Fluorierte Treibhausgase vermeiden - Wege zum Ausstieg - Pro Klima
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Eigenschaften und ökologische Auswirkungen fluorierter Gase<br />
Als europäische Regelung gilt seit dem 01. Januar 2010 die Verordnung (EG) Nr. 1005/2009<br />
vom 16. September 2009 über Stoffe, die <strong>zum</strong> Abbau der Ozonschicht führen [EG-Verordnung<br />
2009]. Sie hat frühere Verordnungen, wie die Verordnung (EG) Nr. 3093/94 vom<br />
15. Dezember 1994 [EG-Verordnung 1994] sowie die EG-Verordnung Nr. 2037/2000 vom<br />
29. Juni 2000 [EG-Verordnung 2000], ersetzt.<br />
ODS wurden wegen ihrer Unbrennbarkeit und ihrer technischen Eigenschaften in vielen<br />
Anwendungsbereichen in großem Umfang eingesetzt. Die ebenfalls im Montrealer <strong>Pro</strong>tokoll<br />
aufgenommenen Halone wurden von Ausnahmen abgesehen nur als Feuerlöschmittel<br />
verwendet.<br />
Nachdem das ozonschichtschädigende Potenzial (ODP) dieser Stoffe entdeckt wurde, begann<br />
die Suche nach möglichen Ersatzstoffen. Die Forschung konzentrierte sich dabei zunächst auf<br />
chemisch sehr ähnliche Stoffe. Über HFCKW gelangte man zu den chlorfreien Alternativen,<br />
den fluorierten und teilfluorierten Kohlenwasserstoffen.<br />
Durch die Entwicklung der HFKW und FKW als Ersatzstoffe für ODS sind auch die<br />
Anwendungsbereiche weitgehend identisch. Vor allem die HFKW haben in einigen Bereichen<br />
einen Beitrag <strong>zum</strong> schnellen <strong>Ausstieg</strong> aus ozonschichtschädigenden Stoffen geleistet. In<br />
vielen Anwendungen konnten sich jedoch bereits von Anfang an halogenfreie Stoffe als<br />
Ersatzstoffe für ODS durchsetzen, beispielsweise als Löse- und Reinigungsmittel, als<br />
Kältemittel, als Feuerlöschmittel und in vielen Bereichen der Schaumstoffherstellung.<br />
Teilweise haben auf dem Einsatz halogenfreier Stoffe basierende Verfahren und <strong>Pro</strong>dukte erst<br />
in den letzten Jahren einen technischen Stand erreicht, der ihren breiten Einsatz ermöglicht.<br />
Dies trifft z. B. auf den Einsatz von CO2 als Kältemittel zu. Heute können diese Technologien<br />
die zwischenzeitlich erforderlichen Verfahren und <strong>Pro</strong>dukte mit fluorierten Gasen ersetzen, in<br />
einigen Anwendungsbereichen ist dieser <strong>Pro</strong>zess sogar schon nahezu abgeschlossen.<br />
Nachdem in Folge des FCKW- und HFCKW-Verbotes die Emissionen fluorierter<br />
<strong>Treibhausgase</strong> anstiegen, erließ die Europäische Gemeinschaft die Verordnung (EG) Nr<br />
842/2006 vom 17. Mai 2006 über bestimmte fluorierte <strong>Treibhausgase</strong> (F-Gase-Verordnung<br />
[KOM 2006]). Die F-Gase-Verordnung verbietet u. a. die Verwendung von FKW, HFKW<br />
und SF6 in einigen <strong>Pro</strong>dukten, z. B. in Schallschutzfenstern, Schuhen, Reifen und<br />
Feuerlöschern. Für den Betrieb von stationären Kälteanlagen, <strong>Klima</strong>anlagen und<br />
Wärmepumpen, die fluorierte <strong>Treibhausgase</strong> enthalten, sind unter anderem regelmäßige<br />
Dichtheitsprüfungen sowie die Zertifizierung von Personal und Betrieben, die einen<br />
professionellen Umgang mit Anlagen haben, verbindlich. Ergänzend zur F-Gase-Verordnung<br />
wurde in Deutschland die Verordnung <strong>zum</strong> Schutz des <strong>Klima</strong>s vor Veränderungen durch den<br />
Eintrag bestimmter fluorierter <strong>Treibhausgase</strong> (Chemikalien-<strong>Klima</strong>schutzverordnung<br />
[ChemKlimschutzV 2008]) verabschiedet. Diese geht vor allem durch die Festlegung von<br />
Grenzwerten für die spezifischen Kältemittelverluste aus „ortsfesten Anwendungen“ (Kälte-<br />
und <strong>Klima</strong>anlagen) deutlich über die EU-Verordnung hinaus.<br />
Parallel zur F-Gase-Verordnung trat die Richtlinie 2006/40/EG des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates vom 17. Mai 2006 über Emissionen aus <strong>Klima</strong>anlagen in Kraftfahrzeugen und<br />
zur Änderung der Richtlinie 70/156/EWG des Rates in Kraft. Sie gilt zunächst für<br />
<strong>Klima</strong>anlagen von Pkw und kleineren Nutzfahrzeugen, die darauf ausgelegt sind, fluorierte<br />
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