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Betriebsarten IV bis II). Ist die Radiatorenrücklauftemperatur jedoch zu hoch, so schließt der<br />
Mischer und senkt sie durch Beimischung von kaltem Fußbodenrücklauf auf die gewünschte<br />
Fußbodenvorlauftemperatur ab (siehe Betriebsarten II bis 0). Zwischen der Entnahme des<br />
warmen Radiatorenrücklaufes bei T2 und der Einspeisung des kalten Fußbodenrücklaufes<br />
bei T4 liegt eine kleine Ausgleichsstrecke (Bypass). Führt der Radiatorenrücklauf mehr warmes<br />
Wasser heran, als von der Fußbodenheizung entnommen wird, strömt warmer Radiatorenrücklauf<br />
zum Heizkessel über (siehe alle Betriebsarten b), im umgekehrten Fall kalter<br />
Fußbodenrücklauf in den Mischkreisvorlauf zurück (siehe alle Betriebsarten a). Die Rückflußverhinderer<br />
RV1 und RV2 in den Zuläufen des Mischkreises verhindern unter allen<br />
Umständen eine unsinnige Kreisströmung bzw. ein Zurückfließen von Heizungswasser.<br />
Kann damit jede gewünschte Fußbodenvorlauftemperatur eingestellt werden?<br />
Man kann in der Regel davon ausgehen, daß die Kesselvorlauftemperatur über der Radiatorenrücklauftemperatur<br />
liegt und diese wiederum über der Fußbodenrücklauftemperatur. Also<br />
muß die gewünschte Fußbodenvorlauftemperatur entweder zwischen den ersten - oder den<br />
letzten beiden genannten Temperaturen liegen. Diese beiden Fälle sollen Starklast und<br />
Schwachlast heißen und entsprechen der Aktivität jeweils eines der beiden oben genannten<br />
Dreiwegemischer, die in dieser Armatur vereinigt sind. Bei Starklast wird der Fußbodenkreis<br />
mit einer Mischung aus dem Kesselvorlauf (heiß) und dem Radiatorenrücklauf (warm) gespeist<br />
(siehe Betriebsart III), bei Schwachlast mit einer Mischung aus dem Radiatorenrücklauf<br />
(warm) und dem Fußbodenrücklauf (kalt) (siehe Betriebsart I). Außerdem ist es möglich,<br />
sowohl die Fußbodenheizung alleine zu betrieben (siehe Betriebsart IV), in dem der Mischer<br />
voll geöffnet wird, als auch den Radiatorenkreis, in dem er ganz geschlossen wird (siehe<br />
Betriebsart 0).<br />
Sind die beiden Kreise hydraulisch entkoppelt?<br />
Diese Frage kann man am besten beantworten, indem man sich vorstellt, daß man einen der<br />
beiden Heizkreise abschaltet und untersucht, welche Auswirkungen dies auf den jeweils anderen<br />
Kreis hat. Schalten wir also gedanklich<br />
1. in Abb. 2a zunächst die Radiatorenpumpe Pr ab. Qr wäre gleich null, weil die Schwerkraftbremse<br />
SB als Rückflußverhinderer wirkt; Qk wäre also gleich Q1. Da der hydraulische<br />
Widerstand des Kessels gering ist, würde sich Q1 bei Starklast kaum ändern, bei<br />
Schwachlast wäre Q1 ohnehin gleich null. Q2, Q3 und Q4 bleiben aber auch unverändert,<br />
weil die Ausgleichstrecke (Bypass) zwischen T2 und T4 wie eine innere Weiche wirkt und<br />
die geänderten Druckverhältnisse ausgleicht. Einzige Folge des Wassermangels im Radiatorenrücklauf<br />
ist ein Absinken der Fußbodenvorlauftemperatur, da jetzt über die Ausgleichstrecke<br />
(Bypass: Rückströmen von Fußbodenrücklauf, siehe alle Betriebsarten a)<br />
kälteres Wasser in den Eingang E2 gelangt. Also wird der Stellmotor den Mischer weiter<br />
öffnen, bis die gewünschte Fußbodenvorlauftemperatur durch Mischen von Kesselvorlaufund<br />
Fußbodenrücklaufwasser erreicht wird. Mit anderen Worten: Verhältnisse wie beim<br />
herkömmlichen Dreiwegemischer (Mischen von heiß und kalt). Gleiches gilt bei einem<br />
Wassermangel durch abgestellte oder abgeregelte Radiatoren (siehe Betriebsart IIIa).<br />
2. Stellen wir uns nun vor, wir würden die Fußbodenpumpe Pf abschalten, Qf wäre gleich<br />
null. Q1 und Q2 wären ebenfalls gleich null, da der Rückflußverhinderer RV1 eine Richtungsumkehr<br />
(Rücksaugung durch die Radiatorenpumpe) verhindern würden. Somit muß<br />
aber auch Q4 gleich null sein, während Qr hiervon unberührt bleibt. Lediglich die Kesselrücklauftemperatur<br />
steigt, was durch die Kesselregelung kompensiert wird.<br />
Wie man erkennt, sind die hydraulischen Kreise vollständig entkoppelt - und zwar ohne Einstellung<br />
irgendwelcher Regulierorgane oder den Einbau einer hydraulischen Weiche mit zusätzlicher<br />
Kessel- oder Heizkreispumpe. Die Durchflußmengen in den einzelnen Heizkreisen<br />
sind durch die Ausgleichsstrecke (Bypass), die wie eine innere Weiche wirkt, unabhängig<br />
! !<br />
von der Durchflußmenge im jeweils anderen Heizkreis. Das Besondere an dieser inneren<br />
Weiche ist jedoch, daß sie längs und nicht quer eingebaut ist und somit keine für Brennwertgeräte,<br />
Solarkollektoren und Speicher so schädliche Temperaturanhebung des Rücklaufes<br />
bewirken kann. Dabei werden die durch Mengenschwankungen hervorgerufenen Temperaturänderungen<br />
von den Regelungen ausgeglichen.<br />
Stand: August 2004 3 Technische Änderungen vorbehalten