Jahresbericht 2011 - Caritas Aargau
Jahresbericht 2011 - Caritas Aargau
Jahresbericht 2011 - Caritas Aargau
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<strong>Jahresbericht</strong>_<strong>2011</strong><br />
1<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Impressum<br />
Redaktion: Kurt Brand,<br />
Maxie Machuta<br />
Titelfoto: Andreas Schwaiger<br />
Fotos: Diverse<br />
Layout: Esther Häusermann,<br />
Maxie Machuta<br />
Auflage: 1700 Expl.<br />
2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Bericht Geschäftsführung 3<br />
Bereich Diakonie & Freiwilligenarbeit 4-6<br />
Bereich Kommunikation, Backoffice, Laden 7<br />
Bereich Projekte 8-10<br />
Bereich Bildung 11<br />
Bereich Flüchtlingsberatung 12-13<br />
Bereich Sozial- und Schuldenberatung 14-15<br />
Informations- und Öffentlichkeitsarbeit 16<br />
Bilanz 17<br />
Erfolgsrechnung 18-19<br />
Anhang zur Jahresrechnung 19-20<br />
Mittelflussrechnung und Revisionsbericht 21<br />
Interessenvertretung 22<br />
Schlusswort Präsident Verein <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> 23
Bericht der Geschäftsführung<br />
Kooperation<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Alpkooperativen, Milch- und Landwirtschaftliche<br />
Genossenschaften oder Wohnbaugenossenschaften<br />
haben ein Hauptziel: sie nehmen Aufgaben kooperativ<br />
wahr und eröffnen so dem einzelnen Mitglied<br />
neue Möglichkeiten und Chancen. Was hat nun<br />
aber <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> mit den oben beschriebenen<br />
Beispielen zu tun? Sie werden sehen, das Thema<br />
Kooperation zieht sich wie ein roter Faden durch<br />
das Jahr <strong>2011</strong>.<br />
Ein Beispiel dafür ist der neue <strong>Caritas</strong>-Markt in<br />
Baden. Schon lange hat so ein Laden auf unserer<br />
„Wunschliste“ gestanden. Unsere Partner, der Verein<br />
Lernwerk Vogelsang und die Kirchgemeinden<br />
und Pfarreien im Dekanat Baden, haben ihn möglich<br />
gemacht. Gemeinsam wurde das Projekt entwickelt,<br />
die Finanzen gesichert und ein Ladenlokal<br />
gesucht. Das Lernwerk hat den Laden eingerichtet,<br />
stellt das Personal an und führt ihn operativ. <strong>Caritas</strong><br />
ist für den Vertrieb der Einkaufskarten zuständig<br />
und für die Lieferung der Waren verantwortlich.<br />
Die Pfarreien und Kirchgemeinden tragen einen beträchtlichen<br />
Teil der Defizitgarantie und stehen ideell<br />
voll hinter dem Projekt.<br />
Die Arbeit für und mit Asylsuchenden ist nicht besonders<br />
prestigeträchtig und schwierig zu finanzieren.<br />
Darum nehmen mehrere Hilfswerke gemeinsam<br />
diese wichtige Aufgabe wahr. Seit vielen Jahren führen<br />
HEKS und <strong>Caritas</strong> die Rechtsberatungsstelle für<br />
Asylsuchende gemeinsam. Bei der Sozialberatung<br />
für Asylsuchende und Ausreisepflichtige ist neben<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> und HEKS AG/SO auch das Rote<br />
Kreuz <strong>Aargau</strong> engagiert.<br />
Die Kirchlichen Regionalen Sozialdienste KRSD sind<br />
eigentliche Musterbeispiele von Gemeinschaftsprojekten.<br />
Kirchgemeinden in der jeweiligen Region<br />
und <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> führen bereits in Baden, Frick<br />
und Oftringen einen Kirchlichen Regionalen Sozialdienst.<br />
Im Fricktal ist das Projekt sogar ökumenisch<br />
ausgestaltet. Sowohl die Kirchgemeinden wie <strong>Caritas</strong><br />
<strong>Aargau</strong> bringen finanzielle Mittel ein und nehmen<br />
den diakonischen Auftrag gemeinsam und in der<br />
Region wahr. Weitere KRSD sind in Planung.<br />
Die Zeitschrift Da+Dort wird seit einiger Zeit gemeinsam<br />
mit der Anlaufstelle Integration <strong>Aargau</strong> herausgegeben.<br />
2012 wird sie neu gestaltet und kommt<br />
in einem handlichen Format daher. Unser Magazin<br />
Nachbarn wird als Gemeinschaftsprojekt von den<br />
Deutschschweizer <strong>Caritas</strong>-Organisationen herausgegeben.<br />
Auch sie erhält ein neues Design.<br />
Durch das Wachstum und die vielen Standorte von<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> ist ein Ausbau der Geschäftsführung<br />
von <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> notwendig geworden. Seit September<br />
<strong>2011</strong> führen wir - Kurt Brand und Regula<br />
Kuhn-Somm - den Betrieb als Co-Geschäftsführung.<br />
Wir haben unsere Aufgaben departemental<br />
aufgeteilt. Wichtige Entscheide fällen wir gemeinsam,<br />
das „Tagesgeschäft“ verantworten wir persönlich.<br />
Im vorliegenden <strong>Jahresbericht</strong> finden Sie noch<br />
weitere Beispiele von Kooperationen mit Partnern.<br />
Wichtig ist uns dabei, dass <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> als Hilfswerk<br />
immer klar erkennbar ist. Denn zu verstecken<br />
brauchen wir uns nicht. Wir danken allen Beteiligten,<br />
die im Berichtsjahr in irgendeiner Weise mit uns zusammengearbeitet<br />
oder uns unterstützt haben.<br />
Kurt Brand und Regula Kuhn-Somm<br />
Kurt Brand<br />
Regula Kuhn-Somm<br />
3<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Markus Schmid<br />
Lydia Weiss-Schmid<br />
(KRSD <strong>Aargau</strong>-West ab<br />
April 2012)<br />
Sonja Meier<br />
(KRSD <strong>Aargau</strong>-West ab<br />
April 2012)<br />
4<br />
Diakonie & Freiwilligenarbeit<br />
Mit Netzwerken die Armut bekämpfen<br />
„Armut verschwindet nicht von allein!“ Unter die-<br />
sem Motto stand der <strong>Caritas</strong>-Sonntag Ende Januar<br />
<strong>2011</strong>. Gemeinsam mit lokalen Netzwerken arbeiteten<br />
wir daran, der Armut etwas entgegen zu setzen.<br />
Unser Bereich unterstützt und stärkt mit der<br />
Fachstelle Diakonie die kirchlichen Verantwortlichen<br />
und Engagierten in ihrer Arbeit und führt gemeinsam<br />
mit den örtlichen Kirchgemeinden Kirchliche<br />
Regionale Sozialdienste, welche die professionelle<br />
kirchliche Sozialarbeit vor Ort auf- oder ausbauen<br />
und verankern helfen.<br />
Fachstelle Diakonie<br />
Gemeinsam mit der Erwachsenenbildung der römisch-katholischen<br />
Landeskirche und der Fachstelle<br />
Diakonie der reformierten Landeskirche führten<br />
wir einen zweiten Kurs „Sozialarbeiterisches Fachwissen<br />
für kirchliche Mitarbeitende“ durch. 25 Mitarbeitende<br />
aus beiden Landeskirchen erhielten Informationen<br />
zu Erwerbslosigkeit, Überschuldung,<br />
Integration, Sozialhilfe und lernten dabei das Netzwerk<br />
des Kantons im Sozialwesen besser kennen.<br />
Ebenfalls gemeinsam mit unseren reformierten Partnern<br />
und lokalen Kirchgemeinden lancierten wir das<br />
Projekt Wegbegleitung. Dabei werden Freiwillige<br />
qualifiziert, Menschen in einer schwierigen Lebenssituation<br />
ein Stück weit zu begleiten und ihnen damit<br />
neue Netzwerke zu erschliessen.<br />
Die Gefängnisseelsorge an den Bezirksgefängnissen<br />
ist gut verankert. Bruno Zeltner und sein reformierter<br />
Kollege besuchen wöchentlich die Insassen<br />
in den Bezirksgefängnissen Aarau, Baden, Zofingen<br />
und Unterkulm und pflegen auch den Austausch mit<br />
den Angestellten.<br />
Um Diakonie zu stärken, engagierte sich die Fachstelle<br />
auch in überkantonalen Netzwerken. So arbeitet<br />
sie aktiv in der Steuergruppe Diakonie des<br />
Bistums Basel mit und in der Fachgruppe Diakonie<br />
des Netzes der Regionalen <strong>Caritas</strong> Organisationen.<br />
Im Auftrag der Landeskirche waren wir <strong>2011</strong> auch<br />
für die Führung und Neukonzeptionierung der Sozialdienste<br />
für Anderssprachige zuständig.<br />
Kirchliche Regionale Sozialdienste (KRSD)<br />
Aus der Überzeugung heraus, dass mit Kooperationen<br />
und gemeinsamem Engagement die Armut<br />
am wirkungsvollsten bekämpft werden kann, bauten<br />
wir in den letzten Jahren Kirchliche Regionale<br />
Sozialdienste auf. Ein KRSD ist ein gemeinsames<br />
Projekt von örtlichen Pfarreien/Kirchgemeinden<br />
(allen falls bereits Pastoralräumen) und <strong>Caritas</strong> Aar-<br />
gau. Das Projekt nutzt den Sozialraum, indem es<br />
die Kompetenzen und Vernetzungen der örtlichen<br />
kirchlichen Mitarbeitenden sowie das Fachwissen<br />
und die Vernetzungen der <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> für beide<br />
Seiten gewinnbringend zusammenführt. Ein KRSD<br />
ist eine Möglichkeit, den Schwerpunkt Diakonie im<br />
Pastoralraumkonzept anzugehen.<br />
Der erste KRSD entstand 2006 in Zusammenarbeit<br />
mit dem Dekanat Baden-Wettingen. 2009 eröffneten<br />
wir mit 6 katholischen und zwei reformierten<br />
Kirchgemeinden den KRSD Oberes Fricktal und im<br />
November <strong>2011</strong> bewilligten die Kirchgemeinden<br />
Zofingen und Aarburg-Oftringen Nord-Rothrist-Murgenthal<br />
einen KRSD <strong>Aargau</strong>-West, welcher im April<br />
2012 seine Tore in Oftringen öffnet.<br />
Die Nähe zu den Menschen vor Ort und die Zusammenarbeit<br />
mit den örtlichen Kirchgemeinden<br />
ermöglicht es uns, wirkungsvoll Hilfe und Unterstützung<br />
zu leisten.
Diakonie & Freiwilligenarbeit<br />
Vernetzung mit Fachstellen und Pfarreien<br />
KRSD Baden und Umgebung<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> war in Baden von Netzwerkarbeit für<br />
Menschen am Rande unserer Gesellschaft geprägt.<br />
Die Beratungsarbeit nahm um fast ein Drittel zu. Um<br />
eine gute professionelle Beratung anzubieten und<br />
den Menschen in ihren Lebenssituationen weiter<br />
zu helfen, ist ein breites Netzwerk mit Fachstellen<br />
zentral.<br />
Seit Juni <strong>2011</strong> teilen wir neu unsere Büroräumlichkeiten<br />
mit den Sozialdiensten für Anderssprachige<br />
(Portugiesisch, Spanisch, Kroatisch) und der Gehörlosenseelsorge<br />
der katholischen Landeskirche.<br />
Damit sind wir in einem Netzwerk eingebunden, das<br />
uns trägt und die tägliche Arbeit erleichtert.<br />
Eine wichtige Ressource für uns ist die Zusammenarbeit<br />
mit den Pfarreien und Kirchgemeinden vor<br />
Ort. Dies unterscheidet uns von anderen, staatlich<br />
getragenen Institutionen, die auf dieses Netzwerk<br />
nicht zurückgreifen können. Der Aufbau des <strong>Caritas</strong>-Markts<br />
in Baden zeigt, wie Netzwerke helfen<br />
können, der Armut etwas entgegen zu halten.<br />
KRSD Oberes Fricktal<br />
Der Kirchliche Regionale Sozialdienst Oberes Fricktal<br />
konnte Ende <strong>2011</strong> seine Pilotphase abschliessen<br />
und mit weiteren Pfarreien und Kirchgemeinden<br />
als feste Institution in der Region installiert werden.<br />
Neben der Bildungs- Sensibilisierungs- und Projektarbeit<br />
werden auch Beratungen angeboten. Dabei<br />
zeigt sich, wie zentral das Netzwerk ist, in welchem<br />
der KRSD eingebunden ist und welche Ressourcen<br />
dies für die Beratung darstellt.<br />
Private Netzwerke helfen viel Belastung tragen.<br />
Wenn sie an Grenzen kommen, ergänzen wir diese<br />
Unterstützung durch unser Fachwissen und unsere<br />
Vernetzung mit den Fachstellen und Pfarreien.<br />
Nachfolgendes Beispiel zeigt, wie wir damit helfen<br />
können:<br />
Frau Studer (Name von der Redaktion geändert)<br />
ist alleinerziehende Mutter zweier Teenager und<br />
arbeitet Teilzeit. Ihre ältere Tochter steht im ersten<br />
Lehrjahr, die jüngere besucht die Kantonsschule.<br />
Frau Studer lebt am sozialen Existenzminimum. Ihr<br />
Budget lässt keine Möglichkeiten offen, unvorhergesehene<br />
Ausgaben zu tätigen. Schon seit einigen<br />
Jahren haben sich Frau Studer und ihre beiden<br />
Mädchen keine Ferien geleistet. Ein aussergewöhnliches<br />
Ereignis, wie z.B. eine Zahnarztbehandlung,<br />
sprengt das Budget der Familie. Durch die Beratung<br />
beim KRSD wollte Frau Studer abklären, wo noch<br />
Sparmassnahmen in ihrem Budget liegen. Bereits<br />
im ersten Gespräch zeigte sich, dass Frau Studer<br />
Anspruch auf Stipendien hat. Gemeinsam mit der<br />
Beraterin reichte sie einen Antrag ein. Drei Monate<br />
später kam der Bescheid: Ihren Mädchen wurden<br />
Stipendien von 833 Franken pro Monat zugesprochen.<br />
Ein Ziel der Beratung ist immer, die Handlungsoptionen<br />
für die Klientel zu erweitern. Dazu gehört auch,<br />
Leistungen wie Prämienverbilligungen, Stipendienbeiträge<br />
oder Versicherungsleistungen aus Zusatzversicherungen<br />
zu erschliessen. Der KRSD Oberes<br />
Fricktal konnte <strong>2011</strong> für seine Klientel über 70‘000<br />
Franken zugänglich machen. Gelder, die ohne die<br />
Beratung beim KRSD nicht beantragt/ausbezahlt<br />
worden wären.<br />
Ruth Treyer<br />
André Meier<br />
Isabella Hossli<br />
5<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Zahlen <strong>2011</strong>:<br />
177 Freiwillige<br />
8‘665 Stunden oder<br />
4,1 Vollstellen<br />
Durchschnittlich 49<br />
Stunden pro Freiwillige/r<br />
Ein Drittel der Freiwilligen<br />
sind Männer - zwei<br />
Drittel Frauen<br />
6<br />
Diakonie & Freiwilligenarbeit<br />
Unbezahlbares Engagement der Freiwilligen<br />
Freiwillige bei <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong><br />
Armut und sozialer Ausgrenzung kann nur durch<br />
Menschen begegnet werden, nur sie können an<br />
tragenden, solidarischen Netzwerken bauen.<br />
Nebst professionellen Fachkräften sind Freiwillige<br />
unverzichtbar. Sie ergänzen und bereichern unser<br />
Engagement, schenken Zeit und bieten sich<br />
als Gesprächspartner und Begleiterin im Alltag an.<br />
Freiwillige begleiten bei uns Flüchtlinge, helfen im<br />
Reges Interesse am Freiwilligenkongress in Aarau<br />
Mitarbeitende <strong>2011</strong><br />
Regula Kuhn-Somm, Co-Geschäftsführung <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> und Bereichsleitung<br />
Heidi Zihlmann Rüede, Fachstelle Diakonie (bis Oktober)<br />
Markus Schmid, Fachstelle Diakonie (ab Dezember)<br />
Ruth Treyer, Leitung KRSD Baden<br />
André Meier, KRSD Baden, Schuldenberatung<br />
Barbara Schwengeler, Praktikum KRSD Baden (Bis Juni)<br />
Sabine Inderbitzin, Praktikum KRSD Baden (ab August)<br />
Isabella Hossli, Leitung KRSD Frick<br />
Bruno Zeltner, Gefängnis-Seelsorge<br />
Deutsch- und Integrationskurs mit, übernehmen<br />
Patenschaften im Projekt „mit mir“ oder unterstützen<br />
uns bei der Aktion „Eine Million Sterne“.<br />
Allen Freiwilligen danken wir ganz herzlich für ihr<br />
unbezahlbares Engagement. Wir sind froh, mit ihnen<br />
ein Netzwerk zu bilden, das der Armut in der<br />
Schweiz Widerstand leistet. Herzlichen Dank!<br />
Regula Kuhn-Somm, Ruth Treyer, Isabella Hossli
Kommunikation, Backoffice, Laden<br />
Unterstützende Dienstleistungen<br />
Backoffice<br />
Die Mitarbeitenden im Backoffice erbringen wichtige<br />
Dienstleistungen, welche die Kernaufgaben<br />
von <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> unterstützen. Dazu gehören der<br />
Empfang, die Buchhaltung, die Spendenpflege und<br />
zentrale Adressbewirtschaftung, der IT-Support, das<br />
Qualitätsmanagement und viele Aufgaben der Geschäftsführung.<br />
Wegen des starken Wachstums sind<br />
die Geschäftsstelle und der Bereich Projekte im April<br />
<strong>2011</strong> an die Kasinostrasse 25 in Aarau umgezogen.<br />
Kommunikation<br />
Die interne und externe Kommunikation sind heute<br />
für jeden Betrieb zentral. Der Grossteil der Kommunikationsdienstleistungen<br />
wird bei uns im Betrieb<br />
intern erstellt. Eine Zusammen stellung unserer wich-<br />
tigsten Kommunikationsinstrumente befindet sich<br />
auf Seite 16.<br />
Kleiderladen<br />
Unser Kleiderladen verbindet ökologische und soziale<br />
Anliegen mit dem Bedürfnis nach schönen und<br />
qualitativ guten Secondhandkleidern. Saubere und<br />
gut erhaltene Kleider können im Laden abgegeben<br />
werden. Im Magazin werden die Kleider sortiert, geprüft,<br />
bewertet und mit einem Preis versehen, dann<br />
im Verkaufslokal präsentiert. Der <strong>Caritas</strong>-Laden ist<br />
auch ein Ausbildungsplatz. Erwerbslose Frauen ha-<br />
Mitarbeitende <strong>2011</strong><br />
Kurt Brand, Co-Geschäftsführung <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> und Bereichsleitung<br />
Gaby Blättler, Telefon/Empfang<br />
Mariann Schmitter, Buchhaltung<br />
Maxie Machuta, Administration, Spendenpflege, Kommunikation, Qualitätsleitung<br />
Liselotte Lüthi, Ladenleitung<br />
Brigitte Lüscher, Stellvertretung Ladenleitung<br />
ben hier die Möglichkeit, sich in einem Praktikumseinsatz<br />
Verkaufspraxis anzueignen. Die Ladenleiterin<br />
Liselotte Lüthi und ihre Stellvertreterin Brigitte<br />
Lüscher bilden laufend zwei Praktikantinnen aus.<br />
<strong>Caritas</strong>-Markt<br />
Im Rahmen der Kampagne „Armut halbieren“ hat<br />
sich <strong>Caritas</strong> verpflichtet weitere <strong>Caritas</strong>-Märkte zu<br />
eröffnen. Eine gemeinsame Trägerschaft, bestehend<br />
aus <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong>, dem Verein Lernwerk und der<br />
Röm.-Kath. Kirche im Dekanat Baden, hat das Projekt<br />
vorangetrieben und ein Ladenlokal und die Finanzierung<br />
gesucht. Am 4. November <strong>2011</strong> wurde<br />
der <strong>Caritas</strong>-Markt an der Rütistrasse 1a in Baden<br />
eröffnet. Menschen mit wenig Einkommen können<br />
dort Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs<br />
zu sehr günstigen Bedingungen einkaufen.<br />
Dafür ist eine Einkaufskarte notwendig. Diese wird<br />
Berechtigten von Gemeindesozial diensten, von<br />
Fachstellen, vom Kirchlichen Regionalen Sozial-<br />
dienst Baden oder im Laden selber ausgestellt. Toni<br />
Saxer und Maja Cavallini führen das Geschäft zusammen<br />
mit erwerbslosen Menschen, die hier die<br />
Chance für eine Reintegration in den Arbeitsmarkt<br />
erhalten. Dem Lebensmittelmarkt sind auch ein Secondhand-Laden<br />
und eine Kaffee-Ecke für die ganze<br />
Bevölkerung angegliedert.<br />
Kurt Brand<br />
Mariann Schmitter<br />
Gaby Blättler<br />
Maxie Machuta<br />
Liselotte Lüthi<br />
Brigitte Lüscher<br />
7<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Karin Knobel Käser<br />
Rebekka Wieland<br />
Annemarie Humm<br />
8<br />
Projekte<br />
Vernetzung und Solidarität vor Ort umsetzen<br />
Der Bereich leistete in den Projekten und Angeboten<br />
„mit mir“, KulturLegi, Schulstart+, FemmesTISCHE,<br />
FrauenPause, Geburtsvorbereitung mit Migrantinnen<br />
und verschiedenen Projektaufträgen eine<br />
vielfältige Vernetzungsarbeit zwischen Kindern, Jugendlichen,<br />
Familien, Einzelpersonen und entsprechenden<br />
Institutionen. Diese Arbeit ist auf der einen<br />
Seite eine Grundlage dafür, dass diese Menschen<br />
nicht weiteren Armutsrisiken ausgesetzt sind. Auf<br />
der anderen Seite ermöglicht ihnen die Vernetzung,<br />
vor Ort und in der Gesellschaft einen wichtigen<br />
Schritt in Richtung Chancengerechtigkeit zu gehen.<br />
Für die Umsetzung der Projekte wurde mit verschiedenen<br />
Projektpartnern/innen und Organisationen<br />
zusammengearbeitet. Die unterschiedlichen Zielgruppen<br />
wurden durch Medienarbeit, Zusammenarbeit<br />
mit den Regelstrukturen, mit Hilfe von Schlüsselpersonen,<br />
Treffpunkten und Infoveranstaltungen<br />
erreicht. <strong>2011</strong> mussten zudem die Finanzierungen<br />
erneut sichergestellt oder erweitert werden.<br />
Personell setzte sich der Bereich Projekte aus drei<br />
festangestellten Projektleiterinnen, drei Praktikantinnen<br />
und einer Assistentin im Projekt KulturLegi<br />
zusammen. Unterstützt wurde der Bereich durch<br />
rund 38 Mitarbeitende in den unterschiedlichen<br />
Funktionen als Regionale Vermittlerinnen, Moderatorinnen<br />
und Kursleiterinnen, interkulturelle Übersetzer/innen,<br />
Vermittler/innen und Spielgruppenleiterinnen.<br />
Intern arbeitete der Bereich Projekte eng<br />
mit dem Bereich Kommunikation zusammen.<br />
Finanzierungen<br />
Bundesamt für Migration, <strong>Caritas</strong> Schweiz, Swisslos Kanton <strong>Aargau</strong>, Departement<br />
Gesundheit: Kantonsärztlicher Dienst, Departement Volkswirtschaft<br />
und Inneres: Amt für Integration und Migration, Kantonsspital Aarau,<br />
Gemeinden, Schulen, Kirchgemeinden, Pfarreien, Schuldenberatung<br />
<strong>Aargau</strong>/Solothurn: Prävention, Winterhilfe Kanton <strong>Aargau</strong>, Angebotspartner/innen<br />
der KulturLegi, zweckgebundene Privatspenden<br />
„mit mir“<br />
<strong>2011</strong> konnten 28 neue Patenschaften realisiert und<br />
20 Patenschaften nach einer dreijährigen Begleitung<br />
durch <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> verabschiedet werden.<br />
Ende Jahr wurden 70 Patenschaften begleitet. Die<br />
freiwilligen Patinnen und Paten verbrachten insgesamt<br />
5740 Stunden Zeit mit den Kindern.<br />
Neu im Team der regionalen Vermittlerinnen arbeiteten<br />
Emanuela Wertli und Rosi Bosshardt mit. Esther<br />
Bertschi beendete im Juni nach vier Jahren ihr<br />
Engagement. Die Vermittlerinnen leisteten zusammen<br />
805 Stunden Freiwilligenarbeit im Projekt.<br />
Am 22. Mai fand das jährliche „mit mir“-Fest mit<br />
rund 80 Teilnehmenden im Bullingerhaus in Aarau<br />
unter dem Motto ‚Mondsee‘ statt. Im November lud<br />
die Bäckerei fredy’s zum zweiten Mal zum gemeinsamen<br />
Nachmittag in der Backstube in Baden ein.<br />
Insgesamt 45 Kinder, Eltern, Patinnen und Paten<br />
backten gemeinsam mit den Mitarbeitenden von<br />
fredy’s und Freiwilligen der Credit Suisse Weihnachtskekse<br />
und Grittibänzen.<br />
Regionale Vermittlerinnen im „mit mir“<br />
Brigitte Balz (Bezirk Brugg)<br />
Rosi Bosshardt (Bezirke Baden und Zurzach)<br />
Maja Boss (Fricktal)<br />
Bea Heller (Freiamt)<br />
Henriette Hofmann (Freiamt)<br />
Agnes Wettstein (Bezirk Baden und Zurzach)<br />
Manuela Wertli (Bezirke Aarau und Kulm)<br />
KulturLegi<br />
Nach den intensiven Vorarbeiten ist die KulturLegi<br />
<strong>Aargau</strong> seit dem 1. Januar <strong>2011</strong> erhältlich. Es konnten<br />
anstatt der erwarteten 300 insgesamt 833 Karten<br />
ausstellt werden. Die Berechtigungsgründe der<br />
Antragstellenden waren sehr unterschiedlich:<br />
Die Mehrheit der KulturLegi-Nutzenden erhalten<br />
Sozialhilfe. Daneben sind es aber die sogenannten
Projekte<br />
Aktiv am sozialen Leben teilnehmen<br />
Working Poor, die am Existenzminimum und ohne<br />
staatliche Unterstützungen leben, welche die KulturLegi<br />
nutzen.<br />
Sozialhilfe 503<br />
Asylfürsorge 163<br />
EL zu AHV/ IV 83<br />
Stipendienentscheid 11<br />
Lohnpfändung 3<br />
Budgetberechnung gem.<br />
EL 70<br />
Die 50 Angebote der ersten Broschüre stiegen bis<br />
zur dritten Broschüre im November auf 114 an. Aufgrund<br />
einer kurzen Umfrage zeigte sich, dass Freizeitangebote<br />
wie das Thermalbad Schinznach und<br />
die Museen im Kanton <strong>Aargau</strong> am meisten besucht<br />
wurden.<br />
Das Alter der KulturLegi Besitzenden setzte sich<br />
aus folgenden Altersgruppen zusammen:<br />
bis 17 Jahre 172<br />
18-25 Jahre 79<br />
26-35 Jahre 252<br />
36-45 Jahre 164<br />
46-55 Jahre 91<br />
56-64 Jahre 42<br />
65 Jahre und mehr 33<br />
Ein Fünftel aller KulturLegis wurde für Kinder ab 6<br />
Jahren ausgestellt. Bei den Erwachsenen ging der<br />
grösste Teil an Menschen in der Altersgruppe 26-35<br />
Jahren. Damit wurde genau die Zielgruppe erreicht,<br />
in der die präventive Wirkung gegen Ausschluss (hin<br />
zum Teilhaben) am Wichtigsten ist; Junge Alleinerziehende<br />
und Familien mit Kindern.<br />
Begleitgruppe KulturLegi<br />
Peter Wertli, ehemaliger Regierungsrat; Dorette<br />
Kaufmann, ehemalige Präsidentin des Kuratoriums;<br />
Yvonne Feri, Nationalrätin und Gemeinderätin<br />
Wettingen; Kurt Jenni, pensionierter<br />
Leiter des Kantonalen Sozialdienstes; Christoph<br />
Schmid, Departement Bildung, Kultur und Sport<br />
Schulstart+<br />
Im dritten Projektjahr wurde mit vier Schulen das 4-<br />
bis 8-teilige Programm umgesetzt. Ein Kurs musste<br />
wegen zu wenigen Anmeldungen ein zweites Mal<br />
ausgeschrieben werden und startet zum Jahresbeginn<br />
2012. 33 Teilnehmende mit 32 Kindern profitierten<br />
vom Angebot. Eine Kursteilnehmerin umschrieb<br />
es so: „So viele Informationen auf einmal<br />
rund um die Schule und zu Integrationsfragen zu<br />
bekommen, ist ein Geschenk.“<br />
Die Weiterführung des Programms musste mit dem<br />
Amt für Migration und Integration neu sortiert und<br />
ausgehandelt werden. Zwei Varianten mit einem<br />
2-teiligen oder einem 4-teiligen Workshop für die<br />
Eltern wurden nach den Sommerferien in den Schulen<br />
für 2012 ausgeschrieben. Die Herbstmonate<br />
dienten den Projektplanungen in Zusammenarbeit<br />
mit den Schulen. Gleichzeitig musste das Programm<br />
gestrafft und für die Eltern attraktiv gestaltet<br />
werden.<br />
Fakten und Zahlen<br />
Anzahl Kurse: 4<br />
Anzahl Teilnehmende: 33<br />
Anzahl Kinder: 32<br />
Anzahl Sprachen: 9 inkl. Deutsch<br />
Anzahl Übersetzende: 5<br />
Vorbereitung für 2012: Kontakte, Erstgespräche<br />
und Planungen mit 12 Schulen<br />
9<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Maud Cottier<br />
Gianna Jost<br />
10<br />
Projekte<br />
Gesundheit und Integration fördern<br />
FemmesTISCHE<br />
Im Frühjahr wurden 9 neue Moderatorinnen ausgewählt<br />
und mit einer 4-teiligen Schulung eingeführt.<br />
7 Moderatorinnen kamen zur bestehenden Gruppe<br />
hinzu. Tamilisch, Farsi und Englisch, Kurdisch und<br />
Arabisch sind als zusätzliche oder neue Sprachen<br />
hinzugekommen.<br />
Thematisch arbeitete die Gruppe weiterhin mit ‚Ernährung<br />
und Bewegung‘, Frühe Förderung mit der<br />
DVD ‚Lernen ein Kinderspiel‘.<br />
Fakten und Zahlen<br />
Anzahl Moderatorinnen: 13<br />
Zusätzliche Moderatorinnen „Ernährung“: 4<br />
Anzahl FemmesTISCHE-Runden: 72<br />
Anzahl Teilnehmende: 391<br />
Anzahl Sprachen: 8<br />
FrauenPause<br />
Nach den Sommerferien startete die FrauenPause,<br />
die als partizipatives Projekt mit vier Frauen mit<br />
einem Migrationshintergrund und einer Schweizerin<br />
als Projektteam umgesetzt wurde. Die wöchentlichen<br />
Treffen spielten sich schnell ein, wurden gut<br />
besucht und die Inputs zu Gesundheitsförderung<br />
oder Erziehungsfragen bereiteten Spass. Mit verschiedenen<br />
Methoden wurden Ernährungsfragen,<br />
Erziehungsfragen, Bewegungs- und Tanzstunden,<br />
Sprachförderung, Tipps und Tricks und Bastelanleitungen<br />
ausgetauscht und weiter gegeben.<br />
Fakten und Zahlen<br />
Anzahl Treffpunkte: 17<br />
Anzahl Teilnehmerinnen: 179<br />
Nationen: ca. 16 verschiedene<br />
Anzahl Moderatorinnen: 6<br />
Geburtsvorbereitung mit Migrantinnen<br />
In Einzel- und Gruppenstunden konnten 10 Teilnehmerinnen<br />
aus vier Nationen mit einer interkulturellen<br />
Übersetzerin teilnehmen, die wie immer<br />
mit den Hebammen des Kantonsspitals und einer<br />
frei praktizierenden Hebamme umgesetzt wurden.<br />
Zahlenmässig gingen die Anfragen so zurück, dass<br />
das Programm vorübergehend eingestellt und die<br />
Form neu überdacht werden muss.<br />
Fakten und Zahlen<br />
Anzahl Kurse: 1<br />
Anzahl Einzelarbeiten: 4<br />
Total Teilnehmerinnen: 10<br />
Sprachen: Tigrinya, Portugiesisch/Brasilien,<br />
Somalisch, Tamilisch<br />
Suizid-Prävention mit Jugendlichen<br />
Für das Suizid-Netz <strong>Aargau</strong> wurde die Projektkoordination<br />
für die Jugend-Suizid-Prävention mit dem<br />
Theaterworkshop an Schulen und Jugendgruppen<br />
im 3. Projektjahr geführt. Die Platzierung in den<br />
Schulstuben der Oberstufen im Kanton <strong>Aargau</strong> forderte<br />
grossen Einsatz und ruft nach weiterer Sensibilisierungsarbeit.<br />
Karin Knobel, Rebekka Wieland,<br />
Annemarie Humm, Maud Cottier<br />
Mitarbeitende <strong>2011</strong><br />
Karin Knobel Käser, Co-Bereichsleitung, Schulstart+,<br />
Feminasana, Suizid-Prävention<br />
Rebekka Wieland, Co-Bereichsleitung, „mit mir“,<br />
Schulstart+<br />
Annemarie Humm, KulturLegi<br />
Sonja Meier, Praktikum (bis Juli)<br />
Maud Cottier, Praktikum (ab August)<br />
Gianna Jost, Praktikum (ab August)
Bildung<br />
Lesen und Schreiben gegen Armut<br />
Nach einer langen, oft schwierigen Reise aus der<br />
Heimat in die Schweiz sind für anerkannte Flüchtlinge<br />
und vorläufig Aufgenommene noch längst<br />
nicht alle Hürden genommen. Nun beginnt die meist<br />
lange und schwierige Zeit der Integration.<br />
Das Erlernen der deutschen Sprache, oft verbun-<br />
den mit dem Erlernen des lateinischen Alphabets,<br />
erleichtert die Integration in der neuen Umgebung.<br />
Das tägliche Leben erfordert nebst guter mündlicher<br />
Kenntnisse, um sich mit Nachbarn, Behörden, der<br />
Verkäuferin im Supermarkt zu verständigen, auch<br />
das Verständnis für das Geschriebene. Viele Informationen<br />
sind nur zugänglich, wenn man lesen und<br />
schreiben kann.<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Ohne lesen zu können, versteht man nicht, was für<br />
Bedingungen ein Handy-Vertrag beinhaltet. Es ist<br />
nicht möglich, ein Budget zu verstehen und auch<br />
einzuhalten, wenn man es nicht lesen kann. Das<br />
Lösen des Billetts am Automaten ist ohne Kenntnis<br />
der Buchstaben nicht möglich. Wer nicht lesen<br />
kann, versteht nicht, warum der Vermieter einen<br />
eingeschriebenen Brief schreibt. Lädt die zuständige<br />
Sozialarbeiterin der Gemeinde zu einem Gespräch<br />
ein, wird es schwierig, wenn immer Kollegen<br />
helfen müssen.<br />
Die Liste von Situationen, bei denen Lesen und<br />
Schreiben erforderlich sind, liesse sich noch beliebig<br />
erweitern. Lesen und Schreiben sind wichtige<br />
Kompetenzen, um selbständig und unabhängig den<br />
Alltag zu meistern. Im Kurs DIA-Basis Alphabetisierung<br />
lernen die Kursteilnehmenden das lateinische<br />
Alphabet, schreiben und lesen einfache Wörter und<br />
Sätze und üben sich in ganz einfacher Alltagskommunikation.<br />
DIA-Fit baut auf DIA-Basis auf. Die Teilnehmenden<br />
erweitern ihren Wortschatz und lesen<br />
und schreiben schwierigere Wörter und Sätze. Um<br />
den Kurs Kompass besuchen zu können, benötigen<br />
die Kursteilnehmenden bereits vertiefte Kenntnisse<br />
der deutschen Sprache und der lateinischen<br />
Schrift. Ein Kursthema von vielen ist der Umgang<br />
mit Geld. Im Kurs ArbInt Arbeitsintegration lernen<br />
die Teilnehmenden Inserate lesen und<br />
sich bewerben.<br />
Im vergangenen Jahr besuchten 102<br />
Personen die Angebote des Bereichs<br />
Bildung. Lesen und schreiben können,<br />
ermöglicht ihnen Schritte hin zur Selb-<br />
Total<br />
Frauen<br />
ständigkeit. Verstehen können, worum<br />
Männer<br />
es geht, hilft den Alltag besser bewältigen<br />
zu können.<br />
Franziska Hug<br />
Mitarbeitende <strong>2011</strong><br />
Franziska Hug, Bereichsleiterin<br />
Claudia Fraefel, Kurslehrerin<br />
Reto Wagner, Coach<br />
Franziska Hug<br />
Eva-Maria Matter<br />
(ab April 2012)<br />
Claudia Fraefel<br />
11<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Brigitte Keusen<br />
Nuran Celik<br />
Melanie Leutwiler<br />
Michael Egli<br />
12<br />
Flüchtlingsberatung<br />
Neues Gesicht für den Flüchtlingsdienst<br />
Was hat „Frühlingsputz“ mit Integration zu tun?<br />
Sehr viel sogar. Das Jahr <strong>2011</strong> stand ganz im Zeichen<br />
des Neuanfangs - dem Flüchtlingsdienst ein<br />
neues Gesicht - ein neues Profil zu geben. Wie<br />
bei einem „Frühlingsputz“ oder Wohnungswechsel<br />
musste aber zuerst aussortiert und entstaubt<br />
werden. Dann galt es Altes, Liebgewordenes und<br />
Vertrautes zu entsorgen, weil es den Anforderungen<br />
nicht mehr genügte und zuletzt wurde eine Mängelliste<br />
erstellt. Nur so ist es möglich, dass Platz für<br />
Neues geschaffen werden kann und nicht nur einfach<br />
„die alte Tapete mit neuer Farbe übertüncht“<br />
wird. Aber wie es so ist mit neuen Sachen, es<br />
braucht Zeit sich an diese zu gewöhnen und damit<br />
vertraut zu werden.<br />
Mit einem neuen Team aus jungen und dynamischen<br />
sowie erfahrenen Mitarbeitenden ist es uns gelungen,<br />
mit neuen Strukturen, einheitlichen Abläufen<br />
und persönlichen Kontakten die Zusammenarbeit<br />
mit unseren Auftragsgemeinden zu optimieren und<br />
„last but not least“ konnten wir sogar drei neue Vertragsgemeinden<br />
für unser Angebot gewinnen.<br />
Der Aufbau unseres neuen Flüchtlingsdienstes ist<br />
noch lange nicht abgeschlossen, denn wir sind<br />
weiterhin mit wachsenden Fallzahlen und jeden<br />
Tag mit neuen Herausforderungen konfrontiert, wo<br />
schnelles und einheitliches Handeln gefordert ist –<br />
und daran arbeiten wir stetig.<br />
Gerade im Bereich Arbeit und Wohnen haben die<br />
Anforderungen in der letzen Zeit enorm zugenommen.<br />
Auf der einen Seite die Flüchtlinge, die mehrheitlich<br />
aus Eritrea stammen, mit ihren Erwartungen<br />
und Bedürfnissen, die oft weit von der Realität entfernt<br />
sind. Die meinen, dass sie nun mit dem positiven<br />
Asylentscheid dieselben Rechte haben wie die<br />
„Einheimischen“, aber oft „noch“ nicht wissen, dass<br />
Rechte auch geschriebene und ungeschriebene<br />
Regeln und Pflichten im Alltag beinhalten. Auf der<br />
anderen Seite die „Einheimischen“, die zum Teil nie<br />
ein Land ausserhalb Europas bereist oder gar dort<br />
gelebt haben und sich nicht vorstellen können, dass<br />
es Menschen gibt, deren Leben nicht so normiert<br />
und strukturiert verläuft wie unseres. Und - seien wir<br />
ehrlich - gibt es nicht auch viele Einheimische, die<br />
sich nicht an die „alten“ Regeln halten oder Messies<br />
sind?<br />
Mit dem Erhalt des Flüchtlingsstatus müssen die<br />
betroffenen Menschen - praktisch von einem Tag<br />
auf den anderen - sehr viel in sehr kurzer Zeit lernen.<br />
Die meisten bemühen sich enorm, alles richtig<br />
und gut zu machen. Aber es braucht Zeit, Geduld<br />
und Nerven, sie auf diesem Weg zu begleiten und<br />
sie als Nachbarn wohlwollend aufzunehmen. Wenn<br />
das gelingt, dann lassen sich die „Einheimischen“<br />
vielleicht auch wieder einmal zu einem gründlichen<br />
„Frühlingsputz“ inspirieren. Das wäre dann so etwas<br />
wie eine erfolgreiche Integration im Alltag.<br />
Brigitte Keusen-Nwoha<br />
Folgende Gemeinden haben mit <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> einen Vertrag für die Flüchtlingsbetreuung abgeschlossen:<br />
Aarau, Aarburg, Biberstein, Birr, Boswil, Bremgarten, Buchs, Ennetbaden, Frick, Kaisten, Kirchdorf, Küttigen/<br />
Rombach, Möriken-Wildegg, Mumpf, Münchwilen, Nussbaumen/Obersiggenthal, Oberentfelden, Obermumpf,<br />
Oftringen, Sarmenstorf, Siggenthal, Stein, Stetten, Strengelbach, Suhr, Turgi, Untersiggenthal, Waltenschwil,<br />
Wettingen, Würenlingen, Zofingen
Flüchtlingsberatung<br />
Frischer Geist in der Fachstelle<br />
Unser langjähriger Mitarbeiter<br />
Urs Fischer wurde im März<br />
<strong>2011</strong> pensioniert. 30 Jahre<br />
lang engagierte er sich für die<br />
Integration von Flüchtlingen<br />
im <strong>Aargau</strong>. Herzlichen Dank!<br />
Verändert sich die Fachstelle für Flüchtlingsfragen?<br />
Der Auftrag <strong>2011</strong> war, ein neues Konzept für die<br />
Fachstelle für Flüchtlingsfragen zu erarbeiten. Ab<br />
Mai, mit dem Stellenantritt der neuen Fachstellenleitung,<br />
wurde mit der Arbeit begonnen. Bei der<br />
Neukonzeption sollten die Ausrichtung und die Aktivitäten<br />
der Fachstelle bis dato analysiert werden<br />
– zum einen. Zum anderen die Strategie 2015 der<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> sowie der Bedarf der verschiedenen<br />
Zielgruppen berücksichtigt werden.<br />
Die Strategie 2015 sieht vor: Die Fachstelle für<br />
Flüchtlingsfragen setzt sich in Zusammenarbeit mit<br />
Flüchtlingen und Freiwilligen mit Öffentlichkeits- und<br />
Sensibilisierungsarbeit, Projekt- und Beratungsarbeit<br />
für die Interessen und die soziale Integration<br />
von anerkannten Flüchtlingen ein.<br />
Die Grundpfeiler für das neue Konzept der Fachstelle<br />
für Flüchtlingsfragen wurden von einer Arbeitsgruppe<br />
erarbeitet<br />
Doch was ist jetzt eigentlich das konkrete Ergebnis?<br />
Was hat sich bei der Fachstelle verändert? Ist<br />
alles ganz neu oder ist es – salopp formuliert – „al-<br />
ter Wein in neuen Schläuchen“? Die Antwort: Die<br />
Hauptaktivitäten und die Zielgruppen sind geblieben,<br />
die Schwerpunkte und Gewichtung der Aufgaben<br />
haben sich verändert.<br />
So übernimmt die Fachstelle neu vermehrt die<br />
Funktion einer Informationsdrehscheibe und leistet<br />
Sensibilisierungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu<br />
fluchtspezifischen Themen. Sie begleitet oder initiiert<br />
Integrationsprojekte mit Freiwilligen und Flüchtlingen<br />
und berät Flüchtlinge aus Gemeinden ohne<br />
Leistungsvereinbarung mit <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong>. Die Beratungen<br />
sind freiwillig und unterstützend zu den<br />
Beratungen durch die Gemeinden. Für interessierte<br />
Gemeinden bietet die Fachstelle ein kostenpflichtiges<br />
Dienstleistungspaket an und macht die Akquisition<br />
hierfür. Alternativ wird eine unentgeltliche Unterstützung<br />
in reduziertem Umfang angeboten.<br />
Die Fachstelle kommuniziert sachlich, transparent<br />
und dienstleistungsorientiert. Bei Beratungen arbeitet<br />
sie nach der Methode des lösungs- und kompetenzorientierten<br />
Ansatzes. Hierbei ist das Empowerment<br />
(Stärkung und Befähigung zur Selbsthilfe) das<br />
Ziel.<br />
Und ob das durchaus Wohlformulierte „verhebt“,<br />
werden die für 2012 geplanten Tätigkeiten zeigen.<br />
Doch was mir schon aufgefallen ist seit Stellenantritt<br />
bis heute ist etwas Atmosphärisches, Feinstoffliches.<br />
Es herrscht ein neuer Geist. Und dieser Geist<br />
ist gut.<br />
Simonetta Filoni<br />
Mitarbeitende <strong>2011</strong><br />
Flüchtlingsdienst und Fachstelle für Flüchtlingsfragen (bis März): Urs Fischer<br />
Bereichsleitung: Hanspeter März (bis Januar), Brigitte Keusen (ab April)<br />
Flüchtlingsdienst: Ibrahim Carboga, Iris Knuchel (bis Februar), Michael Egli (ab Februar), Sandy Fehr, Nuran Celik (ab<br />
März), Vino Velupillai (bis April), Anouk Lehner (ab Mai), Karin Vogt (bis Juni)<br />
Praktikum: Monika Weibel (bis Juli)<br />
Fachstelle für Flüchtlingsfragen: Simonetta Filoni (ab Mai)<br />
Sekretariat Flüchtlingsberatung: Melanie Leutwiler<br />
Ibrahim Carboga<br />
Anouk Lehner<br />
Simonetta Filoni<br />
Sandy Fehr<br />
13<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Ruth Grütter<br />
Marcel Vogel<br />
14<br />
Sozial- und Schuldenberatung<br />
Nachhaltige Verbesserung der Situation<br />
Bis 2020 soll die Armut in der Schweiz halbiert wer-<br />
den, forderte <strong>Caritas</strong> im Europäischen Jahr zur Be-<br />
kämpfung der Armut 2010. Im Beratungsalltag der<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> gingen die Anstrengungen weiter,<br />
um die Armut in der laufenden Dekade in oft kleinen<br />
Schritten zu reduzieren und die Rat suchenden<br />
Schweizer/innen, Zugewanderten, Asylsuchenden<br />
und Ausreisepflichtigen bei einem Leben am Existenzminimum<br />
zu unterstützen und zu begleiten.<br />
Die starke Präsenz des Themas Überschuldung im<br />
Zusammenhang mit der Euro-und Wirtschaftskrise<br />
sowie die regelmässigen Beiträge in den Medien zur<br />
Überschuldung von Privatpersonen zeigten sich bei<br />
uns durch eine grosse Nachfrage: Praktisch jede<br />
zweite der insgesamt 374 Kurzberatungen betraf<br />
das Thema Schulden. In enger Kooperation mit<br />
der Schuldenberatung <strong>Aargau</strong>-Solothurn und den<br />
Kirchlichen Regionalen Sozialdiensten Baden und<br />
Frick konnten wir die Ratsuchenden mit der zuständigen<br />
Beratungsstelle verbinden. An den beiden<br />
Standorten Aarau und Baden führten wir insgesamt<br />
154 weiterführende Beratungen (Dossiers) zum<br />
Thema Schulden durch. In der Praxis sind Sozialund<br />
Schuldenberatung von Menschen in prekären<br />
Lebenssituationen oft eng miteinander verbunden.<br />
Unter dem Schwerpunkt Sozialberatung unterstützte<br />
und begleitete das Team in Aarau weitere<br />
111 Familien, Paare oder Einzelpersonen.<br />
Sozialberatung<br />
Der konkrete Anlass, warum sich Menschen bei<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> melden, ist oft ein finanzieller Engpass<br />
wegen niedrigem Einkommen, dem Verlust<br />
einer Arbeitsstelle, gesundheitlichen Problemen,<br />
Veränderungen in der Familiensituation oder einem<br />
Umzug. Oft sind es auch Fragen zur Aufenthaltsbewilligung,<br />
zum Asyl- und Ausländerrecht, zu Integrations-<br />
und Ausbildungsfragen.<br />
Ein wichtiges Ziel der Beratungstätigkeit ist die Vernetzung<br />
und Zusammenarbeit mit den je nach spezifischer<br />
Situation zuständigen weiteren Fachstel-<br />
len. Wie sowohl unsere praktischen Erfahrungen als<br />
auch Studien belegen, bedeutet fehlende oder ungenügende<br />
Bildung ein zentrales Armutsrisiko. Bei<br />
der gemeinsamen Entwicklung von neuen Perspektiven<br />
legten wir deshalb ein spezielles Augenmerk<br />
auf den Bereich Bildung und Integration mit dem<br />
Ziel, eine nachhaltige Verbesserung der Situation zu<br />
erreichen. Dank der Vermittlung der KulturLegi der<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> konnten wir <strong>2011</strong> einer grösseren<br />
Anzahl Personen als bisher den Zugang zu Sprachkursen,<br />
weiteren Bildungs- und kulturellen Angeboten<br />
und den Zugang zu den <strong>Caritas</strong>-Märkten ermöglichen.<br />
Wir begleiteten fremdsprachige Personen<br />
bei der Wahl und der Finanzierung von geeigneten<br />
Deutschkursen, unterstützten die frühe Förderung<br />
von Kindern aus armutsbetroffenen Familien durch<br />
die Vermittlung einer Spielgruppe, eines Platzes in<br />
einer Kindertagesstätte, einer Patenschaft von „mit<br />
mir“, eines Schulstart Kurses der <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong><br />
oder leisteten Beiträge an Stützunterricht.<br />
Wertvolle erste Erfahrungen sammelten wir durch<br />
den Einsatz von Freiwilligen als „Sprachpaten“ oder<br />
als Unterstützung bei der Stellensuche. Die Rekrutierung<br />
und den Einsatz von geeigneten Freiwilligen<br />
möchten wir in Zukunft ausbauen und damit positive<br />
interkulturelle Begegnungen und den sozialen<br />
Zusammenhalt der Zivilgesellschaft fördern.<br />
Niederschwellige Schuldenberatung<br />
Nachdem 2010 die Schuldenberatung bei <strong>Caritas</strong><br />
<strong>Aargau</strong> ausgebaut werden konnte, galt es <strong>2011</strong><br />
weitere Erfahrungen zu sammeln und das Angebot<br />
zu festigen. Nach wie vor sind Steuerschulden die<br />
weitaus meistverbreitete Verschuldungsart, gefolgt<br />
von Privatschulden, Kreditverträgen und Ausständen<br />
bei der Krankenkasse. Der Fokus liegt in der<br />
Beratung auf dem Thema “Leben mit Schulden”.<br />
Der Zugang soll niederschwellig sein und das Angebot<br />
richtet sich gezielt an Familien und Einzelpersonen<br />
mit kleinem Einkommen am Existenzminimum.<br />
Mehr als die nackten Zahlen stehen in der
Sozial- und Schuldenberatung<br />
Bewältigung des Alltags<br />
Beratung meist die Begleiterscheinungen der Über-<br />
schuldung im Fokus, wie z.B. Arbeitslosigkeit, psy-<br />
chische Probleme, Beziehungsprobleme oder admi-<br />
nistrative Überlastung. Es geht in den Gesprächen<br />
darum, gemeinsam einen Weg zu finden, wie trotz<br />
bestehender Überschuldung ein würdiges Leben<br />
geführt werden kann. Wir arbeiten zusammen mit<br />
den Ratsuchenden an Perspektiven. Dies kann zum<br />
Beispiel die Hilfe bei der beruflichen Reintegration<br />
sein, wo wir immer wieder Unterstützung von verschiedensten<br />
Stiftungen erfahren durften.<br />
Sozialberatung für Asylsuchende und<br />
Ausreisepflichtige<br />
Der Arabische Frühling und die Umwälzungen in<br />
Nordafrika haben die Zahl der Asylgesuche steigen<br />
lassen. Die Entwicklung führte jedoch entgegen<br />
unseren Erwartungen kaum zu höheren Beratungszahlen<br />
von Asylsuchenden und Ausreisepflichtigen<br />
aus diesem Raum. In dem aktuell schwierigen<br />
Klima und der Diskussion zur Unterbringung und<br />
Betreuung der Asylsuchenden und dem Vollzug<br />
der Asylsgesetzgebung setzt sich <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong><br />
gemeinsam mit den Partnerorganisationen für ein<br />
faires Asylverfahren, eine menschenwürdige Unterbringung<br />
und eine sinnvolle Tagesstruktur der Asylsuchenden<br />
ein.<br />
In gemeinsamer Trägerschaft mit dem HEKS (Hilfswerk<br />
der Evangelischen Kirchen Schweiz) konnte<br />
das Beratungsangebot in diesem Bereich ausgebaut<br />
werden. Dies war insbesondere durch das<br />
Projekt „Einzelfallhilfe für Personen mit Sozialhilfeausschluss“<br />
im Auftrag vom Schweizerischen Roten<br />
Kreuz <strong>Aargau</strong> möglich.<br />
Mitarbeitende <strong>2011</strong><br />
Ruth Grütter, Bereichsleitung<br />
Marcel Vogel, Beratung<br />
Christian Eckerlein, Beratung<br />
Anna Schmid, Praktikum (bis September)<br />
Katja Weder, Praktikum (ab September)<br />
Wir führten <strong>2011</strong> insgesamt 443 Gespräche durch.<br />
Zwei Drittel der Klienten waren männlich, 16%<br />
waren ausreisepflichtig oder hatten einen Nichteintretensentscheid.<br />
Wie im Vorjahr waren Eritrea,<br />
Afghanistan, die Türkei oder Syrien die häufigsten<br />
Herkunftsländer. Schwerpunkte in der Asylberatung<br />
waren Fragen zum Aufenthalt mit dem ungewissen<br />
Status als Asylsuchende, allgemeine Informationen,<br />
materielle Hilfe, Bildung und Tagesstruktur. Personen<br />
mit Rechtsfragen zum Asylverfahren konnten<br />
dank der guten Zusammenarbeit an die Rechtsberatungsstelle<br />
für Asylsuchende gelangen. Fragen<br />
rund um die Nothilfe, den Zugang zu medizinischer<br />
Basisversorgung, den ungeregelten Aufenthalt, zu<br />
Rückkehr und Weiterwanderungsoptionen prägten<br />
die Beratungsgespräche mit Ausreisepflichtigen.<br />
Auch hier galt es Lösungsschritte zur Bewältigung<br />
des Alltags unter sehr schwierigen Bedingungen zu<br />
finden.<br />
Seit April <strong>2011</strong> ist es Asylsuchenden gestattet, eine<br />
Lehrstelle anzutreten, vorausgesetzt es besteht die<br />
Aussicht auf einen Verbleib in der Schweiz während<br />
der Ausbildungszeit. Bisher sind uns jedoch nur<br />
sehr wenige Fälle bekannt, wo eine Asyl suchende<br />
Person tatsächlich eine Lehrstelle antreten konnte.<br />
Mehrere Jugend liche besuchten hingegen ein Brü-<br />
ckenjahr an der Kantonalen Schule für Berufsbil-<br />
dung in Baden, welches wir dank Stiftungsbeiträgen<br />
vermitteln konnten. Immer wieder wenden sich äusserst<br />
bildungs- und lernwillige Personen an unsere<br />
Beratungsstelle und es ist eindrücklich zu sehen, mit<br />
welcher Motivation diese trotz erschwerten Voraussetzungen<br />
an ihrer Zukunftsperspektive arbeiten.<br />
Ruth Grütter, Christian Eckerlein, Marcel Vogel<br />
Christian Eckerlein<br />
Katja Weder<br />
Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende<br />
c/o HEKS AG/SO, Rain 24, Postfach, 5001 Aarau<br />
Telefon 062 824 60 24, E-Mail rbs.aargau@gmx.ch<br />
Für Sprechstunden telefonische Voranmeldung:<br />
Mo, Di, Do 09.00 - 12.00 Uhr<br />
15<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
16<br />
Kommunikation<br />
Informations- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Für <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> ist eine zielgruppengerechte<br />
Kommunikation wichtig. Dazu brauchen wir folgende<br />
Instrumente:<br />
Spendenzeitung<br />
Zweimal jährlich geben wir das farbige Spendenmagazin<br />
„Nachbarn“ heraus. Es wird zusammen<br />
mit anderen Regionalen <strong>Caritas</strong>-Organisationen<br />
produziert und enthält neben regionalen Berichten<br />
zu verschiedenen sozialen Themen und aktuellen<br />
Hinweisen aus dem <strong>Aargau</strong> auch Artikel über die<br />
schweizweite Tätigkeit von <strong>Caritas</strong>. Die Spenderinnen<br />
und Spender erhalten damit einen guten<br />
Überblick.<br />
Website<br />
Unter www.caritas-aargau.ch finden Sie viele Informationen<br />
über die Arbeit und die Angebote der<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong>. Brauchen Sie oder jemand in Ihrem<br />
Umfeld Hilfe oder möchten Sie freiwillig tätig sein?<br />
Suchen Sie einen Kurs oder nützlichen Link? Möchten<br />
Sie eine Publikation herunterladen? Unsere<br />
Website ist stets aktuell.<br />
<strong>Caritas</strong>-Sonntag<br />
Die katholischen Pfarreien im <strong>Aargau</strong> nehmen jeweils<br />
am vierten Sonntag im Januar das Opfer<br />
zugunsten der aargauischen <strong>Caritas</strong>-Organisation<br />
auf. Dazu erhalten sie Materialien und Plakate für<br />
die Gottesdienstgestaltung. Im Pfarrblatt Horizonte<br />
erscheint ein ausführlicher Bericht über das Wirken<br />
und die Aktivitäten der <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong>. Das Thema<br />
im Berichtsjahr war „Armut verschwindet nicht von<br />
allein“.<br />
Da+Dort<br />
Die Publikation ist eine aargauische Plattform für<br />
Flucht -, Migrations- und Integrationsthemen. Sie<br />
berichtet aktuell über Geschehnisse im Asyl- und<br />
Flüchtlingsbereich und informiert über den Stand<br />
der Integrationsarbeit im Kanton. Organisationen<br />
und Gruppen aus diesem Bereich haben die Möglichkeit,<br />
ihre Tätigkeit vorzustellen oder Veranstaltungen<br />
und Kurse zu präsentieren. Die Zeitung wird<br />
zusammen mit der Anlaufstelle Integration <strong>Aargau</strong><br />
AIA herausgegeben. Sie erscheint viermal pro Jahr<br />
und kann für 15 Franken abonniert werden.<br />
Sammeltätigkeit<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> betreibt ein professionelles Fundraising.<br />
Sie wird dabei vom <strong>Caritas</strong> -Netz logistisch<br />
und fachlich unterstützt. Ziel ist es, den Stamm von<br />
aktiven Spenderinnen und Spendern zu erweitern<br />
sowie den Anteil der Spenden am Gesamtertrag zu<br />
erhöhen. Wichtig ist uns, ein Vertrauensverhältnis<br />
zu unseren Gönnern und Gönnerinnen aufzubauen.<br />
Dafür setzen wir unterschiedliche Medien ein.<br />
Informationsmaterialien<br />
Auf Anfragen geben die Mitarbeitenden aus dem<br />
entsprechenden Fachgebiet gerne Auskünfte zu<br />
Fragen über Armut oder Integration. Wir versenden<br />
auch Infomaterial zu verschiedenen Themen<br />
an Schüler und Schülerinnen für Projektarbeiten.<br />
Diverse Prospekte über unser vielseitiges Angebot<br />
können bestellt werden (siehe Website).
Jahresrechnung<br />
Bilanz<br />
Bilanz per 31. Dezember <strong>2011</strong> Vorjahr<br />
Fr. Fr.<br />
AKTIVEN<br />
Umlaufvermögen<br />
Flüssige Mittel 470‘772.23 429‘959.20<br />
Forderungen 531‘210.87 534‘458.95<br />
./. Wertberichtigung Forderungen Flüchtlingshilfe -9‘380.85 -30‘000.00<br />
Übrige Forderungen 161.57 8‘609.45<br />
Vorräte 3‘793.65 2‘607.10<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 37‘422.90 16‘950.70<br />
Anlagevermögen<br />
1‘033‘980.37 962‘585.40<br />
Sachanlagen 94‘837.85 40‘511.70<br />
94‘837.85 40‘511.70<br />
TOTAL AKTIVEN 1‘128‘818.22 1‘003‘097.10<br />
PASSIVEN<br />
Kurzfristiges Fremdkapital<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 89‘407.66 71‘149.08<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 306‘597.60 331‘812.50<br />
Langfristiges Fremdkapital<br />
396‘005.26 402‘961.58<br />
Rückstellungen 24‘000.00 0.00<br />
Fondskapital<br />
24‘000.00 0.00<br />
Zweckgebundene Spenden 66‘832.74 58‘828.10<br />
Fonds mit eingeschränkter Zweckbindung 101‘727.95 101‘727.95<br />
Organisationskapital<br />
168‘560.69 160‘556.05<br />
Erarbeitetes freies Kapital 540‘252.27 439‘579.47<br />
Jahresergebnis 0.00 0.00<br />
540‘252.27 439‘579.47<br />
TOTAL PASSIVEN 1‘128‘818.22 1‘003‘097.10<br />
17<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
18<br />
Erfolgsrechnung<br />
1. Januar - 31. Dezember <strong>2011</strong> Vorjahr<br />
Fr. Fr.<br />
ERTRAG<br />
Ertrag aus Mittelbeschaffung<br />
Beitrag Pfarreien (Antoniuskasse) 51‘279.75 55‘648.35<br />
Spenden / Legate 218‘596.15 268‘713.75<br />
Unterstützungsbeiträge 136‘206.81 186‘508.05<br />
Beiträge <strong>Caritas</strong> Schweiz 130‘981.00 77‘479.15<br />
Projektbeiträge 521‘501.95 490‘727.70<br />
Erträge aus erbrachten Leistungen<br />
1‘058‘565.66 1‘079‘077.00<br />
Handelswarenertrag Laden<br />
Leistungsaufträge:<br />
150‘298.44 151‘097.25<br />
Röm.-Kath. Landeskirche 794‘000.00 794‘000.00<br />
Erträge aus Leistungsaufträgen<br />
Dienstleistungserträge:<br />
298‘022.62 278‘204.75<br />
Flüchtlingsbetreuung für Gemeinden 1‘045‘585.12 675‘162.80<br />
Kartengebühren Kulturlegi 60.00 0.00<br />
Dienstleistungen für Dritte 105‘393.70 34‘660.00<br />
Kursgelder 485.00 1‘412.50<br />
Übriger Ertrag 35‘039.94 34‘399.37<br />
2‘428‘884.82 1‘968‘936.67<br />
TOTAL ERTRÄGE 3‘487‘450.48 3‘048‘013.67<br />
AUFWAND FÜR DIE LEISTUNGSERBRINGUNG<br />
Handelswareneinkauf Laden -4‘593.10 -4‘839.60<br />
Sachaufwand -34‘838.48 -36‘455.34<br />
Unterstützungsleistungen Fallhilfen -164‘614.76 -225‘192.23<br />
Betriebsbeiträge an Dritte -62‘523.00 -52‘523.00<br />
Spezifischer Projektaufwand -37‘378.95 -44‘521.45<br />
Personalaufwand -2‘542‘975.40 -2‘146‘165.22<br />
Miete -210‘317.90 -153‘838.70<br />
Unterhaltskosten -15‘598.35 -8‘675.10<br />
Abschreibungen -59‘667.40 -26‘705.30<br />
Versicherungen -4‘549.65 -4‘057.15<br />
Verwaltungsaufwand -140‘298.32 -104‘192.06<br />
Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit -60‘959.01 -67‘168.97<br />
Sonstiger Betriebsaufwand -24‘542.80 -21‘214.11<br />
-3‘362‘857.12 -2‘895‘548.23<br />
Zwischenergebnis 124‘593.36 152‘465.44
FINANZERGEBNIS<br />
Finanzertrag 475.30 587.39<br />
Finanzaufwand -2‘034.41 -2‘495.33<br />
ÜBRIGES ERGEBNIS<br />
-1‘559.11 -1‘907.94<br />
Ausserordentlicher Ertrag 503.00 23‘251.10<br />
Ausserordentlicher Aufwand -5‘960.85 -4‘527.85<br />
Abschreibung u. Wertberichtigung Forderungen Flüchtlingshilfe 0.00 -69‘248.00<br />
Auflösung Wertberichtigung Forderungen Flüchtlingshilfe 7‘096.40 0.00<br />
Bildung von Rückstellungen -24‘000.00 0.00<br />
FONDSRECHNUNG<br />
-22‘361.45 -50‘524.75<br />
Zweckgebundener Aufwand (Unterstützungen) -4‘792.30 -2‘613.55<br />
Entnahme aus zweckgebundenen Spenden und Fonds 4‘792.30 2‘613.55<br />
Zweckgebundener Ertrag (Spenden) 12‘796.94 16‘339.20<br />
Einlage in zweckgebundene Spenden -12‘796.94 -16‘339.20<br />
0.00 0.00<br />
Jahresergebnis 1 100‘672.80 100‘032.75<br />
ZUWEISUNGEN / ENTNAHMEN<br />
Entnahme aus erarbeitetem Kapital 0.00 0.00<br />
Zuweisung an erarbeitetes Kapital -100‘672.80 -100‘032.75<br />
Jahresergebnis 2 0.00 -0.00<br />
Anhang zur Jahresrechnung<br />
1. Rechnungslegungsgrundsätze<br />
1.1. Grundsätze der Buchführung und der Rechnungslegung<br />
Die Rechnungslegung des gemeinnützigen Vereins <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen<br />
zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) und den Grundsätzen und Empfehlungen der schweizerischen Fachstelle<br />
für gemeinnützige, Spenden sammelnde Institutionen (ZEWO). Sie vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true and fair view).<br />
1.2. Bewertungsgrundsätze<br />
Für die Rechnungslegung gilt das Anschaffungs- bez. Herstellungskostenprinzip. Dieses richtet sich nach dem Grundsatz<br />
der Einzelbewertung von Aktiven und Passiven. Für die in der Bilanz ausgewiesenen Positionen gilt Folgendes:<br />
• Liquide Mittel zum Nominalwert (Kassenbestand, Postcheck und Bankguthaben)<br />
• Wertschriften zum Kurswert, Kassenobligationen zum Nominalwert<br />
• Forderungen zum Nominalwert abzüglich Wertberichtigung<br />
• Vorräte zum Anschaffungswert abzüglich Wertberichtigung<br />
• Sachanlagen zum Anschaffungswert abzüglich Abschreibungen<br />
Die Aktivierungsuntergrenze der Sachanlagen beträgt Fr. 2‘500.-. Die Abschreibungen erfolgen linear über die geschätzte<br />
Nutzungsdauer.<br />
Die im Jahr <strong>2011</strong> vorgenommenen Investitionen wurden aktiviert und entsprechend abgeschrieben.<br />
1.3. Konsolidierungskreis<br />
Der gemeinnützige Verein <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> verfügt über keine Tochtergesellschaften oder sonstige Institutionen, bei welchen<br />
er einen beherrschenden Einfluss ausübt und deswegen konsolidierungspflichtig wäre.<br />
19<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
20<br />
2. Zusammenstellung Kapital und Fonds<br />
Bestand<br />
1.1.<strong>2011</strong><br />
Zuweisung<br />
z.L. ER<br />
Entnahmen<br />
z.G. ER<br />
Bestand<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
Erarbeitetes freies Kapital 439‘579.47 100‘672.80 0.00 540‘252.27<br />
Zweckgebundene Spenden 58‘828.10 12‘796.94 -4‘792.30 66‘832.74<br />
Fonds mit eingeschränkter Zweckbindung<br />
Projekte für Flüchtlinge 31‘820.10 0.00 0.00 31‘820.10<br />
Rechtshilfefonds 2‘752.45 0.00 0.00 2‘752.45<br />
Projektfonds 67‘155.40 0.00 0.00 67‘155.40<br />
Total Fonds mit eingeschränkter Zweckbindung 101‘727.95 0.00 0.00 101‘727.95<br />
3. Verteilung des Aufwandes<br />
Direkter Projektaufwand 2‘973‘488<br />
Administrativer Aufwand 305‘398<br />
Fundraisingaufwand 83‘971<br />
Total Aufwand 3‘362‘857<br />
4. Herkunft der Mittel<br />
Spenden 5%<br />
Kirchliche Spenden 3%<br />
Aufträge kirchliche Institutionen 31%<br />
Aufträge öffentliche Hand 45%<br />
Beiträge <strong>Caritas</strong> Schweiz 4%<br />
Beiträge Dritte 7%<br />
Erträge aus Dienstleistungen 1%<br />
Warenverkauf Handel 4%<br />
5. Eventualverbindlichkeiten<br />
- Defizitgarantie für den <strong>Caritas</strong>-Markt Baden, gemeinsam mit dem Verein Lernwerk, Vogelsang (bis 2014)<br />
- Solidarhaftung als Gesellschafter der einfachen Gesellschaft "Sozialberatungsstelle für Asylsuchende<br />
<strong>Aargau</strong>"<br />
- Defizitgarantie im Verhältnis Gesellschaftereinlagen für die "Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende<br />
<strong>Aargau</strong>"<br />
- Defizitgarantien im Zusammenhang mit den Leistungsvereinbarungen für die "Führung von Kirchlichen<br />
Regionalen Sozialdiensten"
Mittelflussrechnung / Revisionsbericht<br />
Mittelflussrechnung <strong>2011</strong> Vorjahr<br />
Fr. Fr.<br />
Mittelfluss aus Betriebstätigkeit<br />
Jahresergebnis vor Fondsergebnis 100‘673 100‘033<br />
Zunahme (-) / Abnahme (+) Forderungen 11‘696 -233‘502<br />
Zunahme (-) / Abnahme (+) Vorräte -1‘187 1‘356<br />
Zunahme (-) / Abnahme (+) aktive Rechnungsabgrenzungen -20‘472 63‘802<br />
Zunahme (+) / Abnahme (-) Wertberichtigungen -20‘619 30‘000<br />
Zunahme (+) / Abnahme (-) übrige Verbindlichkeiten 18‘259 -35‘761<br />
Zunahme (+) / Abnahme (-) passive Rechnungsabgrenzungen -25‘215 262‘867<br />
Zunahme (+) / Abnahme (-) Rückstellungen 24‘000 -<br />
Mittelfluss aus Betriebstätigkeit 87‘135 188‘795.0<br />
H E R Z O G T R E U H A N D A G<br />
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit<br />
Verkauf (+) / Kauf (-) Büromaschinen -54‘326 -28‘507<br />
4332 Stein<br />
Mittelfluss aus Investitionstätigkeit<br />
Zweigbüro: 4310 Rheinfelden<br />
-54‘326 -28‘507<br />
Brotkorbstrasse 1 Marktgasse 61<br />
Telefon 062 866 11 33 Telefon 061 831 27 37<br />
Telefax 062 866 11 44 Telefax 062 866 11 44<br />
Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />
Zunahme (+) / Abnahme (-) zweckgebundene Spenden 8‘005 13‘726<br />
Zunahme (+) / Abnahme (-) Fonds mit eingeschränkter Zweckbindung - -<br />
Mittelfluss Bericht des aus Finanzierungstätigkeit Abschlussprüfers<br />
an die Generalversammlung des<br />
8‘005 13‘726<br />
Total GEMEINNÜTZIGEN Geldfluss VEREINS CARITAS AARGAU, AARAU<br />
40‘813 174‘014<br />
Nachweis Auftragsgemäss Flüssige haben Mittel wir eine Review (prüferische Durchsicht) der Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung<br />
und Anhang) des Vereins für das am 31. Dezember <strong>2011</strong> abgeschlossene Geschäftsjahr vorge-<br />
Anfangsbestand nommen. In Übereinstimmung Flüssige Mittel mit per Swiss 1.1. GAAP FER 21 unterliegen die Angaben im Leistungsbericht 429‘959 kei- 255‘945<br />
Veränderung ner Prüfungspflicht Flüssige des Mittel Wirtschaftsprüfers.<br />
40‘813 174‘014<br />
Schlussbestand Für die Aufstellung Flüssige der Jahresrechnung Mittel per 31.12. in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21 470‘772 ist der Vorstand 429‘959<br />
verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, aufgrund unserer Review einen Bericht über die<br />
Jahresrechnung abzugeben.<br />
Unsere Review erfolgte nach dem Schweizer Prüfungsstandard 910. Danach ist eine Review so zu planen<br />
und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden, wenn auch<br />
nicht mit derselben Sicherheit wie bei einer Prüfung. Eine Review besteht hauptsächlich aus der Befragung<br />
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie analytischen Prüfungshandlungen in Bezug auf die der<br />
Jahresrechnung zugrunde liegenden Daten. Wir haben eine Review, nicht aber eine Prüfung, durchgeführt<br />
und geben aus diesem Grund kein Prüfungsurteil ab.<br />
Bei unserer Review (prüferischen Durchsicht) sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir<br />
schliessen müssten, dass die Jahresrechnung kein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild<br />
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 21 vermittelt.<br />
Ferner bestätigen wir, dass die gemäss Ausführungsbestimmungen zu Art. 12 des Reglements über das<br />
ZEWO-Gütesiegel zu prüfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind.<br />
Stein, 10. Mai 2012<br />
HERZOG TREUHAND AG STEIN<br />
Remo Vinci Lukas Herzog<br />
leitender Revisor zugel. Revisionsexperte<br />
zugel. Revisionsexperte<br />
21<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
Toni Saxer, die Ladenleiterin<br />
im <strong>Caritas</strong>-Markt<br />
Baden, im Gespräch mit<br />
einer Kundin<br />
22<br />
Interessenvertretung<br />
Vernetzung, Entwicklung, Gestaltung<br />
Die Vernetzung und Zusammenarbeit<br />
mit anderen Organisationen ist für <strong>Caritas</strong><br />
<strong>Aargau</strong> sehr wichtig. So konnte beispielsweise<br />
der <strong>Caritas</strong>-Markt in Baden<br />
nur gemeinsam mit Partnern aufgebaut<br />
werden.<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> ist durch Mitarbeitende in<br />
folgenden Gremien vertreten:<br />
Organisation Funktion <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong><br />
<strong>Aargau</strong>ische kantonale Pastoralkonferenz Vorstand<br />
AIRAK - <strong>Aargau</strong>er Interreligiöser Arbeitskreis Vertretung<br />
Anker - Verein für psychisch Kranke <strong>Aargau</strong> Vertretung<br />
Anlaufstelle Integration <strong>Aargau</strong> AIA Vorstand<br />
Benevol <strong>Aargau</strong> - Fachstelle für Freiwilligenarbeit Vorstand (bis <strong>2011</strong>)<br />
Bewährungshilfe <strong>Aargau</strong> Vorstand<br />
<strong>Caritas</strong> Verband und <strong>Caritas</strong> Netz Vertretungen<br />
<strong>Caritas</strong>-Markt Baden (Trägerschaft mit dem Verein Lernwerk Vogelsang<br />
und der Röm.-Kath. Kirche im Dekanat Wettingen) Trägerschaft<br />
Fachgruppe Kirchliche Sozialdienste im Kanton <strong>Aargau</strong> Koordination<br />
Fachgruppe Kirchliche Sozialdienste für Anderssprachige Koordination<br />
Steuergruppe Diakonie im Bistum Basel Vertretung<br />
Genossenschaft <strong>Caritas</strong>-Markt Genossenschafter<br />
Initiative Schule und Familie Initiativkomitee<br />
KAP / Kommission für Ausländerpastoration Vertretung / Aktuariat<br />
LOS Beratung, Bildung, Information für Erwerbslose Vorstand<br />
Netzwerk Bildung & Migration Mitgliedschaft (bis <strong>2011</strong>)<br />
Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende (mit HEKS) Trägerschaft<br />
Runder Tisch Asyl (mit Regierungsrätin Susanne Hochuli) Vertretung<br />
Schuldenfragen <strong>Aargau</strong>-Solothurn Vorstand<br />
SKOS - Schweiz. Konferenz für Sozialhilfe Vertretung<br />
Sounding Board zum Sozialbericht des Kantons Vertretung<br />
Sozialrat der <strong>Aargau</strong>er Landeskirchen<br />
Sozialberatungsstelle für Asylsuchende (Trägerschaft mit HEKS, unter-<br />
Vertretung<br />
stützt vom SRK <strong>Aargau</strong>) Trägerschaft<br />
Stadt Aarau: Frühe Förderung Steuergruppe<br />
Stollenwerkstatt Aarau Vorstand<br />
Suizidnetz <strong>Aargau</strong> Vertretung<br />
Verein Erziehung und Bildung VEB Vorstand (ab 2012)<br />
Zusammenschluss der Sozialarbeitenden des Bezirks Aarau ZSBA Koordinationsgruppe
Schlusswort des Präsidenten<br />
Krisen<br />
Eurokrise, Finanzkrise, Bankenkrise, Wirtschafts-<br />
krise, Sinnkrise… wir scheinen gesellschaftlich und<br />
wirtschaftlich in einer krisenreichen Zeit zu leben, in<br />
einer kritischen Zeit, in der sich vieles in unabsehbarer<br />
Veränderung befindet.<br />
Das griechische Wörterbuch übersetzt Krise mit: a)<br />
Scheidung, Trennung, b) Entscheidung, Ausschlag,<br />
c) Beurteilung, Untersuchung, d) Ausgang, Resultat,<br />
e) gerichtliche Entscheidung, Prozess, Urteil. Da<br />
scheinen also Beziehungsfragen im Vordergrund zu<br />
stehen, die zur gründlichen Beurteilung und zur Entscheidung<br />
drängen.<br />
Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Krisen<br />
werden immer von ganz konkreten Menschen einerseits<br />
verursacht und anderseits ausgestanden. Sie<br />
fallen nicht vom Himmel. Jene, die sie verursachen,<br />
sind meistens nicht die gleichen wie die, welche sie<br />
ausstehen müssen. Aber für diese zweiteren ist die<br />
Krise immer eine ganz persönliche Belastung, die<br />
oft massive Entscheidungen und Prozesse auslöst.<br />
Viele sind darin bis an ihre Grenzen gefordert oder<br />
gar überfordert.<br />
Vereinsvorstand<br />
Niederberger Beat<br />
Pfarreileiter, Bottenwil<br />
Präsident<br />
Blum Albert Vizepräsident<br />
Gemeindeleiter, Strengelbach<br />
Michel Thomas<br />
Geschäftsführer, Buttwil<br />
Burkard Flurin<br />
Grossrat, Waltenschwil<br />
Kuhn Margrit<br />
Kassier<br />
Juristin und Mediatorin, Wohlen<br />
Schär Elisabeth<br />
Stellenleiterin, Niedergösgen<br />
Stalder Josef<br />
Kirchenrat, Sarmenstorf<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong> ist an diesen kritischen Orten in unserer<br />
Gesellschaft tätig und arbeitet in beide Richtungen:<br />
einerseits macht sie strukturell auf die Ursachen<br />
von Krisen aufmerksam und versucht diese<br />
überwinden zu helfen, anderseits steht sie klar auf<br />
der Seite der direkt betroffenen Menschen und versucht<br />
mit ihnen, die Lebenssituationen zu beurteilen,<br />
die not-wendenden Entscheide zu treffen und<br />
den Weg weiter zu gehen. Es geht dabei immer um<br />
ganz konkrete Menschen, die ganz verschieden<br />
sind und ganz verschiedene Unterstützung brauchen.<br />
Ich danke allen Mitarbeitenden von <strong>Caritas</strong><br />
<strong>Aargau</strong> für ihren kritischen Einsatz für diese Menschen<br />
in den vielen verschiedenen Projekten und<br />
allen Freunden von <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong>, die diese Arbeit<br />
grosszügig unterstützen.<br />
Beat Niederberger<br />
Trägerschaft<br />
Röm. Kath. Landeskirche<br />
Aarg. Dekanen-Konferenz ADKO<br />
Aarg. Pastoralkonferenz<br />
Aarg. Kath. Frauenbund AKF<br />
Kath. Arbeitnehmer-Bewegung KAB<br />
Pro Filia <strong>Aargau</strong><br />
Kontrollstelle<br />
Herzog Treuhand AG, Stein<br />
Beat Niederberger<br />
23<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>
24<br />
Aktuelle Informationen auf einen Blick<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong><br />
Sozial- und Schuldenberatung<br />
Flüchtlingsberatung<br />
Fachstelle für Flüchtlingsfragen<br />
Laurenzenvorstadt 80, 2. Stock, 5001 Aarau<br />
Mo - Do 09.00 - 12.00 / 14.00 - 17.00 Uhr<br />
Telefon 062 822 90 10<br />
Fax 062 822 63 05<br />
E-Mail box@caritas-aargau.ch<br />
Internet www.caritas-aargau.ch<br />
PC-Konto 50-1484-7<br />
Sozialberatung für Asylsuchende<br />
Laurenzenvorstadt 80, 2. Stock, 5001 Aarau<br />
Di und Do 13.30 - 17.00 Uhr<br />
E-Mail sba@caritas-aargau.ch<br />
Geschäftsstelle und Projekte<br />
(Feminasana, „mit mir“, Schulstart+, KulturLegi)<br />
Kasinostrasse 25, 4. Stock, 5000 Aarau<br />
Telefon 062 822 90 10<br />
E-Mails feminasana@caritas-aargau.ch<br />
mitmir@caritas-aargau.ch<br />
schulstart@caritas-aargau.ch<br />
kulturlegi@caritas-aargau.ch<br />
Diakonie & Freiwilligenarbeit<br />
Laurenzenvorstadt 90, 2. Stock, 5000 Aarau<br />
Telefon 062 822 90 10<br />
E-Mail box@caritas-aargau.ch<br />
<strong>Caritas</strong>-Laden<br />
Metzgergasse 20, 5000 Aarau<br />
Telefon/Fax 062 824 15 20<br />
E-Mail laden@caritas-aargau.ch<br />
Di – Fr 09.00 - 12.00 / 13.30 - 18.30 Uhr<br />
Sa 09.00 - 16.00 Uhr<br />
Gut erhaltene, saubere Kleider und Textilien<br />
können während der Öffnungszeiten im Laden<br />
direkt abgegeben werden.<br />
Wir helfen Menschen.<br />
KOMPASS Bildung und Integration für Flüchtlinge<br />
(mit ArbInt, DIA-Basis, DIA-Fit, Grüezi Eritrea)<br />
Laurenzenvorstadt 90, 5000 Aarau<br />
Telefon 062 822 05 10<br />
E-Mail kompass@caritas-aargau.ch<br />
Kirchlicher Regionaler Sozialdienst<br />
Baden und Umgebung / <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong><br />
Bahnhofplatz 1, 3. Stock, 5400 Baden<br />
Telefon 056 210 93 55<br />
Fax 056 210 93 56<br />
E-Mail krsd.baden@caritas-aargau.ch<br />
Di - Fr 09.00 - 12.00 Uhr<br />
Für andere Termine bitte telefonieren!<br />
Kirchlicher Regionaler Sozialdienst<br />
Oberes Fricktal / <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong><br />
Rampart 5, 5070 Frick<br />
Telefon 062 871 65 28<br />
E-Mail krsd.fricktal@caritas-aargau.ch<br />
Mo - Do 09.30 - 12.30 Uhr<br />
Mi 14.00 - 17.00 Uhr<br />
Termine nach Absprache!<br />
Kirchlicher Regionaler Sozialdienst<br />
<strong>Aargau</strong>-West / <strong>Caritas</strong> <strong>Aargau</strong><br />
Baslerstrasse 11, 4665 Oftringen<br />
Telefon 062 797 80 22<br />
Fax 062 797 80 24<br />
E-Mail krsd.aargau-west@caritas-aargau.ch<br />
Mo - Fr 09.00 - 12.00 Uhr<br />
Weitere Termine nach Absprache!<br />
<strong>Caritas</strong>-Markt<br />
Rütistrasse 1a, 5400 Baden<br />
Telefon 056 221 67 67<br />
E-Mail markt@caritas-aargau.ch<br />
Mo 14.00 - 18.30 Uhr<br />
Di - Fr 09.00 - 13.00 Uhr<br />
14.00 - 18.30 Uhr<br />
Sa 09.00 - 16.00 Uhr