Verein der Freunde des Bergbaus in - Bergbau Silberberg
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1999 feierten Johann Wolfgang von<br />
Goethe (1749 - 1832) und Abraham<br />
Gottlieb Werner (1749 - 1817) ihren<br />
250. Geburtstag<br />
Ueber die <strong>Bergbau</strong>tätigkeit von Goethe haben wir im<br />
Bergknappe Nr. 64, 2/1993 geschrieben und über<br />
Abraham Gottlob Werner berichteten wir im Heft Nr.<br />
86,4/1998.<br />
Goethes Beziehung zum Reich <strong>der</strong> M<strong>in</strong>eralien und<br />
Geste<strong>in</strong>e war sehr <strong>in</strong>nig. Aber er trug auch zu grundlegenden<br />
Erkenntnissen über Geologie, damals Geognosie<br />
genannt, e<strong>in</strong>er jungen Wissenschaft zu dieser Zeit, bei. Die<br />
beiden Jubilare führten lebhaften wissenschaftlichen<br />
Gedankenaustausch mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, beide im Jahre 1749<br />
geboren. Werner wie Goethe, waren Begrün<strong>der</strong> <strong>des</strong><br />
"Neptunismus", e<strong>in</strong>er Lehre, die die Entstehung <strong>der</strong><br />
M<strong>in</strong>eralien und Geste<strong>in</strong>e durch wässrige Vorgänge, vor<br />
allem im Meer (z.B. Sedimentation) - ganz im Gegensatz<br />
zum "Plutonismus", welcher die Geste<strong>in</strong>sbildung vor<br />
allem auf vulkanische Vorgänge zurückführte.<br />
1775 wurde Goethe zuerst als Erzieher <strong>des</strong> jungen Carl<br />
August an den Hof nach Weimar gerufen. 1779 wurde er<br />
zum "Geheimen Rat" ernannt und war zuständig für<br />
F<strong>in</strong>anzen, Militär und <strong>Bergbau</strong>. Der <strong>Bergbau</strong> war<br />
se<strong>in</strong>erzeit <strong>der</strong> wichtigste Wissenschaftszweig <strong>in</strong> diesem<br />
kle<strong>in</strong>en Herzogtum. Im Thür<strong>in</strong>ger Wald gewann man<br />
Kupfer und Silber und sogar Gold. (Ilmenau)<br />
Zu dieser Zeit fanden die engen Kontakte mit Abraham<br />
Gottlieb Werner statt, wohl die <strong>in</strong>ternational bekannteste<br />
Persönlichkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> TU Bergakademie<br />
Freiberg. Beide, Goethe und Werner waren eifrige<br />
geowissenschaftliche Sammler, nach Goethe wurde u.a.<br />
e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>eral "Goethit" benannt. Werner begründete se<strong>in</strong>e<br />
Sammelmethodik und Sammlungsthematik <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er 1778<br />
erschienenen Schrift "Von den verschiedenen<br />
M<strong>in</strong>eraliensammlungen, aus denen e<strong>in</strong> vollständiges<br />
M<strong>in</strong>eralienkab<strong>in</strong>ett bestehen soll". Goethe sammelte nicht<br />
nur "geognostisch" , überliefert s<strong>in</strong>d 23'000 Objekte aus<br />
<strong>der</strong> Natur, dem Pflanzen- und Tierreich sowie dem<br />
Menschen. In dieser Sammlung bef<strong>in</strong>den sich aber auch<br />
Zeugnisse und Gegenstände <strong>der</strong> Ethnographie, Apparate,<br />
Chemie und Physik sowie Meteorologie.<br />
Goethes Arbeiten zur Geologie und M<strong>in</strong>eralogie sowie<br />
se<strong>in</strong>e Sammlung blieben bisher von <strong>der</strong> Oeffentlichkeit<br />
meist unbeachtet, gilt doch se<strong>in</strong>e Ehrung zum 250.<br />
Geburtstag (28. August) vor allem dem grossartigen,<br />
gewaltigen literarischen Werk und se<strong>in</strong>er Bedeutung für<br />
das Geistesleben Europas. Anlässlich <strong>des</strong> 250 jährigen<br />
Geburtstages von Abraham Gottlob Werner f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
TU Bergakademie Freiberg e<strong>in</strong>e Son<strong>der</strong>ausstellung zum<br />
Thema "Kostbarkeiten aus <strong>der</strong> Werner-Sammlung" statt.<br />
Es wird e<strong>in</strong> Querschnitt durch se<strong>in</strong>e "oryktognostische"<br />
Sammlung zu sehen se<strong>in</strong>.<br />
Das M<strong>in</strong>eralien Magaz<strong>in</strong> Lapis Nr. 9 ist ganz dem 250.<br />
Geburtstag <strong>der</strong> beiden berühmten Gelehrten und Sammlern<br />
Goethe und Werner gewidmet und ist e<strong>in</strong>e wahre<br />
Fundgrube über die Tätigkeit und das Wirken <strong>der</strong> beiden<br />
Gelehrten und wird beson<strong>der</strong>s mit den prächtigen<br />
Aufnahmen farbiger Schaustücke aus <strong>der</strong>en Sammlungen<br />
jeden M<strong>in</strong>eralienfreund beglücken und erfreuen.<br />
Inventarisation <strong>Bergbau</strong>museum<br />
Graubünden<br />
HK<br />
Das Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement<br />
Graubünden gewährt den Museen im Kanton Beiträge für<br />
die Inventarisation <strong>des</strong> Ausstellungsgutes. Für 1998 wurde<br />
unserem Museum aufgrund e<strong>in</strong>es Gesuches e<strong>in</strong> Beitrag<br />
von Fr. 8'750.- gewährt. 1995 wurde durch die<br />
<strong>Vere<strong>in</strong></strong>igung Museen Graubünden VMG-Kurse<br />
"Inventarisation" durchgeführt, die auch von e<strong>in</strong>em<br />
Vertreter unseres Museums besucht wurden. Das<br />
Inventarisieren, Fotografieren und Dokumentieren <strong>der</strong><br />
Museumsgegenstände und Exponate ist von grundlegen<strong>der</strong><br />
Bedeutung und Voraussetzung für die Bekanntmachung<br />
und Festhaltung <strong>der</strong> vorhandenen Kulturgüter.<br />
Für 1999 werden wir e<strong>in</strong> weiteres Gesuch an die<br />
Kommission für regionale Museen, lic. phil. Christian<br />
Brosi, Kulturbeauftragter, EKUD, Qua<strong>der</strong>strasse 17, 7000<br />
Chur, e<strong>in</strong>reichen. Die Inventarisation unseres<br />
<strong>Bergbau</strong>museums wird noch 1-2 Jahre <strong>in</strong> Anspruch<br />
nehmen.<br />
Bergknappe 1/2000 Seite 33<br />
HK