Dokumentation der Kampagne - Eine Welt Zentrum Herne
Dokumentation der Kampagne - Eine Welt Zentrum Herne
Dokumentation der Kampagne - Eine Welt Zentrum Herne
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Das Thema in Theorie und Praxis<br />
„Und wie kann man das Thema in einer Unterrichtsstunde /<br />
Konfi rmandenunterricht mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen bearbeiten?“<br />
Projekttage<br />
So o<strong>der</strong> ähnlich lauteten oft die Fragen in <strong>der</strong> Diskussionsrunde nach Fortbildungen. Gerade MultiplikatorInnen, die mit<br />
Grundschulkin<strong>der</strong>n arbeiten, fanden die Praxismappe und die Veranstaltungen zwar hilfreich und gut, suchten aber immer<br />
nach Möglichkeiten das Thema Faire Bälle auch für Jüngere attraktiv zu machen. Auch die UmweltberaterInnen <strong>der</strong> Verbrau-<br />
cherzentrale NRW haben ihren Bildungsschwerpunkt in Grundschulen. Die Anfor<strong>der</strong>ung, das Thema auch für jüngere Kin<strong>der</strong><br />
attraktiv zu gestalten führte zur Konzeption des Fußball-Workshops.<br />
„11 Freunde sollt ihr sein!“<br />
1.2<br />
<strong>Dokumentation</strong> <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
1
Foto © gepa Fair Handelshau<br />
Produktion Fairer Bälle in Pakistan<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Informationszentrum Dritte <strong>Welt</strong> <strong>Herne</strong><br />
Overwegstraße 31, 44625 <strong>Herne</strong><br />
Telefon (02323) 994 97 54, Fax (02323) 994 97 55<br />
E-Mail: info@fairplay-fairlife.de<br />
www.fairplay-fairlife.de<br />
Konzept & Redaktion<br />
Fair Play – Fair Life<br />
Karin Broekmann und Joachim Vorneweg<br />
Grafikdesign und Vorproduktion<br />
Dorra Com Design, Daniel Dorra, Gelsenkirchen<br />
Druck<br />
Druck H. Buschhausen GmbH, Herten<br />
1. Auflage<br />
500 Stück, November 2006<br />
Geför<strong>der</strong>t durch:
Vorwort<br />
Manchmal sind spontane Ideen die besten. Auch die <strong>Kampagne</strong> Fair Play – Fair Life ist so einer Schnapsidee<br />
entsprungen. Es war zwar nur ein guter Wein und ein gutes Bier, die die Runde im Frühjahr 2002 begleiteten, doch<br />
die Ideen sprudelten reichlich. Tags drauf, im ICE nach Düsseldorf, entstand die erste Präsentation für die Landes-<br />
agendakonferenz am 12. und 13. März 2002. Zwei Tage später stand in <strong>der</strong> Süddeutschen Zeitung, dass die evangelische<br />
Kirche in Nordrhein-Westfalen ein Projekt zur Fußballweltmeisterschaft 2006 plane. Der Zug war nicht mehr aufzuhalten.<br />
Von Anfang an war eine enge Verbindung zwischen den Initiatoren, <strong>der</strong> Politik und den im Verlauf immer zahlreicher<br />
werdenden Mitträgerorganisationen gegeben. Bevor die operationale Arbeit aufgenommen wurde, waren allerdings<br />
zum Teil mühsame Schritte zu gehen und die unterschiedlichsten Interessen unter einen Hut zu bringen.<br />
Doch <strong>der</strong> sich bald darauf konstituierende Trägerkreis ließ sich nicht beirren.<br />
Anfang 2004 ging es los mit <strong>der</strong> Arbeitsstelle im Informationszentrum Dritte <strong>Welt</strong> <strong>Herne</strong>, das sich in gleicher<br />
Entfernung zwischen den großen Fußballstandorten Gelsenkirchen und Dortmund befindet. Dank <strong>der</strong> guten Arbeit<br />
aller Mitarbeitenden in <strong>der</strong> Geschäftsstelle gab es keinen Stillstand. Erfrischende Spontaneität hat die Arbeitsweise<br />
des Projekts über die ganze Laufzeit begleitet. Die sehr intensiven Prozesse im Trägerkreis haben neben dem Spaß<br />
an <strong>der</strong> Sache vor allem das Bewusstsein geschärft, dass wir beim Fairen Handel nur gemeinsam neue Wege<br />
beschreiten können. Menschenrechte und gutes Wirtschaften können einan<strong>der</strong> zum Wohl aller ergänzen.<br />
Dabei spielte es eine untergeordnete Rolle, dass die Finanzierung auf sehr unterschiedlich starken Schultern ruhte.<br />
All diese Faktoren haben wohl wesentlich dazu beigetragen, dass die Stiftung Umwelt und Entwicklung ein solches<br />
Großprojekt für för<strong>der</strong>ungswürdig befand. Auch in den Evangelischen Kirchen wurde <strong>der</strong> Sinn dieser <strong>Kampagne</strong><br />
frühzeitig erkannt und geför<strong>der</strong>t.<br />
Fairer Bälle im Einsatz in Gelsenkirchen, Deutschland<br />
Ein Projekt lebt natürlich nicht nur von seiner guten Verwaltung. Viele, die mit Fair Play - Fair Life in Berührung kamen,<br />
brachten ihrerseits Ideen und Vorschläge, manchmal auch fundierte Kritik ein, die aber immer nach vorne wiesen.<br />
In vielen Fällen wurden unsere Erwartungen weit übertroffen. Alle weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen<br />
haben unser Arbeitsmaterial erhalten. Viele arbeiten auch im laufenden Schuljahr noch damit. Das ist ein wichtiger<br />
Hinweis darauf, dass unsere <strong>Kampagne</strong> ihre Inhalte über die <strong>Welt</strong>meisterschaft hinaus konzipiert hat. Mit einigen<br />
Ergänzungen kann die Praxismappe durchaus auch noch zur Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich
und <strong>der</strong> Schweiz eingesetzt werden. Die Zusammenarbeit von Landesregierung und Kirchen, Nichtregierungs-<br />
Organisationen und Initiativen, Kommunen und Basisgruppen trug über die gesamte Projektlaufzeit ihre Früchte.<br />
Aus dieser <strong>Dokumentation</strong> wird sichtbar, in welchem Umfang und auf welch unterschiedlichen Ebenen<br />
kreativ gearbeitet wurde.<br />
Unser Projekt endet mit dieser <strong>Dokumentation</strong> zum Ende des Jahres 2006. Sie hat dann ihren Sinn erfüllt,<br />
wenn sie dazu anregt, im Einsatz für wirtschaftliche Gerechtigkeit im globalen Kontext neue Wege zu beschreiten<br />
und sich von den dargelegten Aktionen und Arbeitsweisen inspirieren zu lassen. Vielleicht werden ja hier und<br />
dort neue und eigene Projekte begonnen. Der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband, von Anfang an<br />
einer <strong>der</strong> wichtigsten Partner und Mitträger, zeigte sich in den letzten Gesprächen sehr offen, weitere Maßnahmen<br />
etwa in die Schulung von Jugendleiterinnen, Trainern, Schiedsrichtern und Funktionären einzubinden. Auch im<br />
Rahmen <strong>der</strong> Partnerschaft zwischen Nordrhein-Westfalen und Mpumalanga (eine Provinz in <strong>der</strong> Republik Südafrika)<br />
arbeitet eine Gruppe daran, im Blick auf die Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft 2010 eine Brücke zu schlagen und die<br />
Erfahrungen aus unserem Projekt nach Mpumalanga weiterzugeben. Das wären in <strong>der</strong> Tat nachhaltige<br />
Instrumentarien und ein schönes Resultat <strong>der</strong> engen Zusammenarbeit.<br />
Die Ihnen hier vorliegende <strong>Dokumentation</strong> soll einerseits möglichst viele Informationen vermitteln, an<strong>der</strong>erseits leicht<br />
und flüssig zu lesen sein. Dem trägt die Form Rechnung. Auch daran soll deutlich werden: die Aktivitäten waren kreativ,<br />
bunt und nie langweilig. Natürlich haben wir auch jede Menge Statistiken gesammelt. Sie würden 30 Seiten trockener<br />
Zahlen mit sich bringen. Aus ökologischen und finanziellen Gründen wollten wir hier nicht ein aufgeblasenes Papier<br />
erstellen, das nur wenige interessiert. Die Träger und die Geldgeber werden diese Tabellen erhalten. Sie können<br />
je<strong>der</strong>zeit im Informationszentrum Dritte <strong>Welt</strong> eingesehen o<strong>der</strong> bestellt werden, auch über das Projekt-Ende hinaus.<br />
Das gilt auch für die Praxismappe und den <strong>Kampagne</strong>nball, die noch bis auf weiteres dort zu beziehen sind.<br />
Zum Ende treffen sich alle Akteure noch einmal im Jungen Schauspielhaus Düsseldorf treffen. Das dort produzierte<br />
Theaterstück „Der Ball ist rund“ hat das Projekt vom Anfang bis zum Ende begleitet. Der Titel sagt viel über die <strong>Kampagne</strong>.<br />
Denn bis <strong>der</strong> Ball wirklich rund ist, dauert es eine Weile. Dann aber macht es richtig Spaß.<br />
Den wünschen wir allen Leserinnen und Lesern dieser <strong>Dokumentation</strong>.<br />
Dr. Ulrich Möller Wolfram Walbrach Martin Domke<br />
Evangelische Kirche von Westfalen Evangelische Kirche im Rheinland Informationszentrum Dritte <strong>Welt</strong> <strong>Herne</strong>
1 Qualifi kation<br />
„11 Freunde sollt ihr sein!“<br />
1.1 Trägerkreis 6<br />
1.2 Steuerungsgruppe 8<br />
1.3 Geschäftstelle 9<br />
1.4 Einführung 10<br />
2 Vorrunde<br />
„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />
2.1 Flyer 12<br />
2.2 Homepage/Newsletter 14<br />
2.3 Ausstellung 15<br />
2.4 Spielgeräte 16<br />
2.5 Bekleidung 18<br />
2.6 Ausstellung & Turnier 20<br />
2.7 <strong>Kampagne</strong>nstart 2004 21<br />
2.8 Aktionstreffen/Vernetzung 22<br />
2.9 ReferentInnenkartei 23<br />
3 Achtelfi nale<br />
„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />
3.1 Die Praxismappe 26<br />
3.2 Der Film 28<br />
3.3 Gestaltungsaktion Faire Torwand 29<br />
3.4 Aktionsspiel 30<br />
3.5 Give–Away 31<br />
3.6 Postkarten 32<br />
3.7 Gewinnspiel 33<br />
3.8 Schulungen 34<br />
3.9 Kooperation I – Sportmarketing 35<br />
3.10 Kooperation II – Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheater 36<br />
3.11 Unterstützer 37<br />
3.12 Internationaler Besuch 38<br />
3.13 Politik 39<br />
3.14 Promi-Turnier 41<br />
3.15 Faire Bälle im Bühneneinsatz 42<br />
3.16 Fair Handels Messe 43<br />
<strong>Dokumentation</strong> <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
4 Viertelfi nale<br />
„Mitten drin statt nur dabei!“<br />
4.1 Fußball-Workshop I 44<br />
4.2 Projekttage 45<br />
4.3 Unterwegs mit dem <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Mobil 46<br />
4.4 Messe-Auftritt I 47<br />
4.5 Fußball-Workshop II 48<br />
4.6 Messe-Auftritt II 49<br />
4.7 Messe-Auftritt III 50<br />
4.8 Jugendcamp in Moers 51<br />
4.9 Evangelischer Kirchentag in Hannover 52<br />
4.10 Katholischer Kirchentag Saarbrücken 53<br />
4.11 Wir sind <strong>Welt</strong>jugendtag 54<br />
4.12 Ballkünstler – Künstlerball I 56<br />
5 Halbfi nale<br />
„Wer <strong>Welt</strong>meister werden will, muss mehr tun als die an<strong>der</strong>en!“<br />
5.1 Ballkünstler – Künstlerball II 58<br />
5.2 SolarCUP 60<br />
5.3 Im Landtag 61<br />
5.4 Kommunikation weltweit 62<br />
5.5 Internationale Fortbildung 63<br />
5.6 Internationale Präsens 64<br />
5.7 Internationaler Fankongress 65<br />
5.8 Heimspiel für die Kirchen 66<br />
6 Finale<br />
„Aus, aus, aus… das Spiel ist aus!“<br />
6.1 Vorwärts Gelb – Schwarz 68<br />
6.2 Hauptstadt des Fairen Handels 69<br />
6.3 Der eigene Ball vom Konfi Cup 70<br />
6.4 Internationale Materialien II 71<br />
6.5 WM Begleitaktionen/Voll im Geschehen 72<br />
6.6 Die <strong>Welt</strong> zu Gast an <strong>der</strong> Torwand 73<br />
6.7 Drei unten – drei oben am Kölner Dom 74<br />
7 Die <strong>Welt</strong> ist rund<br />
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“<br />
7.1 Internationale Treffen/Der faire Ball im 76<br />
Land des <strong>Welt</strong>meisters<br />
Inhalt<br />
7.2 Bürgerfest 77<br />
7.3 Faire Bälle in Südafrika 78<br />
7.4 INAS WM in Deutschland 79<br />
5
1.1<br />
Nina Berg<br />
Nord-Süd-Netz des<br />
DGB Bildungswerks<br />
Tina Gordon<br />
Brot für die <strong>Welt</strong><br />
und eed<br />
Trägerkreis<br />
Armin Laschet<br />
Ministerium für Generationen,<br />
Frauen, Familie und Integration<br />
Unterstützung für Team und Trainerbank<br />
Wir konnten auf erfahrene und engagierte Partner und Träger bauen, die sich bereits in <strong>der</strong> Vergangenheit für Fairen Handel<br />
und menschenwürdige Arbeitsbedingungen eingesetzt haben. Die Organisationen, Institutionen und Gruppen schlossen sich<br />
für unsere <strong>Kampagne</strong> zusammen, um Menschen, die in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n unter schlechtesten Bedingungen Sportartikel für die<br />
Industrielän<strong>der</strong> herstellen, in geeigneter Weise eine Stimme zu verleihen. Dies realisierten sie durch fi nanzielle Unterstützung,<br />
Bereitstellung von Women- und Manpower, Materialien und Öffentlichkeitsarbeit für Fair Play - Fair Life.<br />
6 Qualifi kation<br />
Roland Mecklenburg<br />
Evangelische Jugend im Rheinland<br />
Helga Jänsch<br />
Stadt Dortmund<br />
Dr. Maria Hohn-Berghorn<br />
Stadt Bonn<br />
Tina Jerman<br />
Die <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Beauftragte<br />
<strong>der</strong> Landesregierung<br />
Georg Larscheid<br />
Misereor<br />
Elke Meißner<br />
Verbraucherzentrale NRW<br />
Christoph Löchle<br />
Stadt Dortmund<br />
Christina Morandell<br />
gepa Fairhandelshaus
Matthias Peck<br />
Ministerium für Umwelt und<br />
Naturschutz, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz des Landes NRW<br />
Bernd Schütze<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Gruppen<br />
Dietrich Weinbrenner<br />
MÖWE Amt für Mission<br />
und <strong>Welt</strong>verantwortung<br />
VUB<br />
Dr. Ingo Wolf<br />
Innenministerium /<br />
Abteilung Sport<br />
Klaus Reuter<br />
Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Agenda 21 NRW<br />
Eckhard Uhlenberg<br />
Ministerium für Umwelt und Naturschutz,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
des Landes NRW<br />
Karin Wolter<br />
TransFair<br />
Christiane Schnura<br />
<strong>Kampagne</strong> für saubere Kleidung<br />
Yves Eigenrauch<br />
Ex-Fußballproi FC Schalke 04<br />
Stadt Köln XX. <strong>Welt</strong>jugendtag 2005<br />
Dorothea Weber<br />
gepa Fairhandelshaus<br />
„11 Freunde sollt ihr sein!“<br />
7
1.2<br />
Steuerungsgruppe<br />
Das Trainerteam plant und motiviert.<br />
Die Steuerungsgruppe mit Wolfram Walbrach von <strong>der</strong> evangelischen Kirche im Rheinland als Vorsitzendem wurde<br />
im Jahr 2003 vom Trägerkreis eingesetzt und übernahm über weite Strecken die Verantwortung für die Umsetzung<br />
<strong>der</strong> Beschlüsse des Leitungsgremiums. Sie entschied über die anfallenden Än<strong>der</strong>ungen im Projektablauf. Hier war<br />
immer wie<strong>der</strong> kreatives Arbeiten gefragt, manchmal auch Auseinan<strong>der</strong>setzungen zu führen, oft auch Entscheidungen<br />
auf kurzem Weg zu treffen, immer mit dem Ziel, die besten Wege konsequent zu beschreiten. Die Vertreter <strong>der</strong><br />
Steuerungsgruppe gehörten auch dem Trägerkreis an und blieben über den gesamten Projektzeitraum<br />
als feste Arbeitsgruppe zusammen. Ihr gehörten folgende Personen an:<br />
Martin Domke<br />
Informationszentrum<br />
3. <strong>Welt</strong> in <strong>Herne</strong><br />
Dr. Ulrich Möller<br />
Evangelische Kirche<br />
von Westfalen<br />
Gabriela Schmitt<br />
Ministerium für Generationen,<br />
Familie, Frauen und Integration<br />
8 Qualifi kation<br />
Ulrike Schell<br />
Verbraucherzentrale NRW<br />
Wolfram Walbrach<br />
Evangelische Kirche<br />
im Rheinland<br />
Susanne Jendral<br />
Landesjugendring<br />
Charlotte Schlüter<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Netz NRW<br />
Manfred Knipping<br />
Westdeutscher Fußball- und<br />
Leichtathletik Verband
Gut aufgestellt ist halb gewonnen.<br />
Als dritte Säule hat die Geschäftsstelle drei Jahre lang unser Projekt getragen. Wer hier als Besucher hineinkam,<br />
fand ständig intensiv arbeitende Menschen vor, die sich ihrerseits mit viel Phantasie an die Umsetzung <strong>der</strong><br />
gesteckten Ziele machten. Der reichen Erfahrung und den vielen Ideen, die aus unserem hauptamtlichen<br />
Team kamen, ist das Weiterkommen <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> zu einem großen Teil zu verdanken.<br />
Karin Broekmann<br />
Bildungsarbeit<br />
Anette S. Jung<br />
Projektkoordination<br />
Vera Dwors<br />
Projektleitung<br />
Geschäftsstelle 1.3<br />
Joachim Vorneweg<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
„11 Freunde sollt ihr sein!“<br />
9
1.4 Einführung<br />
10<br />
Wie alles kam<br />
Fairer Handel und Fußball waren zwei ganz unterschiedliche <strong>Welt</strong>en, selbst für viele, die schon seit <strong>der</strong> UN-Konferenz<br />
für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro am Prozess „Global denken, lokal handeln“ beteiligt waren.<br />
Die dort beschlossene Agenda 21 stand 2002 kurz vor dem neuen Gipfel in Johannesburg (Südafrika) wie<strong>der</strong> zur Diskussion.<br />
In diesem Rahmen wurde auch in Nordrhein-Westfalen an neuen Ideen und Initiativen gefeilt. Die Landes-Agenda-Konferen-<br />
zen stellten ein wichtiges Instrumentarium bereit, um die Aktivitäten im Land zu bündeln und für eine bessere<br />
Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Ebenen zu sorgen.<br />
Indem nun im Trägerkreis die unterschiedlichen gesellschaftlich engagierten Gruppen zusammenkamen, wurden <strong>der</strong>en<br />
jeweils spezifi schen Ansätze und Interessen sozusagen um den Ball herum angeordnet und konnten eine Dynamik entfalten,<br />
wie man sie in <strong>der</strong> Arbeit für weltweite Gerechtigkeit wohl nicht überall fi ndet.<br />
Die unserer <strong>Kampagne</strong> gesteckten Ziele orientierten sich inhaltlich stark an den lokalen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Agenda-<br />
Arbeit. Durch das Thema und das anvisierte Umfeld <strong>der</strong> Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft bedingt waren wir automatisch in<br />
das globale Denken eingebunden. Dem Hauptziel <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong>, „den Bekanntheitsgrad und die Akzeptanz des fairen<br />
Handels beziehungsweise von fair gehandelten Produkten bei Schülern und Schülerinnen, sowie bei Jugendlichen<br />
allgemein zu verbessern“, wurden sechs Teilziele zugeordnet, für die jeweils beson<strong>der</strong>e Maßnahmen entwickelt wurden:<br />
1 Fairer Handel in <strong>der</strong> Schule<br />
2 Fairer Handel im Jugendbereich<br />
3 Fairer Handel im Sport<br />
4 Zielgruppengerechte Medienarbeit<br />
5 Ratsbeschlüsse zu Fairen Bällen<br />
6 Gewinnung neuer Träger<br />
Da wir uns inhaltlich vor allem als Bildungskampagne verstanden, lag <strong>der</strong> Schwerpunkt natürlich im Bereich<br />
<strong>der</strong> Ziele 1 bis 3. Die Praxismappe wurde, nach einer intensiven Vorbereitung neben dem Ball das zentrale<br />
Produkt unserer <strong>Kampagne</strong>.<br />
Die Ihnen hier vorliegende <strong>Dokumentation</strong> zeigt deutlich, wie in allen Arbeitsfel<strong>der</strong>n Ziele erreicht und welche<br />
gleichzeitig neu erschlossen wurden. Wenn am Ende <strong>der</strong> Zeit auch größere Produkthersteller und Handelsunternehmen<br />
Interesse an unserer Arbeit zeigen und manches darauf hindeutet, dass es hier weitere Verhandlungen gibt, ist nicht<br />
wenig erreicht. Der Faire Handel kann auch hier seine Nische verlassen und zu einem ernstzunehmenden Partner werden.<br />
Gleichgültig, was daraus wird: Im Sinne <strong>der</strong> Agenda 21 ist dies ein wichtiger Fortschritt. Und eine sehr sinnvolle<br />
Weiterentwicklung, über die Bildungsarbeit hinaus.<br />
Qualifi kation
Sri Lanka, Fotos: © Fair Deal Trading
2.1<br />
12<br />
Flyer<br />
Faltblätter – Informationen zum Anfassen<br />
Wenn etwas ohne ein passendes Faltblatt geschieht, dann geschieht es nicht wirklich. Das erste<br />
Selbstdarstellungsfaltblatt <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> war schon vor <strong>der</strong> Einrichtung <strong>der</strong> Geschäftstelle erstellt –<br />
eine Information zum Landesagenda-Projekt des MUNLV. Der Image-Flyer wurde noch zweimal<br />
aufgelegt und die Fortschritte <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> brachten jeweils ein völlig an<strong>der</strong>es Erscheinungsbild<br />
mit sich. Die Gesamtaufl age von 75 000 Stück wurde überall in Nordrhein-Westfalen verbreitet.<br />
Die dritte Version des Image-Flyers war ein Service-Faltblatt, das alle Angebote <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> kurz<br />
vorstellt und auf einem separaten Abschnitt die leichte Möglichkeit bot, in <strong>der</strong> Geschäftstelle<br />
mehr Informationen anzufor<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> direkt zu bestellen.<br />
Alle Printmedien <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> erschienen einer einheitlichen Gestaltung. Bei <strong>der</strong> Erstellung des<br />
Corperate Design arbeitete Joachim Vorneweg mit Georg Temme aus Hattingen als Grafi ker zusammen.<br />
Die zur Gestaltung nötigen Fotos machte Andrea Baegerau aus Recklinghausen mit den Sportlern<br />
des DJK TUS Rotthausen aus Gelsenkirchen.<br />
Das beliebteste Print Medium <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit war die Ball-Liste. Das einzige Verzeichnis aller<br />
Bälle, die in Deutschland im Handel sind und die Bezeichnung „fair“ verdienen, war nötig, weil die<br />
einzelnen Importeure in Konkurrenz zueinan<strong>der</strong> stehen und sich bis 2004 niemand gefunden hatte,<br />
eine händlerübergreifende Produkt-Information zum Sportball aus Fairem Handel herauszubringen.<br />
Die Nachfrage nach <strong>der</strong> Ball-Liste in <strong>der</strong> <strong>Herne</strong>r Geschäftsstelle machte den Bedarf deutlich:<br />
Gleich nach Erscheinen <strong>der</strong> ersten Aufl age 2004 setzte eine bis heute ungebrochene Nachfrage ein.<br />
Vorrunde
<strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
che Kirche von Westfalen<br />
che Kirche im Rheinland<br />
t Beauftragte <strong>der</strong> Landesregierung NRW<br />
ndesschülervertretung NRW<br />
LAG 21<br />
Stadt Gelsenkirchen<br />
rtmund<br />
für Umweltberatung<br />
tscher Fußball- und<br />
letikverband<br />
gendring NRW<br />
meinschaft<br />
t-Gruppen<br />
-Netz des<br />
ungswerk<br />
e<br />
re<br />
che<br />
land<br />
r<br />
lgerecht<br />
stützer<br />
mpagne<br />
ie <strong>Welt</strong><br />
cher Entwicklungsdienst<br />
-Westfälische Stiftung<br />
lt und Entwicklung<br />
Fair Play – Fair Life<br />
Overwegstraße 31<br />
44625 <strong>Herne</strong><br />
n uns Fon 02323 9949754<br />
air Life im IZ3W Fax 02323 9949755<br />
ße 31 www.fairplay-fairlife.de<br />
info@fairplay-fairlife.de<br />
E-Mail<br />
Telefon<br />
PLZ, Ort<br />
Straße, Nr.<br />
Vorname, Name<br />
����������������������������������������<br />
Absen<strong>der</strong>:<br />
EL PUENTE KINDERBALL<br />
Miniball, Obermaterial Polyurethan, zwei Polyester-<br />
und eine Baumwoll-Innenschicht,<br />
Latex-Blase, Umfang ca. 47 cm, 180-190 g;<br />
12,90 €<br />
Erhältlich bei EL PUENTE<br />
ES IST LIEBE<br />
Der Ball zur Zeitung; Turnier-Qualität,<br />
Außenschicht Polyurethan, innen vier Polyesterschichten,<br />
austarierte Latexblase;<br />
35,– €<br />
Erhältlich bei www.taz.de<br />
LOW BOUNCE PREMIUM<br />
Street Soccer und Hallenball, drei Polyesterlagen,<br />
Polyurethan Außenhülle, Butyl-Blase,<br />
Reduktion <strong>der</strong> Aufprallhöhe, Größe 3;<br />
29,40 €<br />
Erhältlich bei Fair Deal Trading<br />
TEAM JUGEND<br />
Größe 4 (Umfang 64-65 cm, 370-390 g),<br />
Außenschicht Glanz-Polyurethan, vier Polyester-Bahnen,<br />
austarierte Latexblase;<br />
14,50 €<br />
Erhältlich bei Fair Deal Trading<br />
WILDE KERLE<br />
Der Ball zum Kult; Obermaterial glänzendes<br />
Polyurethan;<br />
24,90 €<br />
Erhältlich bei www.baumhaus-shop.de<br />
KARLINO<br />
Außenschicht glänzendes Polyurethan,<br />
32 Waben, Größe 2, Umfang ca. 52 cm,<br />
200-210 g, austarierte Latex-Blase; 6,90 €<br />
Erhältlich bei Fair Deal Trading<br />
VOLLTREFFER<br />
Der Ball zur Missio-Aktion gegen den<br />
Krieg mit Kin<strong>der</strong>n, Allround-Fußball mit<br />
PVC-Beschichtung, wasserfest; 19,90 €<br />
Erhältlich bei www.missio-aachen.de<br />
MAX-BALL<br />
Der Ball zum Buch, 32 Waben, Größe 5,<br />
austarierte Latexblase; 18,90 €<br />
MAX-BALL MINI<br />
32-Waben,Umfang ca. 46 cm, Größe 1; 6,45 €<br />
Erhältlich bei Fair Deal Trading o<strong>der</strong><br />
www.kaiserverlag.net<br />
BEACH- UND VOLLEYBÄLLE<br />
MAGMA<br />
Beach-Volleyball, wasserfestes, strapazierfähiges<br />
Synthetik-Obermaterial, texturierte Beschichtung,<br />
zweifach mit Polyester und 2,5 mm Polster<br />
laminiert, Anti-Leak-Butyl-Blase,<br />
Umfang 66-68 cm, 280-300 g;<br />
18,95 €<br />
Erhältlich bei <strong>der</strong> gepa, Artikel-Nr. 7009534<br />
PRO VOLLEY<br />
Hochwertiger Volleyball, 18 Panele,<br />
Struktur-Polyurethan, zweifach verstärkt<br />
mit Polyestergewebe, austarierte Latexblase<br />
mit Butyl-Ventil, für innen und außen;<br />
22,90 €<br />
Erhältlich bei Fair Deal Trading<br />
BEACH VOLLEY<br />
Beach-Volleyball 18 Panele, „gewebtes“<br />
Polyurethan, zweifach verstärkt mit Polyestergewebe,<br />
austarierte Latexblase mit Butyl-Ventil,<br />
ideal für den Strandurlaub;<br />
14,90 €<br />
Erhältlich bei Fair Deal Trading<br />
SMASH<br />
Hochwertiger Volleyball, Material Japanese<br />
Polyurethan, 18 Waben, Latexblase, 280 g;<br />
20,– €<br />
Erhältlich bei Tramondi<br />
Der Ball ist regelgerecht<br />
des DFB), wenn er kugelförmig ist, aus Le<strong>der</strong><br />
n geeigneten Material gefertigt ist, einen Umndestens<br />
68 und höchstens 70 cm hat (Größe 5),<br />
indestens 410 und höchstens 450 Gramm wiegt<br />
,6 -1,1 Atmosphären beträgt, was 600 -1100 g/cm²<br />
entspricht.<br />
ter 16 Jahren soll <strong>der</strong> Ballumfang 63,5 - 66 cm<br />
wicht 350 - 390 g betragen (Ballgröße 4).<br />
iden bei Fußbällen zwischen Spielball und Trainingseitball<br />
genügt meist den Belastungen eines Fußht<br />
o<strong>der</strong> nur für kurze Zeit. Beachten Sie bitte die<br />
ngaben zu den einzelnen Bällen.<br />
geführten Bälle (außer den Beach- und Volleybällen)<br />
us 32 Waben – 12 Fünfecke und 20 Sechsecke –<br />
Pakistan handgenäht.<br />
ck<br />
(nach den Regeln des DFB), wenn er kugelförmig ist, aus Le<strong>der</strong><br />
o<strong>der</strong> einem an<strong>der</strong>en geeigneten Material gefertigt ist, einen Umfang<br />
zwischen mindestens 68 und höchstens 70 cm hat (Größe 5),<br />
zu Spielbeginn mindestens 410 und höchstens 450 Gramm wiegt<br />
und sein Druck 0,6 -1,1 Atmosphären beträgt, was 600 -1100 g/cm²<br />
auf Meereshöhe entspricht.<br />
Für Junioren unter 16 Jahren soll <strong>der</strong> Ballumfang 63,5 - 66 cm<br />
und das Ballgewicht 350 - 390 g betragen (Ballgröße 4).<br />
Wir unterscheiden bei Fußbällen zwischen Spielball und Trainingsball.<br />
Ein Freizeitball genügt meist den Belastungen eines Fußballspiels<br />
nicht o<strong>der</strong> nur für kurze Zeit. Beachten Sie bitte die<br />
detaillierten Angaben zu den einzelnen Bällen.<br />
Alle hier aufgeführten Bälle (außer den Beach- und Volleybällen)<br />
bestehen aus 32 Waben – 12 Fünfecke und 20 Sechsecke –<br />
und sind in Pakistan handgenäht.<br />
Der Druck<br />
ldruck des Balls ist auch immer ein bisschen<br />
ackssache. Bei hartem Untergrund kann <strong>der</strong> Druck<br />
r sein als bei weichem Spielfeld.<br />
ielball sollte auf 1 bar aufgepumpt sein, ein Trainingsball<br />
bar, für den Freizeitsport genügen 0,7 bar und für einen<br />
ball bereits 0,35 bar.<br />
Bälle haben alle ein Hohlnadelventil. Verwenden Sie also<br />
Ballpumpe mit Universalnippel o<strong>der</strong> Hohlnadelnippel<br />
en konischen Nippel – er würde das Ventil beschädigen!).<br />
en Sie regelmäßig 1 bis 2 Tropfen Ventilöl o<strong>der</strong> Vaseline<br />
Ventil o<strong>der</strong> auf den Nippel <strong>der</strong> Pumpe beim Aufpumpen.<br />
achten Sie bitte die detaillierten Angaben zu den einzelnen<br />
llen. Der Spieldruck kann mit einem Luftdruckprüfer (vor dem<br />
piel) kontrolliert werden.<br />
s-<br />
Ihrer Nähe nach<br />
<strong>der</strong> <strong>Welt</strong>läden finden<br />
ällen)<br />
e –<br />
r Druck<br />
Die Pflege<br />
Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
Trainingsball<br />
r und für einen<br />
Evangelische Kirche von Westfalen<br />
Evangelische Kirche im Rheinland<br />
Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Der Spieldruck des Balls ist auch immer ein bisschen<br />
Geschmackssache. Bei hartem Untergrund kann <strong>der</strong> Druck<br />
niedriger sein als bei weichem Spielfeld.<br />
Ein Spielball sollte auf 1 bar aufgepumpt sein, ein Trainingsball<br />
auf 0,8 bar, für den Freizeitsport genügen 0,7 bar und für einen<br />
Volleyball bereits 0,35 bar.<br />
Faire Bälle haben alle ein Hohlnadelventil. Verwenden Sie also<br />
eine Ballpumpe mit Universalnippel o<strong>der</strong> Hohlnadelnippel<br />
(keinen konischen Nippel – er würde das Ventil beschädigen!).<br />
Geben Sie regelmäßig 1 bis 2 Tropfen Ventilöl o<strong>der</strong> Vaseline<br />
ins Ventil o<strong>der</strong> auf den Nippel <strong>der</strong> Pumpe beim Aufpumpen.<br />
Beachten Sie bitte die detaillierten Angaben zu den einzelnen<br />
Bällen. Der Spieldruck kann mit einem Luftdruckprüfer (vor dem<br />
Spiel) kontrolliert werden.<br />
Die Pflege<br />
Achten Sie auf eine trockene Lagerung bei einer Temperatur<br />
zwischen 15° C und 25° C; nicht in Heizungsnähe.<br />
Bei Bedarf mit einem feuchten Tuch säubern.<br />
Bei Temperaturen unter Null nur mit einem absolut trockenen<br />
Ball spielen.<br />
wenden Sie also<br />
lnadelnippel<br />
ntil beschädigen!).<br />
tilöl o<strong>der</strong> Vaseline<br />
beim Aufpumpen.<br />
ben zu den einzelnen<br />
Luftdruckprüfer (vor dem<br />
erung bei einer Temperatur<br />
t in Heizungsnähe.<br />
Tuch säubern.<br />
ur mit einem absolut trockenen<br />
Die <strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Beauftragte <strong>der</strong> Landesregierung NRW<br />
Landesschülervertretung NRW<br />
LAG 21<br />
Stadt Dortmund<br />
Verband für Umweltberatung<br />
Westdeutscher Fußball- und<br />
Leichtathletikverband<br />
Landesjugendring NRW<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen<br />
Ständige Än<strong>der</strong>ungen in Design, Preis und bei den Anbietern führte zu erweiterten Aufl agen:<br />
Im Jahr 2005 erschienen sogar drei Aufl agen <strong>der</strong> Ball-Liste. Die Gesamtaufl age erreichte 95 000 Stück<br />
und wurde sowohl aus ganz Deutschland nachgefragt, als auch von Österreich und <strong>der</strong> Schweiz.<br />
✃<br />
Bestelladressen:<br />
Tramondi<br />
Eckenerstraße 65<br />
88046 Friedrichshafen<br />
Fon 07541 37400<br />
Fax 07541 374029<br />
tramondi@tramondi.de<br />
www.tramondi.de<br />
Fair Deal Trading<br />
c/o KBZ-Karlshöhe<br />
Wichernstraße 2<br />
71638 Ludwigsburg<br />
info@fairdealtrading.de<br />
www.fairdealtrading.de<br />
Derbystar<br />
Klever Straße 77<br />
47574 Goch<br />
Fon 02823 3250<br />
Fax 02823 32532<br />
info@<strong>der</strong>bystar.de<br />
www.<strong>der</strong>bystar.de<br />
Fairhandelshaus gepa<br />
Bruch 4<br />
42279 Wuppertal<br />
Fon 0202 266830<br />
Fax 0202 2668310<br />
marketing@gepa.org<br />
www.gepa3.de<br />
O<strong>der</strong> fragen Sie im <strong>Welt</strong>laden<br />
in Ihrer Nähe nach den Bällen <strong>der</strong><br />
gepa. <strong>Eine</strong> Liste <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>läden<br />
finden Sie im Internet unter:<br />
www.fair-feels-good.de<br />
www.weltlaeden.de<br />
Fair Play – Fair Life<br />
Overwegstraße 31<br />
44625 <strong>Herne</strong><br />
Fon 02323 9949754<br />
Fax 02323 9949755<br />
info@fairplay-fairlife.de<br />
www.fairplay-fairlife.de<br />
Achten Sie auf eine trockene Lagerung bei einer Temperatur<br />
zwischen 15° C und 25° C; nicht in Heizungsnähe.<br />
Bei Bedarf mit einem feuchten Tuch säubern.<br />
Bei Temperaturen unter Null nur mit einem absolut trockenen<br />
Ball spielen.<br />
Nord-Süd-Netz des<br />
DGB Bildungswerk<br />
<strong>Kampagne</strong><br />
für saubere<br />
Kleidung<br />
Evangelische<br />
Jugend<br />
im Rheinland<br />
TransFair<br />
Partner <strong>der</strong><br />
<strong>Kampagne</strong><br />
gepa<br />
Unterstützer<br />
<strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
Evangelische Kirche von Westfalen<br />
Evangelische Kirche im Rheinland<br />
Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Beauftragte <strong>der</strong> Landesregierung NRW<br />
Landesschülervertretung NRW<br />
Stadt Dortmund<br />
Brot für die <strong>Welt</strong><br />
Evangelischer Entwicklungsdienst<br />
Nordrhein-Westfälische Stiftung<br />
für Umwelt und Entwicklung<br />
LAG 21<br />
Verband für Umweltberatung<br />
Westdeutscher Fußball- und<br />
Leichtathletikverband<br />
Landesjugendring NRW<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen<br />
Nord-Süd-Netz des<br />
DGB Bildungswerk<br />
<strong>Kampagne</strong><br />
für saubere<br />
Kleidung<br />
Evangelische<br />
Jugend<br />
im Rheinland<br />
TransFair<br />
Partner <strong>der</strong><br />
<strong>Kampagne</strong><br />
gepa<br />
Unterstützer<br />
<strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
Brot für die <strong>Welt</strong><br />
Evangelischer Entwicklungsdienst<br />
Nordrhein-Westfälische Stiftung<br />
für Umwelt und Entwicklung<br />
Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
Evangelische Kirche von Westfalen<br />
Evangelische Kirche im Rheinland<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Beauftragte <strong>der</strong> Landesregierung NRW<br />
Trainings-Shirts<br />
Landesschülervertretung NRW fair play : fair life<br />
LAG 21<br />
Stadt Gelsenkirchen<br />
Verband für Umweltberatung<br />
Westdeutscher Fußball- und<br />
Leichtathletikverband<br />
Landesjugendring NRW<br />
Stadt Dortmund<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen<br />
Stadt Köln<br />
<strong>Kampagne</strong> für<br />
saubere Kleidung<br />
Nord-Süd-Netz des<br />
DGB Bildungswerk<br />
Evangelische Jugend<br />
im Rheinland<br />
gepa<br />
TransFair<br />
Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
Evangelische Kirche von Westfalen<br />
Evangelische Kirche im Rheinland<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Beauftragte <strong>der</strong> Landesregierung NRW<br />
Unterstützer<br />
<strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
Brot für die <strong>Welt</strong><br />
Landesschülervertretung NRW<br />
Stadt Dortmund<br />
LAG 21<br />
Stadt Gelsenkirchen<br />
Verband für Umweltberatung<br />
Westdeutscher Fußball- und<br />
Leichtathletikverband<br />
Landesjugendring NRW<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen<br />
Nord-Süd-Netz des<br />
DGB Bildungswerk<br />
<strong>Kampagne</strong><br />
für saubere<br />
Kleidung<br />
Evangelische<br />
Jugend<br />
im Rheinland<br />
gepa<br />
TransFair<br />
Unterstützer<br />
<strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
Brot für die <strong>Welt</strong><br />
Evangelischer Entwicklungsdienst<br />
Nordrhein-Westfälische Stiftung<br />
für Umwelt und Entwicklung<br />
Evangelischer Entwicklungsdienst<br />
Nordrhein-Westfälische Stiftung für Umwelt und Entwicklung<br />
Sie erreichen uns Fon 02323 9949754<br />
Fair Play – Fair Life im IZ3W Fax 02323 9949755<br />
Overwegstraße 31 www.fairplay-fairlife.de<br />
44625 <strong>Herne</strong> info@fairplay-fairlife.de<br />
Bestelladressen:<br />
Fair Deal Trading<br />
c/o KBZ-Karlshöhe<br />
Wichernstraße 2<br />
71638 Ludwigsburg<br />
info@fairdealtrading.de<br />
www.fairdealtrading.de<br />
Derbystar<br />
Klever Straße 77<br />
47574 Goch<br />
Fon 02823 3250<br />
Fax 02823 32532<br />
info@<strong>der</strong>bystar.de<br />
www.<strong>der</strong>bystar.de<br />
Fairhandelshaus gepa<br />
Bruch 4<br />
42279 Wuppertal<br />
Fon 0202 266830<br />
Fax 0202 2668310<br />
marketing@gepa.org<br />
www.gepa3.de<br />
O<strong>der</strong> fragen Sie im <strong>Welt</strong>laden<br />
in Ihrer Nähe nach den Bällen <strong>der</strong><br />
gepa. <strong>Eine</strong> Liste <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>läden<br />
finden Sie im Internet unter:<br />
www.fair-feels-good.de<br />
www.weltlaeden.de<br />
EL PUENTE GmbH<br />
Lise-Meitner-Straße 9<br />
31131 Nordstemmen<br />
Fon 05069 34890<br />
Fax 05069 348928<br />
info@el-puente.de<br />
www.el-puente.de<br />
Ball-Liste 2004<br />
dwp eG<br />
Hinzistobler Straße 10<br />
88212 Ravensburg<br />
Fon 0751 361550<br />
Fax 0751 3615544<br />
bestellung@dwp-rv.de<br />
www.dwp-rv.de<br />
Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
Evangelische Kirche von Westfalen<br />
Evangelische Kirche im Rheinland<br />
����������������������������������������<br />
Fair Play – Fair Life<br />
Overwegstraße 31<br />
44625 <strong>Herne</strong><br />
Fon 02323 9949754<br />
Fax 02323 9949755<br />
info@fairplay-fairlife.de<br />
www.fairplay-fairlife.de<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Beauftragte <strong>der</strong> Landesregierung NRW<br />
Landesschülervertretung NRW<br />
LAG 21<br />
Stadt Gelsenkirchen<br />
Verband für Umweltberatung<br />
Westdeutscher Fußball- und<br />
Leichtathletikverband<br />
Landesjugendring NRW<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen<br />
Stadt Dortmund<br />
Stadt Bonn<br />
Stadt Köln<br />
Stadt<br />
Castrop-Rauxel<br />
20. <strong>Welt</strong>jugendtag<br />
Köln 2005<br />
<strong>Kampagne</strong> für<br />
saubere Kleidung<br />
Evangelische Jugend<br />
im Rheinland<br />
gepa<br />
TransFair<br />
DGB Bildungswerk<br />
����������������������������������������<br />
Unterstützer <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
Brot für die <strong>Welt</strong><br />
Sie erreichen uns Fon 02323 9949754<br />
Fair Play – Fair Life<br />
Overwegstraße 31<br />
44625 <strong>Herne</strong><br />
Fax 02323 9949755<br />
info@fairplay-fairlife.de<br />
www.fairplay-fairlife.de fair play<br />
Misereor<br />
Evangelischer Entwicklungsdienst<br />
Nordrhein-Westfälische Stiftung<br />
für Umwelt und Entwicklung<br />
fair play : fair life<br />
Ball-Liste Ball-Liste 1/2005 1/2005<br />
fair fair fair fair fair fair fair fair fair play play play play play play play play play : ::: fair fair fair fair life life life life<br />
Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
Evangelische Kirche von Westfalen<br />
Evangelische Kirche im Rheinland<br />
Stadt Gelsenkirchen<br />
Verband für Umweltberatung<br />
Westdeutscher Fußball- und<br />
Leichtathletikverband<br />
Landesjugendring NRW<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen<br />
Stadt Köln<br />
Stadt Dortmund<br />
Stadt Bonn<br />
Stadt<br />
Castrop-Rauxel<br />
<strong>Kampagne</strong> für<br />
saubere Kleidung<br />
Evangelische Jugend<br />
im Rheinland<br />
gepa<br />
TransFair<br />
DGB Bildungswerk<br />
Unterstützer <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
Brot für die <strong>Welt</strong><br />
Misereor<br />
Evangelischer Entwicklungsdienst<br />
Nordrhein-Westfälische Stiftung<br />
für Umwelt und Entwicklung<br />
Ball-Liste 2/2005<br />
fair play<br />
: fair life<br />
Mit einem eigenen Faltblatt wurden die Trainings-Shirts beworben.<br />
Ein Shirt kostet 17,- Euro und ist damit nicht schnell gekauft – das<br />
Faltblatt wurde von vielen Interessenten an unseren Informationsstän-<br />
den mitgenommen. Ein vorbereitetes Rücklaufelement mit Bestell-<br />
abschnitt machte die schriftliche Bestellung in <strong>der</strong> Geschäftstelle leicht.<br />
Der Rücklauf von 35 Stück bei einer Gesamtaufl age von 7 000 Flyern<br />
entspricht einem halben Prozent und hatte die Geschäftsstelle damit<br />
überzeugt, dass Trainings-Shirts aus Fairem Handel kein Knüller sind.<br />
Der Ball ist rund<br />
fair play : fair life<br />
Ball-Liste 3/2005<br />
fair fair fair play play play : fair life<br />
fair fair play play : fair fair life life<br />
Ball-Liste Ball-Liste 1/2006 1/2006<br />
Ein Knüller war allerdings die<br />
Praxismappe „Der Ball ist rund“<br />
und das zeigte sich auch im<br />
Rücklauf <strong>der</strong> Bestell-Abschnitte<br />
des Faltblatts. 700 Praxismappen<br />
wurden über das Rücklauf-Ele-<br />
ment des Praxismappen Flyers<br />
in <strong>der</strong> Geschäftstelle bestellt.<br />
Der Flyer war in drei Aufl agen<br />
insgesamt 15 000 mal gedruckt<br />
worden – ein voller Erfolg.<br />
„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />
13
2.2<br />
14<br />
Homepage/Newsletter<br />
<strong>Welt</strong>weite, elektronische Kommunikation<br />
www.fairplay-fairlife.de lautet unsere Internet-Adresse! Und wie es sich für eine richtige Homepage gehört, war sie in den drei<br />
Jahren bis zur WM auch die Heimat unserer elektronischen Postfächer, das Schaufenster unseres Themas „Sportbälle aus<br />
Fairem Handel“ und <strong>der</strong> Katalog unserer Materialien. Selbstverständlich waren alle aktuellen Termine auf unserem Terminka-<br />
len<strong>der</strong> zu fi nden und die Gesichter <strong>der</strong> Mitarbeiter mit ihren Telefondurchwahlen auf <strong>der</strong> Team-Seite.<br />
Beson<strong>der</strong>s beliebt war auch das Abonnement<br />
des Newsletters über die Homepage. Fast 300<br />
Abonnenten haben sich direkt auf <strong>der</strong> Site<br />
angemeldet. Weitere 600 Abonnenten ließen<br />
sich zusätzlich in den Verteiler eintragen.<br />
Damit wurde <strong>der</strong> Newsletter <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> an<br />
fast 1000 Interessierte verschickt: 2004 8mal, 2005<br />
12 mal und 2006 18 mal. Auf www.fairplay-fairlife.de<br />
sind alle Ausgaben im Archiv zu fi nden.<br />
Vorrunde<br />
Mitglie<strong>der</strong> des Trägerkreises und <strong>der</strong> Steuerungsgruppe<br />
haben jeweils eine eigene Unterseite, die sie nach ihrem<br />
Gusto gestalteten. Und alle Freunde und Sympathisanten<br />
wurden mit uns verlinkt. www.fairplay-fairlife.de wurde<br />
von über 450 Webmastern für würdig befunden als Link<br />
auf ihrer Site zu stehen. Beim herbeigooglen von „fair<br />
play – fair life“ erscheinen 18 000 URLs – die Tendenz ist<br />
auch nach <strong>der</strong> WM noch steigend. In <strong>der</strong> Gestaltung des<br />
Internet-Auftritts unterstützte recognito und die Webde-<br />
signerin Nicola Wanning-Borgards die <strong>Kampagne</strong> bei <strong>der</strong><br />
Erstellung <strong>der</strong> Seite und den allfälligen Erneuerungen; sie-<br />
he: www.recognito.de. Sie übernahm auch die Gestaltung<br />
<strong>der</strong> beiden Seiten, die für das Theaterstück eingerichtet<br />
wurden: www.igelpage.de und www.siegas.com<br />
Und auch hier haben die Besucher durch ihr Erscheinen im<br />
virtuellen Raum gezeigt, dass die Homepage eine wichtige und<br />
notwendige Ergänzung zum Theaterstück „Der Ball ist rund!“ ist.<br />
Die Idee hat Schule gemacht und EVN ist mit www.igelpage.com<br />
dem Beispiel von Fair Play – Fair Life gefolgt.
Wissenswertes ansprechend visualisiert<br />
Immer wie<strong>der</strong> sollte sich die <strong>Kampagne</strong> im öffentlichen Raum darstellen. Dazu wurde eine Ausstellung konzipiert, <strong>der</strong>en<br />
erste Version aus drei Tafeln bestand, die kurz und plakativ das Thema Sportbälle aus Fairem Handel beschrieben.<br />
Schon bald war klar, dass die Form zu unhandlich und <strong>der</strong> Inhalt zu knapp ausgefallen war. Zweite Aufl age<br />
waren fünf leichte Fahnen. Diese Ausstellung konnte von allen Interessierten für 17,- Euro pro Woche ausgeliehen<br />
werden. Von dem Angebot wurde reger Gebrauch gemacht. Insgesamt wurden neun Sätze <strong>der</strong> Ausstellung hergestellt.<br />
200 Institutionen nahmen das Angebot wahr und machten darüber auf die Bälle aus Fairem Handel aufmerksam.<br />
Im ersten und zweiten Quartal 2006 waren alle neun Ausstellungen ständig unterwegs, in Schulen, Gemeinden<br />
und bei Veranstaltungen zu sehen. <strong>Eine</strong> Ausstellung ging mit <strong>der</strong> Ausstellung „Fußballregion Ruhrgebiet“ (siehe Kapitel<br />
2.06 Seite XY) auf Tour und eine mit <strong>der</strong> Ausstellung „Ballkünstler : Künstlerball“ (siehe Kapitel 5.01 Seite XY).<br />
„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />
Ausstellung 2.3<br />
15
2.4 Spielgeräte<br />
16<br />
Bringt Faire Bälle ins Spiel!<br />
Vorrunde<br />
… wurde zu unserem Motto auf einen Vorschlag von<br />
Charlotte Schlüter hin. Damit war auch zu einer wesentlichen –<br />
aber nicht selbstverständlichen – Erkenntnis beigetragen, dass wir<br />
einen eigenen <strong>Kampagne</strong>n-Ball brauchten, den sie händlerneutral<br />
und Importeurs unabhängig in’s Spiel bringen konnte.<br />
Das IZ3W ist die Wiege <strong>der</strong> Fairen Bälle, weil 1997 Pfarrer Harald Rohr und Mitarbeiterin Helgard<br />
Achour in <strong>Herne</strong> den Versand <strong>der</strong> ersten Bälle (oben rechts) organisierten. Unser erster eigener Ball<br />
im Jahr 2004 (links) trug die NRW Landesfarben Weiß, Rot und Grün in einem mo<strong>der</strong>nen Design.<br />
Die zweite Aufl age hatte einen Retro-Look in Schwarz und Silber.<br />
Erfolgreich waren beide Bälle. Sie wurden bei allen öffentlichen Auftritten von Fair Play – Fair Life<br />
eingesetzt, an <strong>der</strong> Torwand und am Glücksrad konnten beson<strong>der</strong>s gute Spieler einen Ball gewinnen<br />
o<strong>der</strong> am Stand für 17 Euro kaufen. Insgesamt wurden 3 900 <strong>Kampagne</strong>n-Bälle in’s Spiel gebracht.<br />
Wenn man zu Grunde legt, dass an <strong>der</strong> Torwand nur circa je<strong>der</strong> 20ste Spieler einen Ball gewinnt,<br />
dass zum Spielen mit dem Ball mindestens zwei, wenn<br />
nicht sogar 22 SpielerInnen benötigt werden, und dass bei<br />
<strong>der</strong> Ballverlosung am Glücksrad nur je<strong>der</strong> zwanzigste<br />
Teilnehmer alle sechs Fragen aus dem Bereich Fairer Handel,<br />
Globalisierung & Fußball richtig beantwortete, potenzieren sich<br />
die Menschen, die über unseren Fairen Ball erreicht wurden<br />
um ein vielfaches.<br />
<strong>Eine</strong>n eigenen Ball zu haben, motivierte viele Institutionen und<br />
Gemeinden dem Beispiel zu folgen. Einige taten das sogar<br />
im Design und übernahmen die jugendliche Gestaltung in<br />
Schwarz-Silber:<br />
• Evangelische Kirche in Deutschland<br />
• Stadt Hannover<br />
• Stadt Dortmund<br />
• Ökumenischer Rat <strong>der</strong> Kirchen<br />
• Evangelische Kirche im Rheinland<br />
• Evangelische Kirche von Westfalen<br />
Zu Beginn <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> war das Angebot an Fairen Bällen im Handel noch eher bescheiden.<br />
Fairhandelshaus gepa legte seine Sportbälle komplett neu auf, brachte einen Street Soccer Ball in’s Geschäft und gab allen Bäl-<br />
le ein völlig neues Design. 2004 kam mit Tramondi ein neuer Importeur hinzu, <strong>der</strong> aber den Richtlinien TransFairs nicht folgen<br />
wollte und 2006 seine Lizenz zurückgab. Fair Deal Trading wurde ebenfalls Lizenznehmer von TransFair und hat sich inzwi-<br />
schen sehr gut auf dem deutschen Markt etabliert – vor allem bei Promotions- und Bällen im speziellen Kunden-Design. Fair<br />
Deal Trading wird über seine Versandstelle KBZ in Ludwigsburg auch unseren Retro-Ball weiterhin anbieten und vertreiben.
Versandkarte: <strong>Kampagne</strong>nfußball<br />
Unser Ball auf deutschlandweiter Reise<br />
Stand: 02.06.2006<br />
46<br />
48<br />
47 45 44<br />
41 40<br />
58<br />
42<br />
52<br />
50<br />
53<br />
51<br />
54<br />
66<br />
56<br />
55<br />
26<br />
49<br />
67<br />
77<br />
79<br />
57<br />
59<br />
33<br />
35<br />
61<br />
65 60<br />
76<br />
27<br />
28<br />
32<br />
64<br />
6869<br />
25<br />
31<br />
34<br />
63<br />
75<br />
70<br />
71<br />
78<br />
72<br />
74<br />
36<br />
73<br />
88<br />
30<br />
24<br />
20+22<br />
37<br />
97<br />
89<br />
21<br />
29<br />
23<br />
87<br />
98<br />
38<br />
91<br />
99<br />
98<br />
86<br />
96<br />
90<br />
19<br />
82<br />
39<br />
80-<br />
06<br />
07<br />
Postleitzahlengebiet<br />
95<br />
85<br />
92<br />
18<br />
93<br />
08<br />
83<br />
14<br />
04<br />
84<br />
17<br />
16<br />
10-13<br />
09<br />
94<br />
BundeslandgrenzenPostleitzahlgrenzen<br />
01<br />
15<br />
03<br />
02<br />
Legende:<br />
Anzahl <strong>der</strong> versandten<br />
<strong>Kampagne</strong>nbälle<br />
0<br />
1-5<br />
6-10<br />
11-15<br />
16-20<br />
21-30<br />
31-40<br />
41-50<br />
51-75<br />
76-100<br />
101-150<br />
151-200<br />
201- �<br />
„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />
�<br />
17
2.5<br />
18<br />
Bekleidung<br />
Trikots – sie zeigen, wofür du stehst<br />
Vorrunde<br />
Zum Fairen Sport gehört auch ein Faires<br />
Kleidungsstück. Für sozial und fair hergestellte<br />
Kleidung gibt es bislang noch keine offi zielle<br />
Zertifi zierung aber es konnte ein sauberes<br />
Trainings-Shirt angeboten werden, das nach<br />
den Sozialstandards <strong>der</strong> Internationalen<br />
Arbeitsorganisation, ILO hergestellt wurde.<br />
Gemeinsam mit „LamuLamu“ haben<br />
wir einen Trikot-Schnitt entwickelt.<br />
Die Baumwolle wächst in Ostafrika, wird<br />
dort entkörnt, gesponnen und gewebt.<br />
Stricken, Wirken, Färben und Nähen geschieht<br />
ebenfalls in Kenia und alle gewünschten<br />
Produktinformationen bietet <strong>der</strong> Importeur<br />
unter www.lamulamu.de<br />
Die Kriterien des Fairen Handels auch auf die industrielle Textilproduktion anzuwenden ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung –<br />
auch für die KäuferInnen <strong>der</strong> ökologisch und sozialverträglich hergestellten Textilien. Die erste Aufl age wurde<br />
mit 400 Stück festgelegt, in <strong>der</strong> festen Zuversicht, dass die Fairen Trikots sich schnell zum Knüller entwickeln<br />
würden. Aber es kam nicht so.<br />
Die letzten Shirts wurden zur WM bestellt und die Geschäftstelle ist froh, dass keine Ladenhüter übrig bleiben.<br />
Ein richtiges Trikot muss aus Kunststoff sein – Baumwolle ist nicht das beste Material für Sportkleidung – also<br />
passt sportlich und ökologisch nicht richtig zusammen, was die Kleidung angeht. Immerhin hat Fair Deal Trading<br />
2006 ein richtiges Trikot auf den Markt gebracht; nach den Richtlinien des Fairen Handels und in enger Anlehnung<br />
an die Sozialstandards für Sportbälle. Das bilaterale Abkommen wurde mit Talon Sports geschlossen.<br />
Nicht nur die Trikots haben den jugendlichen Models gut gefallen.<br />
Auch das Fotoshooting machte allen Beteiligten Spaß. Und Faire<br />
Sportprodukte spielen wohl in Zukunft eine größere Rolle.
NO LOGO is a good label…<br />
Wie sauber ein Kleidungsstück sein kann, ist zentrales Thema im Theaterstück „Der Ball ist rund!“.<br />
Da lag es nahe in Zusammenarbeit mit dem Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheater und LamuLamu die Requisite<br />
des Stücks real entstehen zu lassen. Das NO LOGO-Leibchen wurde kreiert und die Schauspieler<br />
trugen die Leibchen während <strong>der</strong> über einhun<strong>der</strong>t Vorstellungen (Foto oben).<br />
Die Aufl age von 100 Stück war richtig<br />
kalkuliert und kurz nach <strong>der</strong> WM<br />
wurde das letzte Exemplar von <strong>der</strong><br />
Geschäftstelle versandt (siehe Abschnitt<br />
3.10 auf Seite XY).<br />
„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />
19
2.6<br />
20<br />
Ausstellung & Turnier<br />
„Das Herz des deutschen Fußballs schlägt im Ruhrgebiet“<br />
… sagt sogar Franz Beckenbauer. Die Ausstellung „Fußballregion Ruhrgebiet“ erzählt seine Geschichte. Auf 350 Quadrat-<br />
metern wurde <strong>der</strong> Revierfußball wie<strong>der</strong> lebendig. In 15 Kapiteln schil<strong>der</strong>ten große Schrifttafeln, Dokumente und Originalstücke<br />
aus vergangenen Zeiten die spannende und wechselvolle Entwicklung von den Anfängen im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t bis heute.<br />
Neben dem Spitzenfußball und den damit verbundenen Prominenten wurden auch die Leistungen <strong>der</strong> zahllosen kleinen<br />
Vereine einschließlich des Frauen-, Jugend- und Freizeitfußballs eingebunden.<br />
Zwischen <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ausstellung und Fair Play – Fair Life gab es eine enge Kooperation. Den Anfang machte die Eröffnung<br />
<strong>der</strong> Ausstellung auf <strong>der</strong> Zeche Zollverein in Essen. Fair Play – Fair Life gehörte seitdem zu den Unterstützern, die nicht nur auf<br />
<strong>der</strong> Homepage www.fussballregion-ruhrgebiet.de und im aufwendig gestalteten Katalog zur Ausstellung beson<strong>der</strong>e Erwähnung<br />
fanden, son<strong>der</strong>n die <strong>Kampagne</strong> begleitete die „Fußballregion Ruhrgebiet“ durch das gesamte Ruhrgebiet. An elf Standorten<br />
vom Hüttenmagazin im Landschaftspark Nord in Duisburg bis zum Westfälischen Industriemuseum auf <strong>der</strong> Zeche Zollern II/IV<br />
in Dortmund, nicht selten in spannendem industriekulturellen Ambiente und immer sehr gut besucht, ergänzten unsere fünf<br />
Informationsfahnen zum Thema „Fairer Handel“ und „Faire Ballproduktion“ den Blick auf die Geschichte des Ballsports.<br />
Vorrunde<br />
Das Team von Fußballregion Ruhrgebiet, dem Archäologischen<br />
Museum in <strong>Herne</strong> und Fair Play – Fair Life bei einem<br />
Pressetermin<br />
Außerdem unterstützten wir die Ausstellung in ih-<br />
rem Rahmenprogramm. Bei den Jugendturnieren,<br />
die an jedem Standort durchgeführt wurden, war<br />
Fair Play – Fair Life Ballsponsor. So hatten wir die<br />
Gelegenheit über 5 000 Akteure aus den Fußball-<br />
vereinen des Ruhrgebiets Vereine anzusprechen<br />
und auf Alternativen zu herkömmlichen Bällen<br />
aufmerksam zu machen. Auch bei den Aktionsta-<br />
gen an den jeweiligen Stationen kamen unsere <strong>Kampagne</strong>n-Fußbälle und -Informationsmaterialien zum Einsatz,<br />
beispielsweise als Preis für den Gewinner des Kicker-Turniers am Familientag im Archäologiemuseum in <strong>Herne</strong>.<br />
Siegerehrung beim Jugendturnier in Essen
Anstoß. Fußball-WM 2006 in NRW<br />
mit 1 : 0 Führung für das Team <strong>der</strong> Ev. Kirche!<br />
Bielefeld, 15.11.2004, 14.40 Uhr: Pfi ff, Anstoß und GO! für die Informationskampagne Fair Play – Fair Life! Anlässlich<br />
<strong>der</strong> Landessynode in Bielefeld ließen es sich die Präsides Alfred Buß, Ev. Kirche von Westfalen, und Nikolaus Schnei<strong>der</strong>,<br />
Ev. Kirche im Rheinland, nicht nehmen, die <strong>Kampagne</strong> mit einem Kick gegen die Torwand zu eröffnen. Drei Schuss in<br />
die untere Ecke, drei Schuss in die obere standen jedem <strong>der</strong> in fair gehandelten Trikots angetretenen Unterstützer<br />
von Fair Play – Fair Life zur Verfügung.<br />
Mit 1 zu 0 Treffern mit einem fair gehandelten <strong>Kampagne</strong>n-Fußball ging die Landeskirche von Westfalen zwar in Führung,<br />
Wunsch bei<strong>der</strong> als Mit-Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> war es jedoch, die Idee des Fairen Handels in eine gute Position zu bringen:<br />
Mit Fair Play – Fair Life sollten vor allem junge Menschen angesprochen werden, für die <strong>der</strong> Faire Handel bis jetzt noch<br />
ein Buch mit sieben Siegeln ist. Im Mittelpunkt sollte <strong>der</strong> Faire Ball stehen, <strong>der</strong> anlässlich <strong>der</strong> Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft 2006<br />
in Deutschland nicht nur rund, son<strong>der</strong>n auch bei vielen Menschen Thema war.<br />
Präsides Nikolas Schnei<strong>der</strong> (links) und Alfred Buß (rechts) im fairen Wettkampf beim Torwandschießen<br />
zum Auftakt <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> zur Landessynode <strong>der</strong> Ev. Kirche im November 2004. Kommentar von<br />
Nikolas Schnei<strong>der</strong> zum 1:0 durch Alfred Buß: „Bru<strong>der</strong> Buß hat Schuhgröße 51!“<br />
<strong>Kampagne</strong>nstart 2004 2.7<br />
Die Präsides hatten den Ball ins<br />
Rollen gebracht und die Synodalen<br />
trugen die Botschaft erfolgreich in<br />
die Gemeinden: Konfi rmanden-<br />
turniere, Pfarrfeste, und weitere<br />
Gemeindefeste trugen wesentlich<br />
zum Erfolg <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> bei!<br />
„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />
21
2.8<br />
Aktionstreffen<br />
22 Vorrunde<br />
„Globales Spiel um Knopf und Kragen“<br />
Im Februar 2005 trafen sich in Hattingen verschiedene Initiativen, Arbeitsgemeinschaften, Netzwerke und Gruppierungen,<br />
die sich schon länger des Themas Gerechtigkeit im Sportartikelhandel angenommen hatten. Ziel des von <strong>der</strong> „<strong>Kampagne</strong><br />
für saubere Kleidung“ ausgerichteten Seminars war, diese Gruppen über die neuesten Entwicklungen des WTO-<strong>Welt</strong>textil-<br />
abkommens, <strong>der</strong> Kommunalen Beschaffung von Textilien und natürlich die Planungen zur Fußball WM 2006<br />
zu informieren und gemeinsam Aktionen zu initiieren.<br />
Einführende Referate über die „Aktionswoche Gerechtigkeit jetzt“, „Kommunale Beschaffung – Druck machen<br />
in <strong>der</strong> Kommune“, „Tschibo – Aktionen rund um den Kaffeeröster“, „Auslaufen des WTO-<strong>Welt</strong>textilabkommens“<br />
gaben Anhaltspunkte, an welchen Stellen Aktionen für einen fairen <strong>Welt</strong>handel sinnvoll und durchführbar wären.<br />
Diese Anhaltspunkte für Aktionen wurden anschließend in Arbeitsgruppen ausgearbeitet. Speziell für die<br />
Fußball-WM gab es eine Vielzahl von Ideen <strong>der</strong> Interessierten. Wobei die schwäbischen TeilnehmerInnen<br />
<strong>der</strong> festen Meinung waren, dass nur saubere und korrekte Informationsstände eine Chance hätten,<br />
vor den Stadien in Stuttgart Herrn Mayer-Vorfel<strong>der</strong>s Genehmigung zu erhalten.
Aktionsfähig durch ein erweitertes Team<br />
Um die hoch gesteckten Ziele <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> zu erreichen, war<br />
schon bei <strong>der</strong> Antragsstellung klar, dass die Geschäftsstelle mit<br />
ihren hauptamtlichen Mitarbeitenden über die gesamte Laufzeit<br />
nicht in <strong>der</strong> Lage sein würde, alle Anfragen nach Vorträgen alleine<br />
zu bewältigen.<br />
Aus diesem Grund war von Beginn an ein Arbeitsauftrag Interes-<br />
sentinnen und Interessenten zu akquirieren, die bereit waren, für<br />
die <strong>Kampagne</strong> durch das Land zu reisen. Die Suche nach geeigne-<br />
ten Personen begann natürlich im Kreis von Trägern und Partnern.<br />
Hier konnten jedoch aus verschiedensten Gründen kaum Personen<br />
gefunden werden. Erst mit Fertigstellung <strong>der</strong> Praxismappe (siehe<br />
Abschnitt 3.1, Seite XY) und dem Start eigens durchgeführter Mul-<br />
tiplikatotions-Schulungen für Ziele und Inhalte unserer <strong>Kampagne</strong><br />
konnte eine kleine, aber feine Kartei aufgebaut werden.<br />
Die Aufgaben <strong>der</strong> von uns geschulten Kräfte waren so vielfältig, wie die <strong>Kampagne</strong> selbst.<br />
Zu Beginn <strong>der</strong> Laufzeit, ging es hauptsächliche um die Darstellung von Fair Play – Fair Life bei verschiedensten<br />
öffentlichen Veranstaltungen. Hier lag die Hauptaufgabe bei <strong>der</strong> Betreuung von Info-Tischen und Werbung<br />
für Unterstützerinnen und Unterstützer. So konnten wichtige Kontakte geknüpft werden, die sich später<br />
als sehr nützlich erwiesen.<br />
Im weiteren Verlauf nahmen die Anfragen an die Geschäftsstelle zu. Gemeinden und Gruppen fragten nun<br />
immer häufi ger in <strong>Herne</strong> um Unterstützung zum Thema Faire Bälle nach. Gerade auch um die eigentliche<br />
Zielgruppe, Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren zu erreichen, wurde das Element Info-Tisch durch<br />
die faire Torwand und das Glücksrad erweitert (siehe Abschnitt 3.3, Seite XY).<br />
Als Honorarkräfte haben uns über einen längeren Zeitraum immer wie<strong>der</strong> unterstützt:<br />
Bernadette Battesewitz<br />
Anna Broekmann<br />
Kristina Büttner<br />
Robert Dittberner<br />
Florian Eichenmüller<br />
Anna Gabriel<br />
Sascha Göddenhoff<br />
Malte Hausmann<br />
Tilmann Janka<br />
Frank Kiesel<br />
Felix Oekentorp<br />
Michelle Oesterheld<br />
Matina Papazios<br />
Sonja Pichler<br />
Dominik Posern<br />
Katharina Rohr<br />
Nicole Rosenberg<br />
Sebastian Schlüter<br />
Sebastian Schwab<br />
Rebecca Sirsch<br />
Daniel Sobanski<br />
Tillmann Sroka<br />
Martin Stän<strong>der</strong><br />
Christoph Werntgen<br />
Daniel Wintermeier<br />
ReferentInnen-Kartei 2.9<br />
„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />
23
Die Fotos zeigen einzelne Fertigungsschritte<br />
in <strong>der</strong> Fairen Ballherstellung in <strong>der</strong> Firma<br />
Talon Sport, Sialkot/Pakistan.<br />
Talon Sport stellt die Fußballblasen selber<br />
aus Kautschuk her und trägt damit zur<br />
Wertschöpfung in Pakistan bei.<br />
Fotos © gepa Fair Handelshau
3.1<br />
26<br />
Die Praxismappe<br />
„Der Ball ist rund!“ – Informationen, Aufgaben und Aktionen<br />
Um möglichst viele LehrerInnen, TrainerInnen und JugendleiterInnen dafür zu gewinnen, in ihren Arbeitszusammen-<br />
hängen das Thema „Faire Bälle“ zu bearbeiten, sollte eine Publikation für alle Zielgruppen erstellt werden. Sowohl Hinter-<br />
grundinformationen für Jugendliche, als auch für MultiplikatorInnen, Aktionsvorschläge und Arbeitsblätter für verschiedene<br />
Altersgruppen sollten Bestandteil <strong>der</strong> Mappe sein. Pünktlich zum ersten Großereignis <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong>, beim evangelischen<br />
Kirchentag in Hannover im Mai 2005, lag die Praxismappe druckfrisch vor. In Kooperation mit dem Ministerium für Umwelt<br />
und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz konnte die Mappe noch vor den Sommerferien an alle weiterführen-<br />
den Schulen in NRW versandt werden.<br />
Der Erfolg war überwältigend!<br />
Sowohl die Präsentation beim Kirchentag, als auch die Verschickung an den Schulen führte zu einer wahren Bestellfl ut in<br />
<strong>der</strong> Geschäftsstelle Die großzügig geplante Aufl age von 5 000 Stück war bereits Ende September vergriffen. Im Oktober 2005<br />
erschien die 2. Aufl age, ebenfalls in einer Aufl age von 5 000 Stück. Mit <strong>der</strong> Praxismappe erreichten wir nicht nur Menschen<br />
in Nordrhein-Westfalen. Rezensionen in verschiedensten Publikationen führten dazu, dass auch die Bestellungen aus<br />
an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n stetig zunahmen.<br />
Achtelfi nale
Den Umschlag <strong>der</strong> Praxismappe gestaltete Georg Temme. Form und<br />
Gestaltung des Innenteils leistete Daniel Dorra. Er entwickelte das<br />
Konzept des Ringordners (rechts) mit <strong>der</strong> Aufteilung in Informati-<br />
ons-, Arbeits- und Praxisblätter und damit die Grundlage für den<br />
Erfolg unseres Bildungsordners, mit dem praxisorientiertes<br />
Arbeiten möglich wurde.<br />
Rückblickend kann festgehalten werden, dass mit dem<br />
Erfolg <strong>der</strong> Praxismappe sowohl die Nachfragen nach<br />
MultiplikatorInnen-Schulungen (siehe Abschnitt 3.1),<br />
als auch die inhaltlichen Nachfragen per Telefon und<br />
E-Mail an die Geschäftsstelle gewaltig zunahmen.<br />
Damit war Fair Play – Fair Life zum Anlaufpunkt<br />
aller Fragen rund ums Thema Faire Bälle geworden!<br />
Kein weißer Fleck mehr<br />
auf <strong>der</strong> Landkarte<br />
Versandkarte: Praxismappe<br />
Stand:13.07.2006<br />
46<br />
48<br />
47 45 44<br />
26<br />
49<br />
59<br />
58<br />
41 40<br />
42<br />
51<br />
57<br />
50<br />
52<br />
53<br />
54<br />
66<br />
56<br />
55<br />
67<br />
77<br />
79<br />
33<br />
35<br />
61<br />
65 60<br />
76<br />
27<br />
28<br />
32<br />
64<br />
6869<br />
25<br />
31<br />
34<br />
63<br />
75<br />
70<br />
71<br />
78<br />
72<br />
74<br />
36<br />
73<br />
88<br />
24<br />
20+22<br />
30<br />
37<br />
97<br />
89<br />
21<br />
29<br />
23<br />
87<br />
38<br />
91<br />
99<br />
98<br />
86<br />
96<br />
90<br />
19<br />
82<br />
39<br />
80-<br />
06<br />
07<br />
85<br />
Postleitzahlen-<br />
98<br />
gebiet<br />
95<br />
92<br />
18<br />
93<br />
08<br />
83<br />
14<br />
04<br />
84<br />
17<br />
16<br />
10-13<br />
09<br />
94<br />
BundeslandgrenzenPostleitzahlgrenzen<br />
01<br />
15<br />
03<br />
02<br />
Legende:<br />
Anzahl <strong>der</strong> versandten<br />
Praxismappen<br />
2<br />
0<br />
1-10<br />
11-20<br />
21-30<br />
31-40<br />
41-50<br />
51-75<br />
76-100<br />
101 - 150<br />
151 - 200<br />
201 - 300<br />
301 - 400<br />
400 - �<br />
„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />
Foto: © Daniel Dorra 2006<br />
27
3.2 Projektfi lm<br />
28<br />
Holt euch die Fairen Bälle<br />
Bei <strong>der</strong> Erstellung unseres didaktischen Materials wurde schnell klar, dass <strong>der</strong> bis dato erhältliche Film <strong>der</strong> gepa<br />
zum Thema Ballproduktion in Pakistan nicht mehr aktuell genug für eine neue Publikation war. Der Aufhänger des Films<br />
war die Problematik <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>arbeit. Durch das Atlanta-Abkommen von 1998 – infolge dessen auch konventionelle Hersteller<br />
von Fußbällen in Pakistan ihre Bälle als „100% kin<strong>der</strong>arbeitsfrei“ bezeichnen können – sollte nun <strong>der</strong> Schwerpunkt auf<br />
den zusätzlichen Standards des fairen Handels liegen. In Kooperation mit Transfair und dem Fairhandelshaus gepa, die aktuel-<br />
le Filmaufnahmen aus Pakistan zur Verfügung stellten, wurde ein Film für Jugendliche konzipiert. Wichtig bei <strong>der</strong> Drehbucher-<br />
stellung waren folgende Überlegungen:<br />
• Grundsätzliche Informationen zur Fußballproduktion • Kein pädagogischer Zeigefi nger!<br />
• Unterschiede von konventioneller und fairer Produktion • Auffor<strong>der</strong>ung selber aktiv zu werden<br />
• Fußball macht Spaß<br />
Mit „Zeitlupe“ aus Gelsenkirchen wurde eine Produktionsfi rma gefunden, die sich schon mit dem Thema Fußball fi lmisch aus-<br />
einan<strong>der</strong>gesetzt hatte. Der augenscheinliche Nachteil, keinerlei Erfahrungen mit dem Thema Fairer Handel zu haben, erwies<br />
sich jedoch schnell als Vorteil: Um einen Lehrfi lm zum Thema Fairer Handel am Beispiel <strong>der</strong> Fußballproduktion in Pakistan<br />
machen zu können, musste den Film-Profi s das Thema detailliert erklärt werden. Viele Stunden und etliche Liter Kaffee später<br />
lag dann das Drehbuch vor. Nun mussten für die Drehs vor Ort noch Akteure und Akteurinnen gefunden werden.<br />
Die Zeitnot führte dann zum einzigen Kritikpunkt an unserem Film: Die Szenen die in Deutschland aufgenommen wurden<br />
zeigen lei<strong>der</strong> nur Jungen bei <strong>der</strong> schönsten Nebensache <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>. Für die zwei Drehtage, die zur Verfügung standen, konnte<br />
lei<strong>der</strong> keine Damen- o<strong>der</strong> Mädchenmannschaft gefunden werden. Bis auf die fehlende Beteiligung von Frauen kam <strong>der</strong> Film<br />
sowohl bei MultiplikatorInnen als auch bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen gut an.<br />
Achtelfi nale
Die erste Faire Torwand<br />
Konfi rmandinnen<br />
aus Dortmund-Asseln<br />
bei <strong>der</strong> Arbeit<br />
Zu den im Projektantrag formulierten Maßnahmen gehörte auch von Beginn an, mit auf Jugendliche zugeschnittenen<br />
Veranstaltungen den Fairen Ball ins Spiel zu bringen. Als Grundidee diente die gute alte Torwand, bekannt aus dem<br />
ZDF-Sportstudio. Neben Informationen rund um die Fußballproduktion in Pakistan und die Standards des Fairen Handels<br />
sollten MultiplikatorInnen und Jugendliche die Möglichkeit erhalten, den Fairen Ball in <strong>der</strong> Praxis zu testen.<br />
Zu Beginn des Projektes recht skeptisch, ob durch eine Torwand die Zielgruppe auch inhaltlich erreicht werden kann,<br />
waren wir dann doch vom Erfolg dieser Aktion ziemlich überrascht. Egal ob bei Gemeinden, Schulen, Tagungen o<strong>der</strong><br />
Großveranstaltungen – die Torwand war ein Anziehungspunkt für Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht o<strong>der</strong><br />
sozialem Hintergrund. Die Regeln sind einfach und fast je<strong>der</strong>mann und –frau bekannt: Sechs Versuche den Fairen<br />
Ball zu versenken, wobei je drei Versuche für das obere und das untere Loch zur Verfügung stehen.<br />
Schnell bildeten sich an <strong>der</strong> Torwand Warteschlangen, um es zu probieren. Attraktiv war das Angebot vor Allem, weil es<br />
die Möglichkeit bot, einen Fairen <strong>Kampagne</strong>nball o<strong>der</strong> ein Faires Trainings-Shirt bei drei Treffern zu gewinnen. Die Wartezeit<br />
konnte gut genutzt werden, um Informationen über die <strong>Kampagne</strong> zu verteilen. Viele Menschen, auch Jugendliche, kauften<br />
nach Misserfolg an <strong>der</strong> Torwand einen <strong>Kampagne</strong>nball und zeigten sich sehr interessiert, beson<strong>der</strong>s an unserer Ball-Liste.<br />
Viele nützliche Kontakte für weitere Veranstaltungen, Vorträge und Projekte kamen an <strong>der</strong> Torwand zu Stande. Insgesamt<br />
war die <strong>Kampagne</strong> mit fünf Torwänden im Einsatz. Gebaut wurden die Torwände nach unseren Vorgaben, bei <strong>der</strong> GSE,<br />
Gesellschaft für soziale Dienstleistungen, Essen. Die „nackten“ Torwände wurden im Rahmen von Projekttagen<br />
in Schulen und Gemeinden von Jugendlichen thematisch gestaltet.<br />
Gestaltungsaktion 3.3<br />
„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />
29
3.4 Aktionsspiel<br />
30<br />
Spielanleitung<br />
Das Glücksrad ist in sechs verschiedene Farben<br />
aufgeteilt, die jeweils einer Kategorie zugeordnet<br />
sind. Die Zahlen auf dem Glücksrad sind nicht<br />
von Bedeutung. Gespielt wird in den Kategorien<br />
Fußball + Bundesliga Ballproduktion<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Fairer Handel<br />
WM allgemein Glücksradfarbe Grün = Joker<br />
Der Spielablauf kann nun unterschiedlich gestaltet werden.<br />
Ob die Mitspieler abwechselnd drehen und antworten o<strong>der</strong><br />
nacheinan<strong>der</strong> mehrere Fragen gestellt bekommen, hängt zum<br />
Beispiel von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Mitspieler o<strong>der</strong> dem Ziel des Spiels ab.<br />
Weiter auf <strong>der</strong> Rückseite.<br />
Das Faire Glücksrad<br />
Achtelfi nale<br />
Um dem Bildungsanspruch <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />
noch besser nachkommen zu können, erwuchs<br />
die Idee, die zum Teil recht langen Wartezeiten<br />
vor <strong>der</strong> Torwand zur Informationsvermittlung<br />
zu nutzen. Bei den Jugendmessen YOU und<br />
respect nahmen die Jugendlichen Schlange-<br />
stehen von bis zu 60 Minuten in Kauf, um ihr<br />
Glück an <strong>der</strong> Torwand zu versuchen.<br />
Diese Zeit sollte fürs Lernen genutzt werden.<br />
Ein gewagter Versuch, <strong>der</strong> jedoch gelang! Um<br />
sich überhaupt beim Torwandschießen anstel-<br />
len zu können, mussten die TeilnehmerInnen<br />
sich erstmal qualifi zieren.<br />
Die Spielregeln sind so einfach, wie variabel. Glücksrad drehen, je<strong>der</strong> Farbe ist eine Fragenkategorie zugeordnet. Frage richtig<br />
beantwortet, weiter zur Torwand; Frage falsch beantwortet, noch mal am Glücksrad anstellen. Der Wunsch unbedingt mal zur<br />
Torwand zu gelangen, führte dazu, dass Jugendliche sich unsere komplette Fahnenausstellung durchlasen, um sich auf die<br />
Fußball-Produktions-Fragen vorzubereiten. Viele standen bis zu 30 Minuten am Glücksrad, um den Antworten <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
TeilnehmerInnen zu zuhören, und sich so vorzubereiten. Je<strong>der</strong> Frage sind vier mögliche Antworten zugeordnet. Bei sehr<br />
schwierigen Fragen o<strong>der</strong> bei jüngeren TeilnehmerInnen wurde zum Teil, wie bei Günter Jauch mit Publikums- und fi fty-fi fty-<br />
Joker gearbeitet. Abschließend kann festgehalten werden, dass sich Glücksrad und Torwand bestens eigneten, um eines <strong>der</strong><br />
<strong>Kampagne</strong>nziele zu erreichen: Den Fairen Handel am Beispiel des fair produzierten Fußballs Jugendlichen näher zu bringen!<br />
WM allgemein Glücksradfarbe Grün = Joker<br />
Der Spielablauf kann nun unterschiedlich gestaltet werden.<br />
Ob die Mitspieler abwechselnd drehen und antworten o<strong>der</strong><br />
nacheinan<strong>der</strong> nacheinan<strong>der</strong> mehrere mehrere Fragen Fragen gestellt gestellt bekommen, bekommen, hängt hängt zum zum<br />
Fußball + Bundesliga<br />
Achtelfi nale<br />
Fußball + Bundesliga
Armband mit eindeutigem Bekenntnis<br />
„Ein Spieler darf keine Kleidungsstücke o<strong>der</strong> Ausrüstungsgegenstände tragen, die für ihn<br />
o<strong>der</strong> einen an<strong>der</strong>en Spieler gefährlich sind (einschließlich je<strong>der</strong> Art von Schmuck). […]<br />
Ringe, Ohrringe sowie Le<strong>der</strong>- und Gummibän<strong>der</strong> können ebenfalls zu Verletzungen<br />
führen und dürfen deshalb nicht getragen werden.“<br />
DFB-Fußballregeln 2006/07, Regel 4 – Ausrüstung <strong>der</strong> Spieler – Sicherheit.<br />
Zum Glück gilt diese Regel nicht für Fans, sonst hätte man die schwarz-silbernen <strong>Kampagne</strong>narmbän<strong>der</strong><br />
auch nicht reihenweise vor deutschen Stadien fi nden können. Ab Ende Januar waren die begehrten<br />
Give-aways bei uns erhältlich. In <strong>der</strong> ersten Phase 3 000 Armbän<strong>der</strong> bestellt. Nach sehr erfolgreichen Auftritten<br />
bei Veranstaltungen o<strong>der</strong> durch Verkauf von größeren Mengen, mussten bereits Ende Mai erneut<br />
3 000 Bän<strong>der</strong> in Auftrag gegeben werden, um während <strong>der</strong> WM die Fan-Fest Aktivitäten zu bestücken.<br />
Auf sehr hohe Akzeptanz und Interesse stießen die Armbän<strong>der</strong> bei unserer eigentlichen Zielgruppe,<br />
Jugendliche zwischen 13 bis 18 Jahren, wobei sich auch Jüngere und Ältere für dieses Trendprodukt<br />
interessierten. Zu gewinnen gab es das Armband, das in Anlehnung an den <strong>Kampagne</strong>nfußball in<br />
schwarz-silber und mit URL <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> designed wurde, beim Torwandschießen, Glücksrad o<strong>der</strong><br />
Onlinegewinnspiel. Sehr oft wurde es aber auch einfach als Andenken an Fair Play – Fair Life<br />
und mit dem Hinweis zum Besuch <strong>der</strong> Website verschenkt.<br />
<strong>Kampagne</strong>narmband mit gestanztem www.fairplay-fairlife.de<br />
„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />
Give-Away 3.5<br />
31
3.6 Postkarten<br />
32<br />
Plakativ und kultig<br />
„Wenn <strong>der</strong> Mann in Schwarz pfeift, kann <strong>der</strong> Schiedsrichter<br />
auch nichts mehr machen.“ Andreas Brehme<br />
Gelb, gelb-rot und rot wird gezeigt, drei Karten die anzeigen, was Sache ist. Dreht man die Dramatik <strong>der</strong> Karten-<br />
reihenfolge ins Positive, so erhält man ein countdown, ähnlich wie bei <strong>der</strong> Formel 1. Genauso verhielt es sich mit<br />
unseren Gratispostkarten, die wir für die Zeit vor und während <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft in ausgewählten Outlets<br />
auslegen ließen. Insgesamt drei Motive wurden bei CityCards in Bochum in Auftrag gegeben, für einen Zeitraum<br />
von vier Wochen. Zwei Motive wurden 14 Tage vor dem Eröffnungsspiel für jeweils eine Woche ausgelegt;<br />
Ein Motiv ging während <strong>der</strong> WM-Gruppenphase für zwei Wochen in den Vertrieb.<br />
Insgesamt standen uns selbst 12 000 Postkarten für den Eigenvertrieb zur Verfügung, die wir<br />
bei zahlreichen Veranstaltungenverteilen konnten: Bei <strong>der</strong> Fußballmesse in Rheinberg, bei<br />
<strong>der</strong> Ausstellung „Ballkünstler : Künstlerball“, bei den drei Fan-Fest-Aktivitäten o<strong>der</strong> bei<br />
an<strong>der</strong>en Gelegenheiten als Give-away o<strong>der</strong> Trostpreis in Kombination mit den<br />
Armbän<strong>der</strong>n. Die Motivauswahl war sowohl auf unsere jugendliche Zielgruppe, als<br />
auch deutsche und ausländische Fußballfans – auch Erwachsene – ausgerichtet.<br />
Zahlen & Fakten<br />
• 4 Wochen Präsenz – 20. Mai bis 30. Juni 2006<br />
• 570 Stellen in fünf Städten insgesamt<br />
• Aufl age: 50 Exemplare pro Standort/Woche<br />
• Gesamtaufl öage: 114 000 Stück<br />
Gesamtentnahme<br />
Achtelfi nale<br />
Outlets Aufl age pro Stadt Entnahme Entnommen<br />
Bochum/Gelsenkirchen 120 24 000 84 % 20 100<br />
Dortmund/Hagen 150 30 000 81 % 24 300<br />
Köln 300 60 000 86 % 51 600<br />
Gesamt 570 114 000 84 % 96 000
11 Preise sollt Ihr gewinnen …<br />
…o<strong>der</strong>: Wer wird FAIRionär?<br />
Der Countdown lief eigentlich schon seit Bekanntgabe des Austragungslandes für die WM 2006. Aber für uns<br />
und unsere Fans ganz konkret seit dem 19. Dezember 2005. Exakt 172 Tage vor dem Eröffnungsspiel in München<br />
veröffentlichten wir mit dem ersten Online-Gewinnspiel <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> ein ganz neues Angebot auf unsere Homepage.<br />
Unter dem Motto „11 Preise sollt ihr gewinnen“ wurden natürlich auch elf Multiple Choice Fragen analog zu den<br />
Glücksradthemenfel<strong>der</strong>n gestellt. Bis zum Beginn <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft wurde das Gewinnspiel jeden Monat mit<br />
neuen Fragen aktualisiert, sodass die Experten jedes Mal eine neue Chance auf den Hauptpreis hatten.<br />
Getreu dem Motto „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, kristallisierten sich treue Mitspieler schnell heraus. Manche hatten<br />
Gewinnspiel 3.7<br />
sogar soviel Glück, öfter einen <strong>der</strong> elf Preise zu gewinnen. Es war jedoch nicht so leicht an das heiß begehrte „Rundumsorg-<br />
lospaket“, den ersten Preis, zu gelangen. Nicht nur, dass alle Fragen richtig beantwortet werden mussten, brauchte man auch<br />
Losglück. Aber dann war die Freude über einen fairen Ball, ein Trainings-Shirt, eine Praxismappe, Armbändchen, Postkarten<br />
und natürlich diverse Flyer groß, insgesamt also ein Preis im Wert von knapp 50,– Euro.<br />
Insgesamt haben über 300 Menschen<br />
erfolgreich am Online-Gewinnspiel von<br />
Fair Play – Fair Life teilgenommen.<br />
Die Abbildung zeigt eine Anzeige, die im Fußball- Fußball-<br />
Taschenkalen<strong>der</strong> (Verlag Die Werkstatt) und<br />
einigen an<strong>der</strong>en Zeitschriften geschaltet wurde.<br />
„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />
33
3.8 Schulungen<br />
34<br />
Auch MultiplikatorInnen wollen geschult sein.<br />
<strong>Welt</strong>ladentreffen Ost<br />
Nach <strong>der</strong> Fertigstellung <strong>der</strong> Praxismappe im Mai 2005 und <strong>der</strong> anschließenden Bewerbung in verschiedensten<br />
Publikationen, sowohl innerhalb des Trägerkreises als auch darüber hinaus, häuften sich bei uns die Anfragen<br />
nach Vorträgen und Fortbildungen zum Thema Faire Bälle. So unterschiedlich die Anfragen waren,<br />
so verschieden waren auch die Angebote die gemacht wurden.<br />
Das Spektrum <strong>der</strong> Angebote reichte von <strong>der</strong> Vorstellung unserer <strong>Kampagne</strong>nmaterialien, wie Praxismappe, Film,<br />
Trainings-Shirts, Flyer, Bälle und Ausstellung bis hin zu Umsetzungsbeispielen für die eigene Praxis. Der Ansatz<br />
teilnehmerorientiert zu arbeiten, hat sich bewährt. Die Ansprüche von LehrerInnen berufsbilden<strong>der</strong> Schulen an<br />
einer Fortbildungsveranstaltung für ihren Unterricht, unterscheiden sich erheblich von ehrenamtlich Mitarbeiten<strong>der</strong><br />
in einem <strong>Welt</strong>laden. Gemeinsam war jedoch allen Veranstaltungen, dass die TeilnehmerInnen umfassend über<br />
die Produktionsbedingungen in Pakistan und die Unterschiede zwischen konventioneller und fairer Produktion<br />
informiert wurden. Als äußerst hilfreich erwies sich hier jeweils eine kleine Auswahl aus unserer Sammlung aller<br />
Fairen Bälle, die im Handel erhältlich sind. Damit konnte deutlich gemacht werden, dass Preisunterschiede<br />
bei Fußbällen nicht mit <strong>der</strong> Bezahlung <strong>der</strong> Näherinnen und Näher son<strong>der</strong>n viel mehr mit Qualität<br />
und Markennamen zu tun haben.<br />
Viele TeilnehmerInnen an den Veranstaltungen nutzten die Gelegenheit, einen <strong>Kampagne</strong>nball für ihren Arbeitsbereich<br />
zu erwerben. Auch konnten über diesen Weg unzählige Info-Flyer über die <strong>Kampagne</strong>, Faire Bälle und Praxismappen<br />
zielgenau verteilt werden. Die beste Werbung war die über diesen Weg ermöglichte Mund zu Mund-Propaganda!<br />
Zufriedene TeilnehmerInnen berichteten in ihrem Umfeld über die <strong>Kampagne</strong> und <strong>der</strong>en Veranstaltungen,<br />
sodass sich mehr und mehr Einzelpersonen zu Veranstaltungen anmeldeten.<br />
Die große Nachfrage führte dazu, dass von Januar bis Mai 2006 in Kooperation mit <strong>der</strong> Werkstatt-<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong> in<br />
<strong>Herne</strong> monatlich eine Fortbildung angeboten wurde. LehrerInnen, MitarbeiterInnen aus <strong>Welt</strong>läden und Ehrenamtliche<br />
aus <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen waren die Teilnehmer. In enger Kooperation mit <strong>der</strong> Verbraucherzentrale wurde während<br />
zweier Fortbildungen <strong>der</strong> Fußball-workshop entwickelt (siehe Abscnitt 4.1 auf Seite XY).<br />
Achtelfi nale
Sportmarketing und Sportkommunikation<br />
„Spielt für Sie Fairness im Sport eine große Rolle? Sind Sie <strong>der</strong> Meinung, dass nicht nur die besten, son<strong>der</strong>n<br />
vor allem auch die fairsten Teams gewinnen sollten?“ – So lautete die Frage, die wir in Kooperation mit<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft für Sportmarketing und Kommunikation mbH B.A.R.T.L. über 200 Mädchen- und Frauenteams<br />
stellten. Die Agentur mit Sitz in Düsseldorf berät Unternehmen, Vereine, Sportler und Verbände, erarbeitet<br />
individuelle Kommunikationskonzepte und setzt sie um.<br />
So kam es, dass wir im Februar 2006 einen landesweiten Wettbewerb um <strong>der</strong> Titel „Fairste Frauen- und<br />
Mädchenmannschaft Nordrhein-Westfalens!“ starten konnten. Zahlreiche Vereine reagierten und schil<strong>der</strong>ten uns<br />
eine Situation, auf dem Platz o<strong>der</strong> am Spielfeldrand, in <strong>der</strong> sich eine Mannschaft gegenüber Ihrem o<strong>der</strong> einem<br />
an<strong>der</strong>en Team beson<strong>der</strong>s fair verhalten hat. <strong>Eine</strong> Jury aus erfahrenen Akteuren rund um das Thema Fußball kürte<br />
die Gewinnerinnen. Zu gewinnen gab es selbstverständlich <strong>Kampagne</strong>n-Fußbälle. Zusätzliche Ehre wurde den ersten<br />
Siegerinnen des SC Reckenfeld zu teil. Die Mädels bekamen Ihre Prämie vor Anpfi ff <strong>der</strong> Zweitliga Partie VfL Bochum<br />
gegen FC Braunschweig vom Vereinsvorstand persönlich überreicht. Außerdem konnte das komplette Team<br />
bei strahlendem Sonnenschein die Profi mannschaften auf den grünen Rasen begleiten.<br />
Die Geschichte dahinter: Als das U17 Mädchenteam des SC Sprakel zu einem Freundschaftsspiel gegen den SC Reckenfeld<br />
fuhr, reisten sie bereits mit einem dezimierten Ka<strong>der</strong> an. Die erste Torfrau war erkrankt, sodass diese wichtige Position bis<br />
zum Spielbeginn vakant war. Das Spiel sollte aber nicht deswegen abgesagt werden, woraufhin die erste Torhüterin des<br />
SC Reckenfeld kurzerhand entschied das Lager zu wechseln. So bewachte sie das Tor <strong>der</strong> gegnerischen Frauschaft gegen<br />
die Angreiferinnen aus dem eigenen Team.<br />
Das tat sie so erfolgreich, dass <strong>der</strong> SC Sprakel<br />
das Spiel für sich entscheiden konnte. Aufgrund<br />
dieser äußerst fairen Geste schlug die Trainerin<br />
des SC Sprakel die U 17 des SC Reckenfeld<br />
als fairstes Mädchenteam vor.<br />
Außerdem wurden landesweit Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendteams aufgefor<strong>der</strong>t, an einem Preissau-<br />
scheiben zum Fairen Handel teilzunehmen.<br />
Wo werden die meisten Fußbälle hergestellt?<br />
Mit wie vielen Stichen wird ein handelsüblicher<br />
Fußball zusammengenäht? Was verdient eine<br />
Näherin o<strong>der</strong> eine Näher pro Ball? Antworten<br />
auf diese und zahlreiche an<strong>der</strong>e Fragen gab es<br />
für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst-<br />
verständlich in unserem Informationsmaterial<br />
o<strong>der</strong> unter www.fairplay-fairlife.de – zu gewinnen<br />
gab es auch in diesem Fall: fair produzierte<br />
<strong>Kampagne</strong>n-Fußbälle.<br />
Kooperation I 3.9<br />
„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />
35
3.10 Kooperation II<br />
36<br />
Der Ball ist rund! – mit dem Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheater Düsseldorf<br />
Wie interessiert man Kin<strong>der</strong> und Jugendliche für ein so komplexes Thema wie GLOBALISIERUNG?<br />
Achtelfi nale<br />
Man nehme: Diese Zutaten bringe man zusammen mit:<br />
ein gutes Drehbuch einer <strong>Kampagne</strong> zum Fairen Handel<br />
einen engagierten Theaterleiter örtlichen <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Aktivisten<br />
ein überzeugendes Ensemble einer Web-Designerin<br />
ein bisschen Hip-Hop ausreichend Engagement<br />
Dem Ganzen wird noch jede Menge Zeit, Spaß und einige gute Ideen hinzugefügt – fertig ist ein Globalisierungs-<br />
krimi, <strong>der</strong> Menschen im Alter von 10 bis 100 Jahren begeistert – inklusive Teenie-Liebesgeschichte!<br />
Die Geschichte handelt von Nico, dem Fußballstar <strong>der</strong> Schulmannschaft, und Hira, einer<br />
Klassenkameradin indischer Abstammung, in die Nico unsterblich verliebt ist. Als Nico<br />
einen Werbevertrag mit einem internationalen Sportartikelhersteller bekommt, scheinen<br />
alle Träume wahr zu werden. Nico – Superstar! Auch Hira ist Feuer und Flamme. Begeis-<br />
tert ist auch <strong>der</strong> agile Sportlehrer, <strong>der</strong> den Konzern als Sponsor für die fi nanziell klamme<br />
Schule gewinnen will. Doch ein Mensch ist nicht begeistert: Hiras Mutter. Sie reagiert<br />
auf die Nachricht von den Konzernaktivitäten in <strong>der</strong> Schule merkwürdig ablehnend, ja<br />
aggressiv. Hira will herausfi nden, was dahintersteckt. Sie begibt sich mit ihren Freunden<br />
auf eine abenteuerliche Reise durch das Internet, auf <strong>der</strong> Spur <strong>der</strong> weltweiten Aktivitäten<br />
des Konzerns, die auch zu ihren eigenen Wurzeln nach Indien führt.<br />
Das Theaterstück setzt bei <strong>der</strong> Frage an, wo und wie Globalisierung in die <strong>Welt</strong> von<br />
Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen eingreift. Das Thema Markenklamotten und Sportprodukte<br />
wird aufgegriffen, Markenwerbung/Sponsoring und welche Interessen zum Teil dahin-<br />
terstecken, das Thema Internet und seine Möglichkeiten spielt eine entscheidende Rolle,<br />
schließlich auch die menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen multinationale<br />
Konzerne ihre Produkte zum Teil produzieren. Der Ball ist rund ist ein politisch brisantes<br />
Stück, das nicht platte Schuldzuweisungen vermittelt, son<strong>der</strong>n sensibel und jugendgemäß<br />
mit den Ambivalenzen <strong>der</strong> Problematik umgeht.
Mit am Fairen Ball: Yves Eigenrauch & Manni Breuckmann!<br />
Unserer <strong>Kampagne</strong> sollte Jugendliche, die bislang noch nicht mit dem Thema Fairer Handel in Kontakt gekommen<br />
waren, und darüber hinaus eine breite Öffentlichkeit in Nordrhein-Westfalen erreichen! Die Diskussionen um<br />
prominente Unterstützung begleitete uns von Beginn an. Durch Hilfe von Kollege Zufall ergaben sich dann<br />
aber doch erfolgreiche Kontakte.<br />
Der ehemalige Pofi spieler Yves Eigenrauch, <strong>der</strong> schon als aktiver Spieler dafür bekannt war, sich kritisch zu bestimmten<br />
Aspekten dieses Sports zu äußern, konnte für eine Zusammenarbeit gewonnen werden. Nicht nur, dass er seinen<br />
Namen und Kommentar zur Ballproduktion zur Verfügung stellte. Er unterstützte uns auch persönlich bei Aktionen<br />
und Presseterminen. Im Ruhrgebiet genießt Yves Eigenrauch den Ruf eines Kult-Spielers; immerhin gehört er<br />
zur erfolgreichen Mannschaft des FC Schalke 04, die 1997 den UEFA-Pokal in den Pott holte.<br />
Manni Breuckmann kam durch den evangelischen Kirchentag 2004 in Hannover in Kontakt mit uns (siehe<br />
Abschnitt 4.8 auf Seite XY). Nur wenige Telefonate und E-Mails später war „die Stimme des Fußballs im WDR“<br />
als Unterstützer gewonnen. Tatkräftig unterstützten Eigenrauch und Breuckmann uns unter an<strong>der</strong>em bei:<br />
Deutscher evangelischer Kirchentag in Hannover<br />
Balltauschaktionen<br />
Projekttagen<br />
Ballkünstler : Künstlerball<br />
Fair Play – Fair Life sagt: DANKE !!!<br />
Promi-Unterstützer 3.11<br />
„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />
37
3.12 Internationaler Besuch<br />
38<br />
NRW-Rundreise unserer Gäste aus Pakistan<br />
Achtelfi nale<br />
… mit 720 Stichen<br />
zum runden Ball.<br />
Links: Rahila Schalzadi inSialhot/Pakistan.<br />
Um über die Hintergründe <strong>der</strong> fairen<br />
Ballproduktion beson<strong>der</strong>s authentisch<br />
informieren zu können, stand eine au-<br />
ßergewöhnliche Einladung zu unserem<br />
Programm. In Kooperation mit dem<br />
Fairhandelshaus gepa konnte eine<br />
Rundreise von Gästen aus Pakistan<br />
realisiert werden. Im Mittelpunkt Rahila<br />
Shahzadi, eine erfahrene Näherin aus<br />
Sialkot, die von Assad Bajwa, dem<br />
Geschäftsführer von Talon Sports, zu verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen in NRW begleitet wurde. Talon Sport ist <strong>der</strong><br />
Hersteller unseres Fairen <strong>Kampagne</strong>nballes und so war dieser Besuch auch für Team und Trägerkreis beson<strong>der</strong>s interessant.<br />
„Fairer Handel ist für uns mehr als <strong>der</strong> Ausschluss von Kin<strong>der</strong>arbeit. Die Arbeiter in <strong>der</strong> Fabrik sowie die Näherinnen und Nä-<br />
her profi tieren direkt von den Mehrpreisen <strong>der</strong> Fairen Bälle. Sie erhalten beispielsweise mehr Lohn, um ihre Kin<strong>der</strong> zur Schule<br />
schicken zu können und kostenlose medizinische Versorgung. Außerdem können sie Kleindarlehen in Anspruch nehmen,<br />
um sich zusätzliche Einkommensquellen neben <strong>der</strong> Näherei aufzubauen. Wenn die Arbeiter und Näherinnen zufrieden sind,<br />
dann können wir auch unsere Kundinnen und Kunden zufrieden stellen“ – so Assad Bajwa, <strong>der</strong> bei Talon Sports für den Fairen<br />
Handel im allgemeinen und die Fairen Fußbälle im beson<strong>der</strong>en zuständig ist vor gespannt lauschendem Publikum auf <strong>der</strong><br />
Trägerkreissitzung in Dortmund. Allein die Mehrpreisgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> gepa für fair produzierte Bälle von Talon Sports brachten einen<br />
zusätzlichen Gewinn von 260 200,– US-Dollar. Über die weitere Verwendung dieses Geldes entscheidet die „Talon Fair Trade<br />
Workers Welfare Society“ – eine gewerkschaftliche Vertretung <strong>der</strong> Näherinnen und Näher und Verantwortlichen von Talon<br />
Sports. Wichtige Leistungen, wie die Gesundheitsvorsorge für die ganze Familie <strong>der</strong> Arbeiterinnen und Arbeiter sowie <strong>der</strong><br />
zukunftsfähige Ausbau von Nähzentren nur für Frauen, wären ohne dieses Mehrpreisgeld nicht möglich.<br />
In Köln zeigte sich auch Manni Breukmann beeindruckt<br />
von Rahila Shahzadis Nähkünsten.<br />
„Beson<strong>der</strong>s wichtig ist mir, dass unsere Kin<strong>der</strong><br />
eine gute Ausbildung bekommen“ – so die<br />
40järige Mutter von acht Kin<strong>der</strong>n im Rahmen<br />
einer Podiumsdiskussion im Talk am Dom<br />
zum Thema Kunst und Fußball für Fairen Han-<br />
del im Domforum zu Köln. Zahlreiche Gäste<br />
dieser Veranstaltung nutzten die Gelegenheit,<br />
Rahila auf die Nähnadel zu schauen und<br />
bewun<strong>der</strong>ten die Arbeit, mit <strong>der</strong> 32 Kunstle-<br />
<strong>der</strong>waben durch über 700 Stiche innerhalb<br />
von eineinhalb Stunden zu dem Rund werden,<br />
was später ins Eckige muss.
Ratsbeschlüsse zu Fairen Fußbällen – 28 Kommunen<br />
in NRW qualifi zieren sich fürs Achtelfi nale!<br />
Ratsbeschlüsse zum Fairen Beschaffungswesen in nordrhein-westfälischen<br />
Kommunen sollten die Verpfl ichtung beinhalten, dass nur noch fair gehan-<br />
delte Bälle für die öffentlichen Schulen angeschafft werden dürfen. In zehn<br />
Prozent <strong>der</strong> Kommunen in Nordrhein-Westfalen sollten diese Beschluss-<br />
fassungsverfahren – einschließlich <strong>der</strong> drei WM-Spielorte – am Ende <strong>der</strong><br />
Projektlaufzeit verbindlich eingeleitet sein!<br />
Links: Christoph Löchle vom Agenda-Büro <strong>der</strong> Stadt Dortmund präsentiert den Stadtball.<br />
In Nordrhein-Westfalen gibt es 396 Kommunen. Über 300 kommunale<br />
Verwaltungen wurden nach Fertigstellung unserer Informationsmaterialien seit<br />
Anfang 2005 von <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> mehrfach angeschrieben. Dabei wurde auf<br />
die Möglichkeit, Ratsbeschlüsse zum fairen Vergabeverfahren in Kommunen<br />
zu fassen, hingewiesen. Es wurden alle Agenda-Beauftragten <strong>der</strong> Städte in<br />
Nordrhein-Westfalen mit <strong>der</strong> Bitte, Informationsmaterialien an Sport- und<br />
Schuldezernenten, Ratsfraktionen sowie freie Gruppierungen und interessier-<br />
te BürgerInnen zu verteilen, angeschrieben. Die Dezernenten erhielten ein<br />
Extraanschreiben mit gleichem Inhalt. Die Angeschriebenen wurden gebeten einen Ratsbeschluss zu Fairer Beschaffung in <strong>der</strong><br />
Kommune anzuregen!<br />
Für die Öffentlichkeitsarbeit <strong>der</strong> Städte und zu Testzwecken wurde vorgeschlagen, <strong>Kampagne</strong>nbälle und –trikots zum Selbst-<br />
kostenpreis von uns zu beziehen und mit eigenem Logo für das Stadtmarketing bedrucken zu lassen. Des Weiteren schlugen<br />
wir vor, dass die Kommune unsere <strong>Kampagne</strong> als Träger unterstützen könne. Zwischenzeitlich wurden die Agenda-Beauftrag-<br />
ten über E-Mail über neue Materialien zum Thema informiert. Vielfach bestand in den Verwaltungen Unklarheit darüber, ob<br />
diese Verfahren rechtssicher sind, da EU-Recht und an<strong>der</strong>e Gesetzgebungen auf das Vergabewesen <strong>der</strong> Kommunen großen<br />
Einfl uss haben. Der Aufklärungsbedarf und Beratungsbedarf war entsprechend groß. Wir sandten deswegen den interessier-<br />
ten Kommunen entsprechende Beispielvorlagen über schon gefasste Beschlüsse, die in ähnlicher Weise für eigene Anträge<br />
verwendet werden konnten.<br />
Diese Hilfestellung führte dazu, dass viele Ratsbeschlüsse gefasst wurden und viele in Vorbereitung sind. Die Wege in den<br />
kommunalen Gremien sind erfahrungsgemäß langwierig. Hinzu kommt, dass in 2004 Kommunalwahlen, in 2005 Landtags-<br />
wahlen und Bundestagswahlen stattfanden, die teilweise politische und personelle Neuausrichtungen nach sich zogen. Den-<br />
noch haben wir erfreulich viele Rückmeldungen erhalten, die wir in Form einer Kurzkommentierung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Kommune<br />
getroffenen Maßnahmen mit Blick auf unser Projekt im Anschluss darstellen wollen. Auch wurde uns mitgeteilt, dass es eine<br />
Vernetzung <strong>der</strong> Aktivitäten auf unsere Anregungen hin gab, so dass daraus Selbstläufer entstanden und die initiierenden Ver-<br />
waltungsstellen kaum mehr den Überblick über alle Aktionen zum Thema Faires Beschaffungswesen behalten können. Nach<br />
<strong>der</strong> Fertigstellung <strong>der</strong> Praxismappe kamen vermehrt Nachfragen direkt aus den Schulen, die teilweise selbst über die Vergabe<br />
von Aufträgen über die Beschaffung von Fußbällen entscheiden können.<br />
Das Ziel, alle Austragungsorte als Träger zu gewinnen, wurde erreicht.<br />
Politik<br />
„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />
3.13<br />
39
Aachen: Seit 1999 gibt es den Beschluss, dass an<br />
Aachener Schulen nur mit fair gehandelten Fußbällen<br />
gespielt werden darf. Der Ausschuss für Schulsport<br />
interessierte sich für das Thema und fragte<br />
uns konkret nach Fairen Trikots.<br />
Bielefeld: Ein Ratsbeschluss gegen Kin<strong>der</strong>arbeit vom<br />
14.6.2004 liegt vor. Das Amt für Personal, Organisation<br />
und Zentrale Leistungen wurde über unsere Aktionen<br />
informiert. Alle 97 Schulen haben unsere Materialien<br />
erhalten. Neu: Die Beschaffungsrichtlinien sind inzwischen<br />
angepasst und im Internet veröffentlicht – www.<br />
bielefeld.de. Die Stadt plant gemeinsame Aktionen mit<br />
dem <strong>Welt</strong>haus Bielefeld. Zusätzlich gibt es in Bielefeld<br />
die <strong>Kampagne</strong> „fairschenk Blumen“.<br />
Bochum: Das Schulverwaltungsamt weist auf unsere<br />
Aktion hin, unsere Informationen wurden an<br />
110 Schulen verteilt. Bochum sichert zu, bei den<br />
Beschaffungen auf Sozialstandards zu achten.<br />
Bonn: Bonn ist Träger unserer <strong>Kampagne</strong>. Ratsbeschluss<br />
vom 8.7.2004 gegen ausbeuterische Kin<strong>der</strong>arbeit<br />
liegt vor. Unser Anliegen wird unterstützt.<br />
Es wurde zugesagt, die Dezernenten über unsere<br />
Vorschläge zu informieren.<br />
Castrop-Rauxel: Die Stadt Castrop-Rauxel beschließt<br />
auf Grund eines Bürgerantrages, <strong>der</strong> vom<br />
<strong>Welt</strong>laden Castrop und dem Infozentrum Dritte<br />
<strong>Welt</strong> getragen und von zahlreichen BürgerInnen<br />
in Castrop-Rauxel unterstützt wurde, das Aus für<br />
Produkte aus illegaler Kin<strong>der</strong>arbeit.<br />
Dormagen: Die Abteilung <strong>der</strong> Unteren Denkmalbehörde/Umweltteam<br />
hat im März 2006 Vorlagen<br />
und Informationen für einen Ratsbeschluss von<br />
uns angefor<strong>der</strong>t und erhalten.<br />
Dortmund: Die Stadt ist Trägerin unserer <strong>Kampagne</strong>.<br />
Hauptstadt des Fairen Handels. Dortmund<br />
bereitet eine entsprechende Ratsvorlage vor.<br />
Düsseldorf: Alle Materialien wurden verteilt,<br />
mehrfach <strong>Kampagne</strong>n-Bälle geor<strong>der</strong>t. Im August<br />
2005 wurden einhun<strong>der</strong>t eigene Stadt-Marketingbälle<br />
bei <strong>der</strong> gepa in Auftrag gegeben. Weiteres<br />
Infomaterial wird laufend angefor<strong>der</strong>t.<br />
Gelsenkirchen: Die Stadt ist Trägerin unserer<br />
<strong>Kampagne</strong>. Der Rat hat im März 2005 einen Beschluss<br />
gefasst, keine Produkte zu beschaffen, die<br />
40 Achtelfi nale<br />
Fairer Handel – politische Verankerung in <strong>der</strong> Kommunalpolitik<br />
in direktem Zusammenhang mit Kin<strong>der</strong>arbeit stehen.<br />
Die Verwaltung hat die Vorbereitungen zur<br />
Umsetzung des Beschlusses abgeschlossen.<br />
Harsewinkel: Der Fachbereich 2 – Schulen, Kultur,<br />
Sport – hat uns die Adressen <strong>der</strong> Schulen genannt<br />
und gebeten, diesen Infomaterial zu senden.<br />
Dies haben wir gerne getan.<br />
Hattingen: Stadt Hattingen fragte nach Infomaterialien<br />
für die Schulen und Sportvereine.<br />
Heiligenhaus: Die Gemeinde informierte Schulen<br />
und Sportvereine und empfahl uns eine eigene<br />
Kontaktaufnahme, die mit Zusendung von Infomaterialien<br />
erfolgte.<br />
<strong>Herne</strong>: Der Agenda-Beauftragte teilte mit, dass<br />
er die Materialien an die entsprechenden Dezernenten<br />
weitergegeben habe. Ein durch das IZ3W<br />
initiierter Ratsbeschluss gegen Kin<strong>der</strong>arbeit wurde<br />
am 21.6.2005 durch den Rat <strong>der</strong> Stadt verabschiedet.<br />
Darin wird <strong>der</strong> neu gegründete Agenda-Beirat<br />
involviert, indem er Empfehlungen zum Beschaffungswesen<br />
aussprechen kann.<br />
Ibbenbüren: Der Umweltbeauftragte hat die Schul-<br />
und Sportdezernenten über unsere Materialien informiert.<br />
<strong>Eine</strong> Beschlusslage zu Fairem Beschaffungswesen<br />
in <strong>der</strong> Stadt Ibbenbüren herbeizuführen, wurden<br />
nach <strong>der</strong> Diskussion im Verwaltungsvorstand <strong>der</strong> Stadt<br />
Ibbenbüren in die Fe<strong>der</strong>führung des Fachdienstes<br />
Zentraler Service gegeben.<br />
Krefeld: Die Gesamtschule Kaiserplatz bestellte<br />
auf unsere Information hin sechs Praxismappen.<br />
Köln: Die Stadt ist Trägerin unserer <strong>Kampagne</strong>. Unsere<br />
Informationen wurden zuständigkeitshalber an<br />
die Stelle Zentrale Dienste/Einkauf weitergeleitet.<br />
Mettmann: Der Ausschuss Schule und Sport <strong>der</strong><br />
Kreisverwaltung hat 180 Faltblätter <strong>der</strong> Praxismappe<br />
angefor<strong>der</strong>t und in den Schulen verteilt.<br />
Mülheim: Die Agenda-Beauftragte hat die Informationen<br />
verteilt, eine Zusammenarbeit mit den<br />
Agenda-Schulen läuft an.<br />
Neuss: Unsere Materialien wurden an die Schulen<br />
des Rhein-Kreises Neuss verteilt.<br />
Nor<strong>der</strong>stedt: Die Stadt bestellte 2 Praxismappen.<br />
Olsberg: Es gibt einen Ratsbeschluss zu fairem<br />
Beschaffungswesen, unsere Informationen wurden<br />
den Schul- und Sportdezernenten weitergegeben.<br />
Porta Westfalica: Auf Grund des Anschreibens<br />
wurde um Zusendung von Flyern und an<strong>der</strong>em Infomaterial<br />
gebeten, um die Agendaarbeit, Vereine<br />
und die entsprechenden Dezernate <strong>der</strong> Stadt informativ<br />
zu versorgen.<br />
Pulheim: Ähnliche Vorstöße wurden schon gemacht,<br />
sie wollen uns auf dem Laufenden halten.<br />
Die Informationen wurden verteilt. Die <strong>Kampagne</strong><br />
wurde mehrfach in Schulprojekttagen vorgestellt.<br />
Recklinghausen: Es wurden acht Berufskollegs<br />
durch das Dezernat I informiert.<br />
Reichshof: Der Gemein<strong>der</strong>at for<strong>der</strong>t die Verwaltung<br />
auf, darauf zu achten, dass keine Produkte durch ausbeuterische<br />
Kin<strong>der</strong>arbeit beschafft werden.<br />
Rheinstätten: Die Stadt Rheinstetten hat seit kurzem<br />
eine Dienstanweisung, welche die Beschaffung<br />
verschiedener Artikel aus Fairem Handel regelt. Die<br />
Dienstanweisung schreibt jetzt verbindlich vor, was<br />
in Bezug auf Kaffee und Orangensaft bereits geübte<br />
Praxis war. Neben ihrer Vorbildfunktion für Schulen,<br />
Kin<strong>der</strong>gärten und an<strong>der</strong>e öffentliche Einrichtungen<br />
ist die Dienstanweisung auch als Signal an den Einzelhandel<br />
zu verstehen, in das Sortiment verstärkt<br />
Waren des Fairen Handels aufzunehmen.<br />
Gemeinde Rödinghausen: Die Gemeinde fragte<br />
nach weiterem Informationsmaterial zum Verteilen<br />
an Sportvereine und Schulen.<br />
Soest: Die Stadtverwaltung Soest hat die Abteilung<br />
Kultur, Schule, Sport auf unsere <strong>Kampagne</strong> aufmerksam<br />
gemacht.<br />
Werther: Der Umweltbeauftragte for<strong>der</strong>te unsere<br />
Materialien an, um damit die Schulen und Sportvereine<br />
sowie den Sportfachhandel aus Werther<br />
auf einer Informationsveranstaltung zum Thema<br />
Fair Play – Fair Life zu informieren.
Zusammen gegen Rassismus und Diskriminierung –<br />
wir zeigen dem Rassismus die Rote Karte!<br />
Sergio Paradiso, ehemaliger Vertragsfußballer aus Italien, leistet so einen Beitrag zur Verständigung und für Toleranz.<br />
Seine hervorragenden Kontakte zu ehemaligen Kollegen auf dem Platz machen es möglich, zu verschieden<br />
Anlässen eine mehr als hochkarätige Mannschaft zusammen zu stellen. Selbstverständlich spielen die ehemaligen<br />
Profi fußballer unentgeltlich. Der Erlös <strong>der</strong> Veranstaltungen fl ießt wird grundsätzlich gespendet. Beispielsweise<br />
in Projekte zur För<strong>der</strong>ung hilfsbedürftiger Kin<strong>der</strong>, in die Jugend- und Altenhilfe sowie in die Unterstützung<br />
zum Wie<strong>der</strong>aufbau in Katastrophengebieten.<br />
So entstand das „fussball-traditionsteam e.V.“ ein gemeinnütziger Verein, für dessen Zwecke Fußballstars<br />
und Prominente aus Medien und Entertainment Benefi zspiele absolvieren. Die prominenten Akteure bringen<br />
mit ihrem Engagement wertvollen, aktiven Beitrag zur Völkerverständigung und für ein friedliches Miteinan<strong>der</strong>.<br />
Beson<strong>der</strong>s deutlich wird dieser Anspruch, wenn wir einen Blick auf die Namenslisten <strong>der</strong> Beteiligten werfen.<br />
Vom ehemaligen Torwart aus Italien bis zum Feldspieler aus Argentinien ist die ganze <strong>Welt</strong> in<br />
diesem Team vertreten.<br />
Das mittlerweile dritte Prominenten-Turnier fand am 8. Januar 2006 in <strong>der</strong> Wilhelm-Dopatka-Halle direkt<br />
gegenüber <strong>der</strong> BayArena in Leverkusen unter Beteiligung von Fair Play – Fair Life statt. Vor 1 470 Zuschauerinnen<br />
und Zuschauern kam <strong>der</strong> Faire Ball ins Spiel und diente den Teams nicht nur zum Aufwärmtraining. Ballkünstler<br />
wie Toni Polster und sein Namensvetter Woodcock wurden in diesem Jahr verstärkt von Medienstars wie Supa Richie<br />
und dem Sänger von Bro´Sis Giovanni Zarella und beteiligten sich nicht nur an Spielverlauf, son<strong>der</strong>n brachten<br />
unsere schwarz-silberne Kugeln an den Mann und die Frau und vor allem an das siegreiche Team des morgendlichen<br />
Jugendturniers. Die diesjährigen Einnahmen fl ossen dem „Casa di Luca Coop. Agora 97 – Italy“<br />
und einem örtlichen Sozialverein zu.<br />
Auch Supa Richie und einer <strong>der</strong> Stars von Bro´Sis<br />
sind begeistert von unserem <strong>Kampagne</strong>nball.<br />
Promi-Turnier 3.14<br />
„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />
41
3.15<br />
Schauspiel<br />
Faire Bälle im Bühneneinsatz<br />
„Fußballrevue“<br />
<strong>Eine</strong> Revue um Ball, Geld und Liebe im<br />
Ruhrpott im Westfalenpark Dortmund direkt<br />
im Schatten des Florianturms – da durfte<br />
selbstverständlich unser Fairer <strong>Kampagne</strong>n-<br />
Fußball nicht fehlen.<br />
V.l.n.r.: Heinz-Peter Lengkeit, Herbert Knebel, Gerburg Jahnke,<br />
Alexan<strong>der</strong> Stirnberg, Bianca Lammert, Jochen Malmsheimer,<br />
Stefanie Überall. (Foto: Harald Hoffmann)<br />
Pünktlich zur Fußball-WM 2006 versammelten sich<br />
die großen Stars des Ruhrgebietkabaretts zu einer<br />
gemeinsamen Musiktheater-Produktion in <strong>der</strong><br />
Herbert Knebel seinen gesamten Fußball-Sachver-<br />
stand einsetzen konnte, die ehemaligen Missfi ts<br />
Gerburg Jahnke und Stephanie Überall sich von<br />
ihrer sportlichen Seite zeigen durften und das Autorenteam Sigi Domke aus Essen und Frank Göhre aus Hamburg so manchen<br />
wortreichen Doppelpass vorbereitet hat. Alles dreht sich um das Vereinsleben des FC Bolz, ein Amateur-Fußballclub aus dem<br />
Herzen des Ruhrgebiets. Und das runde Le<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Bühne kam aus Pakistan. Zuschauerinnen und Zuschauer hatten in den<br />
Pausen Gelegenheit, unsere im Foyer des Theaterzeltes aufgebaute Fahnenausstellung zu bewun<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> ein Exemplar des<br />
<strong>Kampagne</strong>nballs zu erwerben.<br />
42 Achtelfi nale<br />
„06 – Der kaiser kommt zum Emscherbruch“<br />
Auch in Gelsenkirchen kamen unsere Fairen Bälle zum Einsatz. In bernd matzkowwskiis Musical-Farce,<br />
in <strong>der</strong> es auch um einen schrulligen Vorortverein geht, rollten Faire Bälle über die Bühne.<br />
Bereits im Vorfeld kooperierten wir mit den Machern des Stücks, sodass unser <strong>Kampagne</strong>nball und das Fair Trade-Logo auf<br />
dem Plakat zum Stück auftauchten. Auch hier gab es Infostand und Ballverkauf - und jede Menge Spaß mit dem Ensemble.
„Drei Dinge würde ich mit auf eine einsame Insel nehmen –<br />
eine Bibel, meinen Laptop und einen Ball!“<br />
… so die spontane Reaktion auf eine Journalistenfrage an Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen<br />
und Integration in Nordrhein-Westfalen. Da konnte Fair Play – Fair Life dem prominenten Gast sofort behilfl ich sein<br />
und überreichte eines <strong>der</strong> ersten Exemplare fair produzierter Spielkugeln im aktuellen Retro-Look. Nicht nur <strong>der</strong> Minister<br />
zeigte sich begeistert.<br />
Am 21. und 22. Oktober 2005 konnten auf <strong>der</strong> ersten Fairhandelsmesse in NRW über 200 Besucherinnen und Besucher<br />
gezählt werden. Über 50 Stände mit den unterschiedlichsten Produkten aus dem Fairen Handel wurden bestaunt und<br />
viel Wissen und Erfahrungen konnten ausgetauscht werden. Wir nutzten die Gelegenheit, auf einer Großbildleinwand<br />
unseren Film „Holt euch die Fairen Bälle “ zu zeigen und zahlreiche interessierte Fragen zu beantworten. So bekam<br />
auch <strong>der</strong> Minister eine Erklärung, warum bei <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft 2006 in Deutschland nicht mit Fairen Bällen<br />
gespielt wurde.<br />
Die Macht <strong>der</strong> Sportfi rmen und Sponsoren ist zu groß, so werden fair produzierte Fußbälle lediglich im Training zugelassen.<br />
Der Fußballfan zeigte sich jedoch umso mehr erfreut, dass die Arbeit von Fair Play – Fair Life einen Beitrag dazu leistet,<br />
dass sich diese Praxis hoffentlich bald än<strong>der</strong>n wird – vielleicht bereits zur WM 2010 in Südafrika.<br />
Landesminister Armin Laschet auf <strong>der</strong> ersten Fairhandelsmesse NRW in Neuss<br />
Auch das im Rahmen <strong>der</strong> Fairhandelsmesse stattfi ndende Kaffeeforum +2 „(T)Raumschiff Fairer Handel?“<br />
nutzte die Erfahrungen von Fair Play – Fair Life. Die aus dem Rundfunk bekannte und beliebte Mo<strong>der</strong>atorin<br />
Julitta Münch führte durch die lebhafte Diskussion über die Möglichkeiten, mehr Menschen auf den Fairen Handel<br />
aufmerksam zu machen. Es ist wichtig, auf verän<strong>der</strong>tes Einkaufsverhalten zu reagieren und vor allem neue Produkte<br />
zu entwickeln. Nur so können Kundinnen und Kunden angesprochen werden, die bisher noch nicht erreicht wurden.<br />
So lockt König Fußball viele zum ersten Mal in einen <strong>Welt</strong>laden.<br />
Fair-Handelsmesse 3.16<br />
„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />
43
4.1 Fußball-Workshop I<br />
44<br />
Viertelfi nale<br />
Das Thema in Theorie und Praxis<br />
„Und wie kann man das Thema in einer Unterrichtsstunde o<strong>der</strong> im<br />
Konfi rmandenunterricht mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen bearbeiten?“<br />
So o<strong>der</strong> ähnlich lauteten oft die Fragen in <strong>der</strong> Diskussionsrunde nach Fortbildungen.<br />
Gerade MultiplikatorInnen, die mit Grundschulkin<strong>der</strong>n arbeiten, fanden die Praxismappe<br />
und die Veranstaltungen zwar hilfreich und gut, suchten aber immer nach Möglichkeiten<br />
das Thema Faire Bälle auch für Jüngere attraktiv zu machen. Auch die UmweltberaterInnen<br />
<strong>der</strong> Verbraucherzentrale NRW haben ihren Bildungsschwerpunkt in Grundschulen. Die<br />
Anfor<strong>der</strong>ung, das Thema auch für jüngere Kin<strong>der</strong> attraktiv zu gestalten führte zur Konzepti-<br />
on des Fußball-Workshops.<br />
> Fair Play – Fair Life – <strong>der</strong> Film zum Einstieg<br />
Die Großgruppe wird in 3 Kleingruppen unterteilt.<br />
Spielstation 1: Fußballpuzzle<br />
Material: Panel-Set; <strong>Welt</strong>ball<br />
Hier muss die Gruppe gemeinsam ein Panel-Set des „<strong>Welt</strong>balls“<br />
so zusammenlegen, das <strong>der</strong> echte Ball entsteht.<br />
Spielstation 2: Bälle nähen<br />
Material: feste Pappe, Scheren, Nadeln und Faden,<br />
zwei echte Waben als Schablonen.<br />
Spielstation 3: Was kostet ein Ball und<br />
wer verdient was mit dem Ball?<br />
Material: Arbeitsblatt für jeden Schüler, 1 Taschenrechner (je<strong>der</strong> aus<br />
<strong>der</strong> Gruppe soll mindestens eine Preiskalkulation durchführen), Stifte.<br />
Spielstation 4: Fußball-Quiz Gesamtgruppe<br />
Material: Quiz aus Praxismappe, Antwortkarten A B C D für jede<br />
Kleingruppe; Gruppe löst das Quiz innerhalb <strong>der</strong> Gesamtgruppe;<br />
Antworten werden notiert;<br />
Lösungen besprechen.<br />
Die KollegInnen <strong>der</strong> Verbraucherzentrale vereinfachten für jüngere Kin<strong>der</strong> das Arbeitsblatt<br />
zur Preiskalkulation. Ansonsten wurde <strong>der</strong> oben beschriebene Workshop sowohl mit<br />
Erwachsenen, als auch mit Schulklassen und Konfi rmandengruppen mit großem Erfolg<br />
zahlreich durchgeführt. Lehrerinnen und Lehrer nahmen dieses Konzept gerne mit für ihren<br />
Unterricht. Der „<strong>Welt</strong>ball“ und das dazugehörige Panel-Set wurden von <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />
von März bis Mai 2006 an 25 verschiedene Einrichtungen weiterverkauft.<br />
<strong>Welt</strong>ball (Foto oben) und Panelset sind bei FairDealTrading erhältlich.
Bildungsarbeit mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
80 Bildungsaktionen haben allein über die Verbraucherzentralen in Nordrhein-Westfalen stattgefunden.<br />
Im Projektzeitraum ab September 2005, nach Fertigstellung <strong>der</strong> Praxismappe wurden von uns mehr<br />
als 50 eigene MultiplikatorInnenschulungen durchgeführt.<br />
Wenn aus je<strong>der</strong> Schulung nur ein Projekttag hervorgegangen<br />
ist entspricht das 50 Projekttagen. Circa 40 eigene Projekttage mit<br />
Jugendlichen von <strong>der</strong> Geschäftsstelle. 71 Projekttage über die<br />
Kooperation mit dem <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Mobil in ganz Nordrhein-Westfalen.<br />
Allein in Düsseldorf lief das Theaterstück in über 50 Vorstellungen.<br />
Darüber hinaus fand die gemeinsam organisierte Tournee mit<br />
22 Aufführungen an Schulen und Jugendtheatern von Bielefeld<br />
bis Dorsten großen Anklang! Im Rahmen einer Projektwoche in<br />
<strong>Herne</strong> in Kooperation mit <strong>der</strong> Werkstatt <strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> gestalteten<br />
Schülerinnen eine unserer Torwände (Foto oben).<br />
Rechts: Arbeitsblatt zum Einsatz in Verbraucherzentralen<br />
Projekttage<br />
„Mitten drin statt nur dabei!“<br />
4.2<br />
45
4.3 Kooperation III<br />
46<br />
Viertelfi nale<br />
Unterwegs mit dem <strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Mobil<br />
An insgesamt 72 Schulen in NRW wurden von Februar 2005 bis Juni 2006<br />
Projekttage zu den fair gehandelten Bällen durchgeführt. In einem<br />
Fußballparcours mit vielen Spielen erfuhren die SchülerInnen mehr über<br />
die Herstellung von Fußbällen, das Leben in Pakistan und nähten auch<br />
selber einen Ball. Schließlich konnten die SchülerInnen noch ihr Wissen<br />
unter Beweis stellen, wenn es dann hieß: Knackt den Tresor!<br />
Am Ende des Projekttages waren fast alle SchülerInnen <strong>der</strong> Meinung, dass<br />
es doch eigentlich viel besser wäre mit fair gehandelten Bällen zu spielen.<br />
Einige Klassen setzten dieses Vorhaben direkt in die Tat um, in dem sie<br />
aus <strong>der</strong> Klassenkasse einen fair gehandelten Ball beim ortsansässigen<br />
<strong>Welt</strong>laden kauften.<br />
Die Projekttage fanden in Kooperation mit dem <strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Mobil des<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Netz NRW statt, welches die Projekttage durchführte. Fair Play – Fair<br />
Life unterstützte die Projekttage durch Flyer, Bälle, Trikots und eine Ausstellung<br />
zur Fußballproduktion und Fairem Handel. Außerdem wurde gemeinsam<br />
ein Konzept für Schülerinnen und Schüler an berufsbildenden Schulen<br />
entwickelt und durchgeführt.<br />
Die Kooperation war sehr erfolgreich. Als beson<strong>der</strong>s gelungene<br />
Zusammenarbeit sind die Projekttage am Gelsenkirchener Consol-Theater<br />
zu erwähnen (siehe Abschnitt 4.2 auf Seite XY).
Fair Play – Fair Life goes „YOU“<br />
Die Europäische Jugendmesse YOU fi ndet seit 1996 jährlich statt und im Jahr 2004 kam eine halbe<br />
Million Besucher. Da konnte Fair Play – Fair Life natürlich nicht fehlen. Die YOU ist eine Eventmesse.<br />
Auf ihr wird die Kommunikation mit Institutionen, Dienstleistern, Marken, Akademien und Produkten<br />
ermöglicht. Sportmarketing spielt dabei eine große Rolle. Zusammen mit dem Umweltministerium<br />
boten wir auf 100 Quadratmetern einen Stand mit vielen Informationen und <strong>der</strong> fairen Torwand<br />
als absolute Publikumsmagnete.<br />
Sowohl 2004 als auch 2005 war die Atmosphäre auf <strong>der</strong> Messe so lebhaft, dass täglich über 200 Jugendliche ihr<br />
Glück versuchten mit drei Treffern einen Fairen Fußball zu gewinnen. Bei all dem Rummel wurde die „Ruhe“ am<br />
Fair Play – Fair Life Stand als angenehm empfunden und die sportliche Betätigung an <strong>der</strong> Torwand<br />
als konstruktiver Ausgleich zu Kommerz und Konsum. Dafür nahmen die Besucher unseres Stands<br />
die Wartezeit von einer dreiviertel Stunde gerne in Kauf.<br />
Messepräsenz I 4.4<br />
„Mitten drin statt nur dabei!“<br />
47
4.5 Fußball-Workshop II<br />
48<br />
Praxisaktion mit „Stadionatmosphäre“<br />
Viel Spaß machte den Schülerinnen und Schülern <strong>der</strong> von den UmweltbeaterInnen <strong>der</strong> Verbraucherzentrale NRW<br />
angebotene Fußball-Workshop. Denn dieser, anlässlich <strong>der</strong> Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft entwickelte Workshop versprach<br />
echtes WM-Feeling: Je<strong>der</strong> Jugendliche repräsentierte eine an <strong>der</strong> WM teilnehmende Mannschaft, um sich dann<br />
in ausgelosten Gruppen interaktiv mit dem Thema „Fairer Handel am Beispiel von Fußbällen“ auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />
Die einzelnen Stationen des Workshops fanden – wie könnte es an<strong>der</strong>s sein – jeweils „im Schatten“ <strong>der</strong> drei<br />
nordrhein-westfälischen WM-Stadien in Dortmund, Gelsenkirchen und Köln sowie des Berliner Endspielstadions statt.<br />
Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie und unter welchen Bedingungen ein Ball entsteht, lernten die Lebensbedingun-<br />
gen <strong>der</strong> Näherinnen und Näher sowie die Vorteile des Fairen Handels kennen. Beim anschließenden Quiz konnten die Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendlichen ihr neues Wissen testen und Fußball-Quiz-<strong>Welt</strong>meister werden. Tischfußball in den Pausen und abschlie-<br />
ßendes Torwandschießen erhöhten den Spaßfaktor und machten diesen Workshop zu einer wirklich runden Sache: Bis zum<br />
Endspiel setzten sich in knapp 20 Städten in NRW über 2 000 Schülerinnen und Schüler mit Fragen des Fairen Handels ausein-<br />
an<strong>der</strong>. Erste Befragungen ergaben, dass die Mehrheit das Logo des Fairen Handels noch vier Wochen später sicher wie<strong>der</strong>er-<br />
kannte. Bis Ende des Jahres waren bereits über 25 weitere Fußball-Workshops gebucht. Dieses und weitere Bildungsangebote<br />
für Schulen werden von <strong>der</strong> Verbraucherzentrale NRW auch im kommenden Jahr fortgesetzt.<br />
Pünktlich zum <strong>Welt</strong>verbrauchertag am 15. März 2006 startete die verbraucher zentrale NRW in über 10 Städten Fußball-<br />
Aktionen. Ob Bildungarbeit in Schulen, das Internet-Special, diverse Veranstaltungen und Wettbewerbe in einzelnen<br />
Städten, Multiplikatorenansprache und begleitende Pressearbeit – kaum ein Kommunikationskanal blieb ungenutzt.<br />
Kreativität gefragt: öffentlichkeitswirksame Aktivitäten vor Ort<br />
In vielen Städten beför<strong>der</strong>ten die Beratungsstellen mit informativen Themenecken, Schaufensterdekorationen und<br />
öffentlichkeitswirksamen Aktionen das Interesse an Fairen Bällen. In Dortmund stellte die Beratungsstelle eine Auswahl<br />
<strong>der</strong> 450 Bil<strong>der</strong> aus, die beim Design-Wettbewerb „Dortmunds Schulen spielen fair“ von 25 Schulen eingereicht wurden.<br />
Die Schülerinnen und Schüler zeigten mit ihren entworfenen Bällen ideenreich den unfairen Produktionsbedingungen<br />
die Rote Karte. Der Entwurf des Siegers soll einen exklusiv für Dortmun<strong>der</strong> Schulen in Pakistan hergestellten Fairen Ball<br />
zieren. Echte Hingucker waren auch die beleuchteten Objekte des Fritz-Henßler-Berufskollegs in Dortmund, die die<br />
„Fair-einte <strong>Welt</strong>“ mit dem Slogan „Der Ball ist rund - für alle“ repräsentierten.<br />
www.checked4you – Fußball-Special im Internet<br />
Die WM zum Anlass nahm auch die Redaktion des Jugend-Internetangebot <strong>der</strong> Verbraucherzentrale (www.checked4you.de),<br />
um mit einem Fußballspecial aufzuwarten, bei dem sich viel um Faire Bälle drehte. Bei einem Gewinnspiel mit 60 Teilnehme-<br />
rInnen sollten WM-Karten gestaltet werden. Die Sieger erhielten Faire Bälle und T-Shirts. <strong>Eine</strong> Auswahl <strong>der</strong> besten<br />
WM Karten, die man auch gleich an fußballbegeisterte Freundinnen und Freunde versenden kann, fi ndet sich unter<br />
www.checked4you.de/wmkarten.<br />
Das Runde muss in Eckige: Multiplikatorenarbeit und Ausblick<br />
Die Verbraucherzentrale nutzte viele Weg, um auf Fair Play – Fair Life aufmerksam zu machen. Sei es beim Parlamentarischen<br />
Abenden, bei Gesprächen mit Verbraucherminister Uhlenberg o<strong>der</strong> durch Informationsveranstaltungen und Workshops für<br />
Lehrerinnen und Lehrer sowie die eigenen Mitgliedsverbände. Die Bildungsmappe von Fair Play – Fair Life wird ein wichtiger<br />
Bestandteil des von <strong>der</strong> Verbraucherzentrale durchgeführten Landwirtschaftsministerium im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> „Echt<br />
gerecht – Clever Kaufen“ fi nanzierten Projekts „Medienkiste Fairer Handel“ sein.<br />
Viertelfi nale
Auf <strong>der</strong> Jugendmesse „respect“ 2006<br />
Messepräsenz II 4.6<br />
Am 17. und 18. März 2006 fand im Duisburger Landschaftspark Nord<br />
die alternative Jugendmesse respect statt. Wie sieht meine Zukunft<br />
aus? Wo kann ich mich engagieren? Wie bekomme ich mein<br />
Leben in den Griff? Welchen Einfl uss habe ich auf gesellschaftliche<br />
und politische Entwicklungen? Offene Fragen ohne hinreichende<br />
Antworten. respect, die Jugendcommunity <strong>der</strong> Aktion Mensch, vertraut auf das kreative Potenzial von Jugendlichen<br />
und ihre Fähigkeiten, das eigene und das gesellschaftliche Leben aktiv zu gestalten. Was jedoch oft fehlt, sind<br />
Informationen und glaubwürdige Angebote. Die Veranstaltung „respect our future“ will Alternativen aufzeigen:<br />
Sich einbringen, eigene Erfahrungen sammeln, selbst aktiv werden; das sind die Ziele dieser zweiten nicht-<br />
kommerziellen Jugendmesse. Die Veranstaltung wurde von <strong>der</strong> Aktion Mensch und ihrer Jugendcommunity<br />
respect in Zusammenarbeit mit zahlreichen Kooperationspartnern aus dem sozialen<br />
und öffentlichen Raum organisiert.<br />
Wir waren an beiden Tagen mit Info-Tisch, Glücksrad, unserem Film und natürlich mit <strong>der</strong><br />
Torwand vertreten. An beiden Messetagen boten wir einen Worskhop für Jugendliche zum Thema<br />
Fair Play – Fair Life an. Am Fußball-Workshop nahmen an beiden Tagen über 50 TeilnehmerInnen<br />
im Alter von 14 bis 24 Jahren teil. Das Messe-Fernsehen berichtete Life aus dem Workshop.<br />
Abschließend kann festgestellt werden, dass das Bildungskonzept unserer <strong>Kampagne</strong>,<br />
eine Mischung aus Information und aktiver Beteilung bei unserer Zielgruppe<br />
<strong>der</strong> Jugendlichen außerordentlich gut ankam.<br />
Kleingruppe beim Fußball-workshop im Gespräch mit Karin Broeckmann<br />
Warteschlange am Fairen Glücksrad<br />
„Mitten drin statt nur dabei!“<br />
49
4.7<br />
50<br />
Messepräsenz III<br />
Die 1. Fußballmesse in Rheinberg bringt Faire Bälle ins Spiel!<br />
Fast genau zwischen <strong>der</strong> fußballleeren Zeit, Bundesliga und <strong>Welt</strong>meisterschaft, präsentierte die Messe Nie<strong>der</strong>rhein in Rhein-<br />
berg die erste reine Messe rund um das Thema Fußball in Deutschland. Auf dem ehemaligen Militärfl ughafengelände in<br />
Rheinberg öffnete sie am 20. April für drei Tage ihre Tore. Die gute Idee am falschen Ort verzeichnete aufgrund <strong>der</strong> etwas<br />
dezentralen Lage auch nicht die erhofften Besucherströme. Auch die zahlreichen Jugendturniere und <strong>der</strong>en Spieler, Trainer<br />
und Eltern vermochten nicht, die hohen Erwartungen <strong>der</strong> Aussteller zu erfüllen. So blickte man zu Teil in ratlose Gesichter bei<br />
den Ausstellern, außer beim Stand <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> Fair Play – Fair Life.<br />
Viertelfi nale<br />
Messestand mit Fahnen,<br />
Glücksrad und Ballmuseum<br />
In Kooperation mit <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>läden-<br />
basis aus Gelsenkirchen entstand<br />
ein bunter, interessanter und<br />
informativer Messestand, wo zum<br />
ersten Mal unser Ballmuseum zu<br />
sehen war. Der zielgruppenge-<br />
rechten Informationsauftrag <strong>der</strong><br />
<strong>Kampagne</strong> wurde zu 100 Prozent<br />
durch das Glücksrad erfüllt. Sehr<br />
erstaunt waren viele <strong>der</strong> kleinen<br />
Glücksradgäste von <strong>der</strong> Tatsache,<br />
dass es auf dieser sehr kommerziellen Messe etwas umsonst o<strong>der</strong> zu gewinnen gab. Die Aussicht einen Fairen Fußball zu<br />
gewinnen, animierte viele nach erstmaligem Scheitern, sich die Fahnen und Flyer durchzulesen, um sich in einem zweiten<br />
Versuch für die Gewinnauslosung zu qualifi zieren. Fair Play – Fair Life: Bring Faire Bälle ins Spiel – wurde auf dieser Messe in<br />
ganz beson<strong>der</strong>em Maße in die Tat umgesetzt. Während <strong>der</strong> gesamten Messe fanden Kleinfeldjugendturniere statt, die allesamt<br />
mit unseren Fairen schwarz-silbernen Retro-Bällen ausgespielt wurden. Auf <strong>der</strong> Bühne wurde etwas zu diesen Bällen erzählt<br />
und <strong>der</strong> offi ziellen Tombola gestiftet.<br />
Glücksradaction D-Jugendspieler in fairem Dribbling<br />
Rückblickend kann festgehalten werden, dass diese experimentelle Messe nur deshalb so gut besucht war,<br />
weil erstens die WM kurz vor Anpfi ff stand und die Jugendturniere stattgefunden haben. Somit hätten<br />
sich noch weniger Besucher nach Rheinberg verirrt.
Infos & Aktionen I 4.8<br />
Beim Jugendcamp <strong>der</strong> Evangelischen Jugend im Rheinland in Moers<br />
Vom 15. bis 18. Juni 2006 fand in Moers das Jugendcamp „fair-eint“ <strong>der</strong> Evangelischen Jugend im Rheinland statt.<br />
Mitten in <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft durfte das Thema Fußball natürlich nicht fehlen! Aufgrund <strong>der</strong> Erfahrungen<br />
mit unserem attraktiven Angebot von Torwand und Info-Stand, rückte unsere <strong>Kampagne</strong> in den Mittelpunkt<br />
des Camps, dem großen Stadtfest in <strong>der</strong> Moerser Innenstadt. Hier konnten nicht nur die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer des Jugendcamps erreicht werden, son<strong>der</strong>n darüber hinaus auch die Bürgerinnen<br />
und Bürger <strong>der</strong> Stadt Moers.<br />
Trotz sommerlichen Wetters und <strong>der</strong> anstehenden<br />
Die Fairen Früchtchen<br />
des <strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Netz NRW mit<br />
unserem <strong>Kampagne</strong>n-Trabbi.<br />
Vorrundenspiele am Nachmittag, wurden viele Jugendliche<br />
und Erwachsene angesprochen. Allein am Freitag und Samstag<br />
wurden an <strong>der</strong> Torwand fünfzehn Faire Bälle ins Spiel<br />
gebracht. Aus unseren Erfahrungen entspricht das einer<br />
durchschnittlichen Teilnehmerzahl von circa 150 Personen.<br />
Wie üblich war <strong>der</strong> Stand gut besucht und bei den<br />
entstehenden Wartezeiten konnten Informationen über<br />
die Ballproduktion und natürlich unsere Ballliste an<br />
die Frau und an den Mann gebracht werden.<br />
„Mitten drin statt nur dabei!“<br />
51
4.9 Infos & Aktionen II<br />
52<br />
Viertelfi nale<br />
Evangelischer Kirchentag 2005 in Hannover<br />
Gerade noch rechtzeitig zum evangelischen Kirchentag wurden unser Film und<br />
unsere Praxismappe fertiggestellt. Am 24. Mai machten sich die MitarbeiterInnen <strong>der</strong><br />
Geschäftsstelle auf den Weg nach Hannover. Im Gepäck: 600 druckfrische Praxismappen,<br />
200 Faire <strong>Kampagne</strong>nbälle, Faire Trainingsshirts und NO LOGO-Leibchen, die Faire<br />
Torwand, 100 Kilo Informationsfl yer und unser Film „Holt euch die fairen Bälle“ – hier<br />
auf dem Weg zur <strong>Welt</strong>uraufführung! Auf dem Messegelände in Hannover war Fair Play<br />
– Fair Life gleich in zwei Messehallen platziert. Beim Markt <strong>der</strong> Möglichkeiten,<br />
als Aussteller mit Info- und Verkaufstisch.<br />
Unser zweites Standbein war in <strong>der</strong> Themenhalle Globalisierung untergebracht.<br />
Ursprünglich nur mit <strong>der</strong> Torwand und Info-Blättern ausgestattet, wurde bereits<br />
am zweiten Tag umdisponiert. Die Nachfrage nach Praxismappe und <strong>Kampagne</strong>nball<br />
war so groß, dass kurzer Hand auch hier ein Verkaufsstand aufgebaut wurde. Schnell<br />
bildeten sich an <strong>der</strong> Torwand lange Warteschlangen. Auch Präses Buß versucht sein<br />
Glück an <strong>der</strong> Torwand (Foto unten links). Der Höhepunkt war jedoch die Präsentation<br />
unseres Filmes am Donnerstag, 26.Mai in <strong>der</strong> Themenhalle „Gewalt überwinden“.<br />
Über 5 000 meist junge Menschen nahmen an <strong>der</strong> von Manni Breuckmann<br />
mo<strong>der</strong>ierten Veranstaltung teil.<br />
Martin Domke übergibt einen <strong>Kampagne</strong>nball<br />
an Thessa Rinks, Torhüterin <strong>der</strong><br />
U21 Damennationalmannschaft<br />
Der Erfolg traf uns etwas<br />
überraschend. Innerhalb von<br />
nur zwei Stunden wurden an<br />
die 200 Praxismappen inklusive<br />
Film an interessierte Multipli-<br />
katorInnen verkauft. 150 Faire Bälle wechselten den Besitzer und konnten somit ins Spiel<br />
gebracht werden. Zahlreiche Kontakte zu Schulen, Vereinen und Gemeinden wurden<br />
geknüpft. Kurz um: Die <strong>Kampagne</strong> hatte ihren ersten großen öffentlichen Auftritt nicht<br />
nur mit Bravour bestanden, son<strong>der</strong>n den Grundstein für die notwendige Mund zu Mund<br />
Propaganda gelegt!
Katholischer Kirchentag 2005 in Saarbrücken<br />
Das Wetter meinte es am Sonntag wirklich gut mit den Besuchern des 96. Deutschen Katholikentags in<br />
Saarbrücken. Nachdem es die vergangenen Tage so oft in Strömen geregnet hatte, blitzte schon am Morgen<br />
die Sonne hervor. „Das ist doch nur gerecht, nachdem wir die letzten Tage so nass geworden sind“, waren<br />
sich die Teilnehmer einig in Anspielung auf das Motto des Christentreffens „Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht“.<br />
Mehr als 20 000 Menschen hatten sich auf den Weg zum Stadion Ludwigspark gemacht.<br />
Die Tage vorher waren es nicht weniger gewesen und viele <strong>der</strong> Teilnehmer waren auch gezielt zum<br />
Fair Play – Fair Life-Stand des Kirchenkreises Saarbrücken gekommen. Hans-Jürgen Gärtner, Pfarrer im GMÖ,<br />
Gemeinde Mission und Ökumene hatte nicht nur mit seine Konfi rmanden am Konfi Cup teilgenommen,<br />
son<strong>der</strong>n auch eine Torwand eigens für den Katholikentag gestaltet. Zum Konfi Cup lesen Sie mehr<br />
im Abschnitt 6.3 auf Seite XY.<br />
Der Vorsitzende <strong>der</strong> Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, rief in seiner Predigt<br />
nochmals dazu auf, die Frage <strong>der</strong> sozialen Gerechtigkeit nicht zu vergessen. Wichtigste Aufgabe<br />
des Sozialstaats sei in erster Linie eine elementare Existenzsicherung. Sie gehöre zur Würde<br />
des Menschen. „Jedem das Seine kann sich im Zeitalter eines Individualismus auch<br />
leicht verkehren.“ Stattdessen gelte es, Verantwortung zu übernehmen, für sich<br />
und für an<strong>der</strong>e. Da bietet sich <strong>der</strong> Faire Handel an erster Stelle an.<br />
Infos & Aktionen III 4.10<br />
„Mitten drin statt nur dabei!“<br />
53
4.11 Infos & Aktionen IV<br />
54<br />
Wir sind <strong>Welt</strong>jugendtag.<br />
Die Zitterpartie - fi ndet er statt, fi ndet er nicht statt – <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>jugendtag in Köln - nahm mit <strong>der</strong> Wahl des Papstes Benedikt ein<br />
gutes Ende. Erst ab diesem Zeitpunkt wurde die Planung konkreter. In Zusammenarbeit mit dem <strong>Welt</strong>jugendtagsbüro in Köln<br />
wurden Spielfel<strong>der</strong> für die <strong>Kampagne</strong> ausgesucht und wie<strong>der</strong> verworfen, wurden Aktionen geplant und wie<strong>der</strong> abgepfi ffen.<br />
Am Ende standen die Austragungsorte für die <strong>Kampagne</strong> fest: Köln – natürlich – sowie Bonn, Pa<strong>der</strong>born, Münster und Xanten.<br />
Pa<strong>der</strong>born: Inmitten <strong>der</strong> Stadt auf einem Schulgelände wurde unser Stand mit Torwand Ausstellung und Infostand aufgebaut.<br />
Gleich neben einem Human Kicker – was die Verständigung <strong>der</strong> Jugendlichen aus aller <strong>Welt</strong> hervorragend för<strong>der</strong>te. Immer<br />
in kleinen Gruppen kamen Italiener, Polen, Ecuadorianer, Brasilianer, Franzosen, Spanier, um sich im Torwandschießen zu<br />
messen. Doch vor dem Tor hatte das Betreuungsteam einen Eignungstest eingebaut: Erst drei Fragen zur Fairen Ballfertigung<br />
beantworten, dann darf gekickt werden! Was an die BetreuerInnen hohe sprachliche Anfor<strong>der</strong>ungen stellte. Denn sie mussten<br />
die Fragen häufi g in Englisch, Französisch und Spanisch stellen, die dann von Sprachkundigen <strong>der</strong> Gruppe wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong>en<br />
Sprache übersetzt wurde. In echter Teamarbeit rätselten dann die Gäste, was die Lösung sein könnte und als gute Gastgeber<br />
half das Team mit kleinen Hinweisen auf den englischsprachigen Begleitfl yer. Die Gäste ließen es nicht an Begeisterung man-<br />
geln: Mal gab es Fangesänge, wenn ein/e FußballexpertIn auf die Torwand zielte, mal sogar Siegestänze. Mindestens wollte<br />
aber jede Gruppe mal vor <strong>der</strong> Torwand fotografi ert werden.<br />
Viertelfi nale<br />
Oben: Italienische Jugendliche auf dem Weg zum <strong>Welt</strong>meister...<br />
als ob sie es geahnt hätten! Die Mannschaften zum <strong>Welt</strong>jugendtag<br />
waren mindestens so international wie die WM werden sollte.<br />
Ganz Links: Ein Ballgewinner informiert sich am Fußballkoffer über<br />
die Herstellung <strong>der</strong> Bälle.<br />
Links: Auch <strong>der</strong> Pa<strong>der</strong>borner Bischof Becker entdeckte den Fußballer<br />
in sich, aber ohne Torerfolg. Damit er immer trainieren kann,<br />
überließ die <strong>Kampagne</strong> ihm einen Ball.<br />
Ganz toll fand das Team die Zusammenarbeit im<br />
Vorfeld und während des <strong>Welt</strong>jugendtages mit<br />
<strong>der</strong> evangelischen Jugend von Pa<strong>der</strong>born, die sich<br />
auf unsere Empfehlung hin Faire T-Shirts mit<br />
eigenem Logo herstellen ließen, das Team <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> mit fairem Kaffee versorgten und ganz einfach eine prima<br />
Backstage-Logistik hinlegten. Da fühlten wir uns umsorgt! Solche Trainingslager lieben wir! Selbst die<br />
Sturmböhen mit Regengüssen ließen da die Motivation nicht sinken.<br />
Münster: Auch hier fand das Team seinen Spielplatz mitten im Herzen <strong>der</strong> Stadt, auf dem Domplatz. Hier umgab uns das<br />
gleiche Sprachengewirr wie in Pa<strong>der</strong>born, Menschenmassen drängten sich auf dem Platz, zeitweise war <strong>der</strong> Anlauf vor <strong>der</strong><br />
Torwand nicht mehr frei zu halten. Dafür war auch hier das Interesse sehr groß, die Konditionen die gleichen wie in Pa<strong>der</strong>born<br />
– nämlich erst Fragen richtig beantworten und sei es per Übersetzung, dann schießen. Auch hier zeigte das Betreuerteam<br />
ununterbrochen Höchstleistung, nur von einer kurzen Prozession in den Dom durchkreuzt, die direkt am Stand vorüber zog.
Unablässig strömten Menschen über den Domplatz in Münster.<br />
Xanten: Kenianer tanzen um unsere Ausstellung.<br />
Gut den Rosenkranz festhalten!<br />
Alle spielen mit fairen Bällen …<br />
… und auch lange Kutten<br />
hin<strong>der</strong>n beim Spielen nicht.<br />
Bonn: Die Globalisierung<br />
dargestellt am Beispiel Fußball<br />
unten).<br />
Köln: Die Frauenmannschaft von Fair Play – Fair Life (unten) …<br />
… zum Abschluss des <strong>Welt</strong>jugendtages in Köln.<br />
„Mitten drin statt nur dabei!“<br />
55
4.12<br />
56<br />
Infos & Aktionen V<br />
Ballkünstler : Künstlerball I<br />
Der Anstoß: Das Projekt „Ballkünstler : Künstlerball“ war eine Idee des Kunstvereins Gelsenkirchen. Er wollte vor allem Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendliche an die Idee des Fairen Handels heranführen, die sich bisher mit diesem Thema kaum auseinan<strong>der</strong>gesetzt<br />
haben. Wie es im Titel deutlich wird, stand im Mittelpunkt <strong>der</strong> Ball, genauer <strong>der</strong> Fußball. Die Fußball-WM 2006 in Deutschland<br />
bot dafür den optimalen Rahmen. Gelsenkirchen, Dortmund und Köln waren die nordrheinwestälischen Gastgeberstädte. Die<br />
im Vorfeld zu erwartende und rückblickend richtig eingeschätzte mediale Aufmerksamkeit sollte zu diesem Zweck beson<strong>der</strong>s<br />
genutzt werden. Der Zugriff auf Kin<strong>der</strong> und Jugendliche ist für sperrige Themen leichter über das beliebte und vertraute Medi-<br />
um Fußball zu gewährleisten – also über einen Teil <strong>der</strong> regionalen Kultur.<br />
Das Projekt informierte über die Hintergründe des Fairen Handels, motivierte und lieferte Argumente, die befähigten, den Kauf<br />
fair gehandelter Bälle für den Sport durchzusetzen. Jugendliche sollten nachhaltigen Konsum als eine ihrer möglichen Hand-<br />
lungsoptionen kennen lernen. Verknüpft mit <strong>der</strong> Tradition des Fußballsports in den Austragungsorten und <strong>der</strong> damit verbun-<br />
denen künstlerischen Auseinan<strong>der</strong>setzung, gehört die Kunst in ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu den Eckpfeilern des<br />
Projekts. Fairer Handel, Kunst und Fußball wurden zusammen gebracht und so eine Brücke geschlagen, die den Einzug einer<br />
entwicklungspolitischen Fragestellung in die Bildungsarbeit vereinfachte.<br />
„Ballkünstler : Künstlerball“ wollte die Verankerung <strong>der</strong> Idee des Fairen Handels bei Menschen ermöglichen, die das Thema<br />
bisher noch nicht genügend erreicht hatte. Über die Kooperation mit Organisationen und Institutionen <strong>der</strong> Bildungsarbeit, <strong>der</strong><br />
Entwicklungszusammenarbeit sowie des Sports sowie durch die enge Zusammenarbeit mit Fair Play – Fair Life, eröffnete sich<br />
<strong>der</strong> Zugang zu Schulen und Sportvereinen, die zudem in den meisten Ausstellungen und Kunstaktionen selten präsent ist.<br />
Dass das Runde nicht nur auf dem Platz ins Eckige musste, erfuhren über einhun<strong>der</strong>t Künstlerinnen und Künstler, die einge-<br />
laden wurden, einen Fußball zu gestalten – Vorgabe war die künstlerische Um- und Ausdeutung. Das Beson<strong>der</strong>e war, dass<br />
es sich um einen bespielten Ball handelte. Die Fußbälle waren in einer genormten Kartonage zur künstlerischen Gestaltung<br />
verpackt. Die Ergebnisse wurden zu einer einzigartigen Ballgalerie zusammengefasst. Sportclubs erhielten für die bespielten<br />
Exemplare im Austausch einen fair gehandelten Fußball. An Schulen <strong>der</strong> drei WM-Austragungsorte in Nordrhein-Westfalen<br />
wurde ein Projektaufruf samt einer Bastelvorlage für einen Fairen Fußball verschickt. Jugendliche sollten zu eigener Leistungen<br />
und Engagement aufgefor<strong>der</strong>t werden und eingehend über Faireren Handel informiert werden. Die Ergebnisse wurden intern<br />
prämiert und mit <strong>der</strong> Ballgalerie <strong>der</strong> KünstlerInnen an allen drei Standorten gezeigt.<br />
Das Projekt „Ballkünstler : Künstlerball“ stellte die spezifi sche Nachbarschaft zwischen Sport, Kunst und Bildung heraus. Die<br />
Schnittmenge an jugendlichen BesucherInnen sowohl in <strong>der</strong> Ausstellung als auch im Rahmenprogramm ermöglichte <strong>der</strong> Idee<br />
des Fairen Handels Kontakt zu einer neuen Öffentlichkeit. Die Umdeutung <strong>der</strong> Spielkugel stand im Mittelpunkt. Der Austausch<br />
bespielter gegen Faire Bälle unterstrich diesen Wandel. Zum Ende <strong>der</strong> Laufzeit wurde die Galerie <strong>der</strong> Bälle versteigert. Der Ver-<br />
steigerungserlös wurde für ein Projekt gespendet, das an diese Ideen anknüpft und die Fragenstellungen zum Fairen Handel<br />
und <strong>der</strong> Verbindung von Sport und Kunst wie<strong>der</strong> aufgreift.<br />
Informationsbroschüre: Projektbegleitend erstellte die <strong>Kampagne</strong> eine achtseitige Informationsbroschüre (Abb. S. 47 oben)<br />
, die in den Ausstellungsräumen zur Mitnahme und weiterführenden Information bereit lag. Des Weiteren wurde sie bei<br />
jeglichen Versandaktivitäten <strong>der</strong> Bestellung beigelegt, wodurch eine bundesweite Aufmerksamkeit erreicht werden konnte. Die<br />
Gesamtaufl age von 5000 Stück war bis zum Ende <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft restlos vergriffen.<br />
Schulbeiträge: Im Vorfeld des „Ballkünstler : Künstlerball“-Projektes wurden zahlreiche Schulen aus Gelsenkirchen ange-<br />
schrieben, die zum Teil zunächst zusagten, später aber aufgrund <strong>der</strong> vielen Wettbewerbe zur <strong>Welt</strong>meisterschaft eine Absage<br />
erteilen mussten. Für Gelsenkirchen wechselten die Gesamtschule Berger Feld (Fr.Wissing/Fr.Neumann) und die Realschule<br />
an <strong>der</strong> St. Michael-Straße eigene Schülerbeiträge ein. Die Dortmun<strong>der</strong> Agenda-Schulen wurden über den Schulverteiler des<br />
Agenda-Büros <strong>der</strong> Stadt aufgerufen mitzuspielen. Insgesamt vier sehr kreativ gestaltete Bälle steuerte die Gustav-Heinmann-<br />
Gesamtschule aus Dortmund-Huckarde (Frau Sachau) bei.<br />
Viertelfi nale
Sehr viel Bastelarbeit machten sich die SchülerInnen <strong>der</strong> Gerhard-<br />
Hauptmann-Gesamtgrundschule (Frau Mehlgarten), die insgesamt<br />
zehn Papierbälle zusammenklebten und meistens mit den Flaggen<br />
<strong>der</strong> teilnehmenden WM-Nationen bemalten und danach ins<br />
Spiel brachten. Die SchülerInnen <strong>der</strong> Diesterweg-Grundschule<br />
(Frau Knoll) kreierten nicht nur sehr extravagante Beiträge,<br />
son<strong>der</strong>n gestalteten zudem noch ihre eigenen AusstellungsAusstellungs- kartonagen. In Köln wurden sämtliche Schulen des Stadt-<br />
gebietes angeschrieben und aufgefor<strong>der</strong>t teilzunehmen.<br />
Das Interesse tendierte gegen Null, weshalb persönliche<br />
Kontakte eingewechselt wurden. Das Ergebnis jedoch<br />
konnte sich mehr als sehen lassen. Sehr kreative und<br />
schön gestaltete Objekte kamen von den Kunstklassen<br />
<strong>der</strong> Jahrgänge 7 – 9 aus den Hauptschulen Herbertskaul<br />
aus Frechen (Frau Schroers / Frau Müller) und<br />
Nettersheim (Frau Balduin).<br />
Rechts: Die Informationsbroschüre<br />
Schülergalerie <strong>der</strong> Bälle – Fotografi ert im Dom Forum Köln<br />
Zum Ende <strong>der</strong> Qualifi kation kann festgestellt werden, dass die Anzahl <strong>der</strong> teilnehmenden Schulen höher<br />
hätte ausfallen können, sich jedoch <strong>der</strong> Output sehen lassen kann. Insgesamt 30 künstlerische Schulbeiträge<br />
steuerten die sieben Schulen aus Gelsenkirchen, Dortmund und Köln bei. Viel mehr hätten es nicht sein<br />
dürfen, da sie zusammen mit <strong>der</strong> Ballkünstler-Künstlerball-Galerie sehr Platz einnehmend waren<br />
und sonst jedes Spielfeld überfüllt hätte.<br />
„Mitten drin statt nur dabei!“<br />
57
5.1 Infos & Aktionen VI<br />
58<br />
Ballkünstler : Künstlerball II<br />
Vorbereitungsspiel: „Fußballspielen ist eine Kunst, aus dem Fußballspiel kann man aber auch Kunst machen!“ (Karl Riha,<br />
Literaturwissenschaftler) „Alte Möhren“ statt neuer Bälle sollten laut Projektantrag von den Künstlerinnen und Künstlern umge-<br />
deutet werden. Insgesamt konnten einhun<strong>der</strong>t KünstlerInnen gewonnen werden, eine runde Kugel künstlerisch zu gestalten.<br />
Doch vorher wurden alte und bespielte Bälle von <strong>der</strong> fußballerischen Basis benötigt. Zu diesem Zweck wurden zwei medien-<br />
Halbfi nale<br />
wirksame Übergabetermine in Gelsenkirchen und<br />
in Dortmund veranstaltet. Am 12. Dezember 2005<br />
trafen sich Vertreter des Kunstvereins, DJK TUS<br />
Rotthausen, <strong>der</strong> KünstlerInnen und <strong>der</strong> Presse im<br />
Vereinsheim in Gelsenkirchen Rotthausen. Der<br />
Verein tauschte 30 alte und schon ziemlich mit-<br />
genommene Pocken gegen neue, fair gehandelte<br />
Fußbälle exemplarisch um. Die beiden Kunst-<br />
Paten Prof. Dr. Udo Dziersk und Yves Eigenrauch<br />
überreichten die Fairen Fußbälle.<br />
Balltausch in Gelsenkirchen-Rotthausen<br />
Die zweite Tauschaktion fand in <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Aktienbrauerei statt. Dort trafen sich die Vereinsvertreter zur<br />
Auslosung <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Hallenstadtmeisterschaften. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke<br />
unterstützte die Aktion und rief die Vertreter <strong>der</strong> Vereine zum Balltausch auf.<br />
Balltausch in Dortmund<br />
Nach diesen beiden Presseterminen, wurden<br />
die restlichen Bälle in Schulen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Vereinen getauscht. Das Ergebnis war oft<br />
überall gleich: Unverständnis darüber, dass<br />
ein alter und bespielter Ball ganz umsonst gegen<br />
einen neuen umgetauscht wird. Erst nachdem<br />
das Projekt erläutert und vorgestellt wurde,<br />
erhellten sich die Mienen mit Verständnis<br />
und dem Versprechen, sich die Galerie <strong>der</strong><br />
Bälle in einem <strong>der</strong> Ausstellungsorte anzuschauen.<br />
Aufgrund leerer Vereins- und Schulkassen<br />
waren die angesprochenen Institutionen sehr dankbar für dieses Kunstprojekt, auch wenn es aus <strong>der</strong>en<br />
Sicht eher praktischer und fi nanzieller Natur war.<br />
Eröffnungsrede von Gelsenkirchens<br />
Oberbürgermeister Baranowski<br />
Die Spielstätte Gelsenkirchen: Der Anpfi ff von<br />
Ballkünstler:Künstlerball fand am 29. Januar im<br />
Kunstverein Gelsenkirchen statt. Zahlreiche Fans<br />
fanden an diesem Sonntagvormittag den Weg ins<br />
Kunstmuseum, um sich selber einen Eindruck <strong>der</strong><br />
von <strong>der</strong> Presse groß angekündigten Ballgallerie zu<br />
machen. Nicht nur die treuen Museumsfans, son-<br />
<strong>der</strong>n auch fußballbegeisterte Menschen lauschten
den Eröffnungsreden des Oberbürgermeisters Frank Baranowski, <strong>der</strong> Staatssekretärin vom Ministerium für<br />
Generationen, Familien, Frauen und Integration Dr. Gierden-Jülich, dem Vorsitzenden des Kunstvereins Ulrich Daduna<br />
und vor allem den Worten des Ballpaten und UEFA-Cup-Gewinners von 1997, Yves Eigenrauch. Nach Aussagen<br />
<strong>der</strong> Museumsleitung war diese Ausstellungseröffnung die am besten besuchteste und erfolgreichste Eröffnung<br />
in <strong>der</strong> 38 jährigen Geschichte des Kunstvereins.<br />
Spielstätte Dortmund: Von Gelsenkirchen wan<strong>der</strong>te die Galerie <strong>der</strong> Bälle in die Waschkaue <strong>der</strong> Kokerei Hansa in<br />
Dortmund-Huckarde. Die anwesenden Fans lauschten bei <strong>der</strong> Vernissage den eröffnenden Worten von Dr. Marita Pfeiffer<br />
von <strong>der</strong> Stiftung Industriedenkmalpfl ege und Geschichtskultur, vom Dezernenten für Kultur, Freizeit und Sport <strong>der</strong> Stadt<br />
Dortmund Jörg Stüdemann und vom Dortmun<strong>der</strong> Kunsthistoriker Dr. Christoph Kivelitz. Im schäbig-schönen altehrwürdigen<br />
Industrieambiente <strong>der</strong> Waschkaue, war die Ballgalerie wie eine Mauer postiert mitten im Spielfeld und passte sich perfekt<br />
den Unebenheiten des Fußbodens an. In den angrenzenden, aber offenen, ehemaligen Duschbreichen wurden die<br />
Schülerbälle zusammen mit den Informationen rund<br />
um die <strong>Kampagne</strong> präsentiert. Auf <strong>der</strong> Auswechselbank<br />
<strong>der</strong> Nachwuchsspieler nahmen neben den fünf<br />
Gelsenkirchener Schülerbällen nun<br />
weitere 20 Dortmun<strong>der</strong> Bälle Platz.<br />
Ballgalerie in <strong>der</strong> alten Waschkaue <strong>der</strong> Kokerei Hansa<br />
Spielstätte Köln: Als letzter neuer Spielort vor Beginn des Endrundenturniers wurde die Ballgalerie am 11. Mai im<br />
Kölner Domforum eröffnet. Für den feierlichen Anpfi ff konnte <strong>der</strong> WM-Beauftragte <strong>der</strong> Stadt Köln Horst Meyer als<br />
Gastredner gewonnen werden. Teil <strong>der</strong> Veranstaltung, die Ulrich Daduna vom Kunstverein Gelsenkirchen eröffnete, war<br />
eine Talkrunde unter Leitung des bekannten Sportmo<strong>der</strong>ators Manni Breuckmann. Talkgäste auf <strong>der</strong> Bühne des Domforums<br />
waren neben den beiden „Ballkünstler : Künstlerball“-Paten Yves Eigenrauch und Prof. Udo Dziersk, Wolfgang Overath<br />
von TransFair und Vera Dwors für Fair Play – Fair Life. Die Vertreterin <strong>der</strong> gepa, Barbara Schimmelpfenning wurde von<br />
Manni Breuckmann zu den Produktionsbedingungen bei <strong>der</strong> Ballherstellung in Sialkot, Pakistan befragt. Rahila Shahzadi,<br />
Näherin von Talon Sports in Sialkot, berichtete dem interessierten Mo<strong>der</strong>ator über die Arbeitsbedingungen, über ihre<br />
Lebensverhältnisse und über ihr Glück, Faire Fußbälle herstellen zu können. Die Galerie <strong>der</strong> Schülerbälle wurde durch<br />
die Beiträge <strong>der</strong> beiden Schulen aus Frechen und Nettersheim komplettiert. Die Besucher staunten über die wirklich<br />
gelungene Kreativarbeit <strong>der</strong> SchülerInnen,<br />
denen deutlich anzusehen war, dass die<br />
WM unmittelbar bevorstand. Nicht nur<br />
Michael Ballack, son<strong>der</strong>n auch die FIFA<br />
und Adidas dienten den Nachwuchskünstler-<br />
Innen als Inspiration.<br />
Gruppenfoto mit Künstlern, Talkgästen<br />
und Vertretern von Talon Sports<br />
Resume: Das vom Kunstverein Gelsenkirchen initiierte und von <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> Fair Play – Fair Life unterstützte<br />
Kunstprojekt Ballkünstler:Künstlerball war ein voller Erfolg. Dieses außergewöhnliche, auf die WM-Euphorie ausgerichtete<br />
Projekt schaffte es nicht nur in zahlreichen Zeitungen und TV-Sendungen Erwähnung zu fi nden, son<strong>der</strong>n erreichte auch<br />
eine große Zahl begeisterter Besucher jeglichen Alters und die Aufnahme in das offi zielle WM-Kulturprogramm <strong>der</strong><br />
Stadt Gelsenkirchen während des Endrundenturniers. Zwischen den Dauerausstellungen in den Austragungsorten<br />
war die gesamte Galerie Gast beim parlamentarischen Abend unter dem Motto „Zu Gast bei Freunden im Landtag NRW“<br />
am 31.April 2006 und verweilte dort zehn Tage, um pünktlich für die Dauer <strong>der</strong> WM wie<strong>der</strong> im Gelsenkirchener Kunstverein<br />
zu sein. Daduna/Dziersk, die Trainer des Profi ka<strong>der</strong>s, waren mit <strong>der</strong> Leistung ihres Teams genauso zufrieden,<br />
wie die Trainer <strong>der</strong> Nachwuchsspieler, Dwors/Schlüter.<br />
„Wer <strong>Welt</strong>meister werden will, muss mehr tun als die an<strong>der</strong>en!“<br />
59
5.2<br />
60<br />
Infos & Aktionen VII<br />
SolarCUP 2006 – Gelsenkirchen sucht Fußballstars<br />
Unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft von Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski, dem Präsidenten des FC Schalke 04<br />
Gerd Rehberg und dem Botschafter <strong>der</strong> Republik Südafrika Moses M. Chikane wurde in <strong>der</strong> WM-Stadt ein ungewöhnlicher<br />
Wettbewerb veranstaltet. Was für das Aktuelle Sportstudio im ZDF bereits seit Jahrzehnten gilt, bekam durch den SolarCUP für<br />
die Gelsenkirchener Bevölkerung ganz beson<strong>der</strong>e Bedeutung. Drei unten, drei oben – damit konnten Kin<strong>der</strong>gärten, Schulen,<br />
Vereine und Unternehmen in <strong>der</strong> Solarstadt Gelsenkirchen in Eigenregie einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten.<br />
Schließlich sollte das Turnier 2006 in Deutschland die erste klimaneutrale Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft aller Zeiten sein, bei <strong>der</strong><br />
also mit Wasser und Energie sparsam umgegangen wurde.<br />
Die von den teilnehmenden Einrichtungen aufgebrachten Antrittsspenden fl ießen gezielt in Solarprojekte. Die eine Hälfte des<br />
erkickten Geldes fi nanziert nun sogar ein Projekt in Mpumalanga. Das „Land <strong>der</strong> aufgehenden Sonne“ ist die Partnerprovinz<br />
Halbfi nale<br />
von Nordrhein-Westfalen in Südafrika – dem Gastland <strong>der</strong> Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft 2010.<br />
Der an<strong>der</strong>e Teil des Erlöses ermöglicht die mittlerweile dritte <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Solar-Anlage in Gel-<br />
senkirchen. Geschossen wurde selbstverständlich mit Fairen Fußbällen von Fair Play – Fair<br />
Life. <strong>Eine</strong> weitere Beson<strong>der</strong>heit waren die Torwände <strong>der</strong> Aktion, die mit Solarellen versehen<br />
waren und so die Ziele des SolarCUPS noch zusätzlich unterstrichen.<br />
Mit dem Prominenten-KickOff fällt <strong>der</strong> offi zielle Startschuss für den SolarCUP<br />
Der Auftakt fand am 1. März auf Schalke statt. Bis zum Finale am 8. Juni im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen schossen<br />
neben zahlreichen Prominenten wie dem ehemaligen Schalker „Flankengott aus´m Kohlenpott“ Rüdiger Abramczik mehr als<br />
6 000 Menschen bei 84 Veranstaltungen über 36 000 Mal auf die Torwand und konnten so 20 000,– Euro für die Energiebrü-<br />
cke zusammen bekommen. Den ertragreichsten Kick platzierte die Veranstaltung <strong>der</strong> Stadtverwaltung mit 2 500,– Euro.<br />
Der aGEnda 21-För<strong>der</strong>verein und die Stadt Gelsenkirchen – Referat Umwelt sowie die zahlreichen För<strong>der</strong>er und Unterstützer<br />
<strong>der</strong> Aktion können zufrieden sein. Mit viel Fußballbegeisterung und <strong>der</strong> Vorfreude auf die WM hat es die Solarstadt geschafft,<br />
viel Spaß mit einem ernsthaften und wichtigem Thema zu verbinden. Als <strong>Kampagne</strong> Fair Play – Fair Life haben wir diese Idee<br />
unterstützt, weil nur ein Hand in Hand von sozialer Gerechtigkeit und von Umweltschutz nachhaltige Entwicklung möglich<br />
macht. Fairness auf dem Platz und im täglichen Leben.<br />
Das SolarCUP-Team<br />
im Wissenschaftspark<br />
in Gelsenkirchen
Parlamentarischer Abend – zu Gast bei Freunden im Landtag NRW<br />
Selbst auf dem politischen Parkett des Landes drehte sich in diesem Jahr alles um den Ball. Am 31. Mai 2006 lud die<br />
Landtagspräsidentin Regina van Dinther die Vertreterinnen und Vertreter des nordrhein-westfälischen Parlaments zu einer<br />
Hommage an das Fußballland NRW ein. Nach <strong>der</strong> Plenarsitzung strömten hun<strong>der</strong>te Gäste in das Foyer des Landtages und<br />
genossen bis tief in den Abend eine attraktive Mischung aus Unterhaltung, Information, Sport und Kulinarischem.<br />
Dabei waren Fußball-Größen wie Hannes Löhr, Erwin Kremers, Thomas Allofs, Gerd Harpers, Holger Fach, Norbert Nigbur,<br />
Siggi Held und Rolf Rüßmann sowie die deutsche Nationalspielerin und Europameisterin Inka Grings. In Talkrunden disku-<br />
tierten beispielsweise Wolfgang Holzhäuser, Vizepräsident des DFB, Herrmann Korfmacher, Präsident des Westdeutschen<br />
Fußball- und Leichtathletikverbandes und Gerd Rehberg, Präsident Schalke 04, über die anstehende Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft<br />
in Nordrhein-Westfalen. Ein weiteres Thema war die Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung (siehe Abschnitt<br />
7.4 auf Seite XY). Reiner Calmund, Fritz Pleitgen, Theodor Zühlsdorf und Rolf Milser, als Botschafter dieses Ereignisses, diskutie-<br />
ren mit den Oberbürgermeistern Kölns und Gelsenkirchens Fritz Schramma und Frank Baranowski.<br />
Durch das Programm führte Manni Breuckmann. Bei einem kurzweiligen Fußball-Quiz assistierte ihm <strong>der</strong> aus früheren<br />
Bundesliga-Spielen bekannte Schiedsrichter Walter Eschweiler. Ein Prominenten-Team trat gegen eine Mannschaft aus<br />
dem Publikum an. So mach zarter Damenschuh wurde zur Verbesserung <strong>der</strong> sportlichen Chancen zur Seite gestellt –<br />
schließlich galt auch im Landtag: drei Treffer ein Hauptgewinn. Sogar Manni Breukmann versuchte sich mit drei Schüssen<br />
oben und drei Schüssen unten. Über das Ergebnis versprachen wir Stillschweigen. Es stand auch an diesem Abend<br />
nicht allein die Treffsicherheit <strong>der</strong> Gäste im Mittelpunkt. Die Produktionsbedingungen unserer Sportartikel<br />
fanden genauso Beachtung. <strong>Eine</strong> sehr gute Gelegenheit, unseren neuen Trailer über die Arbeit<br />
<strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> vorzustellen.<br />
Mit diesem Abend bedankte sich das Parlament vor allem bei den zahlreichen ehrenamtlichen Trainern,<br />
Betreuern und sonstigen Helfern <strong>der</strong> Fußballvereine, ohne die sich im Sport nichts bewegen würde.<br />
Der Erlös, <strong>der</strong> beispielsweise über eine Versteigerung eines Unterschriftenballs <strong>der</strong> Deutschen<br />
Nationalmannschaft und bei einem Benefi z-Spiel des FC Landtag NRW gegen nordrhein-westfälische<br />
Altinternationale eingespielt wurde, kommt dem Fußball-Jugendsport zugute.<br />
Infos & Aktionen VIII 5.3<br />
Manni Breukmann<br />
am Fairen Ball<br />
„Wer <strong>Welt</strong>meister werden will, muss mehr tun als die an<strong>der</strong>en!“<br />
61
5.4 Internationale Materialien I<br />
62<br />
Kommunikation weltweit<br />
Nach kurzer Zeit wurde <strong>der</strong> NRW <strong>Kampagne</strong> auch bundesweit Aufmerksamkeit geschenkt und es dauerte nicht lange,<br />
bis sich Interessierte aus dem Ausland meldeten und um Informationen baten. Anfang 2005 wurde für die Partnerschaftsarbeit<br />
<strong>der</strong> Westfälischen Kirche mit einer Kirche in Namibia unser Selbstdarstellungsfaltblatt ins Englische übersetzt.<br />
Das kam auch verschiedenen Delegation <strong>der</strong> Landeskirche und <strong>der</strong> Stadt Bonn zu Gute, die nach Südafrika reisten<br />
und dort ihr Engagement für den Fairen Handel vorstellen konnten. Schließlich wurde ein Teil <strong>der</strong> Praxismappe<br />
ins Englische übersetzt um das Thema <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> auf <strong>der</strong> Vollversammlung des Ökumenischen Rates <strong>der</strong> Kirchen<br />
in Porto Alegre, Brasilien präsentieren zu können, siehe Abschnitt 5.6 auf Seite XY. Die zu dem Anlass erstellten kleinen<br />
Faltblätter in mehreren Sprachen waren so begehrt, dass die Geschäftstelle sich entschloss, sie für die <strong>Welt</strong>meisterschaft<br />
selbst noch einmal aufzulegen. Die Aufl age von 3 000 Stück pro Sprache war für die Nachfrage an den Informationsständen<br />
in Dortmund, Gelsenkirchen und Köln genau richtig. Es gab sogar die Bitte in weiteren Sprachen über Faire Bälle<br />
zu informieren. Aber wer hätte gedacht, dass Italien <strong>Welt</strong>meister wird!<br />
Halbfi nale
Summer School<br />
Die europäische „Development Education<br />
Summer School“ ist eine einwöchige<br />
Fortbildungsveranstaltung für Akteure <strong>der</strong><br />
entwicklungspolitischen Bildungs-,<br />
Öffentlichkeits- und <strong>Kampagne</strong>narbeit.<br />
2006 nahmen 70 Personen an <strong>der</strong><br />
Summer School teil. Sind fand im DGB<br />
Jugendbildungswerk in Hattingen vom<br />
11. bis 18. Juni statt. Neben den Teilnehme-<br />
rInnen aus <strong>der</strong> Europäischen Union waren<br />
auch wie<strong>der</strong> viele VertreterInnen europäi-<br />
scher Partnerorganisationen in<br />
Entwicklungslän<strong>der</strong>n gekommen. Tagungssprache war Englisch und Thema in diesem Jahr: „Die Rolle des Sports<br />
in <strong>der</strong> entwicklungspolitischen Bildungsarbeit“. Von Fair Play – Fair Life waren Karin Broekmann und<br />
Joachim Vorneweg ein viertel Jahr im Vorbereitungsteam aktiv und führten den Workshop „Fair Trade and Sports“<br />
und die „Educational Olympics“ durch.<br />
Im Jahr <strong>der</strong> Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft in Deutschland rückten<br />
viele Nichtregierungsorganisationen Sport in den Fokus ihrer<br />
entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Informationsmaterialien<br />
und Aktionen sollen das öffentliche Interesse rund um das<br />
Großereignis auf entwicklungspolitische Themen lenken.<br />
Die Summer School griff diesen Ansatz auf. Die positive soziale Kraft<br />
des Sports, Fair Play, Teamgeist und die globale Sportbegeisterung boten<br />
die ganze Woche über immer wie<strong>der</strong> einen interessanten Hintergrund für<br />
die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Verbindung von Sport und entwicklungs-<br />
politischer Bildungsarbeit.<br />
Den Internetauftritt <strong>der</strong> Summer School besuchen Sie unter<br />
www.entwicklung-und-sport.de.<br />
Internationale Fortbildung 5.5<br />
„Wer <strong>Welt</strong>meister werden will, muss mehr tun als die an<strong>der</strong>en!“<br />
63
5.6<br />
64<br />
Internationale Präsenz<br />
Ein Ball für Tutu und einer für Lula<br />
Faire Fußbälle auf <strong>der</strong> ökumenischen Vollversammlung in Porto Alegre<br />
Halbfi nale<br />
Vom 14. bis 23. Februar 2006 tagte<br />
<strong>der</strong> ökumenische Rat <strong>der</strong> Kirchen im<br />
brasilianischen Porto Alegre. Der Vor-<br />
sitzende unseres Trägerkreises Dr. Ulrich<br />
Möller und <strong>der</strong> Geschäftsführer des<br />
Informationszentrums 3. <strong>Welt</strong> in<br />
<strong>Herne</strong> Martin Domke vertraten unsere<br />
<strong>Kampagne</strong> beim ersten internationalen<br />
Auswärtsspiel beim fünfmaligen<br />
<strong>Welt</strong>meister Brasilien.<br />
von links: Martin Domke, Erzbischof Desmond Tutu<br />
und Dr. Ulrich Möller<br />
Extra zu diesem wichtigen Ereignis wurde ein eigener fair gehandelter Fußball für die Evangelische Kirche in<br />
Deutschland gestaltet. Dieser wurde vor Ort nicht nur verkauft, son<strong>der</strong>n auch sogleich Erzbischof Desmond Tutu<br />
überreicht, als Symbol für den Einsatz <strong>der</strong> Kirchen für den gerechten Handel in <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>. „Wenn im Jahr 2010<br />
Südafrika Gastgeberland für die Fußballweltmeisterschaft sein wird, hoffen wir, dass ausschließlich mit fair<br />
gehandelten Fußbällen gespielt wird“, sagt Erzbischof Tutu.<br />
Nicht nur <strong>der</strong> Erzbischof begeisterte sich für die Fairen Bälle, son<strong>der</strong>n auch Brasiliens Staatschef. „Das ist richtig gute Qualität“,<br />
schwärmt Luiz Inácio Lula da Silva, als er die silberne Le<strong>der</strong>kugel in seinen Händen hält. Der Präsident des fußballverrückten<br />
Landes besuchte die 9. Vollversammlung des Ökumenischen Rates <strong>der</strong> Kirchen (ÖRK) und bekam während seiner Visite von<br />
Stand von Fair Play – Fair Life in Porto Alegre<br />
einem Vertreter des <strong>Welt</strong>kirchenrates einen Ball aus Fairem<br />
Handel überreicht.<br />
„Lulas Bild mit dem Ball ist enorm wichtig“, sagt<br />
Martin Domke, Vertreter von Fair Play – Fair Life. Brasilien<br />
sei schließlich „die größte Fußballnation <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> und jetzt<br />
vor <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft in Deutschland brauchen wir<br />
prominente Unterstützung“. Das große Ziel: Im Jahr <strong>der</strong><br />
<strong>Welt</strong>meisterschaft sollten die Bälle aus Fairem Handel den<br />
Durchbruch schaffen. Domke: „In Schulen, Fußballvereinen<br />
und Stadtverwaltungen muss unsere Botschaft rüberkom-<br />
men: Leute, kauft Bälle aus Fairem Handel.“<br />
Die Standpräsentation im Kongresszentrum von Porto Alegre, <strong>der</strong> eigene fair produzierte Fußball und das<br />
ins Englische übersetzte Theaterstück „Der Ball ist rund“ (siehe auch Kapitel 3) trugen dazu bei,<br />
dass das erste internationale Auswärtsspiel zu einem großen Erfolg weltweiter Beachtung wurde.
FansForFootball – Fankongress <strong>der</strong> Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn<br />
Die <strong>Welt</strong> zu Gast bei Freunden TM – einen Teil <strong>der</strong> ausländischen Fankulturen und Gäste kennenzulernen, hatte sich<br />
die Friedrich-Ebert-Stiftung zur Aufgabe gemacht. Netzwerke schaffen, Kontakte knüpfen, gemeinsame Probleme<br />
erkennen und vor allem festzustellen, dass man nicht alleine war, waren die Ziele des Projektes FansForFootball.<br />
Bis zum Ende 2005 fanden in allen 12 Austragungsorten <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft Fan-Hearings statt, wo sich<br />
örtliche Projekte und Gruppierungen vorstellen und vernetzen konnten. Mit unserer <strong>Kampagne</strong> waren wir<br />
am 22.9.2005 Gast beim Fan-Hearing in <strong>der</strong> Gelsenkirchener Veltins Arena. Dort wurden erste Kontakte<br />
geknüpft, aber auch schon bestehende gepfl egt.<br />
Im April 2006 fand dann <strong>der</strong> internationale Fankongress in <strong>der</strong> Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn statt. Dort trafen<br />
sich Fanbeauftragte und –delegierte aus <strong>der</strong> ganzen <strong>Welt</strong>, sowie alle weiteren Interessierten aus Deutschland.<br />
Projektpate Willi Lemke, ehemaliger Manager von Wer<strong>der</strong> Bremen, eröffnete die Veranstaltung. Nach einer<br />
anregenden Podiumsdiskussion versammelte man sich in verschiedenen Workshops. Wir präsentierten uns<br />
in einem Workshop und riefen dazu auf, bei allen Fanveranstaltungen, bei denen Bälle ins Spiel gebracht<br />
werden sollten, doch auf solche aus Fairer Produktion zurückzugreifen.<br />
Rasch wurden die Ansichtsexemplare verkauft o<strong>der</strong> mitgegeben, so auch an die englische Faninitiative<br />
„Free Lions“. Bevor die Workshops anfangen konnten, traf die Kölner Band „Die Höhner“ zusammen mit <strong>der</strong><br />
englischen Gruppe „English Pride“ im Foyer ein, um dort ein kleines Spontankonzert zu geben und den<br />
gemeinsamen Titel „Nuvva Savva“ vorzustellen. Geistesgegenwärtig wurde dem englischen Sänger <strong>der</strong><br />
schwarz-silberne Retro-Ball <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> kurzerhand überreicht, <strong>der</strong> nun auf allen Fotos und<br />
Videos über diesen Kurzauftritt zu sehen ist.<br />
„Die Höhner“ und „English Pride“ beim Fankongress<br />
Internationaler Fankongress 5.7<br />
„Wer <strong>Welt</strong>meister werden will, muss mehr tun als die an<strong>der</strong>en!“<br />
65
5.8 Fußball-Workshop<br />
66<br />
Heimspiel für die Kirchen: Der Eröffnungstag in München<br />
Der 9. Juni 2006 begann nicht im Münchener Olympiastadion, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Frauenkirche. In dem von evangelischer<br />
und katholischer Kirche gemeinsam gestalteten Gottesdienst brachte Bischof Huber es auf den Punkt: „Fußball ist ein<br />
starkes Stück Leben“. In seiner Ansprache betonte er, dass „Initiativen in Kirche und Gesellschaft für Fairen Handel,<br />
für den respektvollen Umgang mit Fremden sowie das deutliche Eintreten gegen Rassismus und an<strong>der</strong>e Menschen-<br />
rechtsverletzungen alles an<strong>der</strong>e als Nebensachen sind“.<br />
Uwe Moggert-Seils aus <strong>der</strong> Evangelischen Kirche von Westfalen hatte die Veranstaltungen vor <strong>der</strong> Kirche<br />
fe<strong>der</strong>führend mitgestaltet. So nahm Bundespräsident Köhler nach dem Gottesdienst unseren <strong>Kampagne</strong>nball<br />
von Dr. Ulrich Möller entgegen. Auf die <strong>Kampagne</strong> hingewiesen, dankte Präsident Horst Köhler allen Beteiligten<br />
für diese „wun<strong>der</strong>bare Aktion“. Auch <strong>der</strong> bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber sowie Kardinal Lehmann<br />
waren von <strong>der</strong> Partie. Der Kardinal wusste mit dem Fußball einiges anzufangen: „Ich habe selbst viel Fußball<br />
gespielt, auf dem Hof hinter unserm Haus“.<br />
Zahlreiche Gäste, darunter auch weitere Prominente konnten sich am Stand von Fair Play – Fair Life<br />
über unsere Aktion informieren und nahmen gerne Material aus Nordrhein-Westfalen mit in ihre Bundeslän<strong>der</strong>.<br />
Sechs Stunden später begann die <strong>Welt</strong>meisterschaft. Deutschland gewann 4:2 gegen Costa Rica.<br />
Halbfi nale
Fotos © gepa Fair Handelshau<br />
Der Faire Handel för<strong>der</strong>t gezielt die Ballherstellung in Frauen-Nähzentren.<br />
Dort wird auch immer eine Kin<strong>der</strong>betreuung und Vorschule angeboten.
6.1 Wettbewerbe I<br />
68<br />
Vorwärts Gelb-Schwarz!<br />
Wie könnte es an<strong>der</strong>s sein, die Dortmun<strong>der</strong> als Hauptstadt des Fairen Handels, die sich schon in <strong>der</strong> Vorrunde qualifi zierten,<br />
machten auch im Finale eine gute Figur: Zweimal in zwei Jahren gab´s zu den Schulmeisterschaften den fair gehandelten Ball.<br />
In 2005 waren es noch die <strong>Kampagne</strong>nbälle, die die Dortmun<strong>der</strong> Schulen beson<strong>der</strong>s fair spielen ließen, aber in 2006 schaffte<br />
es die Stadt 100 Faire Bälle mit eigenem Logo ins Spiel zu bringen. Auftakt zu den meisterlichen Wettkämpfen <strong>der</strong> Schulen<br />
war am 26. April 2006 unter <strong>der</strong> Schrimherrschaft <strong>der</strong> Westfälischen Rundschau und <strong>der</strong> Sparkasse Dortmund.<br />
Teilnehmen durften die D- und E-Jugendmannschaften 2005/2006.<br />
Auftakt <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Schulmeisterschaften <strong>der</strong> Hauptstadt des Fairen Handels 2003 und 2005 mit dem eigenen fairen Ball<br />
Aber das war nicht alles, was die Dortmun<strong>der</strong> Schulen zum Thema Faire Bälle zu sagen hatten: Die Dortmun<strong>der</strong> Agenda-Schu-<br />
len wurden über den Schulverteiler des Agenda-Büros <strong>der</strong> Stadt aufgerufen mitzuspielen. Insgesamt vier sehr kreativ gestaltete<br />
Bälle steuerte die Gustav-Heinmann-Gesamtschule aus Dortmund-Huckarde (Frau Sachau) bei. Sehr viel Bastelarbeit machten<br />
sich die SchülerInnen <strong>der</strong> Gerhard-Hauptmann-Gesamtgrundschule (Frau Mehlgarten), die insgesamt zehn Papierbälle<br />
zusammenklebten und meistens mit den Flaggen <strong>der</strong> teilnehmenden Nationen bemalten und danach<br />
ins Spiel brachten. Die SchülerInnen <strong>der</strong> Diesterweg-Grundschule (Frau Knoll) kreierten nicht nur sehr<br />
extravagante Beiträge, son<strong>der</strong>n gestalteten zudem noch ihre eigenen Ausstellungskartonagen.<br />
Dortmund – weiter so!<br />
Finale
Hauptstadt des Fairen Handelns – Stadt Düsseldorf auf Platz 3<br />
Der faire Düsseldorf-Fußball<br />
Beim bundesweiten Wettbewerb um die Hauptstadt des fairen Han-<br />
dels 2005 wurde die Stadt Düsseldorf mit dem 3. Platz ausgezeich-<br />
net. Beson<strong>der</strong>s die Fairen Düsseldorf-Fußbälle und das Theaterstück<br />
„Der Ball ist rund“ vom Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheater des Düsseldorfer<br />
Schauspielhauses haben die Jury überzeugt. In diesem Globalisie-<br />
rungs-Krimi geht es auf witzige aber auch informative Art und Weise<br />
um das Thema Fairer Handel von Fußbällen. Ein Stück für Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendliche ab 10 Jahren und für Erwachsene! Weiterhin punk-<br />
teten die faire Dienstkleidung <strong>der</strong> Feuerwehr (Agenda Projekt 20),<br />
<strong>der</strong> fair gehandelte, biologisch angebaute Düsseldorf Café (Agenda<br />
Projekt 28), die konsequente Holz-Beschaffung in <strong>der</strong> Verwaltung:<br />
Ohne FSC-Siegel kauft die Stadt kein Tropenholz (Agenda Projekt<br />
15) sowie viele weitere Aktivitäten unterschiedlichster Gruppen in<br />
Düsseldorf.<br />
Technische Daten:<br />
Top Matchball – Größe 5 – Gewicht circa 420 g –<br />
32-Waben – PU-Material – 4-lagig, mit Butylblase –<br />
nach DFB-Norm<br />
Erhältlich:<br />
Seit Anfang 2006 bei <strong>der</strong> Tourismusinformation<br />
Düsseldorf für 17,00 Euro !<br />
Weitere Informationen:<br />
Lokale Agenda Düsseldorf,<br />
Ursula Keller, Tel. (0211) 892 68 09,<br />
E-Mail: lokale.agenda@stadt.duesseldorf.de<br />
Die Lokale Agenda 21 setzte Zeichen und bot unter dem Motto „Global denken - lokal handeln“ die ersten fair<br />
gehandelten Düsseldorf-Fußbälle angeboten. Die Bälle wurden an drei Stellen in zentraler Lage angeboten<br />
und beson<strong>der</strong>s rund um die Fußballweltmeisterschaft immer wie<strong>der</strong> benutzt, um klarzustellen,<br />
dass Düsseldorf Fair spielt.<br />
Wettbewerbe II<br />
„Aus, aus, aus… das Spiel ist aus!“<br />
6.2<br />
69
6.3 Wettbewerbe III<br />
70<br />
Der eigene Ball vom Konfi Cup<br />
Im Jahr <strong>der</strong> Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft richteten die Evangelische Kirche im Rheinland und die Evangelische Kirche<br />
von Westfalen den Konfi -CUP aus. Mit den Turnieren wurde Jugendlichen nicht nur Spaß am Sport vermittelt,<br />
son<strong>der</strong>n auch das Thema Fairer Handel nahe gebracht. Dazu erhielten die Konfi rmandengruppen Informationen<br />
zur unserer <strong>Kampagne</strong> und nach Anmeldung einen Fairen Ball mit dem Logo ihrer Landeskriche.<br />
Im rheinischen Finale gewann das Konfi -Team aus dem Kirchenkreis Aachen gegen die Mannschaft aus Oberbieber<br />
mit 6 : 3. Den Siegern aus insgesamt 336 Mannschaften überreichte <strong>der</strong> rheinische Präses Nikolaus Schnei<strong>der</strong><br />
den Konfi -Cup. Pokale erhielten auch die übrigen Finalmannschaften.<br />
Und im westfälischen Finale gewann die Mannschaft <strong>der</strong> Kirchengemeinde Rönsahl aus dem Kirchenkreis<br />
Lüdenscheid-Plettenberg mit 3 : 0 gegen Borchen im Kirchenkreis Pa<strong>der</strong>born. 24 Mannschaften waren am 21. Mai<br />
nach Bad Oeynhausen angereist, um den Cup zu gewinnen – sie hatten sich unter insgesamt 120 Teams qualifi ziert.<br />
Und am 18. Juni kam es zur Begegnung bei<strong>der</strong> Meister: mit 9 : 2 besiegte Oberbieber (Kirchenkreis Wied)<br />
die Mannschaft aus Rönsahl im Sauerland. Die Belohnung für beide Finalisten war jeweils ein Pokal<br />
und Karten für ein Bundesligaspiel.<br />
Finale
Fairer Handel heißt fair handeln!<br />
Internationale Materialien II<br />
Im Juni war es soweit, dass es auf einer DVD als Kompendium unserer <strong>Kampagne</strong> einen fünfminütigen Film<br />
„Fair Trade Means Fair Action!“ zu sehen gab; und das gleich zweisprachig in Deutsch und Englisch.<br />
Der Film lässt neben Bischof Huber und Erzbischof Desmond Tutu auch Luiz Inacio da Silva Lula (Präsident <strong>der</strong><br />
Fußballnation Brasilien) zu Wort kommen. Freundliche Worte über eine Initiative <strong>der</strong> Nordrhein-Westfälischen<br />
Zivilgesellschaft, <strong>der</strong>en Notwendigkeit durch den persönlichen Bericht <strong>der</strong> Näherin Maria aus El Salvador und<br />
die Bil<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> pakistanischen Fußball-Produktion sehr deutlich wird. Unser Film wurde in erster Linie an<br />
Medien weitergegeben und an zahllosen Stellen während <strong>der</strong> Fußballweltmeisterschaft in <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Halbzeitpause o<strong>der</strong> an einem spielfreien Tag <strong>der</strong> Öffentlichkeit gezeigt. Durch den Fairen Handel wurde auch<br />
die WM 2006 etwas fairer, denn Fairer Handel heißt Fair Handeln – Fair Trade Means Fair Action.<br />
Und alle, die noch mehr Interesse am Thema hatten fanden auf <strong>der</strong> DVD auch gleich den neuen Film des<br />
Fairhandelshauses gepa „Fußbälle aus Fairem Handel“ (deutsch und englisch) und einen Nachrichtenbeitrag<br />
von TV-Emscher-Lippe über die Galerie <strong>der</strong> Bälle „Ballkünstler : Künstlerball“ auf <strong>der</strong> DVD.<br />
„Aus, aus, aus… das Spiel ist aus!“<br />
6.4<br />
71
6.5<br />
72<br />
WM-Begleitaktionen I<br />
Voll im Geschehen – WM-Austragungsort Dortmund<br />
Café Mundial<br />
Finale<br />
Mit insgesamt sechs Austragungen war Dortmund einer <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Standorte. Als Hauptstadt des Fairen Handels 2003 und 2005 war es<br />
geradezu verpfl ichtend, im vielfältigen WM-Getümmel auch Akzente<br />
des Fairen Handels, <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Menschen des Südens bei <strong>der</strong><br />
Produktion von Sportsware und Bällen deutlich zu machen. Das Café<br />
Mundial an zentraler Lage vor <strong>der</strong> Reinoldikirche bot sich hierfür als<br />
geeignetes Projekt an. Drei Bereiche, Information – Café – <strong>Welt</strong>laden,<br />
wurden zum Treffpunkt für Gäste und Dortmun<strong>der</strong> Bevölkerung.<br />
Das Café. Es lud zum Verweilen bei Kaffee o<strong>der</strong> Wein ein und bot Raum<br />
für vielfältige Gespräche und Informationen. Die Dortmun<strong>der</strong> <strong>Welt</strong>gruppen-<br />
koordination sorgte für Informationen zum Fairen Handel und gestaltete den<br />
<strong>Welt</strong>laden – Bereich. Der Informationsteil bot interessierten Gästen<br />
die Möglichkeit, sich umfassend über Fairen Handel, Produktions-<br />
bedingungen <strong>der</strong> Sportartikelindustrie, gentechnisch verän<strong>der</strong>te<br />
Lebensmittel und vieles mehr zu informieren.<br />
Günter Schulz vom Informationszentrum Dritte <strong>Welt</strong> Dortmund, Café Mundial, lässt Nuri Sahin vom BVB Dortmund<br />
auf den Fairen Dortmund Ball unterschreiben.<br />
Glück mit dem Glücksrad – Faire Fragen an Faire Fans<br />
Am Rand <strong>der</strong> Fanmeile platzierten wir uns mit dem Glücksrad – Platz für die Torwand war hier keiner. Trotzdem war <strong>der</strong><br />
Andrang <strong>der</strong> Nachwuchs-Ballacks groß, ein Faires T-Shirt o<strong>der</strong> einen fair gehandelten Ball zu gewinnen. Auch Teamgeist<br />
wurde großgeschrieben, denn häufi g antwortete eine ganze Gruppe in Gemeinschaftsarbeit, um für ihre Schule o<strong>der</strong><br />
ihren Verein den Ball zu ergattern. Beson<strong>der</strong>s freuten sich unsere MitarbeiterInnen, als eine Gruppe Gehörloser sich<br />
an <strong>der</strong> Raterei rund um <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Themen, Fairen Handel und Fußball versuchte – und gewann!!<br />
<strong>Eine</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Fragetechnik, die glänzend gemeistert wurde. Nebenbei sammelten wir für ihren Mitträger CCC<br />
Aktionsunterschriften und wies auf die Ausstellung über Arbeitsbedingungen in Thailand hin, die an ihrem Standort im Zelt an<br />
<strong>der</strong> Reinoldikirche aufgestellt war. Je nach Stand <strong>der</strong> WM wogten unterschiedliche Nationalfarben durch die Straße, wobei die<br />
Schweden mit blau-gelb regelrecht ins Auge stachen. Am Ende waren alle vorgesehenen Bälle und T-Shirts zu den fl eißigen<br />
Ratern übergewechselt ein Trikottausch brauchte also nicht vorgenommen zu werden!<br />
Ganz links: <strong>Eine</strong> Gruppe Jugendlicher<br />
beim gemeinsamen Raten<br />
<strong>der</strong> Glücksradfragen zum Fairen<br />
Handel neben dem Café Mundial<br />
in Dortmund.<br />
Links: Vor, während und nach<br />
einem WM-Spiel: Der Standort<br />
am Café Mundial war immer<br />
gut besucht.
Fan-Fest Gelsenkirchen: Die <strong>Welt</strong> zu Gast an <strong>der</strong> Torwand!<br />
Wer hätte das gedacht: Unsere <strong>Kampagne</strong> mitten in <strong>der</strong> FIFA-Bannmeile!<br />
In Gelsenkirchen fand das Public-Viewing an historischem Ort statt. Die Großbildleinwand wurde in <strong>der</strong> alt<br />
ehrwürdigen Glück Auf Kampfbahn aufgestellt. Hier hatten bis zu 30 000 Menschen Platz, um die Spiele live<br />
zu verfolgen. Wir waren mit <strong>der</strong> Fairen Torwand und einem internationalen Info-Tisch an das Kirchenzelt angeglie<strong>der</strong>t.<br />
Die im Vorfeld getroffene Entscheidung, den Stand nur an den Gelsenkirchener Spieltagen zu besetzten erwies sich als<br />
genau richtig. Abseits vom großen Trubel suchten viele Fans gerne auch mal ein ruhigeres Fleckchen. Angelockt durch<br />
den Duft des fairen Schalke Kaffees, nutzten zahlreiche Menschen aus aller <strong>Welt</strong> die Zeit vor und nach dem Abpfi ff<br />
<strong>der</strong> Spiele, um sich über faire Bälle zu informieren und an unserer Torwand auszuprobieren.<br />
Große Beliebtheit erfuhren die internationalen Flyer, Postkarten und Armbändchen. An die zwanzig<br />
Journalisten aus aller <strong>Welt</strong> erhielten die Informations-DVD <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong>!<br />
WM-Begleitaktionen II 6.6<br />
An <strong>der</strong> Fairen Torwand: Internationale Begegnungen mit bester Laune.<br />
„Aus, aus, aus… das Spiel ist aus!“<br />
73
6.7 WM-Begleitaktionen III<br />
74<br />
Drei unten – drei oben am Kölner Dom<br />
„Cologne, Cologne – wir fahren zum Dom“. Endlich war sie da, die WM, unsere WM, die heiße Phase, auf die wir seit<br />
Januar 2004 hingearbeitet hatten. Mit einem Transporter ging es am Tag des großen Eröffnungsspiels Deutschland gegen<br />
Costa Rica nach Köln zum Dom Forum. Dort, auf dem Domvorplatz, sollte an jedem Spieltag, <strong>der</strong> in Köln stattfi ndet, den<br />
ganzen Tag über Torwandschiessen angeboten werden. In Kooperation mit dem Dom Forum, dem <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Laden Köln<br />
und misereor, entstand ein kirchliches Alternativangebot zur FIFA dominierten Fan Meile. Zusammen mit <strong>der</strong> Torwand, die im<br />
Rücken durch ein Netz abgesichert war, informierten wir über Faire Bälle mit Hilfe <strong>der</strong> Flyer, Postkarten und Armbän<strong>der</strong>.<br />
Für drei Treffer an <strong>der</strong> Torwand konnte sich <strong>der</strong> erfolgreiche Schütze einen Fairen Ball aus dem Sortiment aussuchen.<br />
Extra für die Fan Feste wurde unsere Ballpalette um drei Faire Bälle erweitert. Neu waren ein BeachVolleyBall,<br />
ein Basketball und ein weiterer Fußball allesamt von FairDealTrading.<br />
Finale<br />
Bester Torschütze: Pierre aus Berlin, 5 Treffer Eduard aus Sao Paulo traf vier Mal<br />
4 Treffer und einen Ball für Valentin aus Bordeaux Togo-Fan Jacob aus Schweden traf 3 Mal
How much? > Nothing! > Nothing? > Yes, you don´t have to pay anything!<br />
Nachdem diese Fragen immer wie<strong>der</strong> auf diversen Sprachen gestellt und zum Erstaunen beantwortet werden konnten, wur-<br />
den auch gerne Wartezeiten von bis zu 30 Minuten von den internationalen Gästen in Kauf genommen. Bis die Fußballspiele<br />
am Nachmittag o<strong>der</strong> Abend angepfi ffen wurden, blieb genug Zeit, um das ganze WM-Spektakel in <strong>der</strong> Kölner Innenstadt zu<br />
genießen und auszuprobieren.<br />
Warteschlange vor <strong>der</strong> Torwand<br />
Aufgrund <strong>der</strong> sehr exponierten Lage am Kölner Dom, erreichten wir weit mehr als 500 Menschen an<br />
den jeweiligen Präsentationstagen. Hun<strong>der</strong>ttausende pilgerten vom Hauptbahnhof über die Domplatte Richtung<br />
Fan-Feste auf dem Roncalliplatz und Heumarkt o<strong>der</strong> einfach in die Innenstadt. Aufgrund dieser Laufkundschaft<br />
standen meistens mehr als 30 Menschen aus aller <strong>Welt</strong> in <strong>der</strong> Schlange, um ihr Glück an <strong>der</strong> fairen Torwand zu versuchen.<br />
Abschlussbild <strong>der</strong> WM-Aktion. Banner aus Sicht des Domturmes<br />
„Aus, aus, aus… das Spiel ist aus!“<br />
75
7.1 Internationales Treffen<br />
76<br />
Der Faire Ball im Land <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meister!<br />
Nach dem Abpfi ff <strong>der</strong> Fußballweltmeisterschaft in Deutschland, trafen sich in Italien 205 interna-<br />
tionale Fan-Teams zur 10. Anti-rassistischen Fan WM in Montecchio, Italien. In Kooperation mit<br />
„Dem Ball is’ egal wer ihn tritt“, einer Auswahl <strong>der</strong> Damenmannschafft von DJK TUS Rotthausen<br />
und Fair Play - Fair Life wurde auch hier <strong>der</strong> Faire Ball ins Spiel gebracht.<br />
Organisiert wird diese ungewöhnliche WM von fare (fans against racism in europe), ein von <strong>der</strong><br />
EU und UEFA geför<strong>der</strong>tes Projekt. Bei den jährlichen Veranstaltungen geht es neben dem eigenen<br />
Fußballspiel, auch immer um politische und soziale Themen rund um den Fußball. Auch hier kamen die<br />
internationalen Materialien <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> sehr gut an. Beson<strong>der</strong>s die Fan-Gruppen aus Österreich und<br />
<strong>der</strong> Schweiz, Ausrichter <strong>der</strong> Fußballeuropameisterschaft 2008, zeigten sich sehr<br />
interessiert an <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong>narbeit.<br />
Die <strong>Welt</strong> ist rund
60 Jahre und kein bisschen weise – o<strong>der</strong> doch?<br />
Nordrhein-Westfalen feierte Geburtstag und <strong>der</strong> Faire Ball rollte auch hier. Über zwei Millionen Besucherinnen<br />
und Besucher nutzten das letzte Wochenende im August und tummelten sich am Ufer von Vater Rhein.<br />
Das Bürgerfest hat alle Erwartungen übertroffen. Über 10 000 Akteure aus allen Ecken und Regionen des Landes<br />
waren auf einer kilometerlangen Erlebnismeile zu den verschiedensten Themen im Einsatz. Mit großem<br />
Engagement präsentierten sich Sangesgruppen aus dem Westerwald genauso wie die Millennium-Ziele<br />
<strong>der</strong> Vereinten Nationen. Egal ob multikulturell o<strong>der</strong> traditionell – die große Begeisterung des Publikums<br />
galt allen Initiativen und Organisationen.<br />
Gleich an drei Standorten war unser <strong>Kampagne</strong>nball<br />
im Einsatz. Unter dem Dach <strong>der</strong> Sportjugend NRW,<br />
auf <strong>der</strong> Kirchenmeile direkt an <strong>der</strong> Rheinkniebrücke<br />
und an <strong>der</strong> Torwand bei den Millennium-Zielen.<br />
Auch unser Landesvater ließ es sich nicht nehmen,<br />
sein Glück an <strong>der</strong> Torwand auf <strong>der</strong> Kirchenmeile<br />
zu versuchen. Pünktlich zum Ende des Festes am<br />
Sonntag um 18:00 Uhr wurde unser letzter Fairer Ball<br />
an einen erfolgreichen Torwandschützen überreicht –<br />
die letzte große und publikumswirksame Veranstaltung<br />
für Fair Play – Fair Life konnte abgepfi ffen werden.<br />
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“<br />
Bürgerfest 7.2<br />
An <strong>der</strong>selben Stelle schoss Umweltmisnterin<br />
Bäbel Höhn zwei Jahre vorher schon auf die<br />
Faire Torwand und gab damit den Startschuss<br />
für die Veranstaltung „Fair Play am Rhein“ des<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Netz NRW am 13. Juni 2004.<br />
77
7.3<br />
78<br />
Internationales Engagement<br />
Faire Bälle in Südafrika<br />
Nicht nur weil nach <strong>der</strong> WM auch immer vor <strong>der</strong> WM ist, hat Fair Play – Fair Life sich während <strong>der</strong> gesamten Laufzeit<br />
im Mpumalanga-Forum engagiert. Mpumalanga ist die Partnerprovinz des Landes NRW in Südafrika. Das Forum ist ein<br />
Netzwerk von Akteuren <strong>der</strong> Zivilgesellschaft und VertreterInnen <strong>der</strong> Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, die<br />
sich im Rahmen des Partnerschaftsabkommens NRW – Mpumalanga in zahlreichen konkreten Gemeinschaftsprojekten<br />
engagieren. Das Forum ist im Jahr 2001 auf Initiative des ehemaligen <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Beauftragten NRW gegründet worden.<br />
Die Zusammenarbeit steht im Zeichen <strong>der</strong> Agenda 21, ein Programm für nachhaltige Entwicklung, das auf <strong>der</strong><br />
Konferenz für Umwelt und Entwicklung bereits im Jahre 1992 verabschiedet wurde. Durch Austausch und<br />
Partnerschaften zu den Themen HIV/AIDS, ländliche Entwicklung, regenerative Energien, Naturschutz und Tourismus<br />
sollen die sozialen und ökologischen Ziele <strong>der</strong> Agenda 21 realisierbarer gemacht werden. Selbstverständlich kommt<br />
auch am an<strong>der</strong>en Ende <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> <strong>der</strong> Ball ins Spiel – und das nicht nur aus dem Grund, dass Südafrika im Jahr 2010<br />
Austragungsort <strong>der</strong> nächsten <strong>Welt</strong>meisterschaft sein wird. Die Begeisterung für Fußball ist zwischen dem Kap<br />
<strong>der</strong> Guten Hoffnung und dem Krügernationalpark durchaus mit <strong>der</strong> unseren zu vergleichen.<br />
Die Sportministerin <strong>der</strong> südafrikanischen Provinz Mpumalanga<br />
Unsere <strong>Kampagne</strong> hatte außerdem im Rahmen einer offi ziellen Delegationsreise nach Mpumalanga die Chance,<br />
das Land <strong>der</strong> aufgehenden Sonne persönlich kennen zu lernen. Neben offi ziellen Stellen, die von <strong>der</strong> gesamten<br />
Gruppe besucht worden, hatte Fair Play – Fair Life gute Gelegenheiten, sich zu präsentieren und zukunftsfähige<br />
Kontakte zu knüpfen. Gespannt wurde die englische Fassung von „Holt Euch die Fairen Bälle!“ verfolgt und natürlich<br />
stand unser <strong>Kampagne</strong>nball stets im Mittelpunkt des Interesses. Vertreterinnen und Vertreter des Premieroffi ce,<br />
des Department of Culture, Sport and Recreation and Planning und <strong>der</strong> neue Bürgermeister von Mombela<br />
wurden über unsere Arbeit informiert und zeigten sich begeistert von <strong>der</strong> Idee, ähnliche Aktionen in den Jahren<br />
bis 2010 umzusetzen. Die Handelskammern waren beson<strong>der</strong>s interessiert an <strong>der</strong> Ballproduktion, Vermarktungsstrategien<br />
von Fußbällen und an<strong>der</strong>en Fair Trade Produkten. Auch in <strong>der</strong> gerade im Aufbau befi ndlichen Mpumalanga Academie<br />
of Sports in Middleburg herrscht nun großes Interesse an den Möglichkeiten, Fair Trade in das Konzept zu integrieren.<br />
Bis zum Anpfi ff im Jahr 2010 wird es sicher auch Wort für TORWAND geben – mit großer Verwun<strong>der</strong>ung<br />
mussten wir feststellen, dass unser beliebtes Sportstudio- Equipment in Südafrika nicht bekannt ist.<br />
Sollte es dafür nicht eine <strong>Kampagne</strong> geben?<br />
Die <strong>Welt</strong> ist rund
INAS WM<br />
Die 4. INAS-FID Fußball WM 2006 <strong>der</strong> Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen<br />
Behin<strong>der</strong>tensportverbandes, <strong>der</strong> Bundesvereinigung Lebenshilfe, des Behin<strong>der</strong>ten-Sportverbandes Nordrhein-Westfalen<br />
und des Landesverbandes Lebenshilfe NRW. Fair Play – Fair Life trug dazu bei, die zweite WM 2006 ebenfalls ein<br />
bisschen fairer zu machen und kooperierte mit BEZEV e. V., dem Behin<strong>der</strong>ung und Entwicklungszusammenarbeit e. V.<br />
bei den verschiedensten Veranstaltungen.<br />
Die meisten Spiele <strong>der</strong> INAS FID WM fanden in Nordrhein-Westfalen statt. Da lag es nahe auch bei den<br />
<strong>Welt</strong>meisterschaftspielen das Thema Faire Bälle in die sportlich interessierte Öffentlichkeit zu bringen.<br />
Am 5. September wurde in <strong>der</strong> Galeria Kaufhof in Essen dazu auch die Ausstellung „Ballkünstler : Künstlerball“<br />
eröffnet – dazu lesen Sie mehr in Kapitel 4.11 auf Seite XY Ein eigener Internetauftritt informiert unter<br />
www.fussball-ohne-grenzen.org<br />
INAS-FID steht für International Sports Fe<strong>der</strong>ation for Persons with Intellectual Disability Und mit <strong>der</strong> 4. INAS-FID WM<br />
vom 26. August bis 17. September in vier Bundeslän<strong>der</strong>n fand erstmalig eine sportliche Großveranstaltung für Menschen<br />
mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung in Deutschland statt.<br />
Vielleicht wird ja in Zukunft bei offi ziellen Turnieren nicht nur fair gespielt,<br />
son<strong>der</strong>n auch ein Fairer Ball als Spielgerät eingesetzt…<br />
Kooperation 7.4<br />
„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“<br />
79
Fon (0 23 23) 9 94 97 54<br />
Fax (0 23 23) 9 94 97 55<br />
Overwegstraße 31<br />
44625 <strong>Herne</strong><br />
info@fairplay-fairlife.de<br />
www.fairplay-fairlife.de<br />
Geför<strong>der</strong>t durch<br />
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