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Leitlinien für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen - Mira

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Zum sozialpädagogischen Verständnis von Behinderung<br />

Der Verlust oder <strong>die</strong> Beeinträchtigung von – im jeweiligen<br />

Lebensalter – ‚normalerweise‘ vorhandenen körperlichen,<br />

geistigen oder seelischen Bedingungen ist als Abweichung<br />

von einem an <strong>und</strong> <strong>für</strong> sich typischen Zustand zu verstehen.<br />

Folgt aus der Schädigung eine soziale <strong>und</strong>/oder kulturelle<br />

Teilhabebeeinträchtigung, <strong>die</strong> sich in einem oder mehreren<br />

Lebensbereichen auswirkt, liegt eine Behinderung vor. Dabei<br />

wird ergänzend bemerkt, dass das Erfordernis einer<br />

voraussichtlichen Dauer der Beeinträchtigung von sechs<br />

Monaten zwar vorübergehende Störungen ausschließen<br />

soll, nicht jedoch im Einzelfall gebotene Interventionen,<br />

etwa wenn bei <strong>Kindern</strong> Behinderungen bereits eingetreten<br />

oder zu erwarten sind.<br />

Demgegenüber muss sozialpädagogisches Handeln, das<br />

sich an den Kriterien der Sicherung voller gesellschaftlicher<br />

Teilhabe <strong>und</strong> der Realisierung selbstbestimmter Lebensführungen<br />

aller Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> messen lassen<br />

will, über eine ausgleichende Verteilungslogik hinausreichen.<br />

Einem sozialpädagogischen Verständnis verbieten sich<br />

Essentialisierungen <strong>und</strong> Verallgemeinerungen individueller<br />

Merkmale. Vielmehr müssen pädagogische Behinderungsbegriffe<br />

stets auf nicht gelingende interpersonale Verständigungen<br />

verweisen. Pädagogische Verhältnisse sollten<br />

daher darauf angelegt sein, <strong>mit</strong> Differenzierungen kreativ<br />

umzugehen <strong>und</strong> kollektive Gruppenzuschreibungen zugunsten<br />

einer Orientierung an besonderen Bedürfnissen zu<br />

überwinden.<br />

<strong>Leitlinien</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> <strong>mit</strong> <strong>und</strong> ohne Behinderung<br />

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