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Theaterzeitung Dezember 2012 - Theater Hagen

Theaterzeitung Dezember 2012 - Theater Hagen

Theaterzeitung Dezember 2012 - Theater Hagen

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theater zeitung<br />

MUSIKTHEATER BALLETT SCHAUSPIEL KABARETT PHILHARMONISCHES ORCHESTER LUTZ<br />

Don<br />

Carlo<br />

Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi<br />

Tamara Haskin, Xavier Moreno<br />

Interview<br />

Matthias Deutschmann<br />

Der Kabarettist fordert im Interview<br />

mit dem theaterhagen<br />

mehr politisches Engagement<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />

> Seite 2<br />

Premiere<br />

Fly Me to the Moon<br />

Lockere Sprüche, eine glamouröse Showtreppe<br />

und vor allem: richtig gute Musik<br />

mit unsterblichen Swing-Klassikern<br />

> Seiten 4 / 5<br />

(Westfalenpost / Westfälische Rundschau)<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />

„Verdis Meisteroper<br />

mit einem wirklich großartigen<br />

Sängerensemble“<br />

Schöne Feiertage<br />

Im Advent und zwischen den Jahren<br />

bietet das theaterhagen ein abwechslungsreiches<br />

Programm für die ganze Familie<br />

> Seiten 8 – 11<br />

theaterzeitung


„Sich einmischen. Unbequem sein“ – Matthias Deutschmann im Interview<br />

theaterhagen: Herr Deutschmann, mit Ihrem<br />

Programm „SOLO <strong>2012</strong>“ sind Sie ganz schön<br />

viel unterwegs. So viel, dass nicht einmal Zeit<br />

für ein Telefoninterview blieb. Dann machen wir<br />

das eben per Email. Wo sind Sie denn gerade?<br />

Matthias Deutschmann: Unterwegs nach Hessen!<br />

Gestern war ich in Mannheim in der Alten<br />

Feuerwache und heute Abend bin ich in Alsfeld in<br />

der Albert-Schweitzer-Schule.<br />

Am 4. <strong>Dezember</strong> sind Sie bei uns im theaterhagen<br />

zu Gast. Kennen Sie die Stadt?<br />

Kennen wäre übertrieben, ich habe schon in <strong>Hagen</strong><br />

gespielt und auch der „Hasper Hammer“ ist mir noch<br />

gut in Erinnerung.<br />

Sie kommen aus dem hübschen Freiburg. Wo<br />

in Deutschland ist es noch besonders schön?<br />

Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters: Es gibt<br />

wunderbare Orte in Deutschland und manche sind<br />

so schön, dass man es dort kaum aushalten kann.<br />

Neuschwanstein zum Beispiel oder der Obersalzberg.<br />

Erzählen Sie uns ein bisschen von Ihrem<br />

aktuellen Programm?<br />

Es beginnt mit der Frage: „Hält der Euro durch bis zur<br />

Eröffnung des Berliner Flughafens?“ und endet mit<br />

der Nationalhymne. Dazwischen gibt es ein Potpourri<br />

von Luther bis Charlotte Roche.<br />

Als Cello spielender Kabarettist dürften Sie<br />

ziemlich einzigartig sein. Welchen Anteil hat<br />

das Instrument an Ihrem Auftritt?<br />

Im Pointengewitter meines Kabaretts sichert das<br />

Cello die musikalische Grundversorgung!<br />

Im Internet kann man über Sie lesen, dass Sie<br />

ein starker Amateur-Schachspieler sind. Was<br />

haben Kabarett und Schach gemeinsam?<br />

Gute Pointen sind wie starke Angriffszüge: Sie<br />

forcieren das Spiel. Aber es gilt auch die alte<br />

Weisheit von Kay Lorentz – oder war es Clausewitz?<br />

– „Der Gegenstand muss angreifbar sein, die Art und<br />

Weise unangreifbar!“<br />

2<br />

theaterzeitung<br />

Anders gefragt: Was haben der Schachspieler<br />

Matthias Deutschmann und der Kabarettist<br />

Matthias Deutschmann gemeinsam?<br />

Da zitiere ich am besten Jogi Löw: Hööggschte<br />

Konzentration bis zum letzten Moment.<br />

Ihr Kommentar zum Ausgang der Wahlen in den<br />

USA?<br />

Vor vier Jahren saß ich morgens um Fünf vor der<br />

Glotze und habe vor Rührung geweint. Diesmal<br />

habe ich durchgeschlafen. Selbstverständlich<br />

möchte ich lieber von Obama noch mal enttäuscht<br />

werden, als Mister Romney und seine Welt näher<br />

kennenzulernen.<br />

An politischen Themen ist nichts vor<br />

Ihnen sicher. Gibt es aktuelle politische<br />

Entwicklungen, die Ihnen wirklich Sorge<br />

bereiten?<br />

Diese Frage hat einen etwas verharmlosenden<br />

Unterton: „Haben wir auch wirkliche Sorgen, Herr<br />

Deutschmann?“ Ich kann Ihnen nur ganz offen<br />

Interview<br />

und überhaupt nicht witzig antworten: Sorge ist<br />

untertrieben.<br />

Ihr Kabarett ist als „unverkrampft, gleichzeitig<br />

boshaft, zynisch und treffsicher respektlos“<br />

beschrieben worden. Sind Sie privat auch ein<br />

Zyniker?<br />

Da muss eine Verwechslung vorliegen, möglicherweise<br />

mit Harald Schmidt. Ich bin kein Zyniker. Ich<br />

erfreue mich am Leben ohne nachzutreten.<br />

Wie macht man jahrzehntelang politisches<br />

Kabarett ohne den Glauben an die Welt bzw.<br />

die Politik zu verlieren?<br />

An Politik zu glauben, das reicht nicht. Sich einmischen.<br />

Nicht die Klappe halten. Versuchen zu<br />

verstehen. Streiten lernen. Unbequem sein. Großzügig<br />

denken. Und versuchen zu handeln. Davon<br />

lebt eine offene Gesellschaft.<br />

Das Interview führte Adaora Geiger<br />

Neujahrskonzert<br />

Wien – Moskau<br />

1. Januar 2013<br />

Stadthalle <strong>Hagen</strong><br />

18.00 Uhr<br />

Maria Klier, Sopran<br />

Dirigent und Moderator: GMD Florian Ludwig<br />

Werke von Strauß, Tschaikowski, Suppé, Glinka u.a.<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>


Kritiken · Rückblick<br />

„Stimmige, spannende Figurenanalyse “ – Don Carlo<br />

Regisseur Philipp Kochheim holt Verdis Don Carlo quasi<br />

ins Revier, in die Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts<br />

(…). Kochheims Don Carlo ist aber keine plumpe Polit-<br />

Agitprop-Veranstaltung: Nie vergisst der Regisseur die<br />

genaue psychologische Figurenausdeutung, die ganz<br />

individuelle Bezüge herstellt. (…) Kochheims Verdienst<br />

ist es, dass er beides zeigt: eine stimmige, spannende<br />

Figurenanalyse und deren politisch-gesellschaftlichen<br />

Rahmen. (…) Musikalisch spielt an diesem Abend das<br />

Philharmonische Orchester <strong>Hagen</strong> eine Hauptrolle. Man<br />

merkt GMD Florian Ludwig und seinen Leuten den Spaß<br />

am geballten Klang an.(…) Das Publikum jubelt mit<br />

großer Begeisterung. (theater:pur)<br />

Das <strong>Theater</strong> <strong>Hagen</strong> zeigt Verdis Meisteroper „Don Carlo<br />

mit einem wirklich großartigen Sängerensemble. Was das<br />

<strong>Theater</strong> <strong>Hagen</strong> für Stadt und Region bedeutet, zeigt die<br />

aktuelle „Don Carlo“-Inszenierung beispielhaft. In einer<br />

beeindruckenden Ensemble-Leistung wird Verdis Oper<br />

zum Versuchslabor der großen Gefühle. Die Regie ist<br />

kontrovers (…), aber sie hat Fallhöhe. (…) GMD Florian<br />

Ludwig (…) verzichtet auf Weichzeichner, stattdessen<br />

lässt er Verdi so richtig sinnlich und klangschön krachen.<br />

(Westfalenpost/ Westfälische Rundschau).<br />

Die beliebteste Produktion<br />

der Spielzeit 2011/12<br />

Im Nachtcafé am 16. November wurden die Ergebnisse einer erstmals durch-<br />

geführten Umfrage des <strong>Theater</strong>fördervereins unter den Zuschauern des theaterhagen<br />

zur beliebtesten Produktion der vergangenen Spielzeit vorgestellt. Die Gewinner<br />

freuten sich und gaben auch prompt Kostproben aus den preisgekrönten Stücken<br />

zum Besten. So wurde die Preisverleihung zu einem stimmigen und schönen Abend,<br />

an den sich alle Beteiligten sehr gerne erinnern. Wir sind jetzt schon gespannt auf<br />

die Ergebnisse der Umfrage im nächsten Jahr!<br />

Die Ergebinsse:<br />

Kochheim setzt auf eine abwechslungsreiche Kulisse und<br />

opulente Kostüme, für die Ausstatterin Uta Fink verantwortlich<br />

ist. (Ruhr Nachrichten)<br />

Xavier Moreno schmeißt sich buchstäblich in die Figur<br />

(…) und meistert seine Charakterstudie mit Bravour –<br />

gesegnet mit einer bewundernswerten Tenorstimme<br />

(…). Im Sterben läuft Raymond Ayers‘ delikater Kavaliersbariton<br />

zu Höchstform auf. Grandios, als blinder,<br />

mit Nosferatu-Fingern herumtastender Spinnenmensch:<br />

1. Platz 2. Platz 3. Platz Beliebteste Ballettproduktion<br />

Musikalisches Schauspiel von<br />

Gottfried Greiffenhagen und<br />

Franz Wittenbrink<br />

Orlando Mason als Großinquisitor. (…) Der König selbst<br />

(Rainer Zaun) liefert eine glänzende Studie (…). Mit<br />

schön geführtem körnigen, dennoch zurückhaltendem<br />

Bass singt er seine große Arie über die Untreue seiner<br />

Frau (…). Die größte Spannung im Publikum war dort<br />

zu spüren, wo die Konzentration ganz auf den Sänger<br />

gerichtet blieb, zum Beispiel in der großen Arie der Elisabetta,<br />

die Tamara Haskin hinreißend schön und kantabel<br />

vorträgt – der Stern des Abends. (Wochenkurier)<br />

Oper von Carlisle Floyd Oper von Giacomo Puccini Ballettabend von Ricardo Fernando<br />

theaterzeitung<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 3


4<br />

theaterzeitung<br />

EIN SWING-ABEND<br />

PREMIERE AM 1. DEZEMBER <strong>2012</strong><br />

19.30 UHR · GROSSES HAUS<br />

Musikalische Leitung Steffen Müller-Gabriel<br />

Choreographie Ricardo Fernando<br />

Inszenierung Thilo Borowczak<br />

Bühnenbild Jan Bammes<br />

Kostüme Christiane Luz<br />

Arrangements Andres Reukauf, Roger Jannotta<br />

Mit: Raymond Ayers, Marilyn Bennett, Jaclyn Bermudez,<br />

Ricardo Fernando, Jeffery Krueger, Orlando Mason, Tanja Schun,<br />

Carla Silva<br />

Als man Benny<br />

Goodman nach einem<br />

umjubelten Konzert an<br />

den folgenden Abenden als<br />

„King of Swing“ ankündigte, war er irritiert: Der<br />

Erfolg war ja schön und wohlverdient, aber ein König wollte er dann<br />

doch nicht unbedingt sein. Und was sollte das überhaupt heißen,<br />

„Swing“?<br />

Die Antworten auf diese Frage sind so vielfältig wie die Menschen,<br />

die sie geben. Selbst die amerikanischen Jazz-Musiker, die den<br />

Swing in den dreißiger Jahren erfanden, wussten nicht so genau,<br />

was mit dem neuen Modewort gemeint war. Louis Armstrong befand<br />

trocken: „Früher hat man das Ragtime genannt, dann hieß es<br />

Jazzmusik, und jetzt hat man einfach ein neues Etikett draufgeklebt<br />

und bezeichnet es als Swing“. Mit dem Rhythmus hat es etwas zu<br />

tun, meinen andere, er sei „lebhafter“ als in der bisherigen Jazzmusik,<br />

„swingend eben“, so dass er einen in eine „tänzerische<br />

Benny Goodman Quartett<br />

Stimmung versetzt“, beschrieb Duke Ellington,<br />

der andererseits auch urteilte: „Jazz ist Musik,<br />

Swing ist Kommerz“. Dabei hatte er den Song geschrieben,<br />

aus dem der Name stammte: „It Don’t<br />

Mean A Thing If It Ain’t Got That Swing“.<br />

„Sing, Sing, Sing“<br />

(Benny Goodman)<br />

Fly me<br />

to the<br />

Moon<br />

Sicher ist: Swing wurde so populär<br />

wie keine andere Musik je zuvor,<br />

ja, ein regelrechtes Swing-Fieber<br />

erfasste zahllose Städte von New York<br />

bis Los Angeles, von Baltimore bis Detroit,<br />

in deren Sälen die Musikbegeisterten zusammenströmten,<br />

um Jazzgrößen wie Goodman und<br />

Ellington und die vielen anderen Bands zu hören.<br />

Swing wurde so populär wie keine<br />

andere Musik je zuvor: „Die Leute<br />

wurden wild vor Begeisterung.“<br />

Premiere<br />

Von legendären Konzerten berichten die Geschichtsbücher<br />

des Jazz. Am Anfang steht der<br />

berühmte Auftritt Benny Goodmans im Palomar<br />

Ballroom in Los Angeles im August 1935, der<br />

nach einer langen, mühseligen und nicht sonderlich<br />

erfolgreichen Tournee das Ruder ein für<br />

alle Mal herumriss: „Als wir den ersten Abend<br />

Duke Ellington<br />

im Palomar spielten, sagten wir uns: ‚Was haben<br />

wir denn schon noch zu verlieren’, und meinten,<br />

jetzt könnten wir genauso gut aufs Ganze gehen<br />

und unsere besten Pferde aus dem Stall lassen.<br />

… Ich trat das Tempo an, und dann schafften die<br />

Männer sich rein und spielten so gut, wie sie es<br />

seit unserer Abreise von New York kaum irgendwo<br />

gehört hatte. Ich weiß nicht, woran es lag, aber<br />

die Leute wurden wild vor Begeisterung“ (Benny<br />

Goodman). Nicht zuletzt lag es sicher am Radio,<br />

Die mitreißenden Swing-Klassiker<br />

bringen Sie auch an Silvester in<br />

Feierstimmung: So beginnt das<br />

Neue Jahr mit einem Lied auf den<br />

Lippen und Schwung in der Hüfte!<br />

Am 31. <strong>Dezember</strong><br />

um 15.00 und 19.30 Uhr<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>


Fly me to the moon<br />

in dem Goodman regelmäßig gespielt hatte. Aufgrund<br />

der Zeitzonenverschiebung hatte er an der Westküste<br />

viel mehr junge Leute in den Abendstunden erreicht<br />

als an der Ostküste, so dass sie die Songs, kaum waren<br />

die ersten Töne erklungen, schon wiedererkannten.<br />

Doch auch in New York gab es bald Konzerte,<br />

die zu Meilensteinen der Geschichte des Jazz wurden.<br />

Der Swing traf den Nerv der<br />

Zeit. Er stand für die Aufbruch-<br />

stimmung nach Börsencrash und<br />

Weltwirtschaftskrise.<br />

Etwa das am Times Square, das tagsüber stattfand und<br />

nicht so teuer war, so dass bis zum Abend 20.000<br />

Teenager in den Gängen des <strong>Theater</strong>s tanzten. Und natürlich<br />

das in der Carnegie Hall 1938. Dass an diesem<br />

Ort, bislang reserviert für Konzerte der „Hochkultur“<br />

meist europäischen Ursprungs, der amerikanische<br />

Jazzmusiker Benny<br />

Goodman mit ebensoviel Applaus<br />

begrüßt wurde,<br />

wie vor ihm Arturo<br />

Toscanini, spricht<br />

für sich.<br />

Der etwas andere, junge Blick hinter die Kulissen mit und von Jeannie Hannibal.<br />

Eine Bank. Kisten. Ein Schiffsrumpf. Wild umher<br />

verstreute Kleidung. Ein alter Koffer. Eine chaotische<br />

Welt. Ein Ende. Ein Ende und zwei Menschen, die sich<br />

leidenschaftlich lieben und doch nicht zueinander<br />

finden können.<br />

Wie ihr euch vielleicht denken könnt, habe ich mich<br />

mal wieder ins <strong>Theater</strong> geschlichen. Und dieses<br />

Mal auch wirklich auf leisen Sohlen, denn ich bin<br />

geradewegs in der Probe der Verdi-Oper „Don Carlo“<br />

gelandet. Auf der Bühne befindet sich das oben<br />

beschriebene „Chaos“ und die Seitenwände der<br />

Bühne fehlen, so dass ich geradewegs in die Technik<br />

gucken kann. Es ist schon spannend, die Bühne<br />

einmal „unfertig“ zu sehen.<br />

Doch was ist das? Auf einmal fängt das Orchester zu<br />

spielen an. „Spielen“ ist allerdings vielleicht nicht<br />

der richtige Ausdruck, „proben“ trifft es schon eher.<br />

Jede Flöte, jedes Streichinstrument, jeder Musiker<br />

musiziert wild durcheinander, übt seine Triolen und<br />

wundersamen Klänge. Wie soll das jemals zu einem<br />

harmonischen Ganzen finden? Und der Dirigent sagt<br />

Charlie Chaplin, Modern Times (1936)<br />

„Smile, though your<br />

heart is aching”<br />

(Charlie Chaplin)<br />

Der Swing traf den Nerv der Zeit. Diese Jazzmusik, die<br />

aus den auf einmal überall aufgestellten Jukeboxen<br />

erklang, lud zum Tanzen ein. Die Schallplatten-<br />

Industrie trug ihren Anteil zur Verbreitung bei –<br />

wurden 1933 noch ca. sechs Millionen Schallplatten<br />

in den USA verkauft, so hatte sich die Zahl bis 1939<br />

auf 50 Millionen vervielfacht. Swing war das Schlagwort,<br />

das für eine neue Ära stand, eine neue Aufbruchstimmung<br />

nach Börsencrash und Weltwirtschaftskrise.<br />

Er verband Schwarze (die in den Hotels, in deren Sälen<br />

sie auftraten, oft genug weder schlafen noch essen<br />

durften) und Weiße und er fand sein Publikum bei Erwachsenen<br />

ebenso wie unter Jugendlichen.<br />

auch noch zu seinen Musikern: „Sie müssen den<br />

richtigen Einsatz finden, ein bisschen später als sie<br />

denken. Achten Sie auf Ihren Nachbarn – der macht<br />

das eh zu früh!“<br />

Aber genau das macht den Besuch einer Probe aus.<br />

Mit der Zeit fügen sich die einzelnen Teile, Musik,<br />

Gesang und Schauspiel zu einem wundervollen<br />

Gesamtkunstwerk zusammen. Es wird auf das<br />

kleinste Detail geachtet und deshalb ist die Premiere<br />

hinterher genauso wie sie ist – einfach perfekt!<br />

Da ich als fast einzige auswärtige Zuschauerin im<br />

Parkett saß, war es schon ein ganz besonderes<br />

Gänsehauterlebnis, als die Sängerin auf die Bühne<br />

trat. Und als sie dann zu singen begann, hatte ich<br />

das Gefühl, sie würde nur für mich singen. Besonders<br />

mitreißend war die Atmosphäre und Stimmung des<br />

Aktes, in dem ich gelandet war. In diesem vierten,<br />

dem letzten, Akt der Oper beklagt Elisabetta, dass ihre<br />

Liebe Don Carlo sie verlassen wird. So nah am Liebes-<br />

kummer eines Menschen habe ich mich noch nie<br />

(Frank Sinatra)<br />

gefühlt. kultich.theaterhagen@gmail.com<br />

theaterzeitung<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 5<br />

„<br />

N<br />

e<br />

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Y<br />

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Neeew Yooork“<br />

Die großen Erfolge der Swing-Musik spiegeln sich<br />

auch wieder in vielen Filmen und Musicals, in denen<br />

Songs auftauchen, die entweder direkt aus der Swing-<br />

Ära stammen oder stilistisch damit verwandt sind.<br />

Wenn das theaterhagen nun also in „Fly Me To The<br />

Moon“ die legendäre Zeit des Swing wieder zum Leben<br />

erweckt, so stehen neben Klassikern der Dreißiger wie<br />

„It Don’t Mean a Thing If It Ain’t Got That Swing“ oder<br />

„Dream a Little Dream of Me“ auch Hits auf dem Programm,<br />

die von der Musicalbühne oder der Leinwand<br />

aus ihre Welterfolge antraten, wie „Strangers in the<br />

Night“, „Singin’ in The Rain“, „Blue Skies“ und Songs<br />

von Cole Porter und Stephen Sondheim.<br />

Die Bühne im Großen Haus verwandelt sich in eine glamouröse<br />

Showtreppe, auf der und um die herum Sänger<br />

des Ensembles, Musiker des Orchesters und Tänzer<br />

eine Musik zur Aufführung bringen, deren besondere<br />

Stimmung der Schlagzeuger Chick Webb beschrieb:<br />

Sie sei so, wie es ist, „ein ganz besonderes Mädchen<br />

zu lieben, wenn du sie ein Jahr nicht gesehen hast und<br />

wieder triffst – es berührt etwas in dir“.<br />

Weitere Termine: 19.12. und 31.12.<strong>2012</strong> (15.00<br />

und 19.30 Uhr) sowie am 4.1., 16.1., 20.1. (18.00<br />

Uhr), 14.3., 17.3. (18.00 Uhr), 30.3., 19.4., 27.4.,<br />

und 26.5.2013 (15.00 Uhr) – jeweils um 19.30 Uhr,<br />

wenn nicht anders angegeben.<br />

Eine Bühne. Ein Ensemble.<br />

Eine Stimmung. Eine tolle<br />

Aufführung. Ein <strong>Theater</strong>.<br />

Mein theaterhagen.<br />

Das kam euch jetzt über-<br />

trieben vor? Erlebt es<br />

selbst. Zu einer öffentlichen Probe könnt ihr<br />

nämlich auch gehen. Und falls ihr mehr über das<br />

Stück selbst erfahren wollt – die „altbekannten“<br />

Internetsuchmaschinen kennt ihr ja. Aber mal ehrlich:<br />

diese dramatische Liebesgeschichte „live“ zu erleben<br />

ist doch viel cooler, oder?<br />

Vielleicht sehen wir uns ja bald bei einer Probe im<br />

theaterhagen!<br />

Bis dahin,<br />

k<br />

,


6<br />

Die Vorstellungstermine des Märchens<br />

zur Weihachtszeit „Die Prinzessin auf<br />

der Erbse“ finden Sie auf Seite 9.<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />

Sa 01 Adventssingen<br />

für die ganze Familie<br />

16.00 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

PREMIERE<br />

Fly Me to the Moon<br />

Ein Swing-Abend<br />

19.30 Uhr · Großes Haus<br />

Abo P Freiverkauf PK 1<br />

Di 04 Ehrensache<br />

Jugendstück von Lutz Hübner<br />

12.00 – 13.20 Uhr · lutz<br />

Ausverkauft<br />

Kabarett<br />

Matthias Deutschmann<br />

SOLO <strong>2012</strong><br />

19.30 Uhr · Großes Haus<br />

Abo K und Freiverkauf PK 4<br />

Mi 05 Ehrensache<br />

Jugendstück von Lutz Hübner<br />

12.00 – 13.20 Uhr · lutz<br />

Ausverkauft<br />

Werkeinführung · Don Carlo<br />

18.30 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

Don Carlo<br />

Oper von Giuseppe Verdi<br />

In italienischer Sprache<br />

mit deutschen Übertiteln<br />

19.00 – 22.30 Uhr · Großes Haus<br />

Abo B und Freiverkauf PK 2<br />

Do 06 Ehrensache<br />

Jugendstück von Lutz Hübner<br />

12.00 – 13.20 Uhr · lutz<br />

Ausverkauft<br />

Fr 07<br />

Fünf-Uhr-Tee mit Edeltraud Kwiatkowski<br />

„Märchen, Märchen!“<br />

Mit den Mitgliedern des Märchenensembles<br />

17.00 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt 5,- Euro inkl. ein Getränk<br />

<strong>Hagen</strong>er Erstaufführung<br />

Jenseits von Eden<br />

Schauspiel nach John Steinbeck<br />

<strong>Theater</strong>fassung von Ulrike Syha<br />

Euro-Studio Landgraf<br />

19.30 – 21.55 Uhr · Großes Haus<br />

Abo D u. Freiverkauf PK 4<br />

Werkeinführung · Der Nussknacker<br />

19.00 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

Der Nussknacker<br />

Ballett von Ricardo Fernando<br />

Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski<br />

19.30 – 21.30 Uhr · Großes Haus<br />

Abo F und Restkarten PK 2<br />

Ehrensache<br />

Jugendstück von Lutz Hübner<br />

19.30 – 20.50 Uhr · lutz<br />

Freiverkauf 12,- / 6,- Euro<br />

Der Nikolaus kommt<br />

21.30 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

theaterzeitung<br />

Spielplan<br />

Sa 08 Adventssingen<br />

für die ganze Familie<br />

16.00 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

So 09<br />

Werkeinführung · Don Giovanni<br />

18.30 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

Don Giovanni<br />

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart<br />

In italienischer Sprache<br />

mit deutschen Übertiteln<br />

19.00 – 22.15 Uhr · Großes Haus<br />

Abo MT und Freiverkauf PK 2<br />

Shalom.Pax.Selam.<br />

Drei Religionen und ihr gemeinsamer Boden<br />

11.00 Uhr · lutz<br />

Freiverkauf 6,- Euro<br />

Gespräch zum 4. Sinfoniekonzert<br />

mit Lisa Valdivia und Gästen<br />

11.30 Uhr · Max-Reger-Musikschule,<br />

Musikschule der Stadt <strong>Hagen</strong>,<br />

Dödterstr. 10<br />

Eintritt frei<br />

Di 11 Davon geht die Welt<br />

nicht unter<br />

Ein Projekt des Seniorenclubs<br />

des theaterhagen<br />

16.00 – 18.15 Uhr (Ausverkauft)<br />

und 19.30 – 21.45 Uhr · lutz<br />

Freiverkauf 12,- / 6,- Euro<br />

Konzerteinführung für Kinder (7-13 Jahre)<br />

und Eltern<br />

Leopold Mozart: Musikalische Schlittenfahrt<br />

18.45 Uhr · Stadthalle · Clubraum<br />

Ausverkauft<br />

4. Sinfoniekonzert<br />

Klassisch<br />

mit Werken von Leopold Mozart,<br />

Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart<br />

Solistin und Leitung: Antje Weithaas, Violine<br />

Stadthalle 20.00 Uhr<br />

19.15 Uhr Einführung<br />

Konzertabo und Freiverkauf PK K<br />

Mi 12 Richard O‘Brien‘s<br />

The Rocky Horror Show<br />

Musical von Richard O‘Brien<br />

19.30-22.00 Uhr · Großes Haus<br />

Abo G und Restkarten PK 2<br />

Do 13 Die Weihnachtsshow <strong>2012</strong><br />

Guildo Horn<br />

& Die Orthopädischen Strümpfe<br />

19.30 Uhr · Großes Haus<br />

Ausverkauft<br />

Davon geht die Welt<br />

nicht unter<br />

Ein Projekt des Seniorenclubs<br />

des theaterhagen<br />

19.30 – 21.45 Uhr · lutz<br />

Ausverkauft<br />

Fr 14<br />

Werkeinführung · Don Carlo<br />

18.30 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>


<strong>Dezember</strong><br />

Don Carlo<br />

Oper von Giuseppe Verdi<br />

In italienischer Sprache<br />

mit deutschen Übertiteln<br />

19.00 – 22.30 Uhr · Großes Haus<br />

Abo C und Freiverkauf PK 1<br />

Sa 15 Adventssingen<br />

für die ganze Familie<br />

16.00 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

WIEDERAUFNAHME<br />

Die Comedian Harmonists<br />

Schauspiel mit Musik von Franz Wittenbrink<br />

19.30 – 22.15 Uhr<br />

Großes Haus<br />

Restkarten PK 3<br />

WIEDERAUFNAHME<br />

Der Messias<br />

Weihnachtskomödie von Patrick Barlow<br />

19.30 – 21.30 Uhr · lutz<br />

Freiverkauf 12,- / 6,- Euro<br />

So 16 3. Kammerkonzert<br />

Pathétique<br />

11.00 Kurzführung<br />

zu einem Exponat der Museen<br />

Kombiticket (Führung und Konzert)<br />

9,60 Euro<br />

11.30 Uhr<br />

Auditorium im Kunstquartier <strong>Hagen</strong><br />

Freiverkauf 6,60 / 3,30 Euro<br />

Der Messias<br />

Weihnachtskomödie von Patrick Barlow<br />

19.30 – 21.30 Uhr · lutz<br />

Freiverkauf 12,- / 6,- Euro<br />

Mi 19 Fly Me to the Moon<br />

Ein Swing-Abend<br />

19.30 Uhr · Großes Haus<br />

Abo L / VB B Freiverkauf PK 3<br />

Do 20<br />

Werkeinführung · Der Nussknacker<br />

19.00 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

Der Nussknacker<br />

Ballett von Ricardo Fernando<br />

Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski<br />

19.30 – 21.30 Uhr · Großes Haus<br />

Abo D Freiverkauf PK 3<br />

Fr 21 Der Messias<br />

Weihnachtskomödie von Patrick Barlow<br />

19.30 – 21.30 Uhr · lutz<br />

Freiverkauf 12,- / 6,- Euro<br />

Sa 22<br />

Werkeinführung · Don Carlo<br />

18.30 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

Don Carlo<br />

Oper von Giuseppe Verdi<br />

In italienischer Sprache<br />

mit deutschen Übertiteln<br />

19.00 Uhr · Großes Haus<br />

Abo W und Freiverkauf PK 1<br />

Der Messias<br />

Weihnachtskomödie von Patrick Barlow<br />

19.30 – 21.30 Uhr · lutz<br />

Freiverkauf 12,- / 6,- Euro<br />

So 23 Adventssingen<br />

für die ganze Familie<br />

16.00 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

Di 25<br />

Adventskonzert<br />

18.00 Uhr · Großes Haus<br />

Abo ThR u. Freiverkauf PK 4<br />

Werkeinführung · Der Nussknacker<br />

17.30 Uhr - <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

Der Nussknacker<br />

Ballett von Ricardo Fernando<br />

Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski<br />

18.00 – 20.00 Uhr<br />

Großes Haus<br />

Familienvorstellung 8,75 – 21,85 Euro<br />

mit Autogrammstunde<br />

im Anschluss an die Vorstellung<br />

Mi 26 Die Comedian<br />

Harmonists<br />

Schauspiel mit Musik<br />

von Franz Wittenbrink<br />

18.00 – 20.45 Uhr<br />

Großes Haus<br />

Freiverkauf PK 3<br />

Sa 29 <strong>Theater</strong> hautnah<br />

Die offene Probe<br />

Die Großherzogin von Gerolstein<br />

10.45 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

So 30<br />

Werkeinführung · Don Carlo<br />

17.30 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Eintritt frei<br />

Don Carlo<br />

Oper von Giuseppe Verdi<br />

In italienischer Sprache<br />

mit deutschen Übertiteln<br />

18.00 Uhr · Großes Haus<br />

Abo MT und Freiverkauf PK 1<br />

Mo 31 Fly Me to the Moon<br />

Ein Swing-Abend<br />

15.00 Uhr · Großes Haus<br />

Freiverkauf 19,20 – 47,80 Euro<br />

19.30 Uhr · Großes Haus<br />

Freiverkauf 22,60 – 56,- Euro<br />

Wir wünschen<br />

allen <strong>Theater</strong>besucherinnen<br />

und -besuchern<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und ein gesundes Neues Jahr!<br />

Konzert- und <strong>Theater</strong>kasse<br />

Elberfelder Straße 65 · 58095 <strong>Hagen</strong><br />

Telefon: 0 23 31 / 207 - 32 18<br />

Telefax: 0 23 31 / 207 - 24 46<br />

theaterkasse@stadt-hagen.de<br />

www.theater.hagen.de<br />

Öffnungszeiten :<br />

Montag: geschlossen<br />

Dienstag – Freitag: 14.00 – 19.00 Uhr<br />

Samstag: 10.00 – 15.00 Uhr<br />

sowie jeweils eine Stunde vor Beginn der Vorstellung<br />

Am 27. und 28. <strong>Dezember</strong><br />

bleibt die <strong>Theater</strong>kasse geschlossen.<br />

Die nächste <strong><strong>Theater</strong>zeitung</strong><br />

erscheint am 19.12.<strong>2012</strong><br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 7


Der Messias<br />

Weihnachtskomödie von Patrick Barlow<br />

Wiederaufnahme am 15. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />

19.30 Uhr · lutz<br />

Regie: Werner Hahn<br />

Bühne: Peter Blindert, Benedikt Conrads<br />

Kostüme: Ulla Ziemba-Minkiewicz<br />

Mit: Marc Baron, Kirsten Corbett, Ursula Gericke, Domink Hahn<br />

Zwei hoch motivierte Laiendramaturgen stürzen sich in das gigantische<br />

Unternehmen, die Weihnachtsgeschichte neu zu erzählen. Aus<br />

Kostengründen übernehmen sie sämtliche Rollen selbst: vom Erzengel<br />

Gabriel bis hin zum Kamel der Weisen aus dem Morgenland. Folglich<br />

entwickelt sich diese spezielle Bühnenfassung der christlichen<br />

Botschaft zu einem überraschungsgeladenen Spektakel – mit kleinen<br />

Pannen und großem Improvisationsgeschick.<br />

„Der Messias“ ist ein liebevoller und geistreicher Blick auf den Ur-<br />

sprung der christlichen Kultur durch die Brille britischen Humors. Die<br />

verrückt-komische Geschichte geht am lutzhagen bereits in die siebte<br />

Spielzeit und hat für viele <strong>Theater</strong>gäste schon Kultstatus erreicht.<br />

Weitere Termine: 16.12., 21.12. und 22.12.<strong>2012</strong><br />

– jeweils um 19.30 Uhr.<br />

8<br />

Illustration: Friederike Olsson<br />

KULT<br />

Die Bibel ist im jüdischen und christlichen Glauben<br />

jeweils eine Sammlung von Schriften, die als<br />

Wort Gottes gelten. Die „Heilige Schrift“ ist die<br />

Urkunde des Glaubens. Auch der Islam hat seine<br />

„Heilige Schrift“: den Koran. Alle drei Religionen<br />

– Judentum, Christentum und Islam – bauen<br />

aufeinander auf, und auch ihre Heiligen Schriften<br />

tun es.<br />

Musik spielt in der Vermittlung des Glaubens<br />

eine zentrale Rolle. In allen drei Religionen wird<br />

Gottes Wort gesungen. In fünf Matineen für die<br />

ganze Familie wollen wir die drei Glaubensgemeinschaften<br />

und ihre Musik näher kennen lernen.<br />

lutz · Advent<br />

EckStück – Die Ecke zum Stück<br />

Die „Ohrenbild“ – Reihe kann man ab <strong>Dezember</strong><br />

auch in der Stadtbücherei erleben. Thema<br />

diesmal: „Die Bibel singt“.<br />

Bei dem Projekt „EckStück – Die Ecke zum<br />

Stück“ handelt es sich um eine Kooperation<br />

zwischen der Stadtbücherei und dem<br />

theaterhagen: In einem Teil der Stadtbücherei<br />

ist stets eine Bücherecke zum Stöbern für<br />

theaterzeitung <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />

1<br />

Shalom. Pax. Selam.<br />

Drei Religionen und ihr gemeinsamer Boden<br />

9. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> · 11.00 Uhr · lutz<br />

Ab 4 Jahren<br />

In der Auftaktveranstaltung wird Werner Hahn<br />

zusammen mit dem Theologen Thomas Haensel<br />

der Frage nachgehen, wo die drei Glaubensrichtungen<br />

Judentum, Christentum und Islam ihre<br />

gemeinsamen Wurzeln haben. Sie werden erörtern,<br />

warum es für gläubige Menschen aller drei<br />

Gemeinschaften so wichtig ist, ihre Gedanken an<br />

Gott nicht nur in Worte zu fassen, sondern sie<br />

auch zu singen. Auch die Gäste auf der Bühne<br />

und die Gäste im Publikum werden genau das<br />

tun: singen.<br />

Kinder und Jugendliche eingerichtet, die auf<br />

eine aktuelle Produktion des theaterhagen<br />

einstimmt. Zusätzlich bieten Begleitveranstaltungen<br />

einen spannenden Einstieg in das<br />

jeweilige Thema. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung<br />

ist nicht erforderlich.<br />

Informationen: 02331 207 3282 oder miriam.<br />

walter@stadt-hagen.de


Advent · Gastspiel<br />

Das „Erbse-Team“ beim Proben:<br />

„Wir freuen uns schon auf die Premiere!“<br />

Milena Hagedorn und Tillmann Schnieders bei<br />

den Aufnahmen zur CD: „Auf der Bühne tragen wir<br />

dann endlich auch unsere Kostüme!“<br />

Jenseits von Eden<br />

Schauspiel von John Steinbeck · <strong>Theater</strong>fassung von Ulrike Syha<br />

Euro Studio Landgraf<br />

<strong>Hagen</strong>er Erstaufführung am 6. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> · 19.30 Uhr · Großes Haus<br />

Die Schicksale von zwei Generationen werden in „Jenseits von<br />

Eden“ vom Teufelskreis des biblischen Kain-Themas beherrscht.<br />

Steinbeck verlegt den Schauplatz aus dem Alten Testament nach<br />

Amerika: Eifersüchtig, weil sein Vater seinen Bruder Adam vorzieht,<br />

versucht Charles, diesen zu töten. In der nachfolgenden<br />

Generation ist es Caleb, der verzweifelt um die Liebe und Achtung<br />

seines Vaters Adam kämpft und den Tod seines Zwillingsbruders<br />

Aron verschuldet.<br />

Die Familiensaga des Nobelpreisträgers Steinbeck, der weltweit<br />

zu den meistgelesenen US-amerikanischen Autoren gehört,<br />

besticht durch die unerbittliche, dramaturgische Strenge<br />

der Figurenkonstellation. Eng verwoben mit dieser Geschichte<br />

ist der zweite, teils biographische Handlungsstrang des Werks,<br />

das Schicksal der ebenfalls aus Irland eingewanderten Familie<br />

Hamilton – Samuel Hamilton war Steinbecks Großvater mütterlicherseits.<br />

Im Gegensatz zu dem Kultfilm mit James Dean als Caleb, der<br />

sich allein auf den Schlussteil beschränkt, beginnt die <strong>Theater</strong>adaption<br />

von Ulrike Syha mit dem ersten Buch des Romans. Foto: Patrick Pfeiffer<br />

TexT: Werner HaHn · Musik: andres reukauf<br />

MÄRCHEN ZUR WEIHNACHTSZEIT NACH<br />

HANS CHRISTIAN ANDERSEN<br />

TEXT VON WERNER HAHN<br />

MUSIK VON ANDRES REUKAUF<br />

Vorstellungen: So 25.11.12 (17.00 Uhr), So 02.12.12 (11.00 + 14.00 + 17.00 Uhr), Mo 03.12.12 (9.00 + 11.30<br />

+ 15.00 Uhr), Di 04.12.12 (9.00 + 11.30 Uhr), Mi 05.12.12 (9.00 + 11.30 Uhr), Do 06.12.12 (10.00 Uhr), Fr<br />

07.12.12 (10.00 Uhr), Sa 08.12.12 (11.00 Uhr), So 09.12.12 (11.00 + 14.00 Uhr),Mo 10.12.12 (9.00 + 11.30<br />

Uhr), Di 11.12.12 (9.00+ 11.30 Uhr), Mi 12.12.12 (10.00 Uhr), Fr 14.12.12 (11.00 Uhr), Sa 15.12.12 (11.00 Uhr),<br />

So 16.12.12 (11.00 + 14.00 + 17.00 Uhr), Mo 17.12.12 (9.00 + 11.30 + 15.00 Uhr), Di 18.12.12 (9.00 + 11.30<br />

+ 15.00 Uhr), Mi 19.12.12 (9.00 + 11.30), Do 20.12.12 (10.00 Uhr), So 23.12.12 (11.00 Uhr)<br />

Zur Premiere am 25. November <strong>2012</strong> erscheint die CD<br />

mit den Songs von „Die Prinzessin auf der Erbse“ .<br />

Die CD zum Preis von 7 Euro ist an der <strong>Theater</strong>kasse<br />

und beim Besuch der Vorstellung im <strong>Theater</strong> erhältlich.<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> theaterzeitung<br />

9


4. Sinfoniekonzert<br />

Klassisch<br />

11. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />

20.00 Uhr<br />

Stadthalle <strong>Hagen</strong><br />

Leopold Mozart: Die musikalische Schlittenfahrt<br />

Joseph Haydn: Violinkonzert A-Dur<br />

Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie g-Moll<br />

Solistin und Leitung: Antje Weithaas, Violine<br />

„Antje Weithaas gehört zu den großen Geigerinnen<br />

unserer Zeit“, schreibt das Fono Forum über die<br />

Solistin des 4. Sinfoniekonzerts. Sie übernimmt<br />

hier nicht nur den Solopart, sondern leitet auch<br />

das philharmonische orchesterhagen von<br />

ihrem Instrument aus und greift damit auf die<br />

Aufführungspraxis vor dem Dirigententum zurück.<br />

Auf dem Programm stehen drei Größen der Klassik:<br />

Mozart Vater und Sohn sowie Haydn. Letzterer<br />

führte sein Orchester am Hofe Esterházy auch noch<br />

regelmäßig mit der Violine an. Hier entstanden<br />

seine Violinkonzerte, die er für den Freund und<br />

Konzertmeister beim Fürsten Esterházy, Luigi<br />

Tomasini, geschrieben hat. Ein Großteil ist allerdings<br />

nicht überliefert und auch das Violinkonzert in A-Dur<br />

wurde erst 1949 in der Abtei Melk in Österreich<br />

wiedergefunden.<br />

Die Beziehung zwischen den drei Komponisten<br />

war von großer Bewunderung und gegenseitiger<br />

Anerkennung geprägt. Für Wolfgang Amadeus war<br />

Haydns Schaffen Vorbild, und Haydn rühmte ihn<br />

gegenüber Leopold als den „größten Komponisten,<br />

den ich von Person und dem Namen nach kenne“.<br />

Auch wenn Leopold Mozarts Schaffen im Schatten<br />

seines Sohnes und auch Haydns steht, verdienen<br />

es seine Werke durchaus vermehrt ans Licht geholt<br />

zu werden, wie zum Beispiel seine „Musikalische<br />

Schlittenfahrt“, die in diesem vorweihnachtlichen<br />

Konzert auf die Winterzeit einstimmt.<br />

10<br />

9. <strong>Dezember</strong> · 11.30 Uhr<br />

Max-Reger-Musikschule Musikschule der<br />

Stadt <strong>Hagen</strong>, Dödterstr. 10, 58095 <strong>Hagen</strong><br />

theaterzeitung<br />

Orchester · Advent<br />

3. Kammerkonzert<br />

Pathétique<br />

16. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />

11.30 Uhr<br />

Auditorium im Kunstquartier <strong>Hagen</strong><br />

Michail Glinka:<br />

Trio pathétique für Klarinette, Violoncello und Klavier<br />

Günter Raphael:<br />

Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier<br />

Johannes Brahms:<br />

Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier<br />

Werner Hußendörfer, Klarinette<br />

Katrin Geelvink, Violoncello<br />

Ana-Maria Dafova, Klavier<br />

Das 3. Kammerkonzert lädt ein, in drei ausdrucksstarken<br />

Werken für Klarinette, Violoncello und<br />

Klavier zu schwelgen. Sein Titel geht auf Glinkas<br />

Klarinettentrio zurück und leitet sich von einem persönlichen<br />

Bekenntnis des russischen Komponisten<br />

her, das dem Werk als Motto voransteht: „Ich habe<br />

die Liebe nur durch den Schmerz erfahren, den sie<br />

zufügt.“ Auch Brahms’ bewegendes Klarinettentrio<br />

könnte dieses Geständnis zum Thema haben, zumal<br />

auch diesem Komponisten in der Liebe wenig Glück<br />

zuteil wurde. Er schrieb das Trio nach der Bekanntschaft<br />

mit dem Klarinettisten Richard Mühlfeld, den<br />

er für den Besten seines Fachs hielt. Für den 1903<br />

geborenen Komponisten Raphael war wiederum<br />

Brahms ein großes Vorbild. In seinem Klarinettentrio<br />

aus dem Jahre 1950 rückt diese Inspirationsquelle<br />

jedoch in den Hintergrund und sein „einigermaßen<br />

eigener Stil“, so Raphael, den er während seines Berufsverbots<br />

zur Zeit des Nazi-Regimes entwickelte,<br />

wird erkennbar.<br />

Adventskonzert „Vom Himmel hoch …“<br />

23. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> · Großes Haus · 18.00 Uhr<br />

Solisten: Maria Klier und Rainer Zaun<br />

philharmonisches orchesterhagen<br />

Opernchor und Kinderchor des theaterhagen<br />

Leitung: Wolfgang Müller-Salow<br />

Mit Werken von Hans Pfitzner, Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Sebastian Bach, Benjamin Britten,<br />

Otto Nicolai und Richard Eilenberg<br />

Wenn der Heilige Abend näher rückt und die<br />

Neugier wächst, was wohl in diesem Jahr auf dem<br />

Gabentisch liegen wird, können sich ungeduldige<br />

Kinder (und Erwachsene) im theaterhagen die<br />

Wartezeit verkürzen.<br />

Im ersten Teil des Adventskonzerts schwebt Hans<br />

Pfitzners „Christelflein“ durch den Tannenwald<br />

und erlebt nach aufregenden Vorbereitungen<br />

ein Weihnachtsfest mit<br />

vielen Kindern und<br />

Engeln.<br />

Eine rasante Schlittenfahrt durch den Winterwald,<br />

in Töne gesetzt von Richard Eilenberg, und<br />

die Sarabande aus der „Simple Symphony“,<br />

in der der 21jährige Benjamin Britten Themen<br />

verarbeitete, die er als Kind erfunden hatte,<br />

wechseln sich dann ab mit bekannten Chor- und<br />

Orchesterstücken von Mozart und Bach. Zum<br />

krönenden Abschluss erklingt Otto Nicolais<br />

hochromantische Weihnachtsouvertüre<br />

„Vom Himmel hoch ...“.<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>


Weihnachten<br />

Weihnachtsmarkt <strong>Hagen</strong> · Foto: Michael Kaub<br />

1. Weihnachtsfeiertag<br />

25. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> · 18.00 Uhr · Großes Haus<br />

Der Nussknacker<br />

Ballett von Ricardo Fernando · Musik von Peter I. Tschaikowski<br />

Als „großen Spaß“ feierte die Presse die neue Produktion des balletthagen<br />

und bescheinigte der Compagnie wieder eine enorme Leistungsfähigkeit. Das<br />

Publikum drückte seine begeisternde Zustimmung in „stehenden Ovationen“<br />

aus: „Der Nussknacker“ in der Neuinszenierung von Ricardo Fernando ist genau<br />

die richtige Familienvorstellung für die Weihnachtszeit, spielt das Ballett doch<br />

am Heiligen Abend. Der hölzerne Nussknacker ist ein Geschenk vom Paten<br />

Drosselmeier für die kleine Claramarie – und wie durch ein Wunder wird aus<br />

dem Spielzeug ein lebendiger Mensch, mit dem das Mädchen aufregende<br />

Abenteuer erlebt.<br />

Im Anschluss an die Vorstellung kurz nach 20.00 Uhr geben die drei<br />

Hauptpersonen Claramarie, Nussknacker und Drosselmeier im unteren Foyer<br />

Autogramme!<br />

Termine: 20.12. und 25.12.<strong>2012</strong> (18.00 Uhr) sowie 17.01.2013 – jeweils um<br />

19.30 Uhr, soweit nicht anders angegeben.<br />

Adventssingen<br />

1.<strong>Dezember</strong>, 8. <strong>Dezember</strong>,<br />

15. <strong>Dezember</strong> und 23. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />

16.00 Uhr · <strong>Theater</strong>café<br />

Der Eintritt ist frei<br />

Für eine kurze Pause im vorweihnachtlichen<br />

Einkaufstrubel, zum Üben für das Singen unter dem<br />

heimischen Weihnachtsbaum oder einfach nur zur<br />

besinnlichen Einstimmung auf die Festtage: Das<br />

<strong>Theater</strong> lädt an den vier Wochenenden im Advent<br />

nachmittags zum familiären Adventssingen in das<br />

<strong>Theater</strong>café ein. Für Kinder, Eltern und Großeltern<br />

gibt es eine kurzweilige Stunde mit bekannten Liedern<br />

zum Mitsingen, weniger bekannten Liedern zum Neu-<br />

Lernen und Geschichten und Gedichten rund um<br />

Advent und Weihnachten.<br />

2. Weihnachtsfeiertag<br />

26. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> · 18.00 Uhr · Großes Haus<br />

Die Comedian Harmonists<br />

Wiederaufnahme am 15. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />

19.30 Uhr · Großes Haus<br />

Schauspiel mit Musik von Gottfried Greiffenhagen und Franz Wittenbrink<br />

Endlich sind sie wieder da, die sechs Comedian Harmonists, die in der letzten Spielzeit<br />

durchgehend für ausverkaufte Vorstellungen gesorgt hatten!<br />

„Die Comedian Harmonists sind zurück und feiern am <strong>Theater</strong> <strong>Hagen</strong> Triumphe – in<br />

einer Besetzung, die so gut ist, dass man lange suchen muss, um ähnlich perfekte<br />

Harmonien zu hören.“ Westfalenpost/ Westfälische Rundschau<br />

Die Darsteller Richard van Gemert, Jan-Andreas Kemna, Björn Christian Kuhn, Orlando<br />

Mason, Christoph Scheeben und Andres Reukauf als musikalischer Leiter und Pianist<br />

präsentieren in der Inszenierung von Thomas Weber-Schallauer, die Geschichte von<br />

Aufstieg und Fall des berühmten Gesangsensembles, das so nur in den „goldenen“<br />

Zwanzigern der Weimarer Republik entstehen konnte, aber ebenso zwangsläufig in der<br />

gnadenlosen Diktatur des Dritten Reichs enden musste.<br />

Auch am 2. Weihnachtsfeiertag um 18.00 Uhr sind die „Comedian Harmonists“ wieder mit<br />

ihren erfolgreichsten und schönsten Liedern zu hören.<br />

Termine: 26.12.<strong>2012</strong> (18.00 Uhr), 26.1., 14.2., 9./ 31.3. (18.00 Uhr), 26.4.<br />

sowie 15. / 27.6.2013 – jeweils um 19.30 Uhr, soweit nicht anders angegeben.<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> theaterzeitung<br />

11


12<br />

„Jetzt beginnt ein neues Leben“<br />

Im wunderschön dekorierten Fundus hat Ulla Ziemba-Minkiewicz am 29. Oktober<br />

ihren Abschied von Kolleginnen und Kollegen gefeiert. Nach 27 Jahren am<br />

theaterhagen ist die Leiterin des Kostümfundus in Altersteilzeit gegangen.<br />

Im August 1985 verschlug es die gebürtige Polin ans theaterhagen, zunächst als<br />

zweimonatige Vertretung: Für eine Ballettproduktion wurde sie als Hutmacherin engagiert.<br />

Danach wurde ihr eine Vertragsverlängerung angeboten. Als dann nach weiteren<br />

zwei Jahren ihr Vorgesetzter in den Ruhestand ging, bewarb sie sich kurzerhand um<br />

seine Stelle. Eigentlich war sie ja überqualifiziert: In Polen hatte sie Schneiderin gelernt,<br />

Pädagogik und Kunst studiert, hatte als Kostümbildnerin Erfahrung an verschiedenen<br />

<strong>Theater</strong>n in Polen und Österreich gesammelt. Und als Kostümbildnerin hat sie<br />

in <strong>Hagen</strong> auch weiterhin gearbeitet, vor allem für die Produktionen des Kinder- und<br />

Jugendtheaters.<br />

Aus zwei Monaten wurden also 27 Jahre, fast ein halbes Leben. Im Fundus hat sie auch<br />

ihren späteren Mann kennengelernt, 24 Jahre ist das her. Er war als Tänzer am <strong>Theater</strong><br />

engagiert: „Es war Liebe wie im Film, auf den ersten Blick“. Vor 21 Jahren wurde die<br />

gemeinsame Tochter geboren, acht Wochen später war Ulla Ziemba-Minkiewicz wieder<br />

zurück auf der Arbeit, in „ihrem“ Fundus. Über 125.000 Kostüme kennt sie auswendig,<br />

kann sie historisch einordnen und Kleidergrößen<br />

per Augenmaß vergeben.<br />

Förderliches am Rande<br />

Liebe Freunde des theaterhagen!<br />

Wie kann neues Publikum für das theaterhagen<br />

gewonnen werden? Diese Frage bewegt<br />

den TFV stets aufs Neue. Der erweiterte Vorstand hat jetzt zwei Initiativen<br />

beschlossen. Die erste: Mit Beginn des nächsten Jahres<br />

erhalten alle Paare, die sich in <strong>Hagen</strong> das Ja-Wort geben, einen<br />

Gutschein für das <strong>Theater</strong>. Aus diesem Anlass hat das Marketing-<br />

Team des theaterhagen einen schönen Gutschein gestaltet mit<br />

dem Motto: „Sie trauen sich – wir laden Sie ein.” Die Aufführung<br />

können die frisch Vermählten frei wählen. Bleibt zu hoffen, dass die<br />

Wahl der Aufführung nicht gleich zu einer ersten Ehekrise führt.<br />

Die zweite Initiative zielt auf junge Leute, die mit großem Einsatz<br />

und Können <strong>Theater</strong> spielen. So wird der TFV erstmals die Schul-<br />

und Jugendtheatertage (17./18. Juni 2013) unterstützen, die das<br />

theaterhagen jedes Jahr ausrichtet. An zwei Tagen präsentieren<br />

etwa 20 Schul- und Jugendtheatergruppen präsentieren ihre aktuellen<br />

Produktionen und stellen sich dem Urteil einer fachkundigen<br />

Jury. Der TFV zahlt allen teilnehmenden Gruppen ein Startgeld in<br />

Höhe von 100 Euro. Die finanzielle Hilfe wird sicher willkommen<br />

sein, schließlich ist das <strong>Theater</strong>spiel immer mit Kosten verbunden.<br />

Aber was könnte mehr für das <strong>Theater</strong> einnehmen, als einmal im<br />

Licht der Scheinwerfer auf der Hauptbühne oder im „Lutz” gestanden<br />

zu haben? Was kann spannender sein, als einmal mit Profis<br />

Licht- und Toneinstellungen zu proben und Bühnenbilder wirkungsvoll<br />

zu platzieren? Diese Aktion ergänzt sinnvoll die Initiative<br />

„Jeder Schüler, jede Schülerin ins <strong>Theater</strong>”, die erfolgreich auch<br />

in dieser Spielzeit läuft.<br />

Außer der Reihe findet der <strong>Theater</strong>treff in diesem Jahr auch im <strong>Dezember</strong><br />

statt. Am 21. <strong>Dezember</strong> lädt Sabin Tambrea im Cinestar zur<br />

exklusiven Vorpremiere des Kinofilms „Ludwig II“, in dem er die<br />

Hauptrolle spielt. Die Veranstaltung beginnt um 20.00 Uhr.<br />

Ihr <strong>Theater</strong>förderverein<br />

www.theaterfoerderverein-hagen.de<br />

theaterzeitung<br />

Komische und traurige Geschichten<br />

hat Ulla Ziemba-Minkiewicz am <strong>Theater</strong><br />

erlebt, Bücher könnte sie damit füllen.<br />

Aber jetzt beginnt erst einmal ein<br />

neues Leben: Sie will all das nachholen,<br />

wozu in der Vergangenheit neben<br />

der Arbeit keine Zeit blieb. Und das ist<br />

eine Menge, sagt sie. Dafür wünschen<br />

wir ihr von Herzen alles Gute.<br />

Ulla Ziemba-Minkiewicz<br />

(Bild: Mitte rechts) bei ihrer<br />

Verabschiedung<br />

im zum „Salon“ dekorierten Fundus<br />

Künstlersteckbrief<br />

Name: Jan Schuba<br />

Impressum theaterzeitung <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>:<br />

Herausgeber: theaterhagen · Elberfelder Straße 65 · 58095 <strong>Hagen</strong> · Tel. 0 23 31 - 207 - 3210<br />

Intendant: Norbert Hilchenbach · Redaktion: Adaora Geiger<br />

Gestaltung: IDEENpool GmbH, Norma Nierstenhöfer & Thomas Gebehenne<br />

Texte: Adaora Geiger, Werner Hahn, Dr. Maria Hilchenbach, Miriam Michel,<br />

Jürgen Pottebaum, Manuel Schneider, Tillmann Schnieders, Lisa Valdivia,<br />

Miriam Walter, Imme Winckelmann<br />

Fotos: Stefan Kühle, Privat<br />

Kulturgemeinde Volksbühne<br />

<strong>Hagen</strong> und Umgebung e. V.<br />

Verlag und Druck: WAZ- Druckzentrum Bathey; Auflage: 96.000<br />

Wasserloses Tal 27 · 58093 <strong>Hagen</strong><br />

Das Jahr ist um.<br />

Die ereignisreiche Spielzeit kann nicht davon<br />

ablenken, dass Jahr und Stadt am Ende sind. In<br />

der „ volksbühne hagen“ (vbh) blickt man zwar<br />

auf eine hervorragende Spielzeithälfte und ein<br />

ebenso erfolgreiches Vereinsjahr zurück. Trotz<br />

aller Anstrengungen bleibt die Zukunft des <strong>Theater</strong>s<br />

aber ungewiss.<br />

Die vbh wird als Verein kulturinteressierter Bürger<br />

auch im kommenden Jahr alle vorhanden<br />

Kräfte einsetzen, dem Förderverein, den Ballettfreunden<br />

– vor allem aber dem <strong>Theater</strong> selbst,<br />

ein hilfreicher Partner zu sein. Allen Mitarbeitern,<br />

Mitgliedern und Freunden des <strong>Theater</strong>s sei<br />

eine spielintensive, erfolgreiche Vorweihnachtszeit<br />

und privater Raum für persönliche Besinnlichkeit<br />

gewünscht. Für das neue Jahr bleibt der<br />

Wunsch auf <strong>Theater</strong>bestand und persönliches<br />

Wohlergehen. Den Mitgliedern, die sich aus gesundheitlichen<br />

Gründen und altersbedingt dazu<br />

entschlossen. ihr Abo aufzugeben, gilt ein ganz<br />

besonderer Gruß und die Hoffnung, sie doch ab<br />

und zu in unserer Mitte begrüßen zu dürfen.<br />

Bleiben Sie gesund. Frohes Fest und alles Gute<br />

für das kommende Jahr.<br />

Ihr Volker Schwiddessen<br />

Jan Schuba spielt im diesjährigen Märchen<br />

zur Weihnachtszeit „Die Prinzessin auf der<br />

Erbse“ König Magnus Erik Gustav Ole Rasmus.<br />

Nach seiner Ausbildung zum Sänger und<br />

Schauspieler in Mainz lebt der gebürtige<br />

Bündener in Offenbach. Am theaterhagen ist er<br />

zum ersten Mal als Gast zu sehen.<br />

Vorherige Engagements: Staatstheater<br />

Mainz, <strong>Theater</strong> Trier, Burgfestspiele Bad<br />

Vilbel, Brüder-Grimm-Festspiele Hanau,<br />

Staatstheater Saarbrücken, <strong>Theater</strong> im Pfalzbau<br />

Ludwigshafen, Mainzer Kammerspiele – und<br />

mein eigenes „<strong>Theater</strong> Skyline“, das ich mit<br />

meiner Kollegin Susanne Fröhlich in Frankfurt<br />

am Main leite.<br />

Diesen Autor der Gegenwart würde<br />

ich gerne bitten, ein Stück für mich zu<br />

schreiben: Yasmina Reza, weil niemand es<br />

gegenwärtig besser schafft, die simpelsten und<br />

daher so wirkungsvollen Grundkonstrukte zu<br />

grandiosem Schauspieltheater zu machen.<br />

Meine künstlerisch aufregendste<br />

Begegnung war: Mittags einen Anruf zu<br />

erhalten und sechs Stunden später in einer<br />

völlig fremden Inszenierung mit fremden<br />

Kollegen in eine Hauptrolle vor vollem Haus zu<br />

springen – und die Rolle vorher seit einem Jahr<br />

nicht mehr gespielt zu haben.<br />

vbh<br />

volksbühne hagen<br />

Viel Kultur im Angebot.<br />

Ballettfreunde <strong>Hagen</strong><br />

Liebe Ballettfreunde,<br />

nur eine Woche nach der gefeierten Premiere des „Nussknackers“<br />

fand die jährliche Mitgliederversammlung der Ballettfreunde<br />

statt. Die gut besuchte Veranstaltung bot die<br />

Möglichkeit, persönlichen Kontakt zu den Tänzerinnen und<br />

Tänzern des balletthagen zu pflegen, und sich über die zahlreichen Aktivitäten<br />

der Ballettfreunde <strong>Hagen</strong> zu informieren. Der Intendant Norbert Hilchenbach<br />

gab eine Rückschau auf die ausgezeichnete Jubiläumssaison und<br />

wusste mit 190.000 Besuchern einen beeindruckenden neuen Besucherrekord<br />

zu vermelden. Künstlerisch und vom Publikumszuspruch her betrachtet<br />

befindet sich unser neu renoviertes <strong>Theater</strong> also auf höchstem Niveau, wenn<br />

nicht erneut Hiobsbotschaften aus der Politik zu vernehmen wären, die die<br />

Nerven der hart, oftmals sogar am Limit ihrer Belastbarkeit arbeitenden <strong>Theater</strong>mitarbeiter<br />

zusätzlich auf eine extreme psychische Belastungsprobe stellen.<br />

Die Ablehnung des Haushaltssicherungskonzeptes der Stadt <strong>Hagen</strong> durch den<br />

Regierungspräsidenten in Arnsberg lässt erneut schwarze Wolken am Kulturhorizont<br />

aufziehen, die existenzbedrohende Ausmaße anzunehmen drohen.<br />

Als sog. freiwillige Leistungen stehen die Kulturausgaben bekannterweise immer<br />

ganz oben auf der Streichagenda. Da wird z.B. mit Durchschnittsausgaben<br />

pro Kopf der Bevölkerung für die Kultur argumentiert, und daraus folgernd<br />

global Einsparungen in der Kultur gefordert, ohne ein konkretes Konzept zu<br />

verfolgen. Vor einer solchen undifferenzierten Betrachtungsweise der Kultur<br />

und ihrer Bedeutung für eine Stadt kann nur eindringlich gewarnt werden. In<br />

Zeiten klammer Kassen ist umso wichtiger, dass Politik die Zukunft und die<br />

Folgen von Entscheidungen mit bedenkt. Neben mathematischen Fähigkeiten<br />

sind in Krisenzeiten Visionen wichtig, damit man der Kultur und der Zukunft<br />

der Stadt nicht unwiderruflichen Schaden zufügt. In diesem Sinne sei allen<br />

Verantwortlichen ein Zitat Tschingis Aitmatovs in Erinnerung gerufen: „Die finanziellen<br />

und wirtschaftlichen Errungenschaften eines Landes sind nur dann<br />

von Wert, wenn sie sich in der Kultur und Moral des Landes widerspiegeln.“<br />

Für die Ballettfreunde <strong>Hagen</strong> steht jedenfalls salopp ausgedrückt fest: ein Leben<br />

ohne Kultur ist möglich, aber sinnlos.<br />

Bis bald in unserem theaterhagen<br />

Ihre Ballettfreunde<br />

Das mir liebste/ideale Publikum ist: Das<br />

Publikum, das noch weiß, was <strong>Theater</strong> ist und<br />

sich nicht hinterher lobend über den „Film“<br />

äußert.<br />

Diese Rolle schätze ich sehr und möchte<br />

sie in Zukunft gerne spielen: „Hedwig“ in<br />

„Hedwig and the Angry Inch“.<br />

Diesen Satz über <strong>Theater</strong> möchte ich<br />

niemals wieder hören: „Sag mal: Wie kannst<br />

Du Dir eigentlich den ganzen Text merken??“<br />

Neben dem <strong>Theater</strong> ist eine weitere<br />

Leidenschaft von mir: Mein regelmäßiger<br />

Spieleabend mit meinen Freunden.<br />

Dieses Gericht käme mir nie auf<br />

Tisch: Basierend auf einem fürchterlichen<br />

Übelkeitserlebnis möchte ich Couscous heute<br />

nicht einmal mehr riechen.<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>

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