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Fluorierte Treibhausgase vermeiden - Wege zum Ausstieg - Pro Klima

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HFKW als Treibgas (Technische und andere Aerosole)<br />

5 HFKW als Treibgas in technischen und anderen Aerosolen<br />

Bis zur Entdeckung der Ozonschicht zerstörenden Wirkung von FCKW und den daraus<br />

gezogenen Konsequenzen war die Aerosolbranche Hauptverbraucher dieser Stoffgruppe.<br />

FCKW fanden Anwendung in medizinischen Sprays (Dosieraerosolen) oder Sprays für<br />

technische und nicht-technische Anwendungen. Zu den Sprays für technische<br />

Anwendungen gehören auch Montageschäume, die in Kapitel 4.4 behandelt werden. Sprays<br />

für vorrangig nicht-technische Anwendungen wurden im Jahr 1999 zu 75 % im Bereich<br />

Kosmetik oder im Haushalt eingesetzt [Schwarz, Leisewitz 1999]. Heute werden hier als<br />

Treibgase fast ausschließlich <strong>Pro</strong>pan, Butan oder Dimethylether, zu geringen Anteilen auch<br />

HFKW, eingesetzt. Außerdem sind treibgasfreie <strong>Pro</strong>dukte wie beispielsweise Pumpsprays<br />

auf dem Markt.<br />

Außer in medizinischen Sprays finden bzw. fanden HFKW Anwendung in Kältesprays,<br />

Druckluftsprays, Insektizidsprays (Kammerjäger), Schmiermittelsprays, Haarsprays,<br />

Abwehrsprays (Pfeffersprays), Gefäßfüllern/Druckausgleichsbehältern von Heizungen,<br />

Rohr-Vereisern, Signalhörnern, „Novelties“ (Luftschlangensprays, Schneesprays etc.) und<br />

Abflussreinigern [IG Sprühtechnik 2003].<br />

Als Treibgas in Aerosolen werden in Deutschland jährlich etwa 400 t HFKW abgefüllt.<br />

Zwei Drittel gingen im Jahr 2007 in medizinische Aerosole [CRF 2009]. Insgesamt gingen<br />

im Jahr 2003 etwa 2,2 % der HFKW-134a-Verwendungsmengen Europas in nichtmedizinische<br />

Sprays [IG Sprühtechnik 2003].<br />

In der Anwendung als Treibgas sind die Emissionen der Verwendung gleichzusetzen<br />

(„offene Anwendung“). <strong>Wege</strong>n des in großem Umfang stattfindenden Ex- und Imports der<br />

<strong>Pro</strong>dukte emittieren die Treibgase jedoch nicht zwangsläufig im Herstellungsland der<br />

<strong>Pro</strong>dukte. In Abbildung 5.1 ist die Aufteilung der HFKW-Emissionen auf die verschiedenen<br />

Anwendungsbereiche für das Jahr 2002 wiedergegeben. Insgesamt waren Aerosole im Jahr<br />

2007 nach der stationären und mobilen Kälte und den Schäumen die drittgrößte HFKW-<br />

Emissionsquelle in Deutschland [NIR 2009]. <strong>Wege</strong>n des relativ spät vollzogenen FCKW-<br />

<strong>Ausstieg</strong>s sind die aus medizinischen Sprays resultierenden Emissionen seit 1995 erst<br />

langsam, aber kontinuierlich gestiegen. Bei den medizinischen Sprays geht das<br />

Umweltbundesamt bis <strong>zum</strong> Jahr 2010 und darüber hinaus von einem weiteren Anstieg der<br />

HFKW-Emissionen aus [Schwarz 2003a]).<br />

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