05.02.2013 Aufrufe

THEATERjournal - Theater Osnabrück

THEATERjournal - Theater Osnabrück

THEATERjournal - Theater Osnabrück

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>THEATERjournal</strong><br />

6. Ausgabe | Spielzeit 2011/2012 | 17. April 2012 bis 15. Mai 2012 T H E AT E R O S N A B R Ü C K<br />

LEITARTIKEL<br />

Adriana Altaras über<br />

ihre ersten <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Eindrücke<br />

Seite 2<br />

ANATEVKA<br />

Thomas Schneider<br />

spielt im Musical den<br />

Milchmann Tevje<br />

Seite 3<br />

Szene aus Ein bisschen Frieden mit Oliver Meskendahl (Wladimir Krasmann am Flügel)<br />

TSCHICK<br />

Wolfgang Herrndorfs<br />

Roman als Jugendstück<br />

in der Filmpassage<br />

Seite 9


2 Dienstag, 17. April 2012<br />

UMWEGE ERHÖHEN DIE ORTSKENNTNIS<br />

Adriana Altaras in <strong>Osnabrück</strong><br />

Sie ist als Schauspielerin ebenso erfolgreich wie als Regisseurin, sie<br />

hat zwei Söhne und den braunen Gürtel in Karate. Adriana Altaras<br />

inszeniert derzeit Anatevka am <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong>. Mit „Titos<br />

Brille. Die Geschichte meiner strapaziösen Familie“ hat sie ihren<br />

ersten Roman geschrieben, der gleich zum Bestseller wurde. Adriana<br />

Altaras über ihre ersten Eindrücke in <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Ich bin im Exil in <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Natürlich bin ich nicht wirklich<br />

im Exil. Ich habe eine Gastregie<br />

in einer neuen Stadt und diesmal<br />

ist es eben <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Andererseits: Ich bin nicht zu<br />

Hause und was ist das sonst, als<br />

in der Fremde sein?<br />

Alles ist neu. Ungewohnt. Die<br />

Stadt ist angeblich logisch aufgebaut,<br />

aber mir erschließt sich diese<br />

Logik nicht. Ich suche die Straße,<br />

in der ich wohne. Dann wieder<br />

suche ich das <strong>Theater</strong>. Dann<br />

den Bahnhof.<br />

Dauernd bin ich in der Fußgängerzone,<br />

die verwirrend lang und<br />

schnörkelig ist. Kirchtürme zeigen<br />

mir den Weg, nur wohin???<br />

Das alles ist nichts Neues.<br />

Wie oft bin ich in deutschen<br />

Städten, denen der Krieg zugesetzt<br />

hat und in denen nun in einer<br />

mehr oder minder geglückten<br />

Symbiose stehengebliebene Fachwerkhäuser<br />

und irrwitzige Bauten<br />

aus den 50er Jahren nebeneinander<br />

herleben. Und immer<br />

wieder denke ich: Schade! Wie<br />

sinnlos und dumm dieser Krieg<br />

war. Wie schön es wohl mal war?<br />

Eisdiele „Fontanella“! Kenn ich!<br />

Gibt’s auch noch in Emsdetten,<br />

in Greven. Ich genehmige mir einen<br />

Espresso, das kann nie schaden.<br />

Dann beschließe ich, in das<br />

Felix-Nussbaum-Museum zu gehen.<br />

Ich mag den Maler, ich kenne<br />

Liebeskind, dort werde ich<br />

Felix-Nussbaum-Haus<br />

mich heimisch fühlen ...<br />

Das Museum liegt an einer Kreuzung,<br />

es lehnt sich an einen Altbau<br />

an, als würde es Schutz suchen.<br />

Das verstehe ich gut! Ausruhen<br />

von der Wanderschaft,<br />

dem Lärm, der Stadt.<br />

Man gibt mir meine Eintrittskarte,<br />

bittet mich, nach links zu gehen<br />

und eh ich mich versehe, öffnet<br />

sich vor mir eine Tür, ich<br />

werde in einen langen grauen<br />

Korridor entlassen.<br />

Die Wirren der <strong>Osnabrück</strong>er Straßenführung<br />

bleiben draußen. Die<br />

Kirchenglocken. Der Alltag.<br />

Es sind nur wenige Minuten vergangen<br />

und der Geruch nach Erdbeereis,<br />

der Geschmack des Espressos<br />

sind Vergangenheit. Die Welt<br />

des Felix Nussbaum nimmt mich<br />

ein, seine Bilder, seine Geschichte,<br />

seine Melancholie.<br />

Eine Welt, die ihn schon in frühen<br />

Jahren ins Exil katapultiert,<br />

aus dem er nie wieder zurückkehren<br />

darf.<br />

Der Korridor ist schräg, die Fenster<br />

ebenfalls. Der Boden neigt<br />

sich. Es gibt keinen Halt für die<br />

Welt der Heimatlosen. Vertriebenen.<br />

Einsamen.<br />

Wir sind wenige Besucher. In den<br />

meisten Räumen bin ich allein.<br />

Wenn die schweren Türen sich<br />

hinter mir schließen, habe ich<br />

Angst.<br />

Aber es ist ein schönes Unbehagen,<br />

das mir der Architekt Liebes-<br />

Adriana Altaras, Regisseurin, Schauspielerin<br />

kind da zufügt. Denn es bringt<br />

mir den Menschen Nussbaum<br />

nahe, sehr nahe. Den Maler,<br />

Künstler, den Geliebten, den<br />

Ehemann. Und schließlich und<br />

immer wieder: den Juden.<br />

Der sein <strong>Osnabrück</strong> liebte. Seine<br />

Familie. Seine Synagoge sogar<br />

porträtierte. Ich stehe vor dem<br />

Bild, schaue in diese alte Welt,<br />

die mich selbst wiederum geradewegs<br />

anzuschauen scheint.<br />

Ich denke an Felix Nussbaum,<br />

der diese Stadt, dieses Land verlassen<br />

musste. Ins Exil ging.<br />

Dann in ein weiteres Exil, um<br />

am Ende in den allerletzten<br />

Kriegsmonaten in Auschwitz ermordet<br />

zu werden.<br />

Ich setze mich. Bin orientierungslos.<br />

Vor elf Jahren wurde in Berlin<br />

der Neubau des Jüdischen Muse-<br />

ums fertiggestellt. Liebeskind war<br />

der Architekt, das Gebäude genoss<br />

schon vor der Eröffnung großes<br />

Interesse. Es gab schon Führungen<br />

in der Baugrube, während<br />

der Bauarbeiten und nach<br />

der Fertigstellung, aber noch bevor<br />

es als Museum in Betrieb<br />

ging, wurde es einige Monate leer<br />

dem Publikum zur Ansicht geboten.<br />

Tausende von Menschen bestaunten<br />

das Bauwerk, und ich<br />

bekam die Erlaubnis, in dem leeren<br />

Museum <strong>Theater</strong> zu inszenieren.<br />

Ich hatte einen Raum gesucht,<br />

um einen <strong>Theater</strong>abend, basierend<br />

auf den großartigen Erzählungen<br />

von Isaak Bashevi Singer,<br />

aufführen zu können.<br />

Das Museum als <strong>Theater</strong>ort war<br />

mein Favorit, es grenzte an ein<br />

Wunder, dass es wahr wurde.<br />

In seinen Erzählungen beschreibt<br />

Singer die verlorene<br />

Welt des Shtetl, die Migranten<br />

in Amerika, das Leben im Exil<br />

generell. Er beschreibt es mit so<br />

viel Witz, so viel Liebe, dass<br />

man Mühe hat zu glauben, es<br />

sei eine verlorene Welt. Er beschreibt<br />

den Verlust der Heimat,<br />

der Identität, der Koffer und Regenschirme.<br />

Auch in Berlin ist der Liebeskind-Bau<br />

ein verwinkeltes, unruhiges<br />

Gebäude. Schon nach wenigen<br />

Probentagen klagten die<br />

Schauspieler über Orientierungslosigkeit,<br />

Verwirrung, Unruhe.<br />

Immer wieder gingen Kollegen<br />

verloren, die wir in den letzten<br />

Winkeln des Gebäudes nach langem<br />

Rufen wiederfanden.<br />

Nie wieder habe ich einen Spielort<br />

kennengelernt, der der inneren<br />

Befindlichkeit der Figuren so<br />

sehr entsprach.<br />

Die Aufführungen waren ein großer<br />

Erfolg, auch wenn wir öfters<br />

nach der Vorstellung mit dem<br />

Wachpersonal und deren Hunden<br />

nach einzelnen Zuschauern<br />

suchen mussten.<br />

Wenig später wurde das Museum<br />

eingeweiht. Es wurde voller und<br />

voller. Unendlich viele Exponate<br />

wurden zusammengetragen, um<br />

das Leben der Juden in den letzten<br />

5772 Jahren zu dokumentieren.<br />

Und obwohl es immer noch ein<br />

sehr interessantes Museum ist,<br />

war es für mich leer sehr viel<br />

schöner ... aber das ist eine andere<br />

Geschichte.<br />

In <strong>Osnabrück</strong> „wohnt“ nur Felix<br />

Nussbaum in dem Museum. Er<br />

hat viel Platz und die Leere tut<br />

gut. Der Zuschauer füllt sie problemlos<br />

mit seinen Gefühlen und<br />

Gedanken.<br />

Es nieselt, als ich aus dem Museum<br />

trete.<br />

Es war schön dort in dem Museum.<br />

Ich habe mich zu Hause gefühlt,<br />

aufgehoben. Beschwingt<br />

steige ich auf mein Rad. Verfahre<br />

mich sofort, um nach vielen Umwegen<br />

das <strong>Theater</strong> wiederzufinden.<br />

Aber: Umwege erhöhen die<br />

Ortskenntnis!<br />

Ich freue mich auf meine Proben.<br />

Auf Anatevka. Das kleine Örtchen<br />

in der Ukraine, in dem Tevje,<br />

der Milchmann, mit seiner<br />

Frau Golde und seinen fünf<br />

Töchtern lebt. Und all den Anderen,<br />

die auf die abenteuerlichste<br />

Weise versuchen, ein ganz normales<br />

Leben zu führen. Voller<br />

Humor und Musik. Die am Ende<br />

ins Exil werden gehen müssen.<br />

Aber davor werden sie in <strong>Osnabrück</strong><br />

haltmachen und erzählen,<br />

wie das Leben so ist.<br />

Mit fünf Töchtern, die nicht tun,<br />

was man von ihnen verlangt, einer<br />

Ehefrau, die grundsätzlich<br />

widerspricht, einem Pferd, das<br />

zur ungünstigsten Zeit, kurz<br />

vorm Schabbat, lahmt und einem<br />

Rabbiner, der immer einschläft,<br />

wenn es spannend wird!<br />

Eigentlich ist es in Anatevka ein<br />

bisschen so wie in <strong>Osnabrück</strong>,<br />

denke ich – und ich denke es nur<br />

und werde es keinem verraten.<br />

Adriana Altaras


Dienstag, 17. April 2012 3<br />

ANATEVKA<br />

Musical von Jerry Bock, Joseph Stein und Sheldon Harnick<br />

Dass seine Erinnerungen an<br />

Tevje, den Milchmann, einst als<br />

Musical die Bühnenwelt erobern<br />

würden, hätte sich der jüdische<br />

Schriftsteller Scholem<br />

Alejchem wohl niemals träumen<br />

lassen. Doch dann begegnete<br />

sein Roman einem in New<br />

York lebenden Jungen namens<br />

Joseph Stein, Sohn jüdisch-polnischer<br />

Emigranten, dessen Vater<br />

abends gerne aus den Geschichten<br />

um Tevje, dem gewitzten<br />

Milchmann und seinen<br />

zahlreichen Töchtern vorlas.<br />

Wie viele Emigrantenkinder in<br />

Amerika war Joseph Stein fasziniert<br />

von der ihm völlig fremden<br />

Welt der jüdischen Schtetl<br />

im zaristischen Russland zu Beginn<br />

des 20. Jahrhunderts.<br />

Später sollten Alejchems Geschichten<br />

dem Bühnenautor<br />

Stein sogar zum großen Durchbruch<br />

verhelfen. Gemeinsam<br />

mit dem Komponisten Jerry<br />

Bock und dem Lyriker Sheldon<br />

Harnick gelang es Stein, Alejchems<br />

russisch-jüdische Volksgeschichten<br />

als amerikanisches<br />

Musical auf die Bühne zu bringen.<br />

Die Uraufführung am<br />

Broadway im Jahr 1964 geriet<br />

zum Triumph, das Stück wurde<br />

mit sensationellen neun Tony<br />

Awards, den Oscars der Musicalbranche,<br />

ausgezeichnet und<br />

trat seinen Siegeszug um die<br />

ganze Welt an.<br />

Mit dem durch Anatevka führenden<br />

Geiger sowie dem amerikanischen<br />

Originaltitel des<br />

Musicals „Fiddler on the roof“<br />

(Der Fiedler auf dem Dach)<br />

spielten die Autoren übrigens<br />

auf den Maler Moishe Zakharovich<br />

Shagalov an, bekannter unter<br />

dem Namen Marc Chagall,<br />

der Weißrusse und orthodoxjüdischer<br />

Herkunft war. Wie<br />

Alejchem in seinen Erzählungen,<br />

so drückte Chagall in vielen<br />

seiner Bilder die Lebensart<br />

des jüdischen Volkes in den russischen<br />

Schtetln aus. Ein häufiges<br />

Bildmotiv ist hierbei der<br />

Fiedler auf dem Dach, dem sich<br />

die jüdische Redensart verdankt:<br />

„Das Leben ist wie ein<br />

Fiedler auf dem Dach: Man<br />

muss versuchen immer weiterzuspielen,<br />

ohne sich das Genick<br />

zu brechen.“ Eine Weisheit, die<br />

auch der Tevje des Musicalklassikers<br />

äußert.<br />

Adriana Altaras, Regisseurin und<br />

Anatevka (Eva Schneidereit, Astrid Kessler, Thomas Schneider und Magdalena Helmig)<br />

Schauspielerin mit jüdisch-kroatischen<br />

Wurzeln, wird Anatevka<br />

in <strong>Osnabrück</strong> auf die Bühne<br />

bringen. Im letzten Jahr stand sie<br />

selbst als Golde auf der Bühne<br />

des Hamburger St. Pauli-<strong>Theater</strong>s.<br />

12. MÄRZ AUF DER PROBEBÜHNE 1<br />

BEGINN DER SZENISCHEN<br />

PROBEN ZU ANATEVKA<br />

Adriana Altaras erklärt den mitwirkenden<br />

Ensemblemitgliedern<br />

aus Schauspiel und Musiktheater,<br />

auf welche Weise sie gemeinsam<br />

mit ihrem Team, bestehend<br />

aus der Kostümbildnerin Yashi<br />

Tabassomi und dem Bühnenbildner<br />

Martin Fischer, den Musicalklassiker<br />

Anatevka auf die<br />

Bühne bringen will. Gleich zu<br />

Beginn betonte sie energisch: „Ja,<br />

es gab den Holocaust, der über<br />

die Maßen schrecklich war. Das<br />

schwingt in Anatevka natürlich<br />

immer mit. Die Devise für dieses<br />

Stück muss also lauten: Immer<br />

dagegen anspielen, sonst gehen<br />

uns die anderen Facetten verloren!“<br />

Eine große Gefahr sieht<br />

Adriana Altaras darin, in Betroffenheit<br />

zu versinken: „Das Stück<br />

ist eine Geschichte über Vertreibung,<br />

aber auch eine großartige<br />

Komödie und ein Musical!“ Das<br />

Bühnenbild von Martin Fischer<br />

stellt eine Synagoge aus Holz dar,<br />

wie sie in den armen Schtetln<br />

Ostgaliziens gestanden haben<br />

könnte. Die Synagoge bildet den<br />

Rahmen, den abstrakten Grundbühnenraum<br />

der Inszenierung<br />

und zwar in dem Sinne, dass sie<br />

auch Innen- und Außenraum,<br />

also zum Beispiel Wirtshaus<br />

oder Dorfplatz sein kann. In <strong>Osnabrück</strong><br />

wird es also kein graues<br />

Bretter-Schtetl geben, wie man<br />

es sonst häufig in Anatevka-In-<br />

szenierungen antrifft. Die Wahl<br />

fiel auf den Synagogengrundraum,<br />

weil für Adriana Altaras<br />

die religiöse Tradition bzw. das<br />

Wegbrechen von Traditionen innerhalb<br />

der jüdischen Gemeinde<br />

von Anatevka das zentrale Thema<br />

des Stücks ist. Sie selbst bezeichnet<br />

sich als nicht religiös:<br />

„Ich esse Parmaschinken und,<br />

wie ihr seht, trage ich auch keinen<br />

Scheitel!“ [Anm.: Perücke,<br />

unter der streng gläubige Jüdinnen<br />

ihr Haar verbergen]. Aber<br />

im Stück gehe es nun mal um jüdische<br />

Tradition und der Kern<br />

derselben liege eben in der Synagoge:<br />

„Da passiert einfach alles!“<br />

Im Konzept Adriana Altaras‘<br />

spielt dementsprechend der<br />

Raum mit: „Wir halten uns an<br />

die Spielregeln: Frauen und<br />

Männer sitzen getrennt! Das löst<br />

sich natürlich in den privaten<br />

Familienszenen auf, aber auch<br />

ANATEVKA<br />

(Fiddler on the roof)<br />

Musical von Jerry Bock (Musik),<br />

Joseph Stein (Buch) und<br />

Sheldon Harnick (Songtexte)<br />

nach Sholem Alejchems Roman<br />

‚Tevje, der Milchmann‘<br />

PREMIERE: Samstag,<br />

28. April 2012,<br />

19.30 Uhr,<br />

<strong>Theater</strong> am<br />

Domhof<br />

MUSIKALISCHE LEITUNG:<br />

Till Drömann<br />

INSZENIERUNG:<br />

Adriana Altaras<br />

BÜHNE:<br />

Martin Fischer<br />

KOSTÜME:<br />

Yashi Tabassomi<br />

CHOREOGRAFIE:<br />

Dimas Casinha<br />

CHOREINSTUDIERUNG:<br />

Holger Krause<br />

DRAMATURGIE:<br />

Kathrin Liebhäuser<br />

MIT: Angelika Bartsch, Geor-<br />

giana Andrea Costache/<br />

Annika Wahlström,<br />

Magdalena Helmig,<br />

Heike Hollenberg,<br />

Astrid Kessler,<br />

Eva Schneidereit; Jan<br />

Friedrich Eggers, Klaus<br />

Fischer, Mark Hamman,<br />

Tadeusz Jedras, Stefan<br />

Kreimer, Mark Sampson,<br />

Thomas Schneider,<br />

Andreas Schön, Marcin<br />

Tlalka, Marco Vassalli,<br />

Daniel Wagner<br />

da können manchmal Dritte anwesend<br />

sein und etwas mitbekommen,<br />

wie das in den Dörfern<br />

damals eben so war.“ Auch auf<br />

den Figurinen, den farbigen Kostümentwürfen,<br />

die Yashi Tabassomi<br />

dem Ensemble zeigt, spielt<br />

Tradition unverkennbar eine<br />

große Rolle: Die Männer tragen<br />

Gebetsschal, Gebetsriemen, stets<br />

die Kopfbedeckung „Chippa“<br />

und natürlich die „Pajess“, die<br />

traditionellen Schläfenlocken.<br />

Insgesamt sind die Herren im<br />

ärmlichen Anatevka deutlich eleganter<br />

gekleidet als die Frauen in<br />

ihren (außer am Schabbat) sehr<br />

einfachen Kleidern.<br />

Bereits in der ersten Leseprobe<br />

springt der Funke des humoristisch-melancholischen<br />

Stücks<br />

sofort auf das Ensemble über.<br />

Inzwischen haben die letzten<br />

Probentage begonnen. Am 28.<br />

April wird sich der Vorhang zur<br />

Premiere von Anatevka endlich<br />

heben. Na denn: Mazeltow! (KL)


4 Dienstag, 17. April 2012<br />

YOU, NOT WHAT YOU DO …<br />

Uraufführung von Shannon Moreno und Farley Johansson<br />

Shannon Moreno und Farley Johansson im Tanzsaal (vor dem Spiegel rechts) bei den Proben zu You, not what you do …<br />

You, not what you do … heißt<br />

die Produktion, die die kanadischen<br />

Choreografen Shannon<br />

Moreno und Farley Johansson<br />

für dance@emma entwerfen.<br />

Farley Johansson berichtet über<br />

die Arbeitsweise des Choreografenduos<br />

und die bevorstehende<br />

Uraufführung You, not what<br />

you do … am 5. Mai 2012 im<br />

emma-theater.<br />

Shannon und ich haben beide<br />

eine klassische Tanzausbildung,<br />

die natürlich den Hintergrund<br />

unserer Choreografien bildet. Irgendwann<br />

waren wir mit unserer<br />

Arbeit als Tänzer und Choreografen<br />

an einem Punkt angelangt,<br />

an dem wir neue, frische<br />

Einflüsse und Praxisanleitung<br />

brauchten. Wir wandten uns an<br />

den Choreografen Peter Bringham,<br />

der im zeitgenössischen<br />

Tanzstil „Contact Improvisation“<br />

als führend gilt. Durch<br />

„Contact“ können Körper mit<br />

unglaublicher Leichtigkeit zusammenarbeiten.<br />

Die Technik erlaubt uns Kontraste<br />

zur inneren Mechanik des<br />

Körpers zu kreieren, ohne negative<br />

Auswirkungen auf die Tänzer<br />

oder körperliche Überlastung<br />

zu riskieren. Wir trainierten intensiv<br />

mit Peter Bringham und<br />

begannen diesen Stil als choreografisches<br />

Werkzeug zu nutzen.<br />

Der Arbeitsprozess unseres Stückes<br />

ist offen und gemeinschaftlich.<br />

Wir beginnen damit, Bewegungen<br />

aus unseren eigenen<br />

Körpern zu bilden, die wir anschließend<br />

an die Tänzer weitergeben.<br />

Wir nutzen dieses Vorgehen<br />

als Plattform, damit die<br />

Tänzer unsere Arbeit und unsere<br />

Art, sich zu bewegen, kennenlernen.<br />

Gleichzeitig beobachten<br />

wir, wie sie auf diese Arbeitsweise<br />

eingehen. Im nächsten Schritt<br />

– wenn wir gemeinsam ein Vokabular<br />

festgelegt haben – geben<br />

wir den Tänzern die Aufgabe,<br />

unser Material zu modifizieren<br />

und neu zu interpretieren. Wir<br />

sehen, wie sie die Bewegung ver-<br />

körpern und setzen dieses Zwischenergebnis<br />

an einer anderen<br />

Stelle ein. Daraufhin bilden wir<br />

die Bewegungen weiter aus. Bei<br />

You, not what you do... holten<br />

wir schon früh unsere Dramaturgin<br />

Ruth McIntosh aus Vancouver<br />

(Kanada), dazu. Wir geben<br />

Ruth die Möglichkeit, die<br />

Arbeit der Tänzer in Bereiche<br />

und Richtungen zu erweitern,<br />

die sie normalerweise nicht integrieren.<br />

Ruth ermuntert die<br />

Tänzer die „comfort zones“ zu<br />

verlassen, Charaktere zu kreieren<br />

und äußere Gegebenheiten<br />

zu erforschen. So können sie –<br />

losgelöst von ihrer eigenen tänzerischen<br />

Mentalität – ihre tänzerische<br />

Sprache entwickeln.<br />

Danach haben wir als Choreografen<br />

die Möglichkeit, die entstandenen<br />

Charaktere zu betrachten<br />

und weiterzuführen.<br />

Diese Arbeitsweise eröffnet eine<br />

Vielfalt an Ausdruck und Bewegungsvokabular,<br />

das wir alleine<br />

nicht entdecken könnten.<br />

Bei You, not what you do … arbeiten<br />

wir außerdem mit dem<br />

Posaunisten des <strong>Osnabrück</strong>er<br />

YOU, NOT WHAT YOU DO …<br />

Uraufführung von Shannon Moreno und Farley Johansson<br />

PREMIERE: Samstag, 5. Mai 2012, emma-theater<br />

CHOREOGRAFIE: Shannon Moreno und Farley Johansson<br />

MUSIK: Martin Räpple<br />

BÜHNE/KOSTÜME: Farley Johansson<br />

GASTDRAMATURGIE: Ruth McIntosh<br />

MIT: Chris Bauer, Mallika Baumann,<br />

Léa Dubois, Francesca Imoda;<br />

Tommaso Balbo, Gustavo Gomes,<br />

Jesse Hanse, Konstantinos Kranidiotis,<br />

Kyle Patrick, Erik Spruijt<br />

Symphonieorchesters Martin<br />

Räpple zusammen. Martin lernten<br />

wir bereits in der Spielzeit<br />

2009/10 in <strong>Osnabrück</strong> kennen<br />

und wurden Freunde. Martin begleitet<br />

unsere Probenzeit im Studio,<br />

beobachtet die Entwicklung<br />

unserer Arbeit und bringt seine<br />

Ideen ein. Es ist fantastisch, mit<br />

einem so motivierten und kreativen<br />

Künstler zu arbeiten.<br />

Eine wesentliche Inspirationsquelle<br />

ist für uns der amerikanische<br />

Film „One Flew Over the<br />

Cuckoo’s Nest“ (von Milos Forman,<br />

1975), der auf der 1962 erschienenen<br />

Novelle von Ken Kesey<br />

basiert. Wir waren tief beeindruckt<br />

von den dargestellten<br />

Charakteren, die gebrochen und<br />

doch zugleich in sich ganz waren.<br />

Wir fragten uns neugierig, wie<br />

diese unterschiedlichen Persönlichkeiten<br />

reagieren würden, sollte<br />

sich die Struktur ihres Daseins<br />

um sie herum entflechten. Wie<br />

halten sie sich aufrecht? Wie verändern<br />

sie ihr Verhalten?


Dienstag, 17. April 2012 5<br />

„ICH GLAUBE STARK AN DIE TRAGIK IM HUMOR“<br />

Schauspielerin Monika Vivell über ihren Werdegang und ihre ersten Erfahrungen in <strong>Osnabrück</strong><br />

Die Schauspielerin Monika Vivell ist seit Beginn der Spielzeit 2011/12<br />

Ensemblemitglied am <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong>. Im Gespräch mit Lisanne<br />

Visser erzählt sie von ihren Eindrücken.<br />

Wie kam es dazu, dass Sie<br />

sich für die Schauspielerei<br />

entschieden haben? Gab es<br />

alternative Berufsideen?<br />

Monika Vivell: Ich komme aus<br />

einer kleinen Stadt, Landsberg<br />

am Lech. Dort gibt es eine Laienspielgruppe,<br />

die mein Opa<br />

mitbegründet und mein Vater<br />

lange Zeit geleitet hat. Oft habe<br />

ich ihn zu Proben begleitet und<br />

dann auch mitgespielt. Außerdem<br />

bin ich mit meinen Eltern<br />

viel ins <strong>Theater</strong> in München gegangen.<br />

Das war schon eine<br />

echt gute Sache, das mochte ich<br />

sehr. Dann habe ich Abi gemacht<br />

und mich an drei Schauspielschulen<br />

beworben, allerdings<br />

wurde ich nicht angenommen.<br />

Ich fing daraufhin an,<br />

in der Filmproduktion zu arbeiten.<br />

Drei Jahre lang habe ich das<br />

gemacht. Danach wollte ich etwas<br />

in Richtung Film, Produktionsleitung,Kulturmanagement<br />

studieren. Eigentlich war<br />

ich beinahe zu alt für die Schauspielschule,<br />

dennoch bewarb<br />

ich mich erneut. Einen Versuch<br />

wollte ich wagen, dann wurde<br />

ich angenommen.<br />

Und zwar an der Hochschule<br />

für Schauspielkunst<br />

„Ernst Busch“ in<br />

Berlin, richtig?<br />

Wenn man sich überlegt,<br />

Schauspiel zu studieren, bewirbt<br />

man sich normalerweise<br />

an allen staatlichen Schulen.<br />

Das habe ich nicht gemacht. Ich<br />

wollte nach München, weil ich<br />

nicht weit weg wohnte. Dort<br />

haben sie mich nicht genommen,<br />

anders in Salzburg und an<br />

der Ernst Busch. Ich hätte nie<br />

mit einer Zusage gerechnet, weder<br />

in Salzburg noch in Berlin.<br />

Die schauspielerische Ausbildung<br />

ist sehr intensiv, man hat<br />

viel Druck; aber das ist überall<br />

so. Was ich toll fand war, dass<br />

ich im Szenenstudium die Gelegenheit<br />

hatte, mit Schauspielern<br />

zu arbeiten, die im Beruf stehen,<br />

die wirklich am Deutschen<br />

<strong>Theater</strong> oder der Schaubühne<br />

engagiert waren.<br />

Nach dem Studium waren<br />

Sie in Konstanz und sind<br />

nun seit einem halben<br />

Jahr festes Ensemblemit-<br />

glied am <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Wie war der Start?<br />

Was ins Auge fällt, ist das Spieltriebe-Festival,<br />

mit dem wir alle<br />

hier gestartet sind. Das kannte<br />

ich vorher in dieser Form nicht:<br />

ein riesiges Festival, das das<br />

<strong>Theater</strong> in die Stadt bringt, bei<br />

dem das <strong>Theater</strong> und die Stadt<br />

sich gegenseitig feiern. Das war<br />

superanstrengend, aber für einen<br />

Start auch ganz großartig,<br />

weil es sehr intensiv war.<br />

Ihre letzte große Premiere<br />

in <strong>Osnabrück</strong> war Das letzte<br />

Feuer von Dea Loher.<br />

Regie führte Annette Pullen.<br />

Wie ist die Arbeit mit<br />

ihr?<br />

Annette ist eine tolle Regisseurin,<br />

weil sie nah an den Leuten<br />

ist und sehr fein arbeitet. Sie hat<br />

das Hauptaugenmerk darauf<br />

gelegt, sich gemeinsam mit uns<br />

allen auf eine Suche zu begeben.<br />

Ich denke, sie wusste schon, wo<br />

sie am Ende hinwollte, doch<br />

den Weg wollten und mussten<br />

wir zusammen finden. Für mich<br />

fühlt sich der Abend auf der<br />

Bühne in vielen Teilen unkompliziert<br />

und humorvoll an.<br />

Beim Spielen ist es toll zu sehen,<br />

dass eine so virtuose Leichtigkeit<br />

entstanden ist.<br />

Sie spielen die Figur der<br />

Susanne, die ihren Sohn<br />

durch einen Autounfall<br />

Monika Vivell in Das letzte Feuer.<br />

Monika Vivell in Ein bisschen Frieden.<br />

verloren hat. Wie nähert<br />

man sich einer dramatischen<br />

Figur wie ihr?<br />

Mit Susanne habe ich lange gekämpft.<br />

Ich wollte nicht, dass<br />

sie eine Figur ist, die tragisch in<br />

der Ecke hängt. Ich wollte aber<br />

auch nicht, dass sie die Realität<br />

für das, was ihr passiert ist, verliert.<br />

Ich hoffe, dass sie eine Figur<br />

ist, die sich und der Umgebung<br />

viel abverlangt. Sie hält ihre<br />

Ehe nicht mehr aus. Da trifft<br />

sie Raabe: Er hat den Krieg erlebt,<br />

der für ihn aber anscheinend<br />

nicht so schlimm war, wie<br />

den Tod von Susannes Kind<br />

mitzuerleben - sonst hätte er<br />

sich nicht die Nägel weggeraspelt<br />

und ich glaube in diesem<br />

Verhalten liegt eine Menge<br />

Hoffnung für sie. So entsteht eine<br />

Flucht hin zu jemandem, der<br />

im Moment des Todes dabei<br />

war, der den Schmerz versteht.<br />

Gleichzeitig wird es eine Flucht<br />

vor dem Tod, obwohl sie gerade<br />

zu der Person flüchtet, die sie<br />

mit dem Schmerz verbindet.<br />

Gerade deswegen ist die Beziehung<br />

der beiden zum Scheitern<br />

verurteilt. Das tote Kind, das er<br />

beim Sterben gesehen hat und<br />

für dessen Tod sie sich die<br />

Schuld gibt, steht zwischen ihnen.<br />

Außerdem sind Sie zurzeit<br />

in dem Songdrama Ein<br />

bisschen Frieden zu sehen,<br />

das gerade seine Wiederaufnahmen-Premiere<br />

feierte. Was zeichnet den<br />

Abend aus?<br />

Ein bisschen Frieden ist ein<br />

sehr unterhaltsamer Abend,<br />

der mit viel Humor gespickt<br />

ist. Allerdings braucht es auch<br />

einen Konflikt – ohne Not<br />

würde ein <strong>Theater</strong>stück nicht<br />

funktionieren. So bewegt sich<br />

Friederike, meine Rolle, zwischen<br />

innerer Stärke und Verletzlichkeit.<br />

Es ist nicht das erste Mal,<br />

dass Sie mit Musik arbeiten<br />

– wie empfinden Sie<br />

die Gesangsarbeit? Haben<br />

Sie Spaß?<br />

Ich singe für mein Leben gerne!<br />

Aber ich habe es nicht gelernt<br />

und als ich das erste Mal singen<br />

musste, war meine Unsicherheit<br />

groß. Inzwischen hat sich das<br />

gebessert, trotzdem bin ich bei<br />

Gesangsproduktionen auf eine<br />

andere Art nervös (aber auch<br />

nicht nervöser) als bei Schauspielproduktionen.<br />

Wenn man<br />

sich verspricht, kann man sich<br />

korrigieren, wenn man einen<br />

Ton verfehlt, hat man ihn verfehlt.<br />

Eine Qualität des Abends<br />

ist die Chorarbeit, fast jeder<br />

Song hat einen Chor, mit dem<br />

sehr genau gearbeitet wurde.<br />

Wenn man zuhört, gehen Welten<br />

auf. Ich glaube, dass Musik<br />

die Menschen woanders abholt,<br />

als es Sprache tut.<br />

Eine abschließende Frage:<br />

Was mögen Sie lieber?<br />

Tragödie oder Komödie?<br />

Ich liebe Komödien. Komödienproben<br />

sind anfangs lustig,<br />

sie werden im weiteren Verlauf<br />

aber sehr hart. Bei der Premiere<br />

wird klar, ob es funktioniert, ob<br />

die Leute lachen. Mir machen<br />

Komödien echt Spaß, ich könnte<br />

das aber nicht immer machen.<br />

Das ist das Tolle an unserem<br />

Beruf, dass wir mal Komisches,<br />

mal Tragisches behandeln.<br />

Ich glaube stark an die<br />

Tragik im Humor. Ich denke,<br />

ohne den Gegenpart funktioniert<br />

weder die Tragik noch der<br />

Humor. (LV)<br />

Willkommen<br />

bei Thalia, dem<br />

faszinierenden Ort<br />

voller Geschichten,<br />

Abenteuer und<br />

Ideen.<br />

Thalia-Buchhaus<br />

Große Str. 63-64<br />

49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Tel. 0541 34963-0<br />

thalia.osnabrueck@thalia.de


6<br />

Seit 1966<br />

RUDOLF<br />

WENZEL<br />

Heizungsbau<br />

Sanitäre Installation<br />

Erneuerbare Energien<br />

Meller Str.195 ·49084 <strong>Osnabrück</strong> ·Tel. (05 41) 58 64 64<br />

MALERARBEITEN · GLASARBEITEN · VERLEGEARBEITEN<br />

Eschenweg 9·49088 <strong>Osnabrück</strong><br />

Telefon 05 41/1 75 55 ·Fax 05 41/18 66 94<br />

Unsere Region<br />

schläft nicht<br />

MALERMEISTER<br />

Der NachtBus für hellwache Nachthelden.<br />

• Attraktiv, flexibel und aktiv für Sie unterwegs<br />

• Viele ausgeschlafene Aktionen zu besonderen Anlässen<br />

• Spannender und informativer Internet-Auftritt:<br />

www.nachtbus.com<br />

Wir sehen uns.<br />

Sicher im NachtBus. INFO-LINE: 05 41/2002-2211<br />

Das perfekte<br />

Anzeigen-Umfeld<br />

Im redaktionellen Umfeld<br />

unserer Sonderseiten bekommt Ihre Anzeige<br />

das besondere Gewicht.<br />

April<br />

SPIELPLAN<br />

April / Mai<br />

Di | 17.04.2012 | 19.30-21.15 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

DAS LETZTE FEUER<br />

von Dea Loher, Di 1/Di 1 Schauspiel und f. V., PK F;<br />

19 Uhr Einführung, Oberes Foyer<br />

19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />

DER GEIZIGE<br />

Familiengemälde v. PeterLicht n. Molière, f. V., PK eB<br />

Mi | 18.04.2012 | 11.30-12.20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

ALCINA<br />

Oper von Georg Friedrich Händel, für alle ab 8 Jahren,<br />

Kooperationsprojekt mit der Hochschule für<br />

Musik, <strong>Theater</strong> und Medien Hannover, f. V., PK eE<br />

19.30-22.10 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

LEBEN DES GALILEI<br />

von Bertolt Brecht, f. V., PK E<br />

Do | 19.04.2012 | 19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />

DER GEIZIGE<br />

Familiengemälde v. PeterLicht n. Molière, f. V., PK eB<br />

Fr | 20.04.2012 | 19.30-20.45 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

VOICE OVER (UA)<br />

Tanzproduktion v. N. Linning, TuM 1+2 und f. V., PK C<br />

19.30-21.20 Uhr | emma-theater<br />

FEGEFEUER (DSE)<br />

von Sofi Oksanen, f. V., PK eB<br />

Sa | 21.04.2012 | 11.45 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

ÖFFENTLICHE PROBE zur Premiere von ANATEVKA<br />

Musical von Jerry Bock, Eintritt frei<br />

15 Uhr | Filmpassage Kinosaal 2<br />

PREMIERE TSCHICK<br />

v. Wolfgang Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />

19.30-22.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

AIDA<br />

Oper von Giuseppe Verdi, CDU-Spezial/VB<br />

weiß/Wo 2 und f. V., PK M<br />

19.30-21.15 Uhr | emma-theater<br />

APROPOSKALYPSE (UA)<br />

von Ekat Cordes, f. V., PK eA<br />

So | 22.04.2012 | 11.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

EINFÜHRUNGSMATINEE zur Premiere von ANATEVKA<br />

Musical von Jerry Bock, Eintritt frei<br />

15.30-16.10 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

CLASSIC CON BRIO MUSIKFESTIVAL: PANTALON UND CO-<br />

LUMBINE f. V., 14 ¤ /7 ¤<br />

19.30-20.45 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

EIN BISSCHEN FRIEDEN (UA)<br />

Songdrama von Dominik Stosik, VB EAN 1/VB<br />

EAN 2/VB SPD/VB Schauspiel und f. V., PK E<br />

19.30-20.55 Uhr | emma-theater<br />

EINE STILLE FÜR FRAU SCHIRAKESCH (UA)<br />

von Theresia Walser, f. V., PK eA<br />

Di | 24.04.2012 | 11.30-12.30 Uhr +18.30-19.30 Uhr |<br />

<strong>Theater</strong> am Domhof<br />

DER CHRONIST DER WINDE<br />

von Henning Mankell, für alle ab 10 Jahren;<br />

geschlossene Vorstellung (nur die 2. Vorstellung!)<br />

19.30-22.10 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

LEBEN DES GALILEI<br />

von Bertolt Brecht, Di 1 A/VB orange und f. V., PK E<br />

Mi | 25.04.2012 | 9.30 + 11.30 Uhr | Filmpassage Saal 2<br />

TSCHICK<br />

v. W. Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />

11.30-12.20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

ALCINA<br />

Oper von Georg Friedrich Händel, für alle ab 8 Jahren,<br />

Kooperationsprojekt mit der Hochschule für<br />

Musik, <strong>Theater</strong> und Medien Hannover, f. V., PK eE<br />

Do | 26.04.2012 | 9.30 + 11.30 Uhr | Filmpassage Saal 2<br />

TSCHICK<br />

von W. Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />

11.30-12.20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

ALCINA<br />

Oper von Georg Friedrich Händel, für alle ab 8 Jahren,<br />

Kooperationsprojekt mit der Hochschule für<br />

Musik, <strong>Theater</strong> und Medien Hannover, f. V.PK eE<br />

19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />

DER GEIZIGE<br />

Familiengemälde von PeterLicht nach Molière, VB<br />

Alt. 2 und f. V., PK eB<br />

20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof/Oberes Foyer<br />

DER SOUNDTRACK MEINES LEBENS<br />

mit M. Hering und G. Bergorulko, Eintritt frei<br />

Fr | 27.04.2012 | 9.30 + 11.30 Uhr | Filmpassage Saal 2<br />

TSCHICK<br />

von W. Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />

19.30-21.15 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

DAS LETZTE FEUER<br />

von Dea Loher, VB blau und f. V., PK E;<br />

19 Uhr Einführung, Oberes Foyer<br />

Sa | 28.04.2012 | 19.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

PREMIERE ANATEVKA<br />

Musical von Jerry Bock, Pr 1/Pr 3 und f. V., PK M<br />

19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />

DER GEIZIGE<br />

Familiengemälde v. PeterLicht n. Molière, f. V., PK eA<br />

So | 29.04.2012 | 15-16.15 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

EIN BISSCHEN FRIEDEN (UA)<br />

Songdrama von Dominik Stosik, VB EAN1/VB<br />

EAN2/VB SPD/VB Schauspiel und f. V., PK E<br />

Mai<br />

Mi | 02.05.2012 | 19.30-22.10 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

LEBEN DES GALILEI<br />

von Bertolt Brecht, Mi 1/Ssp Mi 1 und f. V., PK E<br />

19.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof, Oberes Foyer<br />

VERWIRRSPIELE UM DIE IDENTITÄT<br />

Kooperation mit Gay in May, mit Nurkan Erpulat<br />

Aida<br />

und Annette Pullen, Eintritt frei<br />

Do | 03.05.2012 | 19.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

ANATEVKA<br />

Musical von Jerry Bock, Do 1/VB rot und f. V., PK A<br />

Fr | 04.05.2012 | 19.30-21.15 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

DAS LETZTE FEUER<br />

v. Dea Loher, Fr 2/VB grün + DGB und f. V., PK E;<br />

19 Uhr Einführung, Oberes Foyer<br />

19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />

DER GEIZIGE<br />

Familiengemälde von PeterLicht nach Molière,<br />

GEW und f. V., PK eA<br />

Sa | 05.05.2012 | 19.30 Uhr | emma-theater<br />

Alcina<br />

PREMIERE YOU, NOT WHAT YOU DO . . . (UA)<br />

Tanzstück von Shannon Moreno und Farley Johansson,<br />

f. V., PK eB<br />

19.30-21 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof | Zum letzten Mal<br />

SIMPLICIUS SIMPLICISSIMUS<br />

Oper von K. A. Hartmann, Ju 1/Ju 3 und f. V., PK A;<br />

19 Uhr Einführung, Oberes Foyer<br />

So | 06.05.2012 | 11 Uhr | <strong>Osnabrück</strong>halle<br />

8. SINFONIEKONZERT<br />

Konzert Ju/Konzert So/Konzert So plus/VB Konzert<br />

1 und f. V., PK S1<br />

10.45 Uhr Einführung, Europasaal<br />

10.15 Uhr Präsentation im Rahmen von MOVING<br />

THEATRE z. Thema „Aus viel mach eins: Rhapsodie“<br />

11.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

EINFÜHRUNGSMATINEE zur Premiere DREI SCHWESTERN<br />

Drama von Anton Tschechow<br />

15 Uhr | Altstadt<br />

KUCK MAL! 7. OSNABRÜCKER KINDERTHEATERFEST<br />

mit dem OSKAR-Ensemble, f. V., 5 ¤ VVK/6,50 ¤<br />

19.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

2000PLUS<br />

Monologe von aktuellen Autoren, Gastspiel der<br />

Hochschule <strong>Osnabrück</strong>, f. V., 10 ¤ /5 ¤<br />

19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />

DER GEIZIGE<br />

Familiengemälde von PeterLicht nach Molière, VB<br />

EAN 2 und f. V., PK eA<br />

Mo | 07.05.2012 | 9.30 + 11.30 Uhr | Filmpassage<br />

TSCHICK<br />

von W. Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />

18 Uhr | emma-theater<br />

THEATERFORUM – Stammtisch zu aktuellen Inszenierungen<br />

Eintritt frei, Anmeldung unter 0541/7600168<br />

20 Uhr | <strong>Osnabrück</strong>halle<br />

8. SINFONIEKONZERT<br />

TuK/VB gelb plus/Konzert Mo und f. V., PK S1;<br />

19.15 Uhr Einführung, Presseraum<br />

Di | 08.05.2012 | 19.30-20.45 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

EIN BISSCHEN FRIEDEN (UA)<br />

Songdrama von Dominik Stosik, Di 2/Ssp Di 2 und<br />

f. V., PK F<br />

19.30 Uhr | emma-theater<br />

YOU, NOT WHAT YOU DO . . . (UA)<br />

Tanzstück von Shannon Moreno und Farley Johansson,<br />

VB Tanz und f. V., PK eC<br />

Mi | 09.05.2012 | 11.30-12.20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

ALCINA<br />

Oper von Georg Friedrich Händel, für alle ab 8 Jahren,<br />

Kooperationsprojekt mit der Hochschule für<br />

Musik, <strong>Theater</strong> und Medien Hannover, f. V., PK eE<br />

19.30-20.45 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

VOICE OVER (UA)<br />

Tanzproduktion von Nanine Linning, Mi 2/VB Alt.<br />

1 und f. V., PK D<br />

Do | 10.05.2012 | 11.30-12.20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

ALCINA<br />

Oper von Georg Friedrich Händel, für alle ab 8 Jahren,<br />

Kooperationsprojekt mit der Hochschule für<br />

Musik, <strong>Theater</strong> und Medien Hannover, f. V., PK eE<br />

Fr | 11.05.2012 | 11.30-12.20 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

ALCINA<br />

Oper von Georg Friedrich Händel, für alle ab 8 Jahren,<br />

Kooperationsprojekt mit der Hochschule für<br />

Musik, <strong>Theater</strong> und Medien Hannover, f. V., PK eE<br />

19.30-21.15 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

DAS LETZTE FEUER<br />

von Dea Loher, Freitag 1/Giro-Live und f. V., PK E;<br />

19 Uhr Einführung, Oberes Foyer<br />

Sa | 12.05.2012 | 19.30-21.45 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

REQUIEM (UA)<br />

Tanzproduktion von Nanine Linning, f. V., PK C<br />

So | 13.05.2012 | 19.30-22.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

AIDA<br />

Oper von Giuseppe Verdi, f. V., PK M<br />

19.30-21.15 Uhr | emma-theater | Zum letzten Mal<br />

APROPOSKALYPSE (UA)<br />

von Ekat Cordes, VB SPD f. V., PK eA<br />

Mo | 14.05.2012 | 9.30 + 11.30 Uhr | Filmpassage Saal 2<br />

TSCHICK<br />

von W. Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />

Di | 15.05.2012 | 9.30 + 11.30 Uhr | Filmpassage Saal 2<br />

TSCHICK<br />

von W. Herrndorf, für alle ab 14 Jahren, f. V., PK eE<br />

19.30-22.30 Uhr | <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

AIDA<br />

Oper von Giuseppe Verdi, Di 1 und f. V., PK A<br />

19.30-21.30 Uhr | emma-theater<br />

DER GEIZIGE<br />

Familiengemälde von PeterLicht nach Molière, VB<br />

Ssp und f. V., PK eB<br />

Der Geizige<br />

Brillen und Hörgeräte Mondorf<br />

lädt Sie ein zum<br />

3.<br />

HÖRFORUM<br />

3. OSNABRÜCK HÖRFORUM<br />

www.hoerforum-osnabrueck.de<br />

OSNABRÜCK<br />

21.04.2012<br />

21.04.2012<br />

9.30 –16.30 Uhr<br />

9.30 –16.30 Uhr<br />

im Foyer des<br />

im Foyer des<br />

Stadttheaters <strong>Osnabrück</strong><br />

Stadttheaters <strong>Osnabrück</strong><br />

Domhof 10/11<br />

www.hoerforum-osnabrueck.de<br />

21<br />

Domhof<br />

04<br />

10/11<br />

2012<br />

VORTRÄGE ·HÖRTESTE<br />

ÖFFENTL. THEATERPROBE<br />

INFORMATIONSSTÄNDE<br />

EXPERTENFORUM<br />

Thema in diesem Jahr:<br />

„Hören –Verstehen –Mitreden“:<br />

Mit modernsten Hörgeräten mehr<br />

hören und besser verstehen –<br />

auch im <strong>Theater</strong>.<br />

–Kostenfreier Eintritt –<br />

Bei Rückfragen und für Sitzplatzwünsche<br />

wenden Sie sich bitte an:<br />

BRILLEN ·CONTACTLINSEN ·HÖRGERÄTE<br />

Inhaber: Joachim Nowak<br />

Johannisstr. 96 ·49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Tel. 0541-22034<br />

www.mondorf-osnabrueck.de<br />

www.facebook.com/mondorf.osnabrueck<br />

7


8 Dienstag, 17. April 2012<br />

ZENTRALES GEDENKKONZERT<br />

IN WOLGOGRAD<br />

Mit dem <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchester<br />

Freuen sich auf das Konzert in Wolgograd (von links): Oberbürgermeister Boris Pistorius, Christian<br />

Heinecke (Orchestervorstand des <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchesters), Intendant Ralf Waldschmidt,<br />

Rita Maria Rzyski (Vorstand für Kultur) und Andreas Hotz (designierter Generalmusikdirektor).<br />

Als erstes deutsches Orchester<br />

nach dem Krieg wird das <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Symphonieorchester<br />

ein Konzert in Wolgograd, dem<br />

ehemaligen Stalingrad, geben.<br />

Hintergrund ist der 70. Jahrestag<br />

des Endes der Schlacht um<br />

Stalingrad im kommenden Jahr.<br />

Im Juni 2013 ist ein Gegenbesuch<br />

des Orchesters Wolgograd<br />

in <strong>Osnabrück</strong> vorgesehen.<br />

Gemeinsam mit dem Philharmonischen<br />

Orchester Wolgograd<br />

wird das <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Symphonieorchester am 3. Februar<br />

2013 das zentrale Gedenkkonzert<br />

in der Philharmonie<br />

Wolgograd spielen. Im Mittel-<br />

punkt des Konzertes steht die 9.<br />

Sinfonie von Ludwig van Beethoven,<br />

die beide Orchester gemeinsam<br />

aufführen werden.<br />

Zusätzlich sind zwei weitere<br />

Konzerte in der evangelischen<br />

Kirche von Sarepta im Süden<br />

von Wolgograd sowie in der<br />

Philharmonie von Wolgograd<br />

geplant. Solistin im letztgenannten<br />

Konzert wird die renommierte<br />

Bratschistin Tabea<br />

Zimmermann sein.<br />

Die Konzertreise wird in Zusammenarbeit<br />

mit dem Goethe<br />

Institut durchgeführt. Innerhalb<br />

des Deutschlandjahres 2012/<br />

2013 in Russland unter dem<br />

Der Orchestervorstand des <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchesters in<br />

Wolgograd: Christian Heinecke (links) und Christof Lehan<br />

Motto „Deutschland und Russland:<br />

gemeinsam die Zukunft<br />

gestalten“ eröffnet das Konzert<br />

das Programm des Goethe Instituts<br />

in Wolgograd. Initiiert<br />

wurde das Projekt durch den<br />

Orchestervorstand des <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Symphonieorchesters,<br />

Christian Heinecke.<br />

ZEITZEUGEN GESUCHT!<br />

Der freischaffende Regisseur<br />

Günter Wallbrecht plant derzeit<br />

ein Filmprojekt über die Reise<br />

des <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchesters<br />

nach Wolgograd. Dokumentiert<br />

werden soll nicht<br />

nur das gemeinsame Konzert<br />

beider Orchester, sondern insbesondere<br />

auch die inhaltliche<br />

Vorbereitung der <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Musikerinnen und Musiker auf<br />

das Konzert. Zu diesem Zweck<br />

sucht der Regisseur gemeinsam<br />

mit dem Orchestervorstand<br />

Menschen, die von Stalingrad<br />

berichten können. Von Interesse<br />

sind sowohl Zeitzeugenberichte<br />

als auch Schilderungen<br />

von Angehörigen und Nachfahren.<br />

Diesbezügliche Ansprechpartner<br />

sind Herbert Hähnel,<br />

Künstlerisches Betriebsbüro,<br />

Telefon 0541/7600121 oder<br />

Christian Heinecke, Orchestervorstand,<br />

heinecke@theater.<br />

osnabrueck.de.<br />

DEM VERGESSEN<br />

ENTRISSEN<br />

Dea Lohers Roman Bugatti taucht auf<br />

Am 24. März feierte Dea Lohers<br />

wohl erfolgreichstes und vielfach<br />

prämiertes Stück Das letzte<br />

Feuer in der Inszenierung von<br />

Annette Pullen im <strong>Theater</strong> am<br />

Domhof Premiere. Erfolgreich<br />

ist Loher mittlerweile aber auch<br />

auf einem anderen literarischen<br />

Feld: Fast pünktlich zur Premiere<br />

erschien ihr Romandebüt<br />

„Bugatti taucht auf“. Der Spiegel<br />

schrieb von einem „bis zur<br />

letzten Seite spannend erzählten<br />

Roman“ und lobte den „behutsam<br />

eindringlichen Erzählton<br />

Lohers“. In der Süddeutschen<br />

Zeitung war die Rede von „Dea<br />

Loher als einer begnadeten Erzählerin<br />

mit großer Lust an exzentrischen<br />

Charakteren“.<br />

„Bugatti taucht auf“ erzählt von<br />

einem brutalen Verbrechen:<br />

Der 22-jährige Luca wird während<br />

der Tessiner Fastnacht in<br />

Locarno von drei Jugendlichen<br />

zu Tode geprügelt – ein Mord,<br />

begangen ohne Vorsatz und<br />

Plan, aus bloßer Willkür. Und<br />

gerade diese Willkür und Zufälligkeit<br />

des Verbrechens ist es,<br />

die bei den Angehörigen und<br />

Freunden Lucas ein Gefühl der<br />

Hilflosigkeit und Ohnmacht<br />

hinterlässt, dem sich Jordi, der<br />

Protagonist des Romans, als enger<br />

Freund der Familie, entgegenstellt,<br />

indem er einen Plan<br />

schmiedet und sich zur Tat entschließt.<br />

Er will einen seit 70<br />

Jahren auf dem Grund des Lago<br />

Maggiore liegenden, sagenumwobenen<br />

Bugatti bergen, der<br />

dem jungen Luca stets als Ziel<br />

für Tauchgänge diente. Jordi<br />

hofft, auf diese Weise Luca ein<br />

Das letzte Feuer<br />

Dea Loher, Autorin<br />

Denkmal setzen und die entsetzliche<br />

Tat dem Vergessen<br />

entreißen zu können.<br />

Dem Vergessen entreißen, das<br />

sei, so Loher in ihrer Rede anlässlich<br />

der Verleihung des<br />

Brecht-Preises, nicht nur einer<br />

der Hauptantriebe ihres Schreibens,<br />

sondern auch Impuls und<br />

Handlungsmotiv vieler ihrer Figuren.<br />

Dass Lohers Roman akribisch<br />

recherchierte Fakten zugrunde<br />

liegen, unterstreicht ihr<br />

Anliegen auf fast schon beklemmende<br />

Weise. Insofern ist „Bugatti<br />

taucht auf“ mehr als nur<br />

ein unbedingt lesenswerter Roman:<br />

Er ist ein literarisches<br />

Denkmal, gewidmet Damiano<br />

Tamagni, der in der Nacht vom<br />

1. auf den 2. Februar 2008 in<br />

Locarno willkürlich ermordet<br />

wurde. (HE)


Dienstag, 17. April 2012 9<br />

DIE NEUE OSKAR-PRODUKTION: TSCHICK<br />

Stück von Wolfgang Herrndorf in der Filmpassage Johannisstrasse<br />

Die Sommerferien sind da! Außenseiter<br />

Maik wird von seinem<br />

neuen und etwas merkwürdigen<br />

Mitschüler Tschick zu einer<br />

Spritztour mit einem geklauten<br />

Lada überredet. Gemeinsam machen<br />

sich die beiden Vierzehnjährigen<br />

mit dem Lada von Berlin<br />

aus auf eine abenteuerliche Reise<br />

durch Ostdeutschland. Ihr Ziel:<br />

die Walachei. Es beginnt eine<br />

Reise mit skurrilen, aber auch äußerst<br />

sympathischen Begegnungen,<br />

auf der die beiden Freunde<br />

werden.Und eines ist ganz klar,<br />

Tschick ist eine Geschichte, die<br />

nicht nur Jugendliche amüsieren<br />

wird.<br />

Nachfolgend Dramaturg Alexander<br />

Wunderlich im Gespräch<br />

mit Alexander May (Inszenierung/Bühne)<br />

und Anabel Fröhlich<br />

(Bühne/Kostüme).<br />

Wolfgang Herrndorfs<br />

Tschick feierte nicht nur<br />

als Roman große Erfolge,<br />

sondern auch als Bühnenfassung,<br />

wie bereits in<br />

Dresden, Berlin und Karlsruhe.<br />

Warum hat dieses<br />

Stück Eurer Meinung nach<br />

so einen großen Erfolg<br />

beim Publikum?<br />

Alexander May: Ich habe schon<br />

lange keinen Jugendroman<br />

mehr gelesen, der ein so breites<br />

Spektrum an Menschen allen<br />

Alters anspricht. Zwei Sachen<br />

spielen hierbei eine Rolle: Das<br />

eine ist der Humor und die<br />

leichte Sprache, mit der Wolfgang<br />

Herrndorf seine Geschichten<br />

erzählt. Das andere ist, dass<br />

es ein Abenteuerroman ist, der<br />

zwei Jugendliche in einem Alter<br />

beschreibt, die sich an einer<br />

OSKAR macht sich diesmal auf die Suche nach der Walachei – genau wie die beiden Freunde Maik und Tschick in der nächsten OSKAR-Premiere!.<br />

(Comic von Daniel Brinkmann)<br />

ganz entscheidenden Stelle ihres<br />

Lebens zum ersten Mal Gedanken<br />

über grundsätzliche Dinge<br />

machen und dabei ziemlich viel<br />

Spaß haben, total schräge Sachen<br />

erleben, nach denen sich<br />

manch Erwachsener gerne zurücksehnt.<br />

Wie ging es Euch, als Ihr<br />

Euch zum ersten Mal mit<br />

diesem Stoff beschäftigt<br />

habt? Kamen Erinnerungen<br />

auf?<br />

Alexander May: Ja, ich bin<br />

selbst auch mal nach England<br />

ausgerissen. Dort habe ich eine<br />

ähnliche Geschichte, wie die<br />

mit der Brombeerhecke, die in<br />

Tschick enthalten ist, erlebt.<br />

Außerdem gab es noch viele<br />

Telefonstreiche. Und wenn<br />

man ein bisschen mehr nachdenkt,<br />

dann kommen bestimmt<br />

noch viel mehr Erinnerungen.<br />

Anabel Fröhlich: Beim Lesen<br />

Alexander May, Regisseur Anabel Fröhlich, Bühnen- und Kostümbildnerin<br />

des Romans musste ich vor allem<br />

das erste Kapitel zweioder<br />

dreimal lesen, weil ich so<br />

lachen musste – und dann habe<br />

ich es noch mal gelesen, einfach<br />

weil ich nochmal lachen<br />

wollte. Das fand ich grandios.<br />

Das zieht sich so durch das<br />

ganze Buch.<br />

Was ist im Gegensatz zu<br />

einem fertigen Drama das<br />

Besondere und Spannende<br />

bei einer Romanadaption?<br />

Alexander May: Es existiert die<br />

Perspektive des Erzählers. Hier<br />

ist das Maik. In unserer Produktion<br />

übernehmen aber auch alle<br />

drei Darsteller zwischendurch<br />

die Funktion des Erzählers. So<br />

ergibt sich die Möglichkeit, direkt<br />

das Publikum anzusprechen<br />

und die Zuschauer in das Stück<br />

zu integrieren. Zwischen den Erzählpassagen<br />

wird es immer wieder<br />

szenische Begleitungen geben.<br />

Anabel Fröhlich: Auch das Bühnenbild<br />

wird in diesen szenischen<br />

Begleitungen zum Einsatz<br />

kommen und Maik, Tschick und<br />

die Welt um sie herum auf ihre<br />

Reise begleiten. Da kann ganz<br />

viel passieren und wird auch<br />

passieren – was genau, wird aber<br />

noch nicht verraten.<br />

Alexander May: Alles in allem<br />

wird das mit Sicherheit sehr viel<br />

Spaß machen. (AW)<br />

TSCHICK<br />

Jugendstück für alle ab 14 Jahren<br />

PREMIERE: Samstag, 21. April 2012, 15 Uhr,<br />

Filmpassage/Kinosaal 2,<br />

Johannisstraße 112-113<br />

INSZENIERUNG: Alexander May<br />

BÜHNE: Alexander May, Anabel Fröhlich<br />

KOSTÜME: Anabel Fröhlich<br />

DRAMATURGIE: Alexander Wunderlich,<br />

Ralf Waldschmidt<br />

MIT: Selale Gonca Cerit; Axel Brauch,<br />

Alexandre Pierre


10 Dienstag, 17. April 2012<br />

„... UND ALSO IST SIE RUSSISCHE MUSIK.“<br />

Werke von Tschaikowskij, Rachmaninoff und Schostakowitsch im 8. Sinfoniekonzert<br />

Fällt der Begriff „russische Musik“,<br />

so tauchen rasch Assoziationen<br />

von wehmütigen Melodien,<br />

rhythmischen Tänzen, dunklen<br />

Stimmen und einem satten, vollen<br />

Klang auf – womöglich<br />

kommt einem sogar das ein oder<br />

andere Lied in den Kopf. Und<br />

interessanterweise ist es gar nicht<br />

so sehr abwegig, beim Nachdenken<br />

über russische Kunstmusik<br />

auch den Umweg über die<br />

Volkslieder zu nehmen. Denn<br />

gerade in der Besinnung auf das,<br />

was ihrer Heimat musikalisch eigen<br />

ist (zum einen die eben genannte<br />

Folklore, aber auch die liturgische<br />

Musik der orthodoxen<br />

Kirche), haben viele Komponisten<br />

im 19. Jahrhundert den Weg<br />

zu einem „nationalen“ Stil gesucht.<br />

Im sogenannten Petersburger<br />

„mächtigen Häuflein“<br />

fand sich mit Mussorgskij, Cui,<br />

Balakirew, Borodin und Rimskij<br />

Korsakow eine Gruppe junger<br />

Komponisten zusammen, denen<br />

es besonders daran gelegen war,<br />

eine wahrhaft russische Musik<br />

(in Stil und Sujet) zu schaffen.<br />

Auch Pjotr I. Tschaikowskij – in<br />

den Augen des „mächtigen<br />

Häufleins“ zu europäisch, zu<br />

akademisch – berief sich auf die<br />

Musik seiner Heimat als wesentliche<br />

Quelle der Inspiration<br />

für sein Schaffen: „Das russische<br />

Element in meiner Musik<br />

im Allgemeinen – das heißt, die<br />

dem russischen Liede verwandte<br />

Art und Weise der Melodieführung<br />

und ihrer Harmonisierung<br />

– ist darauf zurückzuführen,<br />

dass ich (...) von frühester<br />

8. Sinfoniekonzert<br />

Kindheit an von der unbeschreiblichen<br />

Schönheit der<br />

charakteristischen Züge der<br />

Volksmusik durchdrungen<br />

war.“ Was jedoch die Wahl seiner<br />

Stoffe, Libretti und Textvorlagen<br />

angeht, so war Tschaikowskij<br />

ausgesprochen europäisch-international.<br />

Neben<br />

Puschkin trifft man dort auf Byron,<br />

Shakespeare, Schiller und<br />

Dante. Bei Letzterem, genauer<br />

gesagt im fünften Buch des „Inferno<br />

der Göttlichen Komödie“,<br />

fand Tschaikowskij auch die Anregung<br />

zu seiner Orchesterfantasie<br />

op. 32. Für die verbotene<br />

Liebe zum Bruder ihres Mannes<br />

büßt Francesca da Rimini mit<br />

Herbert Schuch<br />

Solist im 8. Sinfoniekonzert ist der Pianist Herbert Schuch, der<br />

sich in der vergangenen Spielzeit bereits als kurzfristiger Einspringer<br />

für Ragna Schirmer mit Beethovens 3. Klavierkonzert dem <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Publikum vorstellte.<br />

Herbert Schuch wurde 1979 in Temeschburg (Rumänien) geboren.<br />

Internationales Aufsehen erregte er, als er innerhalb eines Jahres<br />

drei bedeutende Wettbewerbe in Folge gewann, den Casagrande-Wettbewerb,<br />

die London International Piano Competition,<br />

und den Internationalen Beethovenwettbewerb Wien. Seither arbeitete<br />

er u. a. mit Orchestern wie dem hr Sinfonieorchester, dem<br />

London Philharmonic Orchestra, den London Mozart Players, der<br />

Camerata Salzburg, dem RSO Wien, oder dem Orchestre National<br />

de Lyon und ist regelmäßig Gast bei Festspielen wie dem Rheingau<br />

Musik Festival, dem Kissinger Sommer oder dem Klavier-Festival<br />

Ruhr. Bei OehmsClassics erschien 2005 seine Debüt-CD mit Werken<br />

von Schumann und Ravel, die den Editor’s Choice des britischen<br />

Musikmagazins Gramophone erhielt. Herbert Schuch engagiert<br />

sich neben seiner Konzerttätigkeit in der von Lars Vogt gegründeten<br />

Organisation „Rhapsody in School“, welche sich für die<br />

Vermittlung von Klassik in Schulen einsetzt.<br />

ihrem Geliebten in der Hölle.<br />

Eine Generation jünger als<br />

Tschaikowskij ist Sergej Rachmaninoff.<br />

Doch auch sein Schaffen<br />

steht ganz im Zeichen der<br />

Pflege und Fortentwicklung einer<br />

russischen Musik im Geiste<br />

des „mächtigen Häufleins“, obwohl<br />

er 1917 vor den Wirren der<br />

Oktoberrevolution in die USA<br />

emigrierte. „Ich bin ein russischer<br />

Komponist, und meine<br />

Heimat hat mein Temperament<br />

und meine Anschauungen geprägt.<br />

Meine Musik ist Ausdruck<br />

meines Temperaments, und also<br />

ist sie russische Musik.“ Nicht<br />

zuletzt zeigt sich dies auch in seinen<br />

späten Werken Rachmani-<br />

Herbert Schuch, Klavier-Solist<br />

im 8. Sinfoniekonzert.<br />

noffs Bekenntnis zu Emotion<br />

und Leidenschaft in seiner Musik<br />

– ganz entgegen dem seit den<br />

20er Jahren vorherrschenden<br />

Streben nach neuer Sachlichkeit<br />

statt Sinnlichkeit. Die Rhapsodie<br />

über ein Thema von Paganini<br />

greift die Caprice op. 1 Nr. 24<br />

von Niccolò Paganini auf und<br />

variiert sie – interessanterweise<br />

für Klavier und Orchester – verschränkt<br />

mit mittelalterlicher<br />

Dies irae-Sequenz.<br />

Auch Dmitri Schostakowitschs<br />

Arbeit war geprägt von der Suche<br />

nach einem spezifisch russischen<br />

Idiom, auch wenn er vor<br />

allem in den frühen Jahren gelegentlich<br />

einen ausgesprochen<br />

EINFÜHRUNGEN<br />

Konzerteinführungen zum 8.<br />

Sinfoniekonzert finden am<br />

Sonntag, 6. Mai, um 10.45<br />

Uhr im Europasaal mit Wolfgang<br />

Herkenhoff sowie am<br />

Montag, 7. Mai, um 19.15 Uhr<br />

im Presseraum mit Klaus Laßmann<br />

statt.<br />

kühnen und experimentellen<br />

Zugang zur Musik hatte, wie z.B.<br />

in seiner Oper „Die Nase“ nach<br />

Gogol. Neben der Auseinandersetzung<br />

mit dem Erbe der russischen<br />

Musik jedoch war Schostakowitschs<br />

Komponieren durch<br />

die Jahrzehnte hinweg immer<br />

auch eine Auseinandersetzung<br />

mit und Positionierung zu aktuellen,<br />

kulturpolitischen Vorgaben,<br />

Einschränkungen und<br />

Maßregelungen. Seine erste Sinfonie<br />

war jedoch von den politischen<br />

Schikanen noch weitgehend<br />

unbelastet. Er schrieb sie<br />

im Alter von 18 Jahren als Abschlussarbeit<br />

am Leningrader<br />

Konservatorium. (DS)<br />

MOVING THEATRE<br />

Im Rahmen des 8. Sinfoniekonzertes<br />

am Sonntag, 6. Mai<br />

2012 findet um 10.15 Uhr im<br />

Foyer der <strong>Osnabrück</strong>halle eine<br />

Präsentation des aktuellen<br />

Projektes von Moving Theatre,<br />

zum Thema „Rhapsodie – Aus<br />

Viel mach Eins “ statt.<br />

7. SINFONIEKONZERT<br />

PJOTR I. TSCHAIKOWSKIJ: Francesca da Rimini, Orchesterfantasie<br />

nach Dante op. 32<br />

SERGEJ RACHMANINOFF: Rhapsodie über ein Thema von Paganini<br />

op. 43<br />

DMITRI SCHOSTAKOWITSCH: Sinfonie Nr. 1 f-Moll op. 10<br />

Sonntag, 6. Mai 2012, 11 Uhr, <strong>Osnabrück</strong>halle/Europasaal<br />

Montag, 7. Mai 2012, 20 Uhr, <strong>Osnabrück</strong>halle/Europasaal<br />

DIRIGENT: Daniel Inbal<br />

SOLIST: Herbert Schuch, Klavier<br />

MIT: <strong>Osnabrück</strong>er Symphonieorchester


Dienstag, 17. April 2012 11<br />

UNGESCHMINKT!<br />

Drei Fragen an Schauspieler Thomas Kienast<br />

Thomas Kienast absolvierte<br />

seine Schauspielausbildung an<br />

der Hochschule für Schauspielkunst<br />

„Ernst Busch“ Berlin –<br />

Außenstelle Rostock. Sein erstes<br />

Engagement führte ihn an<br />

das Deutsche <strong>Theater</strong> Göttingen.<br />

Es folgten Festengagements<br />

am Hessischen Staatstheater<br />

Wiesbaden und am<br />

Staatstheater Mainz, wo er u. a.<br />

mit Regisseuren wie Irmgard<br />

Lange, Janusz Kica, Bettina<br />

Brunier, Marc von Henning<br />

und Christian Tschirner arbeitete.<br />

Seit 2006 war er als freischaffender<br />

Schauspieler tätig,<br />

mit Engagements u. a. in Hamburg,<br />

Dresden, Baden-Baden,<br />

Karlsruhe, Berlin und Bremen.<br />

Mit Beginn der Spielzeit<br />

2011/12 kam Thomas Kienast<br />

als festes Ensemblemitglied ans<br />

<strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong>, wo er bis<br />

jetzt u. a. in Tod einer Hündin,<br />

Fegefeuer, Leben des Galilei und<br />

in der Titelrolle Der Geizige zu<br />

sehen ist.<br />

Regisseur Nurkan Erpulat wurde<br />

mit seiner Inszenierung<br />

„Verrücktes Blut“ 2011 zum<br />

<strong>Theater</strong>treffen in Berlin eingeladen<br />

und erhielt im selben Jahr<br />

den Publikumspreis der Mülheimer<br />

<strong>Theater</strong>tage sowie die<br />

Auszeichnung „Nachwuchsregisseur<br />

des Jahres“ der Fachzeitschrift<br />

<strong>Theater</strong> heute. Neben<br />

seinem Erfolgsstück über die<br />

Sichtweise unserer Gesellschaft<br />

auf die Generation junger<br />

(Post-)Migranten erarbeitete<br />

Erpulat Inszenierungen und<br />

Stückentwicklungen u. a. für<br />

das Ballhaus Naunynstraße, das<br />

Düsseldorfer Schauspielhaus,<br />

das Deutsche <strong>Theater</strong> Berlin<br />

und die Ruhrtriennale 2011.<br />

2008 entstand am HAU Berlin<br />

in Zusammenarbeit mit Tuncay<br />

Kulaoglu „Jenseits – bist du<br />

schwul oder Türke“ zu den<br />

Themenkomplexen Homosexualität,<br />

türkische Identität und<br />

<strong>Theater</strong>. Erpulat, der 1999 aus<br />

der Türkei nach Berlin kam, erlebte,<br />

dass der offene Umgang<br />

mit seiner Homosexualität ihm<br />

eine rasche Integration in die<br />

Thomas Kienast, Schauspieler<br />

Verraten Sie uns Ihren<br />

Lieblingsort in <strong>Osnabrück</strong>?<br />

An einem der seltenen freien<br />

Abende für meine Frau und<br />

deutsche Gesellschaft erleichterte<br />

– Schwulsein passt anscheinend<br />

so wenig zum Image eines<br />

Türken, dass es viele Vorurteile<br />

in den Köpfen der Deutschen<br />

neutralisieren kann.<br />

Nurkan Erpulat ist im Rahmen<br />

der <strong>Osnabrück</strong>er schwul-lesbischen<br />

Kulturtage Gay in May zu<br />

Gast im Foyer des <strong>Theater</strong>s <strong>Osnabrück</strong><br />

und wird mit der leitenden<br />

Regisseurin Annette<br />

mich, nach einem Kinobesuch<br />

im Cinema Arthouse noch ’nen<br />

kräftigen Absacker im Grand-<br />

Hotel. Der einzige Laden, der<br />

wirklich cool ist in <strong>Osnabrück</strong>.<br />

Welches Buch hat Sie zuletzt<br />

bewegt?<br />

In der „Kulturgeschichte der<br />

Neuzeit“ von Egon Friedell bin<br />

ich immerhin schon auf Seite<br />

938 von 1520 (in zwei Jahren...<br />

Stöhn!) und als letzten Erzählband<br />

habe ich die „Shortstories“<br />

von Schirach Schuld verschlungen,<br />

obwohl ich „Verbrechen“<br />

besser fand.<br />

Was würden Sie beruflich<br />

machen, wenn Sie nicht<br />

Schauspieler geworden<br />

wären?<br />

Früher wollte ich Karikaturist<br />

werden, habe schon immer gerne<br />

gezeichnet, fand aber auch<br />

ein Kunstgeschichtsstudium interessant.<br />

Rückblickend bin ich<br />

aber froh, dass mich ein Bekannter<br />

auf die Idee mit der<br />

Schauspielerei gebracht hat.<br />

VERWIRRSPIELE UM DIE IDENTITÄT<br />

Podiumsgespräch mit den Regisseuren Erpulat und Pullen<br />

Nurkan Erpulat, Regisseur<br />

Pullen über Möglichkeiten des<br />

zeitgenössischen <strong>Theater</strong>s sprechen,<br />

sich relevant mit aktuellen<br />

Themen auseinanderzusetzen.<br />

Moderation: Maria Schneider,<br />

Burkard Gronemeyer<br />

Kooperation mit Gay in May –<br />

schwul-lesbische Kulturtage <strong>Osnabrück</strong><br />

Mittwoch, 2. Mai 2012, 19.30<br />

Uhr, <strong>Theater</strong> am Domhof/Oberes<br />

Foyer<br />

THEATER OSNABRÜCK<br />

Domhof 10/11 | 49074 <strong>Osnabrück</strong> | Intendant: Dr. Ralf Waldschmidt<br />

ANFAHRT/BUS <strong>Theater</strong> am Domhof<br />

Domhof 10/11 (Haltestelle <strong>Theater</strong>):<br />

Erreichbar vom Hbf mit den Linien 81, 82<br />

und vom Altstadtbahnhof mit der Linie 41<br />

emma-theater<br />

Lotter Str. 6/Ecke Arndtstraße (Haltestelle Heger Tor):<br />

Erreichbar vom Hauptbahnhof mit den Linien 31, 32, 33<br />

und vom Altstadtbahnhof mit den Linien 51, 52, 53 –<br />

umsteigen am Neumarkt: Linien 11, R11<br />

<strong>Osnabrück</strong>halle<br />

Schloßwall 1-9 (Haltestelle <strong>Osnabrück</strong>halle):<br />

Erreichbar mit den Linien 51, 52, 91, 92, 491<br />

PARKHÄUSER <strong>Theater</strong> am Domhof: Nikolaizentrum oder L+T-Parkhaus<br />

emma-theater: Nikolaizentrum oder Stadthaus<br />

<strong>Osnabrück</strong>halle: Ledenhof (www.parken-os.de)<br />

KARTENVORVERKAUF Der Vorverkauf beginnt, sobald die Termine veröffentlicht<br />

sind, und zwar am ersten möglichen Werktag, an dem die<br />

<strong>Theater</strong>kasse geöffnet ist. Ab dem 13. Dezember 2011 sind<br />

alle Vorstellungen im <strong>Theater</strong> am Domhof bis zum<br />

Ende der Spielzeit 2011/12 im Vorverkauf erhältlich.<br />

THEATERKASSE/KASSENZEITEN<br />

Dienstag bis Freitag: 10.30 bis 18.30 Uhr<br />

Samstag: 10.30 bis 14 Uhr, Montag geschlossen<br />

(24 Stunden tägl. unter www.theater-osnabrueck.de)<br />

TELEFONISCHE RESERVIERUNG<br />

Dienstag bis Freitag: 11 bis 18 Uhr<br />

Samstag: 11 bis 14 Uhr<br />

Karten-Telefon: 05 41/7 60 00 76<br />

Abonnenten-Telefon: 05 41/7 60 00 66<br />

Fax: 05 41/7 60 00 77<br />

E-Mail: karten@theater.osnabrueck.de<br />

<strong>THEATERjournal</strong><br />

Verlagsbeilage der Neuen <strong>Osnabrück</strong>er Zeitung<br />

in Zusammenarbeit mit den Städtischen Bühnen <strong>Osnabrück</strong><br />

Herausgeber: Verlag Neue <strong>Osnabrück</strong>er Zeitung, Breiter Gang 10-16, 49074 <strong>Osnabrück</strong>,<br />

Telefon 05 41/310-0<br />

Redaktion: Jürgen Wallenhorst (verantwortlich)<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Hilko Eilts, Kathrin Liebhäuser, Anja Sackarendt, Dorit<br />

Schleissing, Maria Schneider, Carolin Ströbel,<br />

Dr. Ralf Waldschmidt, Alexander Wunderlich<br />

Fotos: Alexander Paul Englert, Marco Hofschneider, Jörg Landsberg, Ute Langkafel, Uwe Lewandowski,<br />

Mathias Mainholz, NOZ-Archiv/dpa, Stadt <strong>Osnabrück</strong>/Hermann Pentermann<br />

ANZEIGEN-/WERBEVERKAUF :<br />

MSO Medien-Service GmbH & Co. KG, Große Straße 17-19, 49074 <strong>Osnabrück</strong><br />

Telefon: 05 41/310 500, Geschäftsführer: Sebastian Kmoch (V.i.S.d.P.);<br />

Verantwortlich für Anzeigen-/Werbeverkauf:<br />

Sven Balzer, Wilfried Tillmanns; E-Mail: anzeigen@mso-medien.de<br />

Technische Herstellung: Druckzentrum <strong>Osnabrück</strong>, Weiße Breite 4, 49084 <strong>Osnabrück</strong><br />

Nicht alle Scherben<br />

bringen Glück!<br />

Wir sind jederzeit für Sie da und<br />

sichern Ihr Haus rund um die Uhr.<br />

0 800 / 8 60 90 00 Kostenlose Service-Hotline<br />

Röwer Sicherheits- und<br />

Gebäudetechnik GmbH<br />

Röwer Sicherheits- und<br />

Gebäudetechnik GmbH<br />

Im Felde 2<br />

49076 <strong>Osnabrück</strong><br />

www.roewer.de Im Felde 2 • 49076 <strong>Osnabrück</strong> www.roewer.de


Der gestiefelte Kater<br />

AKTUELLES<br />

12 Dienstag, 17. April 2012<br />

Funkbühne<br />

Die nächste Folge der monatlichen<br />

Radiosendung wird am<br />

26.4.2012 ab 18.05 Uhr auf osradio<br />

104,8 gesendet.<br />

Der Soundtrack meines Lebens<br />

In der nächsten Ausgabe der<br />

musikalischen Gesprächsreihe<br />

Der Soundtrack meines Lebens<br />

stellen sich der Schauspieler<br />

Marcus Hering und der Sänger<br />

Genadijus Bergorulko anhand<br />

ihrer Lieblingssongs vor. Moderation<br />

Anja Sackarendt und<br />

Maria Schneider. Am Donnerstag,<br />

26.4.2012, 20 Uhr, <strong>Theater</strong><br />

am Domhof/Oberes Foyer.<br />

Achtung: Vorstellungsänderung<br />

am 12. Mai<br />

Aufgrund der Wiederaufnahme<br />

von Nanine Linnings Requiem<br />

wird es am 12. Mai 2012 eine<br />

Vorstellungsänderung im <strong>Theater</strong><br />

am Domhof geben. Anstelle<br />

der geplanten Vorstellung des<br />

Musicals Anatevka wird Linnings<br />

Requiem zum vorletzten<br />

Mal zu sehen sein. Bereits gekaufte<br />

Karten für Anatevka am<br />

Samstag, 12. Mai 2012, müssen<br />

– so die Bitte des <strong>Theater</strong>s – an<br />

der <strong>Theater</strong>kasse umgetauscht<br />

oder zurückgegeben werden.<br />

Die <strong>Theater</strong>kasse hat die Rufnummer<br />

0541/76 000 76.<br />

2000plus – 20 Monologe von<br />

aktuellen Autoren<br />

Die Studierenden des Instituts<br />

für <strong>Theater</strong>pädagogik der<br />

Hochschule <strong>Osnabrück</strong> bear-<br />

JUNG<br />

Leonce und Lena<br />

Schauspiel von Georg Büchner<br />

Premiere am 18.5.2012<br />

KUCK MAL!<br />

7. <strong>Osnabrück</strong>er Kindertheaterfest am 6. Mai in der <strong>Osnabrück</strong>er Altstadt<br />

Mit einer Eröffnungsfeier am<br />

Hegertor beginnt das 7. <strong>Osnabrück</strong>er<br />

Kindertheaterfest<br />

KUCK MAL! unter dem Titel<br />

„Gassengeflüster“, was dieses<br />

Jahr die Altstadt von <strong>Osnabrück</strong><br />

lebendig machen wird. Mehrere<br />

<strong>Theater</strong>gruppen und Institutionen<br />

beteiligen sich wieder an<br />

Requiem<br />

beiten und spielen jeweils kurz<br />

vor Abschluss ihres Studiums<br />

Monologtexte unterschiedlicher<br />

Dramatiker. In den letzten Jahren<br />

waren dies u. a. Heiner<br />

Müller und William Shakes-<br />

SEHNSÜCHTIG<br />

Drei Schwestern<br />

Schauspiel von Anton Tschechow<br />

Premiere am 20.5.2012<br />

dem Kindertheaterfest. Es werden<br />

einzelne Szenen und kurze<br />

Stücke an unterschiedlichen<br />

Plätzen gespielt, wie u. a. in der<br />

Lagerhalle oder dem Figurentheater.<br />

Daneben erwarten Sie<br />

Workshops und vieles mehr.<br />

Auch das Kinder- und Jugendtheater<br />

OSKAR wird mit einem<br />

peare. In diesem Jahr werden<br />

sich die Studierenden auf Texte<br />

aus den ersten Jahren des neuen<br />

Jahrtausends konzentrieren und<br />

so einen Einblick in das Denken<br />

und Handeln einer jungen Ge-<br />

AUSBLICK: Nächstes <strong>THEATERjournal</strong> am 15. Mai<br />

BAROCK<br />

Sieg der Schönheit<br />

Oper v. Georg Philipp Telemann<br />

Premiere am 9.6.2012<br />

Ausschnitt aus Der gestiefelte<br />

Kater von Thomas Freyer nach<br />

den Gebrüdern Grimm zu sehen<br />

sein. Die Geschichte um<br />

den jüngsten Müllersohn, der<br />

nur die Katze von seinem Vater<br />

geerbt hat, wogegen seine älteren<br />

Brüder Hof und Mühle erhalten<br />

haben, wurde von dem<br />

neration geben. Neben bekannten<br />

Autoren wie Igor Bauersima<br />

und Enda Walsh basieren einige<br />

Monologe auch auf selbst geschriebenen<br />

Texten der Studierenden.<br />

Das <strong>Theater</strong> <strong>Osnabrück</strong><br />

Vorschau Spielzeit 2012/13<br />

Das neue Spielzeitheft für die<br />

Spielzeit 2012/13 wird ab 15.<br />

Mai ausliegen. Eine Vorschau<br />

dreißigjährigen Autor Thomas<br />

Freyer neu für die Bühne umgesetzt.<br />

Freyer fügt dem Grundgerüst<br />

des Grimmmärchens aktuelle<br />

Konflikte und Problematiken<br />

hinzu, die unser Leben tagtäglich<br />

begleiten. Am Sonntag,<br />

6.5.2012, 15 Uhr, Altstadt/Hegertor.<br />

und das Institut für <strong>Theater</strong>pädagogik<br />

pflegen seit einigen<br />

Jahren eine Kooperation. Am<br />

Sonntag, 6.5.2012, ab 19.30<br />

Uhr, <strong>Theater</strong> am Domhof/Oberes<br />

Foyer.<br />

gibt es in der nächsten Ausgabe<br />

des <strong>THEATERjournal</strong>s.<br />

Dazu den detaillierten Spielplan<br />

bis zum Spielzeitende.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!