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dabei bei den Eigenmoden eine Übereinstimmung<br />
von 98,5 % zwischen Simulation und<br />
Messung erreicht werden.<br />
Für die experimentelle Verifikation der Prozess-Struktur-Wechselwirkungen<br />
wird im<br />
Rahmen des Forschungsprojektes ein Verfahren<br />
entwickelt, mit dem gleichzeitig die<br />
Zerspankräfte und die Verlagerungen von<br />
Werkstück bzw. Werkzeug aufgenommen<br />
werden können. Für die Messung von<br />
Schnitt-, Vorschub- und Passivkraft kommt<br />
ein 3-Komponenten-Werkzeughalter-Dynamometer<br />
zum Einsatz (Abbildung 2). Die<br />
Bestimmung der relativen Verlagerung an<br />
der Wirkstelle des Zerspanprozesses erfolgt<br />
am Werkzeug mit Hilfe von 3D-Beschleunigungsaufnehmern<br />
und werkstückseitig mit<br />
induktiven Wirbelstromsensoren. Zur Ermittlung<br />
der Systemdämpfung an der Wirkstelle<br />
wird in einem weiteren Schritt eine im-<br />
<strong>iwb</strong> Newsletter 3 8/2006<br />
pulsförmige Anregung in die Struktur eingebracht.<br />
Parallel werden die zeitlichen Weg-<br />
Verläufe in den Messsystemen aufgezeichnet,<br />
um den Einfluss der Regelung auf die<br />
Systemdämpfung abschätzen zu können.<br />
Um einen Zusammenhang zwischen der<br />
auf die Spanfläche wirkenden Normalspannung<br />
des abfließenden Spanes und dem<br />
Reibwert zu bestimmen, wird die Freifläche<br />
einer Wendeschneidplatte mit definierter<br />
Kraft gegen ein rotierendes Werkstück gedrückt.<br />
Aus den gemessenen Kraftverläufen<br />
kann anschließend die auftretende Reibkraft<br />
in Abhängigkeit der Temperatur und<br />
der Normalspannung ermittelt und mathematisch<br />
im Zerspankraftmodell beschrieben<br />
werden. Bei der Abbildung der Normal- und<br />
Schubspannungsverteilung auf der Spanfläche<br />
wird dabei auf vorhandene Analysen<br />
zurückgegriffen. Für die Untersuchung der<br />
Temperaturabhängigkeit des Reibwertes<br />
Mechatronik-Simulation einer mehrachsigen<br />
Werkzeugmaschine<br />
Bei der Entwicklung und optimierung von mechatronischen Systemen müssen<br />
die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen physikalischen Effekten<br />
berücksichtigt werden. die kopplung von mechanischen, elektrischen und regelungstechnischen<br />
teilsystemen erfordert Methoden, die eine effiziente Untersuchung<br />
der relevanten Eigenschaften anhand eines virtuellen Maschinenmodells<br />
ermöglichen. am <strong>iwb</strong> werden dazu Werkzeuge entwickelt, die für die<br />
ganzheitliche Simulation von mehrachsigen Werkzeugmaschinen eingesetzt<br />
werden können.<br />
Werkzeugmaschinen sind in ihrer heutigen<br />
Form typische Beispiele für mechatronische<br />
Systeme. Zwischen dem Erzeugungspunkt<br />
der Führungsgrößen im<br />
Interpolator und ihrem Bestimmungsort an<br />
der Prozessstelle liegt eine informationstechnisch<br />
verzweigte Übertragungsstrecke<br />
mit regelungstechnischen, elektrischen und<br />
mechanischen Teilstrecken. Aufgrund der<br />
Rückführung von Messgrößen an die Antriebsregelung<br />
und der Rückwirkung des<br />
Zerspanprozesses auf die mechanische<br />
Struktur liegen mehrfache Rückkopplungen<br />
innerhalb des Gesamtsystems vor. Die<br />
Prozesslasten aus den Antrieben und dem<br />
Werkzeug-Werkstück-Eingriff rufen Kraftreaktionen<br />
an den Koppelstellen der mechanischen<br />
Komponenten hervor. Die Verbindungs-<br />
und Übertragungselemente (Führungen,<br />
Lager, Spindeln, etc.) sowie die Gestellkörper<br />
selbst erfahren Deformationen<br />
statischer und dynamischer Art. Die damit<br />
verbundenen Schwingungen des mechanischen<br />
Systems überlagern einerseits die<br />
Messwerte der Sensorsysteme und begrenzen<br />
die Regelkreisdynamik, andererseits<br />
besteht die Gefahr der regenerativen<br />
Rückkopplung durch die Zerspankräfte.<br />
Mechanisches System<br />
Um für ein Maschinenkonzept ein maximales<br />
Leistungsergebnis zu erzielen, muss<br />
während der konstruktiven Gestaltung der<br />
Maschine ein Kompromiss aus maximaler<br />
Steifigkeit und minimaler Masse gefunden<br />
werden. Die Finite-Elemente-Methode<br />
(FEM) stellt in diesem Zusammenhang<br />
ein weithin akzeptiertes und verifiziertes<br />
Verfahren zur Ermittlung dynamischer<br />
Schwachstellen der Maschinenstruktur dar.<br />
Die Analyse der Antriebssysteme erfordert<br />
dabei ein integriertes FEM-Modell des Maschinengestells<br />
und der mechanischen Antriebskomponenten.<br />
Die in diesem Beitrag beschriebenen Simulationsverfahren<br />
wurden anhand eines<br />
9-achsigen Dreh-Fräszentrums verifiziert.<br />
Der kinematische Aufbau dieser Maschine<br />
ermöglicht die parallele Bearbeitung von<br />
zwei Werkstücken und zeichnet sich durch<br />
den flexiblen Einsatz der beiden Werkzeugeinheiten<br />
aus. Abbildung 1 zeigt u. a. das<br />
FEM-Modell des Dreh-Fräszentrums, in dem<br />
die Übertragungsmechaniken der translatorischen<br />
und rotatorischen Achsen als detaillierte<br />
FEM-Strukturen modelliert sind.<br />
werden im Werkstück und Werkzeug Thermoelemente<br />
ein- bzw. angebracht.<br />
Zusammenfassung<br />
In dem vorliegenden Beitrag wurde die Erweiterung<br />
bestehender Zerspankraftmodelle<br />
vorgestellt. Dabei wurden Parameter<br />
aufgezeigt, deren gegenseitige Beeinflussungen<br />
in bisherigen Modellen nicht<br />
in vollem Umfang berücksichtigt werden.<br />
Um der Vielzahl an Bearbeitungssituationen<br />
gerecht zu werden, ist dabei ein modularer<br />
Aufbau unabdingbar. Durch intensive<br />
Grundlagenforschung werden hierzu<br />
am <strong>iwb</strong> Verfahren erarbeitet, mit denen die<br />
Wechselwirkung von Zerspanprozess und<br />
nachgiebiger Maschinenstruktur im Vorfeld<br />
simuliert und damit ein Optimum aus Produktivität<br />
und gewünschter Bearbeitungsgenauigkeit<br />
ermittelt werden kann.<br />
Florian Schwarz<br />
kopplung der teilsysteme<br />
Die lagegeregelten elektrischen Antriebe<br />
werden in der üblichen Form eines regelungstechnischen<br />
Blockmodells abgebildet.<br />
Dieses berücksichtigt das Verhalten von<br />
der Vorgabe der Führungsgrößen durch<br />
den Interpolator, über die Aufnahme der<br />
aktuellen Istwerte, hin zur Umsetzung der<br />
Ergebnisse der Regelungssysteme in die<br />
Antriebsmomente der Servomotoren. Um<br />
das FEM-Modell des mechanischen Sys-<br />
tErMInE 2006<br />
n <strong>iwb</strong> Seminare<br />
(Fortsetzung Seite 4)<br />
Mechatronik<br />
Optimierungspotenzial der Werkzeugmaschine<br />
nutzen<br />
21.09.2006 – <strong>iwb</strong> Garching<br />
Virtuelle Inbetriebnahme<br />
Von der Kür zur Pflicht?<br />
28.09.2006 – <strong>iwb</strong> Garching<br />
— VorankündIGUnG —<br />
CarV 2007<br />
2nd International Conference on Changeable,<br />
Agile, Reconfigurable and Virtual Production<br />
23. – 24. 07. 2007, Toronto, Canada.<br />
n <strong>iwb</strong> Messen<br />
Euromold 2006<br />
Frankfurt/Main, 29.11. – 30.11.2006