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Genua und die mediterrane Weltwirtschaft 1261-1350

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lag <strong>die</strong> Verbindung über den Persischen Golf, via Basra fluss-<br />

aufwärts bis Bagdad <strong>und</strong> von dort über <strong>die</strong> Karawanenwege zur<br />

syrischen Mittelmeerküste bzw. nach Konstantinopel. Diese Re-<br />

gion war etwa 100 Jahre lang zwischen den Mameluken, den By-<br />

zantinern, den Mongolen <strong>und</strong> den "fränkischen" Kreuzfahrern um-<br />

kämpft. Seitenlinien nutzten den Schwarzmeerhafen Trapezunt<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Landverbindung via Täbris in Persien nach Zentral-<br />

asien, <strong>die</strong>nten aber auch dem innerasiatischen Handel.<br />

Ob in Tana an der Mündung des Don, ob in Caffa auf der Krim,<br />

Trapezunt an der kleinasiatischen Schwarzmeerküste, ob in Pera<br />

("gegenüber"), der Vorstadt von Konstantinopel auf der anderen<br />

Seite des Goldenen Horns, ob in Akkon an der syrischen Küste,<br />

ob im Nildelta, in Tripolis, Tunis, Algier, Oran oder anderen<br />

nordafrikanischen Häfen, überall waren es zuforderst italieni-<br />

sche Kaufleute, <strong>die</strong> Faktoreien unterhielten, <strong>die</strong> dort anlan-<br />

denden Produkte des Orients (Gewürze, Drogen, Luxuswaren) auf-<br />

kauften, um sie in Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland,<br />

den Niederlanden oder England abzusetzen. Die italienische Ü-<br />

berlegenheit im Handel gründete sich in erster Linie auf ihre<br />

kommerzielle Organisation. Militärisch reichte <strong>die</strong> Macht al-<br />

lerdings nicht über <strong>die</strong> Alpen <strong>und</strong> vermochte auch im Mittelmeer<br />

immer nur punktuellen Charakter zu haben. Militärisch führend<br />

waren <strong>die</strong> Italiener nur zur See. Konkurrenz erwuchs ihnen hier<br />

allenfalls von den Katalanen, Provencalen <strong>und</strong> Mallorcanern.<br />

Die mit Abstand wichtigsten Akteure in <strong>die</strong>sem Ost-West- <strong>und</strong><br />

Nord-Süd-Handel waren seit Ende des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>die</strong><br />

Stadtrepubliken <strong>Genua</strong> <strong>und</strong> Venedig. Beide beschränkten sich ur-<br />

sprünglich auf ihre Einflusszonen im Thyrrenischen Meer <strong>und</strong><br />

der Adria bzw. später auf das westliche <strong>und</strong> östliche Mittel-<br />

meer, um dann in eine Dauerrivalität um den gesamten Mittel-<br />

meer- <strong>und</strong> Schwarzmeerraum einzutreten, <strong>die</strong> später sogar auf<br />

<strong>die</strong> europäische Atlantikküste von Cadiz bis Flandern ausge-<br />

dehnt wurde. <strong>Genua</strong> war dabei eher im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> Vene-

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