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Netzwerk- und Systemtheorie I

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<strong>Netzwerk</strong>- <strong>und</strong> <strong>Systemtheorie</strong> I<br />

Teil A: <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />

Sommersemester 2006<br />

Dr. Steffen Paul<br />

Infineon Technologies AG<br />

Neubiberg<br />

2006-04-11 1


Organisatorisches<br />

� Lehrveranstaltung:<br />

Vorlesung oder Übung: Freitag 13 – 17 Uhr H2<br />

Übung : Mittwoch 13 – 15 Uhr H3<br />

Vorlesung<br />

Steffen Paul<br />

Tel. (089) 234 27462<br />

Email: Steffen.Paul@infineon.com<br />

Sprechst<strong>und</strong>e: Freitag ab 9 Uhr<br />

ITEM<br />

Übung<br />

Karin Zielinski<br />

Tel. (0421) 218-2092<br />

Email: zielinski@item.uni-bremen.de<br />

Raum: W2050<br />

Prüfung: Schriftlich, zusammen mit <strong>Systemtheorie</strong> I/II<br />

erlaubte Hilfsmittel: selbst angefertige Formelsammlung<br />

2006-04-11 2


Termine<br />

Termin<br />

28.4.<br />

3.5.<br />

12.5.<br />

24.5.<br />

26.5.<br />

31.5.<br />

9.6.<br />

14.6.<br />

23.6.<br />

28.6.<br />

7.7.<br />

12.7.<br />

Veranstaltung (h)<br />

Vorlesung 4<br />

Übung 2<br />

Vorlesung 4<br />

Übung 2<br />

Vorlesung 4<br />

Übung 2<br />

Vorlesung 4<br />

Übung 2<br />

Vorlesung 4<br />

Übung 2<br />

Vorlesung 4<br />

Übung 2<br />

Bemerkung<br />

Terminverschiebung<br />

beachten<br />

2006-04-11 3


Vorlesungsunterlagen / Literatur<br />

� Folien<br />

www.item.uni-bremen.de/home/zilli/nw06/nw.htm<br />

Passwort: NUS_06h<br />

� Literatur<br />

– Ch. Desoer, E. Kuh.<br />

Basic Circuit Theory, McGraw Hill<br />

– Ch. Desoer, E. Kuh, L. Chua.<br />

Linear and Nonlinear Circuits, McGraw Hill<br />

– H.-W. Schüssler.<br />

<strong>Netzwerk</strong>e, Signale <strong>und</strong> Systeme<br />

(2 Bde), Springer Verlag<br />

– R. Unbehauen. <strong>Systemtheorie</strong> 1,<br />

Oldenbourg Verlag<br />

– B. Girod, R. Rabenstein, A. Stenger.<br />

Einführung in die <strong>Systemtheorie</strong>, Teubner<br />

– R. Paul, S. Paul. Repetitorium<br />

Elektrotechnik, Springer<br />

– R. Paul, S. Paul. Arbeitsbuch<br />

Elektrotechnik Bd. 1, 2, Springer<br />

2006-04-11 4


Inhaltsübersicht<br />

1 Einführung: <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />

2 <strong>Netzwerk</strong>e <strong>und</strong> ihre Bestandteile<br />

3 <strong>Netzwerk</strong>analysemethoden<br />

4 Zweitore, Mehrtore<br />

5 <strong>Netzwerk</strong>e im Zeitbereich<br />

6 <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />

7 <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />

8 <strong>Netzwerk</strong>theoreme<br />

2006-04-11 5


Hilfsmittel der <strong>Netzwerk</strong>- <strong>und</strong> Systemanalyse<br />

� Kreatives Herangehen an Aufgabenstellung, Arbeit mit dem<br />

Lehrbuch, Übungsmaterial<br />

� Verfügbarkeit eines guten Taschenrechners oder PCs<br />

� Programme zur Schaltungssimulation<br />

– PSPICE (www.orcad.com)<br />

– Multisim/Electronic Workbench (www.multisim.de)<br />

– AIMSPICE (www.aimspice.com)<br />

� Programme zur mathematischen Unterstürzung<br />

– MATLAB/SIMULINK (numerische Analyse) (www.mathworks.de)<br />

– Octave (www.octave.org) (Matlab kompatibel <strong>und</strong> frei verfügbar)<br />

– Mathcad (symbolische/numerische Analyse) (www.mathcad.de)<br />

– Mathematica (symbolische/numerische Analyse) (www.wolfram.com)<br />

2006-04-11 6


1. Einführung <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />

� <strong>Netzwerk</strong>begriff<br />

� Einteilung von <strong>Netzwerk</strong>en<br />

� Elektrische <strong>und</strong> nichtelektrische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Aufgabe der <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />

2006-04-11 7


<strong>Netzwerk</strong>begriff<br />

� Ist ein mathematisches Modell zur<br />

näherungsweisen Beschreibung<br />

der physikalischen Wirklichkeit<br />

� Besteht aus der Zusammenschaltung<br />

von elektrischen Gr<strong>und</strong>elementen<br />

– ideale, nicht weiter teilbare,<br />

konzentrierte Bauelemente mit<br />

mindestens zwei Klemmen<br />

– keine Nettoladung<br />

– keine magnetische Kopplung<br />

� Angabe eines Zusammenhanges<br />

zwischen Klemmenspannung <strong>und</strong><br />

Klemmenstrom<br />

� „Bauanleitung“<br />

Klemmen<br />

� Bauelemente klein im Vergleich<br />

zur Wellenlänge d Strom an beiden Klemmen gleich)<br />

2006-04-11 8


Unterschied <strong>Netzwerk</strong>theorie vs. <strong>Systemtheorie</strong><br />

� Systeme<br />

– Betrachtung des Verhaltens<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Beziehungen zwischen anliegenden Signalen<br />

(z.B. Eingangs-Ausgangsverhaltens)<br />

� Realisierung des Verhaltens ist nicht von Interesse<br />

– Eine konkrete Realisierung eines Verhaltens<br />

� Anleitung zur Realisierung des<br />

Verhaltens<br />

� Analyse des inneren Verhaltens<br />

(Stabilität, …)<br />

V i (z)<br />

2006-04-11 9


Beispiele von Filtern<br />

2006-04-11 10


<strong>Netzwerk</strong>modell einer physikalischen Schaltung<br />

Verdrahtung einer<br />

integrierten Schaltung<br />

RC-Modell<br />

Ausbreitung eines Spannungssprunges<br />

in Zeit <strong>und</strong> Ort<br />

voltage (V)<br />

2.5<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

x= L/10<br />

x = L/4<br />

x = L/2<br />

x= L<br />

0<br />

0 0.5 1 1.5 2 2.5<br />

time (nsec)<br />

3 3.5 4 4.5 5<br />

2006-04-11 11


Modellierung des MOS-Transistors<br />

� in Digitalschaltungen als Schalter<br />

V GS ≥ V T<br />

R on<br />

S D<br />

� in Analogschaltungen als lineare gesteuerte Quellen<br />

Art des Modells hängt von dessen Verwendungszweck ab<br />

2006-04-11 12


1. Einführung <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />

� <strong>Netzwerk</strong>begriff<br />

� Einteilung von <strong>Netzwerk</strong>en<br />

� Elektrische <strong>und</strong> nichtelektrische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Aufgabe der <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />

2006-04-11 13


Einteilung von <strong>Netzwerk</strong>en<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e können nach verschiedenen Kriterien unterteilt werden<br />

– Eigenschaften der <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />

� Resistive <strong>Netzwerk</strong>e: keine Energiespeicherung (gedächtnislos)<br />

� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e: enthalten Energiespeicher (Zustand, Gedächtnis)<br />

� Lineare <strong>Netzwerk</strong>e: lineares Klemmenverhalten der <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />

� Nichtlineare <strong>Netzwerk</strong>e: nichtlineares Klemmenverhalten der<br />

<strong>Netzwerk</strong>elemente (z.B. Diode)<br />

� Zeitinvariante <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Zeitvariante <strong>Netzwerk</strong>e<br />

– Arten von Signalen im <strong>Netzwerk</strong><br />

2006-04-11 14


Einteilung von <strong>Netzwerk</strong>en nach Signalen<br />

Signal<br />

kontinuierlich<br />

wertdiskret<br />

Zeit<br />

kontinuierlich wertdiskret<br />

2006-04-11 15


1. Einführung <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />

� <strong>Netzwerk</strong>begriff<br />

� Einteilung von <strong>Netzwerk</strong>en<br />

� Elektrische <strong>und</strong> nichtelektrische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Aufgabe der <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />

2006-04-11 16


Elektrische <strong>und</strong> nichtelektrische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

Sehr allgemeines <strong>Netzwerk</strong>modell<br />

besteht aus Verschaltung von<br />

Elementen mit<br />

� Flußgröße i<br />

� Differenzgröße u<br />

Verschaltung<br />

i<br />

u<br />

Gr<strong>und</strong>elemente<br />

<strong>Netzwerk</strong> elektrisches mechanisches thermisches<br />

Flußgröße i Strom Kraft Wärmestrom<br />

([A]) ([N]) ([Nm/s])<br />

Differenzgröße u Spannung Geschwindigkeit Temperatur<br />

([V]) ([m/s]) ([grd])<br />

2006-04-11 17


2006-04-11 18<br />

Quelle: Reinschke/Schwarz. Verfahren zur rechnergestützten Analyse linearer <strong>Netzwerk</strong>e


1. Einführung <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />

� <strong>Netzwerk</strong>begriff<br />

� Einteilung von <strong>Netzwerk</strong>en<br />

� Elektrische <strong>und</strong> nichtelektrische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Aufgabe der <strong>Netzwerk</strong>theorie<br />

2006-04-11 19


Technische Aufgabenstellungen<br />

Gegeben<br />

Gesucht<br />

<strong>Netzwerk</strong><br />

Gesucht<br />

Analyse Synthese<br />

Übertragungsverhalten<br />

Gegeben<br />

2006-04-11 20


Systeme – <strong>Netzwerk</strong>e: Beispiele der <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />

Gegeben: Spannungsübertragungsfunktion<br />

p + 0.83<br />

Hp ( ) =<br />

p + 13<br />

Gesucht:<br />

<strong>Netzwerk</strong>realisierungen<br />

Eigenschaften von a), b), c):<br />

� Identische<br />

Spannungsübertragungsfunktionen<br />

� Unterschiedlicher Zahl Elemente<br />

(insbesondere Kondensatoren)<br />

� Bei a) <strong>und</strong> b) ist Übertragungsfunktion<br />

unabhängig von Beschaltung des<br />

Ausganges<br />

2006-04-11 21


Dimensionierungen<br />

a)<br />

b)<br />

c)<br />

R = 120kΩ<br />

1<br />

R = 7,792kΩ<br />

2<br />

C = 1μF<br />

1<br />

C = 1μF<br />

2<br />

R = 100kΩ<br />

1<br />

R = 100kΩ<br />

2<br />

C = 12μF<br />

1<br />

C = 0,769μF<br />

2<br />

R = 10,4kΩ<br />

1<br />

R = 16,22kΩ<br />

2<br />

R = 1,11kΩ<br />

3<br />

C = 74,4μF<br />

2<br />

2006-04-11 22


2. <strong>Netzwerk</strong>e <strong>und</strong> ihre Bestandteile<br />

� Kirchhoffsche Gleichungen<br />

� <strong>Netzwerk</strong>topologie<br />

� <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />

� <strong>Netzwerk</strong>erregung<br />

Aufgaben: Arbeitsbuch Bd. 1, Kap. 3.1<br />

2006-04-11 23


Kirchhoffsche Gesetze<br />

� Beschreiben das Verbindungsmehrtor,<br />

also die Verschaltung der Elemente<br />

� im quasistationären Fall gelten:<br />

– Knotensatz<br />

∑i k = 0<br />

– Maschensatz<br />

(geschlossener Weg im <strong>Netzwerk</strong>)<br />

k<br />

∑uk = 0<br />

k<br />

Verschaltung<br />

i<br />

u<br />

Gr<strong>und</strong>elemente<br />

2006-04-11 24


K1<br />

K2<br />

Kirchhoffsche Gleichungen - Beispiel<br />

M1<br />

M2 M3<br />

K3<br />

Maschengleichungen<br />

Knotengleichungen<br />

2006-04-11 25


2. <strong>Netzwerk</strong>e <strong>und</strong> ihre Bestandteile<br />

� Kirchhoffsche Gleichungen<br />

� <strong>Netzwerk</strong>topologie<br />

� <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />

� <strong>Netzwerk</strong>erregung<br />

Aufgaben: Arbeitsbuch Bd. 1, Kap. 3.4<br />

2006-04-11 26


<strong>Netzwerk</strong>toplogie<br />

� Ziel:<br />

Betrachtung der Topologie eines <strong>Netzwerk</strong>es, um eine vollständige<br />

mathematische Beschreibung des <strong>Netzwerk</strong>es zu erhalten<br />

� Begriffe<br />

– Graph<br />

– Knoten<br />

– Zweig<br />

– Masche<br />

– Baum<br />

� Vorgehensweise:<br />

Ersetzen aller <strong>Netzwerk</strong>elemente durch Kanten<br />

2006-04-11 27


Graph (1)<br />

� Der Graph G besteht aus einer Menge von Knoten V <strong>und</strong> einer<br />

Menge von Zweigen E, wobei ein Zweig zwei Knoten verbindet.<br />

(Ein Zweig, der nur mit einem Knoten verb<strong>und</strong>en<br />

ist, ist bei <strong>Netzwerk</strong>en ohne Bedeutung)<br />

� Zusammenhängender Graph:<br />

Zwischen beliebigen zwei Knoten<br />

gibt es stets eine Verbindung aus<br />

Zweigen des Graphen<br />

� Knoten:<br />

Verbindungspunkt von mindestens<br />

zwei <strong>Netzwerk</strong>elementen<br />

� Zweig:<br />

Verbindungszug zwischen zwei Knoten<br />

� Numerierung der<br />

Knoten <strong>und</strong> Zweige<br />

2006-04-11 28


Graph (2)<br />

� Masche: Zusammenhängender<br />

Teilgraph, in dessen Knoten je zwei<br />

Zweige verknüpft sind<br />

� Baum: Zusammenhängender<br />

Teilgraph, der keine Masche enthält<br />

� Vollständiger Baum :<br />

Baum, der alle Knoten enthält<br />

� Enthält z = k −1 Zweige<br />

B<br />

� Es verbleiben zV = z− zB = z− k<br />

+1<br />

Verbindungszweige,<br />

die nicht zum Baum gehören<br />

2006-04-11 29


Graph (3)<br />

� F<strong>und</strong>amentalsystem von Maschen:<br />

Alle Maschen, die jeweils nur<br />

einen Verbindungszweig enthalten<br />

� Schnittmenge<br />

(eines zusammenhängenden Graphen):<br />

Minimale Teilmenge von Zweigen,<br />

die den Graphen in zwei Teile<br />

zerfallen läßt<br />

� F<strong>und</strong>amentalsystem von<br />

Schnittmengen:<br />

Alle Schnittmengen, die jeweils nur<br />

einen Baumzweig enthalten<br />

2006-04-11 30


Graph (4)<br />

� Gerichteter Graph:<br />

Strom <strong>und</strong> Spannung sind<br />

gerichtete Größen, daher ist es<br />

notwendig, in den Zweigen<br />

Richtungen einzuführen, deren<br />

Wahl ist beliebig<br />

� Stromrichtung <strong>und</strong> Richtung des<br />

Spannungsabfalls gleich<br />

� Planarer Graph: Graph, der durch<br />

kreuzungsfrei in der Ebene<br />

zeichnen läßt<br />

2006-04-11 31


Graph (5), Inzidenzmatrizen<br />

� Erfassung der Graphenstruktur durch Inzidenzmatrizen<br />

1.) Nummerierung aller Knoten <strong>und</strong> Zweige<br />

2.) Einführen einer Orientierung in den Zweigen<br />

Folgende Inzidenzmatrizen können eingeführt werden:<br />

� Knoten-Zweig-Inzidenzmatrix<br />

� Maschen-Zweig-Inzidenzmatrix<br />

� F<strong>und</strong>amentalmaschen-Zweig-Inzidenzmatrix<br />

� F<strong>und</strong>amentalschnittmengen-Zweig-Inzidenzmatrix<br />

2006-04-11 32


Knoten-Zweig-Inzidenzmatrizen<br />

K<br />

v<br />

⎛k11 K k1z<br />

⎞<br />

⎜ ⎟<br />

=<br />

⎜<br />

M O M<br />

⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝kk1 L kkz<br />

⎠<br />

Zweige<br />

� Kirchhoffsche Gleichungen für alle Knoten<br />

� Jeder Zweig verbindet zwei Knoten (in jeder Spalte +1, -1 paarweise -<br />

> Spaltensumme aller Spalten ist immer 0<br />

-> 1 Knoten entfernen -> Matrix K<br />

Rang(K)= k-1<br />

Knoten<br />

⎧ + 1<br />

⎪<br />

= ⎨ − 1<br />

⎪<br />

⎩ 0<br />

� Reduzierte Knoten-Zweig-Inzidenzmatrix K besitzt k-1 Zeilen der<br />

vollständigen Knoten-Zweig-Inzidenzmatrix K v<br />

k<br />

ij<br />

KI<br />

v z<br />

= 0<br />

j-ter Zweig zeigt von<br />

Knoten i weg<br />

j-ter Zweig zeigt auf<br />

Knoten i hin<br />

j-ter Zweig ist nicht mit<br />

Knoten i verb<strong>und</strong>en<br />

2006-04-11 33


Knoten-Zweig-Inzidenzmatrizen - Beispiel<br />

� Wahl eines beliebigen Baumes<br />

� (k-1)-zeiligen Unterdeterminanten von K (k-1 Spalten von K)<br />

können nur die Werte +1, -1 <strong>und</strong> 0 annehmen (mindestens eine<br />

muss nichtsingulär sein) -> K B<br />

� zu jedem Baum läßt sich eine nichtsinguläre Matrix K B angeben<br />

T<br />

� Insgesamt gibt es det( KK<br />

) verschiedene Bäume<br />

2006-04-11 34


Maschen-Zweig-Inzidenzmatrizen<br />

M<br />

⎛m11 K m1z<br />

⎞<br />

⎜ ⎟<br />

=<br />

⎜<br />

M O M<br />

⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝mm1 L mmz<br />

⎠<br />

Zweige<br />

� Kirchhoffsche Gleichungen für Maschen<br />

� Bestimmung eines vollständigen Systems unabhängiger Maschen:<br />

– Wähle willkürlich eine erste Masche <strong>und</strong> entferne einen der zu dieser<br />

Masche gehörenden Zweige.<br />

– Wiederhole den letzten Schritte solange, bis keine Masche mehr existiert<br />

� Bestimmung von M auch über F<strong>und</strong>amentalsystem von Maschen<br />

(F<strong>und</strong>amentalmaschen-Zweig-Inzidenzmatrix)<br />

� Rang(M) = z-k+1<br />

Maschen<br />

m<br />

ij<br />

⎧ + 1<br />

⎪<br />

= ⎨ − 1<br />

⎪<br />

⎩ 0<br />

MU<br />

z<br />

j-ter Zweig gleichsinnig<br />

zur i-ten Masche<br />

j-ter Zweig gegensinnig<br />

zur i-ten Masche<br />

j-ter Zweig nicht in i-ter<br />

Masche<br />

= 0<br />

2006-04-11 35


Maschen-Zweig-Inzidenzmatrizen - Beispiel<br />

� Wahl der Maschen<br />

� Bestimmung der Maschen durch schrittweises Aufstellen (s.o.)<br />

� z = 12, k = 9 , somit 4 unabhängige Maschengleichungen<br />

2006-04-11 36


1<br />

Zusammenhang K, M<br />

� Es gilt:<br />

Masche 3, Knoten 5<br />

K(3,:)*M(5,:)^T<br />

KM<br />

T<br />

= 0<br />

1 2 3 4<br />

5<br />

6 7 8<br />

MK<br />

T<br />

= 0<br />

⎡ 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0⎤<br />

⎢<br />

−1 −1 0 0 −1<br />

0 0 0 0 0 0 0<br />

⎥<br />

⎢ ⎥<br />

⎢ 0 1 1 0 0 1 0 0 0 0 0 0⎥<br />

⎢ ⎥<br />

0 0 −1<br />

0 0 0 1 0 0 0 0 0<br />

K = ⎢ ⎥<br />

⎢ 0 0 0 −1<br />

1 0 0 1 1 0 0 0⎥<br />

⎢ ⎥<br />

⎢ 0 0 0 0 0 0 0 −1 0 −1<br />

0 0 ⎥<br />

⎢ 0 0 0 0 0 0 0 0 −1<br />

1 1 0⎥<br />

⎢ ⎥<br />

⎣ 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 −1<br />

1 ⎦<br />

2006-04-11 37


Satz von Tellegen<br />

Aus<br />

KM = 0 MK = 0<br />

ergeben sich allein aus den Kirchhoffschen Gleichungen folgende<br />

Aussagen:<br />

1) die Leistung an Toren verschwindet<br />

T<br />

n<br />

0 u () ti () t<br />

= ∑<br />

k = 1<br />

k k<br />

2) Für zwei <strong>Netzwerk</strong>e mit verschiedenen Elementen aber identischen<br />

Kirchhoffschen Gleichungen gilt (Lösungen ( u (), t i ()),( t uˆ (), t iˆ()) t<br />

)<br />

n n<br />

0 = u () tiˆ() t = uˆ () ti () t<br />

∑ ∑<br />

k k k k<br />

k= 1 k=<br />

1<br />

T<br />

k k k k<br />

2006-04-11 38


Schnittmengen-Zweig-Inzidenzmatrizen<br />

S<br />

⎛s11 K s1z<br />

⎞<br />

⎜ ⎟<br />

=<br />

⎜<br />

M O M<br />

⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝sm1 L smz<br />

⎠<br />

� Kirchhoffsche Gleichungen für Schnittmengen<br />

� Rang(S) = k-1<br />

Zweige<br />

Schnittmengen<br />

⎧ + 1<br />

⎪<br />

= ⎨ − 1<br />

⎪<br />

⎩ 0<br />

� Schnittmengen-Zweig-Inzidenzmatrix liefert eine veränderte Form der<br />

Knotengleichungen KI , die durch Linksmultiplikation mit einer<br />

v z=<br />

0<br />

nichtsingulären Matrix ineinander übergehen:<br />

S = AKv<br />

s<br />

ij<br />

A nichtsingulär<br />

SIz<br />

j-ter Zweig gleichsinnig in<br />

i-ter Schnittmenge<br />

j-ter Zweig gegensinning in<br />

i-ter Schnittmenge<br />

j-ter Zweig nicht in i-ter<br />

Schnittmenge<br />

= 0<br />

2006-04-11 39


Schnittmengen-Zweig-Inzidenzmatrizen - Beispiel<br />

� Wahl der Schnittmengen<br />

� k -1 Schnittmengen<br />

� Entspricht Knotengleichungen von komplexeren Hüllen<br />

� Beachte: Stellt man F<strong>und</strong>amentalschnittmengen direkt aus dem<br />

<strong>Netzwerk</strong> auf, so muß die Orientierung des Schnittes mit dem Strom<br />

in geschnittenen Baumzweig übereinstimmen, damit man die Form<br />

I<br />

K 1 V ⎜ ⎟ 0<br />

⎝IB⎠ ( ) ⎛ ⎞ V<br />

=<br />

direkt erhält<br />

2006-04-11 40


Zusammenfassung Inzidenzmatrizen<br />

� Knoten- <strong>und</strong> Maschengleichungen<br />

für Zweiggrößen<br />

⎛K 0⎞⎛<br />

Iz<br />

⎞<br />

⎜ ⎟⎜<br />

⎟ = 0<br />

⎝0 M⎠⎝Uz⎠<br />

� Rang(K)+Rang(M)= k-1 + z-k+1 = z , also für 2z Unbekannte z<br />

linear unabhängige Gleichungen<br />

� Übergang zwischen den verschiedenen Inzidenzmatrizen durch<br />

nichtsinguläre Transformationen<br />

⎛T10 ⎞⎛K 0⎞⎛<br />

Iz⎞<br />

⎜ ⎟⎜ ⎟⎜<br />

⎟<br />

⎝0 T2⎠⎝ ⎠⎝Uz⎠<br />

=<br />

0<br />

0 M ⎛ IV<br />

⎞<br />

T<br />

⎜ ⎟<br />

⎛−M ⎞<br />

B 1 0 0<br />

= ⎜ ⎟<br />

⎜<br />

IB<br />

⎟<br />

⎝ 0 0 1 M ⎠<br />

⎜U⎟ B V<br />

⎜ ⎟<br />

⎝UB⎠ 2006-04-11 41


2. <strong>Netzwerk</strong>e <strong>und</strong> ihre Bestandteile<br />

� Kirchhoffsche Gleichungen<br />

� <strong>Netzwerk</strong>topologie<br />

� <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />

� <strong>Netzwerk</strong>erregung<br />

Aufgaben: Arbeitsbuch Bd. 2, Kap. 8.2, 8.5<br />

2006-04-11 42


<strong>Netzwerk</strong>elemente - Einteilung<br />

� Anzahl der Pole (Klemmen):<br />

– Zweipole oder Eintore,<br />

– Vierpole oder Zweitore,<br />

– Mehrtore<br />

Passive <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />

� Widerstand R<br />

� Kondensator C<br />

� Induktivität L<br />

� Übertrager (ideal)<br />

� Gyrator<br />

� Nullator, Norator<br />

� linear/nichtlinear<br />

� zeitinvariant, zeitvariant<br />

� ohne/mit Gedächtnis<br />

Aktive <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />

� Ideale Spannungsquelle<br />

– unabhängig<br />

– gesteuert<br />

� Ideale Stromquelle<br />

– unabhängig<br />

– gesteuert<br />

2006-04-11 43


Beispiele <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />

� nichtlineare Widerstände<br />

– Kalt-/Heißleiter , Dioden, Glühlampe<br />

� nichtlineare Kapazitäten<br />

– Sperrschicht, Diffusionskapazität, Raumladekapazität, Varaktordiode<br />

� zeitvariante Kapazitäten<br />

– kapazitive Sensoren, Kondensatormikrophon<br />

� nichtlineare Induktivitäten<br />

– Spulen mit mag. Kreis,<br />

2006-04-11 44


<strong>Netzwerk</strong>gr<strong>und</strong>elemente R, C, L<br />

Strömungsfeld Elektrostatisches Feld Magnetisches Feld<br />

u = f(i) Q = f(u)<br />

φ= f(i)<br />

lineares NWE nichtlineares NWE<br />

zeitunabhängig zeitabhängig<br />

zeitunabhängig zeitabhängig<br />

2006-04-11 45


Resistiver Zweipol<br />

� Zweipol mit u,i-Verhalten durch den Nullpunkt <strong>und</strong> frei von<br />

elektrischen <strong>und</strong> magnetischen Speichervorgängen<br />

� stets irreversible Energiewandlung elektrische Energie -> Wärme<br />

� wirkt stets als Verbraucher<br />

� <strong>Netzwerk</strong>modell für Stromleitungsvorgänge des Strömungsfeldes<br />

� gedächtnislos<br />

(Verhalten hängt nur von Momentanwerten <strong>und</strong> momentanem Zeitpunkt ab)<br />

2006-04-11 46


Resistiver Zweipol<br />

� <strong>Netzwerk</strong>modell für Stromleitungsvorgänge des<br />

Strömungsfeldes<br />

� Zweipol mit u,i-Verhalten durch den Nullpunkt <strong>und</strong> frei von<br />

elektrischen <strong>und</strong> magnetischen Speichervorgängen<br />

� stets irreversible Energiewandlung elektrische Energie -> Wärme<br />

� wirkt stets als Verbraucher<br />

� gedächtnislos<br />

(Verhalten hängt nur von Momentanwerten <strong>und</strong> momentanem Zeitpunkt ab)<br />

2006-04-11 47


Resistiver Zweipol (2)<br />

Allgemeiner zeitinvarianter Fall<br />

0 = fut ( (), it ())<br />

Ohmscher Widerstand: R konstant<br />

ut () = R⋅it ()<br />

it () = G⋅ut ()<br />

2006-04-11 48


Kapazitiver Zweipol<br />

Definitionsgleichung:<br />

QAB = CABuAB → Q= C⋅u � <strong>Netzwerk</strong>modell für Verbindung von Stromkreis <strong>und</strong> el. Feld im<br />

Nichtleiter<br />

� Ladungs-Spannungsverhalten (Q,u- Verhalten) kennzeichnet<br />

Speicherung elektrischer Feldenergie im Dielektrikum<br />

� verlustloses Element<br />

� Q-u- Relation geht durch Ursprung oder nicht (Anfangsladung),<br />

gedächtnisbehaftet<br />

2006-04-11 49


Kapazitiver Zweipol, i-u- Beziehung<br />

Gleichspannung u C<br />

zeitveränderliche<br />

Spannung u C<br />

Konvektions- (i K ) <strong>und</strong><br />

Verschiebungsstrom (i V )<br />

Konvektionsstrom in Zuleitungen<br />

i<br />

{ K<br />

dQ dCu ( ⋅ C )<br />

= =<br />

1442443<br />

dt dt<br />

transportierte Ladung in<br />

Zuleitung pro Zeitspannung Änderung der Plattenladung<br />

pro Zeitspanne<br />

oder<br />

dCu ( C) duC dC<br />

i ≡ iK = = C ⋅ + u ⋅<br />

C= const C uC= const<br />

dt dt dt<br />

für zeitinvariante Kapazität C<br />

duC<br />

i ≡ i = C K<br />

dt<br />

Stromfluß nur bei zeitveränderlicher Spannung!<br />

2006-04-11 50


Ladungsspeicherung, Gedächtniswirkung<br />

zeitinvariante Kapazität:<br />

gleichwertig<br />

t<br />

1 1<br />

ut () = ut ( ) + = + −<br />

{ o ∫ idt ut ( o) ( Qt () Qt ( o))<br />

C C<br />

Vorgeschichte to<br />

123<br />

Gegenwart<br />

t<br />

Qt () = Qt ( ) +<br />

{ o ∫ idt Ladungs-Strombeziehung<br />

Anfangsladung t am Kondensator<br />

o {<br />

Gegenwart<br />

� Kondensatorspannung/-Ladung abhängig von Anfangsspannung/ladung<br />

� Ladungsänderung gleich Zeitintegral des Stromes<br />

� Spannung/Ladung ist stetig (-> Zustandsgröße)<br />

2006-04-11 51


Kapazitiver Zweipol<br />

Zeitabhängige (lineare)<br />

Kapazität<br />

Qt () = Ctut ()() oder<br />

dQ dCu ( ) du dC<br />

it () = = = Ct () + ut ()<br />

dt dt dt dt<br />

Stromfluß auch bei<br />

anliegender<br />

Gleichspannung !<br />

2006-04-11 52


Induktiver Zweipol<br />

� <strong>Netzwerk</strong>modell für die Verbindung von Stromkreis <strong>und</strong><br />

magnetischem Feld<br />

� Speicherung magnetischer Feldenergie<br />

� verlustloses Element<br />

� Ψ-i- Relation geht durch Ursprung oder nicht (-> Anfangsfluß,<br />

Anfangszustand)<br />

2006-04-11 53


Induktiver Zweipol (2)<br />

zeitinvariante Induktivität:<br />

t<br />

1 1<br />

it () = it ( ) + utdt () = it ( ) + () t − ( t )<br />

L L<br />

Anfangswert to 14243<br />

{ o ∫<br />

o ( Ψ Ψ o )<br />

Gegenwart<br />

� Spulenstrom abhängig vom Anfangsstrom<br />

� Flußänderung gleich Zeitintegral der Spannung<br />

� Strom/Fluß ist stetig (-> Zustandsgröße)<br />

2006-04-11 54


Induktiver Zweipol (2)<br />

Lineare zeitunabhängige<br />

Induktivität L<br />

di Ψ<br />

u = L mit L= = const<br />

dt i<br />

t<br />

1 1<br />

it () = it ( ) + utdt () = it ( ) + () t − ( t )<br />

L L<br />

Anfangswert to 14243<br />

{ o ∫<br />

o ( Ψ Ψ o )<br />

Gegenwart<br />

2006-04-11 55


Nullator, Norator, Nullor<br />

� Zweipole, die bei der Modellierung von Operationsverstärkern<br />

(OPV) verwendet werden<br />

OPV<br />

Eingangstor<br />

OPV<br />

Ausgangstor<br />

� Nullator <strong>und</strong> Norator treten immer nur paarweise auf!<br />

2006-04-11 56


Operationsverstärker<br />

invertierender<br />

Eingang<br />

Schaltsymbol<br />

N<br />

P<br />

positive<br />

Versorgungsspannung<br />

+U B<br />

-UB nichtinvertierender<br />

Eingang<br />

negative<br />

Versorgungsspannung<br />

A<br />

u -<br />

u d<br />

N<br />

P<br />

u +<br />

Gr<strong>und</strong>schaltung<br />

+U CC<br />

-U EE<br />

� Bezeichnung herrührend vom Einsatz in Analogrechnern<br />

i a<br />

i B+<br />

i B-<br />

U CC<br />

ua UEE � große Verbreitung als eigenständiges Bauelement in Elektronik,<br />

Gr<strong>und</strong>element der analogen Signalverarbeitung<br />

2006-04-11 57


Typisches Modell<br />

Übertragungsverhalten Ersatzschaltung<br />

linearer Bereich<br />

(sehr schmal)<br />

-U CC /A u<br />

Sättigung<br />

+U CC<br />

-U CC<br />

Virtueller Kurzschluß:<br />

u + = u - (u d = 0), A u -><br />

Ausgangsstrom:<br />

i a = i B+ - i B-<br />

Sättigung<br />

Steigung A u<br />

U CC /A u<br />

u d<br />

ideal: A u -><br />

∞<br />

∞<br />

u d<br />

-<br />

+<br />

r d<br />

A uu d<br />

r a<br />

Eingangswiderstand r i<br />

Ausgangswiderstand r a<br />

Leerlaufspannungs-<br />

verstärkung A u<br />

u a<br />

typisch ideal<br />

10 6 -10 12 Ω<br />

10..100 Ω<br />

10 5 ..10 7<br />

Idealer OPV:<br />

� Übertragungsverhalten nur durch Rückkopplungsnetzwerk bestimmt<br />

� Verstärkereinflüsse eliminiert<br />

∞<br />

0<br />

∞<br />

2006-04-11 58


u +<br />

u -<br />

Operationsverstärker: Schaltungsaufbau<br />

2006-04-11 59


Idealer Übertrager<br />

� Idealisierte Modellierung des realen Übertragers (Transformators)<br />

� Lineares, resistives Zweitor (kein dynamisches Element!)<br />

� Unendliche Eigeniduktivität<br />

� Verlustlos<br />

u = üu<br />

1 2<br />

1<br />

i =− i<br />

ü<br />

1 2<br />

2006-04-11 60


Unabhängige ideale Quellen<br />

� Unendlich große Leistungsergiebigkeit (Gegensatz reale Quelle)<br />

� <strong>Netzwerk</strong>elemente parallel zur idealen Spannungsquelle (in Reihe<br />

zur idealen Stromquelle) können durch Leerlauf (Kurzschluß)<br />

ersetzt werden<br />

� Quellen (Umsatzort nichtelektrischer in elektrische Energie):<br />

Ursache der Ströme <strong>und</strong> Spannungen in <strong>Netzwerk</strong>en<br />

Ideale Spannungsquelle:<br />

Klemmenspannung unabhängig<br />

vom durchfließenden Strom<br />

DIN<br />

Ideale Stromquelle:<br />

Klemmenstrom unabhängig<br />

von der anliegenden Spannung<br />

ut () = uq() t = uAB() t it () = i ()<br />

−∞< i


Gesteuerte Quellen<br />

� Zweitore, bei denen die Stärke einer Quelle vom Strom- oder<br />

Spannungswert des anderen Tores abhängt<br />

� Steuerung ist leistungslos<br />

� Nicht umkehrbar<br />

Spannungsverstärker<br />

Transimpedanzverstärker<br />

Transkonduktanzverstärker<br />

Stromverstärker<br />

2006-04-11 62


2. <strong>Netzwerk</strong>e <strong>und</strong> ihre Bestandteile<br />

� Kirchhoffsche Gleichungen<br />

� <strong>Netzwerk</strong>topologie<br />

� <strong>Netzwerk</strong>elemente<br />

� <strong>Netzwerk</strong>erregung<br />

2006-04-11 63


<strong>Netzwerk</strong>erregungen<br />

� <strong>Netzwerk</strong>erregungen<br />

– sind die an <strong>Netzwerk</strong>e angeschlossene Quellen<br />

– Informationsquellen wie Sprache, Musik, Bild- oder Datensignale sind<br />

i.R. statistisch<br />

– Verhalten eines <strong>Netzwerk</strong>es bei diesen Signalen ist schwer zu ermitteln<br />

� Für Analyse <strong>und</strong> Synthese werden daher einfache<br />

zeitkontinuierliche Funktionen verwendet,<br />

– aus denen die technisch relevanten Erregungen zusammengesetzt<br />

werden<br />

– Ziel ist die Erfassung des <strong>Netzwerk</strong>verhaltens mit möglichst einfachen<br />

Erregungen (Testsignale)<br />

– Wahl des Testsignals hängt davon ab, welche <strong>Netzwerk</strong>eigenschaft<br />

untersucht werden soll<br />

2006-04-11 64


Zeitlich konstante Quellen<br />

� Spannungsquellen u(t) = const, Stromquellen i(t) = const<br />

� Wenn eine Lösung der <strong>Netzwerk</strong>gleichungen existiert, dann gibt es keine<br />

zeitveränderlichen Prozesse im <strong>Netzwerk</strong><br />

– Stationärer Zustand, Gleichgewichtspunkt, Arbeitspunkt<br />

– Ausgangspunkt der Kleinsignalanalyse<br />

� Konsequenz<br />

d d<br />

u = 0, i = 0<br />

i i<br />

dt dt<br />

– Kondensatorstrom verschwindet<br />

-> Ersetzen durch Leerlauf<br />

(entfernen aller in Reihe liegender Elemente)<br />

– Spulenspannung verschwindet<br />

-> Ersetzen durch Kurzschluß<br />

(kurzschließen aller parallelen Elemente)<br />

2006-04-11 65


Rechteckimpuls, Diracstoß<br />

Rechteckimpuls<br />

1 ⎛t⎞ ⎧1<br />

t < τ /2<br />

x(t)= rect ⎜ ⎟ = ⎨<br />

τ ⎝τ ⎠ ⎩0<br />

sonst<br />

Diracstoß, Deltafunktion<br />

⎧0<br />

t ≠ 0<br />

δ(t)=<br />

⎨<br />

⎩∞<br />

sonst<br />

∞<br />

∫ δ(t)dt=1<br />

−∞<br />

Ausblendeigenschaft<br />

∞<br />

∫<br />

−∞<br />

0 0<br />

ft () δ(t-t<br />

)dt= f(t<br />

)<br />

Impulsantwort eines NW<br />

∞<br />

ht () = ht ()* δ() t = h( τδ ) ( t −τ)<br />

dt<br />

∫<br />

−∞<br />

2006-04-11 66


Sprungfunktion<br />

� Einschaltvorgänge<br />

� Beziehung zur Diracfunktion<br />

dσ<br />

δ(t)=<br />

dt<br />

⎧1<br />

t > 0<br />

σ (t)= = ⎨<br />

⎩0<br />

sonst<br />

t<br />

(t)= ( )<br />

σ δτ dτ<br />

∫<br />

-∞<br />

2006-04-11 67


Harmonische Anregung<br />

� Periodizitätsbedingung: u(t) = u(t+T)<br />

� T = Periodendauer = Dauer einer Schwingung<br />

� Schwingungen/sek (Hz)<br />

ut () = uˆsin( ωt + ϕ )<br />

Amplitude<br />

� Lineare Systeme reagieren auf ein sinusförmiges Eingangssignal<br />

mit einem sinusförmigen Ausgangssignal (->Eigenfunktionen)<br />

� Zerlegung eines Eingangssignals in sinusförmige Anteile<br />

unterschiedlicher Frequenz<br />

u<br />

Phase<br />

Kreisfrequenz<br />

ut () = uˆexp( σt)sin( ωt + ϕ )<br />

1<br />

f = =<br />

T<br />

ω<br />

2π<br />

u<br />

2006-04-11 68


Zusammenfassung Kapitel 2<br />

2006-04-11 69


Zusammenfassung Inzidenzmatrizen<br />

� Knoten- <strong>und</strong> Maschengleichungen<br />

für Zweiggrößen<br />

⎛K 0 ⎞⎛<br />

Iz<br />

⎞<br />

⎜ ⎟⎜<br />

⎟=<br />

⎝ 0 M⎠⎝Uz⎠<br />

� Rang(K)+Rang(M)= k-1 + z-k+1 = z , also für 2z Unbekannte z<br />

linear unabhängige Gleichungen<br />

� Übergang zwischen den verschiedenen Inzidenzmatrizen durch<br />

nichtsinguläre Transformationen, z.B.<br />

⎛T10 ⎞⎛K 0 ⎞⎛<br />

Iz⎞<br />

⎜ ⎟⎜ ⎟⎜<br />

⎟=<br />

0<br />

0 T ⎝ 0 M⎠<br />

U<br />

⎝ 2 ⎠ ⎝ z ⎠<br />

⎛ IV<br />

⎞<br />

T<br />

⎜ ⎟<br />

⎛−M ⎞<br />

= ⎜<br />

I<br />

B 1 0 0 B ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ 0 0 1 M ⎠<br />

⎜U⎟ B V<br />

⎜ ⎟<br />

⎝UB⎠ 0<br />

2006-04-11 70


Lösung der Kirchhoffschen Gleichungen<br />

� Für die Zweigspannungen <strong>und</strong> Zweigströme gilt<br />

UI<br />

T<br />

= 0<br />

Z Z<br />

KM<br />

T<br />

= 0<br />

Lösungsvektoren der Kirchhoffschen Gleichung sind zueinander<br />

orthogonal, bzw. die Verbindungsstruktur der <strong>Netzwerk</strong>elemente ist<br />

verlustlos<br />

� Einführung eines Baumes (Baumzweige <strong>und</strong> Verbindungszweige)<br />

� Parametrisierung der Lösungsmenge der Zweigströme bzw.<br />

Zweigspannungen<br />

⎛I ⎞ ⎛ 1<br />

V ⎞<br />

I = ⎜ ⎟ = ⎜<br />

−<br />

⎟I<br />

⎝IB⎠ ⎝ KV<br />

⎠<br />

Z V<br />

⎛U⎞ ⎛−M V B ⎞<br />

U = ⎜ ⎟ = ⎜ ⎟U<br />

⎝UB ⎠ ⎝ 1<br />

⎠<br />

Z B<br />

2006-04-11 71


<strong>Netzwerk</strong>elemente, <strong>Netzwerk</strong>erregungen<br />

<strong>Netzwerk</strong>elemente<br />

� Widerstände, Kondensatoren, Spulen, Übertrager<br />

� Quellen: Strom, Spannung, unabhängige Quellen, gesteuerte<br />

Quellen<br />

<strong>Netzwerk</strong>erregungen<br />

� Konstante Quellen -> Arbeitspunkt einer Schaltung<br />

� Diracimpuls -> Impulsantwort eines Systems<br />

� Sprungfunktion -> Einschaltverhalten<br />

� Sinusförmige Erregung: harmonische Analyse, Laplace<br />

Transformation<br />

2006-04-11 72


Anhang zu 2.: Lineare Algebra<br />

Literatur<br />

� G. Strang. Lineare Algebra, Springer<br />

(sehr empfehlenswert!)<br />

� G. Golub, Ch. Van Loan. Matrix computations.<br />

Johns Hopkins University Press<br />

2006-04-11 73


Matrizen, Vektoren<br />

� Eine Matrix ist ein Zahlenschema<br />

(große Buchstaben, fett oder Tilde unten)<br />

⎛a11 a12 L a1m⎞<br />

⎜<br />

a a<br />

⎟<br />

A = ⎜ ⎟∈<br />

⎜ M M ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝an1L L anm<br />

⎠<br />

bzw. als Spaltenvektoren<br />

� Diagonalmatrix<br />

21 2mnm<br />

×<br />

( L )<br />

A = a a a ∈<br />

1 2<br />

m<br />

n× m<br />

s<br />

⎛d1 0 L 0 ⎞<br />

⎜<br />

0 d<br />

⎟<br />

= ⎜ 2 0<br />

D<br />

⎟∈<br />

⎜ M O M ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ 0 L L dn<br />

⎠<br />

� Spaltenvektor<br />

(kleine Buchstaben, fett oder Tilde<br />

unten)<br />

⎛a11 ⎞<br />

⎜<br />

a<br />

⎟<br />

= ⎜ 21 ⎟ n<br />

a ∈<br />

⎜ M ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝an1 ⎠<br />

� Zeilenvektor<br />

n× n<br />

a<br />

( a a L a )<br />

= ∈<br />

11 12 1m<br />

Einheitsmatrix d i = 1<br />

m<br />

2006-04-11 74


Matrixoperationen<br />

� Transposition von<br />

ergibt<br />

� Addition C = A + B mit c = a + b<br />

� Multiplikation<br />

⎛a11 a12 L a1m⎞<br />

⎜<br />

a a<br />

⎟<br />

A = ⎜ ⎟∈<br />

⎜ M M ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝an1L L anm<br />

⎠<br />

21 2mnm<br />

×<br />

⎛a11 a21 L an1<br />

⎞<br />

⎜<br />

a a<br />

⎟<br />

B = A = ⎜ ⎟∈<br />

⎜ M M ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝a1m L L anm<br />

⎠<br />

T 12 m2<br />

mn ×<br />

C = AB ⋅<br />

×<br />

∈ nm<br />

A<br />

ij ij ij<br />

m<br />

ij = ∑<br />

k = 1<br />

ik + kj<br />

c a b<br />

B ∈<br />

m× p<br />

C ∈<br />

n× p<br />

bij = aji<br />

B<br />

A C<br />

2006-04-11 75


Lineare Gleichungssysteme<br />

� A, b gegeben x gesucht<br />

A ⋅ x = b<br />

×<br />

∈ nm<br />

A<br />

∈ m<br />

gleichwertig ausgedrückt als Linearkombination der<br />

Spaltenvektoren von A<br />

( L ) ⋅ = x + x + L+<br />

x =<br />

1 2 m 1 1 2 2<br />

m m<br />

� Vektoren a1 a2 L amsind<br />

linear abhängig, wenn es<br />

x1, x2, L,<br />

xmungleich<br />

Null gibt, so dass<br />

xa + x a + L + x a = 0<br />

x<br />

b<br />

∈ n<br />

a a a x a a a b<br />

( )<br />

1 1 2 2 m m<br />

2006-04-11 76


Beispiel<br />

� Gegeben:<br />

� Gesucht: x<br />

⎛1 A= ⎜<br />

⎝2 3⎞<br />

⎟ =<br />

1⎠<br />

a a<br />

� Lösung: b wird dargestellt als<br />

Linearkombination der Spalten<br />

von A<br />

� Entartete Fälle<br />

⎛1 −0.5⎞<br />

A = ⎜<br />

−<br />

⎟<br />

⎝2 1 ⎠<br />

⎛0.5⎞ b = ⎜ ⎟<br />

⎝ 1 ⎠<br />

Unendlich<br />

viele Lösungen<br />

b<br />

x 2<br />

( )<br />

a 2<br />

1 2<br />

a 1<br />

x 1<br />

⎛−1⎞ b = ⎜ ⎟<br />

⎝ 3 ⎠<br />

⎛ 2 ⎞<br />

x = ⎜<br />

−<br />

⎟<br />

⎝ 1⎠<br />

⎛1 −0.5⎞<br />

A = ⎜<br />

−<br />

⎟<br />

⎝2 1 ⎠<br />

⎛−1⎞ b = ⎜ ⎟<br />

⎝ 3 ⎠<br />

x 2<br />

b<br />

keine Lösung<br />

b<br />

a 1 a2<br />

x 2<br />

a 2<br />

a 1<br />

x 1<br />

x 1<br />

2006-04-11 77


Lineare Abhängigkeit<br />

� Vektoren a1 a2 L amsind<br />

linear abhängig, wenn es<br />

x1, x2, L,<br />

xmungleich<br />

Null gibt, so dass<br />

z.B. erfüllt für<br />

aber auch für<br />

( )<br />

xa + x a + L + x a = 0<br />

1 1 2 2 m m<br />

� Beispiel Löse<br />

⎛1 A⋅ x = ⎜<br />

⎝2 3<br />

1<br />

−1 3<br />

−2⎞<br />

⎟⋅<br />

x = 0<br />

0 ⎠<br />

Gln. xa + x a + x a + x a = 0<br />

1 1 2 2 3 3 4 4<br />

⎛x1 ⎞ ⎛ 2 ⎞<br />

⎜<br />

x<br />

⎟ ⎜<br />

−<br />

⎟<br />

⎜ 2 ⎟<br />

1<br />

= ⎜ ⎟<br />

⎜x3⎟ ⎜−1⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎝x4⎠ ⎝ 0 ⎠<br />

⎛x1 ⎞ ⎛−2⎞ ⎜<br />

x<br />

⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜ 2 ⎟<br />

4<br />

= ⎜ ⎟<br />

⎜x3⎟ ⎜ 0 ⎟<br />

⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎝x4⎠ ⎝ 5 ⎠<br />

x 2<br />

a3 a4 a 1 a2<br />

x 1<br />

2006-04-11 78


Lineare Abhängigkeit<br />

� Die ersten beiden Spalten von A sind linear unabhängig<br />

� Umformen der Gleichung:<br />

⎛x1 ⎞<br />

−1 −1<br />

⎜ ⎟<br />

⎛1 3⎞ ⎛1 3⎞ ⎛1 3 −1 −2⎞<br />

⎛1 0 2 0.4 ⎞ x<br />

⋅ = ⋅ = ⋅ ⎜ 2 ⎟<br />

⎜ ⎟ A x ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ x ⎜ ⎟ = 0<br />

⎝2 1⎠ ⎝2 1⎠ ⎝2 1 3 0 ⎠ ⎝0 1 −1 −0.8<br />

⎠ ⎜x3 ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝x4⎠ x1 =−2x3 −0.4x4<br />

� Auflösen nach x1 , x2 x = 1x + 0.8x<br />

2 3 4<br />

� Vollständige Lösung der Gleichung Ax = b kann besitzt zwei frei<br />

wählbare Parameter x3 , x4 ⎛x1 ⎞ ⎛−2 ⎜<br />

x<br />

⎟ ⎜<br />

⎜ 2⎟ 1<br />

= ⎜<br />

⎜x3⎟ ⎜ 1<br />

⎜ ⎟ ⎜<br />

⎝x4⎠ ⎝ 0<br />

−0.4<br />

⎞<br />

0.8<br />

⎟<br />

⎟<br />

⎛x3⎞ ⋅<br />

0 ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝x4⎠ ⎟<br />

1 ⎠<br />

2006-04-11 79


3. <strong>Netzwerk</strong>analysemethoden<br />

� Übersicht<br />

� Zweigstromanalyse<br />

� Maschenstromanalyse<br />

� Knotenspannungsanalyse<br />

� Modifizierte Knotenspannungsanalyse<br />

� Vergleich der Verfahren<br />

2006-04-11 1


<strong>Netzwerk</strong>gleichungen<br />

� Für ein <strong>Netzwerk</strong> sind für die Analyse gegeben:<br />

� Kirchhoffsche Gleichungen<br />

⎛ ⎞⎛<br />

⎞<br />

⎜ ⎟⎜<br />

⎟ =<br />

⎝ ⎠⎝ ⎠ 0<br />

K 0 Iz<br />

0 M Uz<br />

somit insgesamt 2 z unabhängige Gleichungen<br />

� u-i Beziehungen für alle<br />

Elemente in den Zweigen, z.B.<br />

f ( I , U ) = 0<br />

k k k<br />

– Widerstand: u = R i,<br />

– ideale Quellen<br />

– Kondensator i = c du/dt bzw.<br />

im Frequenzbereich I = p C U<br />

� Ziel: Berechnung aller Zweigspannungen <strong>und</strong> Zweigströme<br />

� Anmerkung: Hier zunächst nur lineare <strong>Netzwerk</strong>e ohne dynamische<br />

Elemente<br />

2006-04-11 2


Analyseverfahren - Übersicht<br />

2006-04-11 3


3. <strong>Netzwerk</strong>analysemethoden<br />

� Übersicht<br />

� Zweigstromanalyse<br />

� Maschenstromanalyse<br />

� Knotenspannungsanalyse<br />

� Vergleich der Verfahren<br />

2006-04-11 4


Zweigstromanalyse - Tableaugleichungen<br />

� Lineare <strong>Netzwerk</strong>elemente werden durch z lineare Gleichungen<br />

beschrieben<br />

I z<br />

R<br />

U z<br />

Beschreibende Gleichungen<br />

(i Elementeindex)<br />

I<br />

A B ⎜ ⎟ E<br />

⎝Uz⎠ ( ) ⎛ ⎞ z<br />

=<br />

I z<br />

Vektor E enthält die<br />

Erregungen (Quellen)<br />

E enthält alle<br />

bekannten Größen!<br />

RIzi − U zi<br />

= 0 I + U = U I + 0U<br />

= I<br />

U z<br />

U q<br />

0 zi zi qi<br />

I z<br />

U z<br />

I q<br />

zi zi qi<br />

2006-04-11 5


Zweigstromanalyse - Tableaugleichungen<br />

� Ziel: Bestimmung aller Zweigspannungen <strong>und</strong> Zweigströme<br />

� Methode:<br />

– Einführen von Richtungen für Strom <strong>und</strong> Spannung<br />

– Kirchhoffsche Gleichungen aufstellen<br />

– Beschreibung der <strong>Netzwerk</strong>zweige aufstellen<br />

(hier für den Fall linearer NWE)<br />

⎛K 0⎞ ⎛0⎞ ⎜ ⎟⎛ Iz ⎞ ⎛ Iz<br />

⎞<br />

0 M = =<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟⎜ ⎟ T⎜ ⎟ 0<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟ Uz Uz<br />

⎜ ⎟<br />

⎝A B⎠ ⎝E⎠ Lösung bei linearen <strong>Netzwerk</strong>elementen:<br />

⎛0⎞ ⎛ Iz<br />

⎞ −1<br />

=<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟ T 0<br />

⎝U⎠ ⎜ ⎟<br />

z ⎜ ⎟<br />

⎝E⎠ 2006-04-11 6


Beispiel<br />

� 8 Zweige, 5 Knoten -> 4<br />

Maschengleichungen, 4<br />

Knotengleichungen, 16<br />

Zweiggrößen, mit 2 Quellen<br />

⎛K0⎞ ⎛0⎞ ⎜ ⎟⎛ I ⎞ ⎛ I<br />

z z ⎞<br />

0 M = =<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟⎜ ⎟ T ⎜ ⎟ 0<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟ U U<br />

z z ⎜ ⎟<br />

⎝AB⎠ ⎝E⎠ U 7<br />

5<br />

I 7<br />

i −1<br />

0<br />

0<br />

−1<br />

1<br />

−1<br />

1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

1<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0y<br />

0<br />

0 0 0 −1 −1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

1 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 0 1 −1 0<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 1 0 0<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 −1 1 0 0 0<br />

R@1D 0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 0 0 0 0<br />

0 R@2D 0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 0 0 0<br />

0 0 R@3D0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 0 0<br />

0 0 0 R@4D0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 0<br />

0 0 0 0 R@5D0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0<br />

0 0 0 0 0 R@6D0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0<br />

k 0 0 0 0 0 0 0 −1 0 0 0 0 0 0 0 0{<br />

I<br />

⎛ z ⎞<br />

⎜ ⎟=<br />

⎝Uz⎠ i 0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Uq1<br />

y<br />

k Iq2 {<br />

I 8<br />

2006-04-11 7<br />

U 8


i<br />

k<br />

Beispiel (Fortsetzung)<br />

� Lösung der Zweiggrößen durch symbolische Analyse (zur<br />

Demonstration von Mathematica)<br />

Uq1HR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL−Iq2 R@2DHHR@3D+R@5DL R@6D+R@4DHR@5D+R@6DLL<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

Uq1 HHR@3D+R@5DL R@6D+R@4DHR@5D+R@6DLL+Iq2 HR@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DLL<br />

−<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

Uq1 HR@2D R@4D+R@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL−Iq2 R@2DHR@1D R@5D+R@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

Iq2 R@2DHR@1D R@5D−R@3D R@6DL+Uq1 HR@2DHR@3D+R@5DL+R@3DHR@5D+R@6DLL<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

Uq1HR@2D R@4D−R@3D R@6DL+Iq2 R@2DHR@1DHR@3D+R@4DL+R@3DHR@4D+R@6DLL<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

Iq2 R@2DHR@3D R@4D+R@1DHR@3D+R@4D+R@5DLL+Uq1 HR@3D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DLL<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

−Uq1HR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+Iq2 R@2DHHR@3D+R@5DL R@6D+R@4DHR@5D+R@6DLL<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

−Iq2<br />

R@1DHUq1 HR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL−Iq2 R@2DHHR@3D+R@5DL R@6D+R@4DHR@5D+R@6DLLL<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

R@2DHUq1 HHR@3D+R@5DL R@6D+R@4DHR@5D+R@6DLL+Iq2 HR@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DLLL<br />

−<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

R@3DHUq1 HR@2D R@4D+R@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL−Iq2 R@2DHR@1D R@5D+R@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DLL<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

R@4DHIq2 R@2DHR@1D R@5D−R@3D R@6DL+Uq1 HR@2DHR@3D+R@5DL+R@3DHR@5D+R@6DLLL<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

R@5DHUq1 HR@2D R@4D−R@3D R@6DL+Iq2 R@2DHR@1DHR@3D+R@4DL+R@3DHR@4D+R@6DLLL<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

HIq2 R@2DHR@3D R@4D+R@1DHR@3D+R@4D+R@5DLL+Uq1 HR@3D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DLLL R@6D<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

Uq1<br />

R@2DHUq1 HHR@3D+R@5DL R@6D+R@4DHR@5D+R@6DLL+Iq2 HR@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DLLL<br />

R@3DHR@4D R@5D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@2DHR@3D R@4D+R@4D R@5D+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL+R@1DHR@3D R@5D+R@4D R@5D+R@2DHR@3D+R@4D+R@5DL+R@3D R@6D+R@4D R@6D+R@5D R@6DL<br />

2006-04-11 8<br />

y<br />

{


Tableaugleichungen, Eigenschaften<br />

Vorteile<br />

� Einfache Methode, ein vollständiges Gleichungssystem für ein<br />

<strong>Netzwerk</strong> zu erhalten<br />

� Einbau aller vorkommenden Elementmodelle möglich<br />

� Auch bei nichtlinearen <strong>Netzwerk</strong>elementen anwendbar<br />

� Bei linearen <strong>Netzwerk</strong>en ist die Lösung des Gleichungssystems durch<br />

Matrixinversion möglich, aber<br />

Nachteile<br />

� Matrix T ist dünn besetzt (sparse matrix) <strong>und</strong> enthält viele Einträge +- 1<br />

– Beispiel siehe vorn: Matrix T der Dimension 16 x 16 (256 Elemente) enthält<br />

nur 38 von Null verschiedene Elemente<br />

� Tableau-Analyse ist sehr rechenintensiv (spezielle Methoden für dünn<br />

besetzte Matrizen notwendig)<br />

2006-04-11 9


Nutzung der Struktur der Kirchhoffschen Gln.<br />

� Ergebnis von oben<br />

0<br />

⎛ IV<br />

⎞<br />

T<br />

⎛ ⎞<br />

⎜ ⎟<br />

−MB1<br />

0 0 I<br />

= ⎜ ⎟<br />

⎜ B ⎟<br />

⎝ 0 0 1 M ⎠⎜UV⎟ B<br />

⎜ ⎟<br />

⎝UB⎠ � Frage:<br />

Hilft diese Aufteilung in Teilmatrizen <strong>und</strong> damit einer<br />

Parametrisierung der Lösungen der KGL für Zweigströme <strong>und</strong><br />

Zweigspannungen weiter, um die <strong>Netzwerk</strong>gleichungen<br />

umzuformen <strong>und</strong> damit ein einfaches Gleichungssystem<br />

aufzustellen?<br />

2006-04-11 10


(1)<br />

(2)<br />

(3)<br />

Zusammenfassung der beiden Beispiele<br />

� Abhängig davon, in welcher Reihenfolge die KGL benutzt werden,<br />

ergeben sich zwei unterschiedliche Lösungsmethoden!<br />

MUz = 0 KIz = 0<br />

Uz = RIz −E<br />

( )<br />

Iz = GUz −E<br />

⎛ ⎞ IV<br />

KV1 ⎜ ⎟ = 0<br />

⎝I B ⎠<br />

( ) ⎛ ⎞ E enthält<br />

Spannungsquellen<br />

⎛ 1 ⎞<br />

IZ = ⎜ ⎟IV<br />

⎝−KV⎠ UV<br />

1 MB⎜ ⎟ = 0<br />

⎝UB⎠ ⎛−MB⎞ U = ⎜ ⎟U<br />

⎝ 1 ⎠<br />

⎛ 1 ⎞<br />

MRIZ = MR ⎜ ⎟IV<br />

= ME<br />

⎝−KV 14243 ⎠<br />

⎛−MB⎞ KGUZ = KG⎜ ⎟UB<br />

= KE<br />

14243 ⎝ 1 ⎠<br />

Mögliche Parametrisierung<br />

der Lösung von (3)<br />

(3) in (2) in (1)<br />

(4)<br />

(5)<br />

R<br />

M<br />

R I = ME GU = KE<br />

MV<br />

K B<br />

G<br />

K<br />

E enthält<br />

Stromquellen<br />

Z B<br />

2006-04-11 11


Fazit der Analyse<br />

� Durch Ausnutzung der Struktur der Kirchhoffschen Gleichungen<br />

gelingt es, ein Gleichungssystem aufzustellen, das weniger<br />

Unbekannte als Zweiggrößen besitzt!<br />

� Die noch fehlenden Zweiggrößen werden wie folgt bestimmt:<br />

I K I U =−M<br />

U<br />

=−<br />

B V V<br />

⎛IV⎞ Uz= R⎜ ⎟−E<br />

⎝IB⎠ � Aus den aufgestellten Gleichung wird ersichtlich, dass scheinbar<br />

jeweils nur eine Art von Quellen verwendet werden kann<br />

� Frage: Können die reduzierten Gleichungen<br />

direkt aus dem <strong>Netzwerk</strong> abgelesen werden?<br />

V B B<br />

⎛UV⎞ Iz= G⎜ ⎟−E<br />

⎝UB⎠ R I = ME GU = KE<br />

MV<br />

K B<br />

2006-04-11 12


3. <strong>Netzwerk</strong>analysemethoden<br />

� Übersicht<br />

� Zweigstromanalyse<br />

� Maschenstromanalyse<br />

� Knotenspannungsanalyse<br />

� Vergleich der Verfahren<br />

Aufgaben: Arbeitsbuch Bd. 1, Kap. 3.4<br />

Arbeitsbuch Bd. 2, Kap. 8.3<br />

2006-04-11 13


Maschenstromanalyse<br />

� Zweigströme können durch die Ströme in den Verbindungszweigen<br />

ausgedrückt (parametrisiert) werden<br />

� Vgl. Kapitel 2, <strong>Netzwerk</strong>topologie (Folie Graph (3))<br />

� F<strong>und</strong>amentalsystem von Maschen:<br />

Alle Maschen, die jeweils nur<br />

einen Verbindungszweig enthalten<br />

� Wie kann man das Beispiel so umformen, dass<br />

F<strong>und</strong>amentalmaschen benutzt werden?<br />

2006-04-11 14


Maschenstromanalyse - Prinzip<br />

� Ziel:<br />

Durch Einführung von Maschenströmen werden die KHG auf die z-k+1<br />

Maschengleichungen reduziert, da die Maschenströme die Knotengleichungen<br />

identisch (durch Definition des Maschenstromes) erfüllen<br />

Maschenstrom:<br />

- Strom der nur in einer unabhängigen Maschen fließt<br />

- Rechengröße die i.a. nicht (nur bei spezieller Wahl der Verbindungszweige)<br />

gemessen werden kann<br />

Zweigstrom: Ströme in den Zweigen des vollständigen Baumes (ergeben sich<br />

durch die algebraische Summe der Maschenströme, meßbar)<br />

Maschenstromanalyse gültig für<br />

- lineare <strong>und</strong> nichtlineare <strong>Netzwerk</strong>e (mit Nichtlinearitäten in der Form u(i))<br />

Voraussetzung: <strong>Netzwerk</strong> enthält keine unabhängigen Stromquellen<br />

(später erweitert)<br />

2006-04-11 15


Maschenstromanalyse - Beispiel<br />

Zweigströme i 1 , i 2 , i 3<br />

Schaltung (k = 2, z = 3, m = 3-(2-1)=2)<br />

umgeordnet<br />

Maschenströme i m1 , i m2<br />

M1: i m1 R 1 + R 3 i m1 -R 3 i m2 -u q1 = 0<br />

M2: R 2 i m2 + R 3 (i m2 -i m1 ) + u q2 = 0<br />

Masche Maschenstrom<br />

i m1<br />

i m2<br />

1 (R 1 +R 12 )i m1 + a 12 R 12 i m2 = b 1 u q1<br />

2 a 21 R 12 i m1 + (R 2 +R 12 )i m2 = b 2 u q2<br />

2006-04-11 16


Maschenstromanalyse – Wahl der Stromkoordinaten<br />

� Knotengleichungen<br />

KI = 0<br />

z<br />

⎛ 1 ⎞<br />

I = ⎜<br />

−<br />

⎟I<br />

⎝ KV<br />

⎠<br />

Z V<br />

Dimension der Matrix: (k-1) X z<br />

� Lösungsmenge der Gleichung kann ausgedrückt durch Strom in<br />

Verbindungszweigen (nach Wahl eines Baumes)<br />

(1)<br />

� Aber es geht auch allgemeiner als<br />

(2)<br />

= T<br />

IZ M Im<br />

aus<br />

I m bezeichnen den Vektor der Maschenströme<br />

� F<strong>und</strong>amentalmaschenanalyse: bestimmt Ströme in<br />

Verbindungszweigen Gl (1)<br />

I<br />

KV1 ⎜ ⎟ 0<br />

⎝IB⎠ ( ) ⎛ ⎞ V<br />

=<br />

� Maschenstromanalyse: bestimmt Maschenströme Gl. (2)<br />

2006-04-11 17


Maschenstromanalyse - Herleitung<br />

� Aufstellen der Maschengleichungen<br />

MU = 0<br />

z<br />

� Aufstellen der Elementebeziehungen<br />

Uz = RIz −E<br />

� Zweigströme durch Maschenströme ausdrücken<br />

= T<br />

IZ M Im<br />

MRIZ = MRM { Im = ME<br />

R<br />

M<br />

T<br />

Matrix R M durch Konstruktion symmetrisch (sofern R symmetrisch)<br />

R I = ME<br />

M m<br />

2006-04-11 18


Maschenstromanalyse<br />

Matrixschreibweise<br />

Kurzform<br />

⎡ R11 a12R12 L a1mR1m ⎤ ⎡i ⎤ ⎡u m1<br />

q1<br />

⎤<br />

⎢<br />

a<br />

⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎢ 21R21 R22 L a2mR2m i u<br />

⎥⋅ ⎢ m2⎥<br />

= ⎢ q2<br />

⎥<br />

⎢ M M O M ⎥ ⎢ M ⎥ ⎢ M ⎥<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎣am1Rm1 am2Rm2 L Rmm ⎦ ⎣imm ⎦ ⎣uqm ⎦<br />

123 ⋅ = =<br />

{ {<br />

T<br />

MRM im ME uq<br />

Maschen− impedanz− matrix<br />

Vektor der<br />

Maschenströme<br />

Vektor der<br />

Spannungsquellen<br />

Maschengleichungen für Maschenströme in M !<br />

Größen: Vorzeichenkoeffizienten a xy<br />

R ii Umlauf-, Maschen- oder Ringwiderstände<br />

R ik = R ki Koppelwiderstände<br />

2006-04-11 19


Regeln zum Aufstellen der Matrix R<br />

� Voraussetzungen für die Maschenstromanalyse<br />

– Bestimmung der unabhängigen Maschen<br />

– im NW wirken nur unabhängige Spannungsquellen<br />

(Bedingung wird später entschärft)<br />

– NWE liegen in der Form u(i) eindeutig vor<br />

� Für die Maschenwiderstandsmatrix R gilt<br />

1. Jede Matrixzeile beschreibt Schaltungsstruktur einer Masche<br />

2. den Spalten sind Maschenströme zugeordnet, den Zeilen umlaufende Maschen<br />

3. Hauptdiagonalelement: Summe der Widerstände einer Masche (Ringwiderstand) der<br />

betreffenden Masche Rii (stets positiv)<br />

4. Nebendiagonalelemente: Koppelwiderstände zwischen benachbarten Maschen<br />

(+: beide Maschenströme gleiche Richtung, sonst -). Summe der Widerstände der Masche,<br />

die vom zugehörigen Maschenstrom (der zugeordneten Spalte) durchflossen wird. Beispiel:<br />

R12 : Widerstand in Masche 1 durchflossen von im2 5. Matrix symmetrisch (nur in NW ohne gesteuerte Quellen),<br />

6. uqi rechts: Summe der jeweiligen Quellenspannungen der Masche. Richtungssinn uqm :<br />

mit Maschenstrom übereinstimmend, dann -1, sonst +1<br />

2006-04-11 20


Maschenstromanalyse - Beispiel<br />

2006-04-11 21


Lösungsmethodik Maschenstromanalyse<br />

1. <strong>Netzwerk</strong>vorbereitung durch<br />

� Bestimmung der unabhängigen Maschen (z.B. vollständiger Baum -><br />

Schleifenanalyse, Ströme in Verbindungszweigen sind Maschenströme)<br />

� Einführung der m=z-k+1 Maschenströme (Umlaufrichtung beliebig)<br />

2. Aufstellung der m Maschengleichungen<br />

� m Maschengleichungen (Zeilen), m Maschenströme (Spalten)<br />

� Hauptdiagonalelemente: Ringwiderstände der betreffenden Maschen<br />

� Nebendiagonalelement: Koppelwiderstand R xy (positiv (negativ) wenn<br />

Maschenströme i mx , i my den Widerstand in gleicher (entgegengesetzter)<br />

Richtung durchfließen (Symmetrie beachten!)<br />

� Eintrag aller unabhängigen Quellenspannungen rechts<br />

3. Lösung des Gleichungssystems nach den gesuchten Maschenströmen<br />

4. Darstellung der gesuchten Zweigströme durch die Maschenströme<br />

2006-04-11 22


Einbau weiterer NWEs in Maschenanalyse<br />

� Unabhängige Stromquellen:<br />

– durch Umwandlung in Spannungsquellen<br />

(ideale Quellen durch eingeführten Hilfsleitwert oder<br />

Quellenversetzung in einen Widerstandszweig <strong>und</strong> Wandlung)<br />

– Durch eine Stromquelle an der Schaltungsperipherie wird ein<br />

Maschenstrom gelegt, der so bekannt ist (Quelle nur in einer Masche<br />

enthalten) -> Wegfall einer Unbekannten<br />

– Eine Stromquelle, die zwei Maschen gemeinsam ist wird über eine<br />

Hilfsspannung berücksichtigt, die nach Aufstellung zweier<br />

Maschensätze wieder eliminiert wird (Supermaschenkonzept)<br />

� Gesteuerte Quellen<br />

– Gesteuerte Spannungsquellen werden wie unabhängige behandelt, die<br />

Steuergröße ist durch Maschenströme auszudrücken (-> unsymmetrische<br />

Widerstandsmatrix)<br />

– Gesteuerte Stromquellen werden wie unabhängige behandelt (s.o.)<br />

Steuergröße anschließend durch Maschenströme ausdrücken<br />

2006-04-11 23


Quellenumwandlung - <strong>Netzwerk</strong>vorbereitung<br />

� Zusammenfassung einer<br />

Stromquelle mit einem parallel<br />

liegenden Leitwert zu einer realen<br />

Quelle (Spannungsquelle mit<br />

Innenwiderstand in Reihe)<br />

� Evtl. ist vorher eine Quellenteilung<br />

notwendig (reihengeschaltete<br />

Stromquellen gleicher Stärke)<br />

2006-04-11 24


Quellenumwandlung<br />

� Umwandlung in Spannungsquelle mit Innenwiderstand<br />

realer aktiver Zweipol: beide Darstellungen besitzen gleiches Klemmenverhalten<br />

Spannungsquellenersatzschaltung:<br />

Quellenspannung u q mit reihengeschaltetem<br />

Innenwiderstand R i<br />

Stromquellenersatzschaltung:<br />

Quellenstrom i q mit parallelgeschaltetem<br />

Innenleitwert G i<br />

u = uq −iRi<br />

i = iq −iGi<br />

i = ( u −u)/<br />

R u = ( i −i)/<br />

G<br />

q i<br />

q i<br />

2006-04-11 25


Maschenstromanalyse – unabhängige Stromquelle<br />

� Stromquelle an der Schaltungsperipherie<br />

i q1<br />

R 1 R2<br />

R 3<br />

i m1 im2<br />

u q1<br />

u q2<br />

+ -<br />

R 4<br />

Erste Maschengleichung<br />

i q1 = i m1<br />

Zweite Maschengleichung<br />

(i m2 -i m1 )R 2 + i m2 (R 3 +R 4 )+ u q2 -u q1 = 0<br />

gegeben, Maschenstrom durch<br />

� im2 die Stromquelle ! Nur noch eine Maschengleichung zu lösen!<br />

Zahl der zu lösenden Gleichungen = Zahl unbekannter Maschenströme!<br />

2006-04-11 26


Maschenstromanalyse - Supermasche<br />

uq1<br />

R 1 R2<br />

R 3<br />

im1 im2<br />

iq1 Supermasche<br />

u H<br />

+ -<br />

u q2<br />

R 4<br />

Auffinden der Supermasche:<br />

• Einführen eines Spannungsabfalls über<br />

der Stromquelle<br />

• Aufstellen der Maschengleichung für<br />

i m1, i m2,<br />

• Linearkombination der Gleichungen zur<br />

Elimination des Spannungsabfalls an<br />

der Stromquelle<br />

Supermasche: Schleife, die beide Maschen<br />

mit gemeinsamer Stromquelle einschließt<br />

Schreibe Maschengleichung mit zugehörigen<br />

Maschenströmen:<br />

Supermaschengleichung:<br />

i m1 R 1 + i m2 (R 3 +R 4 )+ u q2 -u q1 = 0<br />

Zusätzlich: Zwangsbedingung durch den<br />

Stromquellenzweig (Knotengleichung):<br />

i q1 = i m2 –i m1<br />

2006-04-11 27


Maschenstromanalyse mit Stromquellen – allgemeiner Fall<br />

� Einführung von Hilfsspannungen an den Stromquellen (o.B.d.A. U z1<br />

enthält alle Hilfsspannungen)<br />

U<br />

M1 M2 ⎢ ⎥ 0<br />

⎣Uz2 ⎦<br />

[ ] ⎡ ⎤ z1<br />

=<br />

� Aufstellen der Elementebeziehungen<br />

⎡Uz1⎤ ⎢ ⎥<br />

⎡0 0 1 0 ⎤ U<br />

⎢ z2 ⎥<br />

⎡IQ1⎤ ⎢ ⎥ =<br />

− ⎢ ⎥<br />

⎢ ⎥<br />

⎣0 1 0 R⎦ Iz1<br />

⎣E⎦ ⎢ ⎥<br />

⎣ Iz2<br />

⎦<br />

� Zweigströme durch Maschenströme ausdrücken<br />

T<br />

⎡IZ1⎤ ⎡M ⎤ 1<br />

⎢ ⎥ = ⎢ ⎥I<br />

T<br />

⎣IZ2⎦ ⎣M2 ⎦<br />

m<br />

2006-04-11 28


Maschenstromanalyse mit Stromquellen – allgemeiner Fall<br />

� Elimination von U z2<br />

⎡U ⎤ ⎡1 0⎤⎡U ⎤<br />

⎡0⎤ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥⎢ ⎥<br />

⎢ ⎥<br />

⎣Uz2⎦ ⎣0 R⎦⎣Iz2 ⎦<br />

⎣E⎦ z1 z1<br />

[ M M ] = [ M M ] + [ M M ]<br />

1 2 1 2 1 2<br />

� Ausdrücken der Zweigströme durch Maschenströme<br />

⎡1 0⎤⎡1 0 ⎤⎡Uz1⎤ ⎡0⎤ 0 = [ M1 M2] ⎢ ⎥⎢ ⎥⎢ ⎥+<br />

[ M1 M<br />

T<br />

2]<br />

⎢ ⎥<br />

⎣0 R⎦⎣0 M2⎦⎣Im⎦ ⎣E⎦ � Berücksichtigung der Stromquellen<br />

T<br />

I = M I<br />

Q1 1 m<br />

2006-04-11 29


Maschenstromanalyse mit Stromquellen – allgemeiner Fall<br />

� Gesamtsystem (mit s Stromquellen)<br />

0<br />

=<br />

s<br />

0<br />

T<br />

MRM 2<br />

⎡Uz1⎤ ⎢ ⎥+<br />

⎣I⎦ T<br />

m<br />

M1<br />

−IQ1 ME<br />

M1 2 2<br />

� Umformung des Gleichungssystems durch partielle Transformation<br />

so dass Maschenströme berechnet werden können, ohne die<br />

Zweigspannung an den Stromquellen zu bestimmen<br />

2006-04-11 30


Maschenstromanalyse mit Stromquellen – allgemeiner Fall<br />

� Umformung des Gleichungssystems durch Transformation von M1 auf obere<br />

Dreiecksform (durch Linearkombination von Zeilen), (Matrizen, die sich durch<br />

diese Transformation ändern sind mit einer Tilde versehen)<br />

0<br />

=<br />

s<br />

s<br />

M % % % % T<br />

1 MRM 2 2<br />

0 ⎡Uz1⎤ ⎢ ⎥+<br />

⎣Im⎦ 0<br />

T<br />

M1<br />

ME % %<br />

2<br />

−IQ1 ⎡* * * ⎤ ⎡1 * * ⎤<br />

⎢<br />

* * *<br />

⎥ ⎢<br />

0 1 *<br />

⎥<br />

= ⎢ ⎥ ⇒ ⎢ ⎥<br />

⎢* * * ⎥ ⎢0 0 1⎥<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎣* * * ⎦ ⎣0 0 0⎦<br />

� Das gelb markierte Gleichungssystem bestimmt die Maschenströme<br />

eindeutig <strong>und</strong> kann unmittelbar gelöst werden<br />

� Lösung der Zweigspannungen der Stromquellen folgt durch Einsetzen der<br />

Lösung der Maschenströme <strong>und</strong> Lösung des rot markierten Gleichungssyst.<br />

M<br />

1<br />

2006-04-11 31


Maschenstromanalyse <strong>und</strong> planare <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� In der englischsprachigen Literatur wird bei Maschen zwischen<br />

loop <strong>und</strong> mesh unterschieden.<br />

– Loop: Zusammenhängender Teilgraph, in dessen Knoten je zwei<br />

Zweige verknüpft sind (s. Definition der Masche Kap. 2)<br />

– Mesh: Zusammenhängender Teilgraph, in dessen Knoten je zwei<br />

Zweige verknüpft sind <strong>und</strong> der im Inneren keine Zweige enthält<br />

(Fenstermaschen), lassen sich nur bei planaren Graphen angeben!<br />

2006-04-11 32


Maschenstromanalyse <strong>und</strong> planare <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Die Fenstermaschen bilden ein vollständiges System von<br />

Maschengleichungen<br />

– Wähle eine Fenstermasche mit einem Zweig außen (nur ein<br />

Maschenstrom in diesem Zweig) <strong>und</strong> entferne diesen Zweig<br />

– Wiederholung des letzten Schrittes, bis keine Maschen mehr existieren<br />

� In jeder Fenstermasche wird ein Maschenstrom definiert<br />

� Sind alle Fenstermaschen gleichsinnig orientiert, dann sind die<br />

Nebendiagonalelemente stets negativ<br />

2006-04-11 33


Zusammenfassung<br />

Maschenstromanalyse<br />

2006-04-11 34


Maschenstromanalyse - Beispiel<br />

Zweigströme i 1 , i 2 , i 3<br />

Maschenströme i m1 , i m2<br />

Schaltung (k = 2, z = 3, somit m = 3-(2-1)=2)<br />

umgeordnet<br />

M1: i m1 R 1 + R 3 i m1 -R 3 i m2 -u q1 = 0<br />

M2: R 2 i m2 + R 3 (i m2 -i m1 ) + u q2 = 0<br />

Masche Maschenstrom<br />

i m1<br />

i m2<br />

Wiederholung !<br />

1 (R 1 +R 12 )i m1 + a 12 R 12 i m2 = b 1 u q1<br />

2 a 21 R 12 i m1 + (R 2 +R 12 )i m2 = b 2 u q2<br />

2006-04-11 35


Maschenstromanalyse - Supermasche<br />

uq1<br />

R 1 R2<br />

R 3<br />

im1 im2<br />

iq1 Supermasche<br />

u H<br />

+ -<br />

u q2<br />

R 4<br />

Auffinden der Supermasche:<br />

• Einführen eines Spannungsabfalls über<br />

der Stromquelle<br />

• Aufstellen der Maschengleichung für i m1,<br />

i m2,<br />

• Linearkombination der Gln zur<br />

Elimination des Spannungsabfalls an der<br />

Stromquelle<br />

Supermasche: Schleife, die beide Maschen<br />

mit gemeinsamer Stromquelle einschließt<br />

Schreibe Maschengleichung mit zugehörigen<br />

Maschenströmen:<br />

Supermaschengleichung:<br />

i m1 R 1 + i m2 (R 3 +R 4 )+ u q2 -u q1 = 0<br />

Dazu Zwangsbedingung durch den<br />

Stromquellenzweig (Knotengleichung):<br />

i q1 = i m2 –i m1<br />

Wiederholung !<br />

2006-04-11 36


Maschenstromanalyse<br />

Matrixschreibweise<br />

Kurzform<br />

⎡ R11 a12R12 L a1mR1m ⎤ ⎡i ⎤ ⎡u m1<br />

q1<br />

⎤<br />

⎢<br />

a<br />

⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎢ 21R21 R22 L a2mR2m i u<br />

⎥⋅ ⎢ m2⎥<br />

= ⎢ q2<br />

⎥<br />

⎢ M M O M ⎥ ⎢ M ⎥ ⎢ M ⎥<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎣am1Rm1 am2Rm2 L Rmm ⎦ ⎣imm⎦ ⎣uqm ⎦<br />

123 ⋅ = =<br />

{ {<br />

T<br />

MRM im ME uq<br />

Maschen− Vektor der<br />

impedanz− Vektor der<br />

Maschenströme<br />

matrix<br />

Spannungsquellen<br />

Maschengleichungen für Maschenströme in M !<br />

Größen: Vorzeichenkoeffizienten a xy<br />

R ii Umlauf-, Maschen- oder Ringwiderstände<br />

R ik = R ki Koppelwiderstände<br />

2006-04-11 37


3. <strong>Netzwerk</strong>analysemethoden<br />

� Übersicht<br />

� Zweigstromanalyse<br />

� Maschenstromanalyse<br />

� Knotenspannungsanalyse<br />

� Vergleich der Verfahren<br />

Aufgaben: Arbeitsbuch Bd. 1, Kap. 3.4<br />

Arbeitsbuch Bd. 2, Kap. 8.3<br />

2006-04-11 38


Vorwissen zur Knotenspannungsanalyse<br />

� Zweigspannungen können durch die Spannungen der Baumzweige<br />

ausgedrückt (parametrisiert) werden<br />

� Vgl. Kapitel 2, <strong>Netzwerk</strong>topologie (Folie Graph (3))<br />

� Schnittmenge<br />

(eines zusammenhängenden Graphen):<br />

Minimale Teilmenge von Zweigen,<br />

die den Graphen in zwei Teile<br />

zerfallen läßt<br />

� F<strong>und</strong>amentalsystem von<br />

Schnittmengen:<br />

Alle Schnittmengen, die jeweils nur<br />

einen Baumzweig enthalten<br />

� Also Aufstellung von Knotengleichungen<br />

Wiederholung !<br />

2006-04-11 39


Knotenspannungsanalyse - Prinzip<br />

� Ziel:<br />

� Durch Einführung von Knotenspannungen werden die KHG auf die k-1<br />

Knotengleichungen reduziert, da die Knotenspannung (gegenüber einem frei<br />

wählbaren Bezugsknoten) die m= z-(k-1) Maschengleichungen identisch erfüllen.<br />

� Durch Verwendung der Knotengleichungen entfällt Suche nach Baum!<br />

Knotenspannung:<br />

- Spannung zwischen einem <strong>Netzwerk</strong>knoten <strong>und</strong> einem (frei wählbaren)<br />

Bezugspunkt, stets positiv definiert<br />

- meßbare Größe<br />

Zweigspannung: Spannung zwischen zwei <strong>Netzwerk</strong>knoten (von denen keiner<br />

Bezugsknoten sein darf)<br />

Knotenspannungsanalyse gültig für<br />

- lineare <strong>und</strong> nichtlineare <strong>Netzwerk</strong>e (mit Nichtlinearitäten in der Form i(u))<br />

- planare <strong>und</strong> nichtplanare <strong>Netzwerk</strong>e (erweitert zur Maschenstromanalyse!)<br />

Voraussetzung: <strong>Netzwerk</strong> enthält keine unabhängigen Spannungsquellen (später erw.)<br />

2006-04-11 40


Knotenspannungsanalyse - Beispiel<br />

Beispielnetzwerk (k=3, Bezugsknoten K3 -> 2 unabhängige Gleichungen)<br />

K1: i q1 = i 1 + i 2 -> G 1 u k1 + G 2 u 12 = i q1<br />

(G 1 +G 2 )u k1 –G 2 u k2 = i q1<br />

K2: -i q2 = -i 2 +i 3 -><br />

GS der Knotenspannungsanalyse<br />

-G 2 u 12 + G 3 u k2 = -i q2<br />

-G 2 u k1 + (G 2 +G 3 )u k2 = -i q2<br />

⎡G1+ G2 −G2 ⎤ ⎡u ⎤ ⎡ i<br />

k1<br />

q1<br />

⎤<br />

⎢ ⎥⋅ ⎢ ⎥ =<br />

− +<br />

⎢<br />

−<br />

⎥<br />

⎣ G2 G2 G3⎦ ⎣uk2⎦ ⎣ iq<br />

2 ⎦<br />

Knotenspannungen<br />

u k1 , u k2<br />

2006-04-11 41


Knotenspannungsanalyse – Wahl der Spannungskoordinaten<br />

� Maschengleichungen<br />

MU = 0<br />

Dimension der Matrix: (z-k+1) x z<br />

� Lösungsmenge der Gleichung kann ausgedrückt durch Spannung<br />

in Baumzweigen (nach Wahl eines Baumes)<br />

(1)<br />

⎛−MB⎞ U = ⎜ ⎟U<br />

⎝ 1 ⎠<br />

Z B<br />

� Aber es geht auch allgemeiner als<br />

(2)<br />

z<br />

= T<br />

UZ K Uk<br />

aus<br />

U k bezeichnet den Vektor der Knotenspannungen<br />

U<br />

1 MB⎜ ⎟ 0<br />

⎝UB⎠ ( ) ⎛ ⎞ V<br />

=<br />

� Schnittmengenanalyse: bestimmt Baumzweigspannungen Gl. (1)<br />

� Knotenspannungsanalyse: bestimmt Knotenspannungen Gl. (2)<br />

2006-04-11 42


Knotenspannungen<br />

� Knotenspannungen können als zusätzlich eingeführte Zweige<br />

interpretiert werden mit Leitwert 0 (Zweigstrom somit 0)<br />

� Verbinden den Bezugsknoten mit jedem anderen <strong>Netzwerk</strong>knoten<br />

<strong>und</strong> somit führt man ohne Aufwand einen Baum ein<br />

(den man nicht erst suchen muss, da man ihn selbst eingeführt hat!)<br />

� Dadurch kann auch<br />

⎛−MB⎞ UZ = ⎜ ⎟UB<br />

⎝ 1<br />

⎠<br />

verwendet werden<br />

2006-04-11 43


Knotenspannungsanalyse - Herleitung<br />

� Aufstellen der Knotengleichungen<br />

KI = 0<br />

z<br />

� Aufstellen der Elementebeziehungen (nur Stromquellen angenommen)<br />

Iz = GUz −E<br />

� Zweigspannungen durch Knotenspannungen ausdrücken<br />

= T<br />

UZ K Uj<br />

KGUZ = KGK { Uk = KE<br />

G<br />

K<br />

T<br />

Matrix G K durch Konstruktion symmetrisch (sofern G symmetrisch)<br />

GU = KE<br />

K k<br />

2006-04-11 44


Knotenspannungsanalyse<br />

� Matrixschreibweise<br />

nwan3_4<br />

Kurzform<br />

⎡ G11 −G12 L −G1m⎤ ⎡u ⎤ ⎡ i<br />

k1<br />

q1<br />

⎤<br />

⎢<br />

−G −<br />

⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎢ 21 G22 L G2m u i<br />

⎥⋅ ⎢ k2⎥<br />

= ⎢ q2<br />

⎥<br />

⎢ M M O M ⎥ ⎢ M ⎥ ⎢ M ⎥<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

⎣−Gm1 −Gm2<br />

L Gmm ⎦ ⎣ukk⎦ ⎣iqm ⎦<br />

T<br />

KGK 123 ⋅ u = =<br />

{ k KE iq<br />

{<br />

Knoten- Vektor der Vektor der<br />

admittanz- Knotenspannungen Stromquellen<br />

matrix<br />

Größen: G ii Knotenleitwert am Knoten i<br />

G ik = G ki Koppelleitwerte zwischen Knoten i <strong>und</strong> k<br />

2006-04-11 45


Regeln zum Aufstellen der Matrix G<br />

� Voraussetzungen für die Knotenspannungsanalyse<br />

– im NW wirken nur unabhängige Stromquellen (wird später entschärft)<br />

– Nichtlinearitäten liegen in der Form i(u) eindeutig vor<br />

� Für die Knotenleitwertsmatrix G gilt<br />

– jede Matrixzeile beschreibt die Schaltungsstruktur eines Knotens, den Spalten<br />

sind die Knotenspannungen zugeordnet<br />

– Hauptdiagonalelement: Knotenleitwert = Summe aller am Knoten angeschlossenen<br />

Leitwerte, immer positiv<br />

– Nebendiagonalelemente = (-1) Koppelleitwert Gxy zwischen dem Knoten<br />

(Zeilennummer) <strong>und</strong> dem Nachbarknoten (Spaltennummer) z.B. –G12 Leitwert<br />

zwischen Knoten 1, 2. Stets negativ. Nicht vorhandene Leitwerte erhalten Eintrag 0<br />

– Die Summe der Elemente einer Zeile ergibt den Leitwert zwischen dem<br />

betrachteten Knoten <strong>und</strong> dem Bezugsknoten. Verschwindet, wenn Knoten keinen<br />

Leitwert zum Bezugsknoten hat (Rechenkontrolle), ohne gesteuerte Quellen<br />

Matrixsymmetrie<br />

– Bei den Quellenströme führt Zufluß zum Knoten auf positives, Abfluß auf negatives<br />

Vorzeichen<br />

2006-04-11 46


Knotenspannungsanalyse - Beispiel<br />

−iq 2<br />

2006-04-11 47


Lösungsmethodik Knotenspannungsanalyse<br />

1. <strong>Netzwerk</strong>vorbereitung durch<br />

– Wahl des Bezugsknotens, Knotenbenennung der k-1 Knoten.<br />

(Bezugsknoten sollte mit möglichst vielen Zweigen verb<strong>und</strong>en sein)<br />

– Einführung der k-1 Knotenspannungen<br />

2. Aufstellung der k-1 Knotengleichungen, Zweigströme durch<br />

Knotenspannungen über NWE Beziehungen ausdrücken<br />

– für die k-1 Knotengleichungen (Zeilen) <strong>und</strong> k-1 Knotenspannungen<br />

(Spalten) aufstellen<br />

– Hauptdiagonalelemente: Knotenleitwerte (Summe aller am Knoten<br />

angeschlossenen Leitwerte)<br />

– Nebendiagonalelement: (-1) Koppelleitwert G xy zwischen betreffenden<br />

Knoten <strong>und</strong> Nachbarknoten<br />

3. Lösung des Gleichungssystems nach den Knotenspannungen<br />

4. Darstellung der Zweiggrößen durch die Knotenspannungen<br />

2006-04-11 48


Einbau weiterer NWE in Knotenspannungsanalyse<br />

� Unabhängige Spannungsquellen lassen sich einbeziehen:<br />

– durch Umwandlung in Stromquellen (ideale Quellen durch eingeführte<br />

Hilfswiderstände oder Quellenverschiebung in einen Widerstandszweig <strong>und</strong><br />

Wandlung)<br />

– als bekannte Spannungsquelle zwischen einem Knoten <strong>und</strong> Bezugsknoten,<br />

anschließend Aufstellung der Knotengleichungen für die übrigen Knoten<br />

– als eine Spannungsquelle zwischen zwei Knoten (von denen keiner<br />

Referenzknoten ist)<br />

� wird über einen Hilfsstrom durch die Spannungsquelle berücksichtigt, der nach<br />

Aufstellung der Knotensätze für die beiden anliegenden Knoten wieder eliminiert wird<br />

(Superknotenkonzept) -> vgl. Supermasche<br />

� Gesteuerte Quellen<br />

– Gesteuerte Stromquellen werden wie unabhängige behandelt, die Steuergröße ist<br />

durch Knotenspannung auszudrücken (-> unsymmetrische Leitwertmatrix)<br />

– Gesteuerte Spannungsquellen werde wie unabhängige behandelt (s.o).<br />

Steuergröße anschließend durch Knotenspannungen ausdrücken<br />

2006-04-11 49


Quellenumwandlung - <strong>Netzwerk</strong>vorbereitung<br />

� Zusammenfassung einer<br />

Spannungsquelle mit einem in<br />

Reihe liegenden Widerstand zu<br />

einer realen Quelle<br />

� Evtl. ist vorher eine<br />

Quellenverschiebung notwendig<br />

2006-04-11 50


Quellenumwandlung (siehe Maschenstromanalyse)<br />

� Umwandlung in Spannungsquelle mit Innenwiderstand<br />

realer aktiver Zweipol: beide Darstellungen besitzen gleiches Klemmenverhalten<br />

Spannungsquellenersatzschaltung:<br />

Quellenspannung u q mit reihengeschaltetem<br />

Innenwiderstand R i<br />

Stromquellenersatzschaltung:<br />

Quellenstrom i q mit parallelgeschaltetem<br />

Innenleitwert G i<br />

u = uq −iR<br />

i = i −<br />

i<br />

q iGi<br />

i = ( u −u)/<br />

R u = ( i −i)/<br />

G<br />

q i<br />

q i<br />

2006-04-11 51


Knotenspannungsanalyse - Superknoten<br />

i q1<br />

G 1<br />

ih + - uq Hilfsstrom ih Superknoten<br />

k1 k2 k3<br />

u k1<br />

G 2<br />

G 3<br />

1. Verfahren: Zwangsbedingungen zwischen Knotenspannungen<br />

u k2<br />

Superknotenbedingung: u q = u k1 -u k2<br />

Knotengleichung für Superknoten:<br />

G 1 u k1 + G 3 u k2 + G 4 (u k2 -u k3 )- i q1 = 0<br />

Knotengleichung für Knoten k3:<br />

G5uk3 + G4 (uk3-uk2 )+ iq3 = 0<br />

G 4<br />

i q3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

u k3<br />

G 5<br />

Spannungsquelle<br />

zwischen Knoten<br />

k1 <strong>und</strong> k2<br />

-> Superknoten<br />

Gln (1) - (3) bestimmen die<br />

drei Knotenspannungen<br />

2006-04-11 52


Knotenspannungsanalyse – Superknoten (2)<br />

i q1<br />

R h<br />

G 1<br />

ih uq k1 k2 k3<br />

u k1<br />

G 2<br />

2. Verfahren: Hilfsstrom i h<br />

G 3<br />

Knotengleichung für Knoten k2:<br />

+<br />

Hilfsstrom i<br />

- h<br />

Superknoten<br />

u k2<br />

G 3 u k2 + G 2 (u k2 -u k1 )+G 4 (u k2 -u k3 )+ i h = 0<br />

G 4<br />

i q3<br />

u k3<br />

G 5<br />

Spannungsquelle<br />

zwischen Knoten<br />

k1 <strong>und</strong> k2<br />

-> Superknoten<br />

Einführung eines Hilfsstromes i h führt auf die beiden Knotengleichungen<br />

Knotengleichung für Knoten k1:<br />

G 1 u k1 + G 2 (u k1 -u k2 )- i h -i q1 = 0<br />

Addition beider Gln. Eliminiert<br />

Hilfsstrom <strong>und</strong> ergibt<br />

Superknotenbeziehung!<br />

Zusätzlich Zwangsbedingung<br />

für Knotenspannungen!<br />

2006-04-11 53


u y<br />

Knotenspannungsanalyse – Gesteuerte Quelle<br />

Bezugsknoten<br />

u k1<br />

G 1<br />

G 3<br />

u x<br />

Gln.<br />

in<br />

Matrixform<br />

uq1 u G<br />

1<br />

4<br />

+ -k 1<br />

u k2<br />

2<br />

3<br />

1<br />

4<br />

k 2<br />

k 4<br />

i q2<br />

G mu x<br />

u k4<br />

G 2<br />

uk3 k3 A uu y<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

u 1 liegt durch Spannungsquelle fest<br />

Knotengl. k2<br />

G1 (uk2-uk1 )+G2 (uk2-uk3 ) = iq2 Knotengl. Superknoten k3, k4<br />

G ( u −u ) − G u + G u + G ( u − u ) = 0<br />

2 k3 k2 m x 4 k4 3 k4 k1<br />

Steuerspannung u x =u k2 -u k1<br />

Zwangsbedingung im Superknoten:<br />

u k3 -u k4 = A u u y = A u (u k4 -u k1 )<br />

⎡−G1 G1+ 2 −G2<br />

0 ⎤ ⎡uk1⎤ ⎡ iq<br />

2 ⎤<br />

⎢<br />

G<br />

⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

− −<br />

⎢ m 3 G2+ m G2 G3+ 4 u<br />

⎥⋅ ⎢ k 2 0<br />

⎥ = ⎢ ⎥<br />

⎢ 1 0 0 0 ⎥ ⎢uk3⎥ ⎢−uq1⎥ ⎢ ⎥ ⎢ ⎥<br />

− +<br />

⎢ ⎥<br />

⎣ Au 0 1 (1 Au) ⎦ ⎣uk 4 ⎦ ⎣ 0 ⎦<br />

Notation:<br />

G 2+m :=G 2 +G m<br />

2006-04-11 54


3. <strong>Netzwerk</strong>analysemethoden<br />

� Übersicht<br />

� Zweigstromanalyse<br />

� Maschenstromanalyse<br />

� Knotenspannungsanalyse<br />

� Vergleich der Verfahren<br />

2006-04-11 55


Vergleich Maschenstrom-, Knotenspannungsanalyse<br />

� Gegenüber Zweigstromanalyse sind beide Verfahren effizienter,<br />

da nur k- resp. z-(k-1) Gln. zu lösen sind<br />

� Knotenspannungsanalyse vorteilhafter, wenn Knotenzahl k


4. Zweitore, Mehrtore<br />

� Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />

� Zweitorbeschreibungen, Zweitorgrößen<br />

� Zusammenschaltung von Zweitoren<br />

� Rückkopplungen<br />

� Eigenschaften wichtiger Zweitore<br />

� Mehrtore<br />

2006-04-11 1


Übertragungssystem, Vierpolbegriff, Zweitor<br />

Zweitor:<br />

Beispiele<br />

� Übertragungsnetzwerk mit zwei Toren aufgebaut aus beliebigen<br />

<strong>Netzwerk</strong>elementen<br />

� Einteilung nach Merkmalen der enthaltenen NWE: linear nichtlinear,<br />

zeitabhängig, mit gesteuerten Quellen (aktiver Vierpol)...<br />

� Die sog. „Vierpoltheorie“ behandelt streng genommen nur Zweitore<br />

(exakt wäre ein Vierpol nämlich ein Dreitor!)<br />

2006-04-11 2


Vierpoltheorie – Wozu?<br />

� Die meisten Schaltungen dienen der Signalübertragung, es gibt also<br />

Eingang <strong>und</strong> Ausgang.<br />

– Verstärker, Transistor, etc.<br />

� Eingang <strong>und</strong> Ausgang bestehen immer aus einem Paar (Strom,<br />

Spannung), also einem Tor.<br />

� Das einfachste Übertragungssystem besitzt 2 Tore.<br />

� Rückkopplungsschaltungen lassen sich damit einfach untersuchen.<br />

� Vierpoltheorie ist ein Standardwerkzeug in der Schaltungstechnik<br />

� Benötigt wird ein Hilfsmittel zur Beschreibung solcher Systeme<br />

– Beschreibungsmöglichkeiten,<br />

– Zusammenschaltungen,<br />

– Liste elementarer Zweitore als Schaltungsbausteine<br />

2006-04-11 3


Strombeziehungen an den Toren<br />

� Definition der Zählpfeilrichtungen für ein Zweitor<br />

(symmetrische Pfeilrichtung)<br />

Annahmen<br />

i1<br />

u 1 u 2<br />

i‘ 1<br />

� alle externen Verbindungen erfolgen nur über die Vierpolklemmen<br />

(Einstreuung elektrischer oder magnetischer Felder ausgeschlossen,<br />

gilt streng genommen auch für nichtelektrische Systemgrößen)<br />

� Strom tritt über ein Klemmenpaar ein- <strong>und</strong> aus: i 1 = i‘ 1 , i 2 = i‘ 2 (daher<br />

kommt die Bezeichnung „Tor“)<br />

i 2<br />

i‘ 2<br />

2006-04-11 4


4. Zweitore, Mehrtore<br />

� Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />

� Zweitorbeschreibungen, Zweitorgrößen<br />

� Zusammenschaltung von Zweitoren<br />

� Rückkopplungen<br />

� Eigenschaften wichtiger Zweitore<br />

� Mehrtore<br />

2006-04-11 5


Zweitorbeschreibung<br />

� Beschreibung eines <strong>Netzwerk</strong>elementes durch Zweigspannungen<br />

<strong>und</strong> Zweigströme<br />

hier speziell (vgl. Kaptiel 3, NWE-Beschreibungen):<br />

⎛ i1<br />

⎞<br />

⎜ ⎟<br />

⎛a11 a12 b11b12⎞ i<br />

⎜ 2 ⎟<br />

⎜ ⎟ =<br />

⎝a21a22 b21 b22⎠⎜u1⎟ ⎜ ⎟<br />

⎝u2⎠ � Die 4 Torgrößen stehen durch 2 linear unabhängige Gleichungen<br />

untereinander in Beziehung -> GS hat zwei Freiheitsgrade<br />

� E enthält im Zweitor evtl. vorhanden unabhängige Quellen (i.d.R. 0)<br />

E<br />

<strong>Netzwerk</strong>graphen<br />

des Zweitores<br />

1 2<br />

2006-04-11 6


Bestimmung von Zweitorbeschreibungen<br />

Allgemeine Beschreibung:<br />

⎛ i1<br />

⎞<br />

⎜ ⎟<br />

⎛a11a12 b11 b12⎞ i<br />

⎜ 2 ⎟<br />

⎜ ⎟ = 0<br />

⎝a21 a22 b21 b22 ⎠⎜u1⎟ ⎜ ⎟<br />

⎝u2⎠ Linksmultiplikation<br />

weitere<br />

Formen<br />

möglich<br />

T<br />

=<br />

⎛b11 b12<br />

⎞<br />

⎜ ⎟<br />

⎝b21 b22<br />

⎠<br />

−1<br />

⎛ i1<br />

⎞<br />

⎜ ⎟<br />

⎛a'11 a'12 1 0⎞<br />

i<br />

⎜ 2 ⎟<br />

⎜ ⎟ = 0<br />

⎝a'21 a'22 0 1⎠⎜u1⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝u2⎠ ⎛a11 a12<br />

⎞<br />

⎜ ⎟<br />

⎝a21 a22<br />

⎠<br />

⎛a11 b11<br />

⎞<br />

⎜ ⎟<br />

⎝a21 b21<br />

⎠<br />

⎛u1⎞ ⎛a'11 a'12⎞⎛i1⎞ ⎜ ⎟ =−⎜<br />

⎟⎜ ⎟<br />

⎝u2⎠ ⎝a'21 a'22⎠⎝i2⎠ −1<br />

−1<br />

Impedanzdarstellung<br />

⎛ i1<br />

⎞<br />

⎜ ⎟<br />

⎛1 0 b'11 b'12⎞ i<br />

⎜ 2 ⎟<br />

⎜ ⎟ = 0<br />

⎝0 1 b'21 b'22 ⎠⎜u1⎟ ⎜ ⎟<br />

⎝u2⎠ ⎛i1⎞ ⎛b'11 b'12⎞⎛u1⎞ ⎜ ⎟ =−⎜<br />

⎟⎜ ⎟<br />

⎝i2⎠ ⎝b'21 b'22⎠⎝u2⎠ Admittanzdarstellung<br />

⎛ i1<br />

⎞<br />

⎜ ⎟<br />

⎛1 a'12 0 b'12⎞ i<br />

⎜ 2 ⎟<br />

⎜ ⎟ = 0<br />

⎝0 a'22 1 b'22 ⎠⎜u1⎟ ⎜ ⎟<br />

⎝u2⎠ ⎛ i1 ⎞ ⎛a'12 b'12⎞⎛ i2<br />

⎞<br />

⎜ ⎟ =−⎜<br />

⎟⎜ ⎟<br />

⎝u1⎠ ⎝a'22 b'22⎠⎝u2⎠ Kettendarstellung<br />

2006-04-11 7


Zweitorparameter<br />

Widerstandsparameter<br />

(Ω)<br />

⎛u1⎞ ⎛Z11 Z12⎞ ⎛i1⎞ ⎜ ⎟ = ⎜ ⎟⋅⎜ ⎟<br />

⎝u2⎠ ⎝Z21 Z22⎠ ⎝i2⎠ Leitwertparameter<br />

(S)<br />

⎛i1⎞ ⎛Y11 Y12⎞ ⎛u1⎞ ⎜ ⎟ = ⎜ ⎟⋅⎜ ⎟<br />

⎝i2⎠ ⎝Y21 Y22⎠ ⎝u2⎠ Widerstands- u. Leitwertmatrix<br />

zueinander invers!<br />

u = Zi, i = Yu,-> Z = Y -1<br />

Hybridparameter<br />

⎛u1⎞ ⎛H11 H12⎞ ⎛ i1<br />

⎞<br />

⎜ ⎟ = ⎜ ⎟⋅⎜ ⎟<br />

⎝i2 ⎠ ⎝H21 H22⎠ ⎝u2⎠ Impedanz, Spannungsrückw.<br />

Stromverst., Admittanz.<br />

Kettenparameter<br />

⎛u1⎞ ⎛A11 A12⎞ ⎛u2 ⎞<br />

⎜ ⎟ = ⎜ ⎟⋅⎜ −<br />

⎟<br />

⎝ i1 ⎠ ⎝A21 A22⎠ ⎝ i2⎠<br />

symmetrische Vorzeichen<br />

u, i eines Tores<br />

ausgedrückt durch<br />

u, i des anderen<br />

Bevorzugte Anwendungsgebiete:<br />

Widerstandsparameter allgemeine <strong>Netzwerk</strong>darstellung,<br />

Leitwertparameter allgemeine <strong>Netzwerk</strong>darstellung, elektronische<br />

Schaltungstechnik, Bauelementekennzeichnung<br />

Hybridparameter Transistortechnik (bipolar, abnehmende Tendenz)<br />

Kettenparameter Übertragungstechnik, Übertragervierpole<br />

(sehr system. Darstellung)<br />

2006-04-11 8


Experimentelle Parameterbestimmung<br />

u = Z i + Z i<br />

1 11 1 12 2<br />

u = Z i + Z i<br />

2 21 1 22 2<br />

Eingangsleerlaufwiderstand<br />

Transferwiderstand<br />

vorwärts<br />

Transferwiderstand<br />

rückwärts<br />

Ausgangsleerlaufwiderstand<br />

R 1 = 20Ω, R 2 = 5Ω,<br />

R 3 = 15Ω<br />

u1<br />

Z11 = = R1( R2+ R3)<br />

= 10Ω<br />

i<br />

Z<br />

Z<br />

1 i 2= 0<br />

u<br />

RR<br />

20⋅15 2<br />

1 3<br />

21 = = = =<br />

i1 R 2 0 1+ R2 + R3<br />

40<br />

i =<br />

12<br />

u 1<br />

i 1<br />

7.5Ω<br />

(Hinweis: Spannungsteilerregel u 2 = f(u 1), Strom i 1 =f(u 1) bei i 2 = 0<br />

u<br />

RR<br />

20⋅15 1<br />

1 3<br />

= = = =<br />

i2 R 1 0 1+ R2 + R3<br />

40<br />

i =<br />

22<br />

2<br />

i2<br />

i1=<br />

0<br />

3 2 1<br />

7.5Ω<br />

u<br />

15⋅ 25<br />

Z = = R ( R + R ) = Ω =<br />

9.38Ω<br />

40<br />

R 1<br />

R 2<br />

R 3<br />

i 2<br />

u 2<br />

(analog, Vp umkehrbar,<br />

Z 12= Z 21)<br />

2006-04-11 9


Experimentelle Y-Parameterbestimmung<br />

i<br />

= = +<br />

1 Y11 Ya Yb<br />

u 1 u 2= 0<br />

i<br />

= =−<br />

2 Y21 Yb<br />

u 1 u2=<br />

0<br />

i<br />

= = +<br />

2 Y22 Yc Yb<br />

u 2 u1=<br />

0<br />

i‘<br />

i 2<br />

i = Y u + Y u<br />

1 11 1 12 2<br />

(i‘/u 1 = Y b , i‘= -i 2 )<br />

i = Y u + Y u<br />

2 21 1 22 2<br />

2006-04-11 10


Praktische Parameterbestimmung<br />

� Die Schaltungsbedingungen „Leerlauf“ oder „Kurzschluß“ sind nicht<br />

immer praktisch durchführbar (z.B. Ausgang eines<br />

Leistungsverstärkers)<br />

� Dann Einstellung irgendwelcher anderer Beschaltungen u, i<br />

(z.B. 50 Ω Widerstand) an den Toren <strong>und</strong> Angabe der allgemeinen<br />

Beschreibung<br />

⎛ i1<br />

⎞<br />

a a b b<br />

⎜<br />

i<br />

⎟<br />

⎛ 11 12 11 12 ⎞<br />

⎜ 2 ⎟=<br />

⎜ ⎟<br />

⎝a21 a22 b21 b22 ⎠⎜u1⎟ ⎜ ⎟<br />

⎝u2⎠ � Umrechnung auf die gewünschte Zweitorbeschreibung durch<br />

Linksmultiplikation<br />

� Wahl der Zweitorbeschreibung hängt vom Verwendungszweck ab<br />

0<br />

2006-04-11 11


Bezeichnung der Parameter<br />

� Gebräuchliche<br />

Bezeichnung von<br />

Vierpolparametern<br />

zusammengesetzt aus<br />

– Torbezeichung<br />

– Beschaltung am and. Tor<br />

– Physikal. Bedeutung <strong>und</strong><br />

ggf. Richtung<br />

� Parameter beschreiben<br />

einen Verstärkungsfaktor,<br />

Leitwert oder Widerstand<br />

� C bezeichnet die inverse<br />

Hybridform (wird manchmal<br />

auch mit G bezeichnet)<br />

2006-04-11 12


Umrechnung von Parametern<br />

Gesucht<br />

Gegeben<br />

Nicht für jedes Zweitor existieren alle Darstellungen!<br />

2006-04-11 13


Streuparameter<br />

� Alternativ zu Strom <strong>und</strong> Spannung an den Toren kann man auch<br />

Streugrößen einführen (in Anlehnung an hin- <strong>und</strong> rücklaufende<br />

Wellen bei Leitungen), Z w ist ein reeller Wellenwiderstand<br />

� Umrechnung<br />

� Reflexionsfaktor<br />

� Leistung<br />

⎛a⎞ 1 ⎛1Zw⎞⎛U⎞ ⎜ ⎟= ⎜<br />

2 1 −<br />

⎟⎜<br />

⎟<br />

⎝b⎠ Z ⎝ Zw<br />

⎠⎝<br />

I ⎠<br />

w<br />

⎛U⎞ 1 ⎛Zw Zw ⎞⎛a⎞ ⎜ ⎟= ⎜<br />

2 1 −1<br />

⎟⎜ ⎟<br />

⎝ I ⎠ Z ⎝ ⎠⎝b⎠ w<br />

= b<br />

r<br />

a<br />

1 *<br />

Pa= a a<br />

2<br />

1<br />

=<br />

2<br />

*<br />

Pbb b<br />

2006-04-11 14


Streuparameter von Zweitoren<br />

� Bei Zweitoren jeweils 2 Streugrößen an den Toren<br />

⎛b ⎞ ⎛S S ⎞⎛a ⎞<br />

=<br />

1 11 12 1<br />

⎜ ⎟ ⎜ ⎟⎜ ⎟<br />

⎝b2⎠ ⎝S21 S22⎠⎝a2⎠ � Bezeichnung:<br />

b1<br />

S11<br />

=<br />

a<br />

– 2 S Reflexionsfaktoren, das jeweils andere Tor ist<br />

22 =<br />

mit dem Wellenwiderstand abgeschlossen<br />

S<br />

1<br />

b<br />

=<br />

a<br />

1<br />

a<br />

2= 0<br />

b<br />

a<br />

2<br />

– 12<br />

21 Übertragungsfaktoren<br />

2<br />

a<br />

1= 0<br />

S<br />

b<br />

=<br />

a<br />

2<br />

1<br />

a<br />

a<br />

1= 0<br />

2= 0<br />

� Die Nebenbedingungen erreicht man durch Abschluss des Tores<br />

mit Z w (technisch einfacher <strong>und</strong> sinnvoller als Kurzschluss oder<br />

Leerlauf<br />

2006-04-11 15


Streuparameter von Zweitoren<br />

� Beziehungen zur Impedanz- <strong>und</strong> Admittanzmatrix<br />

S= Z− Z Z+ Z = Z+ Z Z−Z −1 −1<br />

( w)( w) ( w) ( w)<br />

Z<br />

⎛1 0⎞<br />

= ⎜<br />

0 1<br />

⎟<br />

⎝ ⎠<br />

Z<br />

w w<br />

S= 1− Z Y 1+ Z Y = 1+ Z Y 1−Z Y<br />

−1 −1<br />

( w )( w ) ( w ) ( w )<br />

2006-04-11 16


u 1<br />

Zweitorersatzschaltungen<br />

� Ersatz einer komplexen (linearen) Schaltung durch ein kompaktes<br />

Modell (z.B. Zweitor)<br />

� Beispiel Operationsverstärker<br />

i 1<br />

i‘ 1<br />

u +<br />

u -<br />

i 2<br />

i‘ 2<br />

u 2<br />

i1<br />

u 1 u 2<br />

i‘ 1<br />

i 2<br />

i‘ 2<br />

2006-04-11 17


Zweitorersatzschaltungen<br />

� Interpretation der Matrixeinträge als Bauelemente<br />

Ersatzschaltungen mit zwei gesteuerten<br />

Quellen (ineinander überführbar)<br />

Ersatzschaltungen mit einer<br />

gesteuerten Quelle<br />

gesteuerte Quelle<br />

umkehrbarer Vierpol<br />

Ersatzschaltungen:<br />

- als Modellierungshilfe<br />

- Parametermessung<br />

- Veranschaulichung<br />

Beispiele:<br />

Transistorersatzschaltungen<br />

2006-04-11 18


Zweitor in der Schaltung<br />

Quellenersatzzweipol R i <strong>und</strong> Lastwiderstand R a<br />

Betriebsgröße<br />

Eingangsimpedanz<br />

Z i (Z a)<br />

� Vierpolbetriebsgrößen:<br />

Übertragungs-/Verhaltenseigenschaften<br />

mit explizitem Einschluß von R a , R i<br />

u = u − Ri , u =−R<br />

i<br />

äußere Beschaltungsgleichungen: 1 q i 1 2 a 2<br />

Ersatzzweipol<br />

des Vierpolausgangs<br />

� oder Einbezug der Belastungselemente<br />

mit in den Vierpol <strong>und</strong><br />

Definition neuer Vierpolparameter<br />

2006-04-11 19


Zweitorbetriebsgrößen<br />

Verhalten des eingangs- <strong>und</strong> ausgangsseitig belasteten Vierpols<br />

beschreibbar durch folgende Kenngrößen:<br />

� Eingangsimpedanz Z 1 = u 1 /i 1 (Eingangsadmittanz Y 1 =1/Z 1 ) bzgl. Tor1<br />

� Ersatzspannung u q2 <strong>und</strong> Ersatzwiderstand Z 2 bezüglich des Tores 2<br />

(Vierpolausgang ersetzt durch aktiven Zweipol)<br />

� Stromübersetzungsverhältnis A if = i 2 /i 1<br />

� Spannungsverstärkung A uf = u 2 /u 1<br />

� Übertragungsleitwert Y üf = i 2 /u 1<br />

� Übertragungswiderstand Z üf = u 2 /i 1<br />

Praktisch wichtig vor allem Eingangswiderstand (als Last für die Signalquelle)<br />

<strong>und</strong> die Übertragungsgrößen (Transfergrößen) (um den Einfluß der<br />

Ausgangslast z.B. auf die Verstärkung) darzustellen<br />

Ergebnis: Zweitor kann als „richtungsabhängiges Transformationsnetzwerk“<br />

verstanden werden, durch das sich die Ausgangslast auf eine Ersatzlast<br />

am Eingangskreis (Gr<strong>und</strong>stromkreis) zurückführen läßt (<strong>und</strong> umgekehrt)<br />

2006-04-11 20


u q<br />

Beispiel Eingangswiderstand<br />

R q<br />

i 1<br />

u 1<br />

i 2<br />

u 2<br />

Eingangswiderstand<br />

R a<br />

⎧u<br />

= Z i + Z i<br />

⎪<br />

⎪u<br />

⎨<br />

⎪u1<br />

⎪<br />

⎩u2<br />

=<br />

=<br />

=<br />

Z i + Z i<br />

uq −Rqi1<br />

−Rai2<br />

1 11 1 12 2<br />

2 21 1 22<br />

2<br />

u Z Z<br />

Z ( R ) = = Z − ≡ Z + Z Ai<br />

1 12 21<br />

1 a<br />

i1 11<br />

Z22<br />

+ Ra<br />

11 12 f<br />

−Z 1<br />

⎛−Z ⎞<br />

mit 21 21<br />

Aif<br />

= = Ai<br />

⋅ mit<br />

Ai<br />

=⎜ ⎟<br />

Z22 + Ra<br />

1 + Ra<br />

/ Z22 ⎝ Z22<br />

⎠ u 2= 0<br />

i<br />

2<br />

=<br />

−Z21i1<br />

Z + R<br />

22 a<br />

⎛i⎞ 2<br />

u1 = Z11i1+ Z12⎜ ⎟i1→<br />

⎝ i1<br />

⎠<br />

gleichwertig<br />

Der Eingangswiderstand wird durch Z 12, die (Kurzschluß)- Stromverstärkung A i<br />

<strong>und</strong> Last R a beeinflußt (oder Z 12 <strong>und</strong> die Betriebsstromverstärkung A if )!<br />

Betriebsstromverstärkung<br />

2006-04-11 21


u q<br />

Beispiel Eingangsleitwert<br />

R q<br />

i 1<br />

u 1<br />

Eingangsadmittanz<br />

i 2<br />

u 2<br />

R a<br />

⎧ i = Y u + Y u<br />

⎪<br />

⎪i<br />

⎨<br />

⎪u1<br />

⎪<br />

⎩i2<br />

=<br />

=<br />

=<br />

Y u + Y u<br />

uq −Rqi1<br />

−Gau2<br />

1 11 1 12 2<br />

2 21 1 22<br />

2<br />

i Y Y<br />

Y ( G ) = = Y − ≡ Y + Y A<br />

1 12 21<br />

1 a<br />

u1 11<br />

Y22<br />

+ Ga<br />

11 12 uf<br />

−Y 1<br />

⎛−Y ⎞<br />

mit 21 21<br />

Auf<br />

= = Au ⋅ mit<br />

Au<br />

=⎜ ⎟<br />

Y22+ Ga<br />

1 + Ga<br />

/ Y22 ⎝ Y22<br />

⎠ i 2= 0<br />

u<br />

2<br />

−Y21u1<br />

=<br />

Y + G<br />

22 a<br />

⎛u⎞ 2<br />

i1 = Y11u1+ Y12⎜ ⎟u1→<br />

⎝u1⎠ gleichwertig<br />

Betriebsspannungsverstärkung<br />

Der Eingangswiderstand wird durch Y 12, die (Leerlauf)- Spannungsverstärkung A u<br />

<strong>und</strong> Last R a beeinflußt (oder Y 12 <strong>und</strong> die Betriebsspannungsverstärkung A uf )!<br />

2006-04-11 22


u q<br />

Zweipolersatzgrößen ausgangsseitig<br />

R q<br />

i 1<br />

u 1<br />

i 2<br />

u 2<br />

Ausgangsleerlaufspannung u q2<br />

⎧u<br />

= Z i + Z i<br />

⎪<br />

⎪u<br />

⎨<br />

⎪u1<br />

⎪<br />

⎩u2<br />

=<br />

=<br />

=<br />

Z i + Z i<br />

uq − Rqi1<br />

−Rai2<br />

1 11 1 12 2<br />

2 21 1 22<br />

2<br />

i<br />

1 i 2= 0=<br />

Z u Z u<br />

u ( R ) = u = Z i = = A<br />

R<br />

21 q 11 q<br />

q 2 a 2 i2= 0 21 1<br />

Z11 + Rq<br />

u i2=<br />

0Z11<br />

+ q<br />

u Z<br />

mit 2 21<br />

Au<br />

= =<br />

u1 Z<br />

i 2= 0 11<br />

11<br />

u<br />

q<br />

Z + R<br />

Leerlaufspannungsverstärkung<br />

Die Ausgangsleerlaufspannung wird durch die Eingangsquellenspannung, die<br />

(Leerlauf)- Spannungsverstärkung A u <strong>und</strong> den Quellenwiderstand R q bestimmt<br />

q<br />

2006-04-11 23


u q<br />

Ausgangswiderstand<br />

R q<br />

i 1<br />

u 1<br />

Ausgangswiderstand<br />

i 2<br />

u 2<br />

Z 2 (R q )<br />

⎧u<br />

= Z i + Z i<br />

⎪<br />

⎪u<br />

⎨<br />

⎪u1<br />

⎪<br />

⎩u2<br />

=<br />

=<br />

=<br />

Z i + Z i<br />

uq − Rqi1<br />

−Rai2<br />

1 11 1 12 2<br />

2 21 1 22<br />

2<br />

u Z Z Z Z Z<br />

Z ( R ) = = Z − ≡ Z + = Z −<br />

i<br />

1<br />

=<br />

−Z12i2<br />

Z + R<br />

11 q<br />

2 12 21 21 12 11<br />

2 q<br />

i2 uq=<br />

0<br />

22<br />

Z11+ Rq<br />

11<br />

Aif 22<br />

Z11+<br />

Rq<br />

Z u Z<br />

mit 12 2 21<br />

Aif<br />

= , Au<br />

= =<br />

Z11 + Rq<br />

u1Z i 2= 0 11<br />

Durch die Rückwirkung Z 12 hängt Z 2 vom Quellenwiderstand R q ab !<br />

A<br />

u<br />

2006-04-11 24


4. Zweitore, Mehrtore<br />

� Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />

� Zweitorbeschreibungen, Zweitorgrößen<br />

� Zusammenschaltung von Zweitoren<br />

� Rückkopplungen<br />

� Eigenschaften wichtiger Zweitore<br />

� Mehrtore<br />

2006-04-11 25


Zusammenschaltung von Zweitoren<br />

Voraussetzung<br />

� durch Zusammenschaltung wird die<br />

Funktion des Einzelvierpole nicht gestört<br />

(-> eine durchgehende<br />

Masseverbindung, sonst<br />

Zwischenübertrager vorsehen)<br />

� Schaltung bleibt stabil<br />

� Parallelschaltung: jede Klemme des<br />

einen VP wird mit der jeweiligen des<br />

anderen verb<strong>und</strong>en<br />

� Addition der Ströme bei gleicher<br />

Torspannung<br />

( )<br />

i= i + i = Y + Y u= Yu<br />

a b a b<br />

� Addition der Leitwertmatrizen<br />

Problemschaltungen:<br />

Reihe- Parallel <strong>und</strong> Parallel-<br />

Reihe<br />

(z.B. Eingänge in Reihe,<br />

Ausgänge parallel)<br />

(wenig Schaltungsbeispiele)<br />

2006-04-11 26


Zweitorbeschreibung <strong>und</strong> Zusammenschaltung<br />

� Zu jeder Zweitorbeschreibung gibt es eine natürliche<br />

Verschaltungsart, bei der die Torbedingung erzwungen wird<br />

� Übertrager verhindert Ausgleichsstrom<br />

2006-04-11 27


Zweitorbeschreibung <strong>und</strong> Zusammenschaltung<br />

� Durchgehende Verbindung in den Vierpolen macht sie zu eigentlich<br />

zu Dreipolen <strong>und</strong> damit Zweitoren, bei denen die Torbedingung<br />

stets erfüllt ist<br />

� Typischerweise haben <strong>Netzwerk</strong>e eine Erdverbindung<br />

2006-04-11 28


Kaskadeschaltung von Vierpolen<br />

Ergebnis<br />

u 1<br />

i 1<br />

⎡u1⎤ ⎡ u2a<br />

⎤<br />

⎢ ⎥ = Aa<br />

⋅⎢<br />

−<br />

⎥<br />

⎣i1⎦ ⎣ i2a<br />

⎦<br />

A a<br />

i 2a<br />

u 2a<br />

i 1b<br />

u 1b<br />

⎡ u ⎤ ⎡u ⎤<br />

=<br />

2a 1b<br />

⎢<br />

i<br />

⎥ ⎢<br />

2a i<br />

⎥<br />

⎣− ⎦ ⎣ 1b<br />

⎦<br />

A b<br />

i 2<br />

u 2<br />

⎡u1b⎤ ⎡ u2<br />

⎤<br />

⎢ ⎥ = Ab<br />

⋅⎢<br />

−<br />

⎥<br />

⎣ i1b ⎦ ⎣ i2<br />

⎦<br />

erster Vierpol Zwischenvierpol,<br />

Vorzeichenwechsel<br />

zweiter Vierpol<br />

⎡u1⎤ ⎡u2 ⎤ ⎡u2 ⎤<br />

⎢ ⎥ = Aa ⋅Ab ⋅ ⎢ ⎥ = A⋅<br />

−<br />

⎢<br />

−<br />

⎥<br />

⎣ i1⎦ ⎣ i2⎦ ⎣ i2⎦<br />

Produkt der Kettenmatrizen. Reihenfolge der Matrizen nicht vertauschen!<br />

Beachte unsymmetrisches Vorzeichen bei i<br />

2006-04-11 29


Vierpolzusammenschaltungen, Beispiele<br />

Brücken-T- Vierpol aus<br />

parallelen Einzelvierpolen<br />

Transistorstufe zerlegt in<br />

parallele Einzelvierpole<br />

Verschachtelte Reihen- <strong>und</strong><br />

Parallelschaltung von Vierpolen<br />

2006-04-11 30


Übergang vom <strong>Netzwerk</strong> zum Blockmodell<br />

<strong>Netzwerk</strong>modell Blockmodell<br />

Ursache (u1 ) i1 i2 Wirkung am<br />

entfernten Ort (u2 )<br />

Wirkung am<br />

Ursacheort (i 1 )<br />

u 1<br />

u 2<br />

1 2<br />

u<br />

1<br />

u 2<br />

� Ansatz: Vernachlässigung der Wirkung am Ursacheort (i 1 =0) -><br />

(hochohmiger Eingang, analog Strom i 2 am Ausgang)<br />

� Übertragungsverhalten meist durch gleichartige Größen (oft<br />

Spannung (meist), Strom praktisch nicht) beschrieben: u 1 = A u u 2<br />

� Übergang vom (physikalischen) <strong>Netzwerk</strong> zum „hypothetischen“<br />

(mit äußeren stromfreien Klemmen): Blockmodell, Signalflußmodell<br />

� Folge: mehrere Übertragungsblöcke können problemlos in Kaskade<br />

<strong>und</strong> mit „Summier-/ Subtrahierstellen“ zusammengeschaltet werden<br />

u 1<br />

u 2<br />

2006-04-11 31


4. Zweitore, Mehrtore<br />

� Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />

� Zweitorbeschreibungen, Zweitorgrößen<br />

� Zusammenschaltung von Zweitoren<br />

� Rückkopplungen<br />

� Eigenschaften wichtiger Zweitore<br />

� Mehrtore<br />

2006-04-11 32


Rückkopplungsprinzip - Blockschaltbild<br />

� Kaskadenschaltung (u bezeichnet eine beliebige physikalische Größe)<br />

� Rückkopplungsschleife<br />

A A<br />

u 1<br />

2<br />

1 u2 u3 u1+u3<br />

u1 + A1 u2 u 3<br />

Rückführungsblock<br />

A 2<br />

Verstärkerblock<br />

u3 = Au 2 2 = AAu 1 2 1<br />

u2 = A1( u1+ u3),<br />

u = Au<br />

3 2 2<br />

A<br />

u = ⋅u<br />

2<br />

1<br />

1−<br />

A1A 2<br />

1<br />

Kreisverstärkung A 1 A 2<br />

2006-04-11 33


Wirkung der Rückkopplung auf Übertragungsfunktion<br />

� Nichtlinearer Verstärker im<br />

Vorwärtszweig ( y = tanh(x) )<br />

� Lineare Rückkopplung<br />

( y = k x), k variabel<br />

� Übertragungsfunktion<br />

u = tanh( u −ku<br />

)<br />

2 1 2<br />

� Wirkung der RK:<br />

Linearisierung der<br />

nichtlinearen Kennlinie<br />

1<br />

u = u<br />

k<br />

2 1<br />

U1-u3<br />

u 1 - u 2<br />

u 3<br />

tanh<br />

k<br />

2006-04-11 34


Rückkopplungsprinzip in Schaltungen<br />

� Blöcke haben Strom <strong>und</strong> Spannung als Torgrößen<br />

� Berücksichtigung bei der Zusammenschaltung durch<br />

Einkoppelnetzwerke<br />

Reihenschaltung Parallelschaltung<br />

M. Gloger, Vorlesung Verstärkerschaltungen, TUM<br />

2006-04-11 35


Arten von Gr<strong>und</strong>-Rückkopplungen<br />

� Abhängig vom Ein- <strong>und</strong> Auskoppelnetzwerk findet man folgende<br />

Rückkopplungen<br />

Reihen-Reihen RK Parallel-Parallel-RK<br />

Reihen-Parallel RK Parallel-Reihen RK<br />

2006-04-11 36


Wirkung der Rückkopplungen<br />

Reihen-Reihen RK<br />

� Spannungsveränderung am<br />

Eingang<br />

� Strommessung am Ausgang<br />

Reihen-Parallel RK<br />

� Spannungsveränderung am<br />

Eingang<br />

� Spannungsmessung am<br />

Ausgang<br />

Parallel-Parallel-RK<br />

� Stromveränderung am Eingang<br />

� Spannungsmessung am Ausgang<br />

Parallel-Reihen RK<br />

� Stromveränderung am Eingang<br />

� Strommessung am Ausgang<br />

2006-04-11 37


Beispiel Transistorschaltung mit Emitterwiderstand<br />

� Zur Untersuchung der Rückkopplung<br />

� Beschreibung der beiden <strong>Netzwerk</strong>e durch eine zur<br />

Zusammenschaltung passende Vierpolmatrix<br />

� Aufteilen der Schaltung in<br />

– Rückwirkungsfreies Rückkopplungs-NW <strong>und</strong><br />

– den Rest<br />

� Addition beider Matrizen<br />

2006-04-11 38


Formeln zur Rückkopplung<br />

Reihen-Reihen RK Parallel-Parallel-RK<br />

y21v<br />

y 21 =<br />

1+<br />

z12ky21v z21v<br />

z21<br />

=<br />

1+<br />

y12kz21v Ze = z11v ( 1+<br />

z12ky21v) Za = z22v ( 1+<br />

z12ky 21v)<br />

1<br />

Ze<br />

=<br />

y11v ( 1+<br />

y12kz21v) z22v<br />

Za<br />

=<br />

y 1+<br />

y z<br />

Reihen-Parallel RK Parallel-Reihen RK<br />

g21v<br />

g21<br />

=<br />

1+<br />

h12kg21v h21v<br />

h21<br />

=<br />

1+<br />

g12kh21v g11v<br />

Ye= g11<br />

=<br />

1+<br />

h12kg21v 1<br />

Ze<br />

=<br />

g11v ( 1+<br />

g12kh21v) g22v<br />

Za= g22<br />

=<br />

1+<br />

h g<br />

Za = z22v ( 1+<br />

g12kh21v) 12k 21v<br />

( )<br />

11v 12k 21v<br />

2006-04-11 39


4. Zweitore, Mehrtore<br />

� Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />

� Zweitorbeschreibungen, Zweitorgrößen<br />

� Zusammenschaltung von Zweitoren<br />

� Rückkopplungen<br />

� Eigenschaften wichtiger Zweitore<br />

� Mehrtore<br />

2006-04-11 40


Umkehrbarkeit, Reziprozität<br />

� Reziprozitätssatz: (verbreitete Eigenschaft linearer Systeme)<br />

Vertauschen in einem reziproken System Ursache <strong>und</strong> Wirkung<br />

ihren Ort, so zeigt sich bei gleichbleibender Ursache die gleiche<br />

Wirkung<br />

Ursache<br />

Wirkung<br />

Eine Berechnung des <strong>Netzwerk</strong>es zeigt:<br />

u = uˆ<br />

2 1<br />

Wirkung<br />

Ursache<br />

also die gleiche Wirkung bei vertauschter Ursache<br />

2006-04-11 41


Umkehrbarkeit, Reziprozität<br />

� Bedingung für ein n-Tor ( (1) <strong>und</strong> (2) bezeichnen verschiedene<br />

Sätze von Torspannungen <strong>und</strong> –strömen)<br />

n n<br />

∑<br />

(1) (2) (2) (1)<br />

u = ∑<br />

k ik uk ik<br />

k= 1 k=<br />

1<br />

� Für Zweitore gelten insbesondere:<br />

u u<br />

i i<br />

(1) (2)<br />

2<br />

(1) = 1<br />

(2)<br />

1 i = 0 2 i = 0<br />

(1) (2)<br />

2 1<br />

i i<br />

u u<br />

(1) (2)<br />

2<br />

(1) = 1<br />

(2)<br />

1 u = 0 2 u = 0<br />

(2) (1)<br />

2 1<br />

i u<br />

i u<br />

(1) (2)<br />

2<br />

(1) =− 1<br />

(2)<br />

1 u = 0 2 i = 0<br />

(1) (2)<br />

2 1<br />

2006-04-11 42


Umkehrbarkeit, Reziprozität<br />

� Für die Zweitorparameter gilt dann<br />

Z 12 = Z 21 , bzw. Y 12 = Y 21 , bzw. H 12 = - H 21 , bzw. det A= 1<br />

� Durch quellenfreie T- oder Π-Ersatzschaltung realisierbar<br />

� Vierpole aus R,L,C sind stets umkehrbar<br />

� Ein umkehrbarer Vierpol hat drei Vierpolparameter<br />

� Ein Vierpol ist symmetrisch, wenn Z 11 = Z 22 gilt<br />

� Ein Vierpol kann symmetrisch <strong>und</strong> umkehrbar sein (zwei Parameter<br />

ausreichend)<br />

2006-04-11 43


Rückwirkungsfreiheit<br />

� Ein Vierpol ist rückwirkungsfrei, wenn die Eingangsklemmengrößen<br />

U 1 , I 1 (<strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Eigenschaften (z.B. Eingangswiderstand)<br />

unabhängig von den Ausgangsklemmeneigenschaften<br />

sind<br />

Z 12 = 0, bzw. Y 12 = 0, bzw. H 12 = 0<br />

� Ausgang <strong>und</strong> Eingang sind entkoppelt<br />

� Durch drei unabhängige Parameter bestimmt<br />

� Beispiel: gesteuerte Quellen, Verstärker (ideal)<br />

� Durch die Rückwirkungsfreiheit kann eine Übertragungsfunktion als<br />

Produkt einfacher Teilübertragungsfunktionen realisiert werden.<br />

2006-04-11 44


Elementarzweitore (1)<br />

� Symmetrische Pfeilrichtung (auch bei der Kettenmatrix!)<br />

– Es existieren nicht immer alle möglichen Darstellungen!<br />

2006-04-11 45


Elementarzweitore (2)<br />

� Symmetrische Pfeilrichtung<br />

2006-04-11 46


Transimpedanzverstärker<br />

Transadmitanzverstärker<br />

Stromverstärker<br />

Spannungsverstärker<br />

Häufig verwendete Zweitore - Gesteuerte Quellen<br />

� Zweitor rückwirkungsfrei (Last am Ausgangstor wirkt nicht auf Eingangstor)<br />

� Es existieren nur wenige Zweitorbeschreibungen<br />

Nullator-Norator Realisierungen<br />

(mit einem gemeinsamen Anschluß)<br />

2006-04-11 47


Häufig verwendete Zweitore - Gesteuerte Quellen<br />

Nullator-Norator Realisierungen<br />

(mit einem getrennten Anschluß)<br />

� Zwei Operationsverstärker zur Sicherstellung der Torbedingungen erforderlich<br />

2006-04-11 48


Übersetzervierpole, Impedanzkonverter -/inverter<br />

� wandelt eine Ausgangsimpedanz Z2 in eine charakteristische<br />

Eingangsimpedanz Ze1 Z<br />

e1<br />

u A Z + A<br />

= =<br />

i A Z + A<br />

1 11 2 12<br />

1 21 2 22<br />

A-Parameter bzgl. unsymm.<br />

Pfeilrichtungen am Ausgang<br />

durch spezielle gewählte Kettenmatrizen<br />

1. Proportionalübersetzer: (Forderungen: A12 = 0, A21 = 0, det A = A11A22 )<br />

Positiv-, Negativ-<br />

Impedanzkonverter<br />

2<br />

A11 A11<br />

Ze1 = Z2 =<br />

A22 det A<br />

Z2<br />

Wirkleistungen<br />

P1 =-P2detA (Beispiele: Übertrager, NIC, (gesteuerte Quellen, Nullor))<br />

(Verlustfreier VP für det A=1)<br />

2. Dualübersetzer: (Forderungen: A11 = 0, A22 = 0, det A = -A12A21 )<br />

2<br />

Positiv-, Negativ-<br />

A12 1 A121<br />

Ze1<br />

= =− Wirkleistungen<br />

Impedanzinverter<br />

A21 Z2det A Z2<br />

P1 =P2detA (Beispiele: Gyrator, Negativgyrator, (gesteuerte Quellen, Nullor))<br />

Z 1<br />

i 1<br />

u 1<br />

i 2<br />

u 2<br />

Z 2<br />

2006-04-11 49


Anwendung von Übersetzervierpolen<br />

� Filtertechnik<br />

– zur Dualwandlung von <strong>Netzwerk</strong>elementen (z. B. C in L <strong>und</strong><br />

umgekehrt),<br />

– zur Impedanztransformation<br />

� Realisierung bereichsweiser negativer Wirkwiderstände<br />

� Kettenschaltung von Übersetzervierpolen ergibt wieder einen<br />

Übersetzervierpol, z.B zwei Gyratoren -> idealen Übertrager<br />

� Kettenschaltung dual gesteuerter Quellen ergibt eine proportionalgesteuerte,<br />

– z.B. spannungsgesteuerte Strom- <strong>und</strong> stromgesteuerte<br />

Spannungsquelle -> spannungsgesteuerte Spannungsquelle<br />

2006-04-11 50


Übersetzervierpole - Proportionalübersetzer<br />

Bedingungen:<br />

2<br />

A11 A11<br />

Ze= Z = Z<br />

A det A<br />

1 2 2<br />

22<br />

−A<br />

Z Z<br />

det A<br />

e1<br />

=<br />

2<br />

11<br />

2<br />

A 12 = A 21 = 0<br />

det A >0<br />

det A = 1<br />

det A = 0<br />

det A < 0<br />

det A = A 11 A 22<br />

det A = -1<br />

P 1 = -P 2 det A<br />

⎡ü 0 ⎤<br />

A = ⎢ ⎥<br />

⎣0 1/ ü⎦<br />

A 22 = 0 UsU<br />

A 11 = 0 IsI ,<br />

A 11 =A 22 = 0 Nullor<br />

A 11 > 0, A 22 < 0 INIC<br />

A 11 < 0, A 22 > 0 UNIC<br />

⎡a 0 ⎤<br />

A = ⎢<br />

−<br />

⎥<br />

⎣0 1/ a⎦<br />

(Z,Y existieren<br />

nicht)<br />

(Z,Y existieren<br />

nicht)<br />

Gyrator <strong>und</strong> Übertrager stets passiv, übrige aktiv<br />

UsI spannungsgesteuerte Stromquelle U steuert I<br />

Positivübersetzer (PIK)<br />

Übertrager<br />

gest. Quellen,<br />

Nullor<br />

Negativübersetzer (NIK)<br />

Negativimpedanz -<br />

konverter, NIK<br />

2006-04-11 51


Übersetzervierpole - Dualübersetzer<br />

Bedingungen:<br />

Z<br />

Z<br />

e1<br />

e1<br />

2<br />

A12 1 A12<br />

1<br />

= =−<br />

A Z det A Z<br />

=<br />

21 2 2<br />

2<br />

A12<br />

det A<br />

1<br />

Z<br />

A 11 = A 22 = 0<br />

2<br />

det A = >0<br />

det A = 1<br />

det A = 0<br />

det A < 0<br />

det A = -A 12 A 21<br />

det A = -1<br />

P 1 = P 2 det A<br />

⎡ 0 −1/<br />

Gm<br />

⎤<br />

A = ⎢ ⎥<br />

⎣Gm 0 ⎦<br />

A 21 = 0 UsI<br />

A 12 = 0 IsU<br />

A 12 =A 21 = 0 Nullor<br />

⎡ 0 1/ Gm<br />

⎤<br />

A = ⎢ ⎥<br />

⎣Gm 0 ⎦<br />

Gyrator <strong>und</strong> Übertrager stets passiv, übrige aktiv<br />

UsI spannungsgesteuerte Stromquelle U steuert I<br />

Negativdualübersetzer (NII)<br />

Negativgyrator<br />

gest. Quellen,<br />

Nullor<br />

Positivdualübersetzer (PII)<br />

Gyrator<br />

2006-04-11 52


Operationsverstärker<br />

invertierender<br />

Eingang<br />

Schaltsymbol<br />

N<br />

P<br />

positive<br />

Versorgungsspannung<br />

+U B<br />

-UB nichtinvertierender<br />

Eingang<br />

negative<br />

Versorgungsspannung<br />

A<br />

u -<br />

Wiederholung !<br />

u d<br />

N<br />

P<br />

u +<br />

Gr<strong>und</strong>schaltung<br />

+U CC<br />

-U EE<br />

i a<br />

i B+<br />

i B-<br />

U CC<br />

ua UEE � Bezeichnung herrührend vom Einsatz in Analogrechnern<br />

� große Verbreitung als eigenständiges Bauelement in Elektronik,<br />

Gr<strong>und</strong>element der analogen Signalverarbeitung<br />

+<br />

_<br />

+<br />

_<br />

2006-04-11 53


Typisches Modell<br />

Übertragungsverhalten Ersatzschaltung<br />

linearer Bereich<br />

(sehr schmal)<br />

-U CC /A u<br />

Sättigung<br />

+U CC<br />

-U CC<br />

Virtueller Kurzschluß:<br />

u + = u - (u d = 0), A u -><br />

Ausgangsstrom:<br />

i a = i B+ -i B-<br />

Sättigung<br />

Steigung A u<br />

U CC /A u<br />

u d<br />

ideal: A u -><br />

∞<br />

∞<br />

Wiederholung !<br />

u d<br />

-<br />

+<br />

r d<br />

Eingangswiderstand r i<br />

Ausgangswiderstand r a<br />

Leerlaufspannungs-<br />

verstärkung A u<br />

A uu d<br />

r a<br />

u a<br />

typisch ideal<br />

10 6 -10 12 Ω<br />

10..100 Ω<br />

10 5 ..10 7<br />

Idealer OPV:<br />

� Übertragungsverhalten nur durch Rückkopplungsnetzwerk bestimmt<br />

� Verstärkereinflüsse eliminiert<br />

∞<br />

0<br />

∞<br />

2006-04-11 54


Schaltungsbeispiele von Übersetzerzweitoren<br />

� Positiv-Impedanz-Inverter (PII)<br />

a)<br />

=<br />

b)<br />

1<br />

A21<br />

=<br />

R2<br />

A12 = R6<br />

RR 6 4 A12<br />

R5<br />

R3<br />

A21<br />

=<br />

RR<br />

2 4<br />

(für A = heißt das Bauelement Gyrator)<br />

12<br />

1<br />

A<br />

21<br />

� Negativ-Impedanz-Inverter (NII)<br />

1<br />

A12 = R 0 A21<br />

=−<br />

R<br />

0<br />

(vgl. erste Übung)<br />

2006-04-11 55


Berechnung der Parameter des Positiv-Impedanz-Inverter<br />

� Knotenleitewertmatrix ohne OPV<br />

1 2 3 4 5<br />

⎛ Y2 −Y2<br />

0 0 0 ⎞<br />

⎜<br />

− Y + −<br />

⎟<br />

⎜ 2 Y2 YL YL<br />

0 0<br />

⎟<br />

Y = ⎜ 0 − YL YL + Y4 −Y4<br />

0 ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎜<br />

0 0 − Y4 Y4 + Y5 −Y5<br />

⎟<br />

⎜ + ⎟<br />

⎝ 0 0 0 Y5 Y5 Y6⎠<br />

Berücksichtigung der Nullatoren: Addiere Spalte 3 <strong>und</strong> 5 auf 1 <strong>und</strong> streiche<br />

3 <strong>und</strong> 5 (identische Knotenspannungen)<br />

Berücksichtigung der Noratoren: Streiche Zeile 2 <strong>und</strong> 4 (Noratoren mit<br />

Bezugspunkt verb<strong>und</strong>en!)<br />

1<br />

2 3<br />

4<br />

5<br />

2006-04-11 56


Berechnung der Parameter des Positiv-Impedanz-Inverter<br />

� Knotenleitwertmatrix der Gesamtschaltung<br />

1 2 4<br />

⎛ Y2 Y =<br />

⎜<br />

Y +<br />

⎜ L Y4 ⎜<br />

⎝Y5 + Y6 −Y2<br />

−YL 0<br />

0 ⎞<br />

−Y<br />

⎟<br />

4⎟<br />

−Y<br />

⎟<br />

5⎠<br />

� Stromquelle am Eingang<br />

⎛IQ ⎞<br />

I =<br />

⎜<br />

0<br />

⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ 0 ⎠<br />

� Lösung Y U = I ergibt Knotenspannungen:<br />

⎛U1⎞ ⎛ YY 5 L ⎞<br />

⎜ ⎟<br />

=<br />

⎜<br />

− +<br />

⎟ IQ<br />

U<br />

⎜ 2 YY<br />

⎟ ⎜ 4 6 YY 5 L ⎟<br />

⎜ ⎟ ⎜ + ⎟YYY<br />

⎝U4⎠ ⎝ YY 5 L YY<br />

6 L ⎠<br />

2 4 6<br />

2006-04-11 57


Berechnung der Parameter des Positiv-Impedanz-Inverter<br />

� Zu bestimmen ist:<br />

A<br />

12<br />

= 1<br />

2 U = 0<br />

Nebenbedingung bedeutet: U2 = U3 I kann aus Strom durch R4 bestimmt werden:<br />

2<br />

A<br />

12<br />

I<br />

2<br />

U − U YL+ Y<br />

= =<br />

R Y<br />

4 1 4<br />

4 2<br />

U<br />

I<br />

L<br />

U1 YYL Y2<br />

YYL Y R R<br />

= = = = =<br />

I YYY ( Y + Y ) YY ( Y + Y ) YY (1 + ZY ) R<br />

0<br />

5 5 5 4 6<br />

2 U = 2 4 6 L 4 4 6 L 4 4 6 L 4 5<br />

L<br />

2006-04-11 58


Schaltungsbeispiele von Übersetzerzweitoren<br />

� Positiv-Impedanz-Konverter (PIK)<br />

11 = 1 A RR<br />

A22<br />

=<br />

RR<br />

3 5<br />

2 4<br />

� Negativ-Impedanz-Konverter (NIK)<br />

11 = 1 A =− 2 R<br />

A22<br />

R<br />

1<br />

Nullator-Norator<br />

Realisierung<br />

2006-04-11 59


4. Zweitore, Mehrtore<br />

� Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />

� Zweitorbeschreibungen, Zweitorgrößen<br />

� Zusammenschaltung von Zweitoren<br />

� Rückkopplungen<br />

� Eigenschaften wichtiger Zweitore<br />

� Mehrtore<br />

2006-04-11 60


Mehrtore - Varianten<br />

erdungeb<strong>und</strong>ene Anordnung<br />

u 1<br />

u n<br />

i n<br />

i 1<br />

i 1<br />

i n<br />

1<br />

n<br />

2n- Pol,<br />

n- Tor<br />

u 1<br />

u 2<br />

u 3<br />

i 1<br />

i 2<br />

i 3<br />

i n<br />

u n<br />

1<br />

n<br />

n+1 Pol als n-Tor,<br />

Bezugsknoten<br />

außerhalb NW<br />

Hinweis: Ströme symmetrische Vorzeichen<br />

erdgeb<strong>und</strong>ene Anordnungen<br />

n: Zahl der Klemmentore (Klemmenpaare, n = 1 Eintor, n = 2 Zweitor..)<br />

u 1<br />

u 2<br />

i 1<br />

i 2<br />

i n<br />

u n<br />

1<br />

n<br />

n+1<br />

n+1 Pol als n-Tor,<br />

Bezugsknoten<br />

im NW<br />

2006-04-11 61


Mehrtorbeschreibung<br />

� n-Tor durch n linear unabhängige u-i-Beziehungen für die<br />

2n-Klemmengrößen (Ströme, Spannungen) bestimmt<br />

� Zweckmäßige Beschreibungsformen: Leitwert-, Widerstandsmatrix<br />

(weitere möglich)<br />

� Annahme: zunächst nur passive Elemente<br />

i=Yu<br />

i, u Vektoren der Torströme, -spannungen<br />

Y Leitwertmatrix des n-Tores , n x n-Elemente<br />

– Element y nn heißt Kurzschlußleitwert des Tores n (bei Kurzschluß aller<br />

restlichen)<br />

i ≠ j<br />

– die yij (für ) die Übertragungs- oderKoppelleitwerte von Tor i nach<br />

Tor j<br />

det Y<br />

≠ 0<br />

– Y ist immer quadratisch <strong>und</strong> regulär, dann existiert <strong>und</strong> damit<br />

auch die reziproke Matrix Y-1 (Widerstandsmatrix)<br />

2006-04-11 62


Übergang n-Tor zu n+1 Pol<br />

� n-Tor hat n nicht zusammenhängende Teilgraphen<br />

� Zusammenfassen aller „-“- Torklemmen zu Klemme „n+1“: -><br />

Entstehung eines n+1 Poles<br />

� aus n-Tor-Gleichungssystem durch Ergänzen der Spalte /Zeile n+1<br />

Übergang zum System mit unbestimmter Knotenleitwertmatrix<br />

� wird Knoten n +1 zum Bezugsknoten des „erdgeb<strong>und</strong>enen“ <strong>Netzwerk</strong>es<br />

gewählt, so Streichung der Zeile/Spalte n+1 (Knotenspannung 0)-><br />

� beschreibende Gleichung<br />

(Graph mit n Zweigen <strong>und</strong> gemeinsamen Bezugsknoten (Sternbaum))<br />

i=Yu i=[i 1 ...i n ] T , u=[u 1 ...u n ] T<br />

2006-04-11 63


Übergang n-Tor zu n+1 Pol<br />

� Gleichwertiger Ansatz: - die neue Erdklemme „n+1“ dient als<br />

weitere Klemme des <strong>Netzwerk</strong>es <strong>und</strong> eine zusätzliche Klemme<br />

außerhalb des NW als Bezug<br />

– Dann gibt es n+1 Leitwertgleichungen (statt n), aber nicht mehr<br />

unabhängig voneinander: neue (n+1) 2 – Matrix entsteht aus n 2 -Matrix<br />

durch Ergänzen einer Zeile <strong>und</strong> Spalte mit der Bedingung, daß jeweils<br />

die Summe aller Elemente verschwindet (Methode: Rändern der Matrix)<br />

� Anwendungen:<br />

– Wechsel der Bezugsklemmen einer Schaltung<br />

(z.B. Übergang Basis-Emitterschaltung)<br />

2006-04-11 64


Bipolartransistor als 3-Pol bzw. Zweitor<br />

i 1<br />

u 10<br />

B C<br />

gmu‘ g1 u‘ g2 u 13<br />

i 3<br />

u 30<br />

E<br />

i 2<br />

u23 u20 vereinfachte Transistorersatzschaltung<br />

unbestimmte Leitwerkmatrix<br />

Ausgangsvierpolgleichungen<br />

⎡i1⎤ ⎡g1 0 ⎤ ⎡u13 ⎤<br />

⎢ ⎥ = ⎢ ⎥⋅⎢⎥<br />

⎣i2⎦ ⎣gmg2⎦ ⎣u23 ⎦<br />

weiter (Bedingungen für unbestimmte Leitwertmatrix)<br />

i3 = -i1-i u<br />

2 10 =u13 +u30 , u20 =u23 +u30 1 2 3<br />

⎡ i1⎤ ⎡ g1 ⎢<br />

i<br />

⎥<br />

=<br />

⎢<br />

⎢ 2 g<br />

⎥ ⎢ m<br />

⎢⎣ i3 ⎥⎦ ⎢⎣− ( g m + g1) 0<br />

g 2<br />

− g 2<br />

− g1 ⎤ ⎡u10 ⎤<br />

− ( g +<br />

⎥<br />

⋅<br />

⎢ ⎥<br />

m g 2) u<br />

⎥ ⎢ 20 ⎥<br />

g m + g1 + g 2 ⎥⎦ ⎢⎣u30 ⎥⎦<br />

Möglichkeiten: Bezug Klemme 3 (E, Emitterschaltung; Zeile- /Spalte 3 streichen)<br />

Bezug Klemme 1 (B, Basisschaltung; Zeile- /Spalte 1 streichen)<br />

Bezug Klemme 2 (C, Kollektorschaltungen Zeile- /Spalte 2 streichen)<br />

2006-04-11 65


Knotenverbindung<br />

� Knotenverbindung senkt Zahl der Knoten<br />

� Knotenverbindung: Kurzschluß zweier <strong>Netzwerk</strong>klemmen, beide<br />

Knotenspannungen stimmen überein, Gesamtstrom der<br />

(reduzierten) Klemmen = Summe der vorherigen Teilströme<br />

u 1<br />

i i<br />

i k<br />

Knotenverbindung<br />

i1 im i1 im-1 u<br />

m-Klemmen m-1 Klemmen<br />

Beispiel: Übergang Zweitor-> Eintor<br />

i<br />

1<br />

2<br />

u m-<br />

u 1<br />

i i+k<br />

⎡i ⎤ ⎡y y ⎤⎡u ⎤<br />

=<br />

1 11 12 1<br />

⎢ ⎥ ⎢ ⎥⎢ ⎥<br />

⎣i2⎦ ⎣y21 y22⎦⎣u2⎦ i = ( y + y + y + y ) u<br />

11 12 21 22<br />

u m-1<br />

Verbindungsbedingungen<br />

i = i 1+i 2<br />

u = u 1 =u 2<br />

2006-04-11 66


Mehrtore<br />

� Die Matrixbeschreibungen wie bei Zweitoren können auch auf den<br />

allgemeinen Fall eines Mehrtores erweitert werden.<br />

� Zusammenfassung von Toren zu Torgruppen (n Eingangstore, m<br />

Ausgangstore, n <strong>und</strong> m können verschieden sein!)<br />

� Einführung von Blockmatrizen<br />

2006-04-11 67


Mehrtore - Kettenschaltung<br />

� gleiche Zahl von Eingangs- <strong>und</strong> Ausgangstoren: Produkt der<br />

Kettenmatrizen<br />

2006-04-11 68


5. <strong>Netzwerk</strong>e mit Energiespeicher-<br />

elementen im Zeitbereich<br />

� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Verhalten der Gr<strong>und</strong>elemente L, C<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e höherer Ordnung<br />

� Zustandsbeschreibung<br />

2006-04-11 1


Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� In Vorlesung GET einfache dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Betrachtung des Wechselstromverhaltens, also bei harmonischer<br />

Erregung<br />

Offen blieben z.B. z.T. folgende Fragen:<br />

� Was passiert, wenn U 1 eine Spannungsquelle mit Sprungfunktion ist?<br />

� Wie sieht das Übertragungsverhalten bei beliebiger Erregung aus?<br />

� Wie wirkt sich eine Anfangsladung auf dem Kondensator auf das<br />

Schaltungsverhalten aus?<br />

2006-04-11 2


Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e - Definition<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e, die mindestens eine Kapazität oder Induktivität (oder<br />

beides) <strong>und</strong> wenigstens ein weiteres <strong>Netzwerk</strong>element (Quelle,<br />

resistives Element) enthalten<br />

� Nichtlineares dynamisches <strong>Netzwerk</strong>: wenigstens eines der NWE<br />

(Energiespeicher oder restliche Elemente) hat nichtlineare u-i-Relation<br />

� Merkmal des Energiespeicherelementes: Stetigkeit seiner<br />

Speicherenergie, bedingt die Stetigkeit seiner Zustandsgröße<br />

(Kondensatorladung bzw. –spannung, magn. Fluß bzw. Strom bei<br />

Induktivität):<br />

– bei sprunghafter Änderung einer <strong>Netzwerk</strong>größe (<strong>Netzwerk</strong>erregung,<br />

Parameter oder <strong>Netzwerk</strong>topologie, Amplitude, Frequenz-, Phasendrehung)<br />

erfolgt ein transienter (Übergangs-, Schaltvorgang) Ausgleichsvorgang der<br />

<strong>Netzwerk</strong>ströme-/spannungen vom Zustand vor der Änderung in einen<br />

neuen Zustand nach der Änderung<br />

� Beispiele: Filter, Oszillatoren<br />

2006-04-11 3


Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e 2<br />

� Beschreibung des Zeitverhaltens aller <strong>Netzwerk</strong>ströme-/spannungen<br />

durch gewöhnliche Differentialgleichungen (linear, nichtlinear)<br />

gewonnen durch aus KHG <strong>und</strong> den Elementebeziehungen Grad der<br />

Schaltung = Ordnung der Schaltung = Ordnung der DGL:<br />

Zahl der (unhängigen!) Energiespeicher im NW<br />

� Typische NW-Gruppen:<br />

– NW erster Ordnung (RC-, RL-Schaltungen)<br />

– NW zweiter Ordnung (RLC-, RC 1 C 2 -Schaltungen)<br />

– NW höherer Ordnung<br />

2006-04-11 4


Analyse Dynamischer <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Wichtige Analyseaspekte dynamischer <strong>Netzwerk</strong>e sind:<br />

– natürliche <strong>und</strong> erzwungene Lösungen,<br />

– transiente <strong>und</strong> stationäre Lösungen <strong>und</strong> ihre Interpretation<br />

– der Einfluß der <strong>Netzwerk</strong>erregung<br />

– Verständnis der Zeitkonstanten<br />

� Analyse durch:<br />

– direkte Lösung der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung im Zeitbereich<br />

– Anlegen spezieller Testsignale <strong>und</strong> Auswertung der zugehörigen<br />

Antwortfunktion (Impuls-, Sprungantwort)<br />

– Lösung der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung für die Zustandsvariablen<br />

(sog. Zustandsgleichungssystem)<br />

– Anwendung von Transformationsverfahren, insbesondere Fourier- <strong>und</strong><br />

speziell Laplacetransformation (beschränkt auf lineare zeitinvariante<br />

<strong>Netzwerk</strong>e, LTI-<strong>Netzwerk</strong>e)<br />

2006-04-11 5


5. <strong>Netzwerk</strong>e mit Energiespeicher-<br />

elementen im Zeitbereich<br />

� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Verhalten der Gr<strong>und</strong>elemente L, C<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e höherer Ordnung<br />

� Zustandsbeschreibung<br />

2006-04-11 6


Gr<strong>und</strong>elemente R, C, L<br />

� Verhalten der Klemmengrößen bei Sprunganregung<br />

Zustandsgrößen (Energiegrößen) (Spannung am Kondensator, Strom durch die<br />

Induktivität bei linearen Elementen resp. Ladung <strong>und</strong> Fluß bei nichtlinearen)<br />

sind immer stetig (keine sprunghafte Änderung möglich; Energiesatz!), besitzen<br />

einen Anfangswert <strong>und</strong> damit ein Gedächtnis<br />

2006-04-11 7


Gr<strong>und</strong>elemente C (besondere Anregung)<br />

� Stromsprung i(t) =I Q s(t)<br />

� Spannungssprung u(t) =U Q s(t)<br />

(vorausgesetzt, er könnte<br />

erzwungen werden!)<br />

erzeugt Stromimpuls<br />

� Stromimpuls. i(t) = Qδ(t) =I Q Tδ(t)<br />

erzeugt also einen Sprung der<br />

Amplitude Q/C<br />

t<br />

IQ IQ<br />

uC= s(') t dt't C ∫ =<br />

C<br />

i<br />

C<br />

−∞<br />

dUs ( Q ( t)<br />

)<br />

= C<br />

dt<br />

= CUQ δ() t = Qδ()<br />

t<br />

{<br />

Anfangsladung<br />

t<br />

1<br />

Q<br />

uC= ∫ Qδ(') t dt' = s() t<br />

C C<br />

−∞<br />

Anfangswert 0<br />

Linearer Anstieg<br />

Stromimpuls<br />

Spannungssprung<br />

Merke: Aus physikalischen Gründen ist die Kondensatorspannung<br />

(-ladung) immer stetig, alle anderen Fälle haben nur (mathematischen)<br />

Modellcharakter!<br />

2006-04-11 8


Gr<strong>und</strong>elemente L (besondere Anregung)<br />

� Spannungssprung u(t) =U Q s(t)<br />

� Stromsprung i(t) =I Q s(t)<br />

(vorausgesetzt, er könnte<br />

erzwungen werden!)<br />

� Spannungsimpuls. u(t) =δ(t) =<br />

Tδ(t) erzeugt<br />

also einen Sprung der<br />

Amplitude /L<br />

Ψ<br />

t<br />

UQ UQ<br />

iL= s(') t dt't L ∫ =<br />

L<br />

u<br />

L<br />

t<br />

−∞<br />

dI ( Qst<br />

( ) )<br />

= L<br />

dt<br />

= LIQ<br />

{<br />

δ() t = Ψδ()<br />

t<br />

Anfangsfluß<br />

1<br />

Ψ<br />

iL= ∫Ψδ(')<br />

t dt' = s() t<br />

L L<br />

−∞<br />

Linearer Anstieg<br />

Spannungsimpuls<br />

Stromsprung<br />

Merke: Aus physikalischen Gründen ist der Spulenstrom (-fluß) immer<br />

stetig, alle anderen Fälle haben nur (mathematischen) Modellcharakter!<br />

2006-04-11 9


Anfangszustand <strong>und</strong> dessen Berücksichtigung<br />

Kapazitätsbeschreibung mit Anfangsladung<br />

1. als zeitliche Ableitung mit Anfangsspannung<br />

du<br />

i = C<br />

dt<br />

ut () = u(0)<br />

t = 0 −<br />

2. als Integral<br />

(Reihenschaltung des Spannungsanfangswertes)<br />

t 0<br />

t<br />

1 1 1<br />

uc= idt = idt + idt<br />

C ∫ '<br />

C ∫ '<br />

C∫<br />

'<br />

−∞ −∞<br />

1<br />

= uC(0) s( t) + idt<br />

14243 C ∫ '<br />

Anfangswert für t=0<br />

0 14243<br />

0<br />

t<br />

ungeladener Kondensator<br />

3. Ableitung des Integrals<br />

(parallel geschaltete Impulsstromquelle)<br />

du() t d du() t<br />

i = C − C ( u (0) s( t)) = C −<br />

dt dt dt<br />

Cu (0)<br />

123<br />

δ ( t)<br />

c c<br />

Anfangsladung<br />

vgl. Differentiation bei<br />

Laplace-Transformation!<br />

2006-04-11 10


Anfangszustand <strong>und</strong> dessen Berücksichtigung<br />

Induktivitätsbeschreibung mit Anfangsstrom<br />

1. als zeitliche Ableitung mit Anfangsstrom (mathematisch)<br />

di<br />

u = L<br />

dt<br />

it () = i(0)<br />

t = 0 −<br />

2. als Integral<br />

(Parallelschaltung des Stromanfangswertes)<br />

t 0<br />

t<br />

1 1 1<br />

iL = udt = udt + udt<br />

L ∫ '<br />

L ∫ '<br />

L∫<br />

'<br />

−∞ −∞<br />

1<br />

= iL(0) s( t) + udt<br />

14243 L ∫ '<br />

Anfangswert für t=0<br />

0 14243<br />

0<br />

t<br />

stromfreie Spule<br />

3. Ableitung des Integrals<br />

(reihengeschaltete Impulsspannungsquelle)<br />

di() t d di() t<br />

u = L − L ( iL(0)()) s t = L − Li (0) ()<br />

{ L δ t<br />

dt dt dt<br />

Anfangsfluß<br />

2006-04-11 11


5. <strong>Netzwerk</strong>e mit Energiespeicher-<br />

elementen im Zeitbereich<br />

� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Verhalten der Gr<strong>und</strong>elemente L, C<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e höherer Ordnung<br />

� Zustandsbeschreibung<br />

2006-04-11 12


Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />

� Schaltungen mit einem unabhängigen Energiespeicherelement (C<br />

oder L) <strong>und</strong> sonst beliebigen <strong>Netzwerk</strong>elementen (linear / nichtlin.<br />

Elemente, R, Op, Schalter, <strong>Netzwerk</strong>erregung...))<br />

Umordnung des <strong>Netzwerk</strong>es:<br />

- Energiespeicher-><br />

- passives <strong>Netzwerk</strong>,<br />

- Rest ersetzt durch aktiven<br />

Zweipol<br />

Spannungsquellen-<br />

ES<br />

ein<br />

Kondensator<br />

R, Op,<br />

Quellen<br />

Schalter<br />

ein<br />

Energiespeicher<br />

C oder<br />

L<br />

Stromquellen-<br />

ES<br />

eine<br />

Induktivität<br />

z.B. Zweipolersatzschaltung des restlichen <strong>Netzwerk</strong>s<br />

2006-04-11 13


Dynamisches <strong>Netzwerk</strong> erster Ordnung<br />

� Reduktion auf zwei Gr<strong>und</strong>formen: RC-, RL- Schaltung<br />

u q(t)<br />

R<br />

Zweipolersatzelemente<br />

t=0<br />

S<br />

u C(t)<br />

C<br />

i C(t)<br />

� Abhängig von Art der NWE:<br />

lineare /nichtlineare, zeitinvariante, zeitvariante RC-, RL- Schaltungen<br />

� Behandlung linearer RC-, RL- Schaltungen beschrieben durch lineare<br />

gewöhnliche Differentialgleichungen für gesuchte NW-Größen (u, i)<br />

i q(t)<br />

G<br />

Zweipolersatzelemente<br />

S<br />

t=0uL(t)<br />

iL(t) L<br />

2006-04-11 14


u q(t)<br />

Einschaltverhalten der RC-Schaltung<br />

R<br />

Zweipolersatzelemente<br />

S<br />

t=0<br />

u C(t)<br />

U Q<br />

duC () t<br />

RC + u () t = U<br />

dt<br />

( )<br />

C C C C<br />

0<br />

C Q<br />

u () t = u ( ∞ ) + u ( + 0) −u ( ∞)exp −t/<br />

τ<br />

stationäre Lösung<br />

(eine Partikularlösung)<br />

C Q<br />

i C(t)<br />

( )<br />

u () t = U 1−exp −t/<br />

τ<br />

C<br />

� Einschalten einer Gleichspannung uq (t) = UQ � uC (t ) für t>0 (nach Schließen des Schalters)<br />

� Maschensatz: u R (t)+u C (t)-U Q =0<br />

U Q<br />

transiente Lösung<br />

(natürliches Verhalten)<br />

Sprungverhalten<br />

(ladungsloser Kondensator)<br />

DGL erster Ordnung<br />

für u C (t)<br />

� u C (+0)= u C (-0) Stetigkeitsbedingung<br />

Zustandsgröße u C (t)<br />

Zeitkonstante τ =RC<br />

2006-04-11 15


Lösung der Differentialgleichung<br />

duC () t<br />

RC + u () t = U<br />

dt<br />

du () uC() t U<br />

C t ⎛− + Q ⎞<br />

=<br />

dt<br />

⎜<br />

RC<br />

⎟<br />

⎝ ⎠<br />

⎛− uC() t + UQ<br />

⎞<br />

duC () t = ⎜ dt<br />

RC<br />

⎟<br />

⎝ ⎠<br />

duC () t ⎛ 1 ⎞<br />

=−⎜ ⎟ dt<br />

u () t −U ⎝RC⎠ C Q<br />

uC() t t<br />

duC t<br />

u<br />

C<br />

C Q<br />

() ⎛ 1 ⎞<br />

=− ⎜ ⎟ dt<br />

u () t −U ⎝RC⎠ ∫ ∫<br />

(0) C Q 0<br />

uC() t − UQ t<br />

ln =−<br />

u (0) − U RC<br />

C Q<br />

uC() t − UQ ⎛ t ⎞<br />

= exp −<br />

u (0) − U<br />

⎜<br />

RC<br />

⎟<br />

⎝ ⎠<br />

C Q<br />

u () t = U + ( u (0) −U )exp( −t<br />

/ RC)<br />

C Q C Q<br />

Auflösen nach<br />

Multiplikation beider Seiten mit dt<br />

Umformung, Vorbereitung<br />

zur Integration<br />

Integration beider Seiten<br />

Exponentierung<br />

Lösung<br />

duC () t<br />

dt<br />

2006-04-11 16


u q(t)<br />

Einschaltverhalten der RC-Schaltung<br />

R<br />

Zweipolersatzelemente<br />

S<br />

t=0<br />

u q(t)<br />

� Merkmale:<br />

u C(t)<br />

i C(t)<br />

C<br />

t<br />

Kondensatorstrom<br />

duC () t UQ − uC() t UQ<br />

iC() t = C = = exp −t/<br />

τ<br />

dt R R<br />

0.5<br />

0.37<br />

0.13<br />

Ri C (t)/U Q<br />

0 τ 2τ 3τ<br />

– für t ->+0 (Anfangszeitpunkt) Anfangsbedingung u C (+0) =u 0 .<br />

Strom i im ersten Moment durch U Q -u 0 über R bestimmt (hier u 0 =0)<br />

– für t -> (stationärer Fall, Ausgleich abgeklungen) gilt uC ( ) = UQ unabhängig vom Anfangswert<br />

– Übergangsbereich: im Einschaltmoment großer Strom<br />

1<br />

exp-t/t<br />

uC (t)/UQ 1<br />

0.63<br />

0.5<br />

∞ ∞<br />

1-exp-t/t<br />

0 τ 2τ 3τ<br />

2006-04-11 17


Einschaltverhalten der RC-Schaltung<br />

� u, i- Verhalten von qualitativ von Funktionen der Form<br />

f ( t) = exp − t/ τ resp. f ( t) = 1−exp −t/<br />

τ<br />

bestimmt<br />

1 2<br />

� Typische Werte:<br />

f 1 (0.7τ) = 0.5, f 1 (τ) = 0.37, f 1 (2.3τ) = 0.1, f 1 (4.6τ)=0.01<br />

� Nach t >> 5τ ist f 1 (t) auf rd. 1% abgeklungen <strong>und</strong> der<br />

Ausgleichsvorgang praktisch beendet<br />

� Definition Halbwertszeit:<br />

f ( t ) = 0.5 →(exp − t/ τ = 0.5)<br />

1<br />

H<br />

� Richtwert: R =1kΩ, C =1µF-> τ =1ms<br />

t = τln2 ≈0.7τ<br />

H<br />

2006-04-11 18


Lineare Differentialgleichungen – Interpretation der Lösungen<br />

Mathematik:<br />

� Lösung der homogenen DGL<br />

duC () t<br />

τ + uC() t = 0<br />

dt<br />

� Partikulärlösung der inhomogenen<br />

DGL (irgendeine)<br />

– z.B. bei u Q(t) = U Q<br />

– aber auch<br />

t<br />

1<br />

uC( t) = exp( −t/ τ) exp( t'/ τ)<br />

uQ( t') dt'<br />

τ ∫<br />

duC () t<br />

τ + uC() t = uQ() t Allgemeine Form der DGL<br />

dt<br />

<strong>Netzwerk</strong>e:<br />

( )<br />

u () t = Kexp −t/<br />

τ<br />

C<br />

u () t = U<br />

C Q<br />

0<br />

� Nulleingangslösung<br />

duC () t<br />

τ + uC() t = 0<br />

dt<br />

( )<br />

u () t = u (0)exp −t/<br />

τ<br />

C C<br />

� Nullzustandslösung der<br />

inhomogenen DGL<br />

t<br />

1<br />

uC( t) = exp( −t/ τ) ∫ exp( t'/ τ)<br />

uQ( t') dt'<br />

Übertragungsverhalten ohne<br />

Anfangszustand<br />

τ<br />

0<br />

2006-04-11 19


DGLn: Interpretation der Lösungsanteile<br />

Interpretation 1:<br />

� Transiente Lösung<br />

duC () t<br />

τ + uC() t = 0<br />

dt<br />

( )<br />

u () t = Kexp −t/<br />

τ<br />

C<br />

� Stationäre Lösung<br />

(eingeschwungener Zustand) der<br />

inhomogenen DGL, kein<br />

exponentiell abklingender Anteil<br />

– z.B. bei uQ (t) = UQ uC() t = UQ<br />

– bei sinusförmiger Erregung:<br />

Sinus mit Amplituden- <strong>und</strong><br />

Phasenänderung<br />

Interpretation 2:<br />

� Nulleingangslösung<br />

duC () t<br />

τ + uC() t = 0<br />

dt<br />

( )<br />

u () t = u (0)exp −t/<br />

τ<br />

C C<br />

� Nullzustandslösung der<br />

inhomogenen DGL<br />

t<br />

1<br />

uC( t) = exp( −t/ τ) ∫<br />

exp( t'/ τ)<br />

uQ( t') dt'<br />

Übertragungsverhalten ohne<br />

Anfangszustand<br />

τ<br />

0<br />

2006-04-11 20


Beispiel stationäre Lösung<br />

� RC-System mit sinusförmiger Anregung u C (0) = 0,5<br />

duC() t<br />

τ + uC() t = UQsin( ωt)<br />

dt<br />

� Transiente Lösung<br />

( )<br />

u () t = Kexp −t/<br />

τ<br />

C<br />

� Stationäre Lösung<br />

(phasenverschobener Sinus)<br />

wie aus Wechselstromrechnung<br />

UQ<br />

uC( t) = sin( t) − cos( t)<br />

2 2<br />

1+<br />

τω<br />

( ω τω ω )<br />

2006-04-11 21


Besonderheiten<br />

� Spannungssprung<br />

Sprungantwort<br />

U () 1 t<br />

Qσ t UQσ() t UQ<br />

iS() t = iR() t + iL() t = + U (') '<br />

0<br />

Qσt<br />

dt t<br />

R L∫ = +<br />

R L<br />

(analog Stromquelle in Reihe zu Kondensator)<br />

� Impulsantwort (Quelle speist Dirac ein!)<br />

(Bestimmung durch Ableitung der Sprungantwort)<br />

di U U<br />

S iδ= = δ () t +<br />

dt R L<br />

Q Q<br />

Strom enthält einen Diracpuls!<br />

2006-04-11 22


Besonderheiten<br />

� Stromanregung, Berechnung einer Spannung<br />

Stromsprung Stromimpuls<br />

2006-04-11 23


Besonderheiten<br />

� Spannungsanregung, Berechnung eines Stromes<br />

Ableitung des<br />

Eingangssignals!<br />

Integral des<br />

Eingangssignals!<br />

Spannungssprung Spannungsimpuls<br />

2006-04-11 24


5. <strong>Netzwerk</strong>e mit Energiespeicher-<br />

elementen im Zeitbereich<br />

� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Verhalten der Gr<strong>und</strong>elemente L, C<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e höherer Ordnung<br />

� Zustandsbeschreibung<br />

2006-04-11 25


<strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e mit zwei unabhängigen Energiespeichern:<br />

– verschiedenartig (L <strong>und</strong> C), (z.B. Reihen-, Parallelschwingkreis)<br />

– gleichartig (je zwei C oder L)<br />

� I.a. beschrieben durch DGL 2. Ordnung (Anwendung der KHG)<br />

oder gleichwertig<br />

2<br />

dy dy<br />

+ a + by() t = f() t<br />

2<br />

dt dt<br />

2<br />

d y dy 2<br />

+ 2 α + ω<br />

2 0 y( t) = f( t)<br />

dt dt<br />

Bezeichnungen:<br />

ωo ungedämpfte Eigenfrequenz<br />

ωd Eigenfrequenz<br />

α Dämpfungsfaktor<br />

D=α/ωo Dämpfungsgrad<br />

AW für y(0), y‘(0)<br />

a = 2 α, b = ω<br />

2<br />

0<br />

ω = ω − α , ω =<br />

ω =<br />

2 2<br />

d 0 0 d α 0<br />

2006-04-11 26


Beispiele<br />

� Parallelschwingkreis, RLC Schwingkreis<br />

� Bandpaß 2. Ordnung<br />

2006-04-11 27


Lösungen der homogenen DGL 2. Ordnung<br />

Homogene DGL<br />

2<br />

dyt () dyt () 2<br />

+ 2 α + ω0yt<br />

( ) = 0<br />

2<br />

dt dt<br />

durch Ansatz y(t) =K exp pt lösbar<br />

Charakteristische Gleichung<br />

Nullstellen (Wurzeln):<br />

Allgemeine Lösung<br />

(bei verschiedenen Nullstellen)<br />

p + 2αp+ ω = 0<br />

2 2<br />

0<br />

p =− α + α − ω , p =−α − α −ω<br />

2 2 2 2<br />

1 0 2 0<br />

y( t) = K exp( pt) + K exp( p t)<br />

1 1 2 2<br />

Anfangswerte: y(0), y‘(0)<br />

Die Konstanten sind durch die Anfangswerte bestimmt.<br />

Lösungseinteilung abhängig von Wurzel (d.h. vom Dämpfungsgrad D= a/ω o ,),<br />

2006-04-11 28


Lösungen (1)<br />

Lage der Wurzeln in<br />

der komplexen Ebene<br />

D<br />

Wurzeln<br />

Dämpfung<br />

Homogene<br />

Lösung<br />

D >1<br />

reell, verschieden<br />

überdämpft<br />

aperiodischer Fall<br />

zwei abklingende<br />

Exponentialfunktionen<br />

D =1<br />

reell, gleich<br />

kritisch gedämpft<br />

aperiodischer Grenzfall<br />

zwei schneller abklingende<br />

Exponentialfunktionen<br />

2006-04-11 29


Lösungen (2)<br />

Lage der Wurzeln in<br />

der komplexen<br />

Ebene<br />

D<br />

Wurzeln<br />

Dämpfung<br />

Homogene<br />

Lösung<br />

D


<strong>Netzwerk</strong>e mit äußerer Anregung<br />

� bisher homogene DGL 2. Ordnung:<br />

2<br />

dyt () dyt () 2<br />

+ 2 α + ω0yt<br />

( ) = 0<br />

2<br />

dt dt<br />

durch äußere Anregung erhält man eine inhomogene DGL<br />

2<br />

dyt () dyt () 2<br />

+ 2 α + ω0y(<br />

t) = f( t)<br />

2<br />

dt dt<br />

� <strong>Netzwerk</strong> 2. Ordnung mit Spannungserregung<br />

DGL für i(t)<br />

2 2<br />

dit () dit () dut () dut ()<br />

RLC + L + Ri() t = LC + RC<br />

2 2<br />

dt dt dt dt<br />

Homogener Teil Inhomogener Teil<br />

Anfangswerte: y(0), y‘(0)<br />

Zur vollständigen Lösung benötigt man i(0) <strong>und</strong> di(0)/dt<br />

i (t)<br />

u (t)<br />

2006-04-11 31


Berücksichtigung der Anfangswerte<br />

� DGL des <strong>Netzwerk</strong>es<br />

2 2<br />

dit () dit () dut () dut ()<br />

RLC + L + Ri() t = LC + RC<br />

2 2<br />

dt dt dt dt<br />

Anfangswerte: i(0), i‘(0)<br />

� Wie findet man die Anfangswerte i(0), i‘(0)?<br />

– Anfangswerte stecken in Energiespeichern<br />

(Kondensatorspannung bzw. Spulenstrom)<br />

(Vorgeschichte des <strong>Netzwerk</strong>es)<br />

– <strong>Netzwerk</strong>analyse mit diesen Anfangsbedingungen zur Bestimmung von<br />

i(0) <strong>und</strong> di(0)/dt -> umständlich, aufwendig<br />

� Ergebnis: Beschreibung durch DGL in obiger Form ungünstig für die<br />

Analyse, bessere Verfahren notwendig:<br />

– Beschreibung des <strong>Netzwerk</strong>es im Zustandsraum<br />

– Beschreibung im Frequenzbereich<br />

i (t)<br />

u (t)<br />

2006-04-11 32


5. <strong>Netzwerk</strong>e mit Energiespeicher-<br />

elementen im Zeitbereich<br />

� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Verhalten der Gr<strong>und</strong>elemente L, C<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e höherer Ordnung<br />

� Zustandsbeschreibung<br />

2006-04-11 33


<strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung -- Allgemeiner Fall<br />

� Die <strong>Netzwerk</strong>lösung y(t) (<strong>Netzwerk</strong>ströme, -spannungen) eines linearen<br />

NW mit zeitunabhängigen NWE bei Anregung mit einem Signal x(t)<br />

gehorcht einer DGL mit konstanten Koeffizienten<br />

n n−1 m m−1<br />

d y() t d y() t d x() t d x() t<br />

n + n n−1 + n 1 0 = m + − m m−1<br />

+ m−1<br />

0<br />

a a ... a y( t) b b ... b x( t)<br />

dt dt dt dt<br />

<strong>Netzwerk</strong>reaktion auf Anregung<br />

– Koeffizienten a n ..a 0, b n ..b 0 nur von NWE bestimmt<br />

– Erregungsfunktion x(t) hängt von NWE <strong>und</strong> den Quellen der Schaltung ab<br />

� Alle linearen NW-DGLn haben Gemeinsamkeiten:<br />

– partikuläre <strong>und</strong> homogene Lösungen<br />

– Abhängigkeit der Lösung von Anfangswerten<br />

Anregung (bekannt)<br />

n Ordnung der DGL<br />

exp( ) λ<br />

dy dy<br />

y(0),<br />

, ,<br />

dt dt<br />

– Wurzeln der charakteristischen Gleichung ( ), Eigenschwingungen<br />

des Systems<br />

i t<br />

n−1<br />

(0) (0)<br />

K n−1<br />

2006-04-11 34


Lösung der homogenen DGL<br />

n<br />

d y() t<br />

n−1<br />

d y() t<br />

n n n−1 n−10<br />

n<br />

� a + a + ... a y( t) = 0 oBd . . . A. a = 1<br />

n−1<br />

dt dt<br />

AW dy(0) dy (0)<br />

y(0),<br />

, K,<br />

n−1<br />

dt dt<br />

� Bestimmung der Nullstellen charakteristischen Polynoms<br />

(Vielfachheit beachten)<br />

n n−1<br />

a λ + a λ + ... a λ = 0<br />

� Basislösungen ϕ1 K ϕ angeben<br />

exp( λt), texp( λt), K<br />

k−1<br />

t exp( λt),<br />

, , n<br />

– k-fache reelle Nullstelle<br />

– konjugiert komplexe Paar k-facher Nullstelle<br />

k−1<br />

exp( αt)cos( βt), texp( αt)cos( βt), K,<br />

t exp( αt)cos( βt),<br />

� Gesamtlösung<br />

n<br />

yt () kϕ<br />

= ∑<br />

i = 1<br />

i i<br />

n n−1<br />

0<br />

k −1<br />

exp( αt)sin( βt), texp( αt)sin( βt), K t exp( αt)sin( βt),<br />

die Konstanten k i werden aus den Anfangswerten bestimmt<br />

1 1<br />

bzw.<br />

λ α<br />

i i<br />

sind die Zeitkonstanten des <strong>Netzwerk</strong>es<br />

2006-04-11 35


Impulsantwort<br />

� Anregung des <strong>Netzwerk</strong>es mit einem Diracstoß <strong>und</strong> Berechnung der<br />

Systemantwort<br />

n n−1 m m−1<br />

d y() t d y() t d δ() t d δ()<br />

t<br />

n + n n−1 + n 1 0 = m + − m m−1<br />

+ m−1<br />

0<br />

a<br />

dt<br />

a<br />

dt<br />

... a y( t) b<br />

dt<br />

b<br />

dt<br />

... b δ ( t)<br />

AW<br />

n−1<br />

dy(0) dy (0)<br />

y(0),<br />

, K,<br />

n−1<br />

dt dt<br />

� Berechnung der Lösung -> Impulsantwort (Nullzustand) y(t) = h(t)<br />

� <strong>Netzwerk</strong>reaktion auf beliebige Anregung x(t):<br />

∞ ∞<br />

y() t = x( τ) h( t − τ) dτ = h( τ) x( t − τ) dτ = h() t ∗x()<br />

t<br />

∫ ∫<br />

−∞ −∞<br />

� Darstellung der Systemantwort durch Faltungsintegral der<br />

<strong>Netzwerk</strong>erregung mit der Impulsantwort des <strong>Netzwerk</strong>es!<br />

– Impulsantwort des <strong>Netzwerk</strong>es muss bestimmt werden!<br />

2006-04-11 36


Grad eines <strong>Netzwerk</strong>es<br />

� Bisher wurde stets angenommen, dass eine Differentialgleichung der<br />

Ordnung n ein <strong>Netzwerk</strong> mit n unabhängigen dynamischen Elementen<br />

beschreibt <strong>und</strong> n Anfangswerte gegeben sind:<br />

n n−1 m m−1<br />

d y() t d y() t d x() t d x() t<br />

an + a 1 ... 1 0 ( ) 1 ... 1<br />

0 ( )<br />

n n− + a y t = bm + b n m m−<br />

+ b x t<br />

− m−<br />

dt dt dt dt<br />

n−1<br />

dy(0) dy (0)<br />

AW y(0),<br />

, K,<br />

n−1<br />

dt dt<br />

� Was bedeutet aber: unabhängiges dynamisches Element?<br />

� Beispielnetzwerk:<br />

Maschengleichung<br />

Kondensatormasche, bzw.<br />

Knotengleichung Schnittmenge<br />

vg= v + v<br />

0 = i + i<br />

2 6<br />

5 9<br />

Anfangswerte für v 2 <strong>und</strong> v 6 bzw.<br />

i 5 <strong>und</strong> i 9 können nicht unabhängig<br />

voneinander gewählt werden !<br />

2006-04-11 37


Grad eines <strong>Netzwerk</strong>es<br />

� Ordnung der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung =<br />

Zahl der dynamischen Elemente –<br />

Zahl der Kondensatormaschen –<br />

Zahl der Induktivitätsschnittmenden<br />

� Ordnung der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung = Zahl der unabhängig<br />

wählbaren Anfangswerte der Differentialgleichung<br />

� Beispielnetzwerk: Ordnung = 5 – 1 – 1 = 3<br />

2006-04-11 38


5. <strong>Netzwerk</strong>e mit Energiespeicher-<br />

elementen im Zeitbereich<br />

� Dynamische <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Verhalten der Gr<strong>und</strong>elemente L, C<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e erster Ordnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e zweiter Ordnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e höherer Ordnung<br />

� Zustandsbeschreibung<br />

2006-04-11 39


Zustandsbeschreibung<br />

� Jede DGL der Ordnung n kann geschrieben werden als<br />

System von DGLn der Ordnung 1 (z.B. Direktform II)<br />

i i<br />

dyt () dxt ()<br />

αi = βi<br />

x() t<br />

i i<br />

dt dt<br />

n m<br />

∑ ∑<br />

i= 0 i=<br />

0<br />

a = α , b<br />

= β<br />

i n−i i n−i � In <strong>Netzwerk</strong>en: Kondensatorspannungen <strong>und</strong> Spulenströme<br />

beschreiben den Zustand des <strong>Netzwerk</strong>es vollständig!<br />

� Formulierung der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung in diesen Größen<br />

� Die kanonischen Normalformen (Direktformen) sind dafür nicht<br />

ausreichend<br />

2006-04-11 40


Zustandsbeschreibung (2)<br />

� Zustandsbeschreibung bei Erregung mit Signal e(t) <strong>und</strong><br />

Ausgangssignal y(t)<br />

dx() t<br />

= Ax() t + Be()<br />

t<br />

dt<br />

y() t = Cx() t + De()<br />

t<br />

Anfangswerte x(0) gegeben (keine Ableitungen der AW notwendig!)<br />

� Lösung der Differentialgleichung<br />

x( t) = exp( At) x(0) + exp( At) exp( −Aτ)<br />

Be(<br />

τ) dτ<br />

y() t = Cx() t + De()<br />

t<br />

– Matrixexponentialfunktion über Taylorreihe definiert<br />

t<br />

∫<br />

0<br />

2006-04-11 41


Zustandsbeschreibung (3)<br />

� Aus Kirchhoffschen Gleichungen folgte nach Wahl eines Baumes:<br />

⎛−MB⎞ UZ = ⎜ ⎟UB<br />

⎝ 1 ⎠<br />

� Folglich müssen:<br />

⎛ 1<br />

IZ = ⎜<br />

⎝−KV ⎞<br />

⎟IV<br />

⎠<br />

– alle Kondensatoren in Baumzweigen <strong>und</strong><br />

– alle Spulen in Verbindungszweigen liegen<br />

� Mit Kirchhoffschen Gleichungen Kondensatorströme <strong>und</strong><br />

Spulenspannungen durch die I V <strong>und</strong> U B ausdrücken<br />

� Restliche Zweiggrößen, die keine Zustandsgrößen, sind eliminieren<br />

⎛ duC() t ⎞<br />

⎜C dt<br />

⎟ ⎛u() q()<br />

t<br />

C t ⎞ ⎛u⎞ ⎜ ⎟= A⎜ + ⎜<br />

d () ()<br />

q()<br />

t<br />

⎟<br />

L t<br />

L t<br />

⎟ B<br />

⎜ i ⎟ ⎝ i ⎠ ⎝i⎠ ⎜ L ⎟<br />

⎝ dt ⎠<br />

beschreibt Dynamik<br />

⎛u() q()<br />

C t ⎞ ⎛u t ⎞<br />

y = C⎜ + ⎜<br />

()<br />

q()<br />

t<br />

⎟<br />

L t<br />

⎟ D<br />

⎝ i ⎠ ⎝ i ⎠<br />

Ausdrücken der gewünschten NW-<br />

Größe durch Zustände <strong>und</strong> Quellen<br />

2006-04-11 42


Zustandsbeschreibung (Herleitung 1)<br />

� Aus Kirchhoffschen Gleichungen folgte nach Wahl eines Baumes:<br />

⎛−MB⎞ ⎛ 1 ⎞<br />

UZ = ⎜ ⎟UB<br />

IZ = V<br />

⎝ 1<br />

⎜ ⎟I<br />

⎠<br />

⎝−KV⎠ � Annahme:<br />

– alle Kondensatoren in Baumzweigen <strong>und</strong><br />

– alle Spulen in Verbindungszweigen liegen<br />

– Widerstände <strong>und</strong> Quellen in Baum- <strong>und</strong> Verbindungszweigen erlaubt<br />

� Aufteilung der Spannungs- <strong>und</strong> Stromvektoren<br />

⎛UVL ⎞<br />

⎛IVL ⎞<br />

⎜ ⎟<br />

= ⎜<br />

U<br />

⎜ ⎟<br />

VR<br />

U ⎟<br />

⎜<br />

IVR<br />

Z<br />

I ⎟<br />

Z =<br />

⎜U⎟ ⎜ ⎟<br />

BC<br />

IBC<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝UBR ⎠<br />

⎝IBR ⎠<br />

2006-04-11 43


Zustandsbeschreibung (Herleitung 2)<br />

� Aufstellen der Kirchhoffschen Gleichungen <strong>und</strong><br />

Elementebeziehungen in einem Gleichungssystem<br />

(Aufteilung der Maschenmatrix in 4 Teilmatrizen)<br />

⎛ 1 Mb11 Mb12<br />

⎞<br />

⎜ ⎟⎛ ⎞ ⎛ ⎞<br />

⎜<br />

1 M VL<br />

b21 M<br />

U 0<br />

b22<br />

⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

T T<br />

⎜ −M − ⎟⎜<br />

VR<br />

b11 Mb21 1 U<br />

⎟ ⎜<br />

0<br />

⎟<br />

⎜ T T ⎟⎜ − −<br />

⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜<br />

Mb12 Mb22 1 UBC<br />

0<br />

⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜ d<br />

⎟⎜<br />

UBR ⎟ = ⎜<br />

0<br />

⎟<br />

⎜−1 L<br />

⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟ 1<br />

⎜<br />

dt<br />

IVL<br />

EU<br />

⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜ −1<br />

R<br />

⎟⎜ IVR ⎟ ⎜EU2⎟ ⎜<br />

d<br />

⎟⎜ I ⎟ ⎜ ⎟<br />

BC EI3<br />

⎜ C −1 ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜ dt<br />

⎟⎝ I ⎟<br />

BR ⎠ ⎝EI4⎠ ⎜<br />

−<br />

⎟<br />

⎝ G 1⎠<br />

Elimination aller Variablen außer den Zustandsvariablen<br />

2006-04-11 44


Zustandsbeschreibung (Herleitung 3)<br />

� Zeile 1 zu Zeile 5, Zeile 2 zu Zeile 6, Zeile 3 zu Zeile 7 <strong>und</strong> Zeile 4<br />

zu Zeile 8 addieren<br />

⎛1 Mb11 Mb12<br />

⎞<br />

⎜ ⎟⎛ ⎞ ⎛<br />

⎜<br />

1 Mb21 M<br />

U<br />

22<br />

VL 0 ⎞<br />

b<br />

⎟⎜ ⎟ ⎜<br />

T T<br />

⎜ − − ⎟⎜<br />

U<br />

11 21<br />

VR ⎟ ⎜<br />

0<br />

⎟<br />

Mb Mb 1<br />

⎟<br />

⎜ T T ⎟<br />

− −<br />

⎜ ⎟ ⎜<br />

⎜<br />

Mb12 Mb22 1 UBC<br />

0 ⎟<br />

⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜ d<br />

⎟⎜ UBR ⎟ = ⎜<br />

0<br />

⎟<br />

⎜ Mb11 Mb12 L<br />

⎟⎜ ⎟ ⎜ 1<br />

⎜<br />

dt<br />

IVL<br />

E ⎟ U<br />

⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜ Mb21 Mb22 R ⎟⎜ IVR ⎟ ⎜EU2⎟ ⎜<br />

d<br />

⎟⎜ ⎟<br />

T T I ⎜<br />

⎜ − − ⎟ BC E ⎟<br />

I3<br />

C Mb11 Mb21<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ dt<br />

⎟ ⎟ ⎜<br />

⎝ I ⎜ ⎟<br />

BR ⎠ ⎝E<br />

⎟<br />

I 4 ⎠<br />

⎜ T T<br />

− −<br />

⎟<br />

⎝ G Mb12 Mb22<br />

⎠<br />

2006-04-11 45


Zustandsbeschreibung (Herleitung 4)<br />

� Auffinden eines in sich lösbaren Teilsystems:<br />

⎛ d ⎞<br />

⎜Mb11 Mb12 L<br />

dt<br />

⎟⎛UBC ⎞ ⎛EU1⎞ ⎜ ⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜Mb21 Mb22 R ⎟⎜ UBR ⎟ = ⎜<br />

EU2⎟<br />

⎜ d<br />

⎟⎜ T T I ⎟ ⎜ ⎟<br />

VL<br />

EI3<br />

⎜C −Mb11 −Mb21⎟⎜<br />

⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜ dt<br />

⎟⎝ IVR ⎠ ⎝EI4⎠ ⎜ T T<br />

− − ⎟<br />

⎝ G Mb12 Mb22⎠<br />

2006-04-11 46


Zustandsbeschreibung (Herleitung 5)<br />

� Umsortieren Variablenbezeichnung:<br />

⎛ d<br />

T T ⎞<br />

⎜C −Mb11 −Mb21<br />

dt<br />

⎟⎛UBC ⎞ ⎛EI3⎞ ⎜ ⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜ d<br />

⎟⎜ IVL<br />

⎟ = ⎜<br />

EU1<br />

M ⎟<br />

b11 L Mb12<br />

⎜ dt<br />

⎟⎜U ⎟ ⎜ ⎟<br />

BR EU2<br />

⎜ ⎟⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

⎜<br />

Mb21 Mb22 R<br />

⎟⎝ IVR ⎠ ⎝EI4⎠ ⎜ T T<br />

− − ⎟<br />

⎝ Mb12 G Mb22<br />

⎠<br />

zu eliminieren sind jetzt noch die Baumzweigspannungen der Widerstände <strong>und</strong> die<br />

Verbindungszweigströme der Widerstände<br />

(1)<br />

2006-04-11 47


Zustandsbeschreibung (Herleitung 6)<br />

� Umsortieren Variablenbezeichnung:<br />

⎛Mb22 R ⎞⎛UBR ⎞ ⎛EU2⎞ ⎛Mb21 ⎞⎛UBC<br />

⎞<br />

⎜ ⎟⎜ ⎟ = ⎜ ⎟− T<br />

−<br />

⎜ T<br />

−<br />

⎟⎜<br />

⎟<br />

⎝ G Mb22 ⎠⎝ IVR ⎠ ⎝EI4⎠ ⎝ Mb12<br />

⎠⎝<br />

IVL<br />

⎠<br />

Auflösen nach IVR ⎛Mb22 ⎜<br />

⎝<br />

R ⎞⎛UBR ⎞ ⎛<br />

= −1 T<br />

R+ M<br />

⎟⎜ ⎟ ⎜<br />

b22G Mb22 ⎠⎝ IVR ⎠ ⎝EU2 EU2⎞ ⎛Mb21 −<br />

−1 −M<br />

⎟ ⎜<br />

b22G EI4⎠ ⎝Mb21 ⎞⎛UBC<br />

⎞<br />

−1<br />

T<br />

M<br />

⎟⎜<br />

⎟<br />

b22G Mb12<br />

⎠⎝<br />

IVL<br />

⎠<br />

−1 T<br />

−1<br />

−1 −1<br />

T<br />

( + 22 22 ) ( 2 − 22 4 21UBC − M 22 12 VL )<br />

I = R M G M E M G E −M<br />

G M I<br />

VR b b U b I b b b<br />

Auflösen nach U BR<br />

T −1 T −1<br />

T −1<br />

T<br />

⎛G+ M ⎞⎛ ⎞ ⎛ + ⎞ ⎛ − ⎞<br />

b22 R M U<br />

b22 BR Mb22 R EU2EI4Mb22R Mb21 M 12 ⎛U b<br />

BC<br />

⎞<br />

⎜ ⎟⎜ ⎟ = ⎜ ⎟−<br />

T ⎜ T ⎟⎜<br />

⎟<br />

⎝ G −Mb22 ⎠⎝ IVR<br />

⎠ ⎝ EI<br />

4 ⎠ ⎝ −Mb12<br />

⎠⎝<br />

IVL<br />

⎠<br />

T −1 −1<br />

T −1 T −1<br />

T<br />

( 22 22 ) ( 22 2 4 22 M<br />

21U 12 I )<br />

U = G+ M R M M R E + E − M R + M<br />

BR b b b U I b b BC b VL<br />

2006-04-11 48


Zustandsbeschreibung (Herleitung 7)<br />

� Einsetzen von Gl (2), (3) in (1):<br />

<strong>und</strong> Verwendung der Abkürzungen<br />

dann folgt<br />

( ˆ −1 −1 −1<br />

( UBC −<br />

IVL<br />

) )<br />

⎛ d<br />

⎜C ⎝ dt<br />

− M<br />

⎞⎛UBC<br />

⎞<br />

⎟⎜<br />

⎟ = E<br />

⎠⎝ IVL<br />

⎠<br />

+ M R E −M G E −M<br />

M G M<br />

⎛<br />

⎜M<br />

⎝<br />

d ⎞⎛UBC<br />

⎞<br />

L ⎟⎜<br />

⎟ = E<br />

dt ⎠⎝ IVL<br />

⎠<br />

− Mb G Mb R EU + EI −Mb<br />

T T T<br />

b11 I3b21U2b22I4b21 b22 b12<br />

( ˆ −1 T −1 T −1<br />

T<br />

( R Mb UB+ Mb<br />

I ) )<br />

b11 U11222 2 4 22 21 C 12 VL<br />

−1<br />

T<br />

( b22 b22<br />

)<br />

T −1<br />

( b22 b22<br />

)<br />

Rˆ= R+ M G M<br />

Gˆ= G+ M R M<br />

⎛ d<br />

⎜C dt<br />

⎜<br />

⎜ 0<br />

⎝<br />

⎞<br />

0 ⎟ T −1 ⎛U ⎞ ⎛ − ˆ<br />

BC Mb21 R Mb21 ⎟⎜ ⎟ = ⎜<br />

d ⎜ − −<br />

⎟⎝ I ⎠ ⎝− + ˆ 1 T 1<br />

VL<br />

L<br />

Mb11Mb12G Mb22R Mb21 ⎟<br />

dt ⎠<br />

T T −1 −1<br />

− ˆ<br />

T<br />

M ⎞<br />

b11 Mb21R Mb22G Mb12<br />

⎛UBC ⎞<br />

⎟<br />

−1<br />

⎟⎜<br />

⎟<br />

− ˆ T<br />

Mb12G M 12 ⎠⎝<br />

I<br />

b<br />

VL<br />

⎠<br />

⎛0 + ⎜<br />

⎝1 T ˆ −1 Mb21R −1 −1 − ˆ T<br />

Mb12G Mb22 R<br />

1<br />

0<br />

⎛EU1⎞ T −1 −1<br />

−M<br />

ˆ ⎞<br />

b21 R Mb22G ⎜ ⎟<br />

⎟⎜<br />

EU<br />

2 ⎟<br />

−1<br />

−M<br />

ˆ<br />

b12G<br />

⎟⎜ ⎟<br />

⎠<br />

EI3<br />

⎜ ⎟<br />

⎝EI4⎠ 2006-04-11 49


Zustandsbeschreibung – Alternative Betrachtung<br />

� Herausziehen der dynamischen Elemente aus dem <strong>Netzwerk</strong> <strong>und</strong><br />

Formulierung einer geeigneten (Hybrid)-Mehrtordarstellung:<br />

⎛ IC ⎞ ⎛UC ⎞ ⎛EU ⎞<br />

⎜ ⎟ = H1⎜ ⎟+ H2⎜<br />

⎟<br />

⎝UL⎠ ⎝ IL ⎠ ⎝EI ⎠<br />

� Im Falle von Zweitoren sind z.B. eine<br />

sinnvoll<br />

Leitwert- Widerstands- oder Hybriddarstellung<br />

2006-04-11 50


Zustandsbeschreibung (4)<br />

� Besonderheiten bei elektrischen <strong>Netzwerk</strong>en:<br />

– nicht immer können alle Kondensatoren im Baum bzw. alle Spulen in<br />

Verbindungszweigen liegen!<br />

– In den Zustandsgleichungen treten<br />

auch Ableitungen des Eingangssignals auf!<br />

dx() t de() t<br />

= Ax() t + B1e() t + B2<br />

dt dt<br />

de() t<br />

y() t = Cx() t + De 1 () t + D2<br />

dt<br />

Mit x() t = x() t + B e()<br />

t folgt<br />

dx() t<br />

= Ax() t + ( B1+ AB2) e()<br />

t<br />

dt<br />

2<br />

( )<br />

y() t = Cx() t + D + CB e() t + D<br />

1 2 2<br />

de() t<br />

dt<br />

Anfangswerte müssen<br />

die KHG erfüllen<br />

2006-04-11 51


Zustandsbeschreibung - Beispiel<br />

Quelle: Balabanian, Bickart: Electrical Network Theory, Wiley<br />

2006-04-11 52


Zustandsbeschreibung - Beispiel<br />

2006-04-11 53


Zustandsbeschreibung - Deskriptorsysteme<br />

� Die lineare Abhängigkeit zwischen Zustände oder deren<br />

Ableitungen kann man durch sog. Deskriptorsysteme erfassen:<br />

dx() t<br />

E = Ax() t + Be()<br />

t<br />

dt<br />

y() t = Cx() t + De()<br />

t<br />

� Die Matrix E nicht singulär, so erhält man nach Linksmultiplikation<br />

des ersten Gleichung mit E -1 die bekannte Form der<br />

Zustandsbeschreibungen<br />

2006-04-11 54


6. <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />

� Laplace-Transformation<br />

� Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>berechnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>funktion<br />

� Frequenzgang<br />

� Spezielle <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

2006-04-11 1


<strong>Netzwerk</strong>anregungen<br />

� Statt der <strong>Netzwerk</strong>analyse im Zeitbereich (<strong>und</strong> Lösung der<br />

<strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung) können die DGLn auch in den sog.<br />

„Frequenzbereich“ transformiert werden<br />

– Übergang zu algebraischen Gleichungen (im komplexen)<br />

� Abhängig von der <strong>Netzwerk</strong>anregung gibt es verschiedene Verfahren<br />

zur <strong>Netzwerk</strong>analyse<br />

– Periodische Anregung<br />

� Komplexe Wechselstromrechnung<br />

– Nichtperiodische Anregung<br />

� Laplacetransformation<br />

� Fourierintegral<br />

� Hier: Benutzung der Transformation zur Beschreibung des <strong>Netzwerk</strong>es<br />

<strong>und</strong> nicht einer (beliebigen) <strong>Netzwerk</strong>anregung<br />

� Trennung der <strong>Netzwerk</strong>beschreibung von der Signaltheorie<br />

2006-04-11 2


Fourierintegral<br />

� Fourierintegral einer Funktion f(t)<br />

komplexes Amplitudenspektrum der Funktion f(t), meßbar<br />

� Rücktransformation<br />

{ }<br />

Fj ( ω) = FTft () = ∫ ft ()exp−<br />

jωtdt ∞<br />

−∞<br />

∞<br />

−1<br />

1<br />

f( t) = FT { F( jω) } = F( jω)exp jωtdt 2π<br />

∫<br />

−∞<br />

∞<br />

∫<br />

−∞<br />

ft () dt<br />


Laplace-Transformation<br />

� Definition<br />

∞<br />

Abbildung zwischen Originalraum (f(t)) <strong>und</strong> Bildraum (F(s))<br />

� Abbildung einer Zeitfunktion in Funktion in der komplexen Ebene<br />

� Notation:<br />

−st<br />

st<br />

−1<br />

∫ { } ft () = ∫ Fseds ( ) = LT{ Fs ( ) }<br />

Fs ( ) = fte () dt= LTft ()<br />

0<br />

1<br />

2π<br />

j<br />

σ +∞ j<br />

σ −∞ j<br />

Laplace- (Hin) -Transformation Laplace - (Rück) -Transformation,<br />

Umkehrintegral<br />

LT<br />

LT ILT<br />

⎯⎯→ , ft () ⎯⎯→Fs ( ), Fs ( ) ⎯⎯⎯→<br />

ft ()<br />

� Bezeichung: Korrespondenz bezeichnet ein Transformationspaar<br />

f(t) <strong>und</strong> F(s)<br />

2006-04-11 4


Existenz der Transformation<br />

� Bedingung für die Existenz des Integrals<br />

∞<br />

−Re(<br />

st )<br />

∫ ft () e dt<br />

0<br />


Eigenschaften der Laplace-Transformation<br />

∞<br />

−st<br />

−st<br />

∫ { } Fs ( ) = fte () dt= LT{ ft () }<br />

Fs ( ) = fte () dt= LTft ()<br />

0<br />

∞<br />

∫ Konvergenzbereich<br />

−∞<br />

2006-04-11 6


Korrespondenzen Laplace-Transformation<br />

δ(t) 1<br />

2006-04-11 7


Rücktransformation<br />

� Formal mit Hilfe des Integralsatzes von Cauchy<br />

(Q(s) besitzt Singularität bei s 0 ,<br />

F(s) besitzt keine Singularität)<br />

( )<br />

F s sds<br />

Q( s) ds = = 2π<br />

jF s<br />

s−s ! ∫ ! ∫<br />

W W<br />

� <strong>und</strong> dem Residuensatz<br />

1<br />

2π j W<br />

∫!<br />

W<br />

Q( s) ds = 2 j∑R µ<br />

N<br />

π<br />

µ = 1<br />

0<br />

∫!<br />

µ<br />

( )<br />

( )<br />

0<br />

Q s ds = R<br />

µ<br />

2006-04-11 8


Rücktransformation - rechnerisch<br />

� Es folgt für die Rücktransformation<br />

mit<br />

σ +∞ j<br />

1<br />

st<br />

−1<br />

() = ( ) ( )<br />

2π<br />

j ∫ =<br />

σ −∞ j<br />

N<br />

µ = 1<br />

{ }<br />

ft Fseds LT Fs<br />

=<br />

∑<br />

R<br />

µ<br />

( ( )( k ) ( ) )<br />

R = lim F s s−s exp st<br />

µ<br />

s→s k<br />

n−1<br />

1 d<br />

Rµ = lim F s s−s exp st<br />

s→s n−1<br />

k n−1! ds<br />

(<br />

n<br />

( )( ) ( ) )<br />

k<br />

(vorausgesetzt der Integrationsweg in der linken Halbebene mit unendlichem Radius<br />

trägt nichts bei)<br />

2006-04-11 9


Rücktransformation - tabellarisch<br />

� Zerlegung einer Funktion F(s) in Elementarfunktionen, die in einer<br />

Korrespondenzentabelle nachgeschaut werden können<br />

� Im weiteren nur rationale Funktionen<br />

(<strong>Netzwerk</strong>e mit konzentrierten Elementen)<br />

Fs ( ) = ∑<br />

∑<br />

� Partialbruchzerlegung (beachte die Vielfachheit der Pole!)<br />

– Wenn Grad (A) = Grad(B)<br />

m i<br />

as<br />

i = 0 i<br />

n i<br />

bs<br />

i = 0 i<br />

n−1 i<br />

cs<br />

i = 0 i<br />

n i<br />

i = 0 i<br />

As ( ) Cs ( )<br />

Fs ( ) = = α + = α +<br />

Bs ( ) Bs ( )<br />

bs<br />

∑<br />

∑<br />

mit<br />

a<br />

α =<br />

b<br />

n<br />

n<br />

2006-04-11 10


Partialbruchzerlegung<br />

Fs ( )<br />

K K K1n<br />

L<br />

s−s s−s s−s 11 12<br />

1<br />

= + + + n1<br />

2<br />

( ) ( )<br />

1 1 1<br />

K K<br />

K<br />

s − s s−s s−s 21 22<br />

2n<br />

L 2 n2<br />

2 ( 2) ( 2)<br />

2<br />

+ + +<br />

L<br />

Kr1 K<br />

K<br />

r2<br />

rn<br />

+ + L<br />

s − s s−s s−s 2<br />

( ) ( )<br />

r r r<br />

(andere K ij entsprechend)<br />

r<br />

n<br />

r<br />

Mit<br />

(Zählergrad < Nennergrad)<br />

( )<br />

K = s−s F s<br />

1<br />

lim ( )<br />

1n11 s→s 1<br />

d<br />

n1<br />

K1n( )<br />

1−1<br />

= lim s−s1 F( s)<br />

s→s1ds L<br />

n −1<br />

d<br />

K11 = ( s−s1) F s<br />

ds<br />

n<br />

1<br />

n1<br />

lim ( )<br />

s→s n1−1<br />

1<br />

2006-04-11 11


Rücktransformation - tabellarisch<br />

� Termweise Rücktransformation (Nutzung der Linearität)<br />

K11 Fs ( ) =<br />

s−s +<br />

K12<br />

s−s + L 2<br />

K1n1<br />

s−s + n1<br />

( ) ( )<br />

1 1 1<br />

K K<br />

K<br />

s − s s−s s−s 21 22<br />

2n<br />

L 2 n2<br />

2 ( 2) ( 2)<br />

2<br />

+ + +<br />

L<br />

Kr1 K<br />

K<br />

r2<br />

rn<br />

+ + L<br />

s − s s−s s−s 2<br />

( ) ( )<br />

r r r<br />

r<br />

n<br />

r<br />

ft ( ) = K exp( st) + K texp( st) + LK( L)exp(<br />

st)<br />

+<br />

11 1 12 1 1n 1<br />

K exp( s t) + K texp( s t) + LK ( L)exp(<br />

s t)<br />

+<br />

21 2 22 2 2n 2<br />

L<br />

K exp( s t) + K texp( s t) + LK ( L)exp(<br />

s t)<br />

r1 r r2 r rn r<br />

1<br />

r<br />

2<br />

2006-04-11 12


Für <strong>Netzwerk</strong>e wichtige Eigenschaften der LT<br />

Verschiebung in der Frequenzebene<br />

� Linearität<br />

� Multiplikation mit einer komplexen Exponentialfunktion im Zeitbereich<br />

bedingt eine Frequenzverschiebung der Laplace-transformierten (auch<br />

als Dämpfungs- oder Modulationssatz bezeichnet)<br />

� Beispiel:<br />

– Sprungfunktion<br />

– Sinusfunktion<br />

( ) LT<br />

αft () + βgt () ⎯⎯→ ( αFs ( ) +<br />

βGs<br />

( ) )<br />

at LT<br />

ft () ⋅e⎯⎯→Fs ( −a)<br />

LT 1<br />

st () ⎯⎯→<br />

s<br />

at LT 1<br />

st () ⋅e⎯⎯→ s−a at LT ωo<br />

ft () = st () ⋅e⋅sin ( ωot)<br />

⎯⎯→ , 2 2<br />

( s− a)<br />

+ ω<br />

a<<br />

0<br />

� Bedeutung: Dämpfung eines Zeitsignals durch Polverschiebung<br />

o<br />

2006-04-11 13


Für <strong>Netzwerk</strong>e wichtige Eigenschaften der LT<br />

Integration<br />

� Integration<br />

t ∞ t<br />

⎧ ⎫<br />

LT ⎨∫f( τ) dτ⎬= ∫∫f(<br />

τ) dτ exp( − st) dt =<br />

⎩0 ⎭ 0 0<br />

� Beachte: f(t) wird für t < 0 nicht betrachtet<br />

� Anfangswerte dürfen aber nicht verloren gehen!<br />

� Beispiel Kondensator (Induktivität analog)<br />

1<br />

uC() t = σ() t uC(0) + ∫ i( τ) dτ<br />

C<br />

t<br />

0<br />

Fs ( )<br />

s<br />

1 1 1<br />

UC( s) = uC(0) +<br />

I( s)<br />

s C s<br />

2006-04-11 14


Für <strong>Netzwerk</strong>e wichtige Eigenschaften der LT<br />

Differentiation, Integration<br />

� bei kausalen Signalen entfällt der linke Signalverlauf (bei Einschaltvorgängen)<br />

� Einschalten des Systems bei t=0, f(t) springt <strong>und</strong> Differenzierbarkeit<br />

nicht gegeben.<br />

� Ansatz: partielle Integration von (f für t>0 differenzierbar!)<br />

∞ ∞<br />

⎛df () t ⎞ −st −st ∞<br />

−st<br />

⎜ e dt= fte () + s fte () dt<br />

dt<br />

⎟<br />

⎝ ⎠ 14243<br />

14243<br />

∫ ∫<br />

0<br />

0<br />

f (0)<br />

0<br />

df () t LT<br />

⎯⎯→sF( s) − f (0)<br />

dt<br />

sF ( s )<br />

Differentiationssatz<br />

(einseitige LT)<br />

Höhere Ableitung (fortgesetzte Anwendung des Differentiationssatzes)<br />

Bedingung:<br />

−st fte () →0 fürt→∞, st<br />

daher f () t e 0<br />

−<br />

dft d ft d ft dft<br />

sFs ( ) s .. s s f(0)<br />

dt dt dt dt<br />

n<br />

() LT<br />

⎯⎯→ n<br />

n<br />

−<br />

n−1 ()<br />

n−1 −<br />

n−2<br />

()<br />

n−2<br />

−<br />

n−2 ()<br />

−<br />

n−1<br />

t= 0 t=<br />

0<br />

t = 0<br />

t =∞ =<br />

2006-04-11 15


6. <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />

� Laplace-Transformation<br />

� Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>berechnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>funktion<br />

� Frequenzgang<br />

� Spezielle <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

2006-04-11 16


Transformation der Tableaugleichungen<br />

� Aus Kapitel 3: Gleichungssystem zur Berechnung eines <strong>Netzwerk</strong>es<br />

(mit Gleichgrößen)<br />

⎛K 0⎞ ⎛0⎞ ⎜ ⎟⎛ Iz ⎞ ⎛ Iz<br />

⎞<br />

0 M = =<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟⎜ ⎟ T⎜ ⎟ 0<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟ Uz Uz<br />

⎜ ⎟<br />

⎝AB⎠ ⎝E⎠ � Das Gleichungssystem kann wegen der Linearität <strong>und</strong> Zeitinvarianz in<br />

den Frequenzbereich transformiert werden<br />

� Offen: Was passiert mit den Schaltelementen?<br />

2006-04-11 17


Elementebeziehungen: Widerstände, Quellen<br />

� Lineare <strong>Netzwerk</strong>elemente werden durch 2 z lineare Gleichungen<br />

beschrieben<br />

I z<br />

R<br />

U z<br />

Beschreibende Gleichungen<br />

(i Elementeindex)<br />

( ) ⎛ ⎞ Iz<br />

A B ⎜ ⎟ = E<br />

⎝Uz⎠ I z<br />

Vektor E enthält die<br />

Erregungen (Quellen)<br />

E enthält alle<br />

bekannten Größen!<br />

RIzi − U zi<br />

= 0 I + U = U I + 0U<br />

= I<br />

U z<br />

U q<br />

0 zi zi qi<br />

I z<br />

U z<br />

I q<br />

zi zi qi<br />

2006-04-11 18


Elementebeziehungen: Kondensatoren, Spulen<br />

� Lineare <strong>Netzwerk</strong>elemente werden durch 2 z lineare Gleichungen<br />

beschrieben<br />

I z<br />

Beschreibende Gleichungen<br />

(i Elementeindex)<br />

Zeitbereich<br />

Frequenzbereich<br />

d<br />

izi () t − C uzi() t = 0<br />

dt<br />

C<br />

U z<br />

I s CsU s u<br />

I z<br />

L<br />

U z<br />

d<br />

L izi () t − uzi() t = 0<br />

dt<br />

zi ( ) − zi( ) = − zi(0)<br />

LsIzi s − Uzi s = izi<br />

( ) ( ) (0)<br />

2006-04-11 19


Berücksichtigung der Anfangswerte – Zeit- u. Frequenzbereich<br />

� Es gibt verschiedene Möglichkeiten Anfangswerte bei der<br />

Schaltungsanalyse zu berücksichtigen<br />

1 2 1 2<br />

Beachte:<br />

Quellen werden<br />

erst bei t<br />

≥ 0<br />

wirksam<br />

2006-04-11 20


Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />

� Betrachtet man nur das Übertragungsverhalten eines <strong>Netzwerk</strong>es<br />

(Impulsantwort), so nimmt man verschwindende Anfangswerte<br />

der Zustandsgrößen an (keine Energie im <strong>Netzwerk</strong> gespeichert)<br />

� Ersetzen der dynamischen Elemente durch komplexe Widerstände<br />

(Impedanzen, Admittanzen)<br />

C<br />

� Transformation der Quellen in den Frequenzbereich<br />

Anfangswerte treten als Quellen auf!<br />

1<br />

sC<br />

L sL<br />

� Das in den Frequenzbereich transformierte <strong>Netzwerk</strong> kann wie ein<br />

<strong>Netzwerk</strong> aus ohmschen Widerständen <strong>und</strong> Quellen behandelt<br />

werden!<br />

2006-04-11 21


Transformation der Tableaugleichungen<br />

� Zusammenfassung der Transformation der <strong>Netzwerk</strong>elemente in den<br />

Frequenzbereich <strong>und</strong> Berücksichtigung der Anfangswerte:<br />

⎛ K 0 ⎞ ⎛ 0 ⎞<br />

⎜ ⎟⎛ Iz ⎞ ⎛ Iz<br />

⎞<br />

0 M = =<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟⎜ ⎟ T⎜ ⎟<br />

0<br />

⎝ ⎠ ⎝ ⎠<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ + + ⎟ Uz Uz<br />

⎜ + + ⎟<br />

⎝A0s A1 B0s B1⎠ ⎝E A0vC(0) B0il(0) ⎠<br />

� Wegen der Linearität folgt für die Lösung der Zweigvariablen das<br />

Überlagerungsprinzip (vgl. oben)<br />

⎛ 0 ⎞ ⎛0⎞ ⎛ 0 ⎞<br />

⎛ Iz<br />

⎞ −1⎜ ⎟ −1⎜ ⎟ −1<br />

= = +<br />

⎜ ⎟<br />

⎜ ⎟ T 0 T 0 T 0<br />

⎝U⎠ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ ⎟<br />

z ⎜ + + ⎟ ⎜ ⎟ ⎜ + ⎟<br />

⎝E A0vC(0) B0il(0) ⎠ 14243 ⎝E⎠ 14444244443<br />

⎝A0vC(0) B0il(0) ⎠<br />

Nullzustandslösung Nulleingangslösung<br />

2006-04-11 22


Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichungen für Impulsantwort (s. Kap. 5)<br />

n n−1 m m−1<br />

d y() t d y() t d δ() t d δ()<br />

t<br />

n + n n−1 + n 1 0 = m + − m m−1<br />

+ m−1<br />

0<br />

a a ... a y( t) b b ... b δ ( t)<br />

dt dt dt dt<br />

bzw. Zustandsmodell<br />

dx() t<br />

= Ax() t + Be()<br />

t<br />

dt<br />

y() t = Cx() t + De()<br />

t<br />

� Zur Transformation in Frequenzbereich wird Linearität <strong>und</strong><br />

Zeitinvarianz genutzt<br />

� <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung in Frequenzebene<br />

sX( s) − x(0) = AX( s) + BE(<br />

s)<br />

Y( s) = CX( s) + DE(<br />

s)<br />

Beachte:<br />

Anfangswert mit enthalten<br />

2006-04-11 23


Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>funktion ist für <strong>Netzwerk</strong>e mit konzentrierten Elementen eine<br />

gebrochen rationale Funktion in s (verschwindende AW)<br />

n n−1 m m−1<br />

d y() t d y() t d δ() t d δ()<br />

t<br />

an + an 1 ... a 1 0y( t) bm bm 1 ... b 1<br />

0 ( t)<br />

n − + = + δ<br />

n m − +<br />

− m−<br />

dt dt dt dt<br />

Fs ( ) = ∑<br />

∑<br />

m i<br />

as<br />

i = 0 i<br />

n i<br />

bs<br />

i = 0 i<br />

� Koeffizienten hängen von den Bauelementewerten ab<br />

� Beispiel eines nichtrational gebrochenen Elementes Verzögerungsglied<br />

gt () δ ( t t)<br />

Dirac entspricht<br />

der „1“ im<br />

Frequenzbereich<br />

= − 0 Gs = −st0<br />

( ) exp( )<br />

dx() t<br />

= Ax() t + Be()<br />

t<br />

dt<br />

y() t = Cx() t + De()<br />

t<br />

(<br />

−1<br />

( ) )<br />

Y( s) = C s1− A B+ D E(<br />

t)<br />

2006-04-11 24


6. <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />

� Laplace-Transformation<br />

� Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>berechnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>funktion<br />

� Frequenzgang<br />

� Spezielle <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

2006-04-11 25


Nulleingangs- <strong>und</strong> Nullzustandslösung<br />

� Lösung der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung bestand aus<br />

Nullzustands- <strong>und</strong> Nulleingangslösung<br />

LT(Gesamtlösung) = LT(Nullzustandslösung)+LT(Nulleingangslösung)<br />

� Mit Faltungssatz folgt für Nullzustandslösung<br />

LT(Nullzustandslösung)= LT(Übertragungsfunktion) ! LT(Eingangsfunktion)<br />

mit transformierter Impulsantwort<br />

LT(Übertragungsfunktion)<br />

2006-04-11 26


<strong>Netzwerk</strong>berechnung Überblick<br />

2006-04-11 27


<strong>Netzwerk</strong>berechnung - Methodik<br />

� Zweigstromanalyse<br />

� Knotenspannungsanalyse<br />

� Maschenstromanalyse<br />

� Jeweils Transformation der Gleichungen in den Frequenzbereich<br />

� Anfangswerte in die für die Analyseart geeignete Quelle umwandeln<br />

– Knotenspannungsanalyse -> Stromquelle<br />

– Maschenstromanalyse -> Spannungsquelle<br />

– Anfangswerte gehen in den Erregungsvektor ein (rechte Seite)<br />

Y( s) U( s) = I ( s)<br />

+ I<br />

Q AW<br />

Lösung eines Polynomgleichungssystems<br />

in s<br />

2006-04-11 28


Berechnung einzelner <strong>Netzwerk</strong>größen<br />

� Am Beispiel Knotenspannungsanalyse<br />

Y( s) U( s) = I ( s) + I = I ( s)<br />

Q AW E<br />

Berechnung der Knotenspannung U i (s)<br />

� Benutzung der Cramerschen Regel<br />

⎛y11 L y1i− 1 I1y1i+ 1 L y1n<br />

⎞<br />

⎜<br />

1 y21 y2i 1 I2y2i 1 y<br />

⎟<br />

2n<br />

Ui( s)<br />

det⎜<br />

L − + L<br />

=<br />

⎟<br />

det Y(<br />

s)<br />

⎜ M M M M ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

y L y I y L<br />

y<br />

⎝ n1 ni− 1 n ni + 1<br />

nn ⎠<br />

� Typischerweise enthält der Stromvektor nur wenige Einträge<br />

� Man erhält rationale Funktionen in s als Lösungen<br />

2006-04-11 29


Determinantenberechnung<br />

� Laplacescher Entwicklungssatz, Kofaktorformel<br />

n<br />

i+ k<br />

det A = ∑aC<br />

mit C = ( −1) detM<br />

ik ik<br />

i = 1<br />

ik ik<br />

M ik bezeichnet die Untermatrix, die durch Streichen der Zeile i <strong>und</strong><br />

Spalte k aus A ensteht<br />

Eingangsleitwert (Stromquelle in Knoten 1) ⎛y22 L y2n⎞<br />

I1 y12 y1<br />

det<br />

⎜ ⎟<br />

⎛ L n ⎞<br />

⎜<br />

M M<br />

⎟<br />

⎜<br />

1 0 y22 y<br />

⎟ ⎜<br />

2n yn2y ⎟<br />

nn<br />

U1( s) det⎜<br />

L<br />

= ⎟ = I<br />

⎝ ⎠<br />

1<br />

det Y( s) ⎜M M M ⎟ det Y(<br />

s)<br />

⎜ ⎟<br />

0 y L<br />

y<br />

⎝ n2nn⎠ 2006-04-11 30


6. <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />

� Laplace-Transformation<br />

� Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>berechnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>funktion<br />

� Frequenzgang<br />

� Spezielle <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

2006-04-11 31


<strong>Netzwerk</strong>funktion<br />

� <strong>Netzwerk</strong>beschreibung<br />

Quellenvektor<br />

Y( s) U( s) = I ( s)<br />

+ I<br />

⎛Is ( ) ⎞<br />

⎜<br />

0<br />

⎟<br />

( s)<br />

= ⎜ ⎟<br />

⎜ M ⎟<br />

⎜ ⎟<br />

⎝ 0 ⎠<br />

Q AW<br />

Gesucht: Übertragungsverhalten von I nach U 2<br />

I<br />

Q<br />

( )<br />

U = H s I s + H H K H I<br />

2 ( ) ( ) 1 2<br />

n AW<br />

H ist als <strong>Netzwerk</strong>funktion (in s) definiert. Sie beschreibt das<br />

Übertragungsverhalten von I nach U2 � Die <strong>Netzwerk</strong>funktion ist die Laplacetransformierte der Impulsantwort<br />

2006-04-11 32


Arten von <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

� Ursache <strong>und</strong> Wirkung werden an einem Tor betrachtet<br />

– Eingangsimpedanz (driving point impedance), -admittanz<br />

U<br />

I<br />

Zs ( )<br />

Ys ( )<br />

eingeprägter Strom eingeprägte Spannung<br />

Us ( )<br />

Zs ( ) =<br />

Is ( )<br />

U<br />

I<br />

Is ( )<br />

Ys ( ) =<br />

Us ( )<br />

2006-04-11 33


Arten von <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

� Ursache <strong>und</strong> Wirkung befinden sich an verschiedenen Toren<br />

U<br />

I<br />

– Übertragungsfunktionen<br />

I L<br />

U L<br />

U<br />

Transferimpedanz Transferadmittanz<br />

UL( s)<br />

IL( s)<br />

Is ( )<br />

Us ( )<br />

Spannungsübertragung Stromübertragung<br />

UL( s)<br />

IL( s)<br />

Us ( )<br />

Is<br />

( )<br />

I<br />

I L<br />

U L<br />

2006-04-11 34


Eigenschaften von <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

� Koeffizienten der Übertragungsfunktion sind reell, da sie nur von den<br />

Werten der <strong>Netzwerk</strong>elemente abhängen<br />

� Somit ist die <strong>Netzwerk</strong>funktion reell, wenn s reell ist<br />

� Daraus folgt<br />

Für s = j ω gilt damit<br />

Fs ( *) = F*( s)<br />

F( − jω) = F *( jω)<br />

1<br />

Re ( F( − jω) ) = Re ( F( jω) ) = ( F( jω) + F( −jω)<br />

)<br />

2<br />

1<br />

−jIm F( − j ) = jIm F( j ) = F( j ) −F( −j<br />

)<br />

2<br />

F( jω) = F( −jω)<br />

( ω ) ( ω ) ( ω ω )<br />

( F( j ) ) =− ( F( −j<br />

) )<br />

ϕ ω ϕ ω<br />

Realteil gerade Funktion<br />

Imaginärteil ungerade Fkt.<br />

Betrag gerade Funktion<br />

Phase ungerade Funktion.<br />

� Pole bzw. Nullstellen sind entweder reell oder konjugiert komplex<br />

2006-04-11 35


Eigenschaften von <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

� Faktorisierung in Nullstellen <strong>und</strong> Pole<br />

∑<br />

m i<br />

Ps ( ) ps<br />

i= 0 i s−s01 s −s02 K s −s0m<br />

= = =<br />

n<br />

Q s i<br />

∑ qs<br />

s −sp1 s−sp2 K s−spn i = 0 i<br />

( )( ) ( )<br />

Fs ( )<br />

K<br />

( ) ( )( ) ( )<br />

Vorfaktor K <strong>und</strong> Lage der Pole <strong>und</strong><br />

Nullstellen (einschließlich Vielfachheit)<br />

beschreiben F vollständig<br />

� Q(s) heißt charakteristisches Polynom<br />

� Nullstellen von Q(s) sind die Eigenwerte bzw.<br />

Eigenschwingungen des <strong>Netzwerk</strong>es<br />

2006-04-11 36


Zweipolfunktionen<br />

� <strong>Netzwerk</strong> ohne gesteuerte Quellen<br />

� Matrixeinträge z.B. bei Maschenstromanalyse sind von der Form<br />

Z = jωL + R +<br />

ij ij ij<br />

1<br />

jωC � Somit gilt für eine Eingangsimpedanz<br />

Ps ( ) 1 P ( s)<br />

( ) ( )<br />

2n<br />

Zs ( ) = =<br />

Qs sQ2n−2 s<br />

Grad 2<br />

wenn alle Maschen die drei Elemente enthalten<br />

Gradunterschied 1<br />

� Zeile <strong>und</strong> Spalte 1 von Z können Elemente vom Grad 0,1,2<br />

enthalten, d.h. P ist vom Grad 2n-2, 2n-1, 2n<br />

� somit Gradunterschied zwischen Zähler <strong>und</strong> Nenner +/-1 !<br />

ij<br />

2006-04-11 37


Eingangsimpedanz bei nichtreziproken Schaltungen<br />

� Beispiel Positiv Impedanz Konverter<br />

ZZ<br />

Z ( s) = Z<br />

2 4<br />

E<br />

ZZ 3 5<br />

L<br />

verwendet man für Z 2 -Z 5 Induktivitäten oder Kapazitäten, dann gilt<br />

i<br />

Z ( s) !<br />

s i =−2, −1,<br />

0,1, 2<br />

E<br />

Gradunterschied zwischen Zähler <strong>und</strong> Nenner größer als 1 möglich<br />

2006-04-11 38


Pole <strong>und</strong> Nullstellen<br />

� Lage der Nullstellen<br />

– Impedanzen <strong>und</strong> Admittanzen: beide <strong>Netzwerk</strong>funktionen dürfen keine<br />

anklingenden Lösungen haben Z(s)=1/Y(s), also keine Nullstellen in der<br />

rechten Halbebene<br />

– Zweitorübertragungsfunktionen: beliebig in der komplexen Ebene<br />

(konjugiert komplex oder reell)<br />

� Lage der Pole<br />

– Aus der Partialbruchzerlegung <strong>und</strong> der Korrespondenz<br />

folgt:<br />

at LT 1<br />

st () ⋅e⎯⎯→ s−a Pole müssen in der linken Halbebene liegen (Re(a)


Pole <strong>und</strong> Nullstellen<br />

� Betrag der Funktion<br />

s − 2<br />

Gs ( ) =<br />

( s + 1− 2 j)( s + 1+ 2 j)<br />

Betrag auf imaginärer Achse von s<br />

2006-04-11 40


Übertragungsnullstellen<br />

� Interpretation <strong>und</strong> Erzeugung von Übertragungsnullstellen<br />

� Serienschwingkreis L 2 C 2 erzeugt bei ω 2 einen Kurzschluß<br />

� Parallelschwingkreis L 3 C 3 erzeugt bei ω 3 einen Leerlauf<br />

2006-04-11 41


Zweipole <strong>und</strong> Leistungsaufnahme<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e aus R, L, C, Übertrager (mit Selbst- <strong>und</strong> Gegeninduktivität!)<br />

� Nutzung des Tellegenschen Satzes (s.o.)<br />

∑ ∑ ∑ ∑ 0 0<br />

U ( s) I *( s) + U ( s) I *( s) + U ( s) I *( s) + U ( s) I *( s) − U ( s) I *( s)<br />

= 0<br />

k k k k k k k k<br />

Wider − Konden− Spulen Übertrager<br />

stände satoren<br />

bzw. mit den Elementebeziehungen von R, L, C, M<br />

k k k k k k k k kl l k<br />

Wider −<br />

stände<br />

Konden− satoren<br />

k<br />

Spulen k = 1 l = 1<br />

k ≠l<br />

� Die Eingangsimpedanz lautet dann<br />

Quelle<br />

N N<br />

1 1<br />

0 = ∑ RI ( sI ) *( s) + ∑ I( sI ) *( s) + s∑ LI( sI ) *( s) + ∑∑MI( sI ) *( s) −U0(<br />

sI ) 0 *( s)<br />

s C<br />

⎛<br />

1 ⎜ 1 1<br />

Zs ( ) = +<br />

⎜ ∑ RI k k( sI ) k*( s) ∑ Ik( sI ) k<br />

I0( s) I0 *( s) ⎜ Wider − s Konden− Ck<br />

⎝ stände satoren<br />

⎛ ⎞⎞<br />

N N<br />

*( s) + s⎜ +<br />

⎟⎟<br />

⎜ ∑ LI k k( sI ) k*( s) ∑∑MklIl(<br />

sI ) k*(<br />

s)<br />

⎜ ⎟⎟<br />

Spulen k = 1 l = 1<br />

⎟⎟<br />

⎝ k ≠l<br />

⎠⎠<br />

1<br />

= Fs ( ) + Vs ( ) + sTs ( )<br />

s<br />

Gegeninduktivitäten<br />

F, T <strong>und</strong> V reell <strong>und</strong> nichtnegativ, da Koeffizienten reell <strong>und</strong> > 0 sind<br />

2006-04-11 42


Zweipole <strong>und</strong> Leistungsaufnahme<br />

� Somit<br />

1<br />

Zs ( ) = Fs ( ) + Vs ( ) + sTs ( )<br />

s<br />

bzw. in analoger Vorgehensweise<br />

Ys = Fs+ Vs+ sTs<br />

s<br />

� Mit s = σ + jωfindet<br />

man<br />

* 1<br />

( ) ( ) ( ) ( )<br />

*<br />

σ<br />

Re( Zs ( )) = Fs ( ) + Vs ( ) + σTs<br />

( )<br />

2 2<br />

σ + ω<br />

<strong>und</strong> weiter<br />

Re( Zs ( )) ≥ 0 für σ ≥ 0<br />

2006-04-11 43


Passive Zweipole<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e aus R, L, C bilden die Klasse der passiven Zweipole<br />

� Im Mittel nehmen diese <strong>Netzwerk</strong>e nur Energie auf<br />

� Eine Impedanzfunktion (Admittanzfunktion) ist aus R, L, C, M<br />

realisierbar, genau dann wenn sie eine positive Funktionen H(s)<br />

Es folgt:<br />

* *<br />

H ( s) = H( s )<br />

Re ( ) ≥ 0 für Re ≥ 0<br />

( Hs) ( s)<br />

� H(s) hat weder Pole noch Nullstellen für Re(s)>0<br />

( )<br />

� Re H( jω) ≥<br />

0 für jω<br />

die keine Polstellen sind<br />

� Polstellen auf der imaginären Achse einfach<br />

� 1/H(s) existiert für Re(s)>0 <strong>und</strong> ist positiv<br />

2006-04-11 44


LC Zweipole<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e aus L, C<br />

1 σ ⎛ 1 ⎞<br />

Zs ( ) = Vs ( ) + sTs ( ) = σT+ V+ jω⎜T− V<br />

2 2 2 2 ⎟<br />

s<br />

σ + ω ⎝ σ + ω ⎠<br />

� besitzt nur einfache Pole <strong>und</strong> Nullstellen auf der imaginären Achse<br />

� Darstellbar durch<br />

mit positiven Entwicklungskoeffizienten<br />

� Z(s) ist eine ungerade Funktion<br />

� Für s = jωrein<br />

imaginär<br />

dZ( jω)/ j<br />

�<br />

> 0<br />

dω<br />

s = σ + jω<br />

ν<br />

ν ν ω<br />

r 1 2As<br />

= 0 + ∑ +<br />

2 2<br />

s = 1 s +<br />

Zs ( ) A sA<br />

∞<br />

Pol bei 0<br />

Zweipolfunktion mit 4 Polen <strong>und</strong> 3 Nullstellen<br />

Pol bei unendlich<br />

2006-04-11 45


RC Zweipole RL Zweipole<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e aus R, C<br />

ν<br />

ν ν<br />

positive Entwicklungskoeff.<br />

σ<br />

r D0D Zs ( ) = D∞+<br />

+ ∑ s = 1 s+<br />

r Dν<br />

'<br />

Ys ( ) = sD∞'+ D0'+<br />

∑<br />

ν = 1 s + ν ' σ<br />

� besitzt einfache, alternierende<br />

Pole <strong>und</strong> Nullstellen auf der<br />

nichtpositiv reellen Achse<br />

(einschließlich Unendlich)<br />

� kein Nullstelle am Nullpunkt <strong>und</strong><br />

keine Pol bei Unendlich<br />

� Z(s) monoton fallend für reelles s<br />

σ<br />

σ <<br />

dZ(<br />

)<br />

0<br />

d<br />

� <strong>Netzwerk</strong>e aus R, L<br />

r Bs ν<br />

∑<br />

Zs ( ) = B0+ + sB∞<br />

ν = 1 s + ν σ<br />

r B0' Bν'<br />

Ys ( ) = + ∑ + B∞'<br />

s ν = 1 s+<br />

ν '<br />

positive Entwicklungskoeff.<br />

� besitzt einfache, alternierende Pole<br />

<strong>und</strong> Nullstellen auf der nichtpositiv<br />

reellen Achse (einschließlich<br />

Unendlich)<br />

� kein Pol am Nullpunkt <strong>und</strong> keine<br />

Nullstelle bei Unendlich<br />

� Z(s) monoton steigend für reelles s<br />

σ<br />

σ<br />

σ ><br />

dZ(<br />

)<br />

0<br />

d<br />

2006-04-11 46


6. <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />

� Laplace-Transformation<br />

� Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>berechnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>funktion<br />

� Frequenzgang<br />

� Spezielle <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

2006-04-11 47


Eigenschaften von <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

� Auswertung auf der imaginären Achse s = j ω beschreibt den<br />

Frequenzgang eines <strong>Netzwerk</strong>es<br />

m n<br />

F( jω) = log( K) + log( jω −s ) − log( jω −s<br />

)<br />

dB<br />

∑<br />

∑<br />

m<br />

a<br />

i= 0 i<br />

i<br />

jω jω −s01 jω −s02 K jω −s0m<br />

n i<br />

b( )<br />

i 0 i jω<br />

=<br />

ω − p1 ω − p2 K<br />

ω − pn<br />

( ) ( )( ) ( )<br />

F( jω) = = K<br />

( j s )( j s ) ( j s )<br />

∑ ∑<br />

0i<br />

pi<br />

i= 1 i=<br />

1<br />

m n<br />

( ) 0<br />

∑ ∑<br />

arg F( jω) = arg( K) + arg( jω −s ) − arg( jω −s<br />

)<br />

i pi<br />

i= 1 i=<br />

1<br />

2006-04-11 48


Eigenschaften von <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

� Übertragungsmaß g<br />

F( jω) = exp( − g( ω)) = exp( −a( ω) − jb(<br />

ω))<br />

a heißt Dämpfung <strong>und</strong> b die Phase<br />

Maßeinheit Neper (Np) Maßeinheit Dezibel (dB)<br />

=− ( )<br />

a( ω) =−20log<br />

( F( jω)<br />

)<br />

a( ω) ln F( jω)<br />

2006-04-11 49


Wichtige Frequenzgänge<br />

2006-04-11 50


<strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

� 1. Ordnung<br />

– Allgemeine Form (s p < 0 für Stabilität)<br />

Tiefpaß<br />

Hochpaß<br />

Allpaß<br />

� 2. Ordnung<br />

– Allgemeine Form<br />

s<br />

p<br />

Hs ( ) = H0 s+ sp<br />

( )<br />

s<br />

Hs = H0 s+ sp<br />

s − s<br />

p<br />

Hs ( ) = H0 s+ sp<br />

s−s Hs ( ) = K<br />

s − s<br />

( s −s )( s −s<br />

)<br />

Hs ( ) = K<br />

s s s s<br />

01 02<br />

( − p1)( − p2)<br />

0<br />

p<br />

Nur relle Pole bzw.<br />

Nullstellen möglich!<br />

2006-04-11 51


Hs ( ) =<br />

<strong>Netzwerk</strong>funktionen 2. Ordnung<br />

Tiefpaß H0sp Hochpaß<br />

Hs ( ) =<br />

2<br />

2<br />

s + d s s+ s<br />

2<br />

p p<br />

Bandpaß Bandsperre Allpaß<br />

H s s<br />

0<br />

2<br />

s + d sp s+ sp<br />

p<br />

2<br />

Hs ( ) =<br />

0<br />

(<br />

2<br />

)<br />

2<br />

+ p<br />

H s s<br />

2<br />

s + d sp s+ sp<br />

2<br />

Hs ( ) =<br />

Hs ( ) =<br />

0<br />

Hs<br />

2<br />

s + d sp s+ sp<br />

0<br />

(<br />

2<br />

)<br />

2<br />

− p + p<br />

H s d s s s<br />

2<br />

s + d sp s+ sp<br />

2<br />

2<br />

2006-04-11 52<br />

2


Frequenzgangtransformation<br />

� Veränderung des Frequenzganges durch Transformationen in der<br />

komplexen Ebene<br />

� Transformation der komplexen Variablen s in den<br />

<strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

� Führt zu Transformation des <strong>Netzwerk</strong>s!<br />

� Ziel der Transformation<br />

– Verschiebung von Eckfrequenzen<br />

– Umwandlung von Filtertypen<br />

� Vorteile<br />

– Nur Entwurf eines Tiefpasses notwendig<br />

2006-04-11 53


Frequenznormierung<br />

� Skalierung der Frequenzachse<br />

s<br />

sn<br />

=<br />

ω<br />

führt auf eine Skalierung der Bauelementewerte<br />

Rn= R<br />

Cn = Cωn<br />

L = Lω<br />

� Beispiel Tiefpaß<br />

1<br />

Hs ( ) =<br />

1+<br />

RCs<br />

1 1<br />

Hs ( ) = =<br />

C 1+<br />

RC s<br />

+ R snωn ω<br />

1 n n n<br />

n<br />

n<br />

n n<br />

Eckfrequenz<br />

ω =<br />

ω<br />

1<br />

3dB<br />

RC<br />

3dB<br />

1 1<br />

= =<br />

RC RCω<br />

n n<br />

2006-04-11 54


Frequenzgangtransformation in der Schaltung<br />

2006-04-11 55


Beispiel<br />

2006-04-11 56


6. <strong>Netzwerk</strong>e im Frequenzbereich<br />

� Laplace-Transformation<br />

� Transformation der <strong>Netzwerk</strong>differentialgleichung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>berechnung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>funktion<br />

� Frequenzgang<br />

� Spezielle <strong>Netzwerk</strong>funktionen<br />

2006-04-11 57


Allpäße <strong>und</strong> Minimalphasige <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Allpaß<br />

– Eine Übertragungsfunktion heißt Allpass, wenn sie nur eine<br />

Phasenverzerrung bewirkt, ihr Betrag aber frequenzunabhängig ist<br />

PA( s)<br />

As ( ) =<br />

P ( −s)<br />

� Minimalphasige Übertragungsfunktion<br />

A<br />

– Eine Übertragungsfunktion wird minimalphasig genannt, wenn sie keine<br />

Nullstellen in der rechten Halbebene besitzt<br />

2006-04-11 58


Minimalphasige <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Zerlegung einer<br />

Übertragungsfunktion in<br />

zwei Anteile<br />

– Minimalphasiges System<br />

– Allpaß<br />

Ps ( ) PM( s) PA( s) PM( s) PA( −s)<br />

PA( s)<br />

As ( ) = = =<br />

!<br />

Qs ( ) Qs ( ) Qs ( ) P(` −s)<br />

A<br />

2006-04-11 59


7. <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />

� Aufgabenstellung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>arten<br />

� Realisierung von Eintorfunktionen<br />

� Kaskadenentwurf<br />

� Approximation<br />

2006-04-11 1


Filterspezifikationsmöglichkeiten<br />

� Für den Entwurf einer Filterschaltungen können verschiedene<br />

Spezifikationen gegeben sein<br />

– Zeitbereich<br />

� Einschwingzeit<br />

� Überschwingen<br />

– Frequenzbereich (Mindestanforderungen)<br />

� Betragsverlauf<br />

� Phasenverlauf<br />

� Phasenverzerrung<br />

2006-04-11 2


Filterspezifikation<br />

� Beim Entwurf von Filtern wird meist ein Toleranzschema für den<br />

Betrag des Frequenzverlaufes vorgegeben<br />

� z.B.<br />

– Maximale Dämpfung<br />

im Durchlaßbereich<br />

– Eckfrequenz des<br />

Durchlaßbereiches<br />

– Minimale Dämpfung<br />

im Sperrbereich<br />

– Eckfrequenz des<br />

Sperrbereiches<br />

� Zusätzlich werden nur bestimmte Bauelemente zugelassen<br />

– R, L, C<br />

– R, C, OPV, etc.<br />

2006-04-11 3


7. <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />

� Aufgabenstellung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>arten<br />

� Realisierung von Eintorfunktionen<br />

� Kaskadenentwurf<br />

� Approximation<br />

2006-04-11 4


Heute verwendete Technologien<br />

� Heute sind folgende Technologien zur Realisierung von Filtern<br />

im Einsatz<br />

� Einsatz richtet sich nach<br />

– den verarbeiteten Signalfrequenzen<br />

– den Genauigkeitsanforderungen <strong>und</strong> verfügbaren Bauelementen (<strong>und</strong><br />

Wertebereichen)<br />

– Kosten<br />

2006-04-11 5


<strong>Netzwerk</strong>synthese in der Vergangenheit<br />

� Verwendung von R,L,C <strong>und</strong> Übertragern<br />

� Angabe von Realisierbarkeitsbedingungen für <strong>Netzwerk</strong>e, z.B.<br />

wann eine <strong>Netzwerk</strong>funktion ohne Übertrager realisiert werden<br />

kann<br />

� Durch Verwendung aktiver Bauelemente (<strong>und</strong> integrierter<br />

Schaltungen) sind die klassischen Verfahren der <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />

in ihrer gesamten Breite heute kein Allgemeinwissen des<br />

Elektroingenieurs mehr<br />

2006-04-11 6


7. <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />

� Aufgabenstellung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>arten<br />

� Realisierung von Eintorfunktionen<br />

� Kaskadenentwurf<br />

� Approximation<br />

2006-04-11 7


Realisierung von Eintorfunktionen<br />

� Realisierung von Impedanzen oder Admittanzen, durch zwei<br />

<strong>Netzwerk</strong>e, die nur aus zwei verschiedenen Elementetypen<br />

bestehen<br />

– LC<br />

– RL<br />

– RC<br />

2006-04-11 8


Foster-Realisierung bei LC-<strong>Netzwerk</strong>en<br />

� Zu realisieren ist eine LC Zweipolfunktion, z.B. eine Impedanz<br />

� Schritt 1:<br />

– Partialbruchzerlegung<br />

(man erhält die Form ν<br />

)<br />

ω<br />

r 1 2As<br />

Zs ( ) = A0 + ∑ + sA<br />

2 2 ∞<br />

s s +<br />

� Schritt 2<br />

ν = 1 ν<br />

– Interpretation der Terme aus Reihenschaltung von Impedanzen<br />

ν<br />

ν ν ω<br />

r 1 2As<br />

= 0 + ∑ +<br />

2 2<br />

s = 1 s +<br />

Zs ( ) A sA<br />

Kondensator Induktivität<br />

=<br />

1 Parallelschaltung aus<br />

Kondensator <strong>und</strong> Induktivität<br />

L = A∞ C A<br />

0<br />

2Aν 1<br />

Lv= , C =<br />

2 ν<br />

ω<br />

2A<br />

ν<br />

∞<br />

ν<br />

2006-04-11 9


Foster-Realisierung (LC <strong>Netzwerk</strong>e)<br />

� Zu realisieren ist eine<br />

Impedanz Admittanz<br />

Schrittweiser (vollständiger)<br />

Polabbau<br />

Vorgehensweise bei RL <strong>und</strong><br />

RC Schaltungen entsprechend<br />

der Interpretation der<br />

Partialbruchzerlegung<br />

2006-04-11 10


Foster-Realisierung (RC <strong>Netzwerk</strong>e)<br />

� Zu realisieren ist eine<br />

Impedanz Admittanz<br />

Schrittweiser (vollständiger)<br />

Polabbau<br />

2006-04-11 11


Kettenbruchrealisierungen<br />

� Polabbau nicht nur durch Partialbruchzerlegung möglich sondern<br />

auch durch Kettenbrüche<br />

� Die LC-Zweipolfunktion besitzt bei s →∞ einen Pol (Längs-<br />

Induktivität)<br />

� Z2 (s) besitzt dann eine Nullstelle bei s →∞ , also Forsetzung mit<br />

dem Kehrwert Y2 (s)<br />

� Y3 (s) besitzt dann eine Nullstelle bei s →∞<br />

, also Forsetzung mit<br />

dem Kehrwert<br />

� Usw.<br />

r 2As<br />

ν<br />

0 ∑ 2 2 ∞ 2<br />

∞<br />

ν = 1 + ν ω<br />

1<br />

Zs ( ) = A + + sA= Z( s) + sA<br />

s s<br />

Y2( s) = Y3( s) + sA∞' Querkapazität<br />

L<br />

Z 2<br />

2006-04-11 12


Kettenbruchrealisierungen<br />

� Polabbau bei s →∞<br />

entspricht einer Realisierung der<br />

<strong>Netzwerk</strong>funktion durch einen Kettenbruch<br />

� Vorgehensweise bei RC <strong>und</strong> RL-Schaltungen äquivalent<br />

� Alternativen:<br />

r 2As<br />

ν<br />

0 ∑ 2 2<br />

ν = 1 + ν ω<br />

1<br />

Zs ( ) = A<br />

s<br />

+<br />

s<br />

+ sA∞ = sA∞<br />

+<br />

sA∞<br />

'+<br />

1<br />

1<br />

sA∞<br />

''+<br />

sA<br />

– Polabbau auch bei s = 0 möglich<br />

– Polabbau in den Polstellen der jeweiligen Impedanz- bzw.<br />

Admittanzfunktionen<br />

∞<br />

1<br />

''' + ...<br />

2006-04-11 13


7. <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />

� Aufgabenstellung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>arten<br />

� Realisierung von Eintorfunktionen<br />

� Kaskadenentwurf<br />

� Approximation<br />

2006-04-11 14


Vorgehensweise<br />

� Zerlegung einer Übertragungsfunktion in ein Produkt von<br />

Teilübertragungsfunktionen<br />

� Voraussetzungen<br />

H( s) = H ( s) H ( s) H ( s) KH<br />

( s)<br />

1 2 3<br />

– Ausgangsimpedanz des Blockes j ist kleiner als Eingangsimpedanz des<br />

Blockes j+1<br />

Z ( jω) � Z ( jω)<br />

Ausgang, j Eingang, j + 1<br />

n<br />

2006-04-11 15


Elementarbausteine der Kaskadensynthese<br />

� Invertierende <strong>und</strong> nichtinvertierende Verstärkerschaltungen<br />

Hs ( )<br />

=− 2<br />

Z ( s)<br />

Z ( s)<br />

1<br />

Z s<br />

Hs = +<br />

Z s<br />

2(<br />

)<br />

( ) 1<br />

( )<br />

C s + G / C<br />

Hs ( ) =−<br />

C s+ G /<br />

C<br />

1 1 1<br />

2 2 2<br />

1<br />

2006-04-11 16


Elementarbausteine der Kaskadensynthese<br />

� Filter 2. Ordnung<br />

� Tiefpass Bandpass<br />

2<br />

aKG1G2 / C<br />

Hs ( ) =−<br />

s + s G + G (2 − K) / C + GG / C<br />

K<br />

( )<br />

2 2<br />

1 2 1 2<br />

= 1+<br />

R<br />

R<br />

B<br />

A<br />

saG1 / C<br />

Hs ( ) =−<br />

s + 2 sG / C + GG / C<br />

2 2<br />

2 1 2<br />

2006-04-11 17


Bestimmung der Teilfunktionen<br />

� Bei der Aufteilung einer Übertragungsfunktion auf Teilfunktionen<br />

(Polstellen-, Nullstellenzuordnung zu einer Teilübertragungsfunktion)<br />

gibt es theoretisch keinen Unterschied zwischen den<br />

verschiedenen Möglichkeiten<br />

� Praktisch unterscheiden sich die Schaltungen jedoch in der Größe<br />

der Signalpegel zwischen den Blöcken<br />

� Faustregel:<br />

– Realisierung von möglichst nahe beieinander liegenden Polen <strong>und</strong><br />

Nullstellen in einer Teilfunktion<br />

2006-04-11 18


7. <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />

� Aufgabenstellung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>arten<br />

� Realisierung von Eintorfunktionen<br />

� Kaskadenentwurf<br />

� Approximation<br />

2006-04-11 19


Vorgabe des Betragsverlaufes<br />

� Vorgabe des Betragsverlaufes<br />

bzw.<br />

2<br />

G( jω) = F( jω) = F( jω) F( −jω)<br />

Gs ( ) = FsF ( ) ( −s)<br />

� Faktorisierung von G in F durch Verteilung der Pole <strong>und</strong> Nullstellen<br />

auf F(s) <strong>und</strong> F(-s)<br />

2006-04-11 20


Vorgabe des Betragsverlaufes<br />

� Wichtige Betragsverläufe sind<br />

Butterworth Filter (maximal flach) Tchebyscheff-Filter<br />

2 1<br />

2 1<br />

F( jω)<br />

= F( jω)<br />

=<br />

2n<br />

2<br />

1+<br />

ω<br />

1 + δTn( ω)<br />

1<br />

Gs ( ) = −1<br />

n 2n<br />

T ( ) cos cos ( )<br />

1 + ( −1)<br />

s<br />

n ω =<br />

n ω<br />

Pole auf Einheitskreis<br />

s = exp( j(2k − 1 + n) π / 2 n), k = 1...2n<br />

k<br />

( )<br />

2006-04-11 21


Vorgabe des Betragsverlaufes<br />

� Wichtige Betragsverläufe sind<br />

Butterworth Filter (maximal flach) Tchebyscheff-Filter<br />

2 1<br />

2 1<br />

F( j ω)<br />

= F( jω)<br />

=<br />

2 2n<br />

2<br />

1+<br />

εω<br />

1 + δTn( ω)<br />

1<br />

Gs ( ) = −1<br />

n 2n<br />

T ( ) cos cos ( )<br />

1 + ( −1)<br />

s<br />

n ω =<br />

n ω<br />

Pole auf Einheitskreis<br />

s = exp( j(2k − 1 + n) π / 2 n), k = 1...2n<br />

k<br />

( )<br />

2006-04-11 22


Normierte Tiefpäße Kapitel 1, Folie 11<br />

2006-04-11 23


Butterworth Polynome<br />

2006-04-11 24


Butterworth Filter<br />

� Betrag der Übertragungsfunktion für verschiedene Filtergrade<br />

mit zunehmenden Filtergrad wird der Übergangsbereich zwischen<br />

Durchlass- <strong>und</strong> Sperrbereich immer steiler<br />

(um den Preis einer höheren Anzahl von erforderlichen<br />

Bauelementen)<br />

2006-04-11 25


Butterworth Filter- Filterauswahl<br />

� Aus der Vorgabe maximalen Durchlassdämpfung <strong>und</strong> minimalen<br />

Sperrdämpfung<br />

mit der Wahl<br />

folgt<br />

( 2<br />

T ) n<br />

αω ( ) =−20log<br />

( ω)<br />

ω<br />

bzw. als erforderlicher Filtergrad<br />

p<br />

= 1<br />

( )<br />

( 2 2<br />

s )<br />

= + 2<br />

α 10log 1 ε<br />

max<br />

α = 10log 1+<br />

ε ω<br />

min<br />

n<br />

=<br />

0.1α<br />

min<br />

0.1α<br />

max<br />

( − ) ( − )<br />

( )<br />

log 10 1 / 10 1<br />

2log<br />

( ω<br />

)<br />

s<br />

2006-04-11 26


Butterworth Filter- Filterauswahl durch Tabellen<br />

� Ablesen des erforderlichen Filtergrades für eine gegebene<br />

Spezifikation aus einer Graphik<br />

αmax<br />

αmin<br />

2006-04-11 27


7. <strong>Netzwerk</strong>synthese<br />

� Aufgabenstellung<br />

� <strong>Netzwerk</strong>arten<br />

� Realisierung von Eintorfunktionen<br />

� Kaskadenentwurf<br />

� Approximation<br />

� Ein ausführliches Beispiel<br />

2006-04-11 28


Filterspezifikation<br />

Berechnung der Parameter<br />

Den := H1+ sê wcLH1+ sê wc + s^2ê wc^2L<br />

roots1 = Solve@Den == 0, sDêê Flatten<br />

:s →−wc, s → 1<br />

2 I−wc − I è 3wcM,s→ 1<br />

2 I−wc + I è 3wcM><br />

PoleButterworth = Table@sê. roots1@@iDD, 8i, 1, 3<br />

2006-04-11 29


Filter 1<br />

Teilübertragungsfunktionen<br />

z2 = 1êH1ê R2 + sC1L<br />

1<br />

1<br />

+ C1 s<br />

R2<br />

Filter1 = 8i1 == u1ê R1, i2 == u1sêz2, i1 == −i2<<br />

:i1 == u1 1<br />

,i2== J + C1 sN u1s, i1 == −i2><br />

R1 R2<br />

erg1 = Solve@Filter1, 8u1s, u1<br />

H1 = u1s ê. erg1 ê.u1−> 1<br />

:−<br />

R2<br />

R1 H1 + C1 R2 sL ><br />

DH1 = Denominator@H1@@1DDD<br />

R1 H1+ C1 R2 sL<br />

2006-04-11 30


Filter 2<br />

Teilübertragungsfunktionen<br />

Filter2 =<br />

8um == R4êHR4 + R5L u2, up == 1êH1 + sR3C3L ua, up == um, Hu1s − uaLêR3 + Hu2 − uaLêH1êHsC2LL − ua êHR3 + 1êHsC3LL == 0<<br />

:um ==<br />

R4 u2<br />

R4 + R5 ,up==<br />

ua<br />

u1s − ua<br />

,up== um, + C2 s Hu2 − uaL −<br />

1 + C3 R3 s R3<br />

erg2 = Solve@Filter2, 8u2, u1s<br />

H2 = u2 ê. erg2 ê. u1s −> 1<br />

R4+ R5<br />

:<br />

−C2 R3 R5 s + R4 H1 + C3 R3 s H2 + C2 R3 sLL ><br />

H2 = H2 ê. HR5 −> HR4êk − R4LL êê Simplify<br />

1<br />

:<br />

−C2 R3 s + k H1 + 2C3R3s+ C2 R3 s H1 + C3 R3 sLL ><br />

DH2 = Denominator@H2@@1DDD<br />

−C2 R3 s + k H1 + 2C3R3s+ C2 R3 s H1 + C3 R3 sLL<br />

== 0><br />

2006-04-11 31


Pole der Filterstufen<br />

Pole der beiden Filter<br />

rootsH1 = Solve@DH1 == 0, sDêê Flatten<br />

:s →− 1<br />

C1 R2 ><br />

rootsH2 = Solve@DH2 == 0, sDêêSimplify êê Flatten<br />

:s →− C2 H−1+ kL R3 + 2C3kR3+ è H−4C2C3k 2 + HC2 H−1 + kL + 2C3kL 2 L R3 2<br />

2C2C3kR3 2<br />

s → −2C3kR3+ è H−4C2C3k 2 + HC2 H−1 + kL + 2C3kL 2 L R3 2 + C2 HR3 − kR3L<br />

2C2C3kR3 2<br />

� Dimensionierung der Elemente so, dass Pole an den geforderten<br />

Stellen liegen!<br />

,<br />

><br />

2006-04-11 32


Pole<br />

� Aufstellen der Gleichungen für Dimensionierung<br />

DimensionierungPole = 8PoleButterworth@@1DD == sê. rootsH1,<br />

PoleButterworth@@2DD == s ê. rootsH2@@1DD, PoleButterworth@@3DD == s ê. rootsH2@@2DD< êê<br />

Simplify<br />

:−wc == −<br />

1 1<br />

, −<br />

C1 R2 2 I I−I + è 3 M wc == − C2 H−1+ kL R3 + 2C3kR3+ è H−4C2C3k2 + HC2 H−1 + kL + 2C3kL2L R32 2C2C3kR32 ,<br />

1<br />

2 I II + è 3 M wc == −2C3kR3+ è H−4C2C3k2 + HC2 H−1 + kL + 2C3kL2L R32 + C2 HR3 − kR3L<br />

2C2C3kR32 ><br />

2006-04-11 33


Lösung der Gleichungen<br />

Loesung = Solve@Dimensionierung, 8C2, C3, C1, R1, R2, R3, R4, R5 1000 ê. R4−> 1000 ê. R2−> 500 êê N<br />

8R1 → 1000., R5 → 1000., C1 → 3.1831× 10 −7 ,C3→−7.95775× 10 −8 ,C2→−3.1831× 10 −7 <<br />

� Es gibt verschiedene Lösungen<br />

,C2→ kR3+ è H8− 7kL kR32 >,<br />

4000 H−1+ kL π R32 ,C2→ kR3− è H8− 7kL kR32 >><br />

4000 H−1+ kL π R32 � Nun muß noch sichergestellt werden, dass die Elementewerte alle<br />

positiv sind<br />

2006-04-11 34


Darstellung der Teilausdrücke<br />

p1 = Plot@k− Sqrt@H8 − 7kL kD, 8k, 0, 1


Dimensionierung<br />

� Festlegen der Freiheitsgrade durch Wahl einiger Elementewerte<br />

Loesung@@2DD ê.k−> 1ê2 ê. R3−> 1000 ê. R4−> 1000 ê.R2−> 500 êê N<br />

8R1 → 1000., R5 → 1000., C1 → 3.1831× 10 −7 ,C3→ 1.59155 × 10 −7 ,C2→ 1.59155× 10 −7 <<br />

2006-04-11 36


LC-Filter Realisierung<br />

Nennerpolynom LC-Filter<br />

In[88]:= num = 2+ sC2 + sL + s^2 LC2 + s^3 C1C2 L + s^2 LC1+ sC1<br />

Out[88]= 2+ C1 s + C2 s + Ls+ C1Ls 2 + C2 L s 2 + C1 C2 L s 3<br />

2006-04-11 37


Nullstellen<br />

In[90]:= erg = Solve@num == 0, sDêêSimplify<br />

Out[90]= ::s →<br />

1<br />

J−2 HC1 + C2L −<br />

6C1C2<br />

H221ê3 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLLLëI−54 C12 C22 L2 − 2 HC1 + C2L 3 L3 + 9C1C2HC1 + C2L L2 HC1 + C2 + LL +<br />

, IL 3 I4 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLL 3 + L H54 C1 2 C2 2 + 2 HC1 + C2L 3 L − 9C1C2HC1+ C2LHC1 + C2 + LLL 2 MMM^<br />

H1ê 3L +<br />

1<br />

L<br />

I2 2ê3 I−54 C1 2 C2 2 L 2 − 2 HC1 + C2L 3 L 3 + 9C1C2HC1 + C2L L 2 HC1 + C2 + LL +<br />

, IL 3 I4 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLL 3 + L H54 C1 2 C2 2 + 2 HC1 + C2L 3 L − 9C1C2HC1+ C2LHC1 + C2 + LLL 2 MMM^<br />

H1ê 3LMN>,<br />

1<br />

:s → J−4 HC1 + C2L +<br />

12 C1 C2<br />

I221ê3 I1 + I è 3 MH−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLLM ë I−54 C12 C22 L2 − 2 HC1 + C2L 3 L3 + 9C1C2HC1+ C2L L2 HC1 + C2 + LL +<br />

, IL 3 I4 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLL 3 + L H54 C1 2 C2 2 + 2 HC1 + C2L 3 L − 9C1C2HC1+ C2LHC1 + C2 + LLL 2 MMM^<br />

H1ê 3L +<br />

1<br />

L II22ê3 II + è 3 MI−54 C1 2 C2 2 L 2 − 2 HC1 + C2L 3 L 3 + 9C1C2HC1 + C2L L 2 HC1 + C2 + LL +<br />

, IL 3 I4 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLL 3 + L H54 C1 2 C2 2 + 2 HC1 + C2L 3 L − 9C1C2HC1+ C2LHC1 + C2 + LLL 2 MMM^<br />

H1ê 3LMN>,<br />

1<br />

:s → J−4 HC1 + C2L +<br />

12 C1 C2<br />

I221ê3 I1 − I è 3 MH−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLLM ë I−54 C12 C22 L2 − 2 HC1 + C2L 3 L3 + 9C1C2HC1+ C2L L2 HC1 + C2 + LL +<br />

, IL 3 I4 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLL 3 + L H54 C1 2 C2 2 + 2 HC1 + C2L 3 L − 9C1C2HC1+ C2LHC1 + C2 + LLL 2 MMM^<br />

H1ê 3L −<br />

1<br />

L II22ê3 I−I + è 3 MI−54 C1 2 C2 2 L 2 − 2 HC1 + C2L 3 L 3 + 9C1C2HC1+ C2L L 2 HC1 + C2 + LL +<br />

, IL 3 I4 H−HC1 + C2L 2 L + 3C1C2HC1 + C2 + LLL 3 + L H54 C1 2 C2 2 + 2 HC1 + C2L 3 L − 9C1C2HC1+ C2LHC1 + C2 + LLL 2 MMM^<br />

H1ê 3LMN>><br />

2006-04-11 38


Schlußfolgerung<br />

� Kein einfacher Zusammenhang zwischen Pollage <strong>und</strong><br />

Elementewerten!<br />

Numerische Auswertung<br />

reg = 8C1 −> 1, C2 −> 1, L −> 2<<br />

In[92]:= erg ê.regê.C1−> C2 êê Simplify<br />

Out[92]= :8s →−1, :s →− 1<br />

2 I I−I + è 3 M>><br />

Normierung der Elemente auf physikalisch geforderte Eckfrequenz<br />

C<br />

C ' =<br />

2π1000 L<br />

L'<br />

=<br />

2π1000 2006-04-11 39


Betragsverlauf<br />

2006-04-11 40


8. <strong>Netzwerk</strong>theoreme<br />

� Superpositionsprinzip<br />

� Thevenin-Norton-Theorem<br />

� Millertheorem<br />

� Äquivalente <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />

2006-04-11 1


Superpositionsprinzip<br />

� Für lineare physikalische Systeme gilt.<br />

– Hängen Ursache <strong>und</strong> Wirkung linear voneinander ab, so ergibt sich die<br />

Gesamtwirkung eines Vorganges durch Addition (Überlagerung) aller<br />

Teilwirkungen, die von den jeweiligen Teilursachen ausgeben:<br />

Überlagerungssatz<br />

� Umgekehrt: ein System ist linear, wenn der Überlagerungssatz<br />

gilt<br />

� Anwendung auf lineare <strong>Netzwerk</strong>e:<br />

– man setzte alle unabhängigen Quellen (außer einer) außer Betrieb<br />

(Spannungsquellen kurzschließen, Stromquellen aufschneiden) <strong>und</strong><br />

berechne die gesuchte Zweiggröße<br />

– man verfahre der Reihe nach analog mit den übrigen Quellen<br />

– addiere die Teilwirkung im betreffenden Zweig<br />

2006-04-11 2


Superpositionsprinzip<br />

nur Quelle u q1 wirkend (->i 4/1 )<br />

nur Quelle u q2 wirkend (->i 4/2 ) nur Quelle i q3 wirkend (->i 4/3 )<br />

2006-04-11 3


Quellenversetzung<br />

� Versetzung idealer Spannungsquellen:<br />

� Wird eine ideale Spannungsquell über einen Knoten verschoben, so<br />

ist in allen restlichen Zweigen des Knotens die gleiche<br />

Spannungsquelle (in gleicher Richtung) anzubringen<br />

Anwendung: <strong>Netzwerk</strong>vereinfachung, <strong>Netzwerk</strong>umformung für die Analyse..<br />

2006-04-11 4


7. <strong>Netzwerk</strong>theoreme<br />

� Superpositionsprinzip<br />

� Thevenin-Norton-Theorem<br />

� Millertheorem<br />

� Äquivalente <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />

2006-04-11 5


Substitutionstheorem - Motivation<br />

� Berechnung eines <strong>Netzwerk</strong>es<br />

Ersetzen durch Spannungs- oder Stromquelle<br />

2006-04-11 6


Substitutionstheorem<br />

� Besitzt ein <strong>Netzwerk</strong> eine eindeutige Lösung (I o , U o ), so können<br />

einzelne Zweige j k ersetzt werden durch<br />

– Ideale Spannungsquelle mit Spannung u jk also der Zweigspannung die<br />

sich aus der Lösung (I o , U o ) ergibt<br />

– Ideale Stromquelle mit Strom i jk also dem Zweigstrom der sich aus der<br />

Lösung (I o , U o ) ergibt<br />

2006-04-11 7


Zweipoltheorie<br />

� Ersatzquellensätze: Jedes <strong>Netzwerk</strong> aus idealen Quellen <strong>und</strong><br />

linearen <strong>Netzwerk</strong>elementen kann hinsichtlich seines Klemmenverhaltens<br />

durch eine Spannungs- oder Stromquellenersatzschaltung<br />

beschrieben werden: aktiver Ersatzzweipol<br />

(Sätze von Helmholtz, Mayer, Thevenin, Norton, folgt aus<br />

Kirchhoffsche Gln., Überlagerungssatz)<br />

� Kennwerte des aktiven Ersatzzweipols:<br />

– Leerlaufspannung, Kurzschlußstrom,<br />

– Innenwiderstand<br />

2006-04-11 8


Zweipoltheorie<br />

u l<br />

i<br />

beliebiger<br />

Zweipol<br />

i<br />

u<br />

beliebiger<br />

Zweipol<br />

Ri u R u<br />

i<br />

Spannungsquellen-Ersatzschaltung<br />

Thevenin-Ersatzschaltung<br />

i k<br />

allgemeiner<br />

resistiver <strong>Netzwerk</strong>teil<br />

i<br />

beliebiger<br />

Zweipol<br />

Stromquellen-Ersatzschaltung<br />

Norton-Ersatzschaltung<br />

u = u l -R i i= R i (i k -i)<br />

2006-04-11 9


Ersatzschaltung, Kenngrößenbestimmung<br />

u l<br />

R i<br />

Bestimmung<br />

Leerlaufspannung<br />

i=0<br />

A<br />

u = u l<br />

B<br />

u l<br />

R i<br />

Bestimmung<br />

Kurzschlußstrom<br />

i = ik A<br />

u = 0<br />

Kenngrößen des aktiven Zweipols<br />

B<br />

i k<br />

R i<br />

Bestimmung<br />

Kurzschlußstrom<br />

i = ik A<br />

u = 0<br />

B<br />

i k<br />

R i<br />

Bestimmung<br />

Leerlaufspannung<br />

Spannungsquellenersatzschaltung Stromquellenersatzschaltung<br />

u = u −Ri<br />

l i<br />

i = ( u − u)/ R<br />

u = ( i −i)/<br />

G<br />

l i<br />

i = i −Gi<br />

k i<br />

k i<br />

Leerlaufspannung Kurzschlußstrom<br />

u = u = i R<br />

i = i =<br />

uG<br />

u = 0<br />

l AB i = 0 k i<br />

k l i<br />

AB<br />

i=0<br />

A<br />

u = u l<br />

B<br />

2006-04-11 10


Zweipoltheorie -- Beispiele<br />

2006-04-11 11


8. <strong>Netzwerk</strong>theoreme<br />

� Superpositionsprinzip<br />

� Thevenin-Norton-Theorem<br />

� Millertheorem<br />

� Äquivalente <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />

2006-04-11 12


Miller Theorem<br />

� Ziel: Aufteilung eines Widerstandes zwischen zwei <strong>Netzwerk</strong>knoten<br />

in zwei veränderte nach einem dritten Bezugsknoten<br />

a, b: <strong>Netzwerk</strong> mit Spannungsübersetzung<br />

c, d: <strong>Netzwerk</strong> mit Stromübersetzung<br />

Eingangsstrom i 1<br />

( u −u<br />

) 1 u<br />

i1<br />

= = =<br />

R ⎛ R ⎞ R<br />

⎜ ⎟<br />

⎝( u1−u2) ⎠<br />

R<br />

mit R1<br />

=<br />

⎛u⎞ 2 1−<br />

⎜ ⎟<br />

⎝u1⎠ 1 2 1<br />

1<br />

2006-04-11 13


8. <strong>Netzwerk</strong>theoreme<br />

� Superpositionsprinzip<br />

� Thevenin-Norton-Theorem<br />

� Millertheorem<br />

� Äquivalente <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />

2006-04-11 14


Äquivalente <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Zwei Zweitore N 1 <strong>und</strong> N 2 sind äquivalent, wenn die Torspannungen<br />

<strong>und</strong> Torströme bei Austausch von N 1 <strong>und</strong> N 2 nicht ändern<br />

� Die innere Struktur kann dabei verschieden sein!<br />

2006-04-11 15


Beschreibung der <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Zusammenfassen der <strong>Netzwerk</strong>eigenschaften in seinen<br />

Zweitorparametern<br />

� Bei äquivalenten <strong>Netzwerk</strong>en sind diese Darstellungen dann gleich<br />

Y1 = Y2<br />

� Zur Erinnerung: Äquivalenz bei Zustandsmodellen<br />

dx() t<br />

= Ax() t + Be()<br />

t<br />

dt<br />

x() t = Tx'()<br />

t<br />

dx'( t)<br />

T = ATx'( t) + Be(<br />

t)<br />

dt<br />

y() t = Cx() t + De()<br />

t<br />

y() t = CTx'() t + De()<br />

t<br />

( ) 1 −<br />

Y( s) = C s1− A BE( s) + DE(<br />

s)<br />

Gleiches Übertragungsverhalten<br />

2006-04-11 16


8. <strong>Netzwerk</strong>theoreme<br />

� Substitutionstheorem<br />

� Superpositionsprinzip<br />

� Thevenin-Norton-Theorem<br />

� Millertheorem<br />

� Äquivalente <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />

2006-04-11 17


Dualer Graph<br />

� Frage: Gibt es zwei <strong>Netzwerk</strong>e, mit der Eigenschaft, daß die<br />

Maschengleichungen des einen NW den Knotengleichungen des<br />

anderen <strong>Netzwerk</strong>es entsprechen?<br />

� Erzeugen eines neuen<br />

Graphen durch Umwandlung<br />

von<br />

– Maschen in Knoten<br />

– Knoten in Maschen<br />

2006-04-11 18


Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Zweipole sind dual zueinander, wenn die i-u Beziehung bei<br />

wechselseitiger Vertauschen von u <strong>und</strong> i erhalten bleibt.<br />

� Zwei <strong>Netzwerk</strong>e sind dual zueinander, wenn<br />

– sie gleiche Anzahl von Zweipolelementen haben<br />

– zum Zweipol im NW A der duale Zweipol im NW B gehört<br />

– einer Masche (Knoten) in A ein Knoten (Masche in B) entspricht<br />

2006-04-11 19


Duale <strong>Netzwerk</strong>e<br />

� Umwandlung von <strong>Netzwerk</strong>elementen<br />

2006-04-11 20

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