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Bericht Gießereibranche 1999/2000 - IMU Institut

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<strong>IMU</strong><br />

von den drei großen Gussproduzenten Europas auch <strong>1999</strong> einen wenn<br />

auch geringen Zuwachs von etwas über 5.000 Jato erzielen. Hier dürfte<br />

die im Vergleich zu Deutschland stärkere Binnenkonjunktur verantwortlich<br />

zeichnen. Trotz der Produktionsausweitung sank auch in der französischen<br />

Bunt- und Leichtmetallgussbranche die Beschäftigung – wenn<br />

auch nur um nicht einmal ein Prozent, während sie in Deutschland sogar<br />

leicht anstieg (siehe Kapitel 3).<br />

Auffällig ist, dass die Substitutionskonkurrenz zwischen Eisen-, Stahl-<br />

und Temperguss und dem Nichteisen-Metallguss – und darunter insbesondere<br />

dem Aluminiumguss – die Entwicklung in ganz Europa kennzeichnet.<br />

Dafür sind Polen und Ungarn mit ihrem starken Rückgang der<br />

Eisen-, Stahl- und Tempergussproduktion und der deutlichen prozentualen<br />

Zunahme der Produktion von Bunt- und Leichtmetallguss Extrembeispiele.<br />

Der Grund: Dort besteht noch ein erheblicher Nachholbedarf gegenüber<br />

dem Zustand in den westlichen Ländern. Allerdings erscheint es<br />

relativ unwahrscheinlich, dass – von Ausnahmen abgesehen – die Gießereiindustrie<br />

in Osteuropa kurz- und mittelfristig zu einer ernsthaften<br />

Konkurrenz für die deutschen Gießereien wird. Der Versuch der Verlagerung<br />

von Gussproduktion nach Osteuropa ist in zahlreichen Fällen gescheitert.<br />

Die erhofften Einsparungen, insbesondere durch geringere<br />

Lohn- und Gehaltskosten, waren auf Grund geringerer Produktivität und<br />

Problemen bei der Qualität und Termintreue nicht zu realisieren. Im Gegenteil:<br />

Die Verlagerungsexperimente haben nicht wenige Gießereibetriebe<br />

und -unternehmen an den Rand des Ruins gebracht. Die Chancen<br />

des osteuropäischen Marktes liegen daher nicht so sehr in den Lohn- und<br />

Gehaltskostenvorteilen. Sie bestehen vielmehr darin, den regionalen<br />

Markt zu entwickeln und ihn mit – in der Region produziertem – Guss zu<br />

versorgen. Dazu ist Wissens- und Erfahrungstransfer notwendig. Das<br />

Wissen und die Erfahrung hierfür zu mobilisieren wird jedoch um so<br />

leichter fallen, je weniger die Beschäftigten der Stammwerke befürchten<br />

müssen, sich damit selber überflüssig zu machen.<br />

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