THEATERjournal - Theater Osnabrück
THEATERjournal - Theater Osnabrück
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<strong>THEATERjournal</strong><br />
6. Ausgabe | Spielzeit 2011/2012 | 17. April 2012 bis 15. Mai 2012 T H E AT E R O S N A B R Ü C K<br />
LEITARTIKEL<br />
Adriana Altaras über<br />
ihre ersten <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Eindrücke<br />
Seite 2<br />
ANATEVKA<br />
Thomas Schneider<br />
spielt im Musical den<br />
Milchmann Tevje<br />
Seite 3<br />
Szene aus Ein bisschen Frieden mit Oliver Meskendahl (Wladimir Krasmann am Flügel)<br />
TSCHICK<br />
Wolfgang Herrndorfs<br />
Roman als Jugendstück<br />
in der Filmpassage<br />
Seite 9
2 Dienstag, 17. April 2012<br />
UMWEGE ERHÖHEN DIE ORTSKENNTNIS<br />
Adriana Altaras in <strong>Osnabrück</strong><br />
Sie ist als Schauspielerin ebenso erfolgreich wie als Regisseurin, sie<br />
hat zwei Söhne und den braunen Gürtel in Karate. Adriana Altaras<br />
inszeniert derzeit Anatevka am <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong>. Mit „Titos<br />
Brille. Die Geschichte meiner strapaziösen Familie“ hat sie ihren<br />
ersten Roman geschrieben, der gleich zum Bestseller wurde. Adriana<br />
Altaras über ihre ersten Eindrücke in <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Ich bin im Exil in <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Natürlich bin ich nicht wirklich<br />
im Exil. Ich habe eine Gastregie<br />
in einer neuen Stadt und diesmal<br />
ist es eben <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Andererseits: Ich bin nicht zu<br />
Hause und was ist das sonst, als<br />
in der Fremde sein?<br />
Alles ist neu. Ungewohnt. Die<br />
Stadt ist angeblich logisch aufgebaut,<br />
aber mir erschließt sich diese<br />
Logik nicht. Ich suche die Straße,<br />
in der ich wohne. Dann wieder<br />
suche ich das <strong>Theater</strong>. Dann<br />
den Bahnhof.<br />
Dauernd bin ich in der Fußgängerzone,<br />
die verwirrend lang und<br />
schnörkelig ist. Kirchtürme zeigen<br />
mir den Weg, nur wohin???<br />
Das alles ist nichts Neues.<br />
Wie oft bin ich in deutschen<br />
Städten, denen der Krieg zugesetzt<br />
hat und in denen nun in einer<br />
mehr oder minder geglückten<br />
Symbiose stehengebliebene Fachwerkhäuser<br />
und irrwitzige Bauten<br />
aus den 50er Jahren nebeneinander<br />
herleben. Und immer<br />
wieder denke ich: Schade! Wie<br />
sinnlos und dumm dieser Krieg<br />
war. Wie schön es wohl mal war?<br />
Eisdiele „Fontanella“! Kenn ich!<br />
Gibt’s auch noch in Emsdetten,<br />
in Greven. Ich genehmige mir einen<br />
Espresso, das kann nie schaden.<br />
Dann beschließe ich, in das<br />
Felix-Nussbaum-Museum zu gehen.<br />
Ich mag den Maler, ich kenne<br />
Liebeskind, dort werde ich<br />
Felix-Nussbaum-Haus<br />
mich heimisch fühlen ...<br />
Das Museum liegt an einer Kreuzung,<br />
es lehnt sich an einen Altbau<br />
an, als würde es Schutz suchen.<br />
Das verstehe ich gut! Ausruhen<br />
von der Wanderschaft,<br />
dem Lärm, der Stadt.<br />
Man gibt mir meine Eintrittskarte,<br />
bittet mich, nach links zu gehen<br />
und eh ich mich versehe, öffnet<br />
sich vor mir eine Tür, ich<br />
werde in einen langen grauen<br />
Korridor entlassen.<br />
Die Wirren der <strong>Osnabrück</strong>er Straßenführung<br />
bleiben draußen. Die<br />
Kirchenglocken. Der Alltag.<br />
Es sind nur wenige Minuten vergangen<br />
und der Geruch nach Erdbeereis,<br />
der Geschmack des Espressos<br />
sind Vergangenheit. Die Welt<br />
des Felix Nussbaum nimmt mich<br />
ein, seine Bilder, seine Geschichte,<br />
seine Melancholie.<br />
Eine Welt, die ihn schon in frühen<br />
Jahren ins Exil katapultiert,<br />
aus dem er nie wieder zurückkehren<br />
darf.<br />
Der Korridor ist schräg, die Fenster<br />
ebenfalls. Der Boden neigt<br />
sich. Es gibt keinen Halt für die<br />
Welt der Heimatlosen. Vertriebenen.<br />
Einsamen.<br />
Wir sind wenige Besucher. In den<br />
meisten Räumen bin ich allein.<br />
Wenn die schweren Türen sich<br />
hinter mir schließen, habe ich<br />
Angst.<br />
Aber es ist ein schönes Unbehagen,<br />
das mir der Architekt Liebes-<br />
Adriana Altaras, Regisseurin, Schauspielerin<br />
kind da zufügt. Denn es bringt<br />
mir den Menschen Nussbaum<br />
nahe, sehr nahe. Den Maler,<br />
Künstler, den Geliebten, den<br />
Ehemann. Und schließlich und<br />
immer wieder: den Juden.<br />
Der sein <strong>Osnabrück</strong> liebte. Seine<br />
Familie. Seine Synagoge sogar<br />
porträtierte. Ich stehe vor dem<br />
Bild, schaue in diese alte Welt,<br />
die mich selbst wiederum geradewegs<br />
anzuschauen scheint.<br />
Ich denke an Felix Nussbaum,<br />
der diese Stadt, dieses Land verlassen<br />
musste. Ins Exil ging.<br />
Dann in ein weiteres Exil, um<br />
am Ende in den allerletzten<br />
Kriegsmonaten in Auschwitz ermordet<br />
zu werden.<br />
Ich setze mich. Bin orientierungslos.<br />
Vor elf Jahren wurde in Berlin<br />
der Neubau des Jüdischen Muse-<br />
ums fertiggestellt. Liebeskind war<br />
der Architekt, das Gebäude genoss<br />
schon vor der Eröffnung großes<br />
Interesse. Es gab schon Führungen<br />
in der Baugrube, während<br />
der Bauarbeiten und nach<br />
der Fertigstellung, aber noch bevor<br />
es als Museum in Betrieb<br />
ging, wurde es einige Monate leer<br />
dem Publikum zur Ansicht geboten.<br />
Tausende von Menschen bestaunten<br />
das Bauwerk, und ich<br />
bekam die Erlaubnis, in dem leeren<br />
Museum <strong>Theater</strong> zu inszenieren.<br />
Ich hatte einen Raum gesucht,<br />
um einen <strong>Theater</strong>abend, basierend<br />
auf den großartigen Erzählungen<br />
von Isaak Bashevi Singer,<br />
aufführen zu können.<br />
Das Museum als <strong>Theater</strong>ort war<br />
mein Favorit, es grenzte an ein<br />
Wunder, dass es wahr wurde.<br />
In seinen Erzählungen beschreibt<br />
Singer die verlorene<br />
Welt des Shtetl, die Migranten<br />
in Amerika, das Leben im Exil<br />
generell. Er beschreibt es mit so<br />
viel Witz, so viel Liebe, dass<br />
man Mühe hat zu glauben, es<br />
sei eine verlorene Welt. Er beschreibt<br />
den Verlust der Heimat,<br />
der Identität, der Koffer und Regenschirme.<br />
Auch in Berlin ist der Liebeskind-Bau<br />
ein verwinkeltes, unruhiges<br />
Gebäude. Schon nach wenigen<br />
Probentagen klagten die<br />
Schauspieler über Orientierungslosigkeit,<br />
Verwirrung, Unruhe.<br />
Immer wieder gingen Kollegen<br />
verloren, die wir in den letzten<br />
Winkeln des Gebäudes nach langem<br />
Rufen wiederfanden.<br />
Nie wieder habe ich einen Spielort<br />
kennengelernt, der der inneren<br />
Befindlichkeit der Figuren so<br />
sehr entsprach.<br />
Die Aufführungen waren ein großer<br />
Erfolg, auch wenn wir öfters<br />
nach der Vorstellung mit dem<br />
Wachpersonal und deren Hunden<br />
nach einzelnen Zuschauern<br />
suchen mussten.<br />
Wenig später wurde das Museum<br />
eingeweiht. Es wurde voller und<br />
voller. Unendlich viele Exponate<br />
wurden zusammengetragen, um<br />
das Leben der Juden in den letzten<br />
5772 Jahren zu dokumentieren.<br />
Und obwohl es immer noch ein<br />
sehr interessantes Museum ist,<br />
war es für mich leer sehr viel<br />
schöner ... aber das ist eine andere<br />
Geschichte.<br />
In <strong>Osnabrück</strong> „wohnt“ nur Felix<br />
Nussbaum in dem Museum. Er<br />
hat viel Platz und die Leere tut<br />
gut. Der Zuschauer füllt sie problemlos<br />
mit seinen Gefühlen und<br />
Gedanken.<br />
Es nieselt, als ich aus dem Museum<br />
trete.<br />
Es war schön dort in dem Museum.<br />
Ich habe mich zu Hause gefühlt,<br />
aufgehoben. Beschwingt<br />
steige ich auf mein Rad. Verfahre<br />
mich sofort, um nach vielen Umwegen<br />
das <strong>Theater</strong> wiederzufinden.<br />
Aber: Umwege erhöhen die<br />
Ortskenntnis!<br />
Ich freue mich auf meine Proben.<br />
Auf Anatevka. Das kleine Örtchen<br />
in der Ukraine, in dem Tevje,<br />
der Milchmann, mit seiner<br />
Frau Golde und seinen fünf<br />
Töchtern lebt. Und all den Anderen,<br />
die auf die abenteuerlichste<br />
Weise versuchen, ein ganz normales<br />
Leben zu führen. Voller<br />
Humor und Musik. Die am Ende<br />
ins Exil werden gehen müssen.<br />
Aber davor werden sie in <strong>Osnabrück</strong><br />
haltmachen und erzählen,<br />
wie das Leben so ist.<br />
Mit fünf Töchtern, die nicht tun,<br />
was man von ihnen verlangt, einer<br />
Ehefrau, die grundsätzlich<br />
widerspricht, einem Pferd, das<br />
zur ungünstigsten Zeit, kurz<br />
vorm Schabbat, lahmt und einem<br />
Rabbiner, der immer einschläft,<br />
wenn es spannend wird!<br />
Eigentlich ist es in Anatevka ein<br />
bisschen so wie in <strong>Osnabrück</strong>,<br />
denke ich – und ich denke es nur<br />
und werde es keinem verraten.<br />
Adriana Altaras
Dienstag, 17. April 2012 3<br />
ANATEVKA<br />
Musical von Jerry Bock, Joseph Stein und Sheldon Harnick<br />
Dass seine Erinnerungen an<br />
Tevje, den Milchmann, einst als<br />
Musical die Bühnenwelt erobern<br />
würden, hätte sich der jüdische<br />
Schriftsteller Scholem<br />
Alejchem wohl niemals träumen<br />
lassen. Doch dann begegnete<br />
sein Roman einem in New<br />
York lebenden Jungen namens<br />
Joseph Stein, Sohn jüdisch-polnischer<br />
Emigranten, dessen Vater<br />
abends gerne aus den Geschichten<br />
um Tevje, dem gewitzten<br />
Milchmann und seinen<br />
zahlreichen Töchtern vorlas.<br />
Wie viele Emigrantenkinder in<br />
Amerika war Joseph Stein fasziniert<br />
von der ihm völlig fremden<br />
Welt der jüdischen Schtetl<br />
im zaristischen Russland zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts.<br />
Später sollten Alejchems Geschichten<br />
dem Bühnenautor<br />
Stein sogar zum großen Durchbruch<br />
verhelfen. Gemeinsam<br />
mit dem Komponisten Jerry<br />
Bock und dem Lyriker Sheldon<br />
Harnick gelang es Stein, Alejchems<br />
russisch-jüdische Volksgeschichten<br />
als amerikanisches<br />
Musical auf die Bühne zu bringen.<br />
Die Uraufführung am<br />
Broadway im Jahr 1964 geriet<br />
zum Triumph, das Stück wurde<br />
mit sensationellen neun Tony<br />
Awards, den Oscars der Musicalbranche,<br />
ausgezeichnet und<br />
trat seinen Siegeszug um die<br />
ganze Welt an.<br />
Mit dem durch Anatevka führenden<br />
Geiger sowie dem amerikanischen<br />
Originaltitel des<br />
Musicals „Fiddler on the roof“<br />
(Der Fiedler auf dem Dach)<br />
spielten die Autoren übrigens<br />
auf den Maler Moishe Zakharovich<br />
Shagalov an, bekannter unter<br />
dem Namen Marc Chagall,<br />
der Weißrusse und orthodoxjüdischer<br />
Herkunft war. Wie<br />
Alejchem in seinen Erzählungen,<br />
so drückte Chagall in vielen<br />
seiner Bilder die Lebensart<br />
des jüdischen Volkes in den russischen<br />
Schtetln aus. Ein häufiges<br />
Bildmotiv ist hierbei der<br />
Fiedler auf dem Dach, dem sich<br />
die jüdische Redensart verdankt:<br />
„Das Leben ist wie ein<br />
Fiedler auf dem Dach: Man<br />
muss versuchen immer weiterzuspielen,<br />
ohne sich das Genick<br />
zu brechen.“ Eine Weisheit, die<br />
auch der Tevje des Musicalklassikers<br />
äußert.<br />
Adriana Altaras, Regisseurin und<br />
Anatevka (Eva Schneidereit, Astrid Kessler, Thomas Schneider und Magdalena Helmig)<br />
Schauspielerin mit jüdisch-kroatischen<br />
Wurzeln, wird Anatevka<br />
in <strong>Osnabrück</strong> auf die Bühne<br />
bringen. Im letzten Jahr stand sie<br />
selbst als Golde auf der Bühne<br />
des Hamburger St. Pauli-<strong>Theater</strong>s.<br />
12. MÄRZ AUF DER PROBEBÜHNE 1<br />
BEGINN DER SZENISCHEN<br />
PROBEN ZU ANATEVKA<br />
Adriana Altaras erklärt den mitwirkenden<br />
Ensemblemitgliedern<br />
aus Schauspiel und Musiktheater,<br />
auf welche Weise sie gemeinsam<br />
mit ihrem Team, bestehend<br />
aus der Kostümbildnerin Yashi<br />
Tabassomi und dem Bühnenbildner<br />
Martin Fischer, den Musicalklassiker<br />
Anatevka auf die<br />
Bühne bringen will. Gleich zu<br />
Beginn betonte sie energisch: „Ja,<br />
es gab den Holocaust, der über<br />
die Maßen schrecklich war. Das<br />
schwingt in Anatevka natürlich<br />
immer mit. Die Devise für dieses<br />
Stück muss also lauten: Immer<br />
dagegen anspielen, sonst gehen<br />
uns die anderen Facetten verloren!“<br />
Eine große Gefahr sieht<br />
Adriana Altaras darin, in Betroffenheit<br />
zu versinken: „Das Stück<br />
ist eine Geschichte über Vertreibung,<br />
aber auch eine großartige<br />
Komödie und ein Musical!“ Das<br />
Bühnenbild von Martin Fischer<br />
stellt eine Synagoge aus Holz dar,<br />
wie sie in den armen Schtetln<br />
Ostgaliziens gestanden haben<br />
könnte. Die Synagoge bildet den<br />
Rahmen, den abstrakten Grundbühnenraum<br />
der Inszenierung<br />
und zwar in dem Sinne, dass sie<br />
auch Innen- und Außenraum,<br />
also zum Beispiel Wirtshaus<br />
oder Dorfplatz sein kann. In <strong>Osnabrück</strong><br />
wird es also kein graues<br />
Bretter-Schtetl geben, wie man<br />
es sonst häufig in Anatevka-In-<br />
szenierungen antrifft. Die Wahl<br />
fiel auf den Synagogengrundraum,<br />
weil für Adriana Altaras<br />
die religiöse Tradition bzw. das<br />
Wegbrechen von Traditionen innerhalb<br />
der jüdischen Gemeinde<br />
von Anatevka das zentrale Thema<br />
des Stücks ist. Sie selbst bezeichnet<br />
sich als nicht religiös:<br />
„Ich esse Parmaschinken und,<br />
wie ihr seht, trage ich auch keinen<br />
Scheitel!“ [Anm.: Perücke,<br />
unter der streng gläubige Jüdinnen<br />
ihr Haar verbergen]. Aber<br />
im Stück gehe es nun mal um jüdische<br />
Tradition und der Kern<br />
derselben liege eben in der Synagoge:<br />
„Da passiert einfach alles!“<br />
Im Konzept Adriana Altaras‘<br />
spielt dementsprechend der<br />
Raum mit: „Wir halten uns an<br />
die Spielregeln: Frauen und<br />
Männer sitzen getrennt! Das löst<br />
sich natürlich in den privaten<br />
Familienszenen auf, aber auch<br />
ANATEVKA<br />
(Fiddler on the roof)<br />
Musical von Jerry Bock (Musik),<br />
Joseph Stein (Buch) und<br />
Sheldon Harnick (Songtexte)<br />
nach Sholem Alejchems Roman<br />
‚Tevje, der Milchmann‘<br />
PREMIERE: Samstag,<br />
28. April 2012,<br />
19.30 Uhr,<br />
<strong>Theater</strong> am<br />
Domhof<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG:<br />
Till Drömann<br />
INSZENIERUNG:<br />
Adriana Altaras<br />
BÜHNE:<br />
Martin Fischer<br />
KOSTÜME:<br />
Yashi Tabassomi<br />
CHOREOGRAFIE:<br />
Dimas Casinha<br />
CHOREINSTUDIERUNG:<br />
Holger Krause<br />
DRAMATURGIE:<br />
Kathrin Liebhäuser<br />
MIT: Angelika Bartsch, Geor-<br />
giana Andrea Costache/<br />
Annika Wahlström,<br />
Magdalena Helmig,<br />
Heike Hollenberg,<br />
Astrid Kessler,<br />
Eva Schneidereit; Jan<br />
Friedrich Eggers, Klaus<br />
Fischer, Mark Hamman,<br />
Tadeusz Jedras, Stefan<br />
Kreimer, Mark Sampson,<br />
Thomas Schneider,<br />
Andreas Schön, Marcin<br />
Tlalka, Marco Vassalli,<br />
Daniel Wagner<br />
da können manchmal Dritte anwesend<br />
sein und etwas mitbekommen,<br />
wie das in den Dörfern<br />
damals eben so war.“ Auch auf<br />
den Figurinen, den farbigen Kostümentwürfen,<br />
die Yashi Tabassomi<br />
dem Ensemble zeigt, spielt<br />
Tradition unverkennbar eine<br />
große Rolle: Die Männer tragen<br />
Gebetsschal, Gebetsriemen, stets<br />
die Kopfbedeckung „Chippa“<br />
und natürlich die „Pajess“, die<br />
traditionellen Schläfenlocken.<br />
Insgesamt sind die Herren im<br />
ärmlichen Anatevka deutlich eleganter<br />
gekleidet als die Frauen in<br />
ihren (außer am Schabbat) sehr<br />
einfachen Kleidern.<br />
Bereits in der ersten Leseprobe<br />
springt der Funke des humoristisch-melancholischen<br />
Stücks<br />
sofort auf das Ensemble über.<br />
Inzwischen haben die letzten<br />
Probentage begonnen. Am 28.<br />
April wird sich der Vorhang zur<br />
Premiere von Anatevka endlich<br />
heben. Na denn: Mazeltow! (KL)
4 Dienstag, 17. April 2012<br />
YOU, NOT WHAT YOU DO …<br />
Uraufführung von Shannon Moreno und Farley Johansson<br />
Shannon Moreno und Farley Johansson im Tanzsaal (vor dem Spiegel rechts) bei den Proben zu You, not what you do …<br />
You, not what you do … heißt<br />
die Produktion, die die kanadischen<br />
Choreografen Shannon<br />
Moreno und Farley Johansson<br />
für dance@emma entwerfen.<br />
Farley Johansson berichtet über<br />
die Arbeitsweise des Choreografenduos<br />
und die bevorstehende<br />
Uraufführung You, not what<br />
you do … am 5. Mai 2012 im<br />
emma-theater.<br />
Shannon und ich haben beide<br />
eine klassische Tanzausbildung,<br />
die natürlich den Hintergrund<br />
unserer Choreografien bildet. Irgendwann<br />
waren wir mit unserer<br />
Arbeit als Tänzer und Choreografen<br />
an einem Punkt angelangt,<br />
an dem wir neue, frische<br />
Einflüsse und Praxisanleitung<br />
brauchten. Wir wandten uns an<br />
den Choreografen Peter Bringham,<br />
der im zeitgenössischen<br />
Tanzstil „Contact Improvisation“<br />
als führend gilt. Durch<br />
„Contact“ können Körper mit<br />
unglaublicher Leichtigkeit zusammenarbeiten.<br />
Die Technik erlaubt uns Kontraste<br />
zur inneren Mechanik des<br />
Körpers zu kreieren, ohne negative<br />
Auswirkungen auf die Tänzer<br />
oder körperliche Überlastung<br />
zu riskieren. Wir trainierten intensiv<br />
mit Peter Bringham und<br />
begannen diesen Stil als choreografisches<br />
Werkzeug zu nutzen.<br />
Der Arbeitsprozess unseres Stückes<br />
ist offen und gemeinschaftlich.<br />
Wir beginnen damit, Bewegungen<br />
aus unseren eigenen<br />
Körpern zu bilden, die wir anschließend<br />
an die Tänzer weitergeben.<br />
Wir nutzen dieses Vorgehen<br />
als Plattform, damit die<br />
Tänzer unsere Arbeit und unsere<br />
Art, sich zu bewegen, kennenlernen.<br />
Gleichzeitig beobachten<br />
wir, wie sie auf diese Arbeitsweise<br />
eingehen. Im nächsten Schritt<br />
– wenn wir gemeinsam ein Vokabular<br />
festgelegt haben – geben<br />
wir den Tänzern die Aufgabe,<br />
unser Material zu modifizieren<br />
und neu zu interpretieren. Wir<br />
sehen, wie sie die Bewegung ver-<br />
körpern und setzen dieses Zwischenergebnis<br />
an einer anderen<br />
Stelle ein. Daraufhin bilden wir<br />
die Bewegungen weiter aus. Bei<br />
You, not what you do... holten<br />
wir schon früh unsere Dramaturgin<br />
Ruth McIntosh aus Vancouver<br />
(Kanada), dazu. Wir geben<br />
Ruth die Möglichkeit, die<br />
Arbeit der Tänzer in Bereiche<br />
und Richtungen zu erweitern,<br />
die sie normalerweise nicht integrieren.<br />
Ruth ermuntert die<br />
Tänzer die „comfort zones“ zu<br />
verlassen, Charaktere zu kreieren<br />
und äußere Gegebenheiten<br />
zu erforschen. So können sie –<br />
losgelöst von ihrer eigenen tänzerischen<br />
Mentalität – ihre tänzerische<br />
Sprache entwickeln.<br />
Danach haben wir als Choreografen<br />
die Möglichkeit, die entstandenen<br />
Charaktere zu betrachten<br />
und weiterzuführen.<br />
Diese Arbeitsweise eröffnet eine<br />
Vielfalt an Ausdruck und Bewegungsvokabular,<br />
das wir alleine<br />
nicht entdecken könnten.<br />
Bei You, not what you do … arbeiten<br />
wir außerdem mit dem<br />
Posaunisten des <strong>Osnabrück</strong>er<br />
YOU, NOT WHAT YOU DO …<br />
Uraufführung von Shannon Moreno und Farley Johansson<br />
PREMIERE: Samstag, 5. Mai 2012, emma-theater<br />
CHOREOGRAFIE: Shannon Moreno und Farley Johansson<br />
MUSIK: Martin Räpple<br />
BÜHNE/KOSTÜME: Farley Johansson<br />
GASTDRAMATURGIE: Ruth McIntosh<br />
MIT: Chris Bauer, Mallika Baumann,<br />
Léa Dubois, Francesca Imoda;<br />
Tommaso Balbo, Gustavo Gomes,<br />
Jesse Hanse, Konstantinos Kranidiotis,<br />
Kyle Patrick, Erik Spruijt<br />
Symphonieorchesters Martin<br />
Räpple zusammen. Martin lernten<br />
wir bereits in der Spielzeit<br />
2009/10 in <strong>Osnabrück</strong> kennen<br />
und wurden Freunde. Martin begleitet<br />
unsere Probenzeit im Studio,<br />
beobachtet die Entwicklung<br />
unserer Arbeit und bringt seine<br />
Ideen ein. Es ist fantastisch, mit<br />
einem so motivierten und kreativen<br />
Künstler zu arbeiten.<br />
Eine wesentliche Inspirationsquelle<br />
ist für uns der amerikanische<br />
Film „One Flew Over the<br />
Cuckoo’s Nest“ (von Milos Forman,<br />
1975), der auf der 1962 erschienenen<br />
Novelle von Ken Kesey<br />
basiert. Wir waren tief beeindruckt<br />
von den dargestellten<br />
Charakteren, die gebrochen und<br />
doch zugleich in sich ganz waren.<br />
Wir fragten uns neugierig, wie<br />
diese unterschiedlichen Persönlichkeiten<br />
reagieren würden, sollte<br />
sich die Struktur ihres Daseins<br />
um sie herum entflechten. Wie<br />
halten sie sich aufrecht? Wie verändern<br />
sie ihr Verhalten?
Dienstag, 17. April 2012 5<br />
„ICH GLAUBE STARK AN DIE TRAGIK IM HUMOR“<br />
Schauspielerin Monika Vivell über ihren Werdegang und ihre ersten Erfahrungen in <strong>Osnabrück</strong><br />
Die Schauspielerin Monika Vivell ist seit Beginn der Spielzeit 2011/12<br />
Ensemblemitglied am <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong>. Im Gespräch mit Lisanne<br />
Visser erzählt sie von ihren Eindrücken.<br />
Wie kam es dazu, dass Sie<br />
sich für die Schauspielerei<br />
entschieden haben? Gab es<br />
alternative Berufsideen?<br />
Monika Vivell: Ich komme aus<br />
einer kleinen Stadt, Landsberg<br />
am Lech. Dort gibt es eine Laienspielgruppe,<br />
die mein Opa<br />
mitbegründet und mein Vater<br />
lange Zeit geleitet hat. Oft habe<br />
ich ihn zu Proben begleitet und<br />
dann auch mitgespielt. Außerdem<br />
bin ich mit meinen Eltern<br />
viel ins <strong>Theater</strong> in München gegangen.<br />
Das war schon eine<br />
echt gute Sache, das mochte ich<br />
sehr. Dann habe ich Abi gemacht<br />
und mich an drei Schauspielschulen<br />
beworben, allerdings<br />
wurde ich nicht angenommen.<br />
Ich fing daraufhin an,<br />
in der Filmproduktion zu arbeiten.<br />
Drei Jahre lang habe ich das<br />
gemacht. Danach wollte ich etwas<br />
in Richtung Film, Produktionsleitung,Kulturmanagement<br />
studieren. Eigentlich war<br />
ich beinahe zu alt für die Schauspielschule,<br />
dennoch bewarb<br />
ich mich erneut. Einen Versuch<br />
wollte ich wagen, dann wurde<br />
ich angenommen.<br />
Und zwar an der Hochschule<br />
für Schauspielkunst<br />
„Ernst Busch“ in<br />
Berlin, richtig?<br />
Wenn man sich überlegt,<br />
Schauspiel zu studieren, bewirbt<br />
man sich normalerweise<br />
an allen staatlichen Schulen.<br />
Das habe ich nicht gemacht. Ich<br />
wollte nach München, weil ich<br />
nicht weit weg wohnte. Dort<br />
haben sie mich nicht genommen,<br />
anders in Salzburg und an<br />
der Ernst Busch. Ich hätte nie<br />
mit einer Zusage gerechnet, weder<br />
in Salzburg noch in Berlin.<br />
Die schauspielerische Ausbildung<br />
ist sehr intensiv, man hat<br />
viel Druck; aber das ist überall<br />
so. Was ich toll fand war, dass<br />
ich im Szenenstudium die Gelegenheit<br />
hatte, mit Schauspielern<br />
zu arbeiten, die im Beruf stehen,<br />
die wirklich am Deutschen<br />
<strong>Theater</strong> oder der Schaubühne<br />
engagiert waren.<br />
Nach dem Studium waren<br />
Sie in Konstanz und sind<br />
nun seit einem halben<br />
Jahr festes Ensemblemit-<br />
glied am <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Wie war der Start?<br />
Was ins Auge fällt, ist das Spieltriebe-Festival,<br />
mit dem wir alle<br />
hier gestartet sind. Das kannte<br />
ich vorher in dieser Form nicht:<br />
ein riesiges Festival, das das<br />
<strong>Theater</strong> in die Stadt bringt, bei<br />
dem das <strong>Theater</strong> und die Stadt<br />
sich gegenseitig feiern. Das war<br />
superanstrengend, aber für einen<br />
Start auch ganz großartig,<br />
weil es sehr intensiv war.<br />
Ihre letzte große Premiere<br />
in <strong>Osnabrück</strong> war Das letzte<br />
Feuer von Dea Loher.<br />
Regie führte Annette Pullen.<br />
Wie ist die Arbeit mit<br />
ihr?<br />
Annette ist eine tolle Regisseurin,<br />
weil sie nah an den Leuten<br />
ist und sehr fein arbeitet. Sie hat<br />
das Hauptaugenmerk darauf<br />
gelegt, sich gemeinsam mit uns<br />
allen auf eine Suche zu begeben.<br />
Ich denke, sie wusste schon, wo<br />
sie am Ende hinwollte, doch<br />
den Weg wollten und mussten<br />
wir zusammen finden. Für mich<br />
fühlt sich der Abend auf der<br />
Bühne in vielen Teilen unkompliziert<br />
und humorvoll an.<br />
Beim Spielen ist es toll zu sehen,<br />
dass eine so virtuose Leichtigkeit<br />
entstanden ist.<br />
Sie spielen die Figur der<br />
Susanne, die ihren Sohn<br />
durch einen Autounfall<br />
Monika Vivell in Das letzte Feuer.<br />
Monika Vivell in Ein bisschen Frieden.<br />
verloren hat. Wie nähert<br />
man sich einer dramatischen<br />
Figur wie ihr?<br />
Mit Susanne habe ich lange gekämpft.<br />
Ich wollte nicht, dass<br />
sie eine Figur ist, die tragisch in<br />
der Ecke hängt. Ich wollte aber<br />
auch nicht, dass sie die Realität<br />
für das, was ihr passiert ist, verliert.<br />
Ich hoffe, dass sie eine Figur<br />
ist, die sich und der Umgebung<br />
viel abverlangt. Sie hält ihre<br />
Ehe nicht mehr aus. Da trifft<br />
sie Raabe: Er hat den Krieg erlebt,<br />
der für ihn aber anscheinend<br />
nicht so schlimm war, wie<br />
den Tod von Susannes Kind<br />
mitzuerleben - sonst hätte er<br />
sich nicht die Nägel weggeraspelt<br />
und ich glaube in diesem<br />
Verhalten liegt eine Menge<br />
Hoffnung für sie. So entsteht eine<br />
Flucht hin zu jemandem, der<br />
im Moment des Todes dabei<br />
war, der den Schmerz versteht.<br />
Gleichzeitig wird es eine Flucht<br />
vor dem Tod, obwohl sie gerade<br />
zu der Person flüchtet, die sie<br />
mit dem Schmerz verbindet.<br />
Gerade deswegen ist die Beziehung<br />
der beiden zum Scheitern<br />
verurteilt. Das tote Kind, das er<br />
beim Sterben gesehen hat und<br />
für dessen Tod sie sich die<br />
Schuld gibt, steht zwischen ihnen.<br />
Außerdem sind Sie zurzeit<br />
in dem Songdrama Ein<br />
bisschen Frieden zu sehen,<br />
das gerade seine Wiederaufnahmen-Premiere<br />
feierte. Was zeichnet den<br />
Abend aus?<br />
Ein bisschen Frieden ist ein<br />
sehr unterhaltsamer Abend,<br />
der mit viel Humor gespickt<br />
ist. Allerdings braucht es auch<br />
einen Konflikt – ohne Not<br />
würde ein <strong>Theater</strong>stück nicht<br />
funktionieren. So bewegt sich<br />
Friederike, meine Rolle, zwischen<br />
innerer Stärke und Verletzlichkeit.<br />
Es ist nicht das erste Mal,<br />
dass Sie mit Musik arbeiten<br />
– wie empfinden Sie<br />
die Gesangsarbeit? Haben<br />
Sie Spaß?<br />
Ich singe für mein Leben gerne!<br />
Aber ich habe es nicht gelernt<br />
und als ich das erste Mal singen<br />
musste, war meine Unsicherheit<br />
groß. Inzwischen hat sich das<br />
gebessert, trotzdem bin ich bei<br />
Gesangsproduktionen auf eine<br />
andere Art nervös (aber auch<br />
nicht nervöser) als bei Schauspielproduktionen.<br />
Wenn man<br />
sich verspricht, kann man sich<br />
korrigieren, wenn man einen<br />
Ton verfehlt, hat man ihn verfehlt.<br />
Eine Qualität des Abends<br />
ist die Chorarbeit, fast jeder<br />
Song hat einen Chor, mit dem<br />
sehr genau gearbeitet wurde.<br />
Wenn man zuhört, gehen Welten<br />
auf. Ich glaube, dass Musik<br />
die Menschen woanders abholt,<br />
als es Sprache tut.<br />
Eine abschließende Frage:<br />
Was mögen Sie lieber?<br />
Tragödie oder Komödie?<br />
Ich liebe Komödien. Komödienproben<br />
sind anfangs lustig,<br />
sie werden im weiteren Verlauf<br />
aber sehr hart. Bei der Premiere<br />
wird klar, ob es funktioniert, ob<br />
die Leute lachen. Mir machen<br />
Komödien echt Spaß, ich könnte<br />
das aber nicht immer machen.<br />
Das ist das Tolle an unserem<br />
Beruf, dass wir mal Komisches,<br />
mal Tragisches behandeln.<br />
Ich glaube stark an die<br />
Tragik im Humor. Ich denke,<br />
ohne den Gegenpart funktioniert<br />
weder die Tragik noch der<br />
Humor. (LV)<br />
Willkommen<br />
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April<br />
SPIELPLAN<br />
April / Mai<br />
Di | 17.04.2012 | 19.30-21.15 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
DAS LETZTE FEUER<br />
von Dea Loher, Di 1/Di 1 Schauspiel und f. V., PK F;<br />
19 Uhr Einführung, Oberes Foyer<br />
19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />
DER GEIZIGE<br />
Familiengemälde v. PeterLicht n. Molière, f. V., PK eB<br />
Mi | 18.04.2012 | 11.30-12.20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
ALCINA<br />
Oper von Georg Friedrich Händel, für alle ab 8 Jahren,<br />
Kooperationsprojekt mit der Hochschule für<br />
Musik, <strong>Theater</strong> und Medien Hannover, f. V., PK eE<br />
19.30-22.10 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
LEBEN DES GALILEI<br />
von Bertolt Brecht, f. V., PK E<br />
Do | 19.04.2012 | 19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />
DER GEIZIGE<br />
Familiengemälde v. PeterLicht n. Molière, f. V., PK eB<br />
Fr | 20.04.2012 | 19.30-20.45 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
VOICE OVER (UA)<br />
Tanzproduktion v. N. Linning, TuM 1+2 und f. V., PK C<br />
19.30-21.20 Uhr | emma-theater<br />
FEGEFEUER (DSE)<br />
von Sofi Oksanen, f. V., PK eB<br />
Sa | 21.04.2012 | 11.45 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
ÖFFENTLICHE PROBE zur Premiere von ANATEVKA<br />
Musical von Jerry Bock, Eintritt frei<br />
15 Uhr | Filmpassage Kinosaal 2<br />
PREMIERE TSCHICK<br />
v. Wolfgang Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />
19.30-22.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
AIDA<br />
Oper von Giuseppe Verdi, CDU-Spezial/VB<br />
weiß/Wo 2 und f. V., PK M<br />
19.30-21.15 Uhr | emma-theater<br />
APROPOSKALYPSE (UA)<br />
von Ekat Cordes, f. V., PK eA<br />
So | 22.04.2012 | 11.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
EINFÜHRUNGSMATINEE zur Premiere von ANATEVKA<br />
Musical von Jerry Bock, Eintritt frei<br />
15.30-16.10 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
CLASSIC CON BRIO MUSIKFESTIVAL: PANTALON UND CO-<br />
LUMBINE f. V., 14 ¤ /7 ¤<br />
19.30-20.45 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
EIN BISSCHEN FRIEDEN (UA)<br />
Songdrama von Dominik Stosik, VB EAN 1/VB<br />
EAN 2/VB SPD/VB Schauspiel und f. V., PK E<br />
19.30-20.55 Uhr | emma-theater<br />
EINE STILLE FÜR FRAU SCHIRAKESCH (UA)<br />
von Theresia Walser, f. V., PK eA<br />
Di | 24.04.2012 | 11.30-12.30 Uhr +18.30-19.30 Uhr |<br />
<strong>Theater</strong> am Domhof<br />
DER CHRONIST DER WINDE<br />
von Henning Mankell, für alle ab 10 Jahren;<br />
geschlossene Vorstellung (nur die 2. Vorstellung!)<br />
19.30-22.10 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
LEBEN DES GALILEI<br />
von Bertolt Brecht, Di 1 A/VB orange und f. V., PK E<br />
Mi | 25.04.2012 | 9.30 + 11.30 Uhr | Filmpassage Saal 2<br />
TSCHICK<br />
v. W. Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />
11.30-12.20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
ALCINA<br />
Oper von Georg Friedrich Händel, für alle ab 8 Jahren,<br />
Kooperationsprojekt mit der Hochschule für<br />
Musik, <strong>Theater</strong> und Medien Hannover, f. V., PK eE<br />
Do | 26.04.2012 | 9.30 + 11.30 Uhr | Filmpassage Saal 2<br />
TSCHICK<br />
von W. Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />
11.30-12.20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
ALCINA<br />
Oper von Georg Friedrich Händel, für alle ab 8 Jahren,<br />
Kooperationsprojekt mit der Hochschule für<br />
Musik, <strong>Theater</strong> und Medien Hannover, f. V.PK eE<br />
19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />
DER GEIZIGE<br />
Familiengemälde von PeterLicht nach Molière, VB<br />
Alt. 2 und f. V., PK eB<br />
20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof/Oberes Foyer<br />
DER SOUNDTRACK MEINES LEBENS<br />
mit M. Hering und G. Bergorulko, Eintritt frei<br />
Fr | 27.04.2012 | 9.30 + 11.30 Uhr | Filmpassage Saal 2<br />
TSCHICK<br />
von W. Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />
19.30-21.15 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
DAS LETZTE FEUER<br />
von Dea Loher, VB blau und f. V., PK E;<br />
19 Uhr Einführung, Oberes Foyer<br />
Sa | 28.04.2012 | 19.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
PREMIERE ANATEVKA<br />
Musical von Jerry Bock, Pr 1/Pr 3 und f. V., PK M<br />
19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />
DER GEIZIGE<br />
Familiengemälde v. PeterLicht n. Molière, f. V., PK eA<br />
So | 29.04.2012 | 15-16.15 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
EIN BISSCHEN FRIEDEN (UA)<br />
Songdrama von Dominik Stosik, VB EAN1/VB<br />
EAN2/VB SPD/VB Schauspiel und f. V., PK E<br />
Mai<br />
Mi | 02.05.2012 | 19.30-22.10 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
LEBEN DES GALILEI<br />
von Bertolt Brecht, Mi 1/Ssp Mi 1 und f. V., PK E<br />
19.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof, Oberes Foyer<br />
VERWIRRSPIELE UM DIE IDENTITÄT<br />
Kooperation mit Gay in May, mit Nurkan Erpulat<br />
Aida<br />
und Annette Pullen, Eintritt frei<br />
Do | 03.05.2012 | 19.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
ANATEVKA<br />
Musical von Jerry Bock, Do 1/VB rot und f. V., PK A<br />
Fr | 04.05.2012 | 19.30-21.15 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
DAS LETZTE FEUER<br />
v. Dea Loher, Fr 2/VB grün + DGB und f. V., PK E;<br />
19 Uhr Einführung, Oberes Foyer<br />
19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />
DER GEIZIGE<br />
Familiengemälde von PeterLicht nach Molière,<br />
GEW und f. V., PK eA<br />
Sa | 05.05.2012 | 19.30 Uhr | emma-theater<br />
Alcina<br />
PREMIERE YOU, NOT WHAT YOU DO . . . (UA)<br />
Tanzstück von Shannon Moreno und Farley Johansson,<br />
f. V., PK eB<br />
19.30-21 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof | Zum letzten Mal<br />
SIMPLICIUS SIMPLICISSIMUS<br />
Oper von K. A. Hartmann, Ju 1/Ju 3 und f. V., PK A;<br />
19 Uhr Einführung, Oberes Foyer<br />
So | 06.05.2012 | 11 Uhr | <strong>Osnabrück</strong>halle<br />
8. SINFONIEKONZERT<br />
Konzert Ju/Konzert So/Konzert So plus/VB Konzert<br />
1 und f. V., PK S1<br />
10.45 Uhr Einführung, Europasaal<br />
10.15 Uhr Präsentation im Rahmen von MOVING<br />
THEATRE z. Thema „Aus viel mach eins: Rhapsodie“<br />
11.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
EINFÜHRUNGSMATINEE zur Premiere DREI SCHWESTERN<br />
Drama von Anton Tschechow<br />
15 Uhr | Altstadt<br />
KUCK MAL! 7. OSNABRÜCKER KINDERTHEATERFEST<br />
mit dem OSKAR-Ensemble, f. V., 5 ¤ VVK/6,50 ¤<br />
19.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
2000PLUS<br />
Monologe von aktuellen Autoren, Gastspiel der<br />
Hochschule <strong>Osnabrück</strong>, f. V., 10 ¤ /5 ¤<br />
19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />
DER GEIZIGE<br />
Familiengemälde von PeterLicht nach Molière, VB<br />
EAN 2 und f. V., PK eA<br />
Mo | 07.05.2012 | 9.30 + 11.30 Uhr | Filmpassage<br />
TSCHICK<br />
von W. Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />
18 Uhr | emma-theater<br />
THEATERFORUM – Stammtisch zu aktuellen Inszenierungen<br />
Eintritt frei, Anmeldung unter 0541/7600168<br />
20 Uhr | <strong>Osnabrück</strong>halle<br />
8. SINFONIEKONZERT<br />
TuK/VB gelb plus/Konzert Mo und f. V., PK S1;<br />
19.15 Uhr Einführung, Presseraum<br />
Di | 08.05.2012 | 19.30-20.45 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
EIN BISSCHEN FRIEDEN (UA)<br />
Songdrama von Dominik Stosik, Di 2/Ssp Di 2 und<br />
f. V., PK F<br />
19.30 Uhr | emma-theater<br />
YOU, NOT WHAT YOU DO . . . (UA)<br />
Tanzstück von Shannon Moreno und Farley Johansson,<br />
VB Tanz und f. V., PK eC<br />
Mi | 09.05.2012 | 11.30-12.20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
ALCINA<br />
Oper von Georg Friedrich Händel, für alle ab 8 Jahren,<br />
Kooperationsprojekt mit der Hochschule für<br />
Musik, <strong>Theater</strong> und Medien Hannover, f. V., PK eE<br />
19.30-20.45 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
VOICE OVER (UA)<br />
Tanzproduktion von Nanine Linning, Mi 2/VB Alt.<br />
1 und f. V., PK D<br />
Do | 10.05.2012 | 11.30-12.20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
ALCINA<br />
Oper von Georg Friedrich Händel, für alle ab 8 Jahren,<br />
Kooperationsprojekt mit der Hochschule für<br />
Musik, <strong>Theater</strong> und Medien Hannover, f. V., PK eE<br />
Fr | 11.05.2012 | 11.30-12.20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
ALCINA<br />
Oper von Georg Friedrich Händel, für alle ab 8 Jahren,<br />
Kooperationsprojekt mit der Hochschule für<br />
Musik, <strong>Theater</strong> und Medien Hannover, f. V., PK eE<br />
19.30-21.15 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
DAS LETZTE FEUER<br />
von Dea Loher, Freitag 1/Giro-Live und f. V., PK E;<br />
19 Uhr Einführung, Oberes Foyer<br />
Sa | 12.05.2012 | 19.30-21.45 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
REQUIEM (UA)<br />
Tanzproduktion von Nanine Linning, f. V., PK C<br />
So | 13.05.2012 | 19.30-22.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
AIDA<br />
Oper von Giuseppe Verdi, f. V., PK M<br />
19.30-21.15 Uhr | emma-theater | Zum letzten Mal<br />
APROPOSKALYPSE (UA)<br />
von Ekat Cordes, VB SPD f. V., PK eA<br />
Mo | 14.05.2012 | 9.30 + 11.30 Uhr | Filmpassage Saal 2<br />
TSCHICK<br />
von W. Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />
Di | 15.05.2012 | 9.30 + 11.30 Uhr | Filmpassage Saal 2<br />
TSCHICK<br />
von W. Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />
19.30-22.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
AIDA<br />
Oper von Giuseppe Verdi, Di 1 und f. V., PK A<br />
19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />
DER GEIZIGE<br />
Familiengemälde von PeterLicht nach Molière, VB<br />
Ssp und f. V., PK eB<br />
Der Geizige<br />
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lädt Sie ein zum<br />
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HÖRFORUM<br />
3. OSNABRÜCK HÖRFORUM<br />
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OSNABRÜCK<br />
21.04.2012<br />
21.04.2012<br />
9.30 –16.30 Uhr<br />
9.30 –16.30 Uhr<br />
im Foyer des<br />
im Foyer des<br />
Stadttheaters <strong>Osnabrück</strong><br />
Stadttheaters <strong>Osnabrück</strong><br />
Domhof 10/11<br />
www.hoerforum-osnabrueck.de<br />
21<br />
Domhof<br />
04<br />
10/11<br />
2012<br />
VORTRÄGE ·HÖRTESTE<br />
ÖFFENTL. THEATERPROBE<br />
INFORMATIONSSTÄNDE<br />
EXPERTENFORUM<br />
Thema in diesem Jahr:<br />
„Hören –Verstehen –Mitreden“:<br />
Mit modernsten Hörgeräten mehr<br />
hören und besser verstehen –<br />
auch im <strong>Theater</strong>.<br />
–Kostenfreier Eintritt –<br />
Bei Rückfragen und für Sitzplatzwünsche<br />
wenden Sie sich bitte an:<br />
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Inhaber: Joachim Nowak<br />
Johannisstr. 96 ·49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Tel. 0541-22034<br />
www.mondorf-osnabrueck.de<br />
www.facebook.com/mondorf.osnabrueck<br />
7
8 Dienstag, 17. April 2012<br />
ZENTRALES GEDENKKONZERT<br />
IN WOLGOGRAD<br />
Mit dem <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchester<br />
Freuen sich auf das Konzert in Wolgograd (von links): Oberbürgermeister Boris Pistorius, Christian<br />
Heinecke (Orchestervorstand des <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchesters), Intendant Ralf Waldschmidt,<br />
Rita Maria Rzyski (Vorstand für Kultur) und Andreas Hotz (designierter Generalmusikdirektor).<br />
Als erstes deutsches Orchester<br />
nach dem Krieg wird das <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Symphonieorchester<br />
ein Konzert in Wolgograd, dem<br />
ehemaligen Stalingrad, geben.<br />
Hintergrund ist der 70. Jahrestag<br />
des Endes der Schlacht um<br />
Stalingrad im kommenden Jahr.<br />
Im Juni 2013 ist ein Gegenbesuch<br />
des Orchesters Wolgograd<br />
in <strong>Osnabrück</strong> vorgesehen.<br />
Gemeinsam mit dem Philharmonischen<br />
Orchester Wolgograd<br />
wird das <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Symphonieorchester am 3. Februar<br />
2013 das zentrale Gedenkkonzert<br />
in der Philharmonie<br />
Wolgograd spielen. Im Mittel-<br />
punkt des Konzertes steht die 9.<br />
Sinfonie von Ludwig van Beethoven,<br />
die beide Orchester gemeinsam<br />
aufführen werden.<br />
Zusätzlich sind zwei weitere<br />
Konzerte in der evangelischen<br />
Kirche von Sarepta im Süden<br />
von Wolgograd sowie in der<br />
Philharmonie von Wolgograd<br />
geplant. Solistin im letztgenannten<br />
Konzert wird die renommierte<br />
Bratschistin Tabea<br />
Zimmermann sein.<br />
Die Konzertreise wird in Zusammenarbeit<br />
mit dem Goethe<br />
Institut durchgeführt. Innerhalb<br />
des Deutschlandjahres 2012/<br />
2013 in Russland unter dem<br />
Der Orchestervorstand des <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchesters in<br />
Wolgograd: Christian Heinecke (links) und Christof Lehan<br />
Motto „Deutschland und Russland:<br />
gemeinsam die Zukunft<br />
gestalten“ eröffnet das Konzert<br />
das Programm des Goethe Instituts<br />
in Wolgograd. Initiiert<br />
wurde das Projekt durch den<br />
Orchestervorstand des <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Symphonieorchesters,<br />
Christian Heinecke.<br />
ZEITZEUGEN GESUCHT!<br />
Der freischaffende Regisseur<br />
Günter Wallbrecht plant derzeit<br />
ein Filmprojekt über die Reise<br />
des <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchesters<br />
nach Wolgograd. Dokumentiert<br />
werden soll nicht<br />
nur das gemeinsame Konzert<br />
beider Orchester, sondern insbesondere<br />
auch die inhaltliche<br />
Vorbereitung der <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Musikerinnen und Musiker auf<br />
das Konzert. Zu diesem Zweck<br />
sucht der Regisseur gemeinsam<br />
mit dem Orchestervorstand<br />
Menschen, die von Stalingrad<br />
berichten können. Von Interesse<br />
sind sowohl Zeitzeugenberichte<br />
als auch Schilderungen<br />
von Angehörigen und Nachfahren.<br />
Diesbezügliche Ansprechpartner<br />
sind Herbert Hähnel,<br />
Künstlerisches Betriebsbüro,<br />
Telefon 0541/7600121 oder<br />
Christian Heinecke, Orchestervorstand,<br />
heinecke@theater.<br />
osnabrueck.de.<br />
DEM VERGESSEN<br />
ENTRISSEN<br />
Dea Lohers Roman Bugatti taucht auf<br />
Am 24. März feierte Dea Lohers<br />
wohl erfolgreichstes und vielfach<br />
prämiertes Stück Das letzte<br />
Feuer in der Inszenierung von<br />
Annette Pullen im <strong>Theater</strong> am<br />
Domhof Premiere. Erfolgreich<br />
ist Loher mittlerweile aber auch<br />
auf einem anderen literarischen<br />
Feld: Fast pünktlich zur Premiere<br />
erschien ihr Romandebüt<br />
„Bugatti taucht auf“. Der Spiegel<br />
schrieb von einem „bis zur<br />
letzten Seite spannend erzählten<br />
Roman“ und lobte den „behutsam<br />
eindringlichen Erzählton<br />
Lohers“. In der Süddeutschen<br />
Zeitung war die Rede von „Dea<br />
Loher als einer begnadeten Erzählerin<br />
mit großer Lust an exzentrischen<br />
Charakteren“.<br />
„Bugatti taucht auf“ erzählt von<br />
einem brutalen Verbrechen:<br />
Der 22-jährige Luca wird während<br />
der Tessiner Fastnacht in<br />
Locarno von drei Jugendlichen<br />
zu Tode geprügelt – ein Mord,<br />
begangen ohne Vorsatz und<br />
Plan, aus bloßer Willkür. Und<br />
gerade diese Willkür und Zufälligkeit<br />
des Verbrechens ist es,<br />
die bei den Angehörigen und<br />
Freunden Lucas ein Gefühl der<br />
Hilflosigkeit und Ohnmacht<br />
hinterlässt, dem sich Jordi, der<br />
Protagonist des Romans, als enger<br />
Freund der Familie, entgegenstellt,<br />
indem er einen Plan<br />
schmiedet und sich zur Tat entschließt.<br />
Er will einen seit 70<br />
Jahren auf dem Grund des Lago<br />
Maggiore liegenden, sagenumwobenen<br />
Bugatti bergen, der<br />
dem jungen Luca stets als Ziel<br />
für Tauchgänge diente. Jordi<br />
hofft, auf diese Weise Luca ein<br />
Das letzte Feuer<br />
Dea Loher, Autorin<br />
Denkmal setzen und die entsetzliche<br />
Tat dem Vergessen<br />
entreißen zu können.<br />
Dem Vergessen entreißen, das<br />
sei, so Loher in ihrer Rede anlässlich<br />
der Verleihung des<br />
Brecht-Preises, nicht nur einer<br />
der Hauptantriebe ihres Schreibens,<br />
sondern auch Impuls und<br />
Handlungsmotiv vieler ihrer Figuren.<br />
Dass Lohers Roman akribisch<br />
recherchierte Fakten zugrunde<br />
liegen, unterstreicht ihr<br />
Anliegen auf fast schon beklemmende<br />
Weise. Insofern ist „Bugatti<br />
taucht auf“ mehr als nur<br />
ein unbedingt lesenswerter Roman:<br />
Er ist ein literarisches<br />
Denkmal, gewidmet Damiano<br />
Tamagni, der in der Nacht vom<br />
1. auf den 2. Februar 2008 in<br />
Locarno willkürlich ermordet<br />
wurde. (HE)
Dienstag, 17. April 2012 9<br />
DIE NEUE OSKAR-PRODUKTION: TSCHICK<br />
Stück von Wolfgang Herrndorf in der Filmpassage Johannisstrasse<br />
Die Sommerferien sind da! Außenseiter<br />
Maik wird von seinem<br />
neuen und etwas merkwürdigen<br />
Mitschüler Tschick zu einer<br />
Spritztour mit einem geklauten<br />
Lada überredet. Gemeinsam machen<br />
sich die beiden Vierzehnjährigen<br />
mit dem Lada von Berlin<br />
aus auf eine abenteuerliche Reise<br />
durch Ostdeutschland. Ihr Ziel:<br />
die Walachei. Es beginnt eine<br />
Reise mit skurrilen, aber auch äußerst<br />
sympathischen Begegnungen,<br />
auf der die beiden Freunde<br />
werden.Und eines ist ganz klar,<br />
Tschick ist eine Geschichte, die<br />
nicht nur Jugendliche amüsieren<br />
wird.<br />
Nachfolgend Dramaturg Alexander<br />
Wunderlich im Gespräch<br />
mit Alexander May (Inszenierung/Bühne)<br />
und Anabel Fröhlich<br />
(Bühne/Kostüme).<br />
Wolfgang Herrndorfs<br />
Tschick feierte nicht nur<br />
als Roman große Erfolge,<br />
sondern auch als Bühnenfassung,<br />
wie bereits in<br />
Dresden, Berlin und Karlsruhe.<br />
Warum hat dieses<br />
Stück Eurer Meinung nach<br />
so einen großen Erfolg<br />
beim Publikum?<br />
Alexander May: Ich habe schon<br />
lange keinen Jugendroman<br />
mehr gelesen, der ein so breites<br />
Spektrum an Menschen allen<br />
Alters anspricht. Zwei Sachen<br />
spielen hierbei eine Rolle: Das<br />
eine ist der Humor und die<br />
leichte Sprache, mit der Wolfgang<br />
Herrndorf seine Geschichten<br />
erzählt. Das andere ist, dass<br />
es ein Abenteuerroman ist, der<br />
zwei Jugendliche in einem Alter<br />
beschreibt, die sich an einer<br />
OSKAR macht sich diesmal auf die Suche nach der Walachei – genau wie die beiden Freunde Maik und Tschick in der nächsten OSKAR-Premiere!.<br />
(Comic von Daniel Brinkmann)<br />
ganz entscheidenden Stelle ihres<br />
Lebens zum ersten Mal Gedanken<br />
über grundsätzliche Dinge<br />
machen und dabei ziemlich viel<br />
Spaß haben, total schräge Sachen<br />
erleben, nach denen sich<br />
manch Erwachsener gerne zurücksehnt.<br />
Wie ging es Euch, als Ihr<br />
Euch zum ersten Mal mit<br />
diesem Stoff beschäftigt<br />
habt? Kamen Erinnerungen<br />
auf?<br />
Alexander May: Ja, ich bin<br />
selbst auch mal nach England<br />
ausgerissen. Dort habe ich eine<br />
ähnliche Geschichte, wie die<br />
mit der Brombeerhecke, die in<br />
Tschick enthalten ist, erlebt.<br />
Außerdem gab es noch viele<br />
Telefonstreiche. Und wenn<br />
man ein bisschen mehr nachdenkt,<br />
dann kommen bestimmt<br />
noch viel mehr Erinnerungen.<br />
Anabel Fröhlich: Beim Lesen<br />
Alexander May, Regisseur Anabel Fröhlich, Bühnen- und Kostümbildnerin<br />
des Romans musste ich vor allem<br />
das erste Kapitel zweioder<br />
dreimal lesen, weil ich so<br />
lachen musste – und dann habe<br />
ich es noch mal gelesen, einfach<br />
weil ich nochmal lachen<br />
wollte. Das fand ich grandios.<br />
Das zieht sich so durch das<br />
ganze Buch.<br />
Was ist im Gegensatz zu<br />
einem fertigen Drama das<br />
Besondere und Spannende<br />
bei einer Romanadaption?<br />
Alexander May: Es existiert die<br />
Perspektive des Erzählers. Hier<br />
ist das Maik. In unserer Produktion<br />
übernehmen aber auch alle<br />
drei Darsteller zwischendurch<br />
die Funktion des Erzählers. So<br />
ergibt sich die Möglichkeit, direkt<br />
das Publikum anzusprechen<br />
und die Zuschauer in das Stück<br />
zu integrieren. Zwischen den Erzählpassagen<br />
wird es immer wieder<br />
szenische Begleitungen geben.<br />
Anabel Fröhlich: Auch das Bühnenbild<br />
wird in diesen szenischen<br />
Begleitungen zum Einsatz<br />
kommen und Maik, Tschick und<br />
die Welt um sie herum auf ihre<br />
Reise begleiten. Da kann ganz<br />
viel passieren und wird auch<br />
passieren – was genau, wird aber<br />
noch nicht verraten.<br />
Alexander May: Alles in allem<br />
wird das mit Sicherheit sehr viel<br />
Spaß machen. (AW)<br />
TSCHICK<br />
Jugendstück für alle ab 14 Jahren<br />
PREMIERE: Samstag, 21. April 2012, 15 Uhr,<br />
Filmpassage/Kinosaal 2,<br />
Johannisstraße 112-113<br />
INSZENIERUNG: Alexander May<br />
BÜHNE: Alexander May, Anabel Fröhlich<br />
KOSTÜME: Anabel Fröhlich<br />
DRAMATURGIE: Alexander Wunderlich,<br />
Ralf Waldschmidt<br />
MIT: Selale Gonca Cerit; Axel Brauch,<br />
Alexandre Pierre
10 Dienstag, 17. April 2012<br />
„... UND ALSO IST SIE RUSSISCHE MUSIK.“<br />
Werke von Tschaikowskij, Rachmaninoff und Schostakowitsch im 8. Sinfoniekonzert<br />
Fällt der Begriff „russische Musik“,<br />
so tauchen rasch Assoziationen<br />
von wehmütigen Melodien,<br />
rhythmischen Tänzen, dunklen<br />
Stimmen und einem satten, vollen<br />
Klang auf – womöglich<br />
kommt einem sogar das ein oder<br />
andere Lied in den Kopf. Und<br />
interessanterweise ist es gar nicht<br />
so sehr abwegig, beim Nachdenken<br />
über russische Kunstmusik<br />
auch den Umweg über die<br />
Volkslieder zu nehmen. Denn<br />
gerade in der Besinnung auf das,<br />
was ihrer Heimat musikalisch eigen<br />
ist (zum einen die eben genannte<br />
Folklore, aber auch die liturgische<br />
Musik der orthodoxen<br />
Kirche), haben viele Komponisten<br />
im 19. Jahrhundert den Weg<br />
zu einem „nationalen“ Stil gesucht.<br />
Im sogenannten Petersburger<br />
„mächtigen Häuflein“<br />
fand sich mit Mussorgskij, Cui,<br />
Balakirew, Borodin und Rimskij<br />
Korsakow eine Gruppe junger<br />
Komponisten zusammen, denen<br />
es besonders daran gelegen war,<br />
eine wahrhaft russische Musik<br />
(in Stil und Sujet) zu schaffen.<br />
Auch Pjotr I. Tschaikowskij – in<br />
den Augen des „mächtigen<br />
Häufleins“ zu europäisch, zu<br />
akademisch – berief sich auf die<br />
Musik seiner Heimat als wesentliche<br />
Quelle der Inspiration<br />
für sein Schaffen: „Das russische<br />
Element in meiner Musik<br />
im Allgemeinen – das heißt, die<br />
dem russischen Liede verwandte<br />
Art und Weise der Melodieführung<br />
und ihrer Harmonisierung<br />
– ist darauf zurückzuführen,<br />
dass ich (...) von frühester<br />
8. Sinfoniekonzert<br />
Kindheit an von der unbeschreiblichen<br />
Schönheit der<br />
charakteristischen Züge der<br />
Volksmusik durchdrungen<br />
war.“ Was jedoch die Wahl seiner<br />
Stoffe, Libretti und Textvorlagen<br />
angeht, so war Tschaikowskij<br />
ausgesprochen europäisch-international.<br />
Neben<br />
Puschkin trifft man dort auf Byron,<br />
Shakespeare, Schiller und<br />
Dante. Bei Letzterem, genauer<br />
gesagt im fünften Buch des „Inferno<br />
der Göttlichen Komödie“,<br />
fand Tschaikowskij auch die Anregung<br />
zu seiner Orchesterfantasie<br />
op. 32. Für die verbotene<br />
Liebe zum Bruder ihres Mannes<br />
büßt Francesca da Rimini mit<br />
Herbert Schuch<br />
Solist im 8. Sinfoniekonzert ist der Pianist Herbert Schuch, der<br />
sich in der vergangenen Spielzeit bereits als kurzfristiger Einspringer<br />
für Ragna Schirmer mit Beethovens 3. Klavierkonzert dem <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Publikum vorstellte.<br />
Herbert Schuch wurde 1979 in Temeschburg (Rumänien) geboren.<br />
Internationales Aufsehen erregte er, als er innerhalb eines Jahres<br />
drei bedeutende Wettbewerbe in Folge gewann, den Casagrande-Wettbewerb,<br />
die London International Piano Competition,<br />
und den Internationalen Beethovenwettbewerb Wien. Seither arbeitete<br />
er u. a. mit Orchestern wie dem hr Sinfonieorchester, dem<br />
London Philharmonic Orchestra, den London Mozart Players, der<br />
Camerata Salzburg, dem RSO Wien, oder dem Orchestre National<br />
de Lyon und ist regelmäßig Gast bei Festspielen wie dem Rheingau<br />
Musik Festival, dem Kissinger Sommer oder dem Klavier-Festival<br />
Ruhr. Bei OehmsClassics erschien 2005 seine Debüt-CD mit Werken<br />
von Schumann und Ravel, die den Editor’s Choice des britischen<br />
Musikmagazins Gramophone erhielt. Herbert Schuch engagiert<br />
sich neben seiner Konzerttätigkeit in der von Lars Vogt gegründeten<br />
Organisation „Rhapsody in School“, welche sich für die<br />
Vermittlung von Klassik in Schulen einsetzt.<br />
ihrem Geliebten in der Hölle.<br />
Eine Generation jünger als<br />
Tschaikowskij ist Sergej Rachmaninoff.<br />
Doch auch sein Schaffen<br />
steht ganz im Zeichen der<br />
Pflege und Fortentwicklung einer<br />
russischen Musik im Geiste<br />
des „mächtigen Häufleins“, obwohl<br />
er 1917 vor den Wirren der<br />
Oktoberrevolution in die USA<br />
emigrierte. „Ich bin ein russischer<br />
Komponist, und meine<br />
Heimat hat mein Temperament<br />
und meine Anschauungen geprägt.<br />
Meine Musik ist Ausdruck<br />
meines Temperaments, und also<br />
ist sie russische Musik.“ Nicht<br />
zuletzt zeigt sich dies auch in seinen<br />
späten Werken Rachmani-<br />
Herbert Schuch, Klavier-Solist<br />
im 8. Sinfoniekonzert.<br />
noffs Bekenntnis zu Emotion<br />
und Leidenschaft in seiner Musik<br />
– ganz entgegen dem seit den<br />
20er Jahren vorherrschenden<br />
Streben nach neuer Sachlichkeit<br />
statt Sinnlichkeit. Die Rhapsodie<br />
über ein Thema von Paganini<br />
greift die Caprice op. 1 Nr. 24<br />
von Niccolò Paganini auf und<br />
variiert sie – interessanterweise<br />
für Klavier und Orchester – verschränkt<br />
mit mittelalterlicher<br />
Dies irae-Sequenz.<br />
Auch Dmitri Schostakowitschs<br />
Arbeit war geprägt von der Suche<br />
nach einem spezifisch russischen<br />
Idiom, auch wenn er vor<br />
allem in den frühen Jahren gelegentlich<br />
einen ausgesprochen<br />
EINFÜHRUNGEN<br />
Konzerteinführungen zum 8.<br />
Sinfoniekonzert finden am<br />
Sonntag, 6. Mai, um 10.45<br />
Uhr im Europasaal mit Wolfgang<br />
Herkenhoff sowie am<br />
Montag, 7. Mai, um 19.15 Uhr<br />
im Presseraum mit Klaus Laßmann<br />
statt.<br />
kühnen und experimentellen<br />
Zugang zur Musik hatte, wie z.B.<br />
in seiner Oper „Die Nase“ nach<br />
Gogol. Neben der Auseinandersetzung<br />
mit dem Erbe der russischen<br />
Musik jedoch war Schostakowitschs<br />
Komponieren durch<br />
die Jahrzehnte hinweg immer<br />
auch eine Auseinandersetzung<br />
mit und Positionierung zu aktuellen,<br />
kulturpolitischen Vorgaben,<br />
Einschränkungen und<br />
Maßregelungen. Seine erste Sinfonie<br />
war jedoch von den politischen<br />
Schikanen noch weitgehend<br />
unbelastet. Er schrieb sie<br />
im Alter von 18 Jahren als Abschlussarbeit<br />
am Leningrader<br />
Konservatorium. (DS)<br />
MOVING THEATRE<br />
Im Rahmen des 8. Sinfoniekonzertes<br />
am Sonntag, 6. Mai<br />
2012 findet um 10.15 Uhr im<br />
Foyer der <strong>Osnabrück</strong>halle eine<br />
Präsentation des aktuellen<br />
Projektes von Moving Theatre,<br />
zum Thema „Rhapsodie – Aus<br />
Viel mach Eins “ statt.<br />
7. SINFONIEKONZERT<br />
PJOTR I. TSCHAIKOWSKIJ: Francesca da Rimini, Orchesterfantasie<br />
nach Dante op. 32<br />
SERGEJ RACHMANINOFF: Rhapsodie über ein Thema von Paganini<br />
op. 43<br />
DMITRI SCHOSTAKOWITSCH: Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10<br />
Sonntag, 6. Mai 2012, 11 Uhr, <strong>Osnabrück</strong>halle/Europasaal<br />
Montag, 7. Mai 2012, 20 Uhr, <strong>Osnabrück</strong>halle/Europasaal<br />
DIRIGENT: Daniel Inbal<br />
SOLIST: Herbert Schuch, Klavier<br />
MIT: <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchester
Dienstag, 17. April 2012 11<br />
UNGESCHMINKT!<br />
Drei Fragen an Schauspieler Thomas Kienast<br />
Thomas Kienast absolvierte<br />
seine Schauspielausbildung an<br />
der Hochschule für Schauspielkunst<br />
„Ernst Busch“ Berlin –<br />
Außenstelle Rostock. Sein erstes<br />
Engagement führte ihn an<br />
das Deutsche <strong>Theater</strong> Göttingen.<br />
Es folgten Festengagements<br />
am Hessischen Staatstheater<br />
Wiesbaden und am<br />
Staatstheater Mainz, wo er u. a.<br />
mit Regisseuren wie Irmgard<br />
Lange, Janusz Kica, Bettina<br />
Brunier, Marc von Henning<br />
und Christian Tschirner arbeitete.<br />
Seit 2006 war er als freischaffender<br />
Schauspieler tätig,<br />
mit Engagements u. a. in Hamburg,<br />
Dresden, Baden-Baden,<br />
Karlsruhe, Berlin und Bremen.<br />
Mit Beginn der Spielzeit<br />
2011/12 kam Thomas Kienast<br />
als festes Ensemblemitglied ans<br />
<strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong>, wo er bis<br />
jetzt u. a. in Tod einer Hündin,<br />
Fegefeuer, Leben des Galilei und<br />
in der Titelrolle Der Geizige zu<br />
sehen ist.<br />
Regisseur Nurkan Erpulat wurde<br />
mit seiner Inszenierung<br />
„Verrücktes Blut“ 2011 zum<br />
<strong>Theater</strong>treffen in Berlin eingeladen<br />
und erhielt im selben Jahr<br />
den Publikumspreis der Mülheimer<br />
<strong>Theater</strong>tage sowie die<br />
Auszeichnung „Nachwuchsregisseur<br />
des Jahres“ der Fachzeitschrift<br />
<strong>Theater</strong> heute. Neben<br />
seinem Erfolgsstück über die<br />
Sichtweise unserer Gesellschaft<br />
auf die Generation junger<br />
(Post-)Migranten erarbeitete<br />
Erpulat Inszenierungen und<br />
Stückentwicklungen u. a. für<br />
das Ballhaus Naunynstraße, das<br />
Düsseldorfer Schauspielhaus,<br />
das Deutsche <strong>Theater</strong> Berlin<br />
und die Ruhrtriennale 2011.<br />
2008 entstand am HAU Berlin<br />
in Zusammenarbeit mit Tuncay<br />
Kulaoglu „Jenseits – bist du<br />
schwul oder Türke“ zu den<br />
Themenkomplexen Homosexualität,<br />
türkische Identität und<br />
<strong>Theater</strong>. Erpulat, der 1999 aus<br />
der Türkei nach Berlin kam, erlebte,<br />
dass der offene Umgang<br />
mit seiner Homosexualität ihm<br />
eine rasche Integration in die<br />
Thomas Kienast, Schauspieler<br />
Verraten Sie uns Ihren<br />
Lieblingsort in <strong>Osnabrück</strong>?<br />
An einem der seltenen freien<br />
Abende für meine Frau und<br />
deutsche Gesellschaft erleichterte<br />
– Schwulsein passt anscheinend<br />
so wenig zum Image eines<br />
Türken, dass es viele Vorurteile<br />
in den Köpfen der Deutschen<br />
neutralisieren kann.<br />
Nurkan Erpulat ist im Rahmen<br />
der <strong>Osnabrück</strong>er schwul-lesbischen<br />
Kulturtage Gay in May zu<br />
Gast im Foyer des <strong>Theater</strong>s <strong>Osnabrück</strong><br />
und wird mit der leitenden<br />
Regisseurin Annette<br />
mich, nach einem Kinobesuch<br />
im Cinema Arthouse noch ’nen<br />
kräftigen Absacker im Grand-<br />
Hotel. Der einzige Laden, der<br />
wirklich cool ist in <strong>Osnabrück</strong>.<br />
Welches Buch hat Sie zuletzt<br />
bewegt?<br />
In der „Kulturgeschichte der<br />
Neuzeit“ von Egon Friedell bin<br />
ich immerhin schon auf Seite<br />
938 von 1520 (in zwei Jahren...<br />
Stöhn!) und als letzten Erzählband<br />
habe ich die „Shortstories“<br />
von Schirach Schuld verschlungen,<br />
obwohl ich „Verbrechen“<br />
besser fand.<br />
Was würden Sie beruflich<br />
machen, wenn Sie nicht<br />
Schauspieler geworden<br />
wären?<br />
Früher wollte ich Karikaturist<br />
werden, habe schon immer gerne<br />
gezeichnet, fand aber auch<br />
ein Kunstgeschichtsstudium interessant.<br />
Rückblickend bin ich<br />
aber froh, dass mich ein Bekannter<br />
auf die Idee mit der<br />
Schauspielerei gebracht hat.<br />
VERWIRRSPIELE UM DIE IDENTITÄT<br />
Podiumsgespräch mit den Regisseuren Erpulat und Pullen<br />
Nurkan Erpulat, Regisseur<br />
Pullen über Möglichkeiten des<br />
zeitgenössischen <strong>Theater</strong>s sprechen,<br />
sich relevant mit aktuellen<br />
Themen auseinanderzusetzen.<br />
Moderation: Maria Schneider,<br />
Burkard Gronemeyer<br />
Kooperation mit Gay in May –<br />
schwul-lesbische Kulturtage <strong>Osnabrück</strong><br />
Mittwoch, 2. Mai 2012, 19.30<br />
Uhr, <strong>Theater</strong> am Domhof/Oberes<br />
Foyer<br />
THEATER OSNABRÜCK<br />
Domhof 10/11 | 49074 <strong>Osnabrück</strong> | Intendant: Dr. Ralf Waldschmidt<br />
ANFAHRT/BUS <strong>Theater</strong> am Domhof<br />
Domhof 10/11 (Haltestelle <strong>Theater</strong>):<br />
Erreichbar vom Hbf mit den Linien 81, 82<br />
und vom Altstadtbahnhof mit der Linie 41<br />
emma-theater<br />
Lotter Str. 6/Ecke Arndtstraße (Haltestelle Heger Tor):<br />
Erreichbar vom Hauptbahnhof mit den Linien 31, 32, 33<br />
und vom Altstadtbahnhof mit den Linien 51, 52, 53 –<br />
umsteigen am Neumarkt: Linien 11, R11<br />
<strong>Osnabrück</strong>halle<br />
Schloßwall 1-9 (Haltestelle <strong>Osnabrück</strong>halle):<br />
Erreichbar mit den Linien 51, 52, 91, 92, 491<br />
PARKHÄUSER <strong>Theater</strong> am Domhof: Nikolaizentrum oder L+T-Parkhaus<br />
emma-theater: Nikolaizentrum oder Stadthaus<br />
<strong>Osnabrück</strong>halle: Ledenhof (www.parken-os.de)<br />
KARTENVORVERKAUF Der Vorverkauf beginnt, sobald die Termine veröffentlicht<br />
sind, und zwar am ersten möglichen Werktag, an dem die<br />
<strong>Theater</strong>kasse geöffnet ist. Ab dem 13. Dezember 2011 sind<br />
alle Vorstellungen im <strong>Theater</strong> am Domhof bis zum<br />
Ende der Spielzeit 2011/12 im Vorverkauf erhältlich.<br />
THEATERKASSE/KASSENZEITEN<br />
Dienstag bis Freitag: 10.30 bis 18.30 Uhr<br />
Samstag: 10.30 bis 14 Uhr, Montag geschlossen<br />
(24 Stunden tägl. unter www.theater-osnabrueck.de)<br />
TELEFONISCHE RESERVIERUNG<br />
Dienstag bis Freitag: 11 bis 18 Uhr<br />
Samstag: 11 bis 14 Uhr<br />
Karten-Telefon: 05 41/7 60 00 76<br />
Abonnenten-Telefon: 05 41/7 60 00 66<br />
Fax: 05 41/7 60 00 77<br />
E-Mail: karten@theater.osnabrueck.de<br />
<strong>THEATERjournal</strong><br />
Verlagsbeilage der Neuen <strong>Osnabrück</strong>er Zeitung<br />
in Zusammenarbeit mit den Städtischen Bühnen <strong>Osnabrück</strong><br />
Herausgeber: Verlag Neue <strong>Osnabrück</strong>er Zeitung, Breiter Gang 10-16, 49074 <strong>Osnabrück</strong>,<br />
Telefon 05 41/310-0<br />
Redaktion: Jürgen Wallenhorst (verantwortlich)<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Hilko Eilts, Kathrin Liebhäuser, Anja Sackarendt, Dorit<br />
Schleissing, Maria Schneider, Carolin Ströbel,<br />
Dr. Ralf Waldschmidt, Alexander Wunderlich<br />
Fotos: Alexander Paul Englert, Marco Hofschneider, Jörg Landsberg, Ute Langkafel, Uwe Lewandowski,<br />
Mathias Mainholz, NOZ-Archiv/dpa, Stadt <strong>Osnabrück</strong>/Hermann Pentermann<br />
ANZEIGEN-/WERBEVERKAUF :<br />
MSO Medien-Service GmbH & Co. KG, Große Straße 17-19, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />
Telefon: 05 41/310 500, Geschäftsführer: Sebastian Kmoch (V.i.S.d.P.);<br />
Verantwortlich für Anzeigen-/Werbeverkauf:<br />
Sven Balzer, Wilfried Tillmanns; E-Mail: anzeigen@mso-medien.de<br />
Technische Herstellung: Druckzentrum <strong>Osnabrück</strong>, Weiße Breite 4, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />
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Der gestiefelte Kater<br />
AKTUELLES<br />
12 Dienstag, 17. April 2012<br />
Funkbühne<br />
Die nächste Folge der monatlichen<br />
Radiosendung wird am<br />
26.4.2012 ab 18.05 Uhr auf osradio<br />
104,8 gesendet.<br />
Der Soundtrack meines Lebens<br />
In der nächsten Ausgabe der<br />
musikalischen Gesprächsreihe<br />
Der Soundtrack meines Lebens<br />
stellen sich der Schauspieler<br />
Marcus Hering und der Sänger<br />
Genadijus Bergorulko anhand<br />
ihrer Lieblingssongs vor. Moderation<br />
Anja Sackarendt und<br />
Maria Schneider. Am Donnerstag,<br />
26.4.2012, 20 Uhr, <strong>Theater</strong><br />
am Domhof/Oberes Foyer.<br />
Achtung: Vorstellungsänderung<br />
am 12. Mai<br />
Aufgrund der Wiederaufnahme<br />
von Nanine Linnings Requiem<br />
wird es am 12. Mai 2012 eine<br />
Vorstellungsänderung im <strong>Theater</strong><br />
am Domhof geben. Anstelle<br />
der geplanten Vorstellung des<br />
Musicals Anatevka wird Linnings<br />
Requiem zum vorletzten<br />
Mal zu sehen sein. Bereits gekaufte<br />
Karten für Anatevka am<br />
Samstag, 12. Mai 2012, müssen<br />
– so die Bitte des <strong>Theater</strong>s – an<br />
der <strong>Theater</strong>kasse umgetauscht<br />
oder zurückgegeben werden.<br />
Die <strong>Theater</strong>kasse hat die Rufnummer<br />
0541/76 000 76.<br />
2000plus – 20 Monologe von<br />
aktuellen Autoren<br />
Die Studierenden des Instituts<br />
für <strong>Theater</strong>pädagogik der<br />
Hochschule <strong>Osnabrück</strong> bear-<br />
JUNG<br />
Leonce und Lena<br />
Schauspiel von Georg Büchner<br />
Premiere am 18.5.2012<br />
KUCK MAL!<br />
7. <strong>Osnabrück</strong>er Kindertheaterfest am 6. Mai in der <strong>Osnabrück</strong>er Altstadt<br />
Mit einer Eröffnungsfeier am<br />
Hegertor beginnt das 7. <strong>Osnabrück</strong>er<br />
Kindertheaterfest<br />
KUCK MAL! unter dem Titel<br />
„Gassengeflüster“, was dieses<br />
Jahr die Altstadt von <strong>Osnabrück</strong><br />
lebendig machen wird. Mehrere<br />
<strong>Theater</strong>gruppen und Institutionen<br />
beteiligen sich wieder an<br />
Requiem<br />
beiten und spielen jeweils kurz<br />
vor Abschluss ihres Studiums<br />
Monologtexte unterschiedlicher<br />
Dramatiker. In den letzten Jahren<br />
waren dies u. a. Heiner<br />
Müller und William Shakes-<br />
SEHNSÜCHTIG<br />
Drei Schwestern<br />
Schauspiel von Anton Tschechow<br />
Premiere am 20.5.2012<br />
dem Kindertheaterfest. Es werden<br />
einzelne Szenen und kurze<br />
Stücke an unterschiedlichen<br />
Plätzen gespielt, wie u. a. in der<br />
Lagerhalle oder dem Figurentheater.<br />
Daneben erwarten Sie<br />
Workshops und vieles mehr.<br />
Auch das Kinder- und Jugendtheater<br />
OSKAR wird mit einem<br />
peare. In diesem Jahr werden<br />
sich die Studierenden auf Texte<br />
aus den ersten Jahren des neuen<br />
Jahrtausends konzentrieren und<br />
so einen Einblick in das Denken<br />
und Handeln einer jungen Ge-<br />
AUSBLICK: Nächstes <strong>THEATERjournal</strong> am 15. Mai<br />
BAROCK<br />
Sieg der Schönheit<br />
Oper v. Georg Philipp Telemann<br />
Premiere am 9.6.2012<br />
Ausschnitt aus Der gestiefelte<br />
Kater von Thomas Freyer nach<br />
den Gebrüdern Grimm zu sehen<br />
sein. Die Geschichte um<br />
den jüngsten Müllersohn, der<br />
nur die Katze von seinem Vater<br />
geerbt hat, wogegen seine älteren<br />
Brüder Hof und Mühle erhalten<br />
haben, wurde von dem<br />
neration geben. Neben bekannten<br />
Autoren wie Igor Bauersima<br />
und Enda Walsh basieren einige<br />
Monologe auch auf selbst geschriebenen<br />
Texten der Studierenden.<br />
Das <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />
Vorschau Spielzeit 2012/13<br />
Das neue Spielzeitheft für die<br />
Spielzeit 2012/13 wird ab 15.<br />
Mai ausliegen. Eine Vorschau<br />
dreißigjährigen Autor Thomas<br />
Freyer neu für die Bühne umgesetzt.<br />
Freyer fügt dem Grundgerüst<br />
des Grimmmärchens aktuelle<br />
Konflikte und Problematiken<br />
hinzu, die unser Leben tagtäglich<br />
begleiten. Am Sonntag,<br />
6.5.2012, 15 Uhr, Altstadt/Hegertor.<br />
und das Institut für <strong>Theater</strong>pädagogik<br />
pflegen seit einigen<br />
Jahren eine Kooperation. Am<br />
Sonntag, 6.5.2012, ab 19.30<br />
Uhr, <strong>Theater</strong> am Domhof/Oberes<br />
Foyer.<br />
gibt es in der nächsten Ausgabe<br />
des <strong>THEATERjournal</strong>s.<br />
Dazu den detaillierten Spielplan<br />
bis zum Spielzeitende.