05.02.2013 Aufrufe

Nacht ohne Morgen (pdf) - WDR.de

Nacht ohne Morgen (pdf) - WDR.de

Nacht ohne Morgen (pdf) - WDR.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Mittwoch, 30. November 2011, 20.15 Uhr<br />

<strong>Nacht</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Morgen</strong>


Inhalt<br />

Vorwort Dr. Barbara Buhl 3<br />

Die Geschichte 4<br />

»Alle Personen in diesem Film sind auf <strong>de</strong>r Suche<br />

nach sich selbst und nach <strong>de</strong>m,<br />

was ihrem Leben einen Sinn geben könnte.«<br />

Regisseur Andreas Kleinert im Gespräch 11<br />

Vita 12<br />

Autor Karl-Heinz Käfer, Vita 13<br />

»Das alte Zwangsmoment im Menschen<br />

ist das Spannungsfeld zwischen Schuld und Sühne.«<br />

Götz George im Gespräch 14<br />

Vita 16<br />

»Talentierte Menschen kann man nicht miteinan<strong>de</strong>r<br />

vergleichen, weil ihr Talent ja gera<strong>de</strong> in ihrer<br />

Beson<strong>de</strong>rheit liegt.«<br />

Barbara Sukowa im Gespräch 18<br />

Vita 20<br />

»Zwei einsame Universen, die sich allmählich<br />

aufeinan<strong>de</strong>r zubewegen, die sich irgendwie<br />

richtig brauchen und die bei<strong>de</strong> eine Reise machen,<br />

um zu sich selbst zu fin<strong>de</strong>n.«<br />

Fritzi Haberlandt im Gespräch 22<br />

Vita 24<br />

Jeroen Willems, Vita 26<br />

Besetzung/Stab/Daten zum Film 27


Vorwort<br />

Wie reagiert jemand auf die Nachricht, dass er<br />

nicht mehr lange zu leben hat? Für <strong>de</strong>n pensionierten<br />

Staatsanwalt Jasper Dänert geht es fortan vor allem<br />

darum, diesen einen, 20 Jahre zurück liegen<strong>de</strong>n Fall<br />

abzuschließen, <strong>de</strong>r sich damals im Grenzgebiet <strong>de</strong>r<br />

ehemaligen DDR kurz nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> ereignet hatte.<br />

Warum ist ihm dies im Angesicht seiner immer bedrohlicheren<br />

Krebserkrankung ein so dringen<strong>de</strong>s Anliegen?<br />

Dies ist eine <strong>de</strong>r Fragen <strong>de</strong>s psychologischen<br />

Dramas »<strong>Nacht</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Morgen</strong>«, in <strong>de</strong>m sich das Psychogramm<br />

eines verhärteten Großbürgers entfaltet, <strong>de</strong>n<br />

mehr mit <strong>de</strong>m Fall verbin<strong>de</strong>t als nur professionelles<br />

Aufklärungsinteresse.<br />

Götz George spielt diesen Charakter reduziert und<br />

<strong>de</strong>nnoch mit äußerster Präsenz. Er versieht seine Figur<br />

mit <strong>de</strong>n subtilen Facetten und <strong>de</strong>r kühlen Eleganz eines<br />

anerkannten und geachteten Juristen. Barbara Sukowa<br />

spielt seine Frau Katharina und zeigt eine vom Leben<br />

und von ihrer Ehe enttäuschte Frauenfigur, die sich<br />

<strong>de</strong>nnoch eine jugendlich anmuten<strong>de</strong> Frische erhalten<br />

hat. Und Fritzi Haberlandt als die junge Polizistin Larissa<br />

an Jasper Dänerts Seite begegnet <strong>de</strong>r sprö<strong>de</strong>n Szenerie<br />

mit einem unbefangenen, gera<strong>de</strong>zu leichten Ton.<br />

Der Regisseur Andreas Kleinert hat für das aufwändig<br />

recherchierte und feinfühlig geschriebene Drehbuch<br />

von Karl-Heinz Käfer atmosphärisch dichte und<br />

intensive Bil<strong>de</strong>r gefun<strong>de</strong>n. Er führt uns die Tristesse<br />

eines Landstrichs vor Augen, <strong>de</strong>r auch heute, 20 Jahre<br />

nach <strong>de</strong>m Mauerfall, noch immer vergessen zu sein<br />

scheint. Und er fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n richtigen Ton für das Milieu<br />

und das Tabu, von <strong>de</strong>m dieser Film wie es sonst nur<br />

wenige tun, erzählt.<br />

Dr. Barbara Buhl,<br />

Leiterin Programmgruppe<br />

Fernsehfilm und Kino


4 nacht <strong>ohne</strong> morgen


nacht <strong>ohne</strong> morgen 5<br />

Die Geschichte<br />

Die Geschichte<br />

Der renommierte Jurist Jasper Dänert (Götz George) ist<br />

schwer erkrankt, ihm bleibt nicht mehr viel Zeit. Aber es<br />

gibt etwas, was er vor seinem Tod unbedingt noch erledigen<br />

möchte. 1992 hatte Jasper, damals Staatsanwalt<br />

in Potsdam, die Ermittlungen in einem Mordfall geleitet,<br />

<strong>de</strong>r ihm beson<strong>de</strong>rs nahe ging. Ein 16-jähriger Junge<br />

wur<strong>de</strong> tot in einem Waldstück gefun<strong>de</strong>n. Seine I<strong>de</strong>ntität<br />

blieb ungeklärt, ebenso die <strong>de</strong>s Täters. Jetzt, fast 20<br />

Jahre später, begibt sich Jasper erneut auf Spurensuche.<br />

Er will dafür sorgen, dass das Opfer endlich seine Gerechtigkeit<br />

erfährt – und <strong>de</strong>r Täter. >


6 nacht <strong>ohne</strong> morgen<br />

Jasper Dänert ist seit 18 Jahren mit Katharina (Barbara<br />

Sukowa), einer Scheidungsanwältin, verhei ratet. Die<br />

Ehe ist kin<strong>de</strong>rlos, die Partner sind sich trotz ihres langen<br />

gemeinsamen Lebens fremd geblieben, man geht relativ<br />

nüchtern miteinan<strong>de</strong>r um. Näher gekommen sind sich<br />

in dieser Zeit Katharina und <strong>de</strong>r gemeinsame Freund<br />

<strong>de</strong>r Familie, Christian Färber (Jeroen Willems), <strong>de</strong>r<br />

zu<strong>de</strong>m Jaspers Arzt ist.<br />

Jaspers nahen<strong>de</strong>r Tod lässt die Mauern bröckeln, die<br />

sich zwischen Katharina und ihm über die Jahre aufgebaut<br />

haben. Katharina weiß jedoch nicht, was Jasper bewegt.<br />

Und sie weiß nichts von <strong>de</strong>r jungen Polizeibe amtin<br />

Larissa Brandow (Fritzi Haberlandt), mit <strong>de</strong>r er sich<br />

regelmäßig trifft. Larissa soll Jasper bei <strong>de</strong>r Aufklärung<br />

<strong>de</strong>s lange zurück liegen<strong>de</strong>n Verbrechens helfen. Als<br />

Mädchen hatte sie die Leiche <strong>de</strong>s Jungen ent<strong>de</strong>ckt. >


nacht <strong>ohne</strong> morgen 7


8 nacht <strong>ohne</strong> morgen


nacht <strong>ohne</strong> morgen 9<br />

Zunächst nur zögernd willigt Larissa schließlich ein,<br />

sich <strong>de</strong>m Schrecken ihrer Kindheit zu stellen. Die Ermittlungen<br />

in <strong>de</strong>r bran<strong>de</strong>nburgischen Provinz gestalten<br />

sich aber beson<strong>de</strong>rs schwierig. Es ist viel Zeit vergangen,<br />

Zeugen sind verstorben, Erinnerungen verblasst.<br />

Doch auch Larissa will <strong>de</strong>n Fall aufklären, <strong>de</strong>r sie unter<br />

an<strong>de</strong>rem ins Strichermilieu führt. Als Jaspers Körper<br />

ihm nicht mehr gehorcht, muss er seine Recherchen<br />

aufgeben. Er fährt zurück nach Berlin. Larissa macht<br />

allein weiter und wird fündig …


10 nacht <strong>ohne</strong> morgen<br />

» Alle Personen in diesem Film sind<br />

auf <strong>de</strong>r Suche nach sich selbst<br />

und nach <strong>de</strong>m, was ihrem Leben<br />

einen Sinn geben könnte«<br />

Regisseur Andreas Kleinert im Gespräch<br />

Herr Kleinert, hatten Sie von Anfang an diese<br />

Besetzung im Kopf, als Sie das Drehbuch von<br />

Karl-Heinz Käfer lasen?<br />

Mit Götz George verbin<strong>de</strong>t mich mehr als eine enge<br />

Arbeitsfreundschaft, die wir nach fünf gemeinsamen<br />

Filmen haben. Er ist ein Ausnahmeschauspieler, <strong>de</strong>r<br />

einen Regisseur und seine Zuschauer immer wie<strong>de</strong>r<br />

überrascht, <strong>de</strong>r nie in Routine erstarrt.<br />

Wie<strong>de</strong>r wird es in »<strong>Nacht</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Morgen</strong>« die großen<br />

Kinomomente mit Götz George geben, bei <strong>de</strong>nen man<br />

<strong>de</strong>n Atem anhält vor Spannung.<br />

Als Ehefrau von Jasper Dänert suchte ich eine starke<br />

Persönlichkeit, die auf Augenhöhe mit <strong>de</strong>r Figur und<br />

auch mit Götz George ist und die eine Gegenwelt zu<br />

diesem doch etwas entrückten schweigsamen, weltfernen<br />

Mann verkörpert: Katharina Dänert ist eine dynamische,<br />

mitten im Leben stehen<strong>de</strong>, humorvolle Frau,<br />

die <strong>de</strong>nnoch eine seelische und psychologische Tiefe<br />

in sich birgt. Da Barbara Sukowa und ich seit unserer<br />

ersten Arbeit 1997 ständig versuchen, endlich wie<strong>de</strong>r<br />

gemeinsam zu drehen, konnte ich ihr diese mittelgroße<br />

Rolle vorschlagen. Sie liebt ihre Arbeit und das mit einer<br />

umwerfen<strong>de</strong>n Nonchalance. Wer sie einmal auf <strong>de</strong>r<br />

Bühne hat singen sehen, ob Klassik o<strong>de</strong>r Rock, weiß,<br />

diese Frau hat die Kraft einer Achtzehnjährigen!<br />

Und wie kamen Sie auf Jeroen Willems und Fritzi<br />

Haberlandt?<br />

Jeroen und Barbara haben vor Jahren in Zürich<br />

»Quartett« von Heiner Müller zusammen gespielt.<br />

Seither haben sie Sehnsucht nach Wie<strong>de</strong>rholung<br />

gemeinsamer Arbeit, weil sie menschlich sich sehr<br />

verwandt fühlen.<br />

Für mich müssen die Paare in meinen Filmen energetisch<br />

passen, sie müssen psychologisch stimmig sein.<br />

Viele Geschichten von Liebe und Ehebruch wur<strong>de</strong>n<br />

schon tausend Mal erzählt, aber die Charaktere passen<br />

oft nicht zueinan<strong>de</strong>r. Sie sind es, die <strong>de</strong>n Zuschauer verführen<br />

und überzeugen müssen, alles an<strong>de</strong>re ist untergeordnet.<br />

Auch für die Besetzung <strong>de</strong>r merkwürdigen<br />

Einsiedlerin suchte ich jeman<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r nicht Klischees<br />

bedient und trotz<strong>de</strong>m eine große Glaubwürdigkeit besitzt.<br />

Fritzi Haberlandt als große Charakterdarstellerin<br />

stellt die richtige Mischung aus Unschuld, Unnahbarkeit<br />

und Verletzlichkeit dar. Sie hat eine riesige Bandbreite<br />

an Möglichkeiten, sprachlich, aber auch in ihren Gesten<br />

und in ihrer Art zu laufen. Nicht nur naturalistisch,<br />

pseudorealistisch einen Typ zu bedienen, son<strong>de</strong>rn das<br />

Beson<strong>de</strong>re, Eigenartige einer Darstellung machen die<br />

Schauspielkunst aus.<br />

Das gilt auch für die Nebenrollen in diesem Film.<br />

Sie bleiben einem im Kopf, weil sie merkwürdig sind,<br />

auf ihre Art einmalig …<br />

Im Mittelpunkt <strong>de</strong>s Films steht <strong>de</strong>r ehemalige Staatsanwalt<br />

Jasper Dänert, <strong>de</strong>r einen weit zurück liegen<strong>de</strong>n<br />

Mordfall lösen will. Dennoch ist »<strong>Nacht</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Morgen</strong>«<br />

kein Krimi.<br />

Es gibt zwar eine schräge Polizeibeamtin und einen<br />

mysteriösen Ex-Staatsanwalt, die sich auf Spurensuche<br />

begeben – insofern enthält die Geschichte Züge eines<br />

Kriminalfilms. »<strong>Nacht</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Morgen</strong>« ist aber vielmehr<br />

ein psychologisches Drama. Ich biete <strong>de</strong>m Zuschauer<br />

viele Geschichten und Assoziationsmöglichkeiten innerhalb<br />

dieser vor<strong>de</strong>rgründig sichtbaren Handlung an und<br />

er kann für sich herausziehen, worin er persönlich seinen<br />

Focus sieht. Ich sage nicht dogmatisch: Das ist<br />

die Botschaft <strong>de</strong>s Films. Ich erhoffe mir zum Beispiel,<br />

dass er dazu anregt, über Ehe und Familie nachzu<strong>de</strong>nken,<br />

ein Thema, das ja alle meine Filme durchzieht.


Wie <strong>de</strong>finieren sich Moral und Toleranz heute, Anfang<br />

<strong>de</strong>s 21. Jahr hun<strong>de</strong>rts? Was sind die wirklichen Werte im<br />

Leben? Alle Personen in diesem Film sind auf <strong>de</strong>r Suche<br />

nach sich selbst und nach <strong>de</strong>m, was ihrem Leben einen<br />

Sinn geben könnte.<br />

Aber auch wenn sie es wissen, leben sie es nicht aus,<br />

wie man an <strong>de</strong>m Ehepaar Dänert beobachten kann.<br />

Jasper und Katharina Dänert leben mit ihren jeweiligen<br />

Lebenslügen, weil sie sich von <strong>de</strong>n Konven tionen<br />

und <strong>de</strong>n gesellschaftlichen Erwartungen be drängen<br />

lassen anstatt sich davon zu befreien. Katharina Dänert<br />

betrügt ihren Mann und sie weiß, dass er es weiß. Ihr<br />

Mann hat sich im Leben selbst verloren und damit auch<br />

Verrat an sich selbst ausgeübt. Aber wir nehmen keine<br />

moralische Bewertung und schon gar keine Verurteilung<br />

vor, wir teilen nicht in Gut und Böse, son<strong>de</strong>rn stellen<br />

alle Protagonisten dieses Films in ihrer Zerrissenheit<br />

dar. Wir geben bewusst keine Antworten. Der Zuschauer<br />

kann sich zu allen Figuren verhalten, wie er sie aus<br />

seiner Lebenserfahrung bewertet.<br />

Die Geschichte berührt auch ein Tabuthema. Wie,<br />

meinen Sie, wer<strong>de</strong>n die Zuschauer reagieren?<br />

Es gibt sicherlich viele Menschen, die – und da sind<br />

wir wie<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>n gesellschaftlichen Zwängen – ihre<br />

Sehnsüchte nicht ausleben. Dabei geht es nicht um Sexualität,<br />

son<strong>de</strong>rn I<strong>de</strong>ntität!<br />

Das Erotische steht in diesem Film nicht im Vor<strong>de</strong>rgrund,<br />

wir erzählen nicht spektakulär, auf äußere Reize<br />

bedacht, zeigen das Schöne wie das Schmerzliche nur<br />

reduziert, zart, vorsichtig. Natürlich sind wir uns bewusst,<br />

dass im Kopf vieler Zuschauer die Klischees greifen.<br />

Wir bedienen sie aber nicht, <strong>de</strong>nn es geht uns vielmehr<br />

darum, wie wichtig seelische und körperliche<br />

Berührungen für je<strong>de</strong>n Menschen sind. Wir haben uns<br />

aus diesem Grund zum Beispiel auch in Berlin für eine<br />

Kneipe entschie<strong>de</strong>n, die Wärme und eher kuschelige<br />

Wohnzimmeratmosphäre ausstrahlt, anstatt für eine<br />

coole, harte Stricherbar. We<strong>de</strong>r soziale Romantik noch<br />

Milieu-Tourismus wollten wir ausstrahlen.<br />

nacht <strong>ohne</strong> morgen 11<br />

Konzentriert sich <strong>de</strong>r Zuschauer einzig allein darauf,<br />

ob <strong>de</strong>r Mord an <strong>de</strong>m Jungen gelöst wird und wer <strong>de</strong>r<br />

Täter war, so bleiben diese Fragen bis zur letzten<br />

Minute völlig offen. Haben Sie sich bewusst für diesen<br />

Weg entschie<strong>de</strong>n?<br />

Ich mag keine Filme, bei <strong>de</strong>nen man nach zehn<br />

Minuten ahnt o<strong>de</strong>r sogar weiß, wie er laufen wird. Sogenannte<br />

knackige Expositionen, die schnell eine Filmgeschichte<br />

durchstarten lassen, interessieren mich<br />

nicht. Man muss als Zuschauer die Möglichkeit haben,<br />

sich einem Film zu nähern wie einem frem<strong>de</strong>n Menschen.<br />

Bei einer ersten Begegnung erzählt <strong>de</strong>r mir ja<br />

auch nicht sein ganzes Leben und seine Hauptkonflikte.<br />

Man muss ihn beobachten, ihm zuhören und sich über<br />

je<strong>de</strong>s Detail sein Bild vervollständigen. Ich versuche mit<br />

cineastischen Mitteln Irritationen auszulösen, was ich<br />

dadurch erreiche, in <strong>de</strong>m ich auch in »<strong>Nacht</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Morgen</strong>«<br />

viele Fehlpfa<strong>de</strong> auslege. In diesem Film gibt es<br />

immer wie<strong>de</strong>r neue Wendungen. Diese Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

macht doch <strong>de</strong>n großen spannen<strong>de</strong>n Reiz aus –<br />

auch für <strong>de</strong>n Zuschauer, wenn er sich auf solche stillen,<br />

sich langsam aufbauen<strong>de</strong>n Filme einlässt.<br />

Wie wichtig war es, dass Sie diesen Film überwiegend<br />

in Bran<strong>de</strong>nburg gedreht haben?<br />

Der Film spielt in zwei Zeitebenen, obwohl nur die<br />

gegenwärtige Jetztzeit zu sehen ist. Die Kurz-nach-<strong>de</strong>r<br />

Wen<strong>de</strong>-Atmosphäre war mir sehr wichtig für diesen<br />

Film. Die Stimmung dieses enormen politischen und<br />

sozialen Umbruchs überträgt sich auf die Stimmung<br />

aller in dieser Geschichte han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Figuren. Wir erinnern<br />

uns an diese Zeit durch <strong>de</strong>n Film, obwohl er ein<strong>de</strong>utig<br />

aus <strong>de</strong>r Gegenwart erzählt wird.<br />

Diese Gegenwart wie<strong>de</strong>rum hat ihre Eigenheiten im<br />

Bran<strong>de</strong>nburg 2011. Kleine Verweise, wie etwa die Szene<br />

in <strong>de</strong>m nahezu entwohnten Hochhaus, in <strong>de</strong>m bewusst<br />

nichts mehr erneuert wird, auch nicht mehr <strong>de</strong>r Fahrstuhl<br />

repariert wird, weil man die Leute raushaben will.<br />

Das nicht mehr so junge Hochzeitspaar, das man kurz<br />

wahrnimmt, die gigantische futuristische Bibliothek auf<br />

<strong>de</strong>m kleinen Marktplatz in Luckenwal<strong>de</strong>, diese brüchigen<br />

Momentaufnahmen, tragen entschei<strong>de</strong>nd zur<br />

Gesamtstimmung <strong>de</strong>s Films bei.<br />

Bei je<strong>de</strong>m Film, <strong>de</strong>n man dreht, egal, wie privat die<br />

Geschichte auf <strong>de</strong>n ersten Blick erscheint, muss man<br />

sich <strong>de</strong>r Verantwortung bewusst sein, etwas über unsere<br />

Zeit, über unsere Lebensumstän<strong>de</strong> zu erzählen.


12 nacht <strong>ohne</strong> morgen<br />

Andreas Kleinert Vita<br />

Andreas Kleinert schloss 1989 sein Regiestudium<br />

an <strong>de</strong>r Hochschule für Film und Fernsehen <strong>de</strong>r DDR<br />

Konrad Wolf ab. Seine Diplomarbeit wur<strong>de</strong> unter<br />

<strong>de</strong>m Titel »Bewußtseinsebenen in <strong>de</strong>r Filmpoesie<br />

von Andrej Tarkowskij« veröffentlicht. Seit 1990<br />

arbeitet Andreas Kleinert als freier Regisseur und<br />

Autor für Film und Fernsehen. Für die vorletzte<br />

Dauerausstellung <strong>de</strong>s Filmmuseums Potsdam konzipierte<br />

er zwei Räume zur UFA- und DEFA-Geschichte.<br />

An <strong>de</strong>r Hochschule für Film und Fernsehen<br />

Konrad Wolf Potsdam Babelsberg ist er seit 2006<br />

Professor für Spielfilmregie und Studien<strong>de</strong>kan.<br />

Andreas Kleinerts Filme waren auf allen großen<br />

internationalen A-Filmfestivals (Cannes, Venedig,<br />

Locarno, San Sebastian, Berlinale, u. v. m.) zu sehen<br />

und wur<strong>de</strong>n mehrfach ausgezeichnet, u. a. ist er<br />

fünffacher Adolf-Grimme-Preisträger und wur<strong>de</strong><br />

2003 mit <strong>de</strong>m International Emmy Award geehrt.<br />

Mit großer Anerkennung und Ruhm bedacht waren<br />

seine preisträchtigen, vom Publikum wie <strong>de</strong>n Kritikern<br />

hoch gelobten Spielfilme »Wege in die <strong>Nacht</strong>«<br />

(in Cannes gezeigt), »Freischwimmer«, »Im Namen<br />

<strong>de</strong>r Unschuld« (bei<strong>de</strong> in Venedig), »Neben <strong>de</strong>r Zeit«,<br />

»Verlorene Landschaft« und »Leb wohl, Joseph«.<br />

Sein letzter Kinofilm »Barriere« hatte auf <strong>de</strong>r Berlinale<br />

2010 im ›Panorama‹ Weltpremiere.<br />

Die historischen Verfilmungen »Kelly Bastian –<br />

Geschichte einer Hoffnung« und die Literaturverfilmung<br />

von Viktor Klemperers Tagebüchern waren<br />

weitere preisgekrönte Arbeiten von Andreas Kleinert.<br />

Zu seinen herausragen<strong>de</strong>n Arbeiten zählen<br />

jüngst sein Essay »Mein Bran<strong>de</strong>nburg«, für das er<br />

erneut, diesmal gemeinsam mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Regisseuren<br />

<strong>de</strong>s Projekts, <strong>de</strong>n Grimmepreis 2011 erhielt.<br />

Die Polizeirufe »Endspiel«, »Rosis Baby«, »Kleine<br />

Frau« und »Winteren<strong>de</strong>« sowie die Fernsehfilme<br />

»Hurenkin<strong>de</strong>r« und »Als <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong> kam« vervollständigen<br />

die bisherige Preisbilanz. Kleinert drehte<br />

mit »Das Geheimnis <strong>de</strong>s Golem« (nominiert für<br />

<strong>de</strong>n EMMY Award) und »Tödliche Liebe« zwei Folgen<br />

<strong>de</strong>r <strong>WDR</strong>/ARD-Reihe »Schimanski«.<br />

Das von ihm inszenierte Alzheimerdrama »Mein<br />

Vater«, ebenfalls mit Götz George in <strong>de</strong>r Haupt rolle,<br />

wur<strong>de</strong> neben etlichen nationalen und internationalen<br />

Preisen als Bester Film mit <strong>de</strong>m International<br />

EMMY Award ausgezeichnet. Im Frühjahr dreht er<br />

seinen neuen Kinofilm »Madonna«.


nacht <strong>ohne</strong> morgen 13<br />

Autor Karl­Heinz Käfer Vita<br />

Karl-Heinz Käfer studierte Philosophie, Germanistik<br />

und Theaterwissenschaft. Anschließend arbeitete<br />

er als Regieassistent am Theater und als Reporter<br />

beim Fernsehen. Er wur<strong>de</strong> schließlich Redakteur<br />

und Dramaturg bei einer Film- und Fernsehproduktion.<br />

Seit 1983 ist er freier Autor und Regisseur. 1987<br />

war »Rosa Weiß« in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Kinos zu sehen,<br />

für <strong>de</strong>n Karl-Heinz Käfer das Drehbuch schrieb und<br />

die Regie führte. 1990 verfilmte er <strong>de</strong>n Kinofilm<br />

»Lippels Traum«. Für sein Drehbuch »Tatort –<br />

Minenspiel« mit <strong>de</strong>m Kölner Duo Behrendt & Bär<br />

erhielt er 2007 <strong>de</strong>n Marler Fernsehpreis für Menschenrechte.<br />

Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> sein Alzheimerdrama<br />

»Mein Vater« mit Götz George in <strong>de</strong>r Hauptrolle<br />

mehrfach ausgezeichnet, unter an<strong>de</strong>rem mit <strong>de</strong>m<br />

Kritikerpreis, <strong>de</strong>m Adolf-Grimme-Preis, <strong>de</strong>r FIPA<br />

D’OR sowie <strong>de</strong>m Bayerischen Fernsehpreis und als<br />

Bester Film mit <strong>de</strong>m International EMMY Award.<br />

In <strong>de</strong>n vergangenen Jahren schrieb Karl-Heinz Käfer<br />

die Drehbücher zu <strong>de</strong>n viel beachteten und ausgezeichneten<br />

Fernsehfilmen »Beutolomäus und <strong>de</strong>r<br />

geheime Weihnachtswunsch«, »Tatort – Brandmal«,<br />

»Guter Junge« und zu <strong>de</strong>m Kölner Tatort »Auskreuzung«,<br />

<strong>de</strong>r von Thorsten C. Fischer verfilmt<br />

wur<strong>de</strong>.


14 nacht <strong>ohne</strong> morgen<br />

» Das alte Zwangsmoment im Menschen<br />

ist das Spannungsfeld zwischen<br />

Schuld und Sühne.«<br />

Götz George im Gespräch<br />

Herr George, was gab für Sie <strong>de</strong>n Ausschlag, diese<br />

Figur zu spielen?<br />

Wenn man das 73. Lebensjahr überschritten hat,<br />

wird das Rollenangebot im <strong>de</strong>utschen Fernsehen etwas<br />

sprö<strong>de</strong>r. Nun habe ich das große Glück, in <strong>de</strong>r Kölner<br />

Produktionsfirma Colonia Media ein regelrechtes Auffangbecken<br />

gefun<strong>de</strong>n zu haben. Wenn ich mir die letzten<br />

20 Jahre anschaue, war es immer <strong>de</strong>r gute Engel<br />

Sonja Goslicki, die Produzentin, die die guten, spielenswerten<br />

Stoffe gefun<strong>de</strong>n und entwickelt hat, vom »Schimanski«<br />

angefangen. Zusammen mit <strong>de</strong>m <strong>WDR</strong> hat sie<br />

sozusagen mein künstlerisches Weiterleben garantiert.<br />

Was treibt Dänert an, diesen 20 Jahre zurück<br />

liegen<strong>de</strong>n Mordfall aufzuklären? Geht es hier um<br />

die Begleichung von Schuld?<br />

Das alte, aber immer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> Zwangsmoment<br />

im Menschen ist das Spannungsfeld zwischen<br />

Schuld und Sühne. Wer ist <strong>de</strong>r Schuldige und wer muss<br />

Sühne tun? Die Rache ist wohl eine Triebfe<strong>de</strong>r für alles<br />

Menschliche. Menschen geben sich erst zufrie<strong>de</strong>n,<br />

wenn <strong>de</strong>r Schuldige gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>. Auch wenn er<br />

manchmal unschuldig ist.<br />

Alle Protagonisten in diesem Film scheinen auf <strong>de</strong>r<br />

Suche nach <strong>de</strong>m Sinn <strong>de</strong>s Lebens zu sein. Fin<strong>de</strong>t<br />

Ihre Figur, Jasper Dänert, <strong>de</strong>r seit Jahren mit einer<br />

Lebenslüge lebt, am En<strong>de</strong> seine Erfüllung?<br />

Menschen sind ihr Leben lang auf <strong>de</strong>r Suche. Manche<br />

wissen nicht einmal, nach was sie suchen. Nach<br />

ihrem Seelenfrie<strong>de</strong>n? Nach ihrem Glück? Nach ihrem<br />

Gott? Nach ihrer Erlösung? Und so könnte es weitergehen<br />

… Dänert ist engagiert, hat aber eine fragwürdige<br />

Philosophie. Er hat sich sein ganzes Leben lang verleugnet<br />

und versucht nun, das gutzumachen, was noch<br />

gutzumachen ist. Aber auch er muss scheitern, weil<br />

seine Lebenslüge keine Aussicht auf Erlösung hat.<br />

Ist diese Geschichte, in <strong>de</strong>r es eben auch um Sinnsuche<br />

geht, aus Ihrer Sicht damit aktuell?<br />

Wenn ein Leben so weit fortgeschritten ist wie das<br />

von Dänert, dann kann man nicht mehr nach <strong>de</strong>m Sinn<br />

<strong>de</strong>s Lebens fragen, kann sich nicht mehr Fragen nach<br />

Wohlstand und Karriere stellen. Man ist nur noch zu <strong>de</strong>r<br />

Erkenntnis bereit: Wie kann ich überleben? Wie kann<br />

ich mit meinen physischen und psychischen Kräften<br />

noch umgehen? Und bin ich noch imstan<strong>de</strong>, Gefühle zu<br />

leben und sie auch weiterzugeben? O<strong>de</strong>r ist die Apathie<br />

schon zu weit fortgeschritten? Bekommt das Leben<br />

einen grauen Star? Das ist, wie ich fin<strong>de</strong>, aktuell.<br />

Was schätzen Sie, wie die Zuschauer auf das Thema<br />

reagieren, das ein Tabu berührt?<br />

Ich habe mir im Laufe meines künstlerischen Wirkens<br />

abgewöhnt, auf Reaktionen <strong>de</strong>r Zuschauer zu setzen.<br />

Die Arbeit an einem solchen Thema ist zu engagiert,<br />

als dass man auf irgen<strong>de</strong>twas Rücksicht nehmen<br />

sollte. Ich bin auch schon zu alt, um Lob und Ta<strong>de</strong>l allzu<br />

wichtig zu nehmen.<br />

Dies war nach »Mein Vater« und »Als <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong> kam«<br />

eine weitere Arbeit mit Andreas Kleinert. Warum<br />

fühlen Sie sich bei ihm gut aufgehoben?<br />

Es war meine fünfte Arbeit mit Andreas Kleinert,<br />

neben <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Schimanskis »Tödliche Liebe« und<br />

»Das Geheimnis <strong>de</strong>s Golem«. Alle diese fünf Produktionen<br />

waren engagiert und, wie ich fin<strong>de</strong>, sehr gelungen.<br />

Wenn dann noch eine schöne, künstlerische<br />

Freundschaft wie die mit Andreas dazu kommt, ist<br />

man ein glücklicher Protagonist.


nacht <strong>ohne</strong> morgen 15


16 nacht <strong>ohne</strong> morgen<br />

Götz George<br />

spielt Jasper Dänert<br />

Vita<br />

Schon als Kind stand Götz George in Berlin auf <strong>de</strong>r<br />

Bühne, schon als junger Mann erhielt <strong>de</strong>r mittlerweile<br />

vielfach geehrte Künstler erste Auszeichnungen.<br />

Allein zwischen 1959 und 1969 spielte er<br />

in 26 Kinofilmen. In <strong>de</strong>n 1970er-Jahren war Götz<br />

Georges Arbeit durch Bühnenrollen geprägt, seinen<br />

größten Erfolg feierte er jedoch in <strong>de</strong>n 80er-Jahren<br />

im Fernsehen: mit 25 Schimanski-»Tatorten« <strong>de</strong>s<br />

<strong>WDR</strong> (1981 – 1991). An die legendären Duisburger<br />

»Tatorte« knüpfte seit 1997 die <strong>WDR</strong>/ARD-Reihe<br />

»Schimanski« an. Daneben war <strong>de</strong>r Charakterdarsteller<br />

in vielen an<strong>de</strong>ren Fernsehrollen zu sehen,<br />

u. a. ab 1989 in <strong>de</strong>r satirischen Reihe »Schulz &<br />

Schulz« sowie als Industrieberater »Morlock«.<br />

Weitere eindrucksvolle Fernsehauftritte <strong>de</strong>r<br />

90er-Jahre waren u.a. »Der Sandmann« (1995,<br />

Regie: Nico Hofmann) und 1998 »Die Bubi-Scholz-<br />

Story« (Regie: Roland Suso Richter). Für die Verkörperung<br />

eines an Alzheimer erkrankten Mannes<br />

in <strong>de</strong>m EMMY-preisgekrönten <strong>WDR</strong>-Fernsehfilm<br />

»Mein Vater« (2002, Regie: Andreas Kleinert) erhielt<br />

er 2003 <strong>de</strong>n Publikumspreis <strong>de</strong>s Adolf Grimme<br />

Instituts. Die »Tatort«-Erfolge legten auch <strong>de</strong>n<br />

Grundstein für das große Kino-Comeback. George<br />

empfahl sich als I<strong>de</strong>albesetzung für packen<strong>de</strong>,<br />

actionorientierte Leinwandthriller wie »Abwärts«<br />

(1984), »Zahn um Zahn« (1985), »Zabou« (1987),<br />

»Die Katze« (1988) o<strong>de</strong>r »Der Bruch« (1989).


Dennoch ließ er sich nie auf einen Rollentypus<br />

festlegen, immer wie<strong>de</strong>r unterstrich er seine Vielseitigkeit,<br />

etwa in <strong>de</strong>m Politthriller »Blauäugig«<br />

(1989), vor allem aber in Helmut Dietls Komödien<br />

»Schtonk«(1992) und »Rossini« (1996), sowie in<br />

Romuald Karmakars »Der Totmacher« (1995), <strong>de</strong>r<br />

ihm <strong>de</strong>n Darstellerpreis bei <strong>de</strong>n Filmfestspielen<br />

von Venedig einbrachte. 1997 stand Götz George<br />

ebenfalls unter <strong>de</strong>r Regie von Nico Hofmann vor<br />

<strong>de</strong>r Kamera, für <strong>de</strong>n Kinofilm »Solo für Klarinette«.<br />

1999 drehte er mit Roland Suso Richter »After the<br />

Truth – Nichts als die Wahrheit«. Hier verkörperte<br />

er <strong>de</strong>n KZ-Arzt Josef Mengele.<br />

nacht <strong>ohne</strong> morgen 17<br />

Zu Georges weiteren Fernseharbeiten zählen<br />

u. a. <strong>de</strong>r Zweiteiler »Kein Himmel über Afrika«<br />

sowie Lean<strong>de</strong>r Haußmanns Verfilmung von Schillers<br />

»Kabale und Liebe«, »Der Novembermann«<br />

(Regie: Jobst Oetzmann), »Meine frem<strong>de</strong> Tochter«<br />

(Regie: Manfred Stelzer), »Die Katze« (Regie: Kaspar<br />

Hei<strong>de</strong>lbach), »Als <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong> kam« (Regie:<br />

Andreas Kleinert), <strong>de</strong>n preisgekrönten Film »Zivilcourage«<br />

(Regie: Dror Zahavi) und die Tabori-Verfilmung<br />

»Mein Kampf«. 2007 wur<strong>de</strong> Götz George für<br />

sein Lebenswerk geehrt.


18 nacht <strong>ohne</strong> morgen


» Talentierte Menschen kann man<br />

nicht miteinan<strong>de</strong>r vergleichen,<br />

weil ihr Talent ja gera<strong>de</strong> in ihrer<br />

Beson<strong>de</strong>rheit liegt.«<br />

Barbara Sukowa im Gespräch<br />

Frau Sukowa, was schätzen Sie an Andreas Kleinert?<br />

Andreas macht wirklich Kino, er hat eine spannen<strong>de</strong><br />

Bildsprache und eine ganz eigene Vorstellung davon,<br />

was er will. Trotz<strong>de</strong>m ist er offen für die Vision <strong>de</strong>s<br />

Schauspielers. Ich empfin<strong>de</strong> ihn am Filmset als einen<br />

angenehmen Menschen und – er ist ein Freund.<br />

Was hat Sie bewogen, die Figur <strong>de</strong>r Katharina Dänert<br />

zu spielen?<br />

Ich wollte mit Andreas Kleinert wie<strong>de</strong>r arbeiten<br />

und wollte endlich einmal mit Götz George und wie<strong>de</strong>r<br />

mit Jeroen Willems spielen. Außer<strong>de</strong>m befasst sich<br />

Andreas in seinen Filmen mit brisanten Themen, er<br />

scheut sich nicht, Tabus zu berühren und hat eine<br />

ganz eigenwillige Erzählweise, die alles an<strong>de</strong>re als <strong>de</strong>n<br />

Mainstream bedient.<br />

Erinnert er Sie mitunter an Ihre Zeit mit Rainer<br />

Werner Fassbin<strong>de</strong>r?<br />

Ich fin<strong>de</strong>, talentierte Menschen kann man nicht<br />

miteinan<strong>de</strong>r vergleichen, weil ihr Talent ja gera<strong>de</strong> in<br />

ihrer Beson<strong>de</strong>rheit liegt.<br />

Katharina Dänert, die Frau, die Sie in diesem Drama<br />

spielen, steht mitten im Leben, sie ist Karrierefrau<br />

und Verführerin zugleich. In ihrer Ehe ist sie einsam,<br />

<strong>de</strong>nnoch bleibt sie bei ihrem Mann. Warum trennt<br />

Sie sich nicht von ihm?<br />

Sie mag ihren Mann! Die Beziehung ist vielleicht<br />

nicht die, die sie sich am Anfang ihrer Ehe erhofft hat.<br />

Aber sie respektiert ihren Mann als Mensch und als<br />

Freund. Außer<strong>de</strong>m hat sie ja einen Geliebten und kann<br />

sich somit mit ihrer gesamten Situation arrangieren.<br />

nacht <strong>ohne</strong> morgen 19<br />

Sie drehen nicht mehr häufig in Deutschland,<br />

seit Sie in New York leben. Wonach entschei<strong>de</strong>n Sie,<br />

ob Sie eine Rolle annehmen?<br />

Ich war durch meine Familie an New York gebun<strong>de</strong>n.<br />

Das wird sich in Zukunft etwas än<strong>de</strong>rn, weil mein<br />

jüngster Sohn im nächsten Jahr aus <strong>de</strong>r Schule kommt<br />

und auf die Universität geht. In <strong>de</strong>n letzten Jahren habe<br />

ich meine musikalische Arbeit mehr ausgebaut. Meine<br />

Entscheidung für eine Rolle in einem Film hat meist mit<br />

<strong>de</strong>n Menschen zu tun, damit, welcher Regisseur, welche<br />

Regisseurin ihn inszeniert, welche Schauspieler ich als<br />

Partner habe, und natürlich ist das Drehbuch ausschlaggebend.<br />

Über ein Engagement an einem Theater <strong>de</strong>nke<br />

ich länger nach, weil es mehr Zeit in Anspruch nimmt.<br />

Drehen Sie auch in <strong>de</strong>n USA?<br />

In Amerika drehe ich, wenn etwas auf mich<br />

zukommt, aber ich nehme keinen Anteil an <strong>de</strong>m hier<br />

üblichen Kampf um die Rollen.


20 nacht <strong>ohne</strong> morgen


Barbara Sukowa<br />

spielt Katharina Dänert<br />

Vita<br />

nacht <strong>ohne</strong> morgen 21<br />

Barbara Sukowa schrieb durch ihre jahrelange Zusammenarbeit<br />

mit Rainer Werner Fassbin<strong>de</strong>r und<br />

Margarethe von Trotta <strong>de</strong>utsche Filmgeschichte<br />

und galt als die Ikone <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Films.<br />

Die gebürtige Bremerin besuchte nach <strong>de</strong>m Abitur<br />

die Max-Reinhard-Schule und war an verschie<strong>de</strong>nen<br />

Theatern engagiert. R. W. Fassbin<strong>de</strong>r engagierte<br />

sie für seinen legendären Mehrteiler «Berlin<br />

Alexan<strong>de</strong>rplatz« und für »Lola«. Unter <strong>de</strong>r Regie<br />

von Margarethe von Trotta spielte sie »Die bleierne<br />

Zeit«, »Rosa Luxemburg«, »L’Africana« und »Die an<strong>de</strong>re<br />

Frau«. Sie stand vor <strong>de</strong>r Kamera namhafter Regisseure<br />

wie Volker Schlöndorff (»Homo Faber«),<br />

Lars von Trier (»Europa«), Tim Robbins (»Cradle<br />

will rock«), Michael Cimino (»The Sicilian«), David<br />

Cronenberg (»M. Butterfly«), Hans Steinbichler<br />

(»Hierankel«) und Andreas Kleinert (»Im Namen <strong>de</strong>r<br />

Unschuld«). Anfang <strong>de</strong>r 90er-Jahre zog Barbara Sukowa<br />

nach New York und verfolgte ihre Karriere als<br />

Sängerin, die sie weltweit mit herausragen<strong>de</strong>n Orchestern<br />

und Dirigenten zusammenarbeiten ließ<br />

(Berliner Philharmoniker, Cleveland Orchestra, Wiener<br />

Philharmoniker, LA Philharmonics, Schoenberg<br />

Ensemble unter Claudio Abbado, Esa-Pekka Salonen,<br />

Reinbert Deleeuw, Concertgebouw, Carnegie<br />

Hall etc.).<br />

Für ihre Arbeit erhielt sie Darstellerpreise in<br />

Cannes, in Venedig, drei Bun<strong>de</strong>sfilmpreise in Gold,<br />

einen Grimme-Preis in Gold und zuletzt, 2008, <strong>de</strong>n<br />

Darstellerpreis in Montreal für »Die Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r<br />

Currywurst« (Regie: Ulla Wagner). Darüber hinaus<br />

wur<strong>de</strong> sie mit <strong>de</strong>m Echo Klassik für ihre Einspielung<br />

von Schubert/Schuman/DeLeuww »Im wun<strong>de</strong>rschönen<br />

Monat Mai« geehrt. Neben <strong>de</strong>r klassischen<br />

Musik gibt Barbara Sukowa Konzerte mit ihrer<br />

Rock-Band »X-Patsys«. 2009 stand Barbara Sukowa<br />

erneut für die renommierte Regisseurin Margarethe<br />

von Trotta vor <strong>de</strong>r Kamera, in »Vision – Aus <strong>de</strong>m<br />

Leben <strong>de</strong>r Hil<strong>de</strong>gard von Bingen« spielte sie die<br />

historische Figur und Titelheldin.


22 nacht <strong>ohne</strong> morgen<br />

» Zwei einsame Universen, die sich<br />

allmählich aufeinan<strong>de</strong>r zubewegen,<br />

die sich irgendwie richtig brauchen<br />

und die bei<strong>de</strong> eine Reise machen,<br />

um zu sich selbst zu fin<strong>de</strong>n.«<br />

Fritzi Haberlandt im Gespräch<br />

Frau Haberlandt, »<strong>Nacht</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Morgen</strong>« war Ihre<br />

zweite Arbeit mit Andreas Kleinert. Was zeichnet<br />

ihn als Regisseur aus?<br />

Erst das zweite Mal? Ich hätte auf mehr getippt und<br />

das sagt eigentlich alles! Andreas hat eine tolle, angenehme<br />

Art uns Schauspieler zu führen. Er ist sehr genau<br />

und gründlich, unglaublich respektvoll, freundlich,<br />

phantasievoll, und er hat Humor. Er ist von einer großen<br />

Ernsthaftigkeit, besticht aber gleichzeitig durch eine<br />

Leichtigkeit, die das Arbeiten mit ihm wahnsinnig angenehm<br />

macht!<br />

Mit Götz George und Barbara Sukowa hatten Sie<br />

vorab noch nicht gedreht.<br />

Als mich Andreas Kleinert anrief und fragte, ob ich<br />

diese Rolle spielen wolle und mir von meinen bei<strong>de</strong>n<br />

Kollegen erzählte, dachte ich: Hat er bei meinen Eltern<br />

angerufen und gefragt, ob er mir mal was Gutes tun<br />

dürfe?! Götz George und Barbara Sukowa sind meine<br />

Idole! Barbara Sukowa habe ich schon als Teenager bewun<strong>de</strong>rt.<br />

Ich bin ja quasi aufgewachsen mit ihr. Noch<br />

heute sagen viele Leute, ich sähe aus wie die junge Sukowa.<br />

Insofern war sie mir vertraut. Und dann stand sie<br />

plötzlich vor mir und wir drehten einen Film gemeinsam!<br />

Lei<strong>de</strong>r hatten wir keine Szenen miteinan<strong>de</strong>r. Dafür<br />

Götz und ich. Er ist so gut in seinem Spiel, so perfekt –<br />

eine totale Herausfor<strong>de</strong>rung für mich. Was ich beson<strong>de</strong>rs<br />

an ihm schätzte, war, dass er nicht für sich spielt –<br />

wie so manche an<strong>de</strong>re Kollegen –, son<strong>de</strong>rn auf sein<br />

Gegenüber guckt. Er sah, was ich spielte, und ging darauf<br />

ein. Das war eine großartige Erfahrung.<br />

Was hat Sie an Ihrer Rolle <strong>de</strong>r jungen, noch nicht allzu<br />

erfahrenen Polizeibeamtin Larissa, die mitten in <strong>de</strong>r<br />

Provinz ihrem Job nachgeht, gereizt?<br />

Die Provinz ist mir mehr als vertraut, weil ich unweit<br />

von unserem damaligen Haupt-Filmset w<strong>ohne</strong>. Daher<br />

war es für mich superangenehm morgens einfach<br />

rüberzugehen. Die Figur hat mich total gereizt, weil sie<br />

so seltsam verschlossen ist. Larissa ist eingeschlossen<br />

wie ein Igel und auch fast so borstig. Aber sie macht im<br />

Verlauf <strong>de</strong>r Geschichte eine Entwicklung durch und das<br />

macht immer das Spannen<strong>de</strong> für einen Schauspieler<br />

aus. Larissa ist anfangs extrem sprö<strong>de</strong>, zeigt dann aber<br />

weiche, weibliche Seiten, die man zunächst nicht an ihr<br />

vermutet. Außer<strong>de</strong>m gefiel mir schon beim Lesen <strong>de</strong>s<br />

Drehbuchs die langsame Annäherung <strong>de</strong>r Polizeibeamtin,<br />

also meiner Figur, und die von Dänert, <strong>de</strong>m erfahrenen<br />

ehemaligen Staatsanwalt. Zwei einsame Universen,<br />

die sich allmählich aufeinan<strong>de</strong>r zubewegen, die<br />

sich irgendwie richtig brauchen und die bei<strong>de</strong> eine Reise<br />

machen, um zu sich selbst zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Wann war <strong>de</strong>nn Larissa eigentlich klar, dass<br />

Dänert in <strong>de</strong>m zurück liegen<strong>de</strong>n Fall mehr als<br />

nur als Staats anwalt involviert war?<br />

Ich glaube, sie ahnte es schon eine längere Zeit, aber<br />

sie wollte es nicht wahr haben. Der ausschlaggeben<strong>de</strong><br />

Moment war dann <strong>de</strong>r Besuch bei <strong>de</strong>m Fotografen. Da<br />

wusste sie, dass Dänert ihr nicht die Wahrheit gesagt<br />

hatte.<br />

Ist dieses Psychodrama aus Ihrer Sicht ein<br />

trauriger Film?<br />

Es ist ein sprö<strong>de</strong>r, ganz eigener, schräger, eckiger<br />

Film. Das fin<strong>de</strong> ich großartig! Er ist nicht leicht konsumierbar<br />

– und das mag ich.<br />

Sie waren eine Zeitlang DIE umjubelte Theaterfrau.<br />

Vermissen Sie die Bühne?<br />

Wer so lei<strong>de</strong>nschaftlich wie ich Theater gespielt hat,<br />

kann nicht Theater, Film und Fernsehen parallel machen.<br />

Ich spiele seit vier Jahren in keinem neuen Stück<br />

mehr, son<strong>de</strong>rn ausschließlich Repertoire am Maxim<br />

Gorki Theater Berlin. Das passt für <strong>de</strong>n Moment, es ist<br />

gut so.


nacht <strong>ohne</strong> morgen 23


24 nacht <strong>ohne</strong> morgen<br />

Fritzi Haberlandt<br />

spielt Larissa Brandow<br />

Vita<br />

Fritzi Haberlandt, Jahrgang 1975, studierte an <strong>de</strong>r Hochschule für<br />

Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin. Ihre erste Rolle spielte<br />

sie 1997 in »Saints and Singing« am Berliner Hebbel Theater.<br />

2000/2001 wur<strong>de</strong> sie vom Magazin »Theater heute« zur Nachwuchsschauspielerin<br />

<strong>de</strong>s Jahres gekürt. Erste Filmerfahrungen<br />

machte sie 1998 in »Die Braut« (Regie: Egon Günther). Für die<br />

Hauptrolle in »Kalt ist <strong>de</strong>r Abendhauch« (2000) erhielt sie <strong>de</strong>n<br />

Bayerischen Filmpreis. Für ihre Leistung in Hendrik Handloegtens<br />

»liegen lernen« (2002) wur<strong>de</strong> sie mit <strong>de</strong>m Deutschen Filmpreis<br />

ausgezeichnet.


Neben August Diehl überzeugte sie in Andreas<br />

Kleinerts »Freischwimmer«, <strong>de</strong>r Thriller fand auf<br />

<strong>de</strong>m Filmfest in Venedig 2007 große Beachtung.<br />

2006 spielte sie in Detlef Bucks preisgekröntem<br />

Kin<strong>de</strong>r- und Jugendfilm »Hän<strong>de</strong> weg von Mississippi«,<br />

wenig später war sie in »Erbsen auf halb 6«<br />

zu sehen. Für ihre Darstellung in »Ein spätes Mädchen«<br />

erhielt Fritzi Haberlandt im Jahr 2007 <strong>de</strong>n<br />

Hessischen Fernsehpreis. Neben ihrer Tätigkeit in<br />

Kino und Fernsehen ist sie auf zahlreichen Bühnen<br />

zu sehen. So war sie Mitglied am Hamburger Thalia<br />

nacht <strong>ohne</strong> morgen 25<br />

Theater (2000 – 2006), von 2006 bis 2008 gehörte<br />

sie zum Ensemble <strong>de</strong>s Berliner Maxim Gorki Theaters<br />

(Intendanz: Armin Petras), wo sie weiterhin<br />

gastiert, seit 2009 auch am Wiener Burgtheater.<br />

Im Jahr 2010 konnten die Zuschauer Fritzi Haberlandt<br />

in <strong>de</strong>m Tatort »Wie einst Lilly« (Regie: Achim<br />

von Borries) sehen und aktuell an <strong>de</strong>r Seite von<br />

Kurt Krömer in Markus Sehrs Kinofilm »Eine Insel<br />

namens Udo«.


26 nacht <strong>ohne</strong> morgen<br />

Jeroen Willems<br />

spielt Christian Färber<br />

Vita<br />

Der gebürtige Nie<strong>de</strong>rlän<strong>de</strong>r, 1962 in Heerlen/Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong><br />

geboren, avancierte nach seinem Studium<br />

an <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Darstellen<strong>de</strong>n Künste in<br />

Maastricht und zahlreichen Theater engagements<br />

zum Publikumsliebling in nie<strong>de</strong>rländischen Fernsehfilmen<br />

und TV-Serien.<br />

1994 verkörperte er in »The Shadow Walkers«<br />

(Regie: Peter Dop) seine erste große Kinorolle. Im<br />

Jahr 1996 erhielt er <strong>de</strong>n Mary Dresselhuys Award<br />

als talentiertester Schauspieler. 1999 und 2001<br />

wur<strong>de</strong> er jeweils auf <strong>de</strong>m Filmfestival Utrecht für<br />

das Gol<strong>de</strong>ne Kalb als Bester Schauspieler für seine<br />

Rollen in <strong>de</strong>n Filmen »Zaanse <strong>Nacht</strong>en« (Regie:<br />

Kees Hin, 1999) und »Nynke« (Regie, Peter Verhoeff)<br />

nominiert.<br />

Darüber hinaus erhielt Willems im Jahr 2001 <strong>de</strong>n<br />

Bremen Encouragement Award (European Award<br />

for Outstanding Talent). 2004 gelang ihm an <strong>de</strong>r<br />

Seite namhafter Hollywoodschauspieler wie Brad<br />

Pitt, George Clooney und Julia Roberts in »Ocean’s<br />

Twelve« (Regie: Steven So<strong>de</strong>rbergh) ein internationaler<br />

Durchbruch. Im selben Jahr drehte Willems<br />

zum ersten Mal in Deutschland. In <strong>de</strong>r TV-Serie<br />

»Die Patriarchin« (Regie: Carlo Rola) war er neben<br />

Iris Berben zu sehen. Weitere Episo<strong>de</strong>nrollen im<br />

<strong>de</strong>utschen Fernsehen folgten in »Der letzte Zeuge«<br />

(Regie: Bernhard Stephan) und in »Tatort – Hart an<br />

<strong>de</strong>r Grenze« und »Tatort – Vermisst«. Schließlich<br />

übernahm Willems die Rolle <strong>de</strong>s Max Almeda und<br />

spielte an <strong>de</strong>r Seite von Veronika Ferres in <strong>de</strong>m<br />

Dreiteiler »Die Patin« (Regie: Miguel Alexandre).<br />

Zu<strong>de</strong>m verkörperte er <strong>de</strong>n ukrainischen Filmemacher<br />

Anatole Litvak in Kai Wessels Kinofilm »Hil<strong>de</strong>«.<br />

Jeroen Willems ist weiterhin am Theater in zahlreichen<br />

renommierten Bühnen inszenierungen zu<br />

sehen. Von 1997 bis 2010 tourte er europaweit mit<br />

seinem Soloprogramm »Zwei Stimmen«, für das er<br />

<strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rländischen Theatre Festival Award erhielt.<br />

Darüber hinaus war er u. a. in Bettina Freys Inszenierung<br />

»Quartett« bei <strong>de</strong>n Salzburger Festspielen<br />

2007/ 2008 gemeinsam mit Barbara Sukowa zu<br />

sehen und in Christoph Marthalers »Schutz vor <strong>de</strong>r<br />

Zukunft« bei <strong>de</strong>n Wiener Festwochen. In diesem<br />

Jahr verkörpert er u. a. Ludwig II. an <strong>de</strong>n Münchner<br />

Kammerspielen. Aktuell ist Jeroen Willems gleich<br />

in drei europäischen Kinofilmen zu sehen, in <strong>de</strong>r<br />

Schweizer Produktion »Songs of Love and Hate«<br />

(Regie: Katalin Gödrös), in <strong>de</strong>m belgischen Film<br />

»Quichote’s Island« (Regie: Didier Volckhaert ) und<br />

in »Majestät« (Regie: Peter <strong>de</strong> Baan), für <strong>de</strong>n er<br />

mit <strong>de</strong>m Gol<strong>de</strong>ne Kalb als Bester Nebendarsteller<br />

ausgezeichnet wur<strong>de</strong>.


Besetzung<br />

Jasper Dänert Götz George<br />

Katharina Dänert Barbara Sukowa<br />

Larissa Brandow Fritzi Haberlandt<br />

Christian Färber Jeroen Willems<br />

u. a.<br />

Stab<br />

Regie Andreas Kleinert<br />

Buch Karl-Heinz Käfer<br />

Kamera Johann Feindt<br />

Szenenbild Myrna Drews<br />

Ton Peter Schmidt<br />

Kostümbild Dorothee Kriener<br />

Maske Dorle Neft, Nicole Stoewesand<br />

Montage Gisela Zick<br />

Musik Daniel Dickmeis<br />

Herstellungsleitung Liane Retzlaff<br />

Produktionsleitung Marion Sand<br />

Produktion Sonja Goslicki, Colonia Media<br />

Redaktion Götz Schme<strong>de</strong>s, <strong>WDR</strong><br />

Daten zum Film<br />

nacht <strong>ohne</strong> morgen 27<br />

Drehzeit 7. März 2011 – 7. April 2011<br />

Drehort Berlin, Luckenwal<strong>de</strong> und Umgebung<br />

»<strong>Nacht</strong> <strong>ohne</strong> <strong>Morgen</strong>« ist eine Produktion<br />

<strong>de</strong>r Colonia Media im Auftrag <strong>de</strong>s West<strong>de</strong>utschen<br />

Rundfunks Köln für Das Erste.


www.DasErste.<strong>de</strong> www.ard-foto.<strong>de</strong><br />

Dieses Presseheft ist unter www.presse.wdr.<strong>de</strong><br />

für Journalisten abrufbar.<br />

Impressum<br />

Herausgegeben vom West<strong>de</strong>utschen Rundfunk Köln<br />

Presse und Information, Appellhofplatz 1, 50667 Köln,<br />

Postanschrift 50600 Köln<br />

Redaktion: Barbara Feiereis<br />

Bildkommunikation: Jürgen Dürrwald<br />

Text: pr agentur <strong>de</strong>utz<br />

Fotos: <strong>WDR</strong>/Erik Lee Steingroever,<br />

(außer Karl­Heinz Käfer © imago/imagebroker/strussfoto)<br />

Gestaltung: www.mohr<strong>de</strong>sign.<strong>de</strong><br />

Druck: Kettler Druck<br />

Köln 2011<br />

Pressekontakt<br />

Barbara Feiereis<br />

<strong>WDR</strong> Presse und Information<br />

E­Mail: barbara.feiereis@wdr.<strong>de</strong><br />

Telefon: 0221 220­7122<br />

Pressemappe <strong>de</strong>s<br />

West<strong>de</strong>utschen Rundfunks Köln.<br />

Nutzung nur zu Pressezwecken.<br />

Alle Rechte vorbehalten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!