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Grabfunde des Mittleren Reichs in den Königlichen Museen zu Berlin

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12<br />

stand auf vier Querleisten, von <strong>den</strong>en nur noeli zwei erhalten s<strong>in</strong>d. Der Deckel wird <strong>in</strong>nen<br />

durch vier starke Querleisten <strong>zu</strong>sammengehalten, die gleichzeitig das Abrutschen <strong>des</strong>selben<br />

vom Untertheil verh<strong>in</strong>dern sollten.<br />

Der Sarg ist mit e<strong>in</strong>er weissen Tünclie üljerzogen,' unter der <strong>zu</strong>m Thcil noch Spuren<br />

e<strong>in</strong>er grauen Tünche sichtbar s<strong>in</strong>d, und mit e<strong>in</strong>zelnen Bildern und Inschriften bemalt.<br />

Aussen. Auf allen vier Seiten e<strong>in</strong>e Ilorizontalzeile, auf <strong>den</strong> Längsseiten ausserdem<br />

drei senkrechte Zeilen, auf dem Deckel <strong>in</strong> der Mitte e<strong>in</strong>e horizontale Längszeile. Die E<strong>in</strong>-<br />

fassung der Zeilen ist grau.<br />

Malereien<br />

:<br />

Ausserdem trägt der Sarg auf di'ei Seiten unter der Horizontalzeile noch folgende<br />

1. Am Kopfende: Der Todte und se<strong>in</strong>e Frau beim Mahle (s. die Beschreibung<br />

unten S. 12).<br />

2. An der Unken Seite von reclits:<br />

d) die Augen (abgebildet auf Taf. III imten), LTmränderung und Pupille<br />

grau. Augenbrauen schwarz, die L<strong>in</strong>ien unter <strong>den</strong> Augen und der Doppel-<br />

strich, der die Augen trennt, roth;<br />

h) die Fravum <strong>des</strong> Todten nelimen Abschied von ilim (s. die Beschrei-<br />

bung unten S. 13). Das Bild ist von dem bekannten Farbenitande umralunt;<br />

3. Am Fiissende:<br />

c) kle<strong>in</strong>e Opferliste (s. unten S. 15);<br />

d) Todtentexte (s. unten S. 17).<br />

d) Kornspeiclier, Mahlen und Brauen (s. die Beschreibung unten S. 14);<br />

h) e<strong>in</strong> Paar Sandalen, weiss, von oben gesehen mit der Spitze nach<br />

unten, so dass sie nicht wold als die Fusssohlen <strong>des</strong> Todten gedeutet<br />

wer<strong>den</strong> können (abgebildet auf Taf. IV).<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Farben s<strong>in</strong>d bei der Beschreiliung der Bilder unten angegeben; hier<br />

sei nur hervorgehoben, dass der Maler nur folgende sehr matte und wohl m<strong>in</strong>derwerthige<br />

Farben bei <strong>den</strong> Bildern und <strong>den</strong> Inschriften verwendet hat:<br />

1. Schwarz, hauptsächlich bei <strong>den</strong> Contouren;<br />

2. Weiss, lieller als der Grund;<br />

3. Gelb, etwas grünlich:<br />

4. Rothbraun;<br />

5. Grün, selir hell und dem Gelb ähnlich;<br />

6. Grau, bläulich und vielleicht Ersatz für das fehlende Blau.<br />

Innen ist der Sarg un^erziert. Nur auf dem Koj^f- und dem Fussende stehen hie-<br />

ratische Todtentexte <strong>in</strong> je 7 senkrechten Zeilen zwischen rothen L<strong>in</strong>ien (s. unten S. 18. 19).<br />

Darüber ist auf dem Kopfende noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Bild: e<strong>in</strong> Tisch mit Geräth <strong>in</strong>id Gal)en<br />

(s. unten S. 1 4).<br />

B. DIE BILDER.<br />

1. Bild an der Kopfseite aussen (Taf. III oben).^<br />

Der Todte und se<strong>in</strong>e Frau sitzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Halle, die von e<strong>in</strong>er Knospensävüe getragen<br />

ist. Er sitzt auf e<strong>in</strong>em Sessel mit holier Lehne und hält e<strong>in</strong>e Tr<strong>in</strong>kschale. E<strong>in</strong> grosser Krug<br />

steht vor ihm auf e<strong>in</strong>em Gestell, das dem erhaltenen ähnlich ist (s. unten S. 31. 32). Die<br />

Frau, die e<strong>in</strong>en Spiegel hält, sitzt auf e<strong>in</strong>em hohen Ruhebett, auf dem h<strong>in</strong>ter ihr e<strong>in</strong>e Diener<strong>in</strong><br />

' Diese soll ihm wohl das Aussehen e<strong>in</strong>es Kalkste<strong>in</strong>sarges verleihen.<br />

' Auf der Lichtdrucktafel ersche<strong>in</strong>t manche Stelle als farbig, wo <strong>in</strong> Wirklichkeit nur die Farbe vom<br />

Holzgrunde abgeblättert ist, so /.. B. über dem Becher <strong>in</strong> der Hand <strong>des</strong> Todten; auch der Streifen, der von dem<br />

Korb auf dem grossen Kruge der Bi-auer<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> kle<strong>in</strong>en <strong>zu</strong> führen sche<strong>in</strong>t, ist nur Täuschung.

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