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über eine Kraftmessplattform direkt am Ort<br />
des Prozesses oder über einen im Aktor integrierten<br />
Sensor. In diesem Fall wird die wirkende<br />
Prozesskraft auf der Basis der modalen<br />
Ersatzmodelle berechnet. Das Übertragungsverhalten<br />
zwischen Aktor und Werkzeug<br />
bzw. Aktor und Einspannung wird moduliert<br />
und ergibt dann die Aktorkraft, die<br />
der Deformation durch die Prozesskraft entgegenwirkt.<br />
Durch die Regelung des Aktorspannungssignals<br />
kann diese Kraft mit hoher<br />
Genauigkeit eingestellt und variiert werden.<br />
ausblick<br />
Die bisherige Arbeit soll um weitere Aktorprinzipien<br />
und Aktorgeometrien erweitert<br />
werden. Hierzu müssen alle Punkte des<br />
Knotenmodells berücksichtigt werden, da<br />
beispielsweise ein Aktor mit einer Gegenmasse<br />
theoretisch an allen Strukturpunkten<br />
angreifen kann.<br />
Mit der Verallgemeinerung der Methodik ist<br />
eine Systematisierung des Einsatzes von<br />
Adaptronik für Werkzeugmaschinen mög-<br />
lich. Für die Konstruktion ist es von großem<br />
Vorteil, die Integration von aktiven Komponenten<br />
anhand von Knotenmodellen bzw.<br />
vereinfachter FE-Modelle zukünftig automatisiert<br />
beurteilen zu können.<br />
Deshalb ist das Forschungsziel die entwickelten<br />
Programme in der industriellen<br />
Entwicklung von Werkzeugmaschinen zur<br />
Anwendung kommen zu lassen.<br />
Haitham Rashidy<br />
Matthias Waibel<br />
reibschweißen – auf dem Weg zu einem besseren<br />
Prozessverständnis<br />
Für das reibschweißen sind zwei unterschiedliche Prozess- und anlagentypen<br />
bekannt. Zum Schwungradreibschweißen sind im Gegensatz zum kontinuierlichen<br />
reibschweißen nur wenige Untersuchungen verfügbar. durch das geringe<br />
Wissen zum schwungradgetriebenen Prozess ist ein definierter regelnder<br />
Eingriff in die Schweißung bisher nicht möglich. Mit dem ausbau der kenntnisse<br />
zum Schwungradreibschweißen und dem aufbau eines entsprechenden<br />
Prozessmodells kann dieses defizit behoben werden. auf der Basis eines ausreichend<br />
abgesicherten Prozessmodells kann das Schwungradverfahren zu<br />
einem Verfahren für das drehwinkelgenaue Verschweißen von vorbearbeiteten<br />
Bauteilen erweitert werden.<br />
In Zusammenarbeit mit MTU Aero Engines<br />
GmbH und Kuka Schweissanlagen<br />
GmbH bearbeitet das <strong>iwb</strong>, gefördert durch<br />
die Bayerische Forschungsstiftung, ein<br />
Projekt zur Untersuchung des Reibschweißens.<br />
Ziel ist es, Fertigteile vornehmlich im<br />
Bereich der Luftfahrttriebwerke, zu verschweißen<br />
und dadurch neue Möglichkeiten<br />
für den Triebwerksbau zu eröffnen<br />
und Kosten einzusparen.<br />
anwendungsbereich und<br />
aktuelle Entwicklungstrends<br />
Das Reibschweißen bietet den Vorteil, dass<br />
Werkstücke mit unterschiedlichen Geometrien<br />
und Durchmessern stoffschlüssig<br />
miteinander verbunden werden können.<br />
Ein weiterer Vorteil liegt in der Möglichkeit,<br />
unterschiedliche Werkstoffe miteinander zu<br />
verbinden, so z. B. ein Turbinenläuferrad<br />
aus einer warmfesten Nickellegierung mit<br />
einer Welle aus Einsatzstahl.<br />
Aufgrund dieser wichtigen Vorteile findet<br />
das Reibschweißen Anwendung im Automobilbau<br />
sowie in der Luftfahrtindustrie.<br />
Wegen zunehmendem Einsatz warmfester<br />
Werkstoffe wächst das Interesse an<br />
Reibschweißverfahren. Häufig werden jedoch<br />
neue Werkstoffkombinationen gefügt,<br />
was aufgrund fehlender Daten eine<br />
neue Untersuchungsreihe notwendig<br />
macht, um die Schweißparameter zu ermitteln.<br />
Um Fertigteile präzise zu verschweißen,<br />
muss nicht nur die Ausrichtung entlang<br />
der Achse zu kontrolliert werden, sondern<br />
auch die Drehlage um die Achse. Dies ist<br />
notwendig, da bereits gefertigte, nicht rotationssymmetrische<br />
Konturen eine zueinander<br />
vorgegebene Lage einnehmen müssen.<br />
Entsprechendes kann für kontinuierliches<br />
Reibschweißen durch geregeltes<br />
Abbremsen der Spindel bereits durchgeführt<br />
werden. Für das in der Luftfahrtindustrie<br />
meist angewendete Schwungradreibschweißen,<br />
ist entsprechendes noch nicht<br />
realisiert. Die Drehlage nach dem Schweißen<br />
ist nicht definiert, da der Prozess erst<br />
zum Stillstand kommt, wenn die Rotationsenergie<br />
aufgebraucht ist.<br />
Prozessablauf für das<br />
reibschweißen<br />
Zwei Werkstücke werden in einem fest stehenden<br />
und in einem rotierenden Spannfutter<br />
eingespannt und die Schweißflächen<br />
miteinander in Kontakt gebracht. In<br />
der Einreibphase werden bestehende Unebenheiten<br />
entfernt und die Flächen passen<br />
sich gegenseitig an. Durch Reibung<br />
wird in der Erwärmungsphase Wärme in<br />
die Schweißflächen eingebracht (Abb. 1)<br />
und es stellt sich ein konstantes Gleichgewicht<br />
ein. Die Abbremsphase ist durch<br />
einen Anstieg des Reibmoments und eine<br />
kontinuierlich sinkende Drehzahl in Verbindung<br />
mit dem Anstieg des Reibmoments<br />
gekennzeichnet. In der letzten Phase wird<br />
während dem Nachstauchen aus der bereits<br />
vorhandenen Verbindung ein homogener<br />
Stoffschluss hergestellt.<br />
Zwei unterschiedliche<br />
Prozessverläufe<br />
Das kontinuierliche Reibschweißen ist weiter<br />
verbreitet als das Schwungradreibschweißen.<br />
Der hauptsächliche Vorteil<br />
besteht darin, dass die Rotationsenergie<br />
durch einen zusätzlichen Antrieb eingebracht<br />
wird und dadurch verhältnismäßig<br />
BErIChtE<br />
n <strong>iwb</strong> Seminarberichte<br />
Michael F. Zäh,<br />
Gunther reinhart, (hrsg.)<br />
Rapid Manufacturing<br />
Heutige Trends – Zukünftige Anwendungsfelder<br />
Gunther reinhart,<br />
Michael F. Zäh (hrsg.)<br />
Produktionsmanagement<br />
Herausforderung Variantenmanagement<br />
n <strong>iwb</strong> Forschungsberichte<br />
Johann härtl<br />
Prozessgaseinfluss beim Schweißen mit<br />
Hochleistungsdiodenlasern<br />
Bernd hartmann<br />
Die Bestimmung des Personalbedarfs<br />
für den Materialfluss in Abhängigkeit von<br />
Produktionsfläche und -menge<br />
Michael Schilp<br />
Auslegung und Gestaltung von Werkzeugen<br />
zum berührungslosen Greifen kleiner Bauteile<br />
in der Mikromontage<br />
<strong>iwb</strong> Newsletter 3 8/2006