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Verein der Freunde des Bergbaus in - Bergbau Silberberg

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Japan bekannt war, hatten Wirkung auf die Kupferverarbeitung<br />

gezeigt. Die erste japanische Schrift über<br />

die Metallurgie <strong>in</strong> Europa erschien 1854 unter dem<br />

Titel "Taiseishichik<strong>in</strong>-yakusetsu", (Europa und die<br />

sieben Metalle, Uebersetzung mit Erläuterungen). Das<br />

aufschlussreichste unter an<strong>der</strong>en Schriften ist das<br />

"Kodo-zuroku" für die Kenntnis <strong>der</strong> traditionellen<br />

japanischen Kupfergew<strong>in</strong>nung. Es br<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e<br />

detaillierte Beschreibung <strong>in</strong> Wort und Bild <strong>der</strong> Kupferför<strong>der</strong>ung<br />

und <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>nung <strong>des</strong> re<strong>in</strong>en Kupfers<br />

aus dem Erz. Das Werk besteht aus zwei geson<strong>der</strong>ten<br />

Teilen, <strong>der</strong>en erster Teil auf 14 Doppelseiten e<strong>in</strong>e<br />

bildliche Darstellung <strong>der</strong> Kupfergew<strong>in</strong>nung sowie <strong>der</strong><br />

dazu benötigten Geräte auf 13 Bildtafeln mit textlichen<br />

und term<strong>in</strong>ologischen Erläuterungen aufweist, während<br />

<strong>der</strong> zweite Teil aus sechs Doppelseiten unter dem Titel<br />

"Kodoro-ku'' (Abhandlung über die<br />

Kupfergew<strong>in</strong>nung) aus e<strong>in</strong>er kompletten Darstellung<br />

besteht, die an Ausführlichkeit die textlichen<br />

Erläuterungen <strong>des</strong> ersten Teiles übertrifft, und auch<br />

Angabe zu den Fundstellen und zur Geschichte <strong>der</strong><br />

Kupfergew<strong>in</strong>nung <strong>in</strong> Japan enthält.<br />

2. Bebil<strong>der</strong>te Abhandlung und Darstellung über<br />

die Kupfergew<strong>in</strong>nung<br />

Die Abhandlung beg<strong>in</strong>nt mit <strong>der</strong> Aufzählung verschiedener<br />

Stätten <strong>des</strong> japanischen Kupferbergbaus mit<br />

<strong>der</strong> Schil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erzvorkommen. Dann werden die<br />

Beimengungen verschiedener an<strong>der</strong>en Erze im Kupfer<br />

beschrieben sowie die verschiedenen Aufbereitungs-<br />

und Schmelzverfahren.<br />

a) Vorkommen und Art <strong>der</strong> Erze:<br />

Bedeutende Stätten <strong>des</strong> japanischen Kupferbergbaus<br />

s<strong>in</strong>d Besshi <strong>in</strong> <strong>der</strong> Prov<strong>in</strong>z Iyo, Nambu <strong>in</strong> Mutsu und<br />

Akita <strong>in</strong> Dewa. Es folgen Murayama <strong>in</strong> Dewa und<br />

Ikuno <strong>in</strong> Tajima. Ger<strong>in</strong>gere Vorkommen haben G<strong>in</strong>zan<br />

und Sh<strong>in</strong>oya <strong>in</strong> Iwami, Yoshioka <strong>in</strong> Bizen, Kaiwa <strong>in</strong><br />

Kii, K<strong>in</strong>zan <strong>in</strong> Sado, Öno im Etsu-Gebiet und Tada <strong>in</strong><br />

Settsu. Diese Lagerstätten s<strong>in</strong>d geologisch gesehen, an<br />

e<strong>in</strong>e Nordost verlaufende Kontaktzone von tertiären<br />

Sedimenten zu tertiären und quartären<br />

Eruptivgeste<strong>in</strong>en (An<strong>des</strong>ite, Rhyolithe, Tuffe etc.) gebunden.<br />

Die synsedimentären hydrothermal entstandenen<br />

Lagerstätten bilden massive Erzkörper, Stockwerkvererzungen<br />

und Imprägnationen. Sie können bis<br />

zu mehreren 100 m Mächtigkeit erreichen. Das<br />

Nebengeste<strong>in</strong> ist im allgeme<strong>in</strong>en stark zersetzt und<br />

weich, stellenweise aber auch verkieselt.<br />

In den Lagerstätten treten als Haupterze Kupfersulfide,<br />

Kupfer-Eisen-Sulfide (Chalkopyrit), Bleiglanz,<br />

Z<strong>in</strong>kblende und Pyrit auf. Ger<strong>in</strong>ge Gehalte von Arseniden,<br />

Antimoniden, Sulfosalzen, Enargit, Fahlerzen<br />

und Z<strong>in</strong>nkies <strong>in</strong> den Kupfererzen bee<strong>in</strong>flussen die<br />

Qualität und Eigenschaften <strong>des</strong> produzierten Kupfers<br />

nachhaltig.<br />

b) Abbau und Gew<strong>in</strong>nung <strong>der</strong> Erze:<br />

Die Lagerstätten wurden <strong>in</strong> Aus- und Vorrichtungsstrecken,<br />

<strong>der</strong>en Grösse genormt war, angefahren. In<br />

den Abbaukammern wurde das Erz mit Schlägel und<br />

Bergeisen here<strong>in</strong>genommen. Zur Bewetterung <strong>der</strong><br />

Gruben wurden spezielle Strecken angelegt, die mit<br />

den Stollen an mehreren Stellen duchschlägig waren.<br />

Die Wasserhaltung erfolgte über e<strong>in</strong>fache hölzerne<br />

Abb. 2 Darsellung <strong>der</strong> Erzför<strong>der</strong>ung: Die Abbildung<br />

zeigt e<strong>in</strong> Stollenmundloch mit Türstockzimmerung, <strong>in</strong><br />

dem sich zwei Bergleute begegnen, die <strong>in</strong> geflochtenen<br />

Bambuskörben auf dem Rücken Erz för<strong>der</strong>n. Zu ihrer<br />

Kleidung gehören e<strong>in</strong>fache Schutztücher als<br />

Kopfbedeckung und aus Stroh geflochtene<br />

Schienbe<strong>in</strong>schützer. Als Geleuchte dienen Oellampen.<br />

Anstelle <strong>der</strong> <strong>in</strong> Europa üblichen "Arschle<strong>der</strong>" tragen sie<br />

geflochtene Strohmatten.<br />

Bergknappe 1/2000 Seite 29

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