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Juli 2012 - EXtra-Magazin

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SEITE 24 JULI <strong>2012</strong><br />

WiSSEn<br />

EtFs die bessere<br />

alternative im Sparplan<br />

Viele Anleger möchten privat für das Alter vorsorgen - eine gute Möglichkeit sind Sparpläne. Doch wie agiert man geschickt<br />

und erreicht dabei ein möglichst hohe Rendite. Anhand von 3 Portfolios wird dies ausführlich erläutert.<br />

„Die Rente ist sicher“, mit diesem Schlagwort<br />

warb der damalige Bundesarbeitsminister<br />

Norbert Blüm für die gesetzliche Rente. Dieses<br />

Bild hat sich inzwischen jedoch gravierend<br />

geändert: Das Renteneintrittsalter wird immer<br />

weiter heraufgesetzt, die Renten selbst werden<br />

weniger. In Deutschland liegen die Pensionsverbindlichkeiten<br />

des Staates bei 330 Prozent<br />

des BIP; sprich: Investoren sollten lieber<br />

für die eigene Rente sorgen und nicht alleine<br />

auf den Staat vertrauen. Eine Möglichkeit für<br />

langfristiges, regelmäßiges Sparen sind Investment-Sparpläne.<br />

Dabei stellt sich nun die<br />

Frage, in was und wie angelegt werden sollte.<br />

Unterschiedliche Profile<br />

Investoren haben individuelle Risiko-<br />

Rendite-Profile – ein 20-jähriger Sparer<br />

wählt wahrscheinlich einen höheren Aktienanteil<br />

und somit eine aggressive Allokation,<br />

wohingegen ein 50-jähriger ein<br />

höheres Gewicht auf Anleihen legen wird<br />

(defensive Allokation). Laut einer Studie<br />

von Ibbotson Associates macht die Asset-Allokation<br />

ca. 90 Prozent der Rendite<br />

eines Investments aus. Es ist also wichtig,<br />

dass Anleger in ein diversifiziertes<br />

Portfolio investieren und nicht auf einzelne<br />

Titel setzen. Hierfür sind Investmentfonds,<br />

und somit auch ETFs, die beste<br />

Alternative. Bliebe „nur“ noch zu klären,<br />

welcher Weg der geeignete ist.<br />

drei musterportfolios für EtF-Sparpläne<br />

Im folgenden Beispiel analysieren wir drei<br />

Musterportfolios mit einer moderaten Allokation,<br />

bei denen der Aktienanteil zwischen<br />

35 Prozent und 65 Prozent liegt. Weiterhin<br />

nehmen wir an, dass das Startkapital bei<br />

1.000 Euro liegt und über drei Jahre monatlich<br />

100 Euro eingezahlt werden. (Der<br />

gewählte Zeitraum ist primär auf die kurze<br />

Live-Performance des db x-trackers Portfolio<br />

TR Index zurückzuführen.) Steuern und<br />

Handelskosten werden der Einfachheit halber<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Portfolio 1<br />

Dieses Portfolio spiegelt die Durchschnittsrendite<br />

aller in Europa ansässigen aktiv<br />

verwalteten Produkte der Morningstar-Kategorie<br />

„ausgewogene Mischfonds“ wider.<br />

Hierbei handelt es sich um Fonds, denen<br />

eine Multi-Asset-Strategie zugrunde liegt.<br />

Die Fondsmanager investieren also in verschiedenen<br />

Anlageklassen, um ein diversifiziertes<br />

Portfolio zu konstruieren. Oft schichten<br />

die Manager je nach Marktphase das<br />

Portfolio aktiv um. Der Vorteil dieser Fonds<br />

liegt darin, dass sich der Anleger nicht um<br />

die Asset-Allokation kümmern muss. Der<br />

Nachteil liegt darin, dass nur ca. ein Drittel<br />

der aktiv verwalteten Fonds langfristig<br />

Mehrwert schaffen kann. Das Risiko, einen<br />

Underperformer zu erwischen, ist also groß.<br />

Eine Ursache der Underperformance sind<br />

dabei die Kosten aktiv gemanagter Fonds,<br />

die deutlich höher sind als bei ETFs.<br />

Portfolio 2<br />

Dieses Portfolio besteht nur aus dem db xtrackers<br />

Portfolio TR Index. Hierbei handelt<br />

es sich um ein aktiv gemanagtes ETF-Portfolio,<br />

das ausschließlich in ETFs zur Asset-<br />

Allokation investiert und selbst als ETF an<br />

der Börse gehandelt wird. Das Produkt folgt<br />

der Maxime, über einen Zugang zu diversen<br />

Aktien- und Rentenmärkten möglichst<br />

viele Renditequellen zu erschließen. Der db<br />

x-trackers Portfolio TR Index ETF schichtet<br />

dabei nur selten um und weist deutlich<br />

niedrigere Kosten auf als die meisten aktiv<br />

verwalteten Mischfonds. Investoren müssen<br />

also zwar auch hier einmal mehr den Fähigkeiten<br />

eines Fondsmanagers vertrauen, bekommen<br />

aber ein günstiges (und liquides)<br />

Mischportfolio an die Hand.<br />

Portfolio 3<br />

Dieses Portfolio haben wir bei Morningstar<br />

kreiert. Es steht beispielhaft für die Portfolios,<br />

welche die Selbstentscheider unter den<br />

Investoren stricken können. Wer seine Fi-<br />

Gordon Rose<br />

ETF-Analyst bei Morningstar<br />

nanzen lieber selbst in die Hand nimmt oder<br />

den Fähigkeiten aktiver Fondsmanager<br />

nicht vertraut, kann seine Allokation selber<br />

steuern. Zielsetzung war nicht, ein optimal<br />

diversifiziertes Portfolio mit allen nur erdenklichen<br />

Bausteinen zu schaffen, sondern ein<br />

realistisches ETF-Portfolio für deutsche Anleger<br />

aufzubauen. Wir haben uns für sechs<br />

ETFs entschieden. Bei der Aktien-Allokation<br />

haben wir Deutschland leicht übergewichtet.<br />

Deutsche Standardwerte repräsentieren<br />

ca. 27 Prozent der Aktien-Allokation und 16<br />

Prozent des Gesamtportfolios. Dieser sogenannte<br />

Home Bias ist in Bezug auf Diversifikation<br />

nicht optimal, mit 16 Prozent des<br />

Gesamtportfolio fällt er jedoch relativ gering<br />

aus im Verhältnis zum Anteil von ca. 4 Prozent<br />

deutscher Aktien an der globalen Aktienmarktkapitalisierung.<br />

Insbesondere für<br />

Privatinvestoren kann dieser Bias jedoch<br />

aus mehreren Gründen Sinn machen. Zum<br />

einen verringert der Bias die Währungsrisiken,<br />

die durch internationale Anlagen<br />

entstehen. Zum anderen sind Anleger über<br />

heimische Unternehmen besser informiert<br />

und habe dadurch einen besseren Einblick<br />

in die wirtschaftliche Lage des Referenz-

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