Neue Abstraktion in der aktuellen Malerei - Sebastian Fath ...
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André Butzer (Jg. 1971)<br />
André Butzer, Ohne Titel (Adolf Eichmann), 2006, Öl auf Le<strong>in</strong>wand, 200 x 140 cm,<br />
Privatsammlung, courtesy Galerie Guido W. Baudach Berl<strong>in</strong><br />
André Butzer ist e<strong>in</strong>s <strong>der</strong> berühmtesten enfant terrible <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>aktuellen</strong><br />
deutschen Kunstszene. Er polarisiert seit dem Ende <strong>der</strong> 1990er Jahre<br />
mit se<strong>in</strong>en großformatigen Comicfiguren <strong>in</strong> Bad Pa<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g-Manier. Seit<br />
e<strong>in</strong>igen Jahren arbeitet er sich jedoch auch im Bereich <strong>der</strong> <strong>Abstraktion</strong><br />
ab. Er ist bereits 2003 mit se<strong>in</strong>er Serie <strong>der</strong> grauen Monochrome<br />
angetreten und seit 2007 präsentiert er zusätzlich Motive mit weitgehend<br />
monochromem Grund, e<strong>in</strong>fachen L<strong>in</strong>eaturen, Dreiecken, Kästchen und<br />
an<strong>der</strong>en geometrischen Formen, die direkt aus <strong>der</strong> Farbtube aufs Bild<br />
gedrückt werden und an K<strong>in</strong><strong>der</strong>kritzelzeichnungen er<strong>in</strong>nern. Sie s<strong>in</strong>d laut<br />
und dumm und das mit Absicht. Selbst die grauen Monochrome s<strong>in</strong>d<br />
ke<strong>in</strong>eswegs geeignet, um sich meditativ <strong>in</strong> den Farbraum zu versenken<br />
(wie etwa manche Beispiele des Colourfield Pa<strong>in</strong>t<strong>in</strong>g) o<strong>der</strong> konzeptuell<br />
aufgeladen (wie die grauen Bil<strong>der</strong> von Gerhard Richter). Bei Butzer geht<br />
es vielmehr um das guerillamäßige Besetzen e<strong>in</strong>es Feldes, um das<br />
ironische Vorführen von Kunstklischees. Se<strong>in</strong>e grauen Bil<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d grob<br />
und pastos, es gibt Schlieren und Kleckse, allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>e<br />
versehentlichen, son<strong>der</strong>n manieriert <strong>in</strong>szenierte. Die Bil<strong>der</strong> wirken wie<br />
e<strong>in</strong> ironischer Verweis auf abstrakte Kunst. Butzer liefert die komische<br />
Variante <strong>in</strong> <strong>der</strong> geistigen Tradition e<strong>in</strong>es Mart<strong>in</strong> Kippenberger. Die<br />
neuesten abstrakten Gemälde lehnen sich deutlich an die<br />
Bil<strong>der</strong>f<strong>in</strong>dungen von Asger Jorn an, allerd<strong>in</strong>gs ohne <strong>der</strong>en assoziative