts: Summe der jeweiligen Quellenspannungen der Masche. Richtungssinn uqm :<br />
mit Maschenstrom übereinstimmend, dann -1, sonst +1<br />
2006-04-11 20
Maschenstromanalyse - Beispiel<br />
2006-04-11 21
Lösungsmethodik Maschenstromanalyse<br />
1. <strong>Netzwerk</strong>vorbereitung durch<br />
� Bestimmung der unabhängigen Maschen (z.B. vollständiger Baum -><br />
Schleifenanalyse, Ströme in Verbindungszweigen sind Maschenströme)<br />
� Einführung der m=z-k+1 Maschenströme (Umlaufrichtung beliebig)<br />
2. Aufstellung der m Maschengleichungen<br />
� m Maschengleichungen (Zeilen), m Maschenströme (Spalten)<br />
� Hauptdiagonalelemente: Ringwiderstände der betreffenden Maschen<br />
� Nebendiagonalelement: Koppelwiderstand R xy (positiv (negativ) wenn<br />
Maschenströme i mx , i my den Widerstand in gleicher (entgegengesetzter)<br />
Richtung durchfließen (Symmetrie beachten!)<br />
� Eintrag aller unabhängigen Quellenspannungen rechts<br />
3. Lösung des Gleichungssystems nach den gesuchten Maschenströmen<br />
4. Darstellung der gesuchten Zweigströme durch die Maschenströme<br />
2006-04-11 22
Einbau weiterer NWEs in Maschenanalyse<br />
� Unabhängige Stromquellen:<br />
– durch Umwandlung in Spannungsquellen<br />
(ideale Quellen durch eingeführten Hilfsleitwert oder<br />
Quellenversetzung in einen Widerstandszweig <strong>und</strong> Wandlung)<br />
– Durch eine Stromquelle an der Schaltungsperipherie wird ein<br />
Maschenstrom gelegt, der so bekannt ist (Quelle nur in einer Masche<br />
enthalten) -> Wegfall einer Unbekannten<br />
– Eine Stromquelle, die zwei Maschen gemeinsam ist wird über eine<br />
Hilfsspannung berücksichtigt, die nach Aufstellung zweier<br />
Maschensätze wieder eliminiert wird (Supermaschenkonzept)<br />
� Gesteuerte Quellen<br />
– Gesteuerte Spannungsquellen werden wie unabhängige behandelt, die<br />
Steuergröße ist durch Maschenströme auszudrücken (-> unsymmetrische<br />
Widerstandsmatrix)<br />
– Gesteuerte Stromquellen werden wie unabhängige behandelt (s.o.)<br />
Steuergröße anschließend durch Maschenströme ausdrücken<br />
2006-04-11 23
Quellenumwandlung - <strong>Netzwerk</strong>vorbereitung<br />
� Zusammenfassung einer<br />
Stromquelle mit einem parallel<br />
liegenden Leitwert zu einer realen<br />
Quelle (Spannungsquelle mit<br />
Innenwiderstand in Reihe)<br />
� Evtl. ist vorher eine Quellenteilung<br />
notwendig (reihengeschaltete<br />
Stromquellen gleicher Stärke)<br />
2006-04-11 24
Quellenumwandlung<br />
� Umwandlung in Spannungsquelle mit Innenwiderstand<br />
realer aktiver Zweipol: beide Darstellungen besitzen gleiches Klemmenverhalten<br />
Spannungsquellenersatzschaltung:<br />
Quellenspannung u q mit reihengeschaltetem<br />
Innenwiderstand R i<br />
Stromquellenersatzschaltung:<br />
Quellenstrom i q mit parallelgeschaltetem<br />
Innenleitwert G i<br />
u = uq −iRi<br />
i = iq −iGi<br />
i = ( u −u)/<br />
R u = ( i −i)/<br />
G<br />
q i<br />
q i<br />
2006-04-11 25
Maschenstromanalyse – unabhängige Stromquelle<br />
� Stromquelle an der Schaltungsperipherie<br />
i q1<br />
R 1 R2<br />
R 3<br />
i m1 im2<br />
u q1<br />
u q2<br />
+ -<br />
R 4<br />
Erste Maschengleichung<br />
i q1 = i m1<br />
Zweite Maschengleichung<br />
(i m2 -i m1 )R 2 + i m2 (R 3 +R 4 )+ u q2 -u q1 = 0<br />
gegeben, Maschenstrom durch<br />
� im2 die Stromquelle ! Nur noch eine Maschengleichung zu lösen!<br />
Zahl der zu lösenden Gleichungen = Zahl unbekannter Maschenströme!<br />
2006-04-11 26
Maschenstromanalyse - Supermasche<br />
uq1<br />
R 1 R2<br />
R 3<br />
im1 im2<br />
iq1 Supermasche<br />
u H<br />
+ -<br />
u q2<br />
R 4<br />
Auffinden der Supermasche:<br />
• Einführen eines Spannungsabfalls über<br />
der Stromquelle<br />
• Aufstellen der Maschengleichung für<br />
i m1, i m2,<br />
• Linearkombination der Gleichungen zur<br />
Elimination des Spannungsabfalls an<br />
der Stromquelle<br />
Supermasche: Schleife, die beide Maschen<br />
mit gemeinsamer Stromquelle einschließt<br />
Schreibe Maschengleichung mit zugehörigen<br />
Maschenströmen:<br />
Supermaschengleichung:<br />
i m1 R 1 + i m2 (R 3 +R 4 )+ u q2 -u q1 = 0<br />
Zusätzlich: Zwangsbedingung durch den<br />
Stromquellenzweig (Knotengleichung):<br />
i q1 = i m2 –i m1<br />
2006-04-11 27
Maschenstromanalyse mit Stromquellen – allgemeiner Fall<br />
� Einführung von Hilfsspannungen an den Stromquellen (o.B.d.A. U z1<br />
enthält alle Hilfsspannungen)<br />
U<br />
M1 M2 ⎢ ⎥ 0<br />
⎣Uz2 ⎦<br />
[ ] ⎡ ⎤ z1<br />
=<br />
� Aufstellen der Elementebeziehungen<br />
⎡Uz1⎤ ⎢ ⎥<br />
⎡0 0 1 0 ⎤ U<br />
⎢ z2 ⎥<br />
⎡IQ1⎤ ⎢ ⎥ =<br />
− ⎢ ⎥<br />
⎢ ⎥<br />
⎣0 1 0 R⎦ Iz1<br />
⎣E⎦ ⎢ ⎥<br />
⎣ Iz2<br />
⎦<br />
� Zweigströme durch Maschenströme ausdrücken<br />
T<br />
⎡IZ1⎤ ⎡M ⎤ 1<br />
⎢ ⎥ = ⎢ ⎥I<br />
T<br />
⎣IZ2⎦ ⎣M2 ⎦<br />
m<br />
2006-04-11 28
Maschenstromanalyse mit Stromquellen – allgemeiner Fall<br />
� Elimination von U z2<br />
⎡U ⎤ ⎡1 0⎤⎡U ⎤<br />
⎡0⎤ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥⎢ ⎥<br />
⎢ ⎥<br />
⎣Uz2⎦ ⎣0 R⎦⎣Iz2 ⎦<br />
⎣E⎦ z1 z1<br />
[ M M ] = [ M M ] + [ M M ]<br />
1 2 1 2 1 2<br />
� Ausdrücken der Zweigströme durch Maschenströme<br />
⎡1 0⎤⎡1 0 ⎤⎡Uz1⎤ ⎡0⎤ 0 = [ M1 M2] ⎢ ⎥⎢ ⎥⎢ ⎥+<br />
[ M1 M<br />
T<br />
2]<br />
⎢ ⎥<br />
⎣0 R⎦⎣0 M2⎦⎣Im⎦ ⎣E⎦ � Berücksichtigung der Stromquellen<br />
T<br />
I = M I<br />
Q1 1 m<br />
2006-04-11 29
Maschenstromanalyse mit Stromquellen – allgemeiner Fall<br />
� Gesamtsystem (mit s Stromquellen)<br />
0<br />
=<br />
s<br />
0<br />
T<br />
MRM 2<br />
⎡Uz1⎤ ⎢ ⎥+<br />
⎣I⎦ T<br />
m<br />
M1<br />
−IQ1 ME<br />
M1 2 2<br />
� Umformung des Gleichungssystems durch partielle Transformation<br />
so dass Maschenströme berechnet werden können, ohne die<br />
Zweigspannung an den Stromquellen zu bestimmen<br />
2006-04-11 30
Maschenstromanalyse mit Stromquellen – allgemeiner Fall<br />
� Umformung des Gleichungssystems durch Transformation von M1 auf obere<br />
Dreiecksform (durch Linearkombination von Zeilen), (Matrizen, die sich durch<br />
diese Transformation ändern sind mit einer Tilde versehen)<br />
0<br />
=<br />
s<br />
s<br />
M % % % % T<br />
1 MRM 2 2<br />
0 ⎡Uz1⎤ ⎢ ⎥+<br />
⎣Im⎦ 0<br />
T<br />
M1<br />
ME % %<br />
2<br />
−IQ1 ⎡* * * ⎤ ⎡1 * * ⎤<br />
⎢<br />
* * *<br />
⎥ ⎢<br />
0 1 *<br />
⎥<br />
= ⎢ ⎥ ⇒ ⎢ ⎥<br />
⎢* * * ⎥ ⎢0 0 1⎥<br />
⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />
⎣* * * ⎦ ⎣0 0 0⎦<br />
� Das gelb markierte Gleichungssystem bestimmt die Maschenströme<br />
eindeutig <strong>und</strong> kann unmittelbar gelöst werden<br />
� Lösung der Zweigspannungen der Stromquellen folgt durch Einsetzen der<br />
Lösung der Maschenströme <strong>und</strong> Lösung des rot markierten Gleichungssyst.<br />
M<br />
1<br />
2006-04-11 31
Maschenstromanalyse <strong>und</strong> planare <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� In der englischsprachigen Literatur wird bei Maschen zwischen<br />
loop <strong>und</strong> mesh unterschieden.<br />
– Loop: Zusammenhängender Teilgraph, in dessen Knoten je zwei<br />
Zweige verknüpft sind (s. Definition der Masche Kap. 2)<br />
– Mesh: Zusammenhängender Teilgraph, in dessen Knoten je zwei<br />
Zweige verknüpft sind <strong>und</strong> der im Inneren keine Zweige enthält<br />
(Fenstermaschen), lassen sich nur bei planaren Graphen angeben!<br />
2006-04-11 32
Maschenstromanalyse <strong>und</strong> planare <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Die Fenstermaschen bilden ein vollständiges System von<br />
Maschengleichungen<br />
– Wähle eine Fenstermasche mit einem Zweig außen (nur ein<br />
Maschenstrom in diesem Zweig) <strong>und</strong> entferne diesen Zweig<br />
– Wiederholung des letzten Schrittes, bis keine Maschen mehr existieren<br />
� In jeder Fenstermasche wird ein Maschenstrom definiert<br />
� Sind alle Fenstermaschen gleichsinnig orientiert, dann sind die<br />
Nebendiagonalelemente stets negativ<br />
2006-04-11 33
Zusammenfassung<br />
Maschenstromanalyse<br />
2006-04-11 34
Maschenstromanalyse - Beispiel<br />
Zweigströme i 1 , i 2 , i 3<br />
Maschenströme i m1 , i m2<br />
Schaltung (k = 2, z = 3, somit m = 3-(2-1)=2)<br />
umgeordnet<br />
M1: i m1 R 1 + R 3 i m1 -R 3 i m2 -u q1 = 0<br />
M2: R 2 i m2 + R 3 (i m2 -i m1 ) + u q2 = 0<br />
Masche Maschenstrom<br />
i m1<br />
i m2<br />
Wiederholung !<br />
1 (R 1 +R 12 )i m1 + a 12 R 12 i m2 = b 1 u q1<br />
2 a 21 R 12 i m1 + (R 2 +R 12 )i m2 = b 2 u q2<br />
2006-04-11 35
Maschenstromanalyse - Supermasche<br />
uq1<br />
R 1 R2<br />
R 3<br />
im1 im2<br />
iq1 Supermasche<br />
u H<br />
+ -<br />
u q2<br />
R 4<br />
Auffinden der Supermasche:<br />
• Einführen eines Spannungsabfalls über<br />
der Stromquelle<br />
• Aufstellen der Maschengleichung für i m1,<br />
i m2,<br />
• Linearkombination der Gln zur<br />
Elimination des Spannungsabfalls an der<br />
Stromquelle<br />
Supermasche: Schleife, die beide Maschen<br />
mit gemeinsamer Stromquelle einschließt<br />
Schreibe Maschengleichung mit zugehörigen<br />
Maschenströmen:<br />
Supermaschengleichung:<br />
i m1 R 1 + i m2 (R 3 +R 4 )+ u q2 -u q1 = 0<br />
Dazu Zwangsbedingung durch den<br />
Stromquellenzweig (Knotengleichung):<br />
i q1 = i m2 –i m1<br />
Wiederholung !<br />
2006-04-11 36
Maschenstromanalyse<br />
Matrixschreibweise<br />
Kurzform<br />
⎡ R11 a12R12 L a1mR1m ⎤ ⎡i ⎤ ⎡u m1<br />
q1<br />
⎤<br />
⎢<br />
a<br />
⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />
⎢ 21R21 R22 L a2mR2m i u<br />
⎥⋅ ⎢ m2⎥<br />
= ⎢ q2<br />
⎥<br />
⎢ M M O M ⎥ ⎢ M ⎥ ⎢ M ⎥<br />
⎢ ⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />
⎣am1Rm1 am2Rm2 L Rmm ⎦ ⎣imm⎦ ⎣uqm ⎦<br />
123 ⋅ = =<br />
{ {<br />
T<br />
MRM im ME uq<br />
Maschen− Vektor der<br />
impedanz− Vektor der<br />
Maschenströme<br />
matrix<br />
Spannungsquellen<br />
Maschengleichungen für Maschenströme in M !<br />
Größen: Vorzeichenkoeffizienten a xy<br />
R ii Umlauf-, Maschen- oder Ringwiderstände<br />
R ik = R ki Koppelwiderstände<br />
2006-04-11 37
3. <strong>Netzwerk</strong>analysemethoden<br />
� Übersicht<br />
� Zweigstromanalyse<br />
� Maschenstromanalyse<br />
� Knotenspannungsanalyse<br />
� Vergleich der Verfahren<br />
Aufgaben: Arbeitsbuch Bd. 1, Kap. 3.4<br />
Arbeitsbuch Bd. 2, Kap. 8.3<br />
2006-04-11 38
Vorwissen zur Knotenspannungsanalyse<br />
� Zweigspannungen können durch die Spannungen der Baumzweige<br />
ausgedrückt (parametrisiert) werden<br />
� Vgl. Kapitel 2, <strong>Netzwerk</strong>topologie (Folie Graph (3))<br />
� Schnittmenge<br />
(eines zusammenhängenden Graphen):<br />
Minimale Teilmenge von Zweigen,<br />
die den Graphen in zwei Teile<br />
zerfallen läßt<br />
� F<strong>und</strong>amentalsystem von<br />
Schnittmengen:<br />
Alle Schnittmengen, die jeweils nur<br />
einen Baumzweig enthalten<br />
� Also Aufstellung von Knotengleichungen<br />
Wiederholung !<br />
2006-04-11 39
Knotenspannungsanalyse - Prinzip<br />
� Ziel:<br />
� Durch Einführung von Knotenspannungen werden die KHG auf die k-1<br />
Knotengleichungen reduziert, da die Knotenspannung (gegenüber einem frei<br />
wählbaren Bezugsknoten) die m= z-(k-1) Maschengleichungen identisch erfüllen.<br />
� Durch Verwendung der Knotengleichungen entfällt Suche nach Baum!<br />
Knotenspannung:<br />
- Spannung zwischen einem <strong>Netzwerk</strong>knoten <strong>und</strong> einem (frei wählbaren)<br />
Bezugspunkt, stets positiv definiert<br />
- meßbare Größe<br />
Zweigspannung: Spannung zwischen zwei <strong>Netzwerk</strong>knoten (von denen keiner<br />
Bezugsknoten sein darf)<br />
Knotenspannungsanalyse gültig für<br />
- lineare <strong>und</strong> nichtlineare <strong>Netzwerk</strong>e (mit Nichtlinearitäten in der Form i(u))<br />
- planare <strong>und</strong> nichtplanare <strong>Netzwerk</strong>e (erweitert zur Maschenstromanalyse!)<br />
Voraussetzung: <strong>Netzwerk</strong> enthält keine unabhängigen Spannungsquellen (später erw.)<br />
2006-04-11 40
Knotenspannungsanalyse - Beispiel<br />
Beispielnetzwerk (k=3, Bezugsknoten K3 -> 2 unabhängige Gleichungen)<br />
K1: i q1 = i 1 + i 2 -> G 1 u k1 + G 2 u 12 = i q1<br />
(G 1 +G 2 )u k1 –G 2 u k2 = i q1<br />
K2: -i q2 = -i 2 +i 3 -><br />
GS der Knotenspannungsanalyse<br />
-G 2 u 12 + G 3 u k2 = -i q2<br />
-G 2 u k1 + (G 2 +G 3 )u k2 = -i q2<br />
⎡G1+ G2 −G2 ⎤ ⎡u ⎤ ⎡ i<br />
k1<br />
q1<br />
⎤<br />
⎢ ⎥⋅ ⎢ ⎥ =<br />
− +<br />
⎢<br />
−<br />
⎥<br />
⎣ G2 G2 G3⎦ ⎣uk2⎦ ⎣ iq<br />
2 ⎦<br />
Knotenspannungen<br />
u k1 , u k2<br />
2006-04-11 41
Knotenspannungsanalyse – Wahl der Spannungskoordinaten<br />
� Maschengleichungen<br />
MU = 0<br />
Dimension der Matrix: (z-k+1) x z<br />
� Lösungsmenge der Gleichung kann ausgedrückt durch Spannung<br />
in Baumzweigen (nach Wahl eines Baumes)<br />
(1)<br />
⎛−MB⎞ U = ⎜ ⎟U<br />
⎝ 1 ⎠<br />
Z B<br />
� Aber es geht auch allgemeiner als<br />
(2)<br />
z<br />
= T<br />
UZ K Uk<br />
aus<br />
U k bezeichnet den Vektor der Knotenspannungen<br />
U<br />
1 MB⎜ ⎟ 0<br />
⎝UB⎠ ( ) ⎛ ⎞ V<br />
=<br />
� Schnittmengenanalyse: bestimmt Baumzweigspannungen Gl. (1)<br />
� Knotenspannungsanalyse: bestimmt Knotenspannungen Gl. (2)<br />
2006-04-11 42
Knotenspannungen<br />
� Knotenspannungen können als zusätzlich eingeführte Zweige<br />
interpretiert werden mit Leitwert 0 (Zweigstrom somit 0)<br />
� Verbinden den Bezugsknoten mit jedem anderen <strong>Netzwerk</strong>knoten<br />
<strong>und</strong> somit führt man ohne Aufwand einen Baum ein<br />
(den man nicht erst suchen muss, da man ihn selbst eingeführt hat!)<br />
� Dadurch kann auch<br />
⎛−MB⎞ UZ = ⎜ ⎟UB<br />
⎝ 1<br />
⎠<br />
verwendet werden<br />
2006-04-11 43
Knotenspannungsanalyse - Herleitung<br />
� Aufstellen der Knotengleichungen<br />
KI = 0<br />
z<br />
� Aufstellen der Elementebeziehungen (nur Stromquellen angenommen)<br />
Iz = GUz −E<br />
� Zweigspannungen durch Knotenspannungen ausdrücken<br />
= T<br />
UZ K Uj<br />
KGUZ = KGK { Uk = KE<br />
G<br />
K<br />
T<br />
Matrix G K durch Konstruktion symmetrisch (sofern G symmetrisch)<br />
GU = KE<br />
K k<br />
2006-04-11 44
Knotenspannungsanalyse<br />
� Matrixschreibweise<br />
nwan3_4<br />
Kurzform<br />
⎡ G11 −G12 L −G1m⎤ ⎡u ⎤ ⎡ i<br />
k1<br />
q1<br />
⎤<br />
⎢<br />
−G −<br />
⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />
⎢ 21 G22 L G2m u i<br />
⎥⋅ ⎢ k2⎥<br />
= ⎢ q2<br />
⎥<br />
⎢ M M O M ⎥ ⎢ M ⎥ ⎢ M ⎥<br />
⎢ ⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />
⎣−Gm1 −Gm2<br />
L Gmm ⎦ ⎣ukk⎦ ⎣iqm ⎦<br />
T<br />
KGK 123 ⋅ u = =<br />
{ k KE iq<br />
{<br />
Knoten- Vektor der Vektor der<br />
admittanz- Knotenspannungen Stromquellen<br />
matrix<br />
Größen: G ii Knotenleitwert am Knoten i<br />
G ik = G ki Koppelleitwerte zwischen Knoten i <strong>und</strong> k<br />
2006-04-11 45
Regeln zum Aufstellen der Matrix G<br />
� Voraussetzungen für die Knotenspannungsanalyse<br />
– im NW wirken nur unabhängige Stromquellen (wird später entschärft)<br />
– Nichtlinearitäten liegen in der Form i(u) eindeutig vor<br />
� Für die Knotenleitwertsmatrix G gilt<br />
– jede Matrixzeile beschreibt die Schaltungsstruktur eines Knotens, den Spalten<br />
sind die Knotenspannungen zugeordnet<br />
– Hauptdiagonalelement: Knotenleitwert = Summe aller am Knoten angeschlossenen<br />
Leitwerte, immer positiv<br />
– Nebendiagonalelemente = (-1) Koppelleitwert Gxy zwischen dem Knoten<br />
(Zeilennummer) <strong>und</strong> dem Nachbarknoten (Spaltennummer) z.B. –G12 Leitwert<br />
zwischen Knoten 1, 2. Stets negativ. Nicht vorhandene Leitwerte erhalten Eintrag 0<br />
– Die Summe der Elemente einer Zeile ergibt den Leitwert zwischen dem<br />
betrachteten Knoten <strong>und</strong> dem Bezugsknoten. Verschwindet, wenn Knoten keinen<br />
Leitwert zum Bezugsknoten hat (Rechenkontrolle), ohne gesteuerte Quellen<br />
Matrixsymmetrie<br />
– Bei den Quellenströme führt Zufluß zum Knoten auf positives, Abfluß auf negatives<br />
Vorzeichen<br />
2006-04-11 46
Knotenspannungsanalyse - Beispiel<br />
−iq 2<br />
2006-04-11 47
Lösungsmethodik Knotenspannungsanalyse<br />
1. <strong>Netzwerk</strong>vorbereitung durch<br />
– Wahl des Bezugsknotens, Knotenbenennung der k-1 Knoten.<br />
(Bezugsknoten sollte mit möglichst vielen Zweigen verb<strong>und</strong>en sein)<br />
– Einführung der k-1 Knotenspannungen<br />
2. Aufstellung der k-1 Knotengleichungen, Zweigströme durch<br />
Knotenspannungen über NWE Beziehungen ausdrücken<br />
– für die k-1 Knotengleichungen (Zeilen) <strong>und</strong> k-1 Knotenspannungen<br />
(Spalten) aufstellen<br />
– Hauptdiagonalelemente: Knotenleitwerte (Summe aller am Knoten<br />
angeschlossenen Leitwerte)<br />
– Nebendiagonalelement: (-1) Koppelleitwert G xy zwischen betreffenden<br />
Knoten <strong>und</strong> Nachbarknoten<br />
3. Lösung des Gleichungssystems nach den Knotenspannungen<br />
4. Darstellung der Zweiggrößen durch die Knotenspannungen<br />
2006-04-11 48
Einbau weiterer NWE in Knotenspannungsanalyse<br />
� Unabhängige Spannungsquellen lassen sich einbeziehen:<br />
– durch Umwandlung in Stromquellen (ideale Quellen durch eingeführte<br />
Hilfswiderstände oder Quellenverschiebung in einen Widerstandszweig <strong>und</strong><br />
Wandlung)<br />
– als bekannte Spannungsquelle zwischen einem Knoten <strong>und</strong> Bezugsknoten,<br />
anschließend Aufstellung der Knotengleichungen für die übrigen Knoten<br />
– als eine Spannungsquelle zwischen zwei Knoten (von denen keiner<br />
Referenzknoten ist)<br />
� wird über einen Hilfsstrom durch die Spannungsquelle berücksichtigt, der nach<br />
Aufstellung der Knotensätze für die beiden anliegenden Knoten wieder eliminiert wird<br />
(Superknotenkonzept) -> vgl. Supermasche<br />
� Gesteuerte Quellen<br />
– Gesteuerte Stromquellen werden wie unabhängige behandelt, die Steuergröße ist<br />
durch Knotenspannung auszudrücken (-> unsymmetrische Leitwertmatrix)<br />
– Gesteuerte Spannungsquellen werde wie unabhängige behandelt (s.o).<br />
Steuergröße anschließend durch Knotenspannungen ausdrücken<br />
2006-04-11 49
Quellenumwandlung - <strong>Netzwerk</strong>vorbereitung<br />
� Zusammenfassung einer<br />
Spannungsquelle mit einem in<br />
Reihe liegenden Widerstand zu<br />
einer realen Quelle<br />
� Evtl. ist vorher eine<br />
Quellenverschiebung notwendig<br />
2006-04-11 50
Quellenumwandlung (siehe Maschenstromanalyse)<br />
� Umwandlung in Spannungsquelle mit Innenwiderstand<br />
realer aktiver Zweipol: beide Darstellungen besitzen gleiches Klemmenverhalten<br />
Spannungsquellenersatzschaltung:<br />
Quellenspannung u q mit reihengeschaltetem<br />
Innenwiderstand R i<br />
Stromquellenersatzschaltung:<br />
Quellenstrom i q mit parallelgeschaltetem<br />
Innenleitwert G i<br />
u = uq −iR<br />
i = i −<br />
i<br />
q iGi<br />
i = ( u −u)/<br />
R u = ( i −i)/<br />
G<br />
q i<br />
q i<br />
2006-04-11 51
Knotenspannungsanalyse - Superknoten<br />
i q1<br />
G 1<br />
ih + - uq Hilfsstrom ih Superknoten<br />
k1 k2 k3<br />
u k1<br />
G 2<br />
G 3<br />
1. Verfahren: Zwangsbedingungen zwischen Knotenspannungen<br />
u k2<br />
Superknotenbedingung: u q = u k1 -u k2<br />
Knotengleichung für Superknoten:<br />
G 1 u k1 + G 3 u k2 + G 4 (u k2 -u k3 )- i q1 = 0<br />
Knotengleichung für Knoten k3:<br />
G5uk3 + G4 (uk3-uk2 )+ iq3 = 0<br />
G 4<br />
i q3<br />
1<br />
2<br />
3<br />
u k3<br />
G 5<br />
Spannungsquelle<br />
zwischen Knoten<br />
k1 <strong>und</strong> k2<br />
-> Superknoten<br />
Gln (1) - (3) bestimmen die<br />
drei Knotenspannungen<br />
2006-04-11 52
Knotenspannungsanalyse – Superknoten (2)<br />
i q1<br />
R h<br />
G 1<br />
ih uq k1 k2 k3<br />
u k1<br />
G 2<br />
2. Verfahren: Hilfsstrom i h<br />
G 3<br />
Knotengleichung für Knoten k2:<br />
+<br />
Hilfsstrom i<br />
- h<br />
Superknoten<br />
u k2<br />
G 3 u k2 + G 2 (u k2 -u k1 )+G 4 (u k2 -u k3 )+ i h = 0<br />
G 4<br />
i q3<br />
u k3<br />
G 5<br />
Spannungsquelle<br />
zwischen Knoten<br />
k1 <strong>und</strong> k2<br />
-> Superknoten<br />
Einführung eines Hilfsstromes i h führt auf die beiden Knotengleichungen<br />
Knotengleichung für Knoten k1:<br />
G 1 u k1 + G 2 (u k1 -u k2 )- i h -i q1 = 0<br />
Addition beider Gln. Eliminiert<br />
Hilfsstrom <strong>und</strong> ergibt<br />
Superknotenbeziehung!<br />
Zusätzlich Zwangsbedingung<br />
für Knotenspannungen!<br />
2006-04-11 53
u y<br />
Knotenspannungsanalyse – Gesteuerte Quelle<br />
Bezugsknoten<br />
u k1<br />
G 1<br />
G 3<br />
u x<br />
Gln.<br />
in<br />
Matrixform<br />
uq1 u G<br />
1<br />
4<br />
+ -k 1<br />
u k2<br />
2<br />
3<br />
1<br />
4<br />
k 2<br />
k 4<br />
i q2<br />
G mu x<br />
u k4<br />
G 2<br />
uk3 k3 A uu y<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
u 1 liegt durch Spannungsquelle fest<br />
Knotengl. k2<br />
G1 (uk2-uk1 )+G2 (uk2-uk3 ) = iq2 Knotengl. Superknoten k3, k4<br />
G ( u −u ) − G u + G u + G ( u − u ) = 0<br />
2 k3 k2 m x 4 k4 3 k4 k1<br />
Steuerspannung u x =u k2 -u k1<br />
Zwangsbedingung im Superknoten:<br />
u k3 -u k4 = A u u y = A u (u k4 -u k1 )<br />
⎡−G1 G1+ 2 −G2<br />
0 ⎤ ⎡uk1⎤ ⎡ iq<br />
2 ⎤<br />
⎢<br />
G<br />
⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />
− −<br />
⎢ m 3 G2+ m G2 G3+ 4 u<br />
⎥⋅ ⎢ k 2 0<br />
⎥ = ⎢ ⎥<br />
⎢ 1 0 0 0 ⎥ ⎢uk3⎥ ⎢−uq1⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />
− +<br />
⎢ ⎥<br />
⎣ Au 0 1 (1 Au) ⎦ ⎣uk 4 ⎦ ⎣ 0 ⎦<br />
Notation:<br />
G 2+m :=G 2 +G m<br />
2006-04-11 54
3. <strong>Netzwerk</strong>analysemethoden<br />
� Übersicht<br />
� Zweigstromanalyse<br />
� Maschenstromanalyse<br />
� Knotenspannungsanalyse<br />
� Vergleich der Verfahren<br />
2006-04-11 55
Vergleich Maschenstrom-, Knotenspannungsanalyse<br />
� Gegenüber Zweigstromanalyse sind beide Verfahren effizienter,<br />
da nur k- resp. z-(k-1) Gln. zu lösen sind<br />
� Knotenspannungsanalyse vorteilhafter, wenn Knotenzahl k
4. Zweitore, Mehrtore<br />
� Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />
� Zweitorbeschreibungen, Zweitorgrößen<br />
� Zusammenschaltung von Zweitoren<br />
� Rückkopplungen<br />
� Eigenschaften wichtiger Zweitore<br />
� Mehrtore<br />
2006-04-11 1
Übertragungssystem, Vierpolbegriff, Zweitor<br />
Zweitor:<br />
Beispiele<br />
� Übertragungsnetzwerk mit zwei Toren aufgebaut aus beliebigen<br />
<strong>Netzwerk</strong>elementen<br />
� Einteilung nach Merkmalen der enthaltenen NWE: linear nichtlinear,<br />
zeitabhängig, mit gesteuerten Quellen (aktiver Vierpol)...<br />
� Die sog. „Vierpoltheorie“ behandelt streng genommen nur Zweitore<br />
(exakt wäre ein Vierpol nämlich ein Dreitor!)<br />
2006-04-11 2
Vierpoltheorie – Wozu?<br />
� Die meisten Schaltungen dienen der Signalübertragung, es gibt also<br />
Eingang <strong>und</strong> Ausgang.<br />
– Verstärker, Transistor, etc.<br />
� Eingang <strong>und</strong> Ausgang bestehen immer aus einem Paar (Strom,<br />
Spannung), also einem Tor.<br />
� Das einfachste Übertragungssystem besitzt 2 Tore.<br />
� Rückkopplungsschaltungen lassen sich damit einfach untersuchen.<br />
� Vierpoltheorie ist ein Standardwerkzeug in der Schaltungstechnik<br />
� Benötigt wird ein Hilfsmittel zur Beschreibung solcher Systeme<br />
– Beschreibungsmöglichkeiten,<br />
– Zusammenschaltungen,<br />
– Liste elementarer Zweitore als Schaltungsbausteine<br />
2006-04-11 3
Strombeziehungen an den Toren<br />
� Definition der Zählpfeilrichtungen für ein Zweitor<br />
(symmetrische Pfeilrichtung)<br />
Annahmen<br />
i1<br />
u 1 u 2<br />
i‘ 1<br />
� alle externen Verbindungen erfolgen nur über die Vierpolklemmen<br />
(Einstreuung elektrischer oder magnetischer Felder ausgeschlossen,<br />
gilt streng genommen auch für nichtelektrische Systemgrößen)<br />
� Strom tritt über ein Klemmenpaar ein- <strong>und</strong> aus: i 1 = i‘ 1 , i 2 = i‘ 2 (daher<br />
kommt die Bezeichnung „Tor“)<br />
i 2<br />
i‘ 2<br />
2006-04-11 4
4. Zweitore, Mehrtore<br />
� Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />
� Zweitorbeschreibungen, Zweitorgrößen<br />
� Zusammenschaltung von Zweitoren<br />
� Rückkopplungen<br />
� Eigenschaften wichtiger Zweitore<br />
� Mehrtore<br />
2006-04-11 5
Zweitorbeschreibung<br />
� Beschreibung eines <strong>Netzwerk</strong>elementes durch Zweigspannungen<br />
<strong>und</strong> Zweigströme<br />
hier speziell (vgl. Kaptiel 3, NWE-Beschreibungen):<br />
⎛ i1<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎛a11 a12 b11b12⎞ i<br />
⎜ 2 ⎟<br />
⎜ ⎟ =<br />
⎝a21a22 b21 b22⎠⎜u1⎟ ⎜ ⎟<br />
⎝u2⎠ � Die 4 Torgrößen stehen durch 2 linear unabhängige Gleichungen<br />
untereinander in Beziehung -> GS hat zwei Freiheitsgrade<br />
� E enthält im Zweitor evtl. vorhanden unabhängige Quellen (i.d.R. 0)<br />
E<br />
<strong>Netzwerk</strong>graphen<br />
des Zweitores<br />
1 2<br />
2006-04-11 6
Bestimmung von Zweitorbeschreibungen<br />
Allgemeine Beschreibung:<br />
⎛ i1<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎛a11a12 b11 b12⎞ i<br />
⎜ 2 ⎟<br />
⎜ ⎟ = 0<br />
⎝a21 a22 b21 b22 ⎠⎜u1⎟ ⎜ ⎟<br />
⎝u2⎠ Linksmultiplikation<br />
weitere<br />
Formen<br />
möglich<br />
T<br />
=<br />
⎛b11 b12<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎝b21 b22<br />
⎠<br />
−1<br />
⎛ i1<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎛a'11 a'12 1 0⎞<br />
i<br />
⎜ 2 ⎟<br />
⎜ ⎟ = 0<br />
⎝a'21 a'22 0 1⎠⎜u1⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝u2⎠ ⎛a11 a12<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎝a21 a22<br />
⎠<br />
⎛a11 b11<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎝a21 b21<br />
⎠<br />
⎛u1⎞ ⎛a'11 a'12⎞⎛i1⎞ ⎜ ⎟ =−⎜<br />
⎟⎜ ⎟<br />
⎝u2⎠ ⎝a'21 a'22⎠⎝i2⎠ −1<br />
−1<br />
Impedanzdarstellung<br />
⎛ i1<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎛1 0 b'11 b'12⎞ i<br />
⎜ 2 ⎟<br />
⎜ ⎟ = 0<br />
⎝0 1 b'21 b'22 ⎠⎜u1⎟ ⎜ ⎟<br />
⎝u2⎠ ⎛i1⎞ ⎛b'11 b'12⎞⎛u1⎞ ⎜ ⎟ =−⎜<br />
⎟⎜ ⎟<br />
⎝i2⎠ ⎝b'21 b'22⎠⎝u2⎠ Admittanzdarstellung<br />
⎛ i1<br />
⎞<br />
⎜ ⎟<br />
⎛1 a'12 0 b'12⎞ i<br />
⎜ 2 ⎟<br />
⎜ ⎟ = 0<br />
⎝0 a'22 1 b'22 ⎠⎜u1⎟ ⎜ ⎟<br />
⎝u2⎠ ⎛ i1 ⎞ ⎛a'12 b'12⎞⎛ i2<br />
⎞<br />
⎜ ⎟ =−⎜<br />
⎟⎜ ⎟<br />
⎝u1⎠ ⎝a'22 b'22⎠⎝u2⎠ Kettendarstellung<br />
2006-04-11 7
Zweitorparameter<br />
Widerstandsparameter<br />
(Ω)<br />
⎛u1⎞ ⎛Z11 Z12⎞ ⎛i1⎞ ⎜ ⎟ = ⎜ ⎟⋅⎜ ⎟<br />
⎝u2⎠ ⎝Z21 Z22⎠ ⎝i2⎠ Leitwertparameter<br />
(S)<br />
⎛i1⎞ ⎛Y11 Y12⎞ ⎛u1⎞ ⎜ ⎟ = ⎜ ⎟⋅⎜ ⎟<br />
⎝i2⎠ ⎝Y21 Y22⎠ ⎝u2⎠ Widerstands- u. Leitwertmatrix<br />
zueinander invers!<br />
u = Zi, i = Yu,-> Z = Y -1<br />
Hybridparameter<br />
⎛u1⎞ ⎛H11 H12⎞ ⎛ i1<br />
⎞<br />
⎜ ⎟ = ⎜ ⎟⋅⎜ ⎟<br />
⎝i2 ⎠ ⎝H21 H22⎠ ⎝u2⎠ Impedanz, Spannungsrückw.<br />
Stromverst., Admittanz.<br />
Kettenparameter<br />
⎛u1⎞ ⎛A11 A12⎞ ⎛u2 ⎞<br />
⎜ ⎟ = ⎜ ⎟⋅⎜ −<br />
⎟<br />
⎝ i1 ⎠ ⎝A21 A22⎠ ⎝ i2⎠<br />
symmetrische Vorzeichen<br />
u, i eines Tores<br />
ausgedrückt durch<br />
u, i des anderen<br />
Bevorzugte Anwendungsgebiete:<br />
Widerstandsparameter allgemeine <strong>Netzwerk</strong>darstellung,<br />
Leitwertparameter allgemeine <strong>Netzwerk</strong>darstellung, elektronische<br />
Schaltungstechnik, Bauelementekennzeichnung<br />
Hybridparameter Transistortechnik (bipolar, abnehmende Tendenz)<br />
Kettenparameter Übertragungstechnik, Übertragervierpole<br />
(sehr system. Darstellung)<br />
2006-04-11 8
Experimentelle Parameterbestimmung<br />
u = Z i + Z i<br />
1 11 1 12 2<br />
u = Z i + Z i<br />
2 21 1 22 2<br />
Eingangsleerlaufwiderstand<br />
Transferwiderstand<br />
vorwärts<br />
Transferwiderstand<br />
rückwärts<br />
Ausgangsleerlaufwiderstand<br />
R 1 = 20Ω, R 2 = 5Ω,<br />
R 3 = 15Ω<br />
u1<br />
Z11 = = R1( R2+ R3)<br />
= 10Ω<br />
i<br />
Z<br />
Z<br />
1 i 2= 0<br />
u<br />
RR<br />
20⋅15 2<br />
1 3<br />
21 = = = =<br />
i1 R 2 0 1+ R2 + R3<br />
40<br />
i =<br />
12<br />
u 1<br />
i 1<br />
7.5Ω<br />
(Hinweis: Spannungsteilerregel u 2 = f(u 1), Strom i 1 =f(u 1) bei i 2 = 0<br />
u<br />
RR<br />
20⋅15 1<br />
1 3<br />
= = = =<br />
i2 R 1 0 1+ R2 + R3<br />
40<br />
i =<br />
22<br />
2<br />
i2<br />
i1=<br />
0<br />
3 2 1<br />
7.5Ω<br />
u<br />
15⋅ 25<br />
Z = = R ( R + R ) = Ω =<br />
9.38Ω<br />
40<br />
R 1<br />
R 2<br />
R 3<br />
i 2<br />
u 2<br />
(analog, Vp umkehrbar,<br />
Z 12= Z 21)<br />
2006-04-11 9
Experimentelle Y-Parameterbestimmung<br />
i<br />
= = +<br />
1 Y11 Ya Yb<br />
u 1 u 2= 0<br />
i<br />
= =−<br />
2 Y21 Yb<br />
u 1 u2=<br />
0<br />
i<br />
= = +<br />
2 Y22 Yc Yb<br />
u 2 u1=<br />
0<br />
i‘<br />
i 2<br />
i = Y u + Y u<br />
1 11 1 12 2<br />
(i‘/u 1 = Y b , i‘= -i 2 )<br />
i = Y u + Y u<br />
2 21 1 22 2<br />
2006-04-11 10
Praktische Parameterbestimmung<br />
� Die Schaltungsbedingungen „Leerlauf“ oder „Kurzschluß“ sind nicht<br />
immer praktisch durchführbar (z.B. Ausgang eines<br />
Leistungsverstärkers)<br />
� Dann Einstellung irgendwelcher anderer Beschaltungen u, i<br />
(z.B. 50 Ω Widerstand) an den Toren <strong>und</strong> Angabe der allgemeinen<br />
Beschreibung<br />
⎛ i1<br />
⎞<br />
a a b b<br />
⎜<br />
i<br />
⎟<br />
⎛ 11 12 11 12 ⎞<br />
⎜ 2 ⎟=<br />
⎜ ⎟<br />
⎝a21 a22 b21 b22 ⎠⎜u1⎟ ⎜ ⎟<br />
⎝u2⎠ � Umrechnung auf die gewünschte Zweitorbeschreibung durch<br />
Linksmultiplikation<br />
� Wahl der Zweitorbeschreibung hängt vom Verwendungszweck ab<br />
0<br />
2006-04-11 11
Bezeichnung der Parameter<br />
� Gebräuchliche<br />
Bezeichnung von<br />
Vierpolparametern<br />
zusammengesetzt aus<br />
– Torbezeichung<br />
– Beschaltung am and. Tor<br />
– Physikal. Bedeutung <strong>und</strong><br />
ggf. Richtung<br />
� Parameter beschreiben<br />
einen Verstärkungsfaktor,<br />
Leitwert oder Widerstand<br />
� C bezeichnet die inverse<br />
Hybridform (wird manchmal<br />
auch mit G bezeichnet)<br />
2006-04-11 12
Umrechnung von Parametern<br />
Gesucht<br />
Gegeben<br />
Nicht für jedes Zweitor existieren alle Darstellungen!<br />
2006-04-11 13
Streuparameter<br />
� Alternativ zu Strom <strong>und</strong> Spannung an den Toren kann man auch<br />
Streugrößen einführen (in Anlehnung an hin- <strong>und</strong> rücklaufende<br />
Wellen bei Leitungen), Z w ist ein reeller Wellenwiderstand<br />
� Umrechnung<br />
� Reflexionsfaktor<br />
� Leistung<br />
⎛a⎞ 1 ⎛1Zw⎞⎛U⎞ ⎜ ⎟= ⎜<br />
2 1 −<br />
⎟⎜<br />
⎟<br />
⎝b⎠ Z ⎝ Zw<br />
⎠⎝<br />
I ⎠<br />
w<br />
⎛U⎞ 1 ⎛Zw Zw ⎞⎛a⎞ ⎜ ⎟= ⎜<br />
2 1 −1<br />
⎟⎜ ⎟<br />
⎝ I ⎠ Z ⎝ ⎠⎝b⎠ w<br />
= b<br />
r<br />
a<br />
1 *<br />
Pa= a a<br />
2<br />
1<br />
=<br />
2<br />
*<br />
Pbb b<br />
2006-04-11 14
Streuparameter von Zweitoren<br />
� Bei Zweitoren jeweils 2 Streugrößen an den Toren<br />
⎛b ⎞ ⎛S S ⎞⎛a ⎞<br />
=<br />
1 11 12 1<br />
⎜ ⎟ ⎜ ⎟⎜ ⎟<br />
⎝b2⎠ ⎝S21 S22⎠⎝a2⎠ � Bezeichnung:<br />
b1<br />
S11<br />
=<br />
a<br />
– 2 S Reflexionsfaktoren, das jeweils andere Tor ist<br />
22 =<br />
mit dem Wellenwiderstand abgeschlossen<br />
S<br />
1<br />
b<br />
=<br />
a<br />
1<br />
a<br />
2= 0<br />
b<br />
a<br />
2<br />
– 12<br />
21 Übertragungsfaktoren<br />
2<br />
a<br />
1= 0<br />
S<br />
b<br />
=<br />
a<br />
2<br />
1<br />
a<br />
a<br />
1= 0<br />
2= 0<br />
� Die Nebenbedingungen erreicht man durch Abschluss des Tores<br />
mit Z w (technisch einfacher <strong>und</strong> sinnvoller als Kurzschluss oder<br />
Leerlauf<br />
2006-04-11 15
Streuparameter von Zweitoren<br />
� Beziehungen zur Impedanz- <strong>und</strong> Admittanzmatrix<br />
S= Z− Z Z+ Z = Z+ Z Z−Z −1 −1<br />
( w)( w) ( w) ( w)<br />
Z<br />
⎛1 0⎞<br />
= ⎜<br />
0 1<br />
⎟<br />
⎝ ⎠<br />
Z<br />
w w<br />
S= 1− Z Y 1+ Z Y = 1+ Z Y 1−Z Y<br />
−1 −1<br />
( w )( w ) ( w ) ( w )<br />
2006-04-11 16
u 1<br />
Zweitorersatzschaltungen<br />
� Ersatz einer komplexen (linearen) Schaltung durch ein kompaktes<br />
Modell (z.B. Zweitor)<br />
� Beispiel Operationsverstärker<br />
i 1<br />
i‘ 1<br />
u +<br />
u -<br />
i 2<br />
i‘ 2<br />
u 2<br />
i1<br />
u 1 u 2<br />
i‘ 1<br />
i 2<br />
i‘ 2<br />
2006-04-11 17
Zweitorersatzschaltungen<br />
� Interpretation der Matrixeinträge als Bauelemente<br />
Ersatzschaltungen mit zwei gesteuerten<br />
Quellen (ineinander überführbar)<br />
Ersatzschaltungen mit einer<br />
gesteuerten Quelle<br />
gesteuerte Quelle<br />
umkehrbarer Vierpol<br />
Ersatzschaltungen:<br />
- als Modellierungshilfe<br />
- Parametermessung<br />
- Veranschaulichung<br />
Beispiele:<br />
Transistorersatzschaltungen<br />
2006-04-11 18
Zweitor in der Schaltung<br />
Quellenersatzzweipol R i <strong>und</strong> Lastwiderstand R a<br />
Betriebsgröße<br />
Eingangsimpedanz<br />
Z i (Z a)<br />
� Vierpolbetriebsgrößen:<br />
Übertragungs-/Verhaltenseigenschaften<br />
mit explizitem Einschluß von R a , R i<br />
u = u − Ri , u =−R<br />
i<br />
äußere Beschaltungsgleichungen: 1 q i 1 2 a 2<br />
Ersatzzweipol<br />
des Vierpolausgangs<br />
� oder Einbezug der Belastungselemente<br />
mit in den Vierpol <strong>und</strong><br />
Definition neuer Vierpolparameter<br />
2006-04-11 19
Zweitorbetriebsgrößen<br />
Verhalten des eingangs- <strong>und</strong> ausgangsseitig belasteten Vierpols<br />
beschreibbar durch folgende Kenngrößen:<br />
� Eingangsimpedanz Z 1 = u 1 /i 1 (Eingangsadmittanz Y 1 =1/Z 1 ) bzgl. Tor1<br />
� Ersatzspannung u q2 <strong>und</strong> Ersatzwiderstand Z 2 bezüglich des Tores 2<br />
(Vierpolausgang ersetzt durch aktiven Zweipol)<br />
� Stromübersetzungsverhältnis A if = i 2 /i 1<br />
� Spannungsverstärkung A uf = u 2 /u 1<br />
� Übertragungsleitwert Y üf = i 2 /u 1<br />
� Übertragungswiderstand Z üf = u 2 /i 1<br />
Praktisch wichtig vor allem Eingangswiderstand (als Last für die Signalquelle)<br />
<strong>und</strong> die Übertragungsgrößen (Transfergrößen) (um den Einfluß der<br />
Ausgangslast z.B. auf die Verstärkung) darzustellen<br />
Ergebnis: Zweitor kann als „richtungsabhängiges Transformationsnetzwerk“<br />
verstanden werden, durch das sich die Ausgangslast auf eine Ersatzlast<br />
am Eingangskreis (Gr<strong>und</strong>stromkreis) zurückführen läßt (<strong>und</strong> umgekehrt)<br />
2006-04-11 20
u q<br />
Beispiel Eingangswiderstand<br />
R q<br />
i 1<br />
u 1<br />
i 2<br />
u 2<br />
Eingangswiderstand<br />
R a<br />
⎧u<br />
= Z i + Z i<br />
⎪<br />
⎪u<br />
⎨<br />
⎪u1<br />
⎪<br />
⎩u2<br />
=<br />
=<br />
=<br />
Z i + Z i<br />
uq −Rqi1<br />
−Rai2<br />
1 11 1 12 2<br />
2 21 1 22<br />
2<br />
u Z Z<br />
Z ( R ) = = Z − ≡ Z + Z Ai<br />
1 12 21<br />
1 a<br />
i1 11<br />
Z22<br />
+ Ra<br />
11 12 f<br />
−Z 1<br />
⎛−Z ⎞<br />
mit 21 21<br />
Aif<br />
= = Ai<br />
⋅ mit<br />
Ai<br />
=⎜ ⎟<br />
Z22 + Ra<br />
1 + Ra<br />
/ Z22 ⎝ Z22<br />
⎠ u 2= 0<br />
i<br />
2<br />
=<br />
−Z21i1<br />
Z + R<br />
22 a<br />
⎛i⎞ 2<br />
u1 = Z11i1+ Z12⎜ ⎟i1→<br />
⎝ i1<br />
⎠<br />
gleichwertig<br />
Der Eingangswiderstand wird durch Z 12, die (Kurzschluß)- Stromverstärkung A i<br />
<strong>und</strong> Last R a beeinflußt (oder Z 12 <strong>und</strong> die Betriebsstromverstärkung A if )!<br />
Betriebsstromverstärkung<br />
2006-04-11 21
u q<br />
Beispiel Eingangsleitwert<br />
R q<br />
i 1<br />
u 1<br />
Eingangsadmittanz<br />
i 2<br />
u 2<br />
R a<br />
⎧ i = Y u + Y u<br />
⎪<br />
⎪i<br />
⎨<br />
⎪u1<br />
⎪<br />
⎩i2<br />
=<br />
=<br />
=<br />
Y u + Y u<br />
uq −Rqi1<br />
−Gau2<br />
1 11 1 12 2<br />
2 21 1 22<br />
2<br />
i Y Y<br />
Y ( G ) = = Y − ≡ Y + Y A<br />
1 12 21<br />
1 a<br />
u1 11<br />
Y22<br />
+ Ga<br />
11 12 uf<br />
−Y 1<br />
⎛−Y ⎞<br />
mit 21 21<br />
Auf<br />
= = Au ⋅ mit<br />
Au<br />
=⎜ ⎟<br />
Y22+ Ga<br />
1 + Ga<br />
/ Y22 ⎝ Y22<br />
⎠ i 2= 0<br />
u<br />
2<br />
−Y21u1<br />
=<br />
Y + G<br />
22 a<br />
⎛u⎞ 2<br />
i1 = Y11u1+ Y12⎜ ⎟u1→<br />
⎝u1⎠ gleichwertig<br />
Betriebsspannungsverstärkung<br />
Der Eingangswiderstand wird durch Y 12, die (Leerlauf)- Spannungsverstärkung A u<br />
<strong>und</strong> Last R a beeinflußt (oder Y 12 <strong>und</strong> die Betriebsspannungsverstärkung A uf )!<br />
2006-04-11 22
u q<br />
Zweipolersatzgrößen ausgangsseitig<br />
R q<br />
i 1<br />
u 1<br />
i 2<br />
u 2<br />
Ausgangsleerlaufspannung u q2<br />
⎧u<br />
= Z i + Z i<br />
⎪<br />
⎪u<br />
⎨<br />
⎪u1<br />
⎪<br />
⎩u2<br />
=<br />
=<br />
=<br />
Z i + Z i<br />
uq − Rqi1<br />
−Rai2<br />
1 11 1 12 2<br />
2 21 1 22<br />
2<br />
i<br />
1 i 2= 0=<br />
Z u Z u<br />
u ( R ) = u = Z i = = A<br />
R<br />
21 q 11 q<br />
q 2 a 2 i2= 0 21 1<br />
Z11 + Rq<br />
u i2=<br />
0Z11<br />
+ q<br />
u Z<br />
mit 2 21<br />
Au<br />
= =<br />
u1 Z<br />
i 2= 0 11<br />
11<br />
u<br />
q<br />
Z + R<br />
Leerlaufspannungsverstärkung<br />
Die Ausgangsleerlaufspannung wird durch die Eingangsquellenspannung, die<br />
(Leerlauf)- Spannungsverstärkung A u <strong>und</strong> den Quellenwiderstand R q bestimmt<br />
q<br />
2006-04-11 23
u q<br />
Ausgangswiderstand<br />
R q<br />
i 1<br />
u 1<br />
Ausgangswiderstand<br />
i 2<br />
u 2<br />
Z 2 (R q )<br />
⎧u<br />
= Z i + Z i<br />
⎪<br />
⎪u<br />
⎨<br />
⎪u1<br />
⎪<br />
⎩u2<br />
=<br />
=<br />
=<br />
Z i + Z i<br />
uq − Rqi1<br />
−Rai2<br />
1 11 1 12 2<br />
2 21 1 22<br />
2<br />
u Z Z Z Z Z<br />
Z ( R ) = = Z − ≡ Z + = Z −<br />
i<br />
1<br />
=<br />
−Z12i2<br />
Z + R<br />
11 q<br />
2 12 21 21 12 11<br />
2 q<br />
i2 uq=<br />
0<br />
22<br />
Z11+ Rq<br />
11<br />
Aif 22<br />
Z11+<br />
Rq<br />
Z u Z<br />
mit 12 2 21<br />
Aif<br />
= , Au<br />
= =<br />
Z11 + Rq<br />
u1Z i 2= 0 11<br />
Durch die Rückwirkung Z 12 hängt Z 2 vom Quellenwiderstand R q ab !<br />
A<br />
u<br />
2006-04-11 24
4. Zweitore, Mehrtore<br />
� Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />
� Zweitorbeschreibungen, Zweitorgrößen<br />
� Zusammenschaltung von Zweitoren<br />
� Rückkopplungen<br />
� Eigenschaften wichtiger Zweitore<br />
� Mehrtore<br />
2006-04-11 25
Zusammenschaltung von Zweitoren<br />
Voraussetzung<br />
� durch Zusammenschaltung wird die<br />
Funktion des Einzelvierpole nicht gestört<br />
(-> eine durchgehende<br />
Masseverbindung, sonst<br />
Zwischenübertrager vorsehen)<br />
� Schaltung bleibt stabil<br />
� Parallelschaltung: jede Klemme des<br />
einen VP wird mit der jeweiligen des<br />
anderen verb<strong>und</strong>en<br />
� Addition der Ströme bei gleicher<br />
Torspannung<br />
( )<br />
i= i + i = Y + Y u= Yu<br />
a b a b<br />
� Addition der Leitwertmatrizen<br />
Problemschaltungen:<br />
Reihe- Parallel <strong>und</strong> Parallel-<br />
Reihe<br />
(z.B. Eingänge in Reihe,<br />
Ausgänge parallel)<br />
(wenig Schaltungsbeispiele)<br />
2006-04-11 26
Zweitorbeschreibung <strong>und</strong> Zusammenschaltung<br />
� Zu jeder Zweitorbeschreibung gibt es eine natürliche<br />
Verschaltungsart, bei der die Torbedingung erzwungen wird<br />
� Übertrager verhindert Ausgleichsstrom<br />
2006-04-11 27
Zweitorbeschreibung <strong>und</strong> Zusammenschaltung<br />
� Durchgehende Verbindung in den Vierpolen macht sie zu eigentlich<br />
zu Dreipolen <strong>und</strong> damit Zweitoren, bei denen die Torbedingung<br />
stets erfüllt ist<br />
� Typischerweise haben <strong>Netzwerk</strong>e eine Erdverbindung<br />
2006-04-11 28
Kaskadeschaltung von Vierpolen<br />
Ergebnis<br />
u 1<br />
i 1<br />
⎡u1⎤ ⎡ u2a<br />
⎤<br />
⎢ ⎥ = Aa<br />
⋅⎢<br />
−<br />
⎥<br />
⎣i1⎦ ⎣ i2a<br />
⎦<br />
A a<br />
i 2a<br />
u 2a<br />
i 1b<br />
u 1b<br />
⎡ u ⎤ ⎡u ⎤<br />
=<br />
2a 1b<br />
⎢<br />
i<br />
⎥ ⎢<br />
2a i<br />
⎥<br />
⎣− ⎦ ⎣ 1b<br />
⎦<br />
A b<br />
i 2<br />
u 2<br />
⎡u1b⎤ ⎡ u2<br />
⎤<br />
⎢ ⎥ = Ab<br />
⋅⎢<br />
−<br />
⎥<br />
⎣ i1b ⎦ ⎣ i2<br />
⎦<br />
erster Vierpol Zwischenvierpol,<br />
Vorzeichenwechsel<br />
zweiter Vierpol<br />
⎡u1⎤ ⎡u2 ⎤ ⎡u2 ⎤<br />
⎢ ⎥ = Aa ⋅Ab ⋅ ⎢ ⎥ = A⋅<br />
−<br />
⎢<br />
−<br />
⎥<br />
⎣ i1⎦ ⎣ i2⎦ ⎣ i2⎦<br />
Produkt der Kettenmatrizen. Reihenfolge der Matrizen nicht vertauschen!<br />
Beachte unsymmetrisches Vorzeichen bei i<br />
2006-04-11 29
Vierpolzusammenschaltungen, Beispiele<br />
Brücken-T- Vierpol aus<br />
parallelen Einzelvierpolen<br />
Transistorstufe zerlegt in<br />
parallele Einzelvierpole<br />
Verschachtelte Reihen- <strong>und</strong><br />
Parallelschaltung von Vierpolen<br />
2006-04-11 30
Übergang vom <strong>Netzwerk</strong> zum Blockmodell<br />
<strong>Netzwerk</strong>modell Blockmodell<br />
Ursache (u1 ) i1 i2 Wirkung am<br />
entfernten Ort (u2 )<br />
Wirkung am<br />
Ursacheort (i 1 )<br />
u 1<br />
u 2<br />
1 2<br />
u<br />
1<br />
u 2<br />
� Ansatz: Vernachlässigung der Wirkung am Ursacheort (i 1 =0) -><br />
(hochohmiger Eingang, analog Strom i 2 am Ausgang)<br />
� Übertragungsverhalten meist durch gleichartige Größen (oft<br />
Spannung (meist), Strom praktisch nicht) beschrieben: u 1 = A u u 2<br />
� Übergang vom (physikalischen) <strong>Netzwerk</strong> zum „hypothetischen“<br />
(mit äußeren stromfreien Klemmen): Blockmodell, Signalflußmodell<br />
� Folge: mehrere Übertragungsblöcke können problemlos in Kaskade<br />
<strong>und</strong> mit „Summier-/ Subtrahierstellen“ zusammengeschaltet werden<br />
u 1<br />
u 2<br />
2006-04-11 31
4. Zweitore, Mehrtore<br />
� Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />
� Zweitorbeschreibungen, Zweitorgrößen<br />
� Zusammenschaltung von Zweitoren<br />
� Rückkopplungen<br />
� Eigenschaften wichtiger Zweitore<br />
� Mehrtore<br />
2006-04-11 32
Rückkopplungsprinzip - Blockschaltbild<br />
� Kaskadenschaltung (u bezeichnet eine beliebige physikalische Größe)<br />
� Rückkopplungsschleife<br />
A A<br />
u 1<br />
2<br />
1 u2 u3 u1+u3<br />
u1 + A1 u2 u 3<br />
Rückführungsblock<br />
A 2<br />
Verstärkerblock<br />
u3 = Au 2 2 = AAu 1 2 1<br />
u2 = A1( u1+ u3),<br />
u = Au<br />
3 2 2<br />
A<br />
u = ⋅u<br />
2<br />
1<br />
1−<br />
A1A 2<br />
1<br />
Kreisverstärkung A 1 A 2<br />
2006-04-11 33
Wirkung der Rückkopplung auf Übertragungsfunktion<br />
� Nichtlinearer Verstärker im<br />
Vorwärtszweig ( y = tanh(x) )<br />
� Lineare Rückkopplung<br />
( y = k x), k variabel<br />
� Übertragungsfunktion<br />
u = tanh( u −ku<br />
)<br />
2 1 2<br />
� Wirkung der RK:<br />
Linearisierung der<br />
nichtlinearen Kennlinie<br />
1<br />
u = u<br />
k<br />
2 1<br />
U1-u3<br />
u 1 - u 2<br />
u 3<br />
tanh<br />
k<br />
2006-04-11 34
Rückkopplungsprinzip in Schaltungen<br />
� Blöcke haben Strom <strong>und</strong> Spannung als Torgrößen<br />
� Berücksichtigung bei der Zusammenschaltung durch<br />
Einkoppelnetzwerke<br />
Reihenschaltung Parallelschaltung<br />
M. Gloger, Vorlesung Verstärkerschaltungen, TUM<br />
2006-04-11 35
Arten von Gr<strong>und</strong>-Rückkopplungen<br />
� Abhängig vom Ein- <strong>und</strong> Auskoppelnetzwerk findet man folgende<br />
Rückkopplungen<br />
Reihen-Reihen RK Parallel-Parallel-RK<br />
Reihen-Parallel RK Parallel-Reihen RK<br />
2006-04-11 36
Wirkung der Rückkopplungen<br />
Reihen-Reihen RK<br />
� Spannungsveränderung am<br />
Eingang<br />
� Strommessung am Ausgang<br />
Reihen-Parallel RK<br />
� Spannungsveränderung am<br />
Eingang<br />
� Spannungsmessung am<br />
Ausgang<br />
Parallel-Parallel-RK<br />
� Stromveränderung am Eingang<br />
� Spannungsmessung am Ausgang<br />
Parallel-Reihen RK<br />
� Stromveränderung am Eingang<br />
� Strommessung am Ausgang<br />
2006-04-11 37
Beispiel Transistorschaltung mit Emitterwiderstand<br />
� Zur Untersuchung der Rückkopplung<br />
� Beschreibung der beiden <strong>Netzwerk</strong>e durch eine zur<br />
Zusammenschaltung passende Vierpolmatrix<br />
� Aufteilen der Schaltung in<br />
– Rückwirkungsfreies Rückkopplungs-NW <strong>und</strong><br />
– den Rest<br />
� Addition beider Matrizen<br />
2006-04-11 38
Formeln zur Rückkopplung<br />
Reihen-Reihen RK Parallel-Parallel-RK<br />
y21v<br />
y 21 =<br />
1+<br />
z12ky21v z21v<br />
z21<br />
=<br />
1+<br />
y12kz21v Ze = z11v ( 1+<br />
z12ky21v) Za = z22v ( 1+<br />
z12ky 21v)<br />
1<br />
Ze<br />
=<br />
y11v ( 1+<br />
y12kz21v) z22v<br />
Za<br />
=<br />
y 1+<br />
y z<br />
Reihen-Parallel RK Parallel-Reihen RK<br />
g21v<br />
g21<br />
=<br />
1+<br />
h12kg21v h21v<br />
h21<br />
=<br />
1+<br />
g12kh21v g11v<br />
Ye= g11<br />
=<br />
1+<br />
h12kg21v 1<br />
Ze<br />
=<br />
g11v ( 1+<br />
g12kh21v) g22v<br />
Za= g22<br />
=<br />
1+<br />
h g<br />
Za = z22v ( 1+<br />
g12kh21v) 12k 21v<br />
( )<br />
11v 12k 21v<br />
2006-04-11 39
4. Zweitore, Mehrtore<br />
� Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />
� Zweitorbeschreibungen, Zweitorgrößen<br />
� Zusammenschaltung von Zweitoren<br />
� Rückkopplungen<br />
� Eigenschaften wichtiger Zweitore<br />
� Mehrtore<br />
2006-04-11 40
Umkehrbarkeit, Reziprozität<br />
� Reziprozitätssatz: (verbreitete Eigenschaft linearer Systeme)<br />
Vertauschen in einem reziproken System Ursache <strong>und</strong> Wirkung<br />
ihren Ort, so zeigt sich bei gleichbleibender Ursache die gleiche<br />
Wirkung<br />
Ursache<br />
Wirkung<br />
Eine Berechnung des <strong>Netzwerk</strong>es zeigt:<br />
u = uˆ<br />
2 1<br />
Wirkung<br />
Ursache<br />
also die gleiche Wirkung bei vertauschter Ursache<br />
2006-04-11 41
Umkehrbarkeit, Reziprozität<br />
� Bedingung für ein n-Tor ( (1) <strong>und</strong> (2) bezeichnen verschiedene<br />
Sätze von Torspannungen <strong>und</strong> –strömen)<br />
n n<br />
∑<br />
(1) (2) (2) (1)<br />
u = ∑<br />
k ik uk ik<br />
k= 1 k=<br />
1<br />
� Für Zweitore gelten insbesondere:<br />
u u<br />
i i<br />
(1) (2)<br />
2<br />
(1) = 1<br />
(2)<br />
1 i = 0 2 i = 0<br />
(1) (2)<br />
2 1<br />
i i<br />
u u<br />
(1) (2)<br />
2<br />
(1) = 1<br />
(2)<br />
1 u = 0 2 u = 0<br />
(2) (1)<br />
2 1<br />
i u<br />
i u<br />
(1) (2)<br />
2<br />
(1) =− 1<br />
(2)<br />
1 u = 0 2 i = 0<br />
(1) (2)<br />
2 1<br />
2006-04-11 42
Umkehrbarkeit, Reziprozität<br />
� Für die Zweitorparameter gilt dann<br />
Z 12 = Z 21 , bzw. Y 12 = Y 21 , bzw. H 12 = - H 21 , bzw. det A= 1<br />
� Durch quellenfreie T- oder Π-Ersatzschaltung realisierbar<br />
� Vierpole aus R,L,C sind stets umkehrbar<br />
� Ein umkehrbarer Vierpol hat drei Vierpolparameter<br />
� Ein Vierpol ist symmetrisch, wenn Z 11 = Z 22 gilt<br />
� Ein Vierpol kann symmetrisch <strong>und</strong> umkehrbar sein (zwei Parameter<br />
ausreichend)<br />
2006-04-11 43
Rückwirkungsfreiheit<br />
� Ein Vierpol ist rückwirkungsfrei, wenn die Eingangsklemmengrößen<br />
U 1 , I 1 (<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Eigenschaften (z.B. Eingangswiderstand)<br />
unabhängig von den Ausgangsklemmeneigenschaften<br />
sind<br />
Z 12 = 0, bzw. Y 12 = 0, bzw. H 12 = 0<br />
� Ausgang <strong>und</strong> Eingang sind entkoppelt<br />
� Durch drei unabhängige Parameter bestimmt<br />
� Beispiel: gesteuerte Quellen, Verstärker (ideal)<br />
� Durch die Rückwirkungsfreiheit kann eine Übertragungsfunktion als<br />
Produkt einfacher Teilübertragungsfunktionen realisiert werden.<br />
2006-04-11 44
Elementarzweitore (1)<br />
� Symmetrische Pfeilrichtung (auch bei der Kettenmatrix!)<br />
– Es existieren nicht immer alle möglichen Darstellungen!<br />
2006-04-11 45
Elementarzweitore (2)<br />
� Symmetrische Pfeilrichtung<br />
2006-04-11 46
Transimpedanzverstärker<br />
Transadmitanzverstärker<br />
Stromverstärker<br />
Spannungsverstärker<br />
Häufig verwendete Zweitore - Gesteuerte Quellen<br />
� Zweitor rückwirkungsfrei (Last am Ausgangstor wirkt nicht auf Eingangstor)<br />
� Es existieren nur wenige Zweitorbeschreibungen<br />
Nullator-Norator Realisierungen<br />
(mit einem gemeinsamen Anschluß)<br />
2006-04-11 47
Häufig verwendete Zweitore - Gesteuerte Quellen<br />
Nullator-Norator Realisierungen<br />
(mit einem getrennten Anschluß)<br />
� Zwei Operationsverstärker zur Sicherstellung der Torbedingungen erforderlich<br />
2006-04-11 48
Übersetzervierpole, Impedanzkonverter -/inverter<br />
� wandelt eine Ausgangsimpedanz Z2 in eine charakteristische<br />
Eingangsimpedanz Ze1 Z<br />
e1<br />
u A Z + A<br />
= =<br />
i A Z + A<br />
1 11 2 12<br />
1 21 2 22<br />
A-Parameter bzgl. unsymm.<br />
Pfeilrichtungen am Ausgang<br />
durch spezielle gewählte Kettenmatrizen<br />
1. Proportionalübersetzer: (Forderungen: A12 = 0, A21 = 0, det A = A11A22 )<br />
Positiv-, Negativ-<br />
Impedanzkonverter<br />
2<br />
A11 A11<br />
Ze1 = Z2 =<br />
A22 det A<br />
Z2<br />
Wirkleistungen<br />
P1 =-P2detA (Beispiele: Übertrager, NIC, (gesteuerte Quellen, Nullor))<br />
(Verlustfreier VP für det A=1)<br />
2. Dualübersetzer: (Forderungen: A11 = 0, A22 = 0, det A = -A12A21 )<br />
2<br />
Positiv-, Negativ-<br />
A12 1 A121<br />
Ze1<br />
= =− Wirkleistungen<br />
Impedanzinverter<br />
A21 Z2det A Z2<br />
P1 =P2detA (Beispiele: Gyrator, Negativgyrator, (gesteuerte Quellen, Nullor))<br />
Z 1<br />
i 1<br />
u 1<br />
i 2<br />
u 2<br />
Z 2<br />
2006-04-11 49
Anwendung von Übersetzervierpolen<br />
� Filtertechnik<br />
– zur Dualwandlung von <strong>Netzwerk</strong>elementen (z. B. C in L <strong>und</strong><br />
umgekehrt),<br />
– zur Impedanztransformation<br />
� Realisierung bereichsweiser negativer Wirkwiderstände<br />
� Kettenschaltung von Übersetzervierpolen ergibt wieder einen<br />
Übersetzervierpol, z.B zwei Gyratoren -> idealen Übertrager<br />
� Kettenschaltung dual gesteuerter Quellen ergibt eine proportionalgesteuerte,<br />
– z.B. spannungsgesteuerte Strom- <strong>und</strong> stromgesteuerte<br />
Spannungsquelle -> spannungsgesteuerte Spannungsquelle<br />
2006-04-11 50
Übersetzervierpole - Proportionalübersetzer<br />
Bedingungen:<br />
2<br />
A11 A11<br />
Ze= Z = Z<br />
A det A<br />
1 2 2<br />
22<br />
−A<br />
Z Z<br />
det A<br />
e1<br />
=<br />
2<br />
11<br />
2<br />
A 12 = A 21 = 0<br />
det A >0<br />
det A = 1<br />
det A = 0<br />
det A < 0<br />
det A = A 11 A 22<br />
det A = -1<br />
P 1 = -P 2 det A<br />
⎡ü 0 ⎤<br />
A = ⎢ ⎥<br />
⎣0 1/ ü⎦<br />
A 22 = 0 UsU<br />
A 11 = 0 IsI ,<br />
A 11 =A 22 = 0 Nullor<br />
A 11 > 0, A 22 < 0 INIC<br />
A 11 < 0, A 22 > 0 UNIC<br />
⎡a 0 ⎤<br />
A = ⎢<br />
−<br />
⎥<br />
⎣0 1/ a⎦<br />
(Z,Y existieren<br />
nicht)<br />
(Z,Y existieren<br />
nicht)<br />
Gyrator <strong>und</strong> Übertrager stets passiv, übrige aktiv<br />
UsI spannungsgesteuerte Stromquelle U steuert I<br />
Positivübersetzer (PIK)<br />
Übertrager<br />
gest. Quellen,<br />
Nullor<br />
Negativübersetzer (NIK)<br />
Negativimpedanz -<br />
konverter, NIK<br />
2006-04-11 51
Übersetzervierpole - Dualübersetzer<br />
Bedingungen:<br />
Z<br />
Z<br />
e1<br />
e1<br />
2<br />
A12 1 A12<br />
1<br />
= =−<br />
A Z det A Z<br />
=<br />
21 2 2<br />
2<br />
A12<br />
det A<br />
1<br />
Z<br />
A 11 = A 22 = 0<br />
2<br />
det A = >0<br />
det A = 1<br />
det A = 0<br />
det A < 0<br />
det A = -A 12 A 21<br />
det A = -1<br />
P 1 = P 2 det A<br />
⎡ 0 −1/<br />
Gm<br />
⎤<br />
A = ⎢ ⎥<br />
⎣Gm 0 ⎦<br />
A 21 = 0 UsI<br />
A 12 = 0 IsU<br />
A 12 =A 21 = 0 Nullor<br />
⎡ 0 1/ Gm<br />
⎤<br />
A = ⎢ ⎥<br />
⎣Gm 0 ⎦<br />
Gyrator <strong>und</strong> Übertrager stets passiv, übrige aktiv<br />
UsI spannungsgesteuerte Stromquelle U steuert I<br />
Negativdualübersetzer (NII)<br />
Negativgyrator<br />
gest. Quellen,<br />
Nullor<br />
Positivdualübersetzer (PII)<br />
Gyrator<br />
2006-04-11 52
Operationsverstärker<br />
invertierender<br />
Eingang<br />
Schaltsymbol<br />
N<br />
P<br />
positive<br />
Versorgungsspannung<br />
+U B<br />
-UB nichtinvertierender<br />
Eingang<br />
negative<br />
Versorgungsspannung<br />
A<br />
u -<br />
Wiederholung !<br />
u d<br />
N<br />
P<br />
u +<br />
Gr<strong>und</strong>schaltung<br />
+U CC<br />
-U EE<br />
i a<br />
i B+<br />
i B-<br />
U CC<br />
ua UEE � Bezeichnung herrührend vom Einsatz in Analogrechnern<br />
� große Verbreitung als eigenständiges Bauelement in Elektronik,<br />
Gr<strong>und</strong>element der analogen Signalverarbeitung<br />
+<br />
_<br />
+<br />
_<br />
2006-04-11 53
Typisches Modell<br />
Übertragungsverhalten Ersatzschaltung<br />
linearer Bereich<br />
(sehr schmal)<br />
-U CC /A u<br />
Sättigung<br />
+U CC<br />
-U CC<br />
Virtueller Kurzschluß:<br />
u + = u - (u d = 0), A u -><br />
Ausgangsstrom:<br />
i a = i B+ -i B-<br />
Sättigung<br />
Steigung A u<br />
U CC /A u<br />
u d<br />
ideal: A u -><br />
∞<br />
∞<br />
Wiederholung !<br />
u d<br />
-<br />
+<br />
r d<br />
Eingangswiderstand r i<br />
Ausgangswiderstand r a<br />
Leerlaufspannungs-<br />
verstärkung A u<br />
A uu d<br />
r a<br />
u a<br />
typisch ideal<br />
10 6 -10 12 Ω<br />
10..100 Ω<br />
10 5 ..10 7<br />
Idealer OPV:<br />
� Übertragungsverhalten nur durch Rückkopplungsnetzwerk bestimmt<br />
� Verstärkereinflüsse eliminiert<br />
∞<br />
0<br />
∞<br />
2006-04-11 54
Schaltungsbeispiele von Übersetzerzweitoren<br />
� Positiv-Impedanz-Inverter (PII)<br />
a)<br />
=<br />
b)<br />
1<br />
A21<br />
=<br />
R2<br />
A12 = R6<br />
RR 6 4 A12<br />
R5<br />
R3<br />
A21<br />
=<br />
RR<br />
2 4<br />
(für A = heißt das Bauelement Gyrator)<br />
12<br />
1<br />
A<br />
21<br />
� Negativ-Impedanz-Inverter (NII)<br />
1<br />
A12 = R 0 A21<br />
=−<br />
R<br />
0<br />
(vgl. erste Übung)<br />
2006-04-11 55
Berechnung der Parameter des Positiv-Impedanz-Inverter<br />
� Knotenleitewertmatrix ohne OPV<br />
1 2 3 4 5<br />
⎛ Y2 −Y2<br />
0 0 0 ⎞<br />
⎜<br />
− Y + −<br />
⎟<br />
⎜ 2 Y2 YL YL<br />
0 0<br />
⎟<br />
Y = ⎜ 0 − YL YL + Y4 −Y4<br />
0 ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎜<br />
0 0 − Y4 Y4 + Y5 −Y5<br />
⎟<br />
⎜ + ⎟<br />
⎝ 0 0 0 Y5 Y5 Y6⎠<br />
Berücksichtigung der Nullatoren: Addiere Spalte 3 <strong>und</strong> 5 auf 1 <strong>und</strong> streiche<br />
3 <strong>und</strong> 5 (identische Knotenspannungen)<br />
Berücksichtigung der Noratoren: Streiche Zeile 2 <strong>und</strong> 4 (Noratoren mit<br />
Bezugspunkt verb<strong>und</strong>en!)<br />
1<br />
2 3<br />
4<br />
5<br />
2006-04-11 56
Berechnung der Parameter des Positiv-Impedanz-Inverter<br />
� Knotenleitwertmatrix der Gesamtschaltung<br />
1 2 4<br />
⎛ Y2 Y =<br />
⎜<br />
Y +<br />
⎜ L Y4 ⎜<br />
⎝Y5 + Y6 −Y2<br />
−YL 0<br />
0 ⎞<br />
−Y<br />
⎟<br />
4⎟<br />
−Y<br />
⎟<br />
5⎠<br />
� Stromquelle am Eingang<br />
⎛IQ ⎞<br />
I =<br />
⎜<br />
0<br />
⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ 0 ⎠<br />
� Lösung Y U = I ergibt Knotenspannungen:<br />
⎛U1⎞ ⎛ YY 5 L ⎞<br />
⎜ ⎟<br />
=<br />
⎜<br />
− +<br />
⎟ IQ<br />
U<br />
⎜ 2 YY<br />
⎟ ⎜ 4 6 YY 5 L ⎟<br />
⎜ ⎟ ⎜ + ⎟YYY<br />
⎝U4⎠ ⎝ YY 5 L YY<br />
6 L ⎠<br />
2 4 6<br />
2006-04-11 57
Berechnung der Parameter des Positiv-Impedanz-Inverter<br />
� Zu bestimmen ist:<br />
A<br />
12<br />
= 1<br />
2 U = 0<br />
Nebenbedingung bedeutet: U2 = U3 I kann aus Strom durch R4 bestimmt werden:<br />
2<br />
A<br />
12<br />
I<br />
2<br />
U − U YL+ Y<br />
= =<br />
R Y<br />
4 1 4<br />
4 2<br />
U<br />
I<br />
L<br />
U1 YYL Y2<br />
YYL Y R R<br />
= = = = =<br />
I YYY ( Y + Y ) YY ( Y + Y ) YY (1 + ZY ) R<br />
0<br />
5 5 5 4 6<br />
2 U = 2 4 6 L 4 4 6 L 4 4 6 L 4 5<br />
L<br />
2006-04-11 58
Schaltungsbeispiele von Übersetzerzweitoren<br />
� Positiv-Impedanz-Konverter (PIK)<br />
11 = 1 A RR<br />
A22<br />
=<br />
RR<br />
3 5<br />
2 4<br />
� Negativ-Impedanz-Konverter (NIK)<br />
11 = 1 A =− 2 R<br />
A22<br />
R<br />
1<br />
Nullator-Norator<br />
Realisierung<br />
2006-04-11 59
4. Zweitore, Mehrtore<br />
� Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />
� Zweitorbeschreibungen, Zweitorgrößen<br />
� Zusammenschaltung von Zweitoren<br />
� Rückkopplungen<br />
� Eigenschaften wichtiger Zweitore<br />
� Mehrtore<br />
2006-04-11 60
Mehrtore - Varianten<br />
erdungeb<strong>und</strong>ene Anordnung<br />
u 1<br />
u n<br />
i n<br />
i 1<br />
i 1<br />
i n<br />
1<br />
n<br />
2n- Pol,<br />
n- Tor<br />
u 1<br />
u 2<br />
u 3<br />
i 1<br />
i 2<br />
i 3<br />
i n<br />
u n<br />
1<br />
n<br />
n+1 Pol als n-Tor,<br />
Bezugsknoten<br />
außerhalb NW<br />
Hinweis: Ströme symmetrische Vorzeichen<br />
erdgeb<strong>und</strong>ene Anordnungen<br />
n: Zahl der Klemmentore (Klemmenpaare, n = 1 Eintor, n = 2 Zweitor..)<br />
u 1<br />
u 2<br />
i 1<br />
i 2<br />
i n<br />
u n<br />
1<br />
n<br />
n+1<br />
n+1 Pol als n-Tor,<br />
Bezugsknoten<br />
im NW<br />
2006-04-11 61
Mehrtorbeschreibung<br />
� n-Tor durch n linear unabhängige u-i-Beziehungen für die<br />
2n-Klemmengrößen (Ströme, Spannungen) bestimmt<br />
� Zweckmäßige Beschreibungsformen: Leitwert-, Widerstandsmatrix<br />
(weitere möglich)<br />
� Annahme: zunächst nur passive Elemente<br />
i=Yu<br />
i, u Vektoren der Torströme, -spannungen<br />
Y Leitwertmatrix des n-Tores , n x n-Elemente<br />
– Element y nn heißt Kurzschlußleitwert des Tores n (bei Kurzschluß aller<br />
restlichen)<br />
i ≠ j<br />
– die yij (für ) die Übertragungs- oderKoppelleitwerte von Tor i nach<br />
Tor j<br />
det Y<br />
≠ 0<br />
– Y ist immer quadratisch <strong>und</strong> regulär, dann existiert <strong>und</strong> damit<br />
auch die reziproke Matrix Y-1 (Widerstandsmatrix)<br />
2006-04-11 62
Übergang n-Tor zu n+1 Pol<br />
� n-Tor hat n nicht zusammenhängende Teilgraphen<br />
� Zusammenfassen aller „-“- Torklemmen zu Klemme „n+1“: -><br />
Entstehung eines n+1 Poles<br />
� aus n-Tor-Gleichungssystem durch Ergänzen der Spalte /Zeile n+1<br />
Übergang zum System mit unbestimmter Knotenleitwertmatrix<br />
� wird Knoten n +1 zum Bezugsknoten des „erdgeb<strong>und</strong>enen“ <strong>Netzwerk</strong>es<br />
gewählt, so Streichung der Zeile/Spalte n+1 (Knotenspannung 0)-><br />
� beschreibende Gleichung<br />
(Graph mit n Zweigen <strong>und</strong> gemeinsamen Bezugsknoten (Sternbaum))<br />
i=Yu i=[i 1 ...i n ] T , u=[u 1 ...u n ] T<br />
2006-04-11 63
Übergang n-Tor zu n+1 Pol<br />
� Gleichwertiger Ansatz: - die neue Erdklemme „n+1“ dient als<br />
weitere Klemme des <strong>Netzwerk</strong>es <strong>und</strong> eine zusätzliche Klemme<br />
außerhalb des NW als Bezug<br />
– Dann gibt es n+1 Leitwertgleichungen (statt n), aber nicht mehr<br />
unabhängig voneinander: neue (n+1) 2 – Matrix entsteht aus n 2 -Matrix<br />
durch Ergänzen einer Zeile <strong>und</strong> Spalte mit der Bedingung, daß jeweils<br />
die Summe aller Elemente verschwindet (Methode: Rändern der Matrix)<br />
� Anwendungen:<br />
– Wechsel der Bezugsklemmen einer Schaltung<br />
(z.B. Übergang Basis-Emitterschaltung)<br />
2006-04-11 64
Bipolartransistor als 3-Pol bzw. Zweitor<br />
i 1<br />
u 10<br />
B C<br />
gmu‘ g1 u‘ g2 u 13<br />
i 3<br />
u 30<br />
E<br />
i 2<br />
u23 u20 vereinfachte Transistorersatzschaltung<br />
unbestimmte Leitwerkmatrix<br />
Ausgangsvierpolgleichungen<br />
⎡i1⎤ ⎡g1 0 ⎤ ⎡u13 ⎤<br />
⎢ ⎥ = ⎢ ⎥⋅⎢⎥<br />
⎣i2⎦ ⎣gmg2⎦ ⎣u23 ⎦<br />
weiter (Bedingungen für unbestimmte Leitwertmatrix)<br />
i3 = -i1-i u<br />
2 10 =u13 +u30 , u20 =u23 +u30 1 2 3<br />
⎡ i1⎤ ⎡ g1 ⎢<br />
i<br />
⎥<br />
=<br />
⎢<br />
⎢ 2 g<br />
⎥ ⎢ m<br />
⎢⎣ i3 ⎥⎦ ⎢⎣− ( g m + g1) 0<br />
g 2<br />
− g 2<br />
− g1 ⎤ ⎡u10 ⎤<br />
− ( g +<br />
⎥<br />
⋅<br />
⎢ ⎥<br />
m g 2) u<br />
⎥ ⎢ 20 ⎥<br />
g m + g1 + g 2 ⎥⎦ ⎢⎣u30 ⎥⎦<br />
Möglichkeiten: Bezug Klemme 3 (E, Emitterschaltung; Zeile- /Spalte 3 streichen)<br />
Bezug Klemme 1 (B, Basisschaltung; Zeile- /Spalte 1 streichen)<br />
Bezug Klemme 2 (C, Kollektorschaltungen Zeile- /Spalte 2 streichen)<br />
2006-04-11 65
Knotenverbindung<br />
� Knotenverbindung senkt Zahl der Knoten<br />
� Knotenverbindung: Kurzschluß zweier <strong>Netzwerk</strong>klemmen, beide<br />
Knotenspannungen stimmen überein, Gesamtstrom der<br />
(reduzierten) Klemmen = Summe der vorherigen Teilströme<br />
u 1<br />
i i<br />
i k<br />
Knotenverbindung<br />
i1 im i1 im-1 u<br />
m-Klemmen m-1 Klemmen<br />
Beispiel: Übergang Zweitor-> Eintor<br />
i<br />
1<br />
2<br />
u m-<br />
u 1<br />
i i+k<br />
⎡i ⎤ ⎡y y ⎤⎡u ⎤<br />
=<br />
1 11 12 1<br />
⎢ ⎥ ⎢ ⎥⎢ ⎥<br />
⎣i2⎦ ⎣y21 y22⎦⎣u2⎦ i = ( y + y + y + y ) u<br />
11 12 21 22<br />
u m-1<br />
Verbindungsbedingungen<br />
i = i 1+i 2<br />
u = u 1 =u 2<br />
2006-04-11 66
Mehrtore<br />
� Die Matrixbeschreibungen wie bei Zweitoren können auch auf den<br />
allgemeinen Fall eines Mehrtores erweitert werden.<br />
� Zusammenfassung von Toren zu Torgruppen (n Eingangstore, m<br />
Ausgangstore, n <strong>und</strong> m können verschieden sein!)<br />
� Einführung von Blockmatrizen<br />
2006-04-11 67
Mehrtore - Kettenschaltung<br />
� gleiche Zahl von Eingangs- <strong>und</strong> Ausgangstoren: Produkt der<br />
Kettenmatrizen<br />
2006-04-11 68
5. <strong>Netzwerk</strong>e mit Energiespeicher-<br />
elementen im Zeitbereich<br />
� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Verhalten der Gr<strong>und</strong>elemente L, C<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e höherer Ordnung<br />
� Zustandsbeschreibung<br />
2006-04-11 1
Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� In Vorlesung GET einfache dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Betrachtung des Wechselstromverhaltens, also bei harmonischer<br />
Erregung<br />
Offen blieben z.B. z.T. folgende Fragen:<br />
� Was passiert, wenn U 1 eine Spannungsquelle mit Sprungfunktion ist?<br />
� Wie sieht das Übertragungsverhalten bei beliebiger Erregung aus?<br />
� Wie wirkt sich eine Anfangsladung auf dem Kondensator auf das<br />
Schaltungsverhalten aus?<br />
2006-04-11 2
Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e - Definition<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e, die mindestens eine Kapazität oder Induktivität (oder<br />
beides) <strong>und</strong> wenigstens ein weiteres <strong>Netzwerk</strong>element (Quelle,<br />
resistives Element) enthalten<br />
� Nichtlineares dynamisches <strong>Netzwerk</strong>: wenigstens eines der NWE<br />
(Energiespeicher oder restliche Elemente) hat nichtlineare u-i-Relation<br />
� Merkmal des Energiespeicherelementes: Stetigkeit seiner<br />
Speicherenergie, bedingt die Stetigkeit seiner Zustandsgröße<br />
(Kondensatorladung bzw. –spannung, magn. Fluß bzw. Strom bei<br />
Induktivität):<br />
– bei sprunghafter Änderung einer <strong>Netzwerk</strong>größe (<strong>Netzwerk</strong>erregung,<br />
Parameter oder <strong>Netzwerk</strong>topologie, Amplitude, Frequenz-, Phasendrehung)<br />
erfolgt ein transienter (Übergangs-, Schaltvorgang) Ausgleichsvorgang der<br />
<strong>Netzwerk</strong>ströme-/spannungen vom Zustand vor der Änderung in einen<br />
neuen Zustand nach der Änderung<br />
� Beispiele: Filter, Oszillatoren<br />
2006-04-11 3
Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e 2<br />
� Beschreibung des Zeitverhaltens aller <strong>Netzwerk</strong>ströme-/spannungen<br />
durch gewöhnliche Differentialgleichungen (linear, nichtlinear)<br />
gewonnen durch aus KHG <strong>und</strong> den Elementebeziehungen Grad der<br />
Schaltung = Ordnung der Schaltung = Ordnung der DGL:<br />
Zahl der (unhängigen!) Energiespeicher im NW<br />
� Typische NW-Gruppen:<br />
– NW erster Ordnung (RC-, RL-Schaltungen)<br />
– NW zweiter Ordnung (RLC-, RC 1 C 2 -Schaltungen)<br />
– NW höherer Ordnung<br />
2006-04-11 4
Analyse Dynamischer <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Wichtige Analyseaspekte dynamischer <strong>Netzwerk</strong>e sind:<br />
– natürliche <strong>und</strong> erzwungene Lösungen,<br />
– transiente <strong>und</strong> stationäre Lösungen <strong>und</strong> ihre Interpretation<br />
– der Einfluß der <strong>Netzwerk</strong>erregung<br />
– Verständnis der Zeitkonstanten<br />
� Analyse durch:<br />
– direkte Lösung der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung im Zeitbereich<br />
– Anlegen spezieller Testsignale <strong>und</strong> Auswertung der zugehörigen<br />
Antwortfunktion (Impuls-, Sprungantwort)<br />
– Lösung der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung für die Zustandsvariablen<br />
(sog. Zustandsgleichungssystem)<br />
– Anwendung von Transformationsverfahren, insbesondere Fourier- <strong>und</strong><br />
speziell Laplacetransformation (beschränkt auf lineare zeitinvariante<br />
<strong>Netzwerk</strong>e, LTI-<strong>Netzwerk</strong>e)<br />
2006-04-11 5
5. <strong>Netzwerk</strong>e mit Energiespeicher-<br />
elementen im Zeitbereich<br />
� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Verhalten der Gr<strong>und</strong>elemente L, C<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e höherer Ordnung<br />
� Zustandsbeschreibung<br />
2006-04-11 6
Gr<strong>und</strong>elemente R, C, L<br />
� Verhalten der Klemmengrößen bei Sprunganregung<br />
Zustandsgrößen (Energiegrößen) (Spannung am Kondensator, Strom durch die<br />
Induktivität bei linearen Elementen resp. Ladung <strong>und</strong> Fluß bei nichtlinearen)<br />
sind immer stetig (keine sprunghafte Änderung möglich; Energiesatz!), besitzen<br />
einen Anfangswert <strong>und</strong> damit ein Gedächtnis<br />
2006-04-11 7
Gr<strong>und</strong>elemente C (besondere Anregung)<br />
� Stromsprung i(t) =I Q s(t)<br />
� Spannungssprung u(t) =U Q s(t)<br />
(vorausgesetzt, er könnte<br />
erzwungen werden!)<br />
erzeugt Stromimpuls<br />
� Stromimpuls. i(t) = Qδ(t) =I Q Tδ(t)<br />
erzeugt also einen Sprung der<br />
Amplitude Q/C<br />
t<br />
IQ IQ<br />
uC= s(') t dt't C ∫ =<br />
C<br />
i<br />
C<br />
−∞<br />
dUs ( Q ( t)<br />
)<br />
= C<br />
dt<br />
= CUQ δ() t = Qδ()<br />
t<br />
{<br />
Anfangsladung<br />
t<br />
1<br />
Q<br />
uC= ∫ Qδ(') t dt' = s() t<br />
C C<br />
−∞<br />
Anfangswert 0<br />
Linearer Anstieg<br />
Stromimpuls<br />
Spannungssprung<br />
Merke: Aus physikalischen Gründen ist die Kondensatorspannung<br />
(-ladung) immer stetig, alle anderen Fälle haben nur (mathematischen)<br />
Modellcharakter!<br />
2006-04-11 8
Gr<strong>und</strong>elemente L (besondere Anregung)<br />
� Spannungssprung u(t) =U Q s(t)<br />
� Stromsprung i(t) =I Q s(t)<br />
(vorausgesetzt, er könnte<br />
erzwungen werden!)<br />
� Spannungsimpuls. u(t) =δ(t) =<br />
Tδ(t) erzeugt<br />
also einen Sprung der<br />
Amplitude /L<br />
Ψ<br />
t<br />
UQ UQ<br />
iL= s(') t dt't L ∫ =<br />
L<br />
u<br />
L<br />
t<br />
−∞<br />
dI ( Qst<br />
( ) )<br />
= L<br />
dt<br />
= LIQ<br />
{<br />
δ() t = Ψδ()<br />
t<br />
Anfangsfluß<br />
1<br />
Ψ<br />
iL= ∫Ψδ(')<br />
t dt' = s() t<br />
L L<br />
−∞<br />
Linearer Anstieg<br />
Spannungsimpuls<br />
Stromsprung<br />
Merke: Aus physikalischen Gründen ist der Spulenstrom (-fluß) immer<br />
stetig, alle anderen Fälle haben nur (mathematischen) Modellcharakter!<br />
2006-04-11 9
Anfangszustand <strong>und</strong> dessen Berücksichtigung<br />
Kapazitätsbeschreibung mit Anfangsladung<br />
1. als zeitliche Ableitung mit Anfangsspannung<br />
du<br />
i = C<br />
dt<br />
ut () = u(0)<br />
t = 0 −<br />
2. als Integral<br />
(Reihenschaltung des Spannungsanfangswertes)<br />
t 0<br />
t<br />
1 1 1<br />
uc= idt = idt + idt<br />
C ∫ '<br />
C ∫ '<br />
C∫<br />
'<br />
−∞ −∞<br />
1<br />
= uC(0) s( t) + idt<br />
14243 C ∫ '<br />
Anfangswert für t=0<br />
0 14243<br />
0<br />
t<br />
ungeladener Kondensator<br />
3. Ableitung des Integrals<br />
(parallel geschaltete Impulsstromquelle)<br />
du() t d du() t<br />
i = C − C ( u (0) s( t)) = C −<br />
dt dt dt<br />
Cu (0)<br />
123<br />
δ ( t)<br />
c c<br />
Anfangsladung<br />
vgl. Differentiation bei<br />
Laplace-Transformation!<br />
2006-04-11 10
Anfangszustand <strong>und</strong> dessen Berücksichtigung<br />
Induktivitätsbeschreibung mit Anfangsstrom<br />
1. als zeitliche Ableitung mit Anfangsstrom (mathematisch)<br />
di<br />
u = L<br />
dt<br />
it () = i(0)<br />
t = 0 −<br />
2. als Integral<br />
(Parallelschaltung des Stromanfangswertes)<br />
t 0<br />
t<br />
1 1 1<br />
iL = udt = udt + udt<br />
L ∫ '<br />
L ∫ '<br />
L∫<br />
'<br />
−∞ −∞<br />
1<br />
= iL(0) s( t) + udt<br />
14243 L ∫ '<br />
Anfangswert für t=0<br />
0 14243<br />
0<br />
t<br />
stromfreie Spule<br />
3. Ableitung des Integrals<br />
(reihengeschaltete Impulsspannungsquelle)<br />
di() t d di() t<br />
u = L − L ( iL(0)()) s t = L − Li (0) ()<br />
{ L δ t<br />
dt dt dt<br />
Anfangsfluß<br />
2006-04-11 11
5. <strong>Netzwerk</strong>e mit Energiespeicher-<br />
elementen im Zeitbereich<br />
� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Verhalten der Gr<strong>und</strong>elemente L, C<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e höherer Ordnung<br />
� Zustandsbeschreibung<br />
2006-04-11 12
Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />
� Schaltungen mit einem unabhängigen Energiespeicherelement (C<br />
oder L) <strong>und</strong> sonst beliebigen <strong>Netzwerk</strong>elementen (linear / nichtlin.<br />
Elemente, R, Op, Schalter, <strong>Netzwerk</strong>erregung...))<br />
Umordnung des <strong>Netzwerk</strong>es:<br />
- Energiespeicher-><br />
- passives <strong>Netzwerk</strong>,<br />
- Rest ersetzt durch aktiven<br />
Zweipol<br />
Spannungsquellen-<br />
ES<br />
ein<br />
Kondensator<br />
R, Op,<br />
Quellen<br />
Schalter<br />
ein<br />
Energiespeicher<br />
C oder<br />
L<br />
Stromquellen-<br />
ES<br />
eine<br />
Induktivität<br />
z.B. Zweipolersatzschaltung des restlichen <strong>Netzwerk</strong>s<br />
2006-04-11 13
Dynamisches <strong>Netzwerk</strong> erster Ordnung<br />
� Reduktion auf zwei Gr<strong>und</strong>formen: RC-, RL- Schaltung<br />
u q(t)<br />
R<br />
Zweipolersatzelemente<br />
t=0<br />
S<br />
u C(t)<br />
C<br />
i C(t)<br />
� Abhängig von Art der NWE:<br />
lineare /nichtlineare, zeitinvariante, zeitvariante RC-, RL- Schaltungen<br />
� Behandlung linearer RC-, RL- Schaltungen beschrieben durch lineare<br />
gewöhnliche Differentialgleichungen für gesuchte NW-Größen (u, i)<br />
i q(t)<br />
G<br />
Zweipolersatzelemente<br />
S<br />
t=0uL(t)<br />
iL(t) L<br />
2006-04-11 14
u q(t)<br />
Einschaltverhalten der RC-Schaltung<br />
R<br />
Zweipolersatzelemente<br />
S<br />
t=0<br />
u C(t)<br />
U Q<br />
duC () t<br />
RC + u () t = U<br />
dt<br />
( )<br />
C C C C<br />
0<br />
C Q<br />
u () t = u ( ∞ ) + u ( + 0) −u ( ∞)exp −t/<br />
τ<br />
stationäre Lösung<br />
(eine Partikularlösung)<br />
C Q<br />
i C(t)<br />
( )<br />
u () t = U 1−exp −t/<br />
τ<br />
C<br />
� Einschalten einer Gleichspannung uq (t) = UQ � uC (t ) für t>0 (nach Schließen des Schalters)<br />
� Maschensatz: u R (t)+u C (t)-U Q =0<br />
U Q<br />
transiente Lösung<br />
(natürliches Verhalten)<br />
Sprungverhalten<br />
(ladungsloser Kondensator)<br />
DGL erster Ordnung<br />
für u C (t)<br />
� u C (+0)= u C (-0) Stetigkeitsbedingung<br />
Zustandsgröße u C (t)<br />
Zeitkonstante τ =RC<br />
2006-04-11 15
Lösung der Differentialgleichung<br />
duC () t<br />
RC + u () t = U<br />
dt<br />
du () uC() t U<br />
C t ⎛− + Q ⎞<br />
=<br />
dt<br />
⎜<br />
RC<br />
⎟<br />
⎝ ⎠<br />
⎛− uC() t + UQ<br />
⎞<br />
duC () t = ⎜ dt<br />
RC<br />
⎟<br />
⎝ ⎠<br />
duC () t ⎛ 1 ⎞<br />
=−⎜ ⎟ dt<br />
u () t −U ⎝RC⎠ C Q<br />
uC() t t<br />
duC t<br />
u<br />
C<br />
C Q<br />
() ⎛ 1 ⎞<br />
=− ⎜ ⎟ dt<br />
u () t −U ⎝RC⎠ ∫ ∫<br />
(0) C Q 0<br />
uC() t − UQ t<br />
ln =−<br />
u (0) − U RC<br />
C Q<br />
uC() t − UQ ⎛ t ⎞<br />
= exp −<br />
u (0) − U<br />
⎜<br />
RC<br />
⎟<br />
⎝ ⎠<br />
C Q<br />
u () t = U + ( u (0) −U )exp( −t<br />
/ RC)<br />
C Q C Q<br />
Auflösen nach<br />
Multiplikation beider Seiten mit dt<br />
Umformung, Vorbereitung<br />
zur Integration<br />
Integration beider Seiten<br />
Exponentierung<br />
Lösung<br />
duC () t<br />
dt<br />
2006-04-11 16
u q(t)<br />
Einschaltverhalten der RC-Schaltung<br />
R<br />
Zweipolersatzelemente<br />
S<br />
t=0<br />
u q(t)<br />
� Merkmale:<br />
u C(t)<br />
i C(t)<br />
C<br />
t<br />
Kondensatorstrom<br />
duC () t UQ − uC() t UQ<br />
iC() t = C = = exp −t/<br />
τ<br />
dt R R<br />
0.5<br />
0.37<br />
0.13<br />
Ri C (t)/U Q<br />
0 τ 2τ 3τ<br />
– für t ->+0 (Anfangszeitpunkt) Anfangsbedingung u C (+0) =u 0 .<br />
Strom i im ersten Moment durch U Q -u 0 über R bestimmt (hier u 0 =0)<br />
– für t -> (stationärer Fall, Ausgleich abgeklungen) gilt uC ( ) = UQ unabhängig vom Anfangswert<br />
– Übergangsbereich: im Einschaltmoment großer Strom<br />
1<br />
exp-t/t<br />
uC (t)/UQ 1<br />
0.63<br />
0.5<br />
∞ ∞<br />
1-exp-t/t<br />
0 τ 2τ 3τ<br />
2006-04-11 17
Einschaltverhalten der RC-Schaltung<br />
� u, i- Verhalten von qualitativ von Funktionen der Form<br />
f ( t) = exp − t/ τ resp. f ( t) = 1−exp −t/<br />
τ<br />
bestimmt<br />
1 2<br />
� Typische Werte:<br />
f 1 (0.7τ) = 0.5, f 1 (τ) = 0.37, f 1 (2.3τ) = 0.1, f 1 (4.6τ)=0.01<br />
� Nach t >> 5τ ist f 1 (t) auf rd. 1% abgeklungen <strong>und</strong> der<br />
Ausgleichsvorgang praktisch beendet<br />
� Definition Halbwertszeit:<br />
f ( t ) = 0.5 →(exp − t/ τ = 0.5)<br />
1<br />
H<br />
� Richtwert: R =1kΩ, C =1µF-> τ =1ms<br />
t = τln2 ≈0.7τ<br />
H<br />
2006-04-11 18
Lineare Differentialgleichungen – Interpretation der Lösungen<br />
Mathematik:<br />
� Lösung der homogenen DGL<br />
duC () t<br />
τ + uC() t = 0<br />
dt<br />
� Partikulärlösung der inhomogenen<br />
DGL (irgendeine)<br />
– z.B. bei u Q(t) = U Q<br />
– aber auch<br />
t<br />
1<br />
uC( t) = exp( −t/ τ) exp( t'/ τ)<br />
uQ( t') dt'<br />
τ ∫<br />
duC () t<br />
τ + uC() t = uQ() t Allgemeine Form der DGL<br />
dt<br />
<strong>Netzwerk</strong>e:<br />
( )<br />
u () t = Kexp −t/<br />
τ<br />
C<br />
u () t = U<br />
C Q<br />
0<br />
� Nulleingangslösung<br />
duC () t<br />
τ + uC() t = 0<br />
dt<br />
( )<br />
u () t = u (0)exp −t/<br />
τ<br />
C C<br />
� Nullzustandslösung der<br />
inhomogenen DGL<br />
t<br />
1<br />
uC( t) = exp( −t/ τ) ∫ exp( t'/ τ)<br />
uQ( t') dt'<br />
Übertragungsverhalten ohne<br />
Anfangszustand<br />
τ<br />
0<br />
2006-04-11 19
DGLn: Interpretation der Lösungsanteile<br />
Interpretation 1:<br />
� Transiente Lösung<br />
duC () t<br />
τ + uC() t = 0<br />
dt<br />
( )<br />
u () t = Kexp −t/<br />
τ<br />
C<br />
� Stationäre Lösung<br />
(eingeschwungener Zustand) der<br />
inhomogenen DGL, kein<br />
exponentiell abklingender Anteil<br />
– z.B. bei uQ (t) = UQ uC() t = UQ<br />
– bei sinusförmiger Erregung:<br />
Sinus mit Amplituden- <strong>und</strong><br />
Phasenänderung<br />
Interpretation 2:<br />
� Nulleingangslösung<br />
duC () t<br />
τ + uC() t = 0<br />
dt<br />
( )<br />
u () t = u (0)exp −t/<br />
τ<br />
C C<br />
� Nullzustandslösung der<br />
inhomogenen DGL<br />
t<br />
1<br />
uC( t) = exp( −t/ τ) ∫<br />
exp( t'/ τ)<br />
uQ( t') dt'<br />
Übertragungsverhalten ohne<br />
Anfangszustand<br />
τ<br />
0<br />
2006-04-11 20
Beispiel stationäre Lösung<br />
� RC-System mit sinusförmiger Anregung u C (0) = 0,5<br />
duC() t<br />
τ + uC() t = UQsin( ωt)<br />
dt<br />
� Transiente Lösung<br />
( )<br />
u () t = Kexp −t/<br />
τ<br />
C<br />
� Stationäre Lösung<br />
(phasenverschobener Sinus)<br />
wie aus Wechselstromrechnung<br />
UQ<br />
uC( t) = sin( t) − cos( t)<br />
2 2<br />
1+<br />
τω<br />
( ω τω ω )<br />
2006-04-11 21
Besonderheiten<br />
� Spannungssprung<br />
Sprungantwort<br />
U () 1 t<br />
Qσ t UQσ() t UQ<br />
iS() t = iR() t + iL() t = + U (') '<br />
0<br />
Qσt<br />
dt t<br />
R L∫ = +<br />
R L<br />
(analog Stromquelle in Reihe zu Kondensator)<br />
� Impulsantwort (Quelle speist Dirac ein!)<br />
(Bestimmung durch Ableitung der Sprungantwort)<br />
di U U<br />
S iδ= = δ () t +<br />
dt R L<br />
Q Q<br />
Strom enthält einen Diracpuls!<br />
2006-04-11 22
Besonderheiten<br />
� Stromanregung, Berechnung einer Spannung<br />
Stromsprung Stromimpuls<br />
2006-04-11 23
Besonderheiten<br />
� Spannungsanregung, Berechnung eines Stromes<br />
Ableitung des<br />
Eingangssignals!<br />
Integral des<br />
Eingangssignals!<br />
Spannungssprung Spannungsimpuls<br />
2006-04-11 24
5. <strong>Netzwerk</strong>e mit Energiespeicher-<br />
elementen im Zeitbereich<br />
� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Verhalten der Gr<strong>und</strong>elemente L, C<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e höherer Ordnung<br />
� Zustandsbeschreibung<br />
2006-04-11 25
<strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e mit zwei unabhängigen Energiespeichern:<br />
– verschiedenartig (L <strong>und</strong> C), (z.B. Reihen-, Parallelschwingkreis)<br />
– gleichartig (je zwei C oder L)<br />
� I.a. beschrieben durch DGL 2. Ordnung (Anwendung der KHG)<br />
oder gleichwertig<br />
2<br />
dy dy<br />
+ a + by() t = f() t<br />
2<br />
dt dt<br />
2<br />
d y dy 2<br />
+ 2 α + ω<br />
2 0 y( t) = f( t)<br />
dt dt<br />
Bezeichnungen:<br />
ωo ungedämpfte Eigenfrequenz<br />
ωd Eigenfrequenz<br />
α Dämpfungsfaktor<br />
D=α/ωo Dämpfungsgrad<br />
AW für y(0), y‘(0)<br />
a = 2 α, b = ω<br />
2<br />
0<br />
ω = ω − α , ω =<br />
ω =<br />
2 2<br />
d 0 0 d α 0<br />
2006-04-11 26
Beispiele<br />
� Parallelschwingkreis, RLC Schwingkreis<br />
� Bandpaß 2. Ordnung<br />
2006-04-11 27
Lösungen der homogenen DGL 2. Ordnung<br />
Homogene DGL<br />
2<br />
dyt () dyt () 2<br />
+ 2 α + ω0yt<br />
( ) = 0<br />
2<br />
dt dt<br />
durch Ansatz y(t) =K exp pt lösbar<br />
Charakteristische Gleichung<br />
Nullstellen (Wurzeln):<br />
Allgemeine Lösung<br />
(bei verschiedenen Nullstellen)<br />
p + 2αp+ ω = 0<br />
2 2<br />
0<br />
p =− α + α − ω , p =−α − α −ω<br />
2 2 2 2<br />
1 0 2 0<br />
y( t) = K exp( pt) + K exp( p t)<br />
1 1 2 2<br />
Anfangswerte: y(0), y‘(0)<br />
Die Konstanten sind durch die Anfangswerte bestimmt.<br />
Lösungseinteilung abhängig von Wurzel (d.h. vom Dämpfungsgrad D= a/ω o ,),<br />
2006-04-11 28
Lösungen (1)<br />
Lage der Wurzeln in<br />
der komplexen Ebene<br />
D<br />
Wurzeln<br />
Dämpfung<br />
Homogene<br />
Lösung<br />
D >1<br />
reell, verschieden<br />
überdämpft<br />
aperiodischer Fall<br />
zwei abklingende<br />
Exponentialfunktionen<br />
D =1<br />
reell, gleich<br />
kritisch gedämpft<br />
aperiodischer Grenzfall<br />
zwei schneller abklingende<br />
Exponentialfunktionen<br />
2006-04-11 29
Lösungen (2)<br />
Lage der Wurzeln in<br />
der komplexen<br />
Ebene<br />
D<br />
Wurzeln<br />
Dämpfung<br />
Homogene<br />
Lösung<br />
D
<strong>Netzwerk</strong>e mit äußerer Anregung<br />
� bisher homogene DGL 2. Ordnung:<br />
2<br />
dyt () dyt () 2<br />
+ 2 α + ω0yt<br />
( ) = 0<br />
2<br />
dt dt<br />
durch äußere Anregung erhält man eine inhomogene DGL<br />
2<br />
dyt () dyt () 2<br />
+ 2 α + ω0y(<br />
t) = f( t)<br />
2<br />
dt dt<br />
� <strong>Netzwerk</strong> 2. Ordnung mit Spannungserregung<br />
DGL für i(t)<br />
2 2<br />
dit () dit () dut () dut ()<br />
RLC + L + Ri() t = LC + RC<br />
2 2<br />
dt dt dt dt<br />
Homogener Teil Inhomogener Teil<br />
Anfangswerte: y(0), y‘(0)<br />
Zur vollständigen Lösung benötigt man i(0) <strong>und</strong> di(0)/dt<br />
i (t)<br />
u (t)<br />
2006-04-11 31
Berücksichtigung der Anfangswerte<br />
� DGL des <strong>Netzwerk</strong>es<br />
2 2<br />
dit () dit () dut () dut ()<br />
RLC + L + Ri() t = LC + RC<br />
2 2<br />
dt dt dt dt<br />
Anfangswerte: i(0), i‘(0)<br />
� Wie findet man die Anfangswerte i(0), i‘(0)?<br />
– Anfangswerte stecken in Energiespeichern<br />
(Kondensatorspannung bzw. Spulenstrom)<br />
(Vorgeschichte des <strong>Netzwerk</strong>es)<br />
– <strong>Netzwerk</strong>analyse mit diesen Anfangsbedingungen zur Bestimmung von<br />
i(0) <strong>und</strong> di(0)/dt -> umständlich, aufwendig<br />
� Ergebnis: Beschreibung durch DGL in obiger Form ungünstig für die<br />
Analyse, bessere Verfahren notwendig:<br />
– Beschreibung des <strong>Netzwerk</strong>es im Zustandsraum<br />
– Beschreibung im Frequenzbereich<br />
i (t)<br />
u (t)<br />
2006-04-11 32
5. <strong>Netzwerk</strong>e mit Energiespeicher-<br />
elementen im Zeitbereich<br />
� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Verhalten der Gr<strong>und</strong>elemente L, C<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e höherer Ordnung<br />
� Zustandsbeschreibung<br />
2006-04-11 33
<strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung -- Allgemeiner Fall<br />
� Die <strong>Netzwerk</strong>lösung y(t) (<strong>Netzwerk</strong>ströme, -spannungen) eines linearen<br />
NW mit zeitunabhängigen NWE bei Anregung mit einem Signal x(t)<br />
gehorcht einer DGL mit konstanten Koeffizienten<br />
n n−1 m m−1<br />
d y() t d y() t d x() t d x() t<br />
n + n n−1 + n 1 0 = m + − m m−1<br />
+ m−1<br />
0<br />
a a ... a y( t) b b ... b x( t)<br />
dt dt dt dt<br />
<strong>Netzwerk</strong>reaktion auf Anregung<br />
– Koeffizienten a n ..a 0, b n ..b 0 nur von NWE bestimmt<br />
– Erregungsfunktion x(t) hängt von NWE <strong>und</strong> den Quellen der Schaltung ab<br />
� Alle linearen NW-DGLn haben Gemeinsamkeiten:<br />
– partikuläre <strong>und</strong> homogene Lösungen<br />
– Abhängigkeit der Lösung von Anfangswerten<br />
Anregung (bekannt)<br />
n Ordnung der DGL<br />
exp( ) λ<br />
dy dy<br />
y(0),<br />
, ,<br />
dt dt<br />
– Wurzeln der charakteristischen Gleichung ( ), Eigenschwingungen<br />
des Systems<br />
i t<br />
n−1<br />
(0) (0)<br />
K n−1<br />
2006-04-11 34
Lösung der homogenen DGL<br />
n<br />
d y() t<br />
n−1<br />
d y() t<br />
n n n−1 n−10<br />
n<br />
� a + a + ... a y( t) = 0 oBd . . . A. a = 1<br />
n−1<br />
dt dt<br />
AW dy(0) dy (0)<br />
y(0),<br />
, K,<br />
n−1<br />
dt dt<br />
� Bestimmung der Nullstellen charakteristischen Polynoms<br />
(Vielfachheit beachten)<br />
n n−1<br />
a λ + a λ + ... a λ = 0<br />
� Basislösungen ϕ1 K ϕ angeben<br />
exp( λt), texp( λt), K<br />
k−1<br />
t exp( λt),<br />
, , n<br />
– k-fache reelle Nullstelle<br />
– konjugiert komplexe Paar k-facher Nullstelle<br />
k−1<br />
exp( αt)cos( βt), texp( αt)cos( βt), K,<br />
t exp( αt)cos( βt),<br />
� Gesamtlösung<br />
n<br />
yt () kϕ<br />
= ∑<br />
i = 1<br />
i i<br />
n n−1<br />
0<br />
k −1<br />
exp( αt)sin( βt), texp( αt)sin( βt), K t exp( αt)sin( βt),<br />
die Konstanten k i werden aus den Anfangswerten bestimmt<br />
1 1<br />
bzw.<br />
λ α<br />
i i<br />
sind die Zeitkonstanten des <strong>Netzwerk</strong>es<br />
2006-04-11 35
Impulsantwort<br />
� Anregung des <strong>Netzwerk</strong>es mit einem Diracstoß <strong>und</strong> Berechnung der<br />
Systemantwort<br />
n n−1 m m−1<br />
d y() t d y() t d δ() t d δ()<br />
t<br />
n + n n−1 + n 1 0 = m + − m m−1<br />
+ m−1<br />
0<br />
a<br />
dt<br />
a<br />
dt<br />
... a y( t) b<br />
dt<br />
b<br />
dt<br />
... b δ ( t)<br />
AW<br />
n−1<br />
dy(0) dy (0)<br />
y(0),<br />
, K,<br />
n−1<br />
dt dt<br />
� Berechnung der Lösung -> Impulsantwort (Nullzustand) y(t) = h(t)<br />
� <strong>Netzwerk</strong>reaktion auf beliebige Anregung x(t):<br />
∞ ∞<br />
y() t = x( τ) h( t − τ) dτ = h( τ) x( t − τ) dτ = h() t ∗x()<br />
t<br />
∫ ∫<br />
−∞ −∞<br />
� Darstellung der Systemantwort durch Faltungsintegral der<br />
<strong>Netzwerk</strong>erregung mit der Impulsantwort des <strong>Netzwerk</strong>es!<br />
– Impulsantwort des <strong>Netzwerk</strong>es muss bestimmt werden!<br />
2006-04-11 36
Grad eines <strong>Netzwerk</strong>es<br />
� Bisher wurde stets angenommen, dass eine Differentialgleichung der<br />
Ordnung n ein <strong>Netzwerk</strong> mit n unabhängigen dynamischen Elementen<br />
beschreibt <strong>und</strong> n Anfangswerte gegeben sind:<br />
n n−1 m m−1<br />
d y() t d y() t d x() t d x() t<br />
an + a 1 ... 1 0 ( ) 1 ... 1<br />
0 ( )<br />
n n− + a y t = bm + b n m m−<br />
+ b x t<br />
− m−<br />
dt dt dt dt<br />
n−1<br />
dy(0) dy (0)<br />
AW y(0),<br />
, K,<br />
n−1<br />
dt dt<br />
� Was bedeutet aber: unabhängiges dynamisches Element?<br />
� Beispielnetzwerk:<br />
Maschengleichung<br />
Kondensatormasche, bzw.<br />
Knotengleichung Schnittmenge<br />
vg= v + v<br />
0 = i + i<br />
2 6<br />
5 9<br />
Anfangswerte für v 2 <strong>und</strong> v 6 bzw.<br />
i 5 <strong>und</strong> i 9 können nicht unabhängig<br />
voneinander gewählt werden !<br />
2006-04-11 37
Grad eines <strong>Netzwerk</strong>es<br />
� Ordnung der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung =<br />
Zahl der dynamischen Elemente –<br />
Zahl der Kondensatormaschen –<br />
Zahl der Induktivitätsschnittmenden<br />
� Ordnung der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung = Zahl der unabhängig<br />
wählbaren Anfangswerte der Differentialgleichung<br />
� Beispielnetzwerk: Ordnung = 5 – 1 – 1 = 3<br />
2006-04-11 38
5. <strong>Netzwerk</strong>e mit Energiespeicher-<br />
elementen im Zeitbereich<br />
� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Verhalten der Gr<strong>und</strong>elemente L, C<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e höherer Ordnung<br />
� Zustandsbeschreibung<br />
2006-04-11 39
Zustandsbeschreibung<br />
� Jede DGL der Ordnung n kann geschrieben werden als<br />
System von DGLn der Ordnung 1 (z.B. Direktform II)<br />
i i<br />
dyt () dxt ()<br />
αi = βi<br />
x() t<br />
i i<br />
dt dt<br />
n m<br />
∑ ∑<br />
i= 0 i=<br />
0<br />
a = α , b<br />
= β<br />
i n−i i n−i � In <strong>Netzwerk</strong>en: Kondensatorspannungen <strong>und</strong> Spulenströme<br />
beschreiben den Zustand des <strong>Netzwerk</strong>es vollständig!<br />
� Formulierung der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung in diesen Größen<br />
� Die kanonischen Normalformen (Direktformen) sind dafür nicht<br />
ausreichend<br />
2006-04-11 40
Zustandsbeschreibung (2)<br />
� Zustandsbeschreibung bei Erregung mit Signal e(t) <strong>und</strong><br />
Ausgangssignal y(t)<br />
dx() t<br />
= Ax() t + Be()<br />
t<br />
dt<br />
y() t = Cx() t + De()<br />
t<br />
Anfangswerte x(0) gegeben (keine Ableitungen der AW notwendig!)<br />
� Lösung der Differentialgleichung<br />
x( t) = exp( At) x(0) + exp( At) exp( −Aτ)<br />
Be(<br />
τ) dτ<br />
y() t = Cx() t + De()<br />
t<br />
– Matrixexponentialfunktion über Taylorreihe definiert<br />
t<br />
∫<br />
0<br />
2006-04-11 41
Zustandsbeschreibung (3)<br />
� Aus Kirchhoffschen Gleichungen folgte nach Wahl eines Baumes:<br />
⎛−MB⎞ UZ = ⎜ ⎟UB<br />
⎝ 1 ⎠<br />
� Folglich müssen:<br />
⎛ 1<br />
IZ = ⎜<br />
⎝−KV ⎞<br />
⎟IV<br />
⎠<br />
– alle Kondensatoren in Baumzweigen <strong>und</strong><br />
– alle Spulen in Verbindungszweigen liegen<br />
� Mit Kirchhoffschen Gleichungen Kondensatorströme <strong>und</strong><br />
Spulenspannungen durch die I V <strong>und</strong> U B ausdrücken<br />
� Restliche Zweiggrößen, die keine Zustandsgrößen, sind eliminieren<br />
⎛ duC() t ⎞<br />
⎜C dt<br />
⎟ ⎛u() q()<br />
t<br />
C t ⎞ ⎛u⎞ ⎜ ⎟= A⎜ + ⎜<br />
d () ()<br />
q()<br />
t<br />
⎟<br />
L t<br />
L t<br />
⎟ B<br />
⎜ i ⎟ ⎝ i ⎠ ⎝i⎠ ⎜ L ⎟<br />
⎝ dt ⎠<br />
beschreibt Dynamik<br />
⎛u() q()<br />
C t ⎞ ⎛u t ⎞<br />
y = C⎜ + ⎜<br />
()<br />
q()<br />
t<br />
⎟<br />
L t<br />
⎟ D<br />
⎝ i ⎠ ⎝ i ⎠<br />
Ausdrücken der gewünschten NW-<br />
Größe durch Zustände <strong>und</strong> Quellen<br />
2006-04-11 42
Zustandsbeschreibung (Herleitung 1)<br />
� Aus Kirchhoffschen Gleichungen folgte nach Wahl eines Baumes:<br />
⎛−MB⎞ ⎛ 1 ⎞<br />
UZ = ⎜ ⎟UB<br />
IZ = V<br />
⎝ 1<br />
⎜ ⎟I<br />
⎠<br />
⎝−KV⎠ � Annahme:<br />
– alle Kondensatoren in Baumzweigen <strong>und</strong><br />
– alle Spulen in Verbindungszweigen liegen<br />
– Widerstände <strong>und</strong> Quellen in Baum- <strong>und</strong> Verbindungszweigen erlaubt<br />
� Aufteilung der Spannungs- <strong>und</strong> Stromvektoren<br />
⎛UVL ⎞<br />
⎛IVL ⎞<br />
⎜ ⎟<br />
= ⎜<br />
U<br />
⎜ ⎟<br />
VR<br />
U ⎟<br />
⎜<br />
IVR<br />
Z<br />
I ⎟<br />
Z =<br />
⎜U⎟ ⎜ ⎟<br />
BC<br />
IBC<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝UBR ⎠<br />
⎝IBR ⎠<br />
2006-04-11 43
Zustandsbeschreibung (Herleitung 2)<br />
� Aufstellen der Kirchhoffschen Gleichungen <strong>und</strong><br />
Elementebeziehungen in einem Gleichungssystem<br />
(Aufteilung der Maschenmatrix in 4 Teilmatrizen)<br />
⎛ 1 Mb11 Mb12<br />
⎞<br />
⎜ ⎟⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />
⎜<br />
1 M VL<br />
b21 M<br />
U 0<br />
b22<br />
⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
T T<br />
⎜ −M − ⎟⎜<br />
VR<br />
b11 Mb21 1 U<br />
⎟ ⎜<br />
0<br />
⎟<br />
⎜ T T ⎟⎜ − −<br />
⎟ ⎜ ⎟<br />
⎜<br />
Mb12 Mb22 1 UBC<br />
0<br />
⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎜ d<br />
⎟⎜<br />
UBR ⎟ = ⎜<br />
0<br />
⎟<br />
⎜−1 L<br />
⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟ 1<br />
⎜<br />
dt<br />
IVL<br />
EU<br />
⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎜ −1<br />
R<br />
⎟⎜ IVR ⎟ ⎜EU2⎟ ⎜<br />
d<br />
⎟⎜ I ⎟ ⎜ ⎟<br />
BC EI3<br />
⎜ C −1 ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎜ dt<br />
⎟⎝ I ⎟<br />
BR ⎠ ⎝EI4⎠ ⎜<br />
−<br />
⎟<br />
⎝ G 1⎠<br />
Elimination aller Variablen außer den Zustandsvariablen<br />
2006-04-11 44
Zustandsbeschreibung (Herleitung 3)<br />
� Zeile 1 zu Zeile 5, Zeile 2 zu Zeile 6, Zeile 3 zu Zeile 7 <strong>und</strong> Zeile 4<br />
zu Zeile 8 addieren<br />
⎛1 Mb11 Mb12<br />
⎞<br />
⎜ ⎟⎛ ⎞ ⎛<br />
⎜<br />
1 Mb21 M<br />
U<br />
22<br />
VL 0 ⎞<br />
b<br />
⎟⎜ ⎟ ⎜<br />
T T<br />
⎜ − − ⎟⎜<br />
U<br />
11 21<br />
VR ⎟ ⎜<br />
0<br />
⎟<br />
Mb Mb 1<br />
⎟<br />
⎜ T T ⎟<br />
− −<br />
⎜ ⎟ ⎜<br />
⎜<br />
Mb12 Mb22 1 UBC<br />
0 ⎟<br />
⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎜ d<br />
⎟⎜ UBR ⎟ = ⎜<br />
0<br />
⎟<br />
⎜ Mb11 Mb12 L<br />
⎟⎜ ⎟ ⎜ 1<br />
⎜<br />
dt<br />
IVL<br />
E ⎟ U<br />
⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎜ Mb21 Mb22 R ⎟⎜ IVR ⎟ ⎜EU2⎟ ⎜<br />
d<br />
⎟⎜ ⎟<br />
T T I ⎜<br />
⎜ − − ⎟ BC E ⎟<br />
I3<br />
C Mb11 Mb21<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ dt<br />
⎟ ⎟ ⎜<br />
⎝ I ⎜ ⎟<br />
BR ⎠ ⎝E<br />
⎟<br />
I 4 ⎠<br />
⎜ T T<br />
− −<br />
⎟<br />
⎝ G Mb12 Mb22<br />
⎠<br />
2006-04-11 45
Zustandsbeschreibung (Herleitung 4)<br />
� Auffinden eines in sich lösbaren Teilsystems:<br />
⎛ d ⎞<br />
⎜Mb11 Mb12 L<br />
dt<br />
⎟⎛UBC ⎞ ⎛EU1⎞ ⎜ ⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎜Mb21 Mb22 R ⎟⎜ UBR ⎟ = ⎜<br />
EU2⎟<br />
⎜ d<br />
⎟⎜ T T I ⎟ ⎜ ⎟<br />
VL<br />
EI3<br />
⎜C −Mb11 −Mb21⎟⎜<br />
⎟ ⎜ ⎟<br />
⎜ dt<br />
⎟⎝ IVR ⎠ ⎝EI4⎠ ⎜ T T<br />
− − ⎟<br />
⎝ G Mb12 Mb22⎠<br />
2006-04-11 46
Zustandsbeschreibung (Herleitung 5)<br />
� Umsortieren Variablenbezeichnung:<br />
⎛ d<br />
T T ⎞<br />
⎜C −Mb11 −Mb21<br />
dt<br />
⎟⎛UBC ⎞ ⎛EI3⎞ ⎜ ⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎜ d<br />
⎟⎜ IVL<br />
⎟ = ⎜<br />
EU1<br />
M ⎟<br />
b11 L Mb12<br />
⎜ dt<br />
⎟⎜U ⎟ ⎜ ⎟<br />
BR EU2<br />
⎜ ⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
⎜<br />
Mb21 Mb22 R<br />
⎟⎝ IVR ⎠ ⎝EI4⎠ ⎜ T T<br />
− − ⎟<br />
⎝ Mb12 G Mb22<br />
⎠<br />
zu eliminieren sind jetzt noch die Baumzweigspannungen der Widerstände <strong>und</strong> die<br />
Verbindungszweigströme der Widerstände<br />
(1)<br />
2006-04-11 47
Zustandsbeschreibung (Herleitung 6)<br />
� Umsortieren Variablenbezeichnung:<br />
⎛Mb22 R ⎞⎛UBR ⎞ ⎛EU2⎞ ⎛Mb21 ⎞⎛UBC<br />
⎞<br />
⎜ ⎟⎜ ⎟ = ⎜ ⎟− T<br />
−<br />
⎜ T<br />
−<br />
⎟⎜<br />
⎟<br />
⎝ G Mb22 ⎠⎝ IVR ⎠ ⎝EI4⎠ ⎝ Mb12<br />
⎠⎝<br />
IVL<br />
⎠<br />
Auflösen nach IVR ⎛Mb22 ⎜<br />
⎝<br />
R ⎞⎛UBR ⎞ ⎛<br />
= −1 T<br />
R+ M<br />
⎟⎜ ⎟ ⎜<br />
b22G Mb22 ⎠⎝ IVR ⎠ ⎝EU2 EU2⎞ ⎛Mb21 −<br />
−1 −M<br />
⎟ ⎜<br />
b22G EI4⎠ ⎝Mb21 ⎞⎛UBC<br />
⎞<br />
−1<br />
T<br />
M<br />
⎟⎜<br />
⎟<br />
b22G Mb12<br />
⎠⎝<br />
IVL<br />
⎠<br />
−1 T<br />
−1<br />
−1 −1<br />
T<br />
( + 22 22 ) ( 2 − 22 4 21UBC − M 22 12 VL )<br />
I = R M G M E M G E −M<br />
G M I<br />
VR b b U b I b b b<br />
Auflösen nach U BR<br />
T −1 T −1<br />
T −1<br />
T<br />
⎛G+ M ⎞⎛ ⎞ ⎛ + ⎞ ⎛ − ⎞<br />
b22 R M U<br />
b22 BR Mb22 R EU2EI4Mb22R Mb21 M 12 ⎛U b<br />
BC<br />
⎞<br />
⎜ ⎟⎜ ⎟ = ⎜ ⎟−<br />
T ⎜ T ⎟⎜<br />
⎟<br />
⎝ G −Mb22 ⎠⎝ IVR<br />
⎠ ⎝ EI<br />
4 ⎠ ⎝ −Mb12<br />
⎠⎝<br />
IVL<br />
⎠<br />
T −1 −1<br />
T −1 T −1<br />
T<br />
( 22 22 ) ( 22 2 4 22 M<br />
21U 12 I )<br />
U = G+ M R M M R E + E − M R + M<br />
BR b b b U I b b BC b VL<br />
2006-04-11 48
Zustandsbeschreibung (Herleitung 7)<br />
� Einsetzen von Gl (2), (3) in (1):<br />
<strong>und</strong> Verwendung der Abkürzungen<br />
dann folgt<br />
( ˆ −1 −1 −1<br />
( UBC −<br />
IVL<br />
) )<br />
⎛ d<br />
⎜C ⎝ dt<br />
− M<br />
⎞⎛UBC<br />
⎞<br />
⎟⎜<br />
⎟ = E<br />
⎠⎝ IVL<br />
⎠<br />
+ M R E −M G E −M<br />
M G M<br />
⎛<br />
⎜M<br />
⎝<br />
d ⎞⎛UBC<br />
⎞<br />
L ⎟⎜<br />
⎟ = E<br />
dt ⎠⎝ IVL<br />
⎠<br />
− Mb G Mb R EU + EI −Mb<br />
T T T<br />
b11 I3b21U2b22I4b21 b22 b12<br />
( ˆ −1 T −1 T −1<br />
T<br />
( R Mb UB+ Mb<br />
I ) )<br />
b11 U11222 2 4 22 21 C 12 VL<br />
−1<br />
T<br />
( b22 b22<br />
)<br />
T −1<br />
( b22 b22<br />
)<br />
Rˆ= R+ M G M<br />
Gˆ= G+ M R M<br />
⎛ d<br />
⎜C dt<br />
⎜<br />
⎜ 0<br />
⎝<br />
⎞<br />
0 ⎟ T −1 ⎛U ⎞ ⎛ − ˆ<br />
BC Mb21 R Mb21 ⎟⎜ ⎟ = ⎜<br />
d ⎜ − −<br />
⎟⎝ I ⎠ ⎝− + ˆ 1 T 1<br />
VL<br />
L<br />
Mb11Mb12G Mb22R Mb21 ⎟<br />
dt ⎠<br />
T T −1 −1<br />
− ˆ<br />
T<br />
M ⎞<br />
b11 Mb21R Mb22G Mb12<br />
⎛UBC ⎞<br />
⎟<br />
−1<br />
⎟⎜<br />
⎟<br />
− ˆ T<br />
Mb12G M 12 ⎠⎝<br />
I<br />
b<br />
VL<br />
⎠<br />
⎛0 + ⎜<br />
⎝1 T ˆ −1 Mb21R −1 −1 − ˆ T<br />
Mb12G Mb22 R<br />
1<br />
0<br />
⎛EU1⎞ T −1 −1<br />
−M<br />
ˆ ⎞<br />
b21 R Mb22G ⎜ ⎟<br />
⎟⎜<br />
EU<br />
2 ⎟<br />
−1<br />
−M<br />
ˆ<br />
b12G<br />
⎟⎜ ⎟<br />
⎠<br />
EI3<br />
⎜ ⎟<br />
⎝EI4⎠ 2006-04-11 49
Zustandsbeschreibung – Alternative Betrachtung<br />
� Herausziehen der dynamischen Elemente aus dem <strong>Netzwerk</strong> <strong>und</strong><br />
Formulierung einer geeigneten (Hybrid)-Mehrtordarstellung:<br />
⎛ IC ⎞ ⎛UC ⎞ ⎛EU ⎞<br />
⎜ ⎟ = H1⎜ ⎟+ H2⎜<br />
⎟<br />
⎝UL⎠ ⎝ IL ⎠ ⎝EI ⎠<br />
� Im Falle von Zweitoren sind z.B. eine<br />
sinnvoll<br />
Leitwert- Widerstands- oder Hybriddarstellung<br />
2006-04-11 50
Zustandsbeschreibung (4)<br />
� Besonderheiten bei elektrischen <strong>Netzwerk</strong>en:<br />
– nicht immer können alle Kondensatoren im Baum bzw. alle Spulen in<br />
Verbindungszweigen liegen!<br />
– In den Zustandsgleichungen treten<br />
auch Ableitungen des Eingangssignals auf!<br />
dx() t de() t<br />
= Ax() t + B1e() t + B2<br />
dt dt<br />
de() t<br />
y() t = Cx() t + De 1 () t + D2<br />
dt<br />
Mit x() t = x() t + B e()<br />
t folgt<br />
dx() t<br />
= Ax() t + ( B1+ AB2) e()<br />
t<br />
dt<br />
2<br />
( )<br />
y() t = Cx() t + D + CB e() t + D<br />
1 2 2<br />
de() t<br />
dt<br />
Anfangswerte müssen<br />
die KHG erfüllen<br />
2006-04-11 51
Zustandsbeschreibung - Beispiel<br />
Quelle: Balabanian, Bickart: Electrical Network Theory, Wiley<br />
2006-04-11 52
Zustandsbeschreibung - Beispiel<br />
2006-04-11 53
Zustandsbeschreibung - Deskriptorsysteme<br />
� Die lineare Abhängigkeit zwischen Zustände oder deren<br />
Ableitungen kann man durch sog. Deskriptorsysteme erfassen:<br />
dx() t<br />
E = Ax() t + Be()<br />
t<br />
dt<br />
y() t = Cx() t + De()<br />
t<br />
� Die Matrix E nicht singulär, so erhält man nach Linksmultiplikation<br />
des ersten Gleichung mit E -1 die bekannte Form der<br />
Zustandsbeschreibungen<br />
2006-04-11 54
6. <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />
� Laplace-Transformation<br />
� Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>berechnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>funktion<br />
� Frequenzgang<br />
� Spezielle <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
2006-04-11 1
<strong>Netzwerk</strong>anregungen<br />
� Statt der <strong>Netzwerk</strong>analyse im Zeitbereich (<strong>und</strong> Lösung der<br />
<strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung) können die DGLn auch in den sog.<br />
„Frequenzbereich“ transformiert werden<br />
– Übergang zu algebraischen Gleichungen (im komplexen)<br />
� Abhängig von der <strong>Netzwerk</strong>anregung gibt es verschiedene Verfahren<br />
zur <strong>Netzwerk</strong>analyse<br />
– Periodische Anregung<br />
� Komplexe Wechselstromrechnung<br />
– Nichtperiodische Anregung<br />
� Laplacetransformation<br />
� Fourierintegral<br />
� Hier: Benutzung der Transformation zur Beschreibung des <strong>Netzwerk</strong>es<br />
<strong>und</strong> nicht einer (beliebigen) <strong>Netzwerk</strong>anregung<br />
� Trennung der <strong>Netzwerk</strong>beschreibung von der Signaltheorie<br />
2006-04-11 2
Fourierintegral<br />
� Fourierintegral einer Funktion f(t)<br />
komplexes Amplitudenspektrum der Funktion f(t), meßbar<br />
� Rücktransformation<br />
{ }<br />
Fj ( ω) = FTft () = ∫ ft ()exp−<br />
jωtdt ∞<br />
−∞<br />
∞<br />
−1<br />
1<br />
f( t) = FT { F( jω) } = F( jω)exp jωtdt 2π<br />
∫<br />
−∞<br />
∞<br />
∫<br />
−∞<br />
ft () dt<br />
Laplace-Transformation<br />
� Definition<br />
∞<br />
Abbildung zwischen Originalraum (f(t)) <strong>und</strong> Bildraum (F(s))<br />
� Abbildung einer Zeitfunktion in Funktion in der komplexen Ebene<br />
� Notation:<br />
−st<br />
st<br />
−1<br />
∫ { } ft () = ∫ Fseds ( ) = LT{ Fs ( ) }<br />
Fs ( ) = fte () dt= LTft ()<br />
0<br />
1<br />
2π<br />
j<br />
σ +∞ j<br />
σ −∞ j<br />
Laplace- (Hin) -Transformation Laplace - (Rück) -Transformation,<br />
Umkehrintegral<br />
LT<br />
LT ILT<br />
⎯⎯→ , ft () ⎯⎯→Fs ( ), Fs ( ) ⎯⎯⎯→<br />
ft ()<br />
� Bezeichung: Korrespondenz bezeichnet ein Transformationspaar<br />
f(t) <strong>und</strong> F(s)<br />
2006-04-11 4
Existenz der Transformation<br />
� Bedingung für die Existenz des Integrals<br />
∞<br />
−Re(<br />
st )<br />
∫ ft () e dt<br />
0<br />
Eigenschaften der Laplace-Transformation<br />
∞<br />
−st<br />
−st<br />
∫ { } Fs ( ) = fte () dt= LT{ ft () }<br />
Fs ( ) = fte () dt= LTft ()<br />
0<br />
∞<br />
∫ Konvergenzbereich<br />
−∞<br />
2006-04-11 6
Korrespondenzen Laplace-Transformation<br />
δ(t) 1<br />
2006-04-11 7
Rücktransformation<br />
� Formal mit Hilfe des Integralsatzes von Cauchy<br />
(Q(s) besitzt Singularität bei s 0 ,<br />
F(s) besitzt keine Singularität)<br />
( )<br />
F s sds<br />
Q( s) ds = = 2π<br />
jF s<br />
s−s ! ∫ ! ∫<br />
W W<br />
� <strong>und</strong> dem Residuensatz<br />
1<br />
2π j W<br />
∫!<br />
W<br />
Q( s) ds = 2 j∑R µ<br />
N<br />
π<br />
µ = 1<br />
0<br />
∫!<br />
µ<br />
( )<br />
( )<br />
0<br />
Q s ds = R<br />
µ<br />
2006-04-11 8
Rücktransformation - rechnerisch<br />
� Es folgt für die Rücktransformation<br />
mit<br />
σ +∞ j<br />
1<br />
st<br />
−1<br />
() = ( ) ( )<br />
2π<br />
j ∫ =<br />
σ −∞ j<br />
N<br />
µ = 1<br />
{ }<br />
ft Fseds LT Fs<br />
=<br />
∑<br />
R<br />
µ<br />
( ( )( k ) ( ) )<br />
R = lim F s s−s exp st<br />
µ<br />
s→s k<br />
n−1<br />
1 d<br />
Rµ = lim F s s−s exp st<br />
s→s n−1<br />
k n−1! ds<br />
(<br />
n<br />
( )( ) ( ) )<br />
k<br />
(vorausgesetzt der Integrationsweg in der linken Halbebene mit unendlichem Radius<br />
trägt nichts bei)<br />
2006-04-11 9
Rücktransformation - tabellarisch<br />
� Zerlegung einer Funktion F(s) in Elementarfunktionen, die in einer<br />
Korrespondenzentabelle nachgeschaut werden können<br />
� Im weiteren nur rationale Funktionen<br />
(<strong>Netzwerk</strong>e mit konzentrierten Elementen)<br />
Fs ( ) = ∑<br />
∑<br />
� Partialbruchzerlegung (beachte die Vielfachheit der Pole!)<br />
– Wenn Grad (A) = Grad(B)<br />
m i<br />
as<br />
i = 0 i<br />
n i<br />
bs<br />
i = 0 i<br />
n−1 i<br />
cs<br />
i = 0 i<br />
n i<br />
i = 0 i<br />
As ( ) Cs ( )<br />
Fs ( ) = = α + = α +<br />
Bs ( ) Bs ( )<br />
bs<br />
∑<br />
∑<br />
mit<br />
a<br />
α =<br />
b<br />
n<br />
n<br />
2006-04-11 10
Partialbruchzerlegung<br />
Fs ( )<br />
K K K1n<br />
L<br />
s−s s−s s−s 11 12<br />
1<br />
= + + + n1<br />
2<br />
( ) ( )<br />
1 1 1<br />
K K<br />
K<br />
s − s s−s s−s 21 22<br />
2n<br />
L 2 n2<br />
2 ( 2) ( 2)<br />
2<br />
+ + +<br />
L<br />
Kr1 K<br />
K<br />
r2<br />
rn<br />
+ + L<br />
s − s s−s s−s 2<br />
( ) ( )<br />
r r r<br />
(andere K ij entsprechend)<br />
r<br />
n<br />
r<br />
Mit<br />
(Zählergrad < Nennergrad)<br />
( )<br />
K = s−s F s<br />
1<br />
lim ( )<br />
1n11 s→s 1<br />
d<br />
n1<br />
K1n( )<br />
1−1<br />
= lim s−s1 F( s)<br />
s→s1ds L<br />
n −1<br />
d<br />
K11 = ( s−s1) F s<br />
ds<br />
n<br />
1<br />
n1<br />
lim ( )<br />
s→s n1−1<br />
1<br />
2006-04-11 11
Rücktransformation - tabellarisch<br />
� Termweise Rücktransformation (Nutzung der Linearität)<br />
K11 Fs ( ) =<br />
s−s +<br />
K12<br />
s−s + L 2<br />
K1n1<br />
s−s + n1<br />
( ) ( )<br />
1 1 1<br />
K K<br />
K<br />
s − s s−s s−s 21 22<br />
2n<br />
L 2 n2<br />
2 ( 2) ( 2)<br />
2<br />
+ + +<br />
L<br />
Kr1 K<br />
K<br />
r2<br />
rn<br />
+ + L<br />
s − s s−s s−s 2<br />
( ) ( )<br />
r r r<br />
r<br />
n<br />
r<br />
ft ( ) = K exp( st) + K texp( st) + LK( L)exp(<br />
st)<br />
+<br />
11 1 12 1 1n 1<br />
K exp( s t) + K texp( s t) + LK ( L)exp(<br />
s t)<br />
+<br />
21 2 22 2 2n 2<br />
L<br />
K exp( s t) + K texp( s t) + LK ( L)exp(<br />
s t)<br />
r1 r r2 r rn r<br />
1<br />
r<br />
2<br />
2006-04-11 12
Für <strong>Netzwerk</strong>e wichtige Eigenschaften der LT<br />
Verschiebung in der Frequenzebene<br />
� Linearität<br />
� Multiplikation mit einer komplexen Exponentialfunktion im Zeitbereich<br />
bedingt eine Frequenzverschiebung der Laplace-transformierten (auch<br />
als Dämpfungs- oder Modulationssatz bezeichnet)<br />
� Beispiel:<br />
– Sprungfunktion<br />
– Sinusfunktion<br />
( ) LT<br />
αft () + βgt () ⎯⎯→ ( αFs ( ) +<br />
βGs<br />
( ) )<br />
at LT<br />
ft () ⋅e⎯⎯→Fs ( −a)<br />
LT 1<br />
st () ⎯⎯→<br />
s<br />
at LT 1<br />
st () ⋅e⎯⎯→ s−a at LT ωo<br />
ft () = st () ⋅e⋅sin ( ωot)<br />
⎯⎯→ , 2 2<br />
( s− a)<br />
+ ω<br />
a<<br />
0<br />
� Bedeutung: Dämpfung eines Zeitsignals durch Polverschiebung<br />
o<br />
2006-04-11 13
Für <strong>Netzwerk</strong>e wichtige Eigenschaften der LT<br />
Integration<br />
� Integration<br />
t ∞ t<br />
⎧ ⎫<br />
LT ⎨∫f( τ) dτ⎬= ∫∫f(<br />
τ) dτ exp( − st) dt =<br />
⎩0 ⎭ 0 0<br />
� Beachte: f(t) wird für t < 0 nicht betrachtet<br />
� Anfangswerte dürfen aber nicht verloren gehen!<br />
� Beispiel Kondensator (Induktivität analog)<br />
1<br />
uC() t = σ() t uC(0) + ∫ i( τ) dτ<br />
C<br />
t<br />
0<br />
Fs ( )<br />
s<br />
1 1 1<br />
UC( s) = uC(0) +<br />
I( s)<br />
s C s<br />
2006-04-11 14
Für <strong>Netzwerk</strong>e wichtige Eigenschaften der LT<br />
Differentiation, Integration<br />
� bei kausalen Signalen entfällt der linke Signalverlauf (bei Einschaltvorgängen)<br />
� Einschalten des Systems bei t=0, f(t) springt <strong>und</strong> Differenzierbarkeit<br />
nicht gegeben.<br />
� Ansatz: partielle Integration von (f für t>0 differenzierbar!)<br />
∞ ∞<br />
⎛df () t ⎞ −st −st ∞<br />
−st<br />
⎜ e dt= fte () + s fte () dt<br />
dt<br />
⎟<br />
⎝ ⎠ 14243<br />
14243<br />
∫ ∫<br />
0<br />
0<br />
f (0)<br />
0<br />
df () t LT<br />
⎯⎯→sF( s) − f (0)<br />
dt<br />
sF ( s )<br />
Differentiationssatz<br />
(einseitige LT)<br />
Höhere Ableitung (fortgesetzte Anwendung des Differentiationssatzes)<br />
Bedingung:<br />
−st fte () →0 fürt→∞, st<br />
daher f () t e 0<br />
−<br />
dft d ft d ft dft<br />
sFs ( ) s .. s s f(0)<br />
dt dt dt dt<br />
n<br />
() LT<br />
⎯⎯→ n<br />
n<br />
−<br />
n−1 ()<br />
n−1 −<br />
n−2<br />
()<br />
n−2<br />
−<br />
n−2 ()<br />
−<br />
n−1<br />
t= 0 t=<br />
0<br />
t = 0<br />
t =∞ =<br />
2006-04-11 15
6. <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />
� Laplace-Transformation<br />
� Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>berechnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>funktion<br />
� Frequenzgang<br />
� Spezielle <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
2006-04-11 16
Transformation der Tableaugleichungen<br />
� Aus Kapitel 3: Gleichungssystem zur Berechnung eines <strong>Netzwerk</strong>es<br />
(mit Gleichgrößen)<br />
⎛K 0⎞ ⎛0⎞ ⎜ ⎟⎛ Iz ⎞ ⎛ Iz<br />
⎞<br />
0 M = =<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ ⎟⎜ ⎟ T⎜ ⎟ 0<br />
⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ ⎟ Uz Uz<br />
⎜ ⎟<br />
⎝AB⎠ ⎝E⎠ � Das Gleichungssystem kann wegen der Linearität <strong>und</strong> Zeitinvarianz in<br />
den Frequenzbereich transformiert werden<br />
� Offen: Was passiert mit den Schaltelementen?<br />
2006-04-11 17
Elementebeziehungen: Widerstände, Quellen<br />
� Lineare <strong>Netzwerk</strong>elemente werden durch 2 z lineare Gleichungen<br />
beschrieben<br />
I z<br />
R<br />
U z<br />
Beschreibende Gleichungen<br />
(i Elementeindex)<br />
( ) ⎛ ⎞ Iz<br />
A B ⎜ ⎟ = E<br />
⎝Uz⎠ I z<br />
Vektor E enthält die<br />
Erregungen (Quellen)<br />
E enthält alle<br />
bekannten Größen!<br />
RIzi − U zi<br />
= 0 I + U = U I + 0U<br />
= I<br />
U z<br />
U q<br />
0 zi zi qi<br />
I z<br />
U z<br />
I q<br />
zi zi qi<br />
2006-04-11 18
Elementebeziehungen: Kondensatoren, Spulen<br />
� Lineare <strong>Netzwerk</strong>elemente werden durch 2 z lineare Gleichungen<br />
beschrieben<br />
I z<br />
Beschreibende Gleichungen<br />
(i Elementeindex)<br />
Zeitbereich<br />
Frequenzbereich<br />
d<br />
izi () t − C uzi() t = 0<br />
dt<br />
C<br />
U z<br />
I s CsU s u<br />
I z<br />
L<br />
U z<br />
d<br />
L izi () t − uzi() t = 0<br />
dt<br />
zi ( ) − zi( ) = − zi(0)<br />
LsIzi s − Uzi s = izi<br />
( ) ( ) (0)<br />
2006-04-11 19
Berücksichtigung der Anfangswerte – Zeit- u. Frequenzbereich<br />
� Es gibt verschiedene Möglichkeiten Anfangswerte bei der<br />
Schaltungsanalyse zu berücksichtigen<br />
1 2 1 2<br />
Beachte:<br />
Quellen werden<br />
erst bei t<br />
≥ 0<br />
wirksam<br />
2006-04-11 20
Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />
� Betrachtet man nur das Übertragungsverhalten eines <strong>Netzwerk</strong>es<br />
(Impulsantwort), so nimmt man verschwindende Anfangswerte<br />
der Zustandsgrößen an (keine Energie im <strong>Netzwerk</strong> gespeichert)<br />
� Ersetzen der dynamischen Elemente durch komplexe Widerstände<br />
(Impedanzen, Admittanzen)<br />
C<br />
� Transformation der Quellen in den Frequenzbereich<br />
Anfangswerte treten als Quellen auf!<br />
1<br />
sC<br />
L sL<br />
� Das in den Frequenzbereich transformierte <strong>Netzwerk</strong> kann wie ein<br />
<strong>Netzwerk</strong> aus ohmschen Widerständen <strong>und</strong> Quellen behandelt<br />
werden!<br />
2006-04-11 21
Transformation der Tableaugleichungen<br />
� Zusammenfassung der Transformation der <strong>Netzwerk</strong>elemente in den<br />
Frequenzbereich <strong>und</strong> Berücksichtigung der Anfangswerte:<br />
⎛ K 0 ⎞ ⎛ 0 ⎞<br />
⎜ ⎟⎛ Iz ⎞ ⎛ Iz<br />
⎞<br />
0 M = =<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ ⎟⎜ ⎟ T⎜ ⎟<br />
0<br />
⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ + + ⎟ Uz Uz<br />
⎜ + + ⎟<br />
⎝A0s A1 B0s B1⎠ ⎝E A0vC(0) B0il(0) ⎠<br />
� Wegen der Linearität folgt für die Lösung der Zweigvariablen das<br />
Überlagerungsprinzip (vgl. oben)<br />
⎛ 0 ⎞ ⎛0⎞ ⎛ 0 ⎞<br />
⎛ Iz<br />
⎞ −1⎜ ⎟ −1⎜ ⎟ −1<br />
= = +<br />
⎜ ⎟<br />
⎜ ⎟ T 0 T 0 T 0<br />
⎝U⎠ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />
z ⎜ + + ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ + ⎟<br />
⎝E A0vC(0) B0il(0) ⎠ 14243 ⎝E⎠ 14444244443<br />
⎝A0vC(0) B0il(0) ⎠<br />
Nullzustandslösung Nulleingangslösung<br />
2006-04-11 22
Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichungen für Impulsantwort (s. Kap. 5)<br />
n n−1 m m−1<br />
d y() t d y() t d δ() t d δ()<br />
t<br />
n + n n−1 + n 1 0 = m + − m m−1<br />
+ m−1<br />
0<br />
a a ... a y( t) b b ... b δ ( t)<br />
dt dt dt dt<br />
bzw. Zustandsmodell<br />
dx() t<br />
= Ax() t + Be()<br />
t<br />
dt<br />
y() t = Cx() t + De()<br />
t<br />
� Zur Transformation in Frequenzbereich wird Linearität <strong>und</strong><br />
Zeitinvarianz genutzt<br />
� <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung in Frequenzebene<br />
sX( s) − x(0) = AX( s) + BE(<br />
s)<br />
Y( s) = CX( s) + DE(<br />
s)<br />
Beachte:<br />
Anfangswert mit enthalten<br />
2006-04-11 23
Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>funktion ist für <strong>Netzwerk</strong>e mit konzentrierten Elementen eine<br />
gebrochen rationale Funktion in s (verschwindende AW)<br />
n n−1 m m−1<br />
d y() t d y() t d δ() t d δ()<br />
t<br />
an + an 1 ... a 1 0y( t) bm bm 1 ... b 1<br />
0 ( t)<br />
n − + = + δ<br />
n m − +<br />
− m−<br />
dt dt dt dt<br />
Fs ( ) = ∑<br />
∑<br />
m i<br />
as<br />
i = 0 i<br />
n i<br />
bs<br />
i = 0 i<br />
� Koeffizienten hängen von den Bauelementewerten ab<br />
� Beispiel eines nichtrational gebrochenen Elementes Verzögerungsglied<br />
gt () δ ( t t)<br />
Dirac entspricht<br />
der „1“ im<br />
Frequenzbereich<br />
= − 0 Gs = −st0<br />
( ) exp( )<br />
dx() t<br />
= Ax() t + Be()<br />
t<br />
dt<br />
y() t = Cx() t + De()<br />
t<br />
(<br />
−1<br />
( ) )<br />
Y( s) = C s1− A B+ D E(<br />
t)<br />
2006-04-11 24
6. <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />
� Laplace-Transformation<br />
� Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>berechnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>funktion<br />
� Frequenzgang<br />
� Spezielle <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
2006-04-11 25
Nulleingangs- <strong>und</strong> Nullzustandslösung<br />
� Lösung der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung bestand aus<br />
Nullzustands- <strong>und</strong> Nulleingangslösung<br />
LT(Gesamtlösung) = LT(Nullzustandslösung)+LT(Nulleingangslösung)<br />
� Mit Faltungssatz folgt für Nullzustandslösung<br />
LT(Nullzustandslösung)= LT(Übertragungsfunktion) ! LT(Eingangsfunktion)<br />
mit transformierter Impulsantwort<br />
LT(Übertragungsfunktion)<br />
2006-04-11 26
<strong>Netzwerk</strong>berechnung Überblick<br />
2006-04-11 27
<strong>Netzwerk</strong>berechnung - Methodik<br />
� Zweigstromanalyse<br />
� Knotenspannungsanalyse<br />
� Maschenstromanalyse<br />
� Jeweils Transformation der Gleichungen in den Frequenzbereich<br />
� Anfangswerte in die für die Analyseart geeignete Quelle umwandeln<br />
– Knotenspannungsanalyse -> Stromquelle<br />
– Maschenstromanalyse -> Spannungsquelle<br />
– Anfangswerte gehen in den Erregungsvektor ein (rechte Seite)<br />
Y( s) U( s) = I ( s)<br />
+ I<br />
Q AW<br />
Lösung eines Polynomgleichungssystems<br />
in s<br />
2006-04-11 28
Berechnung einzelner <strong>Netzwerk</strong>größen<br />
� Am Beispiel Knotenspannungsanalyse<br />
Y( s) U( s) = I ( s) + I = I ( s)<br />
Q AW E<br />
Berechnung der Knotenspannung U i (s)<br />
� Benutzung der Cramerschen Regel<br />
⎛y11 L y1i− 1 I1y1i+ 1 L y1n<br />
⎞<br />
⎜<br />
1 y21 y2i 1 I2y2i 1 y<br />
⎟<br />
2n<br />
Ui( s)<br />
det⎜<br />
L − + L<br />
=<br />
⎟<br />
det Y(<br />
s)<br />
⎜ M M M M ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
y L y I y L<br />
y<br />
⎝ n1 ni− 1 n ni + 1<br />
nn ⎠<br />
� Typischerweise enthält der Stromvektor nur wenige Einträge<br />
� Man erhält rationale Funktionen in s als Lösungen<br />
2006-04-11 29
Determinantenberechnung<br />
� Laplacescher Entwicklungssatz, Kofaktorformel<br />
n<br />
i+ k<br />
det A = ∑aC<br />
mit C = ( −1) detM<br />
ik ik<br />
i = 1<br />
ik ik<br />
M ik bezeichnet die Untermatrix, die durch Streichen der Zeile i <strong>und</strong><br />
Spalte k aus A ensteht<br />
Eingangsleitwert (Stromquelle in Knoten 1) ⎛y22 L y2n⎞<br />
I1 y12 y1<br />
det<br />
⎜ ⎟<br />
⎛ L n ⎞<br />
⎜<br />
M M<br />
⎟<br />
⎜<br />
1 0 y22 y<br />
⎟ ⎜<br />
2n yn2y ⎟<br />
nn<br />
U1( s) det⎜<br />
L<br />
= ⎟ = I<br />
⎝ ⎠<br />
1<br />
det Y( s) ⎜M M M ⎟ det Y(<br />
s)<br />
⎜ ⎟<br />
0 y L<br />
y<br />
⎝ n2nn⎠ 2006-04-11 30
6. <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />
� Laplace-Transformation<br />
� Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>berechnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>funktion<br />
� Frequenzgang<br />
� Spezielle <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
2006-04-11 31
<strong>Netzwerk</strong>funktion<br />
� <strong>Netzwerk</strong>beschreibung<br />
Quellenvektor<br />
Y( s) U( s) = I ( s)<br />
+ I<br />
⎛Is ( ) ⎞<br />
⎜<br />
0<br />
⎟<br />
( s)<br />
= ⎜ ⎟<br />
⎜ M ⎟<br />
⎜ ⎟<br />
⎝ 0 ⎠<br />
Q AW<br />
Gesucht: Übertragungsverhalten von I nach U 2<br />
I<br />
Q<br />
( )<br />
U = H s I s + H H K H I<br />
2 ( ) ( ) 1 2<br />
n AW<br />
H ist als <strong>Netzwerk</strong>funktion (in s) definiert. Sie beschreibt das<br />
Übertragungsverhalten von I nach U2 � Die <strong>Netzwerk</strong>funktion ist die Laplacetransformierte der Impulsantwort<br />
2006-04-11 32
Arten von <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
� Ursache <strong>und</strong> Wirkung werden an einem Tor betrachtet<br />
– Eingangsimpedanz (driving point impedance), -admittanz<br />
U<br />
I<br />
Zs ( )<br />
Ys ( )<br />
eingeprägter Strom eingeprägte Spannung<br />
Us ( )<br />
Zs ( ) =<br />
Is ( )<br />
U<br />
I<br />
Is ( )<br />
Ys ( ) =<br />
Us ( )<br />
2006-04-11 33
Arten von <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
� Ursache <strong>und</strong> Wirkung befinden sich an verschiedenen Toren<br />
U<br />
I<br />
– Übertragungsfunktionen<br />
I L<br />
U L<br />
U<br />
Transferimpedanz Transferadmittanz<br />
UL( s)<br />
IL( s)<br />
Is ( )<br />
Us ( )<br />
Spannungsübertragung Stromübertragung<br />
UL( s)<br />
IL( s)<br />
Us ( )<br />
Is<br />
( )<br />
I<br />
I L<br />
U L<br />
2006-04-11 34
Eigenschaften von <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
� Koeffizienten der Übertragungsfunktion sind reell, da sie nur von den<br />
Werten der <strong>Netzwerk</strong>elemente abhängen<br />
� Somit ist die <strong>Netzwerk</strong>funktion reell, wenn s reell ist<br />
� Daraus folgt<br />
Für s = j ω gilt damit<br />
Fs ( *) = F*( s)<br />
F( − jω) = F *( jω)<br />
1<br />
Re ( F( − jω) ) = Re ( F( jω) ) = ( F( jω) + F( −jω)<br />
)<br />
2<br />
1<br />
−jIm F( − j ) = jIm F( j ) = F( j ) −F( −j<br />
)<br />
2<br />
F( jω) = F( −jω)<br />
( ω ) ( ω ) ( ω ω )<br />
( F( j ) ) =− ( F( −j<br />
) )<br />
ϕ ω ϕ ω<br />
Realteil gerade Funktion<br />
Imaginärteil ungerade Fkt.<br />
Betrag gerade Funktion<br />
Phase ungerade Funktion.<br />
� Pole bzw. Nullstellen sind entweder reell oder konjugiert komplex<br />
2006-04-11 35
Eigenschaften von <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
� Faktorisierung in Nullstellen <strong>und</strong> Pole<br />
∑<br />
m i<br />
Ps ( ) ps<br />
i= 0 i s−s01 s −s02 K s −s0m<br />
= = =<br />
n<br />
Q s i<br />
∑ qs<br />
s −sp1 s−sp2 K s−spn i = 0 i<br />
( )( ) ( )<br />
Fs ( )<br />
K<br />
( ) ( )( ) ( )<br />
Vorfaktor K <strong>und</strong> Lage der Pole <strong>und</strong><br />
Nullstellen (einschließlich Vielfachheit)<br />
beschreiben F vollständig<br />
� Q(s) heißt charakteristisches Polynom<br />
� Nullstellen von Q(s) sind die Eigenwerte bzw.<br />
Eigenschwingungen des <strong>Netzwerk</strong>es<br />
2006-04-11 36
Zweipolfunktionen<br />
� <strong>Netzwerk</strong> ohne gesteuerte Quellen<br />
� Matrixeinträge z.B. bei Maschenstromanalyse sind von der Form<br />
Z = jωL + R +<br />
ij ij ij<br />
1<br />
jωC � Somit gilt für eine Eingangsimpedanz<br />
Ps ( ) 1 P ( s)<br />
( ) ( )<br />
2n<br />
Zs ( ) = =<br />
Qs sQ2n−2 s<br />
Grad 2<br />
wenn alle Maschen die drei Elemente enthalten<br />
Gradunterschied 1<br />
� Zeile <strong>und</strong> Spalte 1 von Z können Elemente vom Grad 0,1,2<br />
enthalten, d.h. P ist vom Grad 2n-2, 2n-1, 2n<br />
� somit Gradunterschied zwischen Zähler <strong>und</strong> Nenner +/-1 !<br />
ij<br />
2006-04-11 37
Eingangsimpedanz bei nichtreziproken Schaltungen<br />
� Beispiel Positiv Impedanz Konverter<br />
ZZ<br />
Z ( s) = Z<br />
2 4<br />
E<br />
ZZ 3 5<br />
L<br />
verwendet man für Z 2 -Z 5 Induktivitäten oder Kapazitäten, dann gilt<br />
i<br />
Z ( s) !<br />
s i =−2, −1,<br />
0,1, 2<br />
E<br />
Gradunterschied zwischen Zähler <strong>und</strong> Nenner größer als 1 möglich<br />
2006-04-11 38
Pole <strong>und</strong> Nullstellen<br />
� Lage der Nullstellen<br />
– Impedanzen <strong>und</strong> Admittanzen: beide <strong>Netzwerk</strong>funktionen dürfen keine<br />
anklingenden Lösungen haben Z(s)=1/Y(s), also keine Nullstellen in der<br />
rechten Halbebene<br />
– Zweitorübertragungsfunktionen: beliebig in der komplexen Ebene<br />
(konjugiert komplex oder reell)<br />
� Lage der Pole<br />
– Aus der Partialbruchzerlegung <strong>und</strong> der Korrespondenz<br />
folgt:<br />
at LT 1<br />
st () ⋅e⎯⎯→ s−a Pole müssen in der linken Halbebene liegen (Re(a)
Pole <strong>und</strong> Nullstellen<br />
� Betrag der Funktion<br />
s − 2<br />
Gs ( ) =<br />
( s + 1− 2 j)( s + 1+ 2 j)<br />
Betrag auf imaginärer Achse von s<br />
2006-04-11 40
Übertragungsnullstellen<br />
� Interpretation <strong>und</strong> Erzeugung von Übertragungsnullstellen<br />
� Serienschwingkreis L 2 C 2 erzeugt bei ω 2 einen Kurzschluß<br />
� Parallelschwingkreis L 3 C 3 erzeugt bei ω 3 einen Leerlauf<br />
2006-04-11 41
Zweipole <strong>und</strong> Leistungsaufnahme<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e aus R, L, C, Übertrager (mit Selbst- <strong>und</strong> Gegeninduktivität!)<br />
� Nutzung des Tellegenschen Satzes (s.o.)<br />
∑ ∑ ∑ ∑ 0 0<br />
U ( s) I *( s) + U ( s) I *( s) + U ( s) I *( s) + U ( s) I *( s) − U ( s) I *( s)<br />
= 0<br />
k k k k k k k k<br />
Wider − Konden− Spulen Übertrager<br />
stände satoren<br />
bzw. mit den Elementebeziehungen von R, L, C, M<br />
k k k k k k k k kl l k<br />
Wider −<br />
stände<br />
Konden− satoren<br />
k<br />
Spulen k = 1 l = 1<br />
k ≠l<br />
� Die Eingangsimpedanz lautet dann<br />
Quelle<br />
N N<br />
1 1<br />
0 = ∑ RI ( sI ) *( s) + ∑ I( sI ) *( s) + s∑ LI( sI ) *( s) + ∑∑MI( sI ) *( s) −U0(<br />
sI ) 0 *( s)<br />
s C<br />
⎛<br />
1 ⎜ 1 1<br />
Zs ( ) = +<br />
⎜ ∑ RI k k( sI ) k*( s) ∑ Ik( sI ) k<br />
I0( s) I0 *( s) ⎜ Wider − s Konden− Ck<br />
⎝ stände satoren<br />
⎛ ⎞⎞<br />
N N<br />
*( s) + s⎜ +<br />
⎟⎟<br />
⎜ ∑ LI k k( sI ) k*( s) ∑∑MklIl(<br />
sI ) k*(<br />
s)<br />
⎜ ⎟⎟<br />
Spulen k = 1 l = 1<br />
⎟⎟<br />
⎝ k ≠l<br />
⎠⎠<br />
1<br />
= Fs ( ) + Vs ( ) + sTs ( )<br />
s<br />
Gegeninduktivitäten<br />
F, T <strong>und</strong> V reell <strong>und</strong> nichtnegativ, da Koeffizienten reell <strong>und</strong> > 0 sind<br />
2006-04-11 42
Zweipole <strong>und</strong> Leistungsaufnahme<br />
� Somit<br />
1<br />
Zs ( ) = Fs ( ) + Vs ( ) + sTs ( )<br />
s<br />
bzw. in analoger Vorgehensweise<br />
Ys = Fs+ Vs+ sTs<br />
s<br />
� Mit s = σ + jωfindet<br />
man<br />
* 1<br />
( ) ( ) ( ) ( )<br />
*<br />
σ<br />
Re( Zs ( )) = Fs ( ) + Vs ( ) + σTs<br />
( )<br />
2 2<br />
σ + ω<br />
<strong>und</strong> weiter<br />
Re( Zs ( )) ≥ 0 für σ ≥ 0<br />
2006-04-11 43
Passive Zweipole<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e aus R, L, C bilden die Klasse der passiven Zweipole<br />
� Im Mittel nehmen diese <strong>Netzwerk</strong>e nur Energie auf<br />
� Eine Impedanzfunktion (Admittanzfunktion) ist aus R, L, C, M<br />
realisierbar, genau dann wenn sie eine positive Funktionen H(s)<br />
Es folgt:<br />
* *<br />
H ( s) = H( s )<br />
Re ( ) ≥ 0 für Re ≥ 0<br />
( Hs) ( s)<br />
� H(s) hat weder Pole noch Nullstellen für Re(s)>0<br />
( )<br />
� Re H( jω) ≥<br />
0 für jω<br />
die keine Polstellen sind<br />
� Polstellen auf der imaginären Achse einfach<br />
� 1/H(s) existiert für Re(s)>0 <strong>und</strong> ist positiv<br />
2006-04-11 44
LC Zweipole<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e aus L, C<br />
1 σ ⎛ 1 ⎞<br />
Zs ( ) = Vs ( ) + sTs ( ) = σT+ V+ jω⎜T− V<br />
2 2 2 2 ⎟<br />
s<br />
σ + ω ⎝ σ + ω ⎠<br />
� besitzt nur einfache Pole <strong>und</strong> Nullstellen auf der imaginären Achse<br />
� Darstellbar durch<br />
mit positiven Entwicklungskoeffizienten<br />
� Z(s) ist eine ungerade Funktion<br />
� Für s = jωrein<br />
imaginär<br />
dZ( jω)/ j<br />
�<br />
> 0<br />
dω<br />
s = σ + jω<br />
ν<br />
ν ν ω<br />
r 1 2As<br />
= 0 + ∑ +<br />
2 2<br />
s = 1 s +<br />
Zs ( ) A sA<br />
∞<br />
Pol bei 0<br />
Zweipolfunktion mit 4 Polen <strong>und</strong> 3 Nullstellen<br />
Pol bei unendlich<br />
2006-04-11 45
RC Zweipole RL Zweipole<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e aus R, C<br />
ν<br />
ν ν<br />
positive Entwicklungskoeff.<br />
σ<br />
r D0D Zs ( ) = D∞+<br />
+ ∑ s = 1 s+<br />
r Dν<br />
'<br />
Ys ( ) = sD∞'+ D0'+<br />
∑<br />
ν = 1 s + ν ' σ<br />
� besitzt einfache, alternierende<br />
Pole <strong>und</strong> Nullstellen auf der<br />
nichtpositiv reellen Achse<br />
(einschließlich Unendlich)<br />
� kein Nullstelle am Nullpunkt <strong>und</strong><br />
keine Pol bei Unendlich<br />
� Z(s) monoton fallend für reelles s<br />
σ<br />
σ <<br />
dZ(<br />
)<br />
0<br />
d<br />
� <strong>Netzwerk</strong>e aus R, L<br />
r Bs ν<br />
∑<br />
Zs ( ) = B0+ + sB∞<br />
ν = 1 s + ν σ<br />
r B0' Bν'<br />
Ys ( ) = + ∑ + B∞'<br />
s ν = 1 s+<br />
ν '<br />
positive Entwicklungskoeff.<br />
� besitzt einfache, alternierende Pole<br />
<strong>und</strong> Nullstellen auf der nichtpositiv<br />
reellen Achse (einschließlich<br />
Unendlich)<br />
� kein Pol am Nullpunkt <strong>und</strong> keine<br />
Nullstelle bei Unendlich<br />
� Z(s) monoton steigend für reelles s<br />
σ<br />
σ<br />
σ ><br />
dZ(<br />
)<br />
0<br />
d<br />
2006-04-11 46
6. <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />
� Laplace-Transformation<br />
� Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>berechnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>funktion<br />
� Frequenzgang<br />
� Spezielle <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
2006-04-11 47
Eigenschaften von <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
� Auswertung auf der imaginären Achse s = j ω beschreibt den<br />
Frequenzgang eines <strong>Netzwerk</strong>es<br />
m n<br />
F( jω) = log( K) + log( jω −s ) − log( jω −s<br />
)<br />
dB<br />
∑<br />
∑<br />
m<br />
a<br />
i= 0 i<br />
i<br />
jω jω −s01 jω −s02 K jω −s0m<br />
n i<br />
b( )<br />
i 0 i jω<br />
=<br />
ω − p1 ω − p2 K<br />
ω − pn<br />
( ) ( )( ) ( )<br />
F( jω) = = K<br />
( j s )( j s ) ( j s )<br />
∑ ∑<br />
0i<br />
pi<br />
i= 1 i=<br />
1<br />
m n<br />
( ) 0<br />
∑ ∑<br />
arg F( jω) = arg( K) + arg( jω −s ) − arg( jω −s<br />
)<br />
i pi<br />
i= 1 i=<br />
1<br />
2006-04-11 48
Eigenschaften von <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
� Übertragungsmaß g<br />
F( jω) = exp( − g( ω)) = exp( −a( ω) − jb(<br />
ω))<br />
a heißt Dämpfung <strong>und</strong> b die Phase<br />
Maßeinheit Neper (Np) Maßeinheit Dezibel (dB)<br />
=− ( )<br />
a( ω) =−20log<br />
( F( jω)<br />
)<br />
a( ω) ln F( jω)<br />
2006-04-11 49
Wichtige Frequenzgänge<br />
2006-04-11 50
<strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
� 1. Ordnung<br />
– Allgemeine Form (s p < 0 für Stabilität)<br />
Tiefpaß<br />
Hochpaß<br />
Allpaß<br />
� 2. Ordnung<br />
– Allgemeine Form<br />
s<br />
p<br />
Hs ( ) = H0 s+ sp<br />
( )<br />
s<br />
Hs = H0 s+ sp<br />
s − s<br />
p<br />
Hs ( ) = H0 s+ sp<br />
s−s Hs ( ) = K<br />
s − s<br />
( s −s )( s −s<br />
)<br />
Hs ( ) = K<br />
s s s s<br />
01 02<br />
( − p1)( − p2)<br />
0<br />
p<br />
Nur relle Pole bzw.<br />
Nullstellen möglich!<br />
2006-04-11 51
Hs ( ) =<br />
<strong>Netzwerk</strong>funktionen 2. Ordnung<br />
Tiefpaß H0sp Hochpaß<br />
Hs ( ) =<br />
2<br />
2<br />
s + d s s+ s<br />
2<br />
p p<br />
Bandpaß Bandsperre Allpaß<br />
H s s<br />
0<br />
2<br />
s + d sp s+ sp<br />
p<br />
2<br />
Hs ( ) =<br />
0<br />
(<br />
2<br />
)<br />
2<br />
+ p<br />
H s s<br />
2<br />
s + d sp s+ sp<br />
2<br />
Hs ( ) =<br />
Hs ( ) =<br />
0<br />
Hs<br />
2<br />
s + d sp s+ sp<br />
0<br />
(<br />
2<br />
)<br />
2<br />
− p + p<br />
H s d s s s<br />
2<br />
s + d sp s+ sp<br />
2<br />
2<br />
2006-04-11 52<br />
2
Frequenzgangtransformation<br />
� Veränderung des Frequenzganges durch Transformationen in der<br />
komplexen Ebene<br />
� Transformation der komplexen Variablen s in den<br />
<strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
� Führt zu Transformation des <strong>Netzwerk</strong>s!<br />
� Ziel der Transformation<br />
– Verschiebung von Eckfrequenzen<br />
– Umwandlung von Filtertypen<br />
� Vorteile<br />
– Nur Entwurf eines Tiefpasses notwendig<br />
2006-04-11 53
Frequenznormierung<br />
� Skalierung der Frequenzachse<br />
s<br />
sn<br />
=<br />
ω<br />
führt auf eine Skalierung der Bauelementewerte<br />
Rn= R<br />
Cn = Cωn<br />
L = Lω<br />
� Beispiel Tiefpaß<br />
1<br />
Hs ( ) =<br />
1+<br />
RCs<br />
1 1<br />
Hs ( ) = =<br />
C 1+<br />
RC s<br />
+ R snωn ω<br />
1 n n n<br />
n<br />
n<br />
n n<br />
Eckfrequenz<br />
ω =<br />
ω<br />
1<br />
3dB<br />
RC<br />
3dB<br />
1 1<br />
= =<br />
RC RCω<br />
n n<br />
2006-04-11 54
Frequenzgangtransformation in der Schaltung<br />
2006-04-11 55
Beispiel<br />
2006-04-11 56
6. <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />
� Laplace-Transformation<br />
� Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>berechnung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>funktion<br />
� Frequenzgang<br />
� Spezielle <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />
2006-04-11 57
Allpäße <strong>und</strong> Minimalphasige <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Allpaß<br />
– Eine Übertragungsfunktion heißt Allpass, wenn sie nur eine<br />
Phasenverzerrung bewirkt, ihr Betrag aber frequenzunabhängig ist<br />
PA( s)<br />
As ( ) =<br />
P ( −s)<br />
� Minimalphasige Übertragungsfunktion<br />
A<br />
– Eine Übertragungsfunktion wird minimalphasig genannt, wenn sie keine<br />
Nullstellen in der rechten Halbebene besitzt<br />
2006-04-11 58
Minimalphasige <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Zerlegung einer<br />
Übertragungsfunktion in<br />
zwei Anteile<br />
– Minimalphasiges System<br />
– Allpaß<br />
Ps ( ) PM( s) PA( s) PM( s) PA( −s)<br />
PA( s)<br />
As ( ) = = =<br />
!<br />
Qs ( ) Qs ( ) Qs ( ) P(` −s)<br />
A<br />
2006-04-11 59
7. <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />
� Aufgabenstellung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>arten<br />
� Realisierung von Eintorfunktionen<br />
� Kaskadenentwurf<br />
� Approximation<br />
2006-04-11 1
Filterspezifikationsmöglichkeiten<br />
� Für den Entwurf einer Filterschaltungen können verschiedene<br />
Spezifikationen gegeben sein<br />
– Zeitbereich<br />
� Einschwingzeit<br />
� Überschwingen<br />
– Frequenzbereich (Mindestanforderungen)<br />
� Betragsverlauf<br />
� Phasenverlauf<br />
� Phasenverzerrung<br />
2006-04-11 2
Filterspezifikation<br />
� Beim Entwurf von Filtern wird meist ein Toleranzschema für den<br />
Betrag des Frequenzverlaufes vorgegeben<br />
� z.B.<br />
– Maximale Dämpfung<br />
im Durchlaßbereich<br />
– Eckfrequenz des<br />
Durchlaßbereiches<br />
– Minimale Dämpfung<br />
im Sperrbereich<br />
– Eckfrequenz des<br />
Sperrbereiches<br />
� Zusätzlich werden nur bestimmte Bauelemente zugelassen<br />
– R, L, C<br />
– R, C, OPV, etc.<br />
2006-04-11 3
7. <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />
� Aufgabenstellung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>arten<br />
� Realisierung von Eintorfunktionen<br />
� Kaskadenentwurf<br />
� Approximation<br />
2006-04-11 4
Heute verwendete Technologien<br />
� Heute sind folgende Technologien zur Realisierung von Filtern<br />
im Einsatz<br />
� Einsatz richtet sich nach<br />
– den verarbeiteten Signalfrequenzen<br />
– den Genauigkeitsanforderungen <strong>und</strong> verfügbaren Bauelementen (<strong>und</strong><br />
Wertebereichen)<br />
– Kosten<br />
2006-04-11 5
<strong>Netzwerk</strong>synthese in der Vergangenheit<br />
� Verwendung von R,L,C <strong>und</strong> Übertragern<br />
� Angabe von Realisierbarkeitsbedingungen für <strong>Netzwerk</strong>e, z.B.<br />
wann eine <strong>Netzwerk</strong>funktion ohne Übertrager realisiert werden<br />
kann<br />
� Durch Verwendung aktiver Bauelemente (<strong>und</strong> integrierter<br />
Schaltungen) sind die klassischen Verfahren der <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />
in ihrer gesamten Breite heute kein Allgemeinwissen des<br />
Elektroingenieurs mehr<br />
2006-04-11 6
7. <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />
� Aufgabenstellung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>arten<br />
� Realisierung von Eintorfunktionen<br />
� Kaskadenentwurf<br />
� Approximation<br />
2006-04-11 7
Realisierung von Eintorfunktionen<br />
� Realisierung von Impedanzen oder Admittanzen, durch zwei<br />
<strong>Netzwerk</strong>e, die nur aus zwei verschiedenen Elementetypen<br />
bestehen<br />
– LC<br />
– RL<br />
– RC<br />
2006-04-11 8
Foster-Realisierung bei LC-<strong>Netzwerk</strong>en<br />
� Zu realisieren ist eine LC Zweipolfunktion, z.B. eine Impedanz<br />
� Schritt 1:<br />
– Partialbruchzerlegung<br />
(man erhält die Form ν<br />
)<br />
ω<br />
r 1 2As<br />
Zs ( ) = A0 + ∑ + sA<br />
2 2 ∞<br />
s s +<br />
� Schritt 2<br />
ν = 1 ν<br />
– Interpretation der Terme aus Reihenschaltung von Impedanzen<br />
ν<br />
ν ν ω<br />
r 1 2As<br />
= 0 + ∑ +<br />
2 2<br />
s = 1 s +<br />
Zs ( ) A sA<br />
Kondensator Induktivität<br />
=<br />
1 Parallelschaltung aus<br />
Kondensator <strong>und</strong> Induktivität<br />
L = A∞ C A<br />
0<br />
2Aν 1<br />
Lv= , C =<br />
2 ν<br />
ω<br />
2A<br />
ν<br />
∞<br />
ν<br />
2006-04-11 9
Foster-Realisierung (LC <strong>Netzwerk</strong>e)<br />
� Zu realisieren ist eine<br />
Impedanz Admittanz<br />
Schrittweiser (vollständiger)<br />
Polabbau<br />
Vorgehensweise bei RL <strong>und</strong><br />
RC Schaltungen entsprechend<br />
der Interpretation der<br />
Partialbruchzerlegung<br />
2006-04-11 10
Foster-Realisierung (RC <strong>Netzwerk</strong>e)<br />
� Zu realisieren ist eine<br />
Impedanz Admittanz<br />
Schrittweiser (vollständiger)<br />
Polabbau<br />
2006-04-11 11
Kettenbruchrealisierungen<br />
� Polabbau nicht nur durch Partialbruchzerlegung möglich sondern<br />
auch durch Kettenbrüche<br />
� Die LC-Zweipolfunktion besitzt bei s →∞ einen Pol (Längs-<br />
Induktivität)<br />
� Z2 (s) besitzt dann eine Nullstelle bei s →∞ , also Forsetzung mit<br />
dem Kehrwert Y2 (s)<br />
� Y3 (s) besitzt dann eine Nullstelle bei s →∞<br />
, also Forsetzung mit<br />
dem Kehrwert<br />
� Usw.<br />
r 2As<br />
ν<br />
0 ∑ 2 2 ∞ 2<br />
∞<br />
ν = 1 + ν ω<br />
1<br />
Zs ( ) = A + + sA= Z( s) + sA<br />
s s<br />
Y2( s) = Y3( s) + sA∞' Querkapazität<br />
L<br />
Z 2<br />
2006-04-11 12
Kettenbruchrealisierungen<br />
� Polabbau bei s →∞<br />
entspricht einer Realisierung der<br />
<strong>Netzwerk</strong>funktion durch einen Kettenbruch<br />
� Vorgehensweise bei RC <strong>und</strong> RL-Schaltungen äquivalent<br />
� Alternativen:<br />
r 2As<br />
ν<br />
0 ∑ 2 2<br />
ν = 1 + ν ω<br />
1<br />
Zs ( ) = A<br />
s<br />
+<br />
s<br />
+ sA∞ = sA∞<br />
+<br />
sA∞<br />
'+<br />
1<br />
1<br />
sA∞<br />
''+<br />
sA<br />
– Polabbau auch bei s = 0 möglich<br />
– Polabbau in den Polstellen der jeweiligen Impedanz- bzw.<br />
Admittanzfunktionen<br />
∞<br />
1<br />
''' + ...<br />
2006-04-11 13
7. <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />
� Aufgabenstellung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>arten<br />
� Realisierung von Eintorfunktionen<br />
� Kaskadenentwurf<br />
� Approximation<br />
2006-04-11 14
Vorgehensweise<br />
� Zerlegung einer Übertragungsfunktion in ein Produkt von<br />
Teilübertragungsfunktionen<br />
� Voraussetzungen<br />
H( s) = H ( s) H ( s) H ( s) KH<br />
( s)<br />
1 2 3<br />
– Ausgangsimpedanz des Blockes j ist kleiner als Eingangsimpedanz des<br />
Blockes j+1<br />
Z ( jω) � Z ( jω)<br />
Ausgang, j Eingang, j + 1<br />
n<br />
2006-04-11 15
Elementarbausteine der Kaskadensynthese<br />
� Invertierende <strong>und</strong> nichtinvertierende Verstärkerschaltungen<br />
Hs ( )<br />
=− 2<br />
Z ( s)<br />
Z ( s)<br />
1<br />
Z s<br />
Hs = +<br />
Z s<br />
2(<br />
)<br />
( ) 1<br />
( )<br />
C s + G / C<br />
Hs ( ) =−<br />
C s+ G /<br />
C<br />
1 1 1<br />
2 2 2<br />
1<br />
2006-04-11 16
Elementarbausteine der Kaskadensynthese<br />
� Filter 2. Ordnung<br />
� Tiefpass Bandpass<br />
2<br />
aKG1G2 / C<br />
Hs ( ) =−<br />
s + s G + G (2 − K) / C + GG / C<br />
K<br />
( )<br />
2 2<br />
1 2 1 2<br />
= 1+<br />
R<br />
R<br />
B<br />
A<br />
saG1 / C<br />
Hs ( ) =−<br />
s + 2 sG / C + GG / C<br />
2 2<br />
2 1 2<br />
2006-04-11 17
Bestimmung der Teilfunktionen<br />
� Bei der Aufteilung einer Übertragungsfunktion auf Teilfunktionen<br />
(Polstellen-, Nullstellenzuordnung zu einer Teilübertragungsfunktion)<br />
gibt es theoretisch keinen Unterschied zwischen den<br />
verschiedenen Möglichkeiten<br />
� Praktisch unterscheiden sich die Schaltungen jedoch in der Größe<br />
der Signalpegel zwischen den Blöcken<br />
� Faustregel:<br />
– Realisierung von möglichst nahe beieinander liegenden Polen <strong>und</strong><br />
Nullstellen in einer Teilfunktion<br />
2006-04-11 18
7. <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />
� Aufgabenstellung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>arten<br />
� Realisierung von Eintorfunktionen<br />
� Kaskadenentwurf<br />
� Approximation<br />
2006-04-11 19
Vorgabe des Betragsverlaufes<br />
� Vorgabe des Betragsverlaufes<br />
bzw.<br />
2<br />
G( jω) = F( jω) = F( jω) F( −jω)<br />
Gs ( ) = FsF ( ) ( −s)<br />
� Faktorisierung von G in F durch Verteilung der Pole <strong>und</strong> Nullstellen<br />
auf F(s) <strong>und</strong> F(-s)<br />
2006-04-11 20
Vorgabe des Betragsverlaufes<br />
� Wichtige Betragsverläufe sind<br />
Butterworth Filter (maximal flach) Tchebyscheff-Filter<br />
2 1<br />
2 1<br />
F( jω)<br />
= F( jω)<br />
=<br />
2n<br />
2<br />
1+<br />
ω<br />
1 + δTn( ω)<br />
1<br />
Gs ( ) = −1<br />
n 2n<br />
T ( ) cos cos ( )<br />
1 + ( −1)<br />
s<br />
n ω =<br />
n ω<br />
Pole auf Einheitskreis<br />
s = exp( j(2k − 1 + n) π / 2 n), k = 1...2n<br />
k<br />
( )<br />
2006-04-11 21
Vorgabe des Betragsverlaufes<br />
� Wichtige Betragsverläufe sind<br />
Butterworth Filter (maximal flach) Tchebyscheff-Filter<br />
2 1<br />
2 1<br />
F( j ω)<br />
= F( jω)<br />
=<br />
2 2n<br />
2<br />
1+<br />
εω<br />
1 + δTn( ω)<br />
1<br />
Gs ( ) = −1<br />
n 2n<br />
T ( ) cos cos ( )<br />
1 + ( −1)<br />
s<br />
n ω =<br />
n ω<br />
Pole auf Einheitskreis<br />
s = exp( j(2k − 1 + n) π / 2 n), k = 1...2n<br />
k<br />
( )<br />
2006-04-11 22
Normierte Tiefpäße Kapitel 1, Folie 11<br />
2006-04-11 23
Butterworth Polynome<br />
2006-04-11 24
Butterworth Filter<br />
� Betrag der Übertragungsfunktion für verschiedene Filtergrade<br />
mit zunehmenden Filtergrad wird der Übergangsbereich zwischen<br />
Durchlass- <strong>und</strong> Sperrbereich immer steiler<br />
(um den Preis einer höheren Anzahl von erforderlichen<br />
Bauelementen)<br />
2006-04-11 25
Butterworth Filter- Filterauswahl<br />
� Aus der Vorgabe maximalen Durchlassdämpfung <strong>und</strong> minimalen<br />
Sperrdämpfung<br />
mit der Wahl<br />
folgt<br />
( 2<br />
T ) n<br />
αω ( ) =−20log<br />
( ω)<br />
ω<br />
bzw. als erforderlicher Filtergrad<br />
p<br />
= 1<br />
( )<br />
( 2 2<br />
s )<br />
= + 2<br />
α 10log 1 ε<br />
max<br />
α = 10log 1+<br />
ε ω<br />
min<br />
n<br />
=<br />
0.1α<br />
min<br />
0.1α<br />
max<br />
( − ) ( − )<br />
( )<br />
log 10 1 / 10 1<br />
2log<br />
( ω<br />
)<br />
s<br />
2006-04-11 26
Butterworth Filter- Filterauswahl durch Tabellen<br />
� Ablesen des erforderlichen Filtergrades für eine gegebene<br />
Spezifikation aus einer Graphik<br />
αmax<br />
αmin<br />
2006-04-11 27
7. <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />
� Aufgabenstellung<br />
� <strong>Netzwerk</strong>arten<br />
� Realisierung von Eintorfunktionen<br />
� Kaskadenentwurf<br />
� Approximation<br />
� Ein ausführliches Beispiel<br />
2006-04-11 28
Filterspezifikation<br />
Berechnung der Parameter<br />
Den := H1+ sê wcLH1+ sê wc + s^2ê wc^2L<br />
roots1 = Solve@Den == 0, sDêê Flatten<br />
:s →−wc, s → 1<br />
2 I−wc − I è 3wcM,s→ 1<br />
2 I−wc + I è 3wcM><br />
PoleButterworth = Table@sê. roots1@@iDD, 8i, 1, 3<br />
2006-04-11 29
Filter 1<br />
Teilübertragungsfunktionen<br />
z2 = 1êH1ê R2 + sC1L<br />
1<br />
1<br />
+ C1 s<br />
R2<br />
Filter1 = 8i1 == u1ê R1, i2 == u1sêz2, i1 == −i2<<br />
:i1 == u1 1<br />
,i2== J + C1 sN u1s, i1 == −i2><br />
R1 R2<br />
erg1 = Solve@Filter1, 8u1s, u1<br />
H1 = u1s ê. erg1 ê.u1−> 1<br />
:−<br />
R2<br />
R1 H1 + C1 R2 sL ><br />
DH1 = Denominator@H1@@1DDD<br />
R1 H1+ C1 R2 sL<br />
2006-04-11 30
Filter 2<br />
Teilübertragungsfunktionen<br />
Filter2 =<br />
8um == R4êHR4 + R5L u2, up == 1êH1 + sR3C3L ua, up == um, Hu1s − uaLêR3 + Hu2 − uaLêH1êHsC2LL − ua êHR3 + 1êHsC3LL == 0<<br />
:um ==<br />
R4 u2<br />
R4 + R5 ,up==<br />
ua<br />
u1s − ua<br />
,up== um, + C2 s Hu2 − uaL −<br />
1 + C3 R3 s R3<br />
erg2 = Solve@Filter2, 8u2, u1s<br />
H2 = u2 ê. erg2 ê. u1s −> 1<br />
R4+ R5<br />
:<br />
−C2 R3 R5 s + R4 H1 + C3 R3 s H2 + C2 R3 sLL ><br />
H2 = H2 ê. HR5 −> HR4êk − R4LL êê Simplify<br />
1<br />
:<br />
−C2 R3 s + k H1 + 2C3R3s+ C2 R3 s H1 + C3 R3 sLL ><br />
DH2 = Denominator@H2@@1DDD<br />
−C2 R3 s + k H1 + 2C3R3s+ C2 R3 s H1 + C3 R3 sLL<br />
== 0><br />
2006-04-11 31
Pole der Filterstufen<br />
Pole der beiden Filter<br />
rootsH1 = Solve@DH1 == 0, sDêê Flatten<br />
:s →− 1<br />
C1 R2 ><br />
rootsH2 = Solve@DH2 == 0, sDêêSimplify êê Flatten<br />
:s →− C2 H−1+ kL R3 + 2C3kR3+ è H−4C2C3k 2 + HC2 H−1 + kL + 2C3kL 2 L R3 2<br />
2C2C3kR3 2<br />
s → −2C3kR3+ è H−4C2C3k 2 + HC2 H−1 + kL + 2C3kL 2 L R3 2 + C2 HR3 − kR3L<br />
2C2C3kR3 2<br />
� Dimensionierung der Elemente so, dass Pole an den geforderten<br />
Stellen liegen!<br />
,<br />
><br />
2006-04-11 32
Pole<br />
� Aufstellen der Gleichungen für Dimensionierung<br />
DimensionierungPole = 8PoleButterworth@@1DD == sê. rootsH1,<br />
PoleButterworth@@2DD == s ê. rootsH2@@1DD, PoleButterworth@@3DD == s ê. rootsH2@@2DD< êê<br />
Simplify<br />
:−wc == −<br />
1 1<br />
, −<br />
C1 R2 2 I I−I + è 3 M wc == − C2 H−1+ kL R3 + 2C3kR3+ è H−4C2C3k2 + HC2 H−1 + kL + 2C3kL2L R32 2C2C3kR32 ,<br />
1<br />
2 I II + è 3 M wc == −2C3kR3+ è H−4C2C3k2 + HC2 H−1 + kL + 2C3kL2L R32 + C2 HR3 − kR3L<br />
2C2C3kR32 ><br />
2006-04-11 33
Lösung der Gleichungen<br />
Loesung = Solve@Dimensionierung, 8C2, C3, C1, R1, R2, R3, R4, R5 1000 ê. R4−> 1000 ê. R2−> 500 êê N<br />
8R1 → 1000., R5 → 1000., C1 → 3.1831× 10 −7 ,C3→−7.95775× 10 −8 ,C2→−3.1831× 10 −7 <<br />
� Es gibt verschiedene Lösungen<br />
,C2→ kR3+ è H8− 7kL kR32 >,<br />
4000 H−1+ kL π R32 ,C2→ kR3− è H8− 7kL kR32 >><br />
4000 H−1+ kL π R32 � Nun muß noch sichergestellt werden, dass die Elementewerte alle<br />
positiv sind<br />
2006-04-11 34
Darstellung der Teilausdrücke<br />
p1 = Plot@k− Sqrt@H8 − 7kL kD, 8k, 0, 1
Dimensionierung<br />
� Festlegen der Freiheitsgrade durch Wahl einiger Elementewerte<br />
Loesung@@2DD ê.k−> 1ê2 ê. R3−> 1000 ê. R4−> 1000 ê.R2−> 500 êê N<br />
8R1 → 1000., R5 → 1000., C1 → 3.1831× 10 −7 ,C3→ 1.59155 × 10 −7 ,C2→ 1.59155× 10 −7 <<br />
2006-04-11 36
LC-Filter Realisierung<br />
Nennerpolynom LC-Filter<br />
In[88]:= num = 2+ sC2 + sL + s^2 LC2 + s^3 C1C2 L + s^2 LC1+ sC1<br />
Out[88]= 2+ C1 s + C2 s + Ls+ C1Ls 2 + C2 L s 2 + C1 C2 L s 3<br />
2006-04-11 37
Nullstellen<br />
In[90]:= erg = Solve@num == 0, sDêêSimplify<br />
Out[90]= ::s →<br />
1<br />
J−2 HC1 + C2L −<br />
6C1C2<br />
H221ê3 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLLLëI−54 C12 C22 L2 − 2 HC1 + C2L 3 L3 + 9C1C2HC1 + C2L L2 HC1 + C2 + LL +<br />
, IL 3 I4 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLL 3 + L H54 C1 2 C2 2 + 2 HC1 + C2L 3 L − 9C1C2HC1+ C2LHC1 + C2 + LLL 2 MMM^<br />
H1ê 3L +<br />
1<br />
L<br />
I2 2ê3 I−54 C1 2 C2 2 L 2 − 2 HC1 + C2L 3 L 3 + 9C1C2HC1 + C2L L 2 HC1 + C2 + LL +<br />
, IL 3 I4 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLL 3 + L H54 C1 2 C2 2 + 2 HC1 + C2L 3 L − 9C1C2HC1+ C2LHC1 + C2 + LLL 2 MMM^<br />
H1ê 3LMN>,<br />
1<br />
:s → J−4 HC1 + C2L +<br />
12 C1 C2<br />
I221ê3 I1 + I è 3 MH−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLLM ë I−54 C12 C22 L2 − 2 HC1 + C2L 3 L3 + 9C1C2HC1+ C2L L2 HC1 + C2 + LL +<br />
, IL 3 I4 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLL 3 + L H54 C1 2 C2 2 + 2 HC1 + C2L 3 L − 9C1C2HC1+ C2LHC1 + C2 + LLL 2 MMM^<br />
H1ê 3L +<br />
1<br />
L II22ê3 II + è 3 MI−54 C1 2 C2 2 L 2 − 2 HC1 + C2L 3 L 3 + 9C1C2HC1 + C2L L 2 HC1 + C2 + LL +<br />
, IL 3 I4 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLL 3 + L H54 C1 2 C2 2 + 2 HC1 + C2L 3 L − 9C1C2HC1+ C2LHC1 + C2 + LLL 2 MMM^<br />
H1ê 3LMN>,<br />
1<br />
:s → J−4 HC1 + C2L +<br />
12 C1 C2<br />
I221ê3 I1 − I è 3 MH−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLLM ë I−54 C12 C22 L2 − 2 HC1 + C2L 3 L3 + 9C1C2HC1+ C2L L2 HC1 + C2 + LL +<br />
, IL 3 I4 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLL 3 + L H54 C1 2 C2 2 + 2 HC1 + C2L 3 L − 9C1C2HC1+ C2LHC1 + C2 + LLL 2 MMM^<br />
H1ê 3L −<br />
1<br />
L II22ê3 I−I + è 3 MI−54 C1 2 C2 2 L 2 − 2 HC1 + C2L 3 L 3 + 9C1C2HC1+ C2L L 2 HC1 + C2 + LL +<br />
, IL 3 I4 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLL 3 + L H54 C1 2 C2 2 + 2 HC1 + C2L 3 L − 9C1C2HC1+ C2LHC1 + C2 + LLL 2 MMM^<br />
H1ê 3LMN>><br />
2006-04-11 38
Schlußfolgerung<br />
� Kein einfacher Zusammenhang zwischen Pollage <strong>und</strong><br />
Elementewerten!<br />
Numerische Auswertung<br />
reg = 8C1 −> 1, C2 −> 1, L −> 2<<br />
In[92]:= erg ê.regê.C1−> C2 êê Simplify<br />
Out[92]= :8s →−1, :s →− 1<br />
2 I I−I + è 3 M>><br />
Normierung der Elemente auf physikalisch geforderte Eckfrequenz<br />
C<br />
C ' =<br />
2π1000 L<br />
L'<br />
=<br />
2π1000 2006-04-11 39
Betragsverlauf<br />
2006-04-11 40
8. <strong>Netzwerk</strong>theoreme<br />
� Superpositionsprinzip<br />
� Thevenin-Norton-Theorem<br />
� Millertheorem<br />
� Äquivalente <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />
2006-04-11 1
Superpositionsprinzip<br />
� Für lineare physikalische Systeme gilt.<br />
– Hängen Ursache <strong>und</strong> Wirkung linear voneinander ab, so ergibt sich die<br />
Gesamtwirkung eines Vorganges durch Addition (Überlagerung) aller<br />
Teilwirkungen, die von den jeweiligen Teilursachen ausgeben:<br />
Überlagerungssatz<br />
� Umgekehrt: ein System ist linear, wenn der Überlagerungssatz<br />
gilt<br />
� Anwendung auf lineare <strong>Netzwerk</strong>e:<br />
– man setzte alle unabhängigen Quellen (außer einer) außer Betrieb<br />
(Spannungsquellen kurzschließen, Stromquellen aufschneiden) <strong>und</strong><br />
berechne die gesuchte Zweiggröße<br />
– man verfahre der Reihe nach analog mit den übrigen Quellen<br />
– addiere die Teilwirkung im betreffenden Zweig<br />
2006-04-11 2
Superpositionsprinzip<br />
nur Quelle u q1 wirkend (->i 4/1 )<br />
nur Quelle u q2 wirkend (->i 4/2 ) nur Quelle i q3 wirkend (->i 4/3 )<br />
2006-04-11 3
Quellenversetzung<br />
� Versetzung idealer Spannungsquellen:<br />
� Wird eine ideale Spannungsquell über einen Knoten verschoben, so<br />
ist in allen restlichen Zweigen des Knotens die gleiche<br />
Spannungsquelle (in gleicher Richtung) anzubringen<br />
Anwendung: <strong>Netzwerk</strong>vereinfachung, <strong>Netzwerk</strong>umformung für die Analyse..<br />
2006-04-11 4
7. <strong>Netzwerk</strong>theoreme<br />
� Superpositionsprinzip<br />
� Thevenin-Norton-Theorem<br />
� Millertheorem<br />
� Äquivalente <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />
2006-04-11 5
Substitutionstheorem - Motivation<br />
� Berechnung eines <strong>Netzwerk</strong>es<br />
Ersetzen durch Spannungs- oder Stromquelle<br />
2006-04-11 6
Substitutionstheorem<br />
� Besitzt ein <strong>Netzwerk</strong> eine eindeutige Lösung (I o , U o ), so können<br />
einzelne Zweige j k ersetzt werden durch<br />
– Ideale Spannungsquelle mit Spannung u jk also der Zweigspannung die<br />
sich aus der Lösung (I o , U o ) ergibt<br />
– Ideale Stromquelle mit Strom i jk also dem Zweigstrom der sich aus der<br />
Lösung (I o , U o ) ergibt<br />
2006-04-11 7
Zweipoltheorie<br />
� Ersatzquellensätze: Jedes <strong>Netzwerk</strong> aus idealen Quellen <strong>und</strong><br />
linearen <strong>Netzwerk</strong>elementen kann hinsichtlich seines Klemmenverhaltens<br />
durch eine Spannungs- oder Stromquellenersatzschaltung<br />
beschrieben werden: aktiver Ersatzzweipol<br />
(Sätze von Helmholtz, Mayer, Thevenin, Norton, folgt aus<br />
Kirchhoffsche Gln., Überlagerungssatz)<br />
� Kennwerte des aktiven Ersatzzweipols:<br />
– Leerlaufspannung, Kurzschlußstrom,<br />
– Innenwiderstand<br />
2006-04-11 8
Zweipoltheorie<br />
u l<br />
i<br />
beliebiger<br />
Zweipol<br />
i<br />
u<br />
beliebiger<br />
Zweipol<br />
Ri u R u<br />
i<br />
Spannungsquellen-Ersatzschaltung<br />
Thevenin-Ersatzschaltung<br />
i k<br />
allgemeiner<br />
resistiver <strong>Netzwerk</strong>teil<br />
i<br />
beliebiger<br />
Zweipol<br />
Stromquellen-Ersatzschaltung<br />
Norton-Ersatzschaltung<br />
u = u l -R i i= R i (i k -i)<br />
2006-04-11 9
Ersatzschaltung, Kenngrößenbestimmung<br />
u l<br />
R i<br />
Bestimmung<br />
Leerlaufspannung<br />
i=0<br />
A<br />
u = u l<br />
B<br />
u l<br />
R i<br />
Bestimmung<br />
Kurzschlußstrom<br />
i = ik A<br />
u = 0<br />
Kenngrößen des aktiven Zweipols<br />
B<br />
i k<br />
R i<br />
Bestimmung<br />
Kurzschlußstrom<br />
i = ik A<br />
u = 0<br />
B<br />
i k<br />
R i<br />
Bestimmung<br />
Leerlaufspannung<br />
Spannungsquellenersatzschaltung Stromquellenersatzschaltung<br />
u = u −Ri<br />
l i<br />
i = ( u − u)/ R<br />
u = ( i −i)/<br />
G<br />
l i<br />
i = i −Gi<br />
k i<br />
k i<br />
Leerlaufspannung Kurzschlußstrom<br />
u = u = i R<br />
i = i =<br />
uG<br />
u = 0<br />
l AB i = 0 k i<br />
k l i<br />
AB<br />
i=0<br />
A<br />
u = u l<br />
B<br />
2006-04-11 10
Zweipoltheorie -- Beispiele<br />
2006-04-11 11
8. <strong>Netzwerk</strong>theoreme<br />
� Superpositionsprinzip<br />
� Thevenin-Norton-Theorem<br />
� Millertheorem<br />
� Äquivalente <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />
2006-04-11 12
Miller Theorem<br />
� Ziel: Aufteilung eines Widerstandes zwischen zwei <strong>Netzwerk</strong>knoten<br />
in zwei veränderte nach einem dritten Bezugsknoten<br />
a, b: <strong>Netzwerk</strong> mit Spannungsübersetzung<br />
c, d: <strong>Netzwerk</strong> mit Stromübersetzung<br />
Eingangsstrom i 1<br />
( u −u<br />
) 1 u<br />
i1<br />
= = =<br />
R ⎛ R ⎞ R<br />
⎜ ⎟<br />
⎝( u1−u2) ⎠<br />
R<br />
mit R1<br />
=<br />
⎛u⎞ 2 1−<br />
⎜ ⎟<br />
⎝u1⎠ 1 2 1<br />
1<br />
2006-04-11 13
8. <strong>Netzwerk</strong>theoreme<br />
� Superpositionsprinzip<br />
� Thevenin-Norton-Theorem<br />
� Millertheorem<br />
� Äquivalente <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />
2006-04-11 14
Äquivalente <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Zwei Zweitore N 1 <strong>und</strong> N 2 sind äquivalent, wenn die Torspannungen<br />
<strong>und</strong> Torströme bei Austausch von N 1 <strong>und</strong> N 2 nicht ändern<br />
� Die innere Struktur kann dabei verschieden sein!<br />
2006-04-11 15
Beschreibung der <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Zusammenfassen der <strong>Netzwerk</strong>eigenschaften in seinen<br />
Zweitorparametern<br />
� Bei äquivalenten <strong>Netzwerk</strong>en sind diese Darstellungen dann gleich<br />
Y1 = Y2<br />
� Zur Erinnerung: Äquivalenz bei Zustandsmodellen<br />
dx() t<br />
= Ax() t + Be()<br />
t<br />
dt<br />
x() t = Tx'()<br />
t<br />
dx'( t)<br />
T = ATx'( t) + Be(<br />
t)<br />
dt<br />
y() t = Cx() t + De()<br />
t<br />
y() t = CTx'() t + De()<br />
t<br />
( ) 1 −<br />
Y( s) = C s1− A BE( s) + DE(<br />
s)<br />
Gleiches Übertragungsverhalten<br />
2006-04-11 16
8. <strong>Netzwerk</strong>theoreme<br />
� Substitutionstheorem<br />
� Superpositionsprinzip<br />
� Thevenin-Norton-Theorem<br />
� Millertheorem<br />
� Äquivalente <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />
2006-04-11 17
Dualer Graph<br />
� Frage: Gibt es zwei <strong>Netzwerk</strong>e, mit der Eigenschaft, daß die<br />
Maschengleichungen des einen NW den Knotengleichungen des<br />
anderen <strong>Netzwerk</strong>es entsprechen?<br />
� Erzeugen eines neuen<br />
Graphen durch Umwandlung<br />
von<br />
– Maschen in Knoten<br />
– Knoten in Maschen<br />
2006-04-11 18
Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Zweipole sind dual zueinander, wenn die i-u Beziehung bei<br />
wechselseitiger Vertauschen von u <strong>und</strong> i erhalten bleibt.<br />
� Zwei <strong>Netzwerk</strong>e sind dual zueinander, wenn<br />
– sie gleiche Anzahl von Zweipolelementen haben<br />
– zum Zweipol im NW A der duale Zweipol im NW B gehört<br />
– einer Masche (Knoten) in A ein Knoten (Masche in B) entspricht<br />
2006-04-11 19
Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />
� Umwandlung von <strong>Netzwerk</strong>elementen<br />
2006-04-11 20