Dom-Magazin - Der Dom
Dom-Magazin - Der Dom
Dom-Magazin - Der Dom
- TAGS
- www.derdom.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Was kann man tun, wenn man eigentlich noch gern isst,<br />
aber die Zubereitung immer schwerer fällt?<br />
Die Idee bei unserem Kochbuch ist es, sich manches<br />
leichter zu machen. Statt zehn Möhren kleinzuschneiden,<br />
kann man auch auf ein Tiefkühlprodukt zurückgreifen. So<br />
gesehen unterscheidet sich dieses Kochbuch von den klassischen<br />
Kochbüchern, wie sie gerade die ältere Generation<br />
noch kennt: Es werden zum Beispiel keine Knochen für<br />
eine Brühe aufgesetzt oder aufwendige Soßen zubereitet.<br />
Das wäre eine Überforderung und würde das Gegenteil<br />
bewirken: Wenn man weiß, dass man für die Mittagessen<br />
drei Stunden in der Küche stehen muss, dann lässt man es<br />
unter Umständen bleiben, weil es einfach<br />
zu viel wird. Unser Ansatz ist es aufzu-<br />
Kompromisse<br />
bei der<br />
Zubereitung<br />
6<br />
zeigen, dass es natürlich einen Teil gibt,<br />
den man erledigen muss, aber dass man<br />
dabei auch auf fertige Produkte zurückgreifen<br />
kann. Das Ergebnis ist trotzdem<br />
schön und lecker – und man hat es selbst<br />
gekocht! Das ist für einen selbst wichtig,<br />
aber man kann es zum Beispiel auch mit Stolz seinen Gästen<br />
servieren. Wir machen Kompromisse. Jemand, der alles<br />
noch kann und große Ansprüche an die eigene Kochkunst<br />
stellt, der wird vielleicht die Nase rümpfen. Aber diese<br />
Menschen sind auch nicht die Zielgruppe.<br />
Aber nur die wenigsten alten Menschen können noch<br />
stundenlang am Herd stehen.<br />
Das ist der Punkt. Es geht um einen Mittelweg zwischen<br />
Überforderung auf der einen Seite und völliger Passivität<br />
Stichwort: Mangelernährung<br />
Ein hoher Anteil alter Menschen ist nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für<br />
Geriatrie (DGG) mangelernährt. Nach einer Studie der Universität Köln, so die<br />
DGG, seien mehr als 80 Prozent der alten Patienten, die in eine Klinik kommen,<br />
entweder akut mangelernährt oder in der Gefahr einer Mangelernährung. Laut<br />
dem künftigen DGG-Präsidenten Ralf-Joachim Schulz sind lediglich 17,7 Prozent<br />
der durchschnittlich 80 Jahre alten Patienten gut ernährt, bei 58,7 Prozent besteht<br />
ein deutliches Risiko für eine Fehlernährung und 23,6 Prozent sind akut<br />
mangelernährt.<br />
Altersmediziner Schulz betonte, dass der Ernährungszustand erhebliche Auswirkungen<br />
auf die Gesundung und das Sterberisiko habe. „Ein Tag Hunger bedeutet<br />
für einen älteren Patienten, dass er eine Woche braucht, um die verlorene Muskel-<br />
und Fettmasse wieder aufzubauen“, sagt Schulz. Mangelernährte Patienten<br />
erholten sich schwerer von Krankheiten und müssten häufig länger in der Klinik<br />
bleiben. Deshalb seien die Prüfverfahren auch wirtschaftlich sinnvoll.<br />
Gründe für die häufige Fehlernährung bestehen nach Meinung des Mediziners<br />
darin, dass ältere Menschen häufig weniger hungrig oder durstig seien. Auch litten<br />
sie öfter an Geruchs- oder Geschmacksstörungen sowie an Kau- und Schluckbeschwerden:<br />
„Rund die Hälfte der älteren Menschen sind davon betroffen.“<br />
.<br />
auf der anderen. Es soll schmecken, die Gesundheit soll<br />
nicht zu kurz kommen. Und wenn es dann auch noch Spaß<br />
macht – umso besser!<br />
Wenn es also um die Zubereitung geht, gibt es Möglichkeiten.<br />
Was ist aber, wenn wirklich nichts mehr<br />
schmeckt?<br />
In diesem Fall ist es wichtig, möglichst viele Sinne anzusprechen:<br />
Wenn etwas gut riecht und gut aussieht, dann<br />
stellt sich die Lust auf das Essen auch schneller wieder ein.<br />
Ein Tipp ist zum Beispiel, ruhig kräftig zu würzen. Essen<br />
im Alter wird häufig mit so einer Schonkost in Zusammenhang<br />
gebracht. Was fade schmeckt und unter Umständen<br />
auch noch eintönig aussieht, weckt kaum Appetit. Dazu<br />
gehört es auch, es sich beim Essen ein bisschen nett zu<br />
machen; etwa mit einem schön gedeckten Tisch. Wenn<br />
das oberste Prinzip ist, das alles immer möglichst praktisch<br />
sein soll, dann macht es irgendwann wirklich keine Freude<br />
mehr!<br />
Aber zu viel Salz zum Beispiel ist doch ungesund.<br />
Es muss ja nicht nur das Salz sein. Es gibt so viele Gewürze<br />
und Kräuter. Aber wenn es jemanden ohne oder mit nur<br />
wenig Salz nicht schmeckt, dann ist es doch besser, er gibt<br />
etwas mehr Salz daran und isst es mit Genuss, als dass er<br />
gar nicht isst. Das gleiche gilt für das Thema Fett: Man sollte<br />
da nicht zu kleinlich sein. Es soll schmecken, das ist ganz<br />
wichtig. Was nützt die gesündeste Ernährung, wenn sie<br />
nicht schmeckt und letztlich aus diesem Grund auch nicht<br />
gegessen wird?