Bericht Gießereibranche 1999/2000 - IMU Institut
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<strong>IMU</strong><br />
ses mit einem Anteil von acht Prozent im Jahr <strong>1999</strong> geht. Zukunftsfelder<br />
für den Sandguss werden im Bereich von großen Fahrwerksteilen gesehen,<br />
was wiederum zu verschärfter Konkurrenz mit den entsprechenden<br />
Produzenten bei den Eisen-, Stahl- und Tempergießeren führen wird. Mit<br />
der Ausweitung des relativ hochautomatisierten und personalarmen<br />
Druckgussverfahrens dürfte sich die Arbeitsplatzbilanz weiter verschlechtern.<br />
Mit dem Aluminiumguss konkurriert auch der Werkstoff<br />
Magnesium. Er erscheint mit einem Anteil an der gesamten Nichteisen-<br />
Metallgussproduktion von rund zwei Prozent im letzten Jahr mengenmäßig<br />
bislang noch vernachlässigbar klein. Andererseits gingen von den<br />
rund 15.000 Jato Magnesiumgussteilen wie beim Aluminiumguss rund<br />
75 Prozent in den Fahrzeugbau. Optimistische Prognosen gehen davon<br />
aus, dass langfristig drei bis vier Gewichtsprozente auf Magnesium entfallen<br />
werden. Zwar ist Magnesium wesentlich leichter als Aluminium,<br />
aber auch doppelt so teuer, was einer Volumensteigerung Grenzen setzt.<br />
Da Magnesium als Substitutionswerkstoff zu charakterisieren ist und<br />
bereits heute zu über 90 Prozent im Druckgussverfahren verarbeitet wird,<br />
wird die erwartete Bedeutungszunahme dieses Werkstoffs sich eher negativ<br />
auf die Arbeitsplatzentwicklung in der Nichteisen-<br />
Metallgussbranche auswirken.<br />
Gegenwärtig erweist sich die starke Zuliefer-Abnehmerverflechtung<br />
der Nichteisen-Metallgussbranche mit dem Fahrzeugbau als wachstumsfördernd,<br />
nicht zuletzt auf Grund des Trends zu immer leichteren, treibstoffsparenden<br />
Fahrzeugen. Andererseits dürfen die Risiken einer solch<br />
starken Bindung in Zeiten konjunktureller und struktureller Krisen nicht<br />
übersehen werden. Kurzfristig deutet jedoch nichts auf ein Abebben des<br />
Wachstums im Bereich des Leichtmetallgusses hin. Im Gegenteil: Mit<br />
einem Wert von 167 erreichte der Auftragsindex (1995 = 100) im Mai<br />
<strong>2000</strong> seinen höchsten Wert seit Anfang 1998. Von Januar bis Juni <strong>2000</strong><br />
nahm die produzierte Menge gegenüber dem Vorjahr um 7,2 Prozent<br />
oder mehr als 20.000 Tonnen Aluminiumguss zu. Im Bereich Magnesiumguss<br />
betrug die Steigerung gar 33 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
iii . Aber nicht nur, was die Gussvolumina betrifft, fährt die Teilbranche<br />
gegenwärtig auf Erfolgskurs. Mit 5,15 Milliarden Mark wurde<br />
zwar <strong>1999</strong> knapp ein Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr erzielt, seit<br />
1995 wurde der Umsatz jedoch insgesamt um rund ein Viertel erhöht<br />
(vgl. Tabelle 3). Auch im laufenden Jahr stiegen die Umsätze an und<br />
lagen im ersten Halbjahr deutlich über den Umsätzen der Vergleichsmonate<br />
des Jahres <strong>1999</strong>.<br />
Allerdings zeigt sich an den Umsatzzahlen auch die andere Seite der<br />
Entwicklung, wie sie typisch für die gesamte Branche ist: Die Umsatz-<br />
iii Für den Zeitraum Januar bis September <strong>2000</strong> verzeichnet der Aluminiumguss eine<br />
Steigerung von 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, der Magnesiumguss<br />
von 38 Prozent.<br />
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