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Dokumentation der Kampagne - Eine Welt Zentrum Herne

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Das Thema in Theorie und Praxis<br />

„Und wie kann man das Thema in einer Unterrichtsstunde /<br />

Konfi rmandenunterricht mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen bearbeiten?“<br />

Projekttage<br />

So o<strong>der</strong> ähnlich lauteten oft die Fragen in <strong>der</strong> Diskussionsrunde nach Fortbildungen. Gerade MultiplikatorInnen, die mit<br />

Grundschulkin<strong>der</strong>n arbeiten, fanden die Praxismappe und die Veranstaltungen zwar hilfreich und gut, suchten aber immer<br />

nach Möglichkeiten das Thema Faire Bälle auch für Jüngere attraktiv zu machen. Auch die UmweltberaterInnen <strong>der</strong> Verbrau-<br />

cherzentrale NRW haben ihren Bildungsschwerpunkt in Grundschulen. Die Anfor<strong>der</strong>ung, das Thema auch für jüngere Kin<strong>der</strong><br />

attraktiv zu gestalten führte zur Konzeption des Fußball-Workshops.<br />

„11 Freunde sollt ihr sein!“<br />

1.2<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

1


Foto © gepa Fair Handelshau<br />

Produktion Fairer Bälle in Pakistan<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Informationszentrum Dritte <strong>Welt</strong> <strong>Herne</strong><br />

Overwegstraße 31, 44625 <strong>Herne</strong><br />

Telefon (02323) 994 97 54, Fax (02323) 994 97 55<br />

E-Mail: info@fairplay-fairlife.de<br />

www.fairplay-fairlife.de<br />

Konzept & Redaktion<br />

Fair Play – Fair Life<br />

Karin Broekmann und Joachim Vorneweg<br />

Grafikdesign und Vorproduktion<br />

Dorra Com Design, Daniel Dorra, Gelsenkirchen<br />

Druck<br />

Druck H. Buschhausen GmbH, Herten<br />

1. Auflage<br />

500 Stück, November 2006<br />

Geför<strong>der</strong>t durch:


Vorwort<br />

Manchmal sind spontane Ideen die besten. Auch die <strong>Kampagne</strong> Fair Play – Fair Life ist so einer Schnapsidee<br />

entsprungen. Es war zwar nur ein guter Wein und ein gutes Bier, die die Runde im Frühjahr 2002 begleiteten, doch<br />

die Ideen sprudelten reichlich. Tags drauf, im ICE nach Düsseldorf, entstand die erste Präsentation für die Landes-<br />

agendakonferenz am 12. und 13. März 2002. Zwei Tage später stand in <strong>der</strong> Süddeutschen Zeitung, dass die evangelische<br />

Kirche in Nordrhein-Westfalen ein Projekt zur Fußballweltmeisterschaft 2006 plane. Der Zug war nicht mehr aufzuhalten.<br />

Von Anfang an war eine enge Verbindung zwischen den Initiatoren, <strong>der</strong> Politik und den im Verlauf immer zahlreicher<br />

werdenden Mitträgerorganisationen gegeben. Bevor die operationale Arbeit aufgenommen wurde, waren allerdings<br />

zum Teil mühsame Schritte zu gehen und die unterschiedlichsten Interessen unter einen Hut zu bringen.<br />

Doch <strong>der</strong> sich bald darauf konstituierende Trägerkreis ließ sich nicht beirren.<br />

Anfang 2004 ging es los mit <strong>der</strong> Arbeitsstelle im Informationszentrum Dritte <strong>Welt</strong> <strong>Herne</strong>, das sich in gleicher<br />

Entfernung zwischen den großen Fußballstandorten Gelsenkirchen und Dortmund befindet. Dank <strong>der</strong> guten Arbeit<br />

aller Mitarbeitenden in <strong>der</strong> Geschäftsstelle gab es keinen Stillstand. Erfrischende Spontaneität hat die Arbeitsweise<br />

des Projekts über die ganze Laufzeit begleitet. Die sehr intensiven Prozesse im Trägerkreis haben neben dem Spaß<br />

an <strong>der</strong> Sache vor allem das Bewusstsein geschärft, dass wir beim Fairen Handel nur gemeinsam neue Wege<br />

beschreiten können. Menschenrechte und gutes Wirtschaften können einan<strong>der</strong> zum Wohl aller ergänzen.<br />

Dabei spielte es eine untergeordnete Rolle, dass die Finanzierung auf sehr unterschiedlich starken Schultern ruhte.<br />

All diese Faktoren haben wohl wesentlich dazu beigetragen, dass die Stiftung Umwelt und Entwicklung ein solches<br />

Großprojekt für för<strong>der</strong>ungswürdig befand. Auch in den Evangelischen Kirchen wurde <strong>der</strong> Sinn dieser <strong>Kampagne</strong><br />

frühzeitig erkannt und geför<strong>der</strong>t.<br />

Fairer Bälle im Einsatz in Gelsenkirchen, Deutschland<br />

Ein Projekt lebt natürlich nicht nur von seiner guten Verwaltung. Viele, die mit Fair Play - Fair Life in Berührung kamen,<br />

brachten ihrerseits Ideen und Vorschläge, manchmal auch fundierte Kritik ein, die aber immer nach vorne wiesen.<br />

In vielen Fällen wurden unsere Erwartungen weit übertroffen. Alle weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen<br />

haben unser Arbeitsmaterial erhalten. Viele arbeiten auch im laufenden Schuljahr noch damit. Das ist ein wichtiger<br />

Hinweis darauf, dass unsere <strong>Kampagne</strong> ihre Inhalte über die <strong>Welt</strong>meisterschaft hinaus konzipiert hat. Mit einigen<br />

Ergänzungen kann die Praxismappe durchaus auch noch zur Fußball-Europameisterschaft 2008 in Österreich


und <strong>der</strong> Schweiz eingesetzt werden. Die Zusammenarbeit von Landesregierung und Kirchen, Nichtregierungs-<br />

Organisationen und Initiativen, Kommunen und Basisgruppen trug über die gesamte Projektlaufzeit ihre Früchte.<br />

Aus dieser <strong>Dokumentation</strong> wird sichtbar, in welchem Umfang und auf welch unterschiedlichen Ebenen<br />

kreativ gearbeitet wurde.<br />

Unser Projekt endet mit dieser <strong>Dokumentation</strong> zum Ende des Jahres 2006. Sie hat dann ihren Sinn erfüllt,<br />

wenn sie dazu anregt, im Einsatz für wirtschaftliche Gerechtigkeit im globalen Kontext neue Wege zu beschreiten<br />

und sich von den dargelegten Aktionen und Arbeitsweisen inspirieren zu lassen. Vielleicht werden ja hier und<br />

dort neue und eigene Projekte begonnen. Der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband, von Anfang an<br />

einer <strong>der</strong> wichtigsten Partner und Mitträger, zeigte sich in den letzten Gesprächen sehr offen, weitere Maßnahmen<br />

etwa in die Schulung von Jugendleiterinnen, Trainern, Schiedsrichtern und Funktionären einzubinden. Auch im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Partnerschaft zwischen Nordrhein-Westfalen und Mpumalanga (eine Provinz in <strong>der</strong> Republik Südafrika)<br />

arbeitet eine Gruppe daran, im Blick auf die Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft 2010 eine Brücke zu schlagen und die<br />

Erfahrungen aus unserem Projekt nach Mpumalanga weiterzugeben. Das wären in <strong>der</strong> Tat nachhaltige<br />

Instrumentarien und ein schönes Resultat <strong>der</strong> engen Zusammenarbeit.<br />

Die Ihnen hier vorliegende <strong>Dokumentation</strong> soll einerseits möglichst viele Informationen vermitteln, an<strong>der</strong>erseits leicht<br />

und flüssig zu lesen sein. Dem trägt die Form Rechnung. Auch daran soll deutlich werden: die Aktivitäten waren kreativ,<br />

bunt und nie langweilig. Natürlich haben wir auch jede Menge Statistiken gesammelt. Sie würden 30 Seiten trockener<br />

Zahlen mit sich bringen. Aus ökologischen und finanziellen Gründen wollten wir hier nicht ein aufgeblasenes Papier<br />

erstellen, das nur wenige interessiert. Die Träger und die Geldgeber werden diese Tabellen erhalten. Sie können<br />

je<strong>der</strong>zeit im Informationszentrum Dritte <strong>Welt</strong> eingesehen o<strong>der</strong> bestellt werden, auch über das Projekt-Ende hinaus.<br />

Das gilt auch für die Praxismappe und den <strong>Kampagne</strong>nball, die noch bis auf weiteres dort zu beziehen sind.<br />

Zum Ende treffen sich alle Akteure noch einmal im Jungen Schauspielhaus Düsseldorf treffen. Das dort produzierte<br />

Theaterstück „Der Ball ist rund“ hat das Projekt vom Anfang bis zum Ende begleitet. Der Titel sagt viel über die <strong>Kampagne</strong>.<br />

Denn bis <strong>der</strong> Ball wirklich rund ist, dauert es eine Weile. Dann aber macht es richtig Spaß.<br />

Den wünschen wir allen Leserinnen und Lesern dieser <strong>Dokumentation</strong>.<br />

Dr. Ulrich Möller Wolfram Walbrach Martin Domke<br />

Evangelische Kirche von Westfalen Evangelische Kirche im Rheinland Informationszentrum Dritte <strong>Welt</strong> <strong>Herne</strong>


1 Qualifi kation<br />

„11 Freunde sollt ihr sein!“<br />

1.1 Trägerkreis 6<br />

1.2 Steuerungsgruppe 8<br />

1.3 Geschäftstelle 9<br />

1.4 Einführung 10<br />

2 Vorrunde<br />

„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />

2.1 Flyer 12<br />

2.2 Homepage/Newsletter 14<br />

2.3 Ausstellung 15<br />

2.4 Spielgeräte 16<br />

2.5 Bekleidung 18<br />

2.6 Ausstellung & Turnier 20<br />

2.7 <strong>Kampagne</strong>nstart 2004 21<br />

2.8 Aktionstreffen/Vernetzung 22<br />

2.9 ReferentInnenkartei 23<br />

3 Achtelfi nale<br />

„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />

3.1 Die Praxismappe 26<br />

3.2 Der Film 28<br />

3.3 Gestaltungsaktion Faire Torwand 29<br />

3.4 Aktionsspiel 30<br />

3.5 Give–Away 31<br />

3.6 Postkarten 32<br />

3.7 Gewinnspiel 33<br />

3.8 Schulungen 34<br />

3.9 Kooperation I – Sportmarketing 35<br />

3.10 Kooperation II – Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheater 36<br />

3.11 Unterstützer 37<br />

3.12 Internationaler Besuch 38<br />

3.13 Politik 39<br />

3.14 Promi-Turnier 41<br />

3.15 Faire Bälle im Bühneneinsatz 42<br />

3.16 Fair Handels Messe 43<br />

<strong>Dokumentation</strong> <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

4 Viertelfi nale<br />

„Mitten drin statt nur dabei!“<br />

4.1 Fußball-Workshop I 44<br />

4.2 Projekttage 45<br />

4.3 Unterwegs mit dem <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Mobil 46<br />

4.4 Messe-Auftritt I 47<br />

4.5 Fußball-Workshop II 48<br />

4.6 Messe-Auftritt II 49<br />

4.7 Messe-Auftritt III 50<br />

4.8 Jugendcamp in Moers 51<br />

4.9 Evangelischer Kirchentag in Hannover 52<br />

4.10 Katholischer Kirchentag Saarbrücken 53<br />

4.11 Wir sind <strong>Welt</strong>jugendtag 54<br />

4.12 Ballkünstler – Künstlerball I 56<br />

5 Halbfi nale<br />

„Wer <strong>Welt</strong>meister werden will, muss mehr tun als die an<strong>der</strong>en!“<br />

5.1 Ballkünstler – Künstlerball II 58<br />

5.2 SolarCUP 60<br />

5.3 Im Landtag 61<br />

5.4 Kommunikation weltweit 62<br />

5.5 Internationale Fortbildung 63<br />

5.6 Internationale Präsens 64<br />

5.7 Internationaler Fankongress 65<br />

5.8 Heimspiel für die Kirchen 66<br />

6 Finale<br />

„Aus, aus, aus… das Spiel ist aus!“<br />

6.1 Vorwärts Gelb – Schwarz 68<br />

6.2 Hauptstadt des Fairen Handels 69<br />

6.3 Der eigene Ball vom Konfi Cup 70<br />

6.4 Internationale Materialien II 71<br />

6.5 WM Begleitaktionen/Voll im Geschehen 72<br />

6.6 Die <strong>Welt</strong> zu Gast an <strong>der</strong> Torwand 73<br />

6.7 Drei unten – drei oben am Kölner Dom 74<br />

7 Die <strong>Welt</strong> ist rund<br />

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“<br />

7.1 Internationale Treffen/Der faire Ball im 76<br />

Land des <strong>Welt</strong>meisters<br />

Inhalt<br />

7.2 Bürgerfest 77<br />

7.3 Faire Bälle in Südafrika 78<br />

7.4 INAS WM in Deutschland 79<br />

5


1.1<br />

Nina Berg<br />

Nord-Süd-Netz des<br />

DGB Bildungswerks<br />

Tina Gordon<br />

Brot für die <strong>Welt</strong><br />

und eed<br />

Trägerkreis<br />

Armin Laschet<br />

Ministerium für Generationen,<br />

Frauen, Familie und Integration<br />

Unterstützung für Team und Trainerbank<br />

Wir konnten auf erfahrene und engagierte Partner und Träger bauen, die sich bereits in <strong>der</strong> Vergangenheit für Fairen Handel<br />

und menschenwürdige Arbeitsbedingungen eingesetzt haben. Die Organisationen, Institutionen und Gruppen schlossen sich<br />

für unsere <strong>Kampagne</strong> zusammen, um Menschen, die in an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n unter schlechtesten Bedingungen Sportartikel für die<br />

Industrielän<strong>der</strong> herstellen, in geeigneter Weise eine Stimme zu verleihen. Dies realisierten sie durch fi nanzielle Unterstützung,<br />

Bereitstellung von Women- und Manpower, Materialien und Öffentlichkeitsarbeit für Fair Play - Fair Life.<br />

6 Qualifi kation<br />

Roland Mecklenburg<br />

Evangelische Jugend im Rheinland<br />

Helga Jänsch<br />

Stadt Dortmund<br />

Dr. Maria Hohn-Berghorn<br />

Stadt Bonn<br />

Tina Jerman<br />

Die <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Beauftragte<br />

<strong>der</strong> Landesregierung<br />

Georg Larscheid<br />

Misereor<br />

Elke Meißner<br />

Verbraucherzentrale NRW<br />

Christoph Löchle<br />

Stadt Dortmund<br />

Christina Morandell<br />

gepa Fairhandelshaus


Matthias Peck<br />

Ministerium für Umwelt und<br />

Naturschutz, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz des Landes NRW<br />

Bernd Schütze<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Gruppen<br />

Dietrich Weinbrenner<br />

MÖWE Amt für Mission<br />

und <strong>Welt</strong>verantwortung<br />

VUB<br />

Dr. Ingo Wolf<br />

Innenministerium /<br />

Abteilung Sport<br />

Klaus Reuter<br />

Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Agenda 21 NRW<br />

Eckhard Uhlenberg<br />

Ministerium für Umwelt und Naturschutz,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

des Landes NRW<br />

Karin Wolter<br />

TransFair<br />

Christiane Schnura<br />

<strong>Kampagne</strong> für saubere Kleidung<br />

Yves Eigenrauch<br />

Ex-Fußballproi FC Schalke 04<br />

Stadt Köln XX. <strong>Welt</strong>jugendtag 2005<br />

Dorothea Weber<br />

gepa Fairhandelshaus<br />

„11 Freunde sollt ihr sein!“<br />

7


1.2<br />

Steuerungsgruppe<br />

Das Trainerteam plant und motiviert.<br />

Die Steuerungsgruppe mit Wolfram Walbrach von <strong>der</strong> evangelischen Kirche im Rheinland als Vorsitzendem wurde<br />

im Jahr 2003 vom Trägerkreis eingesetzt und übernahm über weite Strecken die Verantwortung für die Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Beschlüsse des Leitungsgremiums. Sie entschied über die anfallenden Än<strong>der</strong>ungen im Projektablauf. Hier war<br />

immer wie<strong>der</strong> kreatives Arbeiten gefragt, manchmal auch Auseinan<strong>der</strong>setzungen zu führen, oft auch Entscheidungen<br />

auf kurzem Weg zu treffen, immer mit dem Ziel, die besten Wege konsequent zu beschreiten. Die Vertreter <strong>der</strong><br />

Steuerungsgruppe gehörten auch dem Trägerkreis an und blieben über den gesamten Projektzeitraum<br />

als feste Arbeitsgruppe zusammen. Ihr gehörten folgende Personen an:<br />

Martin Domke<br />

Informationszentrum<br />

3. <strong>Welt</strong> in <strong>Herne</strong><br />

Dr. Ulrich Möller<br />

Evangelische Kirche<br />

von Westfalen<br />

Gabriela Schmitt<br />

Ministerium für Generationen,<br />

Familie, Frauen und Integration<br />

8 Qualifi kation<br />

Ulrike Schell<br />

Verbraucherzentrale NRW<br />

Wolfram Walbrach<br />

Evangelische Kirche<br />

im Rheinland<br />

Susanne Jendral<br />

Landesjugendring<br />

Charlotte Schlüter<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Netz NRW<br />

Manfred Knipping<br />

Westdeutscher Fußball- und<br />

Leichtathletik Verband


Gut aufgestellt ist halb gewonnen.<br />

Als dritte Säule hat die Geschäftsstelle drei Jahre lang unser Projekt getragen. Wer hier als Besucher hineinkam,<br />

fand ständig intensiv arbeitende Menschen vor, die sich ihrerseits mit viel Phantasie an die Umsetzung <strong>der</strong><br />

gesteckten Ziele machten. Der reichen Erfahrung und den vielen Ideen, die aus unserem hauptamtlichen<br />

Team kamen, ist das Weiterkommen <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> zu einem großen Teil zu verdanken.<br />

Karin Broekmann<br />

Bildungsarbeit<br />

Anette S. Jung<br />

Projektkoordination<br />

Vera Dwors<br />

Projektleitung<br />

Geschäftsstelle 1.3<br />

Joachim Vorneweg<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

„11 Freunde sollt ihr sein!“<br />

9


1.4 Einführung<br />

10<br />

Wie alles kam<br />

Fairer Handel und Fußball waren zwei ganz unterschiedliche <strong>Welt</strong>en, selbst für viele, die schon seit <strong>der</strong> UN-Konferenz<br />

für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro am Prozess „Global denken, lokal handeln“ beteiligt waren.<br />

Die dort beschlossene Agenda 21 stand 2002 kurz vor dem neuen Gipfel in Johannesburg (Südafrika) wie<strong>der</strong> zur Diskussion.<br />

In diesem Rahmen wurde auch in Nordrhein-Westfalen an neuen Ideen und Initiativen gefeilt. Die Landes-Agenda-Konferen-<br />

zen stellten ein wichtiges Instrumentarium bereit, um die Aktivitäten im Land zu bündeln und für eine bessere<br />

Kommunikation zwischen den unterschiedlichen Ebenen zu sorgen.<br />

Indem nun im Trägerkreis die unterschiedlichen gesellschaftlich engagierten Gruppen zusammenkamen, wurden <strong>der</strong>en<br />

jeweils spezifi schen Ansätze und Interessen sozusagen um den Ball herum angeordnet und konnten eine Dynamik entfalten,<br />

wie man sie in <strong>der</strong> Arbeit für weltweite Gerechtigkeit wohl nicht überall fi ndet.<br />

Die unserer <strong>Kampagne</strong> gesteckten Ziele orientierten sich inhaltlich stark an den lokalen Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Agenda-<br />

Arbeit. Durch das Thema und das anvisierte Umfeld <strong>der</strong> Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft bedingt waren wir automatisch in<br />

das globale Denken eingebunden. Dem Hauptziel <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong>, „den Bekanntheitsgrad und die Akzeptanz des fairen<br />

Handels beziehungsweise von fair gehandelten Produkten bei Schülern und Schülerinnen, sowie bei Jugendlichen<br />

allgemein zu verbessern“, wurden sechs Teilziele zugeordnet, für die jeweils beson<strong>der</strong>e Maßnahmen entwickelt wurden:<br />

1 Fairer Handel in <strong>der</strong> Schule<br />

2 Fairer Handel im Jugendbereich<br />

3 Fairer Handel im Sport<br />

4 Zielgruppengerechte Medienarbeit<br />

5 Ratsbeschlüsse zu Fairen Bällen<br />

6 Gewinnung neuer Träger<br />

Da wir uns inhaltlich vor allem als Bildungskampagne verstanden, lag <strong>der</strong> Schwerpunkt natürlich im Bereich<br />

<strong>der</strong> Ziele 1 bis 3. Die Praxismappe wurde, nach einer intensiven Vorbereitung neben dem Ball das zentrale<br />

Produkt unserer <strong>Kampagne</strong>.<br />

Die Ihnen hier vorliegende <strong>Dokumentation</strong> zeigt deutlich, wie in allen Arbeitsfel<strong>der</strong>n Ziele erreicht und welche<br />

gleichzeitig neu erschlossen wurden. Wenn am Ende <strong>der</strong> Zeit auch größere Produkthersteller und Handelsunternehmen<br />

Interesse an unserer Arbeit zeigen und manches darauf hindeutet, dass es hier weitere Verhandlungen gibt, ist nicht<br />

wenig erreicht. Der Faire Handel kann auch hier seine Nische verlassen und zu einem ernstzunehmenden Partner werden.<br />

Gleichgültig, was daraus wird: Im Sinne <strong>der</strong> Agenda 21 ist dies ein wichtiger Fortschritt. Und eine sehr sinnvolle<br />

Weiterentwicklung, über die Bildungsarbeit hinaus.<br />

Qualifi kation


Sri Lanka, Fotos: © Fair Deal Trading


2.1<br />

12<br />

Flyer<br />

Faltblätter – Informationen zum Anfassen<br />

Wenn etwas ohne ein passendes Faltblatt geschieht, dann geschieht es nicht wirklich. Das erste<br />

Selbstdarstellungsfaltblatt <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> war schon vor <strong>der</strong> Einrichtung <strong>der</strong> Geschäftstelle erstellt –<br />

eine Information zum Landesagenda-Projekt des MUNLV. Der Image-Flyer wurde noch zweimal<br />

aufgelegt und die Fortschritte <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> brachten jeweils ein völlig an<strong>der</strong>es Erscheinungsbild<br />

mit sich. Die Gesamtaufl age von 75 000 Stück wurde überall in Nordrhein-Westfalen verbreitet.<br />

Die dritte Version des Image-Flyers war ein Service-Faltblatt, das alle Angebote <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> kurz<br />

vorstellt und auf einem separaten Abschnitt die leichte Möglichkeit bot, in <strong>der</strong> Geschäftstelle<br />

mehr Informationen anzufor<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> direkt zu bestellen.<br />

Alle Printmedien <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> erschienen einer einheitlichen Gestaltung. Bei <strong>der</strong> Erstellung des<br />

Corperate Design arbeitete Joachim Vorneweg mit Georg Temme aus Hattingen als Grafi ker zusammen.<br />

Die zur Gestaltung nötigen Fotos machte Andrea Baegerau aus Recklinghausen mit den Sportlern<br />

des DJK TUS Rotthausen aus Gelsenkirchen.<br />

Das beliebteste Print Medium <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit war die Ball-Liste. Das einzige Verzeichnis aller<br />

Bälle, die in Deutschland im Handel sind und die Bezeichnung „fair“ verdienen, war nötig, weil die<br />

einzelnen Importeure in Konkurrenz zueinan<strong>der</strong> stehen und sich bis 2004 niemand gefunden hatte,<br />

eine händlerübergreifende Produkt-Information zum Sportball aus Fairem Handel herauszubringen.<br />

Die Nachfrage nach <strong>der</strong> Ball-Liste in <strong>der</strong> <strong>Herne</strong>r Geschäftsstelle machte den Bedarf deutlich:<br />

Gleich nach Erscheinen <strong>der</strong> ersten Aufl age 2004 setzte eine bis heute ungebrochene Nachfrage ein.<br />

Vorrunde


<strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

che Kirche von Westfalen<br />

che Kirche im Rheinland<br />

t Beauftragte <strong>der</strong> Landesregierung NRW<br />

ndesschülervertretung NRW<br />

LAG 21<br />

Stadt Gelsenkirchen<br />

rtmund<br />

für Umweltberatung<br />

tscher Fußball- und<br />

letikverband<br />

gendring NRW<br />

meinschaft<br />

t-Gruppen<br />

-Netz des<br />

ungswerk<br />

e<br />

re<br />

che<br />

land<br />

r<br />

lgerecht<br />

stützer<br />

mpagne<br />

ie <strong>Welt</strong><br />

cher Entwicklungsdienst<br />

-Westfälische Stiftung<br />

lt und Entwicklung<br />

Fair Play – Fair Life<br />

Overwegstraße 31<br />

44625 <strong>Herne</strong><br />

n uns Fon 02323 9949754<br />

air Life im IZ3W Fax 02323 9949755<br />

ße 31 www.fairplay-fairlife.de<br />

info@fairplay-fairlife.de<br />

E-Mail<br />

Telefon<br />

PLZ, Ort<br />

Straße, Nr.<br />

Vorname, Name<br />

����������������������������������������<br />

Absen<strong>der</strong>:<br />

EL PUENTE KINDERBALL<br />

Miniball, Obermaterial Polyurethan, zwei Polyester-<br />

und eine Baumwoll-Innenschicht,<br />

Latex-Blase, Umfang ca. 47 cm, 180-190 g;<br />

12,90 €<br />

Erhältlich bei EL PUENTE<br />

ES IST LIEBE<br />

Der Ball zur Zeitung; Turnier-Qualität,<br />

Außenschicht Polyurethan, innen vier Polyesterschichten,<br />

austarierte Latexblase;<br />

35,– €<br />

Erhältlich bei www.taz.de<br />

LOW BOUNCE PREMIUM<br />

Street Soccer und Hallenball, drei Polyesterlagen,<br />

Polyurethan Außenhülle, Butyl-Blase,<br />

Reduktion <strong>der</strong> Aufprallhöhe, Größe 3;<br />

29,40 €<br />

Erhältlich bei Fair Deal Trading<br />

TEAM JUGEND<br />

Größe 4 (Umfang 64-65 cm, 370-390 g),<br />

Außenschicht Glanz-Polyurethan, vier Polyester-Bahnen,<br />

austarierte Latexblase;<br />

14,50 €<br />

Erhältlich bei Fair Deal Trading<br />

WILDE KERLE<br />

Der Ball zum Kult; Obermaterial glänzendes<br />

Polyurethan;<br />

24,90 €<br />

Erhältlich bei www.baumhaus-shop.de<br />

KARLINO<br />

Außenschicht glänzendes Polyurethan,<br />

32 Waben, Größe 2, Umfang ca. 52 cm,<br />

200-210 g, austarierte Latex-Blase; 6,90 €<br />

Erhältlich bei Fair Deal Trading<br />

VOLLTREFFER<br />

Der Ball zur Missio-Aktion gegen den<br />

Krieg mit Kin<strong>der</strong>n, Allround-Fußball mit<br />

PVC-Beschichtung, wasserfest; 19,90 €<br />

Erhältlich bei www.missio-aachen.de<br />

MAX-BALL<br />

Der Ball zum Buch, 32 Waben, Größe 5,<br />

austarierte Latexblase; 18,90 €<br />

MAX-BALL MINI<br />

32-Waben,Umfang ca. 46 cm, Größe 1; 6,45 €<br />

Erhältlich bei Fair Deal Trading o<strong>der</strong><br />

www.kaiserverlag.net<br />

BEACH- UND VOLLEYBÄLLE<br />

MAGMA<br />

Beach-Volleyball, wasserfestes, strapazierfähiges<br />

Synthetik-Obermaterial, texturierte Beschichtung,<br />

zweifach mit Polyester und 2,5 mm Polster<br />

laminiert, Anti-Leak-Butyl-Blase,<br />

Umfang 66-68 cm, 280-300 g;<br />

18,95 €<br />

Erhältlich bei <strong>der</strong> gepa, Artikel-Nr. 7009534<br />

PRO VOLLEY<br />

Hochwertiger Volleyball, 18 Panele,<br />

Struktur-Polyurethan, zweifach verstärkt<br />

mit Polyestergewebe, austarierte Latexblase<br />

mit Butyl-Ventil, für innen und außen;<br />

22,90 €<br />

Erhältlich bei Fair Deal Trading<br />

BEACH VOLLEY<br />

Beach-Volleyball 18 Panele, „gewebtes“<br />

Polyurethan, zweifach verstärkt mit Polyestergewebe,<br />

austarierte Latexblase mit Butyl-Ventil,<br />

ideal für den Strandurlaub;<br />

14,90 €<br />

Erhältlich bei Fair Deal Trading<br />

SMASH<br />

Hochwertiger Volleyball, Material Japanese<br />

Polyurethan, 18 Waben, Latexblase, 280 g;<br />

20,– €<br />

Erhältlich bei Tramondi<br />

Der Ball ist regelgerecht<br />

des DFB), wenn er kugelförmig ist, aus Le<strong>der</strong><br />

n geeigneten Material gefertigt ist, einen Umndestens<br />

68 und höchstens 70 cm hat (Größe 5),<br />

indestens 410 und höchstens 450 Gramm wiegt<br />

,6 -1,1 Atmosphären beträgt, was 600 -1100 g/cm²<br />

entspricht.<br />

ter 16 Jahren soll <strong>der</strong> Ballumfang 63,5 - 66 cm<br />

wicht 350 - 390 g betragen (Ballgröße 4).<br />

iden bei Fußbällen zwischen Spielball und Trainingseitball<br />

genügt meist den Belastungen eines Fußht<br />

o<strong>der</strong> nur für kurze Zeit. Beachten Sie bitte die<br />

ngaben zu den einzelnen Bällen.<br />

geführten Bälle (außer den Beach- und Volleybällen)<br />

us 32 Waben – 12 Fünfecke und 20 Sechsecke –<br />

Pakistan handgenäht.<br />

ck<br />

(nach den Regeln des DFB), wenn er kugelförmig ist, aus Le<strong>der</strong><br />

o<strong>der</strong> einem an<strong>der</strong>en geeigneten Material gefertigt ist, einen Umfang<br />

zwischen mindestens 68 und höchstens 70 cm hat (Größe 5),<br />

zu Spielbeginn mindestens 410 und höchstens 450 Gramm wiegt<br />

und sein Druck 0,6 -1,1 Atmosphären beträgt, was 600 -1100 g/cm²<br />

auf Meereshöhe entspricht.<br />

Für Junioren unter 16 Jahren soll <strong>der</strong> Ballumfang 63,5 - 66 cm<br />

und das Ballgewicht 350 - 390 g betragen (Ballgröße 4).<br />

Wir unterscheiden bei Fußbällen zwischen Spielball und Trainingsball.<br />

Ein Freizeitball genügt meist den Belastungen eines Fußballspiels<br />

nicht o<strong>der</strong> nur für kurze Zeit. Beachten Sie bitte die<br />

detaillierten Angaben zu den einzelnen Bällen.<br />

Alle hier aufgeführten Bälle (außer den Beach- und Volleybällen)<br />

bestehen aus 32 Waben – 12 Fünfecke und 20 Sechsecke –<br />

und sind in Pakistan handgenäht.<br />

Der Druck<br />

ldruck des Balls ist auch immer ein bisschen<br />

ackssache. Bei hartem Untergrund kann <strong>der</strong> Druck<br />

r sein als bei weichem Spielfeld.<br />

ielball sollte auf 1 bar aufgepumpt sein, ein Trainingsball<br />

bar, für den Freizeitsport genügen 0,7 bar und für einen<br />

ball bereits 0,35 bar.<br />

Bälle haben alle ein Hohlnadelventil. Verwenden Sie also<br />

Ballpumpe mit Universalnippel o<strong>der</strong> Hohlnadelnippel<br />

en konischen Nippel – er würde das Ventil beschädigen!).<br />

en Sie regelmäßig 1 bis 2 Tropfen Ventilöl o<strong>der</strong> Vaseline<br />

Ventil o<strong>der</strong> auf den Nippel <strong>der</strong> Pumpe beim Aufpumpen.<br />

achten Sie bitte die detaillierten Angaben zu den einzelnen<br />

llen. Der Spieldruck kann mit einem Luftdruckprüfer (vor dem<br />

piel) kontrolliert werden.<br />

s-<br />

Ihrer Nähe nach<br />

<strong>der</strong> <strong>Welt</strong>läden finden<br />

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e –<br />

r Druck<br />

Die Pflege<br />

Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

Trainingsball<br />

r und für einen<br />

Evangelische Kirche von Westfalen<br />

Evangelische Kirche im Rheinland<br />

Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Der Spieldruck des Balls ist auch immer ein bisschen<br />

Geschmackssache. Bei hartem Untergrund kann <strong>der</strong> Druck<br />

niedriger sein als bei weichem Spielfeld.<br />

Ein Spielball sollte auf 1 bar aufgepumpt sein, ein Trainingsball<br />

auf 0,8 bar, für den Freizeitsport genügen 0,7 bar und für einen<br />

Volleyball bereits 0,35 bar.<br />

Faire Bälle haben alle ein Hohlnadelventil. Verwenden Sie also<br />

eine Ballpumpe mit Universalnippel o<strong>der</strong> Hohlnadelnippel<br />

(keinen konischen Nippel – er würde das Ventil beschädigen!).<br />

Geben Sie regelmäßig 1 bis 2 Tropfen Ventilöl o<strong>der</strong> Vaseline<br />

ins Ventil o<strong>der</strong> auf den Nippel <strong>der</strong> Pumpe beim Aufpumpen.<br />

Beachten Sie bitte die detaillierten Angaben zu den einzelnen<br />

Bällen. Der Spieldruck kann mit einem Luftdruckprüfer (vor dem<br />

Spiel) kontrolliert werden.<br />

Die Pflege<br />

Achten Sie auf eine trockene Lagerung bei einer Temperatur<br />

zwischen 15° C und 25° C; nicht in Heizungsnähe.<br />

Bei Bedarf mit einem feuchten Tuch säubern.<br />

Bei Temperaturen unter Null nur mit einem absolut trockenen<br />

Ball spielen.<br />

wenden Sie also<br />

lnadelnippel<br />

ntil beschädigen!).<br />

tilöl o<strong>der</strong> Vaseline<br />

beim Aufpumpen.<br />

ben zu den einzelnen<br />

Luftdruckprüfer (vor dem<br />

erung bei einer Temperatur<br />

t in Heizungsnähe.<br />

Tuch säubern.<br />

ur mit einem absolut trockenen<br />

Die <strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Beauftragte <strong>der</strong> Landesregierung NRW<br />

Landesschülervertretung NRW<br />

LAG 21<br />

Stadt Dortmund<br />

Verband für Umweltberatung<br />

Westdeutscher Fußball- und<br />

Leichtathletikverband<br />

Landesjugendring NRW<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen<br />

Ständige Än<strong>der</strong>ungen in Design, Preis und bei den Anbietern führte zu erweiterten Aufl agen:<br />

Im Jahr 2005 erschienen sogar drei Aufl agen <strong>der</strong> Ball-Liste. Die Gesamtaufl age erreichte 95 000 Stück<br />

und wurde sowohl aus ganz Deutschland nachgefragt, als auch von Österreich und <strong>der</strong> Schweiz.<br />

✃<br />

Bestelladressen:<br />

Tramondi<br />

Eckenerstraße 65<br />

88046 Friedrichshafen<br />

Fon 07541 37400<br />

Fax 07541 374029<br />

tramondi@tramondi.de<br />

www.tramondi.de<br />

Fair Deal Trading<br />

c/o KBZ-Karlshöhe<br />

Wichernstraße 2<br />

71638 Ludwigsburg<br />

info@fairdealtrading.de<br />

www.fairdealtrading.de<br />

Derbystar<br />

Klever Straße 77<br />

47574 Goch<br />

Fon 02823 3250<br />

Fax 02823 32532<br />

info@<strong>der</strong>bystar.de<br />

www.<strong>der</strong>bystar.de<br />

Fairhandelshaus gepa<br />

Bruch 4<br />

42279 Wuppertal<br />

Fon 0202 266830<br />

Fax 0202 2668310<br />

marketing@gepa.org<br />

www.gepa3.de<br />

O<strong>der</strong> fragen Sie im <strong>Welt</strong>laden<br />

in Ihrer Nähe nach den Bällen <strong>der</strong><br />

gepa. <strong>Eine</strong> Liste <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>läden<br />

finden Sie im Internet unter:<br />

www.fair-feels-good.de<br />

www.weltlaeden.de<br />

Fair Play – Fair Life<br />

Overwegstraße 31<br />

44625 <strong>Herne</strong><br />

Fon 02323 9949754<br />

Fax 02323 9949755<br />

info@fairplay-fairlife.de<br />

www.fairplay-fairlife.de<br />

Achten Sie auf eine trockene Lagerung bei einer Temperatur<br />

zwischen 15° C und 25° C; nicht in Heizungsnähe.<br />

Bei Bedarf mit einem feuchten Tuch säubern.<br />

Bei Temperaturen unter Null nur mit einem absolut trockenen<br />

Ball spielen.<br />

Nord-Süd-Netz des<br />

DGB Bildungswerk<br />

<strong>Kampagne</strong><br />

für saubere<br />

Kleidung<br />

Evangelische<br />

Jugend<br />

im Rheinland<br />

TransFair<br />

Partner <strong>der</strong><br />

<strong>Kampagne</strong><br />

gepa<br />

Unterstützer<br />

<strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

Evangelische Kirche von Westfalen<br />

Evangelische Kirche im Rheinland<br />

Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Beauftragte <strong>der</strong> Landesregierung NRW<br />

Landesschülervertretung NRW<br />

Stadt Dortmund<br />

Brot für die <strong>Welt</strong><br />

Evangelischer Entwicklungsdienst<br />

Nordrhein-Westfälische Stiftung<br />

für Umwelt und Entwicklung<br />

LAG 21<br />

Verband für Umweltberatung<br />

Westdeutscher Fußball- und<br />

Leichtathletikverband<br />

Landesjugendring NRW<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen<br />

Nord-Süd-Netz des<br />

DGB Bildungswerk<br />

<strong>Kampagne</strong><br />

für saubere<br />

Kleidung<br />

Evangelische<br />

Jugend<br />

im Rheinland<br />

TransFair<br />

Partner <strong>der</strong><br />

<strong>Kampagne</strong><br />

gepa<br />

Unterstützer<br />

<strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

Brot für die <strong>Welt</strong><br />

Evangelischer Entwicklungsdienst<br />

Nordrhein-Westfälische Stiftung<br />

für Umwelt und Entwicklung<br />

Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

Evangelische Kirche von Westfalen<br />

Evangelische Kirche im Rheinland<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Beauftragte <strong>der</strong> Landesregierung NRW<br />

Trainings-Shirts<br />

Landesschülervertretung NRW fair play : fair life<br />

LAG 21<br />

Stadt Gelsenkirchen<br />

Verband für Umweltberatung<br />

Westdeutscher Fußball- und<br />

Leichtathletikverband<br />

Landesjugendring NRW<br />

Stadt Dortmund<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen<br />

Stadt Köln<br />

<strong>Kampagne</strong> für<br />

saubere Kleidung<br />

Nord-Süd-Netz des<br />

DGB Bildungswerk<br />

Evangelische Jugend<br />

im Rheinland<br />

gepa<br />

TransFair<br />

Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

Evangelische Kirche von Westfalen<br />

Evangelische Kirche im Rheinland<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Beauftragte <strong>der</strong> Landesregierung NRW<br />

Unterstützer<br />

<strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

Brot für die <strong>Welt</strong><br />

Landesschülervertretung NRW<br />

Stadt Dortmund<br />

LAG 21<br />

Stadt Gelsenkirchen<br />

Verband für Umweltberatung<br />

Westdeutscher Fußball- und<br />

Leichtathletikverband<br />

Landesjugendring NRW<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen<br />

Nord-Süd-Netz des<br />

DGB Bildungswerk<br />

<strong>Kampagne</strong><br />

für saubere<br />

Kleidung<br />

Evangelische<br />

Jugend<br />

im Rheinland<br />

gepa<br />

TransFair<br />

Unterstützer<br />

<strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

Brot für die <strong>Welt</strong><br />

Evangelischer Entwicklungsdienst<br />

Nordrhein-Westfälische Stiftung<br />

für Umwelt und Entwicklung<br />

Evangelischer Entwicklungsdienst<br />

Nordrhein-Westfälische Stiftung für Umwelt und Entwicklung<br />

Sie erreichen uns Fon 02323 9949754<br />

Fair Play – Fair Life im IZ3W Fax 02323 9949755<br />

Overwegstraße 31 www.fairplay-fairlife.de<br />

44625 <strong>Herne</strong> info@fairplay-fairlife.de<br />

Bestelladressen:<br />

Fair Deal Trading<br />

c/o KBZ-Karlshöhe<br />

Wichernstraße 2<br />

71638 Ludwigsburg<br />

info@fairdealtrading.de<br />

www.fairdealtrading.de<br />

Derbystar<br />

Klever Straße 77<br />

47574 Goch<br />

Fon 02823 3250<br />

Fax 02823 32532<br />

info@<strong>der</strong>bystar.de<br />

www.<strong>der</strong>bystar.de<br />

Fairhandelshaus gepa<br />

Bruch 4<br />

42279 Wuppertal<br />

Fon 0202 266830<br />

Fax 0202 2668310<br />

marketing@gepa.org<br />

www.gepa3.de<br />

O<strong>der</strong> fragen Sie im <strong>Welt</strong>laden<br />

in Ihrer Nähe nach den Bällen <strong>der</strong><br />

gepa. <strong>Eine</strong> Liste <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>läden<br />

finden Sie im Internet unter:<br />

www.fair-feels-good.de<br />

www.weltlaeden.de<br />

EL PUENTE GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 9<br />

31131 Nordstemmen<br />

Fon 05069 34890<br />

Fax 05069 348928<br />

info@el-puente.de<br />

www.el-puente.de<br />

Ball-Liste 2004<br />

dwp eG<br />

Hinzistobler Straße 10<br />

88212 Ravensburg<br />

Fon 0751 361550<br />

Fax 0751 3615544<br />

bestellung@dwp-rv.de<br />

www.dwp-rv.de<br />

Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

Evangelische Kirche von Westfalen<br />

Evangelische Kirche im Rheinland<br />

����������������������������������������<br />

Fair Play – Fair Life<br />

Overwegstraße 31<br />

44625 <strong>Herne</strong><br />

Fon 02323 9949754<br />

Fax 02323 9949755<br />

info@fairplay-fairlife.de<br />

www.fairplay-fairlife.de<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Beauftragte <strong>der</strong> Landesregierung NRW<br />

Landesschülervertretung NRW<br />

LAG 21<br />

Stadt Gelsenkirchen<br />

Verband für Umweltberatung<br />

Westdeutscher Fußball- und<br />

Leichtathletikverband<br />

Landesjugendring NRW<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen<br />

Stadt Dortmund<br />

Stadt Bonn<br />

Stadt Köln<br />

Stadt<br />

Castrop-Rauxel<br />

20. <strong>Welt</strong>jugendtag<br />

Köln 2005<br />

<strong>Kampagne</strong> für<br />

saubere Kleidung<br />

Evangelische Jugend<br />

im Rheinland<br />

gepa<br />

TransFair<br />

DGB Bildungswerk<br />

����������������������������������������<br />

Unterstützer <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

Brot für die <strong>Welt</strong><br />

Sie erreichen uns Fon 02323 9949754<br />

Fair Play – Fair Life<br />

Overwegstraße 31<br />

44625 <strong>Herne</strong><br />

Fax 02323 9949755<br />

info@fairplay-fairlife.de<br />

www.fairplay-fairlife.de fair play<br />

Misereor<br />

Evangelischer Entwicklungsdienst<br />

Nordrhein-Westfälische Stiftung<br />

für Umwelt und Entwicklung<br />

fair play : fair life<br />

Ball-Liste Ball-Liste 1/2005 1/2005<br />

fair fair fair fair fair fair fair fair fair play play play play play play play play play : ::: fair fair fair fair life life life life<br />

Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

Evangelische Kirche von Westfalen<br />

Evangelische Kirche im Rheinland<br />

Stadt Gelsenkirchen<br />

Verband für Umweltberatung<br />

Westdeutscher Fußball- und<br />

Leichtathletikverband<br />

Landesjugendring NRW<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen<br />

Stadt Köln<br />

Stadt Dortmund<br />

Stadt Bonn<br />

Stadt<br />

Castrop-Rauxel<br />

<strong>Kampagne</strong> für<br />

saubere Kleidung<br />

Evangelische Jugend<br />

im Rheinland<br />

gepa<br />

TransFair<br />

DGB Bildungswerk<br />

Unterstützer <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

Brot für die <strong>Welt</strong><br />

Misereor<br />

Evangelischer Entwicklungsdienst<br />

Nordrhein-Westfälische Stiftung<br />

für Umwelt und Entwicklung<br />

Ball-Liste 2/2005<br />

fair play<br />

: fair life<br />

Mit einem eigenen Faltblatt wurden die Trainings-Shirts beworben.<br />

Ein Shirt kostet 17,- Euro und ist damit nicht schnell gekauft – das<br />

Faltblatt wurde von vielen Interessenten an unseren Informationsstän-<br />

den mitgenommen. Ein vorbereitetes Rücklaufelement mit Bestell-<br />

abschnitt machte die schriftliche Bestellung in <strong>der</strong> Geschäftstelle leicht.<br />

Der Rücklauf von 35 Stück bei einer Gesamtaufl age von 7 000 Flyern<br />

entspricht einem halben Prozent und hatte die Geschäftsstelle damit<br />

überzeugt, dass Trainings-Shirts aus Fairem Handel kein Knüller sind.<br />

Der Ball ist rund<br />

fair play : fair life<br />

Ball-Liste 3/2005<br />

fair fair fair play play play : fair life<br />

fair fair play play : fair fair life life<br />

Ball-Liste Ball-Liste 1/2006 1/2006<br />

Ein Knüller war allerdings die<br />

Praxismappe „Der Ball ist rund“<br />

und das zeigte sich auch im<br />

Rücklauf <strong>der</strong> Bestell-Abschnitte<br />

des Faltblatts. 700 Praxismappen<br />

wurden über das Rücklauf-Ele-<br />

ment des Praxismappen Flyers<br />

in <strong>der</strong> Geschäftstelle bestellt.<br />

Der Flyer war in drei Aufl agen<br />

insgesamt 15 000 mal gedruckt<br />

worden – ein voller Erfolg.<br />

„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />

13


2.2<br />

14<br />

Homepage/Newsletter<br />

<strong>Welt</strong>weite, elektronische Kommunikation<br />

www.fairplay-fairlife.de lautet unsere Internet-Adresse! Und wie es sich für eine richtige Homepage gehört, war sie in den drei<br />

Jahren bis zur WM auch die Heimat unserer elektronischen Postfächer, das Schaufenster unseres Themas „Sportbälle aus<br />

Fairem Handel“ und <strong>der</strong> Katalog unserer Materialien. Selbstverständlich waren alle aktuellen Termine auf unserem Terminka-<br />

len<strong>der</strong> zu fi nden und die Gesichter <strong>der</strong> Mitarbeiter mit ihren Telefondurchwahlen auf <strong>der</strong> Team-Seite.<br />

Beson<strong>der</strong>s beliebt war auch das Abonnement<br />

des Newsletters über die Homepage. Fast 300<br />

Abonnenten haben sich direkt auf <strong>der</strong> Site<br />

angemeldet. Weitere 600 Abonnenten ließen<br />

sich zusätzlich in den Verteiler eintragen.<br />

Damit wurde <strong>der</strong> Newsletter <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> an<br />

fast 1000 Interessierte verschickt: 2004 8mal, 2005<br />

12 mal und 2006 18 mal. Auf www.fairplay-fairlife.de<br />

sind alle Ausgaben im Archiv zu fi nden.<br />

Vorrunde<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Trägerkreises und <strong>der</strong> Steuerungsgruppe<br />

haben jeweils eine eigene Unterseite, die sie nach ihrem<br />

Gusto gestalteten. Und alle Freunde und Sympathisanten<br />

wurden mit uns verlinkt. www.fairplay-fairlife.de wurde<br />

von über 450 Webmastern für würdig befunden als Link<br />

auf ihrer Site zu stehen. Beim herbeigooglen von „fair<br />

play – fair life“ erscheinen 18 000 URLs – die Tendenz ist<br />

auch nach <strong>der</strong> WM noch steigend. In <strong>der</strong> Gestaltung des<br />

Internet-Auftritts unterstützte recognito und die Webde-<br />

signerin Nicola Wanning-Borgards die <strong>Kampagne</strong> bei <strong>der</strong><br />

Erstellung <strong>der</strong> Seite und den allfälligen Erneuerungen; sie-<br />

he: www.recognito.de. Sie übernahm auch die Gestaltung<br />

<strong>der</strong> beiden Seiten, die für das Theaterstück eingerichtet<br />

wurden: www.igelpage.de und www.siegas.com<br />

Und auch hier haben die Besucher durch ihr Erscheinen im<br />

virtuellen Raum gezeigt, dass die Homepage eine wichtige und<br />

notwendige Ergänzung zum Theaterstück „Der Ball ist rund!“ ist.<br />

Die Idee hat Schule gemacht und EVN ist mit www.igelpage.com<br />

dem Beispiel von Fair Play – Fair Life gefolgt.


Wissenswertes ansprechend visualisiert<br />

Immer wie<strong>der</strong> sollte sich die <strong>Kampagne</strong> im öffentlichen Raum darstellen. Dazu wurde eine Ausstellung konzipiert, <strong>der</strong>en<br />

erste Version aus drei Tafeln bestand, die kurz und plakativ das Thema Sportbälle aus Fairem Handel beschrieben.<br />

Schon bald war klar, dass die Form zu unhandlich und <strong>der</strong> Inhalt zu knapp ausgefallen war. Zweite Aufl age<br />

waren fünf leichte Fahnen. Diese Ausstellung konnte von allen Interessierten für 17,- Euro pro Woche ausgeliehen<br />

werden. Von dem Angebot wurde reger Gebrauch gemacht. Insgesamt wurden neun Sätze <strong>der</strong> Ausstellung hergestellt.<br />

200 Institutionen nahmen das Angebot wahr und machten darüber auf die Bälle aus Fairem Handel aufmerksam.<br />

Im ersten und zweiten Quartal 2006 waren alle neun Ausstellungen ständig unterwegs, in Schulen, Gemeinden<br />

und bei Veranstaltungen zu sehen. <strong>Eine</strong> Ausstellung ging mit <strong>der</strong> Ausstellung „Fußballregion Ruhrgebiet“ (siehe Kapitel<br />

2.06 Seite XY) auf Tour und eine mit <strong>der</strong> Ausstellung „Ballkünstler : Künstlerball“ (siehe Kapitel 5.01 Seite XY).<br />

„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />

Ausstellung 2.3<br />

15


2.4 Spielgeräte<br />

16<br />

Bringt Faire Bälle ins Spiel!<br />

Vorrunde<br />

… wurde zu unserem Motto auf einen Vorschlag von<br />

Charlotte Schlüter hin. Damit war auch zu einer wesentlichen –<br />

aber nicht selbstverständlichen – Erkenntnis beigetragen, dass wir<br />

einen eigenen <strong>Kampagne</strong>n-Ball brauchten, den sie händlerneutral<br />

und Importeurs unabhängig in’s Spiel bringen konnte.<br />

Das IZ3W ist die Wiege <strong>der</strong> Fairen Bälle, weil 1997 Pfarrer Harald Rohr und Mitarbeiterin Helgard<br />

Achour in <strong>Herne</strong> den Versand <strong>der</strong> ersten Bälle (oben rechts) organisierten. Unser erster eigener Ball<br />

im Jahr 2004 (links) trug die NRW Landesfarben Weiß, Rot und Grün in einem mo<strong>der</strong>nen Design.<br />

Die zweite Aufl age hatte einen Retro-Look in Schwarz und Silber.<br />

Erfolgreich waren beide Bälle. Sie wurden bei allen öffentlichen Auftritten von Fair Play – Fair Life<br />

eingesetzt, an <strong>der</strong> Torwand und am Glücksrad konnten beson<strong>der</strong>s gute Spieler einen Ball gewinnen<br />

o<strong>der</strong> am Stand für 17 Euro kaufen. Insgesamt wurden 3 900 <strong>Kampagne</strong>n-Bälle in’s Spiel gebracht.<br />

Wenn man zu Grunde legt, dass an <strong>der</strong> Torwand nur circa je<strong>der</strong> 20ste Spieler einen Ball gewinnt,<br />

dass zum Spielen mit dem Ball mindestens zwei, wenn<br />

nicht sogar 22 SpielerInnen benötigt werden, und dass bei<br />

<strong>der</strong> Ballverlosung am Glücksrad nur je<strong>der</strong> zwanzigste<br />

Teilnehmer alle sechs Fragen aus dem Bereich Fairer Handel,<br />

Globalisierung & Fußball richtig beantwortete, potenzieren sich<br />

die Menschen, die über unseren Fairen Ball erreicht wurden<br />

um ein vielfaches.<br />

<strong>Eine</strong>n eigenen Ball zu haben, motivierte viele Institutionen und<br />

Gemeinden dem Beispiel zu folgen. Einige taten das sogar<br />

im Design und übernahmen die jugendliche Gestaltung in<br />

Schwarz-Silber:<br />

• Evangelische Kirche in Deutschland<br />

• Stadt Hannover<br />

• Stadt Dortmund<br />

• Ökumenischer Rat <strong>der</strong> Kirchen<br />

• Evangelische Kirche im Rheinland<br />

• Evangelische Kirche von Westfalen<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> war das Angebot an Fairen Bällen im Handel noch eher bescheiden.<br />

Fairhandelshaus gepa legte seine Sportbälle komplett neu auf, brachte einen Street Soccer Ball in’s Geschäft und gab allen Bäl-<br />

le ein völlig neues Design. 2004 kam mit Tramondi ein neuer Importeur hinzu, <strong>der</strong> aber den Richtlinien TransFairs nicht folgen<br />

wollte und 2006 seine Lizenz zurückgab. Fair Deal Trading wurde ebenfalls Lizenznehmer von TransFair und hat sich inzwi-<br />

schen sehr gut auf dem deutschen Markt etabliert – vor allem bei Promotions- und Bällen im speziellen Kunden-Design. Fair<br />

Deal Trading wird über seine Versandstelle KBZ in Ludwigsburg auch unseren Retro-Ball weiterhin anbieten und vertreiben.


Versandkarte: <strong>Kampagne</strong>nfußball<br />

Unser Ball auf deutschlandweiter Reise<br />

Stand: 02.06.2006<br />

46<br />

48<br />

47 45 44<br />

41 40<br />

58<br />

42<br />

52<br />

50<br />

53<br />

51<br />

54<br />

66<br />

56<br />

55<br />

26<br />

49<br />

67<br />

77<br />

79<br />

57<br />

59<br />

33<br />

35<br />

61<br />

65 60<br />

76<br />

27<br />

28<br />

32<br />

64<br />

6869<br />

25<br />

31<br />

34<br />

63<br />

75<br />

70<br />

71<br />

78<br />

72<br />

74<br />

36<br />

73<br />

88<br />

30<br />

24<br />

20+22<br />

37<br />

97<br />

89<br />

21<br />

29<br />

23<br />

87<br />

98<br />

38<br />

91<br />

99<br />

98<br />

86<br />

96<br />

90<br />

19<br />

82<br />

39<br />

80-<br />

06<br />

07<br />

Postleitzahlengebiet<br />

95<br />

85<br />

92<br />

18<br />

93<br />

08<br />

83<br />

14<br />

04<br />

84<br />

17<br />

16<br />

10-13<br />

09<br />

94<br />

BundeslandgrenzenPostleitzahlgrenzen<br />

01<br />

15<br />

03<br />

02<br />

Legende:<br />

Anzahl <strong>der</strong> versandten<br />

<strong>Kampagne</strong>nbälle<br />

0<br />

1-5<br />

6-10<br />

11-15<br />

16-20<br />

21-30<br />

31-40<br />

41-50<br />

51-75<br />

76-100<br />

101-150<br />

151-200<br />

201- �<br />

„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />

�<br />

17


2.5<br />

18<br />

Bekleidung<br />

Trikots – sie zeigen, wofür du stehst<br />

Vorrunde<br />

Zum Fairen Sport gehört auch ein Faires<br />

Kleidungsstück. Für sozial und fair hergestellte<br />

Kleidung gibt es bislang noch keine offi zielle<br />

Zertifi zierung aber es konnte ein sauberes<br />

Trainings-Shirt angeboten werden, das nach<br />

den Sozialstandards <strong>der</strong> Internationalen<br />

Arbeitsorganisation, ILO hergestellt wurde.<br />

Gemeinsam mit „LamuLamu“ haben<br />

wir einen Trikot-Schnitt entwickelt.<br />

Die Baumwolle wächst in Ostafrika, wird<br />

dort entkörnt, gesponnen und gewebt.<br />

Stricken, Wirken, Färben und Nähen geschieht<br />

ebenfalls in Kenia und alle gewünschten<br />

Produktinformationen bietet <strong>der</strong> Importeur<br />

unter www.lamulamu.de<br />

Die Kriterien des Fairen Handels auch auf die industrielle Textilproduktion anzuwenden ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung –<br />

auch für die KäuferInnen <strong>der</strong> ökologisch und sozialverträglich hergestellten Textilien. Die erste Aufl age wurde<br />

mit 400 Stück festgelegt, in <strong>der</strong> festen Zuversicht, dass die Fairen Trikots sich schnell zum Knüller entwickeln<br />

würden. Aber es kam nicht so.<br />

Die letzten Shirts wurden zur WM bestellt und die Geschäftstelle ist froh, dass keine Ladenhüter übrig bleiben.<br />

Ein richtiges Trikot muss aus Kunststoff sein – Baumwolle ist nicht das beste Material für Sportkleidung – also<br />

passt sportlich und ökologisch nicht richtig zusammen, was die Kleidung angeht. Immerhin hat Fair Deal Trading<br />

2006 ein richtiges Trikot auf den Markt gebracht; nach den Richtlinien des Fairen Handels und in enger Anlehnung<br />

an die Sozialstandards für Sportbälle. Das bilaterale Abkommen wurde mit Talon Sports geschlossen.<br />

Nicht nur die Trikots haben den jugendlichen Models gut gefallen.<br />

Auch das Fotoshooting machte allen Beteiligten Spaß. Und Faire<br />

Sportprodukte spielen wohl in Zukunft eine größere Rolle.


NO LOGO is a good label…<br />

Wie sauber ein Kleidungsstück sein kann, ist zentrales Thema im Theaterstück „Der Ball ist rund!“.<br />

Da lag es nahe in Zusammenarbeit mit dem Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheater und LamuLamu die Requisite<br />

des Stücks real entstehen zu lassen. Das NO LOGO-Leibchen wurde kreiert und die Schauspieler<br />

trugen die Leibchen während <strong>der</strong> über einhun<strong>der</strong>t Vorstellungen (Foto oben).<br />

Die Aufl age von 100 Stück war richtig<br />

kalkuliert und kurz nach <strong>der</strong> WM<br />

wurde das letzte Exemplar von <strong>der</strong><br />

Geschäftstelle versandt (siehe Abschnitt<br />

3.10 auf Seite XY).<br />

„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />

19


2.6<br />

20<br />

Ausstellung & Turnier<br />

„Das Herz des deutschen Fußballs schlägt im Ruhrgebiet“<br />

… sagt sogar Franz Beckenbauer. Die Ausstellung „Fußballregion Ruhrgebiet“ erzählt seine Geschichte. Auf 350 Quadrat-<br />

metern wurde <strong>der</strong> Revierfußball wie<strong>der</strong> lebendig. In 15 Kapiteln schil<strong>der</strong>ten große Schrifttafeln, Dokumente und Originalstücke<br />

aus vergangenen Zeiten die spannende und wechselvolle Entwicklung von den Anfängen im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t bis heute.<br />

Neben dem Spitzenfußball und den damit verbundenen Prominenten wurden auch die Leistungen <strong>der</strong> zahllosen kleinen<br />

Vereine einschließlich des Frauen-, Jugend- und Freizeitfußballs eingebunden.<br />

Zwischen <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ausstellung und Fair Play – Fair Life gab es eine enge Kooperation. Den Anfang machte die Eröffnung<br />

<strong>der</strong> Ausstellung auf <strong>der</strong> Zeche Zollverein in Essen. Fair Play – Fair Life gehörte seitdem zu den Unterstützern, die nicht nur auf<br />

<strong>der</strong> Homepage www.fussballregion-ruhrgebiet.de und im aufwendig gestalteten Katalog zur Ausstellung beson<strong>der</strong>e Erwähnung<br />

fanden, son<strong>der</strong>n die <strong>Kampagne</strong> begleitete die „Fußballregion Ruhrgebiet“ durch das gesamte Ruhrgebiet. An elf Standorten<br />

vom Hüttenmagazin im Landschaftspark Nord in Duisburg bis zum Westfälischen Industriemuseum auf <strong>der</strong> Zeche Zollern II/IV<br />

in Dortmund, nicht selten in spannendem industriekulturellen Ambiente und immer sehr gut besucht, ergänzten unsere fünf<br />

Informationsfahnen zum Thema „Fairer Handel“ und „Faire Ballproduktion“ den Blick auf die Geschichte des Ballsports.<br />

Vorrunde<br />

Das Team von Fußballregion Ruhrgebiet, dem Archäologischen<br />

Museum in <strong>Herne</strong> und Fair Play – Fair Life bei einem<br />

Pressetermin<br />

Außerdem unterstützten wir die Ausstellung in ih-<br />

rem Rahmenprogramm. Bei den Jugendturnieren,<br />

die an jedem Standort durchgeführt wurden, war<br />

Fair Play – Fair Life Ballsponsor. So hatten wir die<br />

Gelegenheit über 5 000 Akteure aus den Fußball-<br />

vereinen des Ruhrgebiets Vereine anzusprechen<br />

und auf Alternativen zu herkömmlichen Bällen<br />

aufmerksam zu machen. Auch bei den Aktionsta-<br />

gen an den jeweiligen Stationen kamen unsere <strong>Kampagne</strong>n-Fußbälle und -Informationsmaterialien zum Einsatz,<br />

beispielsweise als Preis für den Gewinner des Kicker-Turniers am Familientag im Archäologiemuseum in <strong>Herne</strong>.<br />

Siegerehrung beim Jugendturnier in Essen


Anstoß. Fußball-WM 2006 in NRW<br />

mit 1 : 0 Führung für das Team <strong>der</strong> Ev. Kirche!<br />

Bielefeld, 15.11.2004, 14.40 Uhr: Pfi ff, Anstoß und GO! für die Informationskampagne Fair Play – Fair Life! Anlässlich<br />

<strong>der</strong> Landessynode in Bielefeld ließen es sich die Präsides Alfred Buß, Ev. Kirche von Westfalen, und Nikolaus Schnei<strong>der</strong>,<br />

Ev. Kirche im Rheinland, nicht nehmen, die <strong>Kampagne</strong> mit einem Kick gegen die Torwand zu eröffnen. Drei Schuss in<br />

die untere Ecke, drei Schuss in die obere standen jedem <strong>der</strong> in fair gehandelten Trikots angetretenen Unterstützer<br />

von Fair Play – Fair Life zur Verfügung.<br />

Mit 1 zu 0 Treffern mit einem fair gehandelten <strong>Kampagne</strong>n-Fußball ging die Landeskirche von Westfalen zwar in Führung,<br />

Wunsch bei<strong>der</strong> als Mit-Träger <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> war es jedoch, die Idee des Fairen Handels in eine gute Position zu bringen:<br />

Mit Fair Play – Fair Life sollten vor allem junge Menschen angesprochen werden, für die <strong>der</strong> Faire Handel bis jetzt noch<br />

ein Buch mit sieben Siegeln ist. Im Mittelpunkt sollte <strong>der</strong> Faire Ball stehen, <strong>der</strong> anlässlich <strong>der</strong> Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft 2006<br />

in Deutschland nicht nur rund, son<strong>der</strong>n auch bei vielen Menschen Thema war.<br />

Präsides Nikolas Schnei<strong>der</strong> (links) und Alfred Buß (rechts) im fairen Wettkampf beim Torwandschießen<br />

zum Auftakt <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> zur Landessynode <strong>der</strong> Ev. Kirche im November 2004. Kommentar von<br />

Nikolas Schnei<strong>der</strong> zum 1:0 durch Alfred Buß: „Bru<strong>der</strong> Buß hat Schuhgröße 51!“<br />

<strong>Kampagne</strong>nstart 2004 2.7<br />

Die Präsides hatten den Ball ins<br />

Rollen gebracht und die Synodalen<br />

trugen die Botschaft erfolgreich in<br />

die Gemeinden: Konfi rmanden-<br />

turniere, Pfarrfeste, und weitere<br />

Gemeindefeste trugen wesentlich<br />

zum Erfolg <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> bei!<br />

„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />

21


2.8<br />

Aktionstreffen<br />

22 Vorrunde<br />

„Globales Spiel um Knopf und Kragen“<br />

Im Februar 2005 trafen sich in Hattingen verschiedene Initiativen, Arbeitsgemeinschaften, Netzwerke und Gruppierungen,<br />

die sich schon länger des Themas Gerechtigkeit im Sportartikelhandel angenommen hatten. Ziel des von <strong>der</strong> „<strong>Kampagne</strong><br />

für saubere Kleidung“ ausgerichteten Seminars war, diese Gruppen über die neuesten Entwicklungen des WTO-<strong>Welt</strong>textil-<br />

abkommens, <strong>der</strong> Kommunalen Beschaffung von Textilien und natürlich die Planungen zur Fußball WM 2006<br />

zu informieren und gemeinsam Aktionen zu initiieren.<br />

Einführende Referate über die „Aktionswoche Gerechtigkeit jetzt“, „Kommunale Beschaffung – Druck machen<br />

in <strong>der</strong> Kommune“, „Tschibo – Aktionen rund um den Kaffeeröster“, „Auslaufen des WTO-<strong>Welt</strong>textilabkommens“<br />

gaben Anhaltspunkte, an welchen Stellen Aktionen für einen fairen <strong>Welt</strong>handel sinnvoll und durchführbar wären.<br />

Diese Anhaltspunkte für Aktionen wurden anschließend in Arbeitsgruppen ausgearbeitet. Speziell für die<br />

Fußball-WM gab es eine Vielzahl von Ideen <strong>der</strong> Interessierten. Wobei die schwäbischen TeilnehmerInnen<br />

<strong>der</strong> festen Meinung waren, dass nur saubere und korrekte Informationsstände eine Chance hätten,<br />

vor den Stadien in Stuttgart Herrn Mayer-Vorfel<strong>der</strong>s Genehmigung zu erhalten.


Aktionsfähig durch ein erweitertes Team<br />

Um die hoch gesteckten Ziele <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> zu erreichen, war<br />

schon bei <strong>der</strong> Antragsstellung klar, dass die Geschäftsstelle mit<br />

ihren hauptamtlichen Mitarbeitenden über die gesamte Laufzeit<br />

nicht in <strong>der</strong> Lage sein würde, alle Anfragen nach Vorträgen alleine<br />

zu bewältigen.<br />

Aus diesem Grund war von Beginn an ein Arbeitsauftrag Interes-<br />

sentinnen und Interessenten zu akquirieren, die bereit waren, für<br />

die <strong>Kampagne</strong> durch das Land zu reisen. Die Suche nach geeigne-<br />

ten Personen begann natürlich im Kreis von Trägern und Partnern.<br />

Hier konnten jedoch aus verschiedensten Gründen kaum Personen<br />

gefunden werden. Erst mit Fertigstellung <strong>der</strong> Praxismappe (siehe<br />

Abschnitt 3.1, Seite XY) und dem Start eigens durchgeführter Mul-<br />

tiplikatotions-Schulungen für Ziele und Inhalte unserer <strong>Kampagne</strong><br />

konnte eine kleine, aber feine Kartei aufgebaut werden.<br />

Die Aufgaben <strong>der</strong> von uns geschulten Kräfte waren so vielfältig, wie die <strong>Kampagne</strong> selbst.<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Laufzeit, ging es hauptsächliche um die Darstellung von Fair Play – Fair Life bei verschiedensten<br />

öffentlichen Veranstaltungen. Hier lag die Hauptaufgabe bei <strong>der</strong> Betreuung von Info-Tischen und Werbung<br />

für Unterstützerinnen und Unterstützer. So konnten wichtige Kontakte geknüpft werden, die sich später<br />

als sehr nützlich erwiesen.<br />

Im weiteren Verlauf nahmen die Anfragen an die Geschäftsstelle zu. Gemeinden und Gruppen fragten nun<br />

immer häufi ger in <strong>Herne</strong> um Unterstützung zum Thema Faire Bälle nach. Gerade auch um die eigentliche<br />

Zielgruppe, Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren zu erreichen, wurde das Element Info-Tisch durch<br />

die faire Torwand und das Glücksrad erweitert (siehe Abschnitt 3.3, Seite XY).<br />

Als Honorarkräfte haben uns über einen längeren Zeitraum immer wie<strong>der</strong> unterstützt:<br />

Bernadette Battesewitz<br />

Anna Broekmann<br />

Kristina Büttner<br />

Robert Dittberner<br />

Florian Eichenmüller<br />

Anna Gabriel<br />

Sascha Göddenhoff<br />

Malte Hausmann<br />

Tilmann Janka<br />

Frank Kiesel<br />

Felix Oekentorp<br />

Michelle Oesterheld<br />

Matina Papazios<br />

Sonja Pichler<br />

Dominik Posern<br />

Katharina Rohr<br />

Nicole Rosenberg<br />

Sebastian Schlüter<br />

Sebastian Schwab<br />

Rebecca Sirsch<br />

Daniel Sobanski<br />

Tillmann Sroka<br />

Martin Stän<strong>der</strong><br />

Christoph Werntgen<br />

Daniel Wintermeier<br />

ReferentInnen-Kartei 2.9<br />

„Wat zählt, is´ auf´m Platz!“<br />

23


Die Fotos zeigen einzelne Fertigungsschritte<br />

in <strong>der</strong> Fairen Ballherstellung in <strong>der</strong> Firma<br />

Talon Sport, Sialkot/Pakistan.<br />

Talon Sport stellt die Fußballblasen selber<br />

aus Kautschuk her und trägt damit zur<br />

Wertschöpfung in Pakistan bei.<br />

Fotos © gepa Fair Handelshau


3.1<br />

26<br />

Die Praxismappe<br />

„Der Ball ist rund!“ – Informationen, Aufgaben und Aktionen<br />

Um möglichst viele LehrerInnen, TrainerInnen und JugendleiterInnen dafür zu gewinnen, in ihren Arbeitszusammen-<br />

hängen das Thema „Faire Bälle“ zu bearbeiten, sollte eine Publikation für alle Zielgruppen erstellt werden. Sowohl Hinter-<br />

grundinformationen für Jugendliche, als auch für MultiplikatorInnen, Aktionsvorschläge und Arbeitsblätter für verschiedene<br />

Altersgruppen sollten Bestandteil <strong>der</strong> Mappe sein. Pünktlich zum ersten Großereignis <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong>, beim evangelischen<br />

Kirchentag in Hannover im Mai 2005, lag die Praxismappe druckfrisch vor. In Kooperation mit dem Ministerium für Umwelt<br />

und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz konnte die Mappe noch vor den Sommerferien an alle weiterführen-<br />

den Schulen in NRW versandt werden.<br />

Der Erfolg war überwältigend!<br />

Sowohl die Präsentation beim Kirchentag, als auch die Verschickung an den Schulen führte zu einer wahren Bestellfl ut in<br />

<strong>der</strong> Geschäftsstelle Die großzügig geplante Aufl age von 5 000 Stück war bereits Ende September vergriffen. Im Oktober 2005<br />

erschien die 2. Aufl age, ebenfalls in einer Aufl age von 5 000 Stück. Mit <strong>der</strong> Praxismappe erreichten wir nicht nur Menschen<br />

in Nordrhein-Westfalen. Rezensionen in verschiedensten Publikationen führten dazu, dass auch die Bestellungen aus<br />

an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n stetig zunahmen.<br />

Achtelfi nale


Den Umschlag <strong>der</strong> Praxismappe gestaltete Georg Temme. Form und<br />

Gestaltung des Innenteils leistete Daniel Dorra. Er entwickelte das<br />

Konzept des Ringordners (rechts) mit <strong>der</strong> Aufteilung in Informati-<br />

ons-, Arbeits- und Praxisblätter und damit die Grundlage für den<br />

Erfolg unseres Bildungsordners, mit dem praxisorientiertes<br />

Arbeiten möglich wurde.<br />

Rückblickend kann festgehalten werden, dass mit dem<br />

Erfolg <strong>der</strong> Praxismappe sowohl die Nachfragen nach<br />

MultiplikatorInnen-Schulungen (siehe Abschnitt 3.1),<br />

als auch die inhaltlichen Nachfragen per Telefon und<br />

E-Mail an die Geschäftsstelle gewaltig zunahmen.<br />

Damit war Fair Play – Fair Life zum Anlaufpunkt<br />

aller Fragen rund ums Thema Faire Bälle geworden!<br />

Kein weißer Fleck mehr<br />

auf <strong>der</strong> Landkarte<br />

Versandkarte: Praxismappe<br />

Stand:13.07.2006<br />

46<br />

48<br />

47 45 44<br />

26<br />

49<br />

59<br />

58<br />

41 40<br />

42<br />

51<br />

57<br />

50<br />

52<br />

53<br />

54<br />

66<br />

56<br />

55<br />

67<br />

77<br />

79<br />

33<br />

35<br />

61<br />

65 60<br />

76<br />

27<br />

28<br />

32<br />

64<br />

6869<br />

25<br />

31<br />

34<br />

63<br />

75<br />

70<br />

71<br />

78<br />

72<br />

74<br />

36<br />

73<br />

88<br />

24<br />

20+22<br />

30<br />

37<br />

97<br />

89<br />

21<br />

29<br />

23<br />

87<br />

38<br />

91<br />

99<br />

98<br />

86<br />

96<br />

90<br />

19<br />

82<br />

39<br />

80-<br />

06<br />

07<br />

85<br />

Postleitzahlen-<br />

98<br />

gebiet<br />

95<br />

92<br />

18<br />

93<br />

08<br />

83<br />

14<br />

04<br />

84<br />

17<br />

16<br />

10-13<br />

09<br />

94<br />

BundeslandgrenzenPostleitzahlgrenzen<br />

01<br />

15<br />

03<br />

02<br />

Legende:<br />

Anzahl <strong>der</strong> versandten<br />

Praxismappen<br />

2<br />

0<br />

1-10<br />

11-20<br />

21-30<br />

31-40<br />

41-50<br />

51-75<br />

76-100<br />

101 - 150<br />

151 - 200<br />

201 - 300<br />

301 - 400<br />

400 - �<br />

„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />

Foto: © Daniel Dorra 2006<br />

27


3.2 Projektfi lm<br />

28<br />

Holt euch die Fairen Bälle<br />

Bei <strong>der</strong> Erstellung unseres didaktischen Materials wurde schnell klar, dass <strong>der</strong> bis dato erhältliche Film <strong>der</strong> gepa<br />

zum Thema Ballproduktion in Pakistan nicht mehr aktuell genug für eine neue Publikation war. Der Aufhänger des Films<br />

war die Problematik <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>arbeit. Durch das Atlanta-Abkommen von 1998 – infolge dessen auch konventionelle Hersteller<br />

von Fußbällen in Pakistan ihre Bälle als „100% kin<strong>der</strong>arbeitsfrei“ bezeichnen können – sollte nun <strong>der</strong> Schwerpunkt auf<br />

den zusätzlichen Standards des fairen Handels liegen. In Kooperation mit Transfair und dem Fairhandelshaus gepa, die aktuel-<br />

le Filmaufnahmen aus Pakistan zur Verfügung stellten, wurde ein Film für Jugendliche konzipiert. Wichtig bei <strong>der</strong> Drehbucher-<br />

stellung waren folgende Überlegungen:<br />

• Grundsätzliche Informationen zur Fußballproduktion • Kein pädagogischer Zeigefi nger!<br />

• Unterschiede von konventioneller und fairer Produktion • Auffor<strong>der</strong>ung selber aktiv zu werden<br />

• Fußball macht Spaß<br />

Mit „Zeitlupe“ aus Gelsenkirchen wurde eine Produktionsfi rma gefunden, die sich schon mit dem Thema Fußball fi lmisch aus-<br />

einan<strong>der</strong>gesetzt hatte. Der augenscheinliche Nachteil, keinerlei Erfahrungen mit dem Thema Fairer Handel zu haben, erwies<br />

sich jedoch schnell als Vorteil: Um einen Lehrfi lm zum Thema Fairer Handel am Beispiel <strong>der</strong> Fußballproduktion in Pakistan<br />

machen zu können, musste den Film-Profi s das Thema detailliert erklärt werden. Viele Stunden und etliche Liter Kaffee später<br />

lag dann das Drehbuch vor. Nun mussten für die Drehs vor Ort noch Akteure und Akteurinnen gefunden werden.<br />

Die Zeitnot führte dann zum einzigen Kritikpunkt an unserem Film: Die Szenen die in Deutschland aufgenommen wurden<br />

zeigen lei<strong>der</strong> nur Jungen bei <strong>der</strong> schönsten Nebensache <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>. Für die zwei Drehtage, die zur Verfügung standen, konnte<br />

lei<strong>der</strong> keine Damen- o<strong>der</strong> Mädchenmannschaft gefunden werden. Bis auf die fehlende Beteiligung von Frauen kam <strong>der</strong> Film<br />

sowohl bei MultiplikatorInnen als auch bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen gut an.<br />

Achtelfi nale


Die erste Faire Torwand<br />

Konfi rmandinnen<br />

aus Dortmund-Asseln<br />

bei <strong>der</strong> Arbeit<br />

Zu den im Projektantrag formulierten Maßnahmen gehörte auch von Beginn an, mit auf Jugendliche zugeschnittenen<br />

Veranstaltungen den Fairen Ball ins Spiel zu bringen. Als Grundidee diente die gute alte Torwand, bekannt aus dem<br />

ZDF-Sportstudio. Neben Informationen rund um die Fußballproduktion in Pakistan und die Standards des Fairen Handels<br />

sollten MultiplikatorInnen und Jugendliche die Möglichkeit erhalten, den Fairen Ball in <strong>der</strong> Praxis zu testen.<br />

Zu Beginn des Projektes recht skeptisch, ob durch eine Torwand die Zielgruppe auch inhaltlich erreicht werden kann,<br />

waren wir dann doch vom Erfolg dieser Aktion ziemlich überrascht. Egal ob bei Gemeinden, Schulen, Tagungen o<strong>der</strong><br />

Großveranstaltungen – die Torwand war ein Anziehungspunkt für Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht o<strong>der</strong><br />

sozialem Hintergrund. Die Regeln sind einfach und fast je<strong>der</strong>mann und –frau bekannt: Sechs Versuche den Fairen<br />

Ball zu versenken, wobei je drei Versuche für das obere und das untere Loch zur Verfügung stehen.<br />

Schnell bildeten sich an <strong>der</strong> Torwand Warteschlangen, um es zu probieren. Attraktiv war das Angebot vor Allem, weil es<br />

die Möglichkeit bot, einen Fairen <strong>Kampagne</strong>nball o<strong>der</strong> ein Faires Trainings-Shirt bei drei Treffern zu gewinnen. Die Wartezeit<br />

konnte gut genutzt werden, um Informationen über die <strong>Kampagne</strong> zu verteilen. Viele Menschen, auch Jugendliche, kauften<br />

nach Misserfolg an <strong>der</strong> Torwand einen <strong>Kampagne</strong>nball und zeigten sich sehr interessiert, beson<strong>der</strong>s an unserer Ball-Liste.<br />

Viele nützliche Kontakte für weitere Veranstaltungen, Vorträge und Projekte kamen an <strong>der</strong> Torwand zu Stande. Insgesamt<br />

war die <strong>Kampagne</strong> mit fünf Torwänden im Einsatz. Gebaut wurden die Torwände nach unseren Vorgaben, bei <strong>der</strong> GSE,<br />

Gesellschaft für soziale Dienstleistungen, Essen. Die „nackten“ Torwände wurden im Rahmen von Projekttagen<br />

in Schulen und Gemeinden von Jugendlichen thematisch gestaltet.<br />

Gestaltungsaktion 3.3<br />

„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />

29


3.4 Aktionsspiel<br />

30<br />

Spielanleitung<br />

Das Glücksrad ist in sechs verschiedene Farben<br />

aufgeteilt, die jeweils einer Kategorie zugeordnet<br />

sind. Die Zahlen auf dem Glücksrad sind nicht<br />

von Bedeutung. Gespielt wird in den Kategorien<br />

Fußball + Bundesliga Ballproduktion<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Fairer Handel<br />

WM allgemein Glücksradfarbe Grün = Joker<br />

Der Spielablauf kann nun unterschiedlich gestaltet werden.<br />

Ob die Mitspieler abwechselnd drehen und antworten o<strong>der</strong><br />

nacheinan<strong>der</strong> mehrere Fragen gestellt bekommen, hängt zum<br />

Beispiel von <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Mitspieler o<strong>der</strong> dem Ziel des Spiels ab.<br />

Weiter auf <strong>der</strong> Rückseite.<br />

Das Faire Glücksrad<br />

Achtelfi nale<br />

Um dem Bildungsanspruch <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong><br />

noch besser nachkommen zu können, erwuchs<br />

die Idee, die zum Teil recht langen Wartezeiten<br />

vor <strong>der</strong> Torwand zur Informationsvermittlung<br />

zu nutzen. Bei den Jugendmessen YOU und<br />

respect nahmen die Jugendlichen Schlange-<br />

stehen von bis zu 60 Minuten in Kauf, um ihr<br />

Glück an <strong>der</strong> Torwand zu versuchen.<br />

Diese Zeit sollte fürs Lernen genutzt werden.<br />

Ein gewagter Versuch, <strong>der</strong> jedoch gelang! Um<br />

sich überhaupt beim Torwandschießen anstel-<br />

len zu können, mussten die TeilnehmerInnen<br />

sich erstmal qualifi zieren.<br />

Die Spielregeln sind so einfach, wie variabel. Glücksrad drehen, je<strong>der</strong> Farbe ist eine Fragenkategorie zugeordnet. Frage richtig<br />

beantwortet, weiter zur Torwand; Frage falsch beantwortet, noch mal am Glücksrad anstellen. Der Wunsch unbedingt mal zur<br />

Torwand zu gelangen, führte dazu, dass Jugendliche sich unsere komplette Fahnenausstellung durchlasen, um sich auf die<br />

Fußball-Produktions-Fragen vorzubereiten. Viele standen bis zu 30 Minuten am Glücksrad, um den Antworten <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

TeilnehmerInnen zu zuhören, und sich so vorzubereiten. Je<strong>der</strong> Frage sind vier mögliche Antworten zugeordnet. Bei sehr<br />

schwierigen Fragen o<strong>der</strong> bei jüngeren TeilnehmerInnen wurde zum Teil, wie bei Günter Jauch mit Publikums- und fi fty-fi fty-<br />

Joker gearbeitet. Abschließend kann festgehalten werden, dass sich Glücksrad und Torwand bestens eigneten, um eines <strong>der</strong><br />

<strong>Kampagne</strong>nziele zu erreichen: Den Fairen Handel am Beispiel des fair produzierten Fußballs Jugendlichen näher zu bringen!<br />

WM allgemein Glücksradfarbe Grün = Joker<br />

Der Spielablauf kann nun unterschiedlich gestaltet werden.<br />

Ob die Mitspieler abwechselnd drehen und antworten o<strong>der</strong><br />

nacheinan<strong>der</strong> nacheinan<strong>der</strong> mehrere mehrere Fragen Fragen gestellt gestellt bekommen, bekommen, hängt hängt zum zum<br />

Fußball + Bundesliga<br />

Achtelfi nale<br />

Fußball + Bundesliga


Armband mit eindeutigem Bekenntnis<br />

„Ein Spieler darf keine Kleidungsstücke o<strong>der</strong> Ausrüstungsgegenstände tragen, die für ihn<br />

o<strong>der</strong> einen an<strong>der</strong>en Spieler gefährlich sind (einschließlich je<strong>der</strong> Art von Schmuck). […]<br />

Ringe, Ohrringe sowie Le<strong>der</strong>- und Gummibän<strong>der</strong> können ebenfalls zu Verletzungen<br />

führen und dürfen deshalb nicht getragen werden.“<br />

DFB-Fußballregeln 2006/07, Regel 4 – Ausrüstung <strong>der</strong> Spieler – Sicherheit.<br />

Zum Glück gilt diese Regel nicht für Fans, sonst hätte man die schwarz-silbernen <strong>Kampagne</strong>narmbän<strong>der</strong><br />

auch nicht reihenweise vor deutschen Stadien fi nden können. Ab Ende Januar waren die begehrten<br />

Give-aways bei uns erhältlich. In <strong>der</strong> ersten Phase 3 000 Armbän<strong>der</strong> bestellt. Nach sehr erfolgreichen Auftritten<br />

bei Veranstaltungen o<strong>der</strong> durch Verkauf von größeren Mengen, mussten bereits Ende Mai erneut<br />

3 000 Bän<strong>der</strong> in Auftrag gegeben werden, um während <strong>der</strong> WM die Fan-Fest Aktivitäten zu bestücken.<br />

Auf sehr hohe Akzeptanz und Interesse stießen die Armbän<strong>der</strong> bei unserer eigentlichen Zielgruppe,<br />

Jugendliche zwischen 13 bis 18 Jahren, wobei sich auch Jüngere und Ältere für dieses Trendprodukt<br />

interessierten. Zu gewinnen gab es das Armband, das in Anlehnung an den <strong>Kampagne</strong>nfußball in<br />

schwarz-silber und mit URL <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> designed wurde, beim Torwandschießen, Glücksrad o<strong>der</strong><br />

Onlinegewinnspiel. Sehr oft wurde es aber auch einfach als Andenken an Fair Play – Fair Life<br />

und mit dem Hinweis zum Besuch <strong>der</strong> Website verschenkt.<br />

<strong>Kampagne</strong>narmband mit gestanztem www.fairplay-fairlife.de<br />

„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />

Give-Away 3.5<br />

31


3.6 Postkarten<br />

32<br />

Plakativ und kultig<br />

„Wenn <strong>der</strong> Mann in Schwarz pfeift, kann <strong>der</strong> Schiedsrichter<br />

auch nichts mehr machen.“ Andreas Brehme<br />

Gelb, gelb-rot und rot wird gezeigt, drei Karten die anzeigen, was Sache ist. Dreht man die Dramatik <strong>der</strong> Karten-<br />

reihenfolge ins Positive, so erhält man ein countdown, ähnlich wie bei <strong>der</strong> Formel 1. Genauso verhielt es sich mit<br />

unseren Gratispostkarten, die wir für die Zeit vor und während <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft in ausgewählten Outlets<br />

auslegen ließen. Insgesamt drei Motive wurden bei CityCards in Bochum in Auftrag gegeben, für einen Zeitraum<br />

von vier Wochen. Zwei Motive wurden 14 Tage vor dem Eröffnungsspiel für jeweils eine Woche ausgelegt;<br />

Ein Motiv ging während <strong>der</strong> WM-Gruppenphase für zwei Wochen in den Vertrieb.<br />

Insgesamt standen uns selbst 12 000 Postkarten für den Eigenvertrieb zur Verfügung, die wir<br />

bei zahlreichen Veranstaltungenverteilen konnten: Bei <strong>der</strong> Fußballmesse in Rheinberg, bei<br />

<strong>der</strong> Ausstellung „Ballkünstler : Künstlerball“, bei den drei Fan-Fest-Aktivitäten o<strong>der</strong> bei<br />

an<strong>der</strong>en Gelegenheiten als Give-away o<strong>der</strong> Trostpreis in Kombination mit den<br />

Armbän<strong>der</strong>n. Die Motivauswahl war sowohl auf unsere jugendliche Zielgruppe, als<br />

auch deutsche und ausländische Fußballfans – auch Erwachsene – ausgerichtet.<br />

Zahlen & Fakten<br />

• 4 Wochen Präsenz – 20. Mai bis 30. Juni 2006<br />

• 570 Stellen in fünf Städten insgesamt<br />

• Aufl age: 50 Exemplare pro Standort/Woche<br />

• Gesamtaufl öage: 114 000 Stück<br />

Gesamtentnahme<br />

Achtelfi nale<br />

Outlets Aufl age pro Stadt Entnahme Entnommen<br />

Bochum/Gelsenkirchen 120 24 000 84 % 20 100<br />

Dortmund/Hagen 150 30 000 81 % 24 300<br />

Köln 300 60 000 86 % 51 600<br />

Gesamt 570 114 000 84 % 96 000


11 Preise sollt Ihr gewinnen …<br />

…o<strong>der</strong>: Wer wird FAIRionär?<br />

Der Countdown lief eigentlich schon seit Bekanntgabe des Austragungslandes für die WM 2006. Aber für uns<br />

und unsere Fans ganz konkret seit dem 19. Dezember 2005. Exakt 172 Tage vor dem Eröffnungsspiel in München<br />

veröffentlichten wir mit dem ersten Online-Gewinnspiel <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> ein ganz neues Angebot auf unsere Homepage.<br />

Unter dem Motto „11 Preise sollt ihr gewinnen“ wurden natürlich auch elf Multiple Choice Fragen analog zu den<br />

Glücksradthemenfel<strong>der</strong>n gestellt. Bis zum Beginn <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft wurde das Gewinnspiel jeden Monat mit<br />

neuen Fragen aktualisiert, sodass die Experten jedes Mal eine neue Chance auf den Hauptpreis hatten.<br />

Getreu dem Motto „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, kristallisierten sich treue Mitspieler schnell heraus. Manche hatten<br />

Gewinnspiel 3.7<br />

sogar soviel Glück, öfter einen <strong>der</strong> elf Preise zu gewinnen. Es war jedoch nicht so leicht an das heiß begehrte „Rundumsorg-<br />

lospaket“, den ersten Preis, zu gelangen. Nicht nur, dass alle Fragen richtig beantwortet werden mussten, brauchte man auch<br />

Losglück. Aber dann war die Freude über einen fairen Ball, ein Trainings-Shirt, eine Praxismappe, Armbändchen, Postkarten<br />

und natürlich diverse Flyer groß, insgesamt also ein Preis im Wert von knapp 50,– Euro.<br />

Insgesamt haben über 300 Menschen<br />

erfolgreich am Online-Gewinnspiel von<br />

Fair Play – Fair Life teilgenommen.<br />

Die Abbildung zeigt eine Anzeige, die im Fußball- Fußball-<br />

Taschenkalen<strong>der</strong> (Verlag Die Werkstatt) und<br />

einigen an<strong>der</strong>en Zeitschriften geschaltet wurde.<br />

„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />

33


3.8 Schulungen<br />

34<br />

Auch MultiplikatorInnen wollen geschult sein.<br />

<strong>Welt</strong>ladentreffen Ost<br />

Nach <strong>der</strong> Fertigstellung <strong>der</strong> Praxismappe im Mai 2005 und <strong>der</strong> anschließenden Bewerbung in verschiedensten<br />

Publikationen, sowohl innerhalb des Trägerkreises als auch darüber hinaus, häuften sich bei uns die Anfragen<br />

nach Vorträgen und Fortbildungen zum Thema Faire Bälle. So unterschiedlich die Anfragen waren,<br />

so verschieden waren auch die Angebote die gemacht wurden.<br />

Das Spektrum <strong>der</strong> Angebote reichte von <strong>der</strong> Vorstellung unserer <strong>Kampagne</strong>nmaterialien, wie Praxismappe, Film,<br />

Trainings-Shirts, Flyer, Bälle und Ausstellung bis hin zu Umsetzungsbeispielen für die eigene Praxis. Der Ansatz<br />

teilnehmerorientiert zu arbeiten, hat sich bewährt. Die Ansprüche von LehrerInnen berufsbilden<strong>der</strong> Schulen an<br />

einer Fortbildungsveranstaltung für ihren Unterricht, unterscheiden sich erheblich von ehrenamtlich Mitarbeiten<strong>der</strong><br />

in einem <strong>Welt</strong>laden. Gemeinsam war jedoch allen Veranstaltungen, dass die TeilnehmerInnen umfassend über<br />

die Produktionsbedingungen in Pakistan und die Unterschiede zwischen konventioneller und fairer Produktion<br />

informiert wurden. Als äußerst hilfreich erwies sich hier jeweils eine kleine Auswahl aus unserer Sammlung aller<br />

Fairen Bälle, die im Handel erhältlich sind. Damit konnte deutlich gemacht werden, dass Preisunterschiede<br />

bei Fußbällen nicht mit <strong>der</strong> Bezahlung <strong>der</strong> Näherinnen und Näher son<strong>der</strong>n viel mehr mit Qualität<br />

und Markennamen zu tun haben.<br />

Viele TeilnehmerInnen an den Veranstaltungen nutzten die Gelegenheit, einen <strong>Kampagne</strong>nball für ihren Arbeitsbereich<br />

zu erwerben. Auch konnten über diesen Weg unzählige Info-Flyer über die <strong>Kampagne</strong>, Faire Bälle und Praxismappen<br />

zielgenau verteilt werden. Die beste Werbung war die über diesen Weg ermöglichte Mund zu Mund-Propaganda!<br />

Zufriedene TeilnehmerInnen berichteten in ihrem Umfeld über die <strong>Kampagne</strong> und <strong>der</strong>en Veranstaltungen,<br />

sodass sich mehr und mehr Einzelpersonen zu Veranstaltungen anmeldeten.<br />

Die große Nachfrage führte dazu, dass von Januar bis Mai 2006 in Kooperation mit <strong>der</strong> Werkstatt-<strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong> in<br />

<strong>Herne</strong> monatlich eine Fortbildung angeboten wurde. LehrerInnen, MitarbeiterInnen aus <strong>Welt</strong>läden und Ehrenamtliche<br />

aus <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Gruppen waren die Teilnehmer. In enger Kooperation mit <strong>der</strong> Verbraucherzentrale wurde während<br />

zweier Fortbildungen <strong>der</strong> Fußball-workshop entwickelt (siehe Abscnitt 4.1 auf Seite XY).<br />

Achtelfi nale


Sportmarketing und Sportkommunikation<br />

„Spielt für Sie Fairness im Sport eine große Rolle? Sind Sie <strong>der</strong> Meinung, dass nicht nur die besten, son<strong>der</strong>n<br />

vor allem auch die fairsten Teams gewinnen sollten?“ – So lautete die Frage, die wir in Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft für Sportmarketing und Kommunikation mbH B.A.R.T.L. über 200 Mädchen- und Frauenteams<br />

stellten. Die Agentur mit Sitz in Düsseldorf berät Unternehmen, Vereine, Sportler und Verbände, erarbeitet<br />

individuelle Kommunikationskonzepte und setzt sie um.<br />

So kam es, dass wir im Februar 2006 einen landesweiten Wettbewerb um <strong>der</strong> Titel „Fairste Frauen- und<br />

Mädchenmannschaft Nordrhein-Westfalens!“ starten konnten. Zahlreiche Vereine reagierten und schil<strong>der</strong>ten uns<br />

eine Situation, auf dem Platz o<strong>der</strong> am Spielfeldrand, in <strong>der</strong> sich eine Mannschaft gegenüber Ihrem o<strong>der</strong> einem<br />

an<strong>der</strong>en Team beson<strong>der</strong>s fair verhalten hat. <strong>Eine</strong> Jury aus erfahrenen Akteuren rund um das Thema Fußball kürte<br />

die Gewinnerinnen. Zu gewinnen gab es selbstverständlich <strong>Kampagne</strong>n-Fußbälle. Zusätzliche Ehre wurde den ersten<br />

Siegerinnen des SC Reckenfeld zu teil. Die Mädels bekamen Ihre Prämie vor Anpfi ff <strong>der</strong> Zweitliga Partie VfL Bochum<br />

gegen FC Braunschweig vom Vereinsvorstand persönlich überreicht. Außerdem konnte das komplette Team<br />

bei strahlendem Sonnenschein die Profi mannschaften auf den grünen Rasen begleiten.<br />

Die Geschichte dahinter: Als das U17 Mädchenteam des SC Sprakel zu einem Freundschaftsspiel gegen den SC Reckenfeld<br />

fuhr, reisten sie bereits mit einem dezimierten Ka<strong>der</strong> an. Die erste Torfrau war erkrankt, sodass diese wichtige Position bis<br />

zum Spielbeginn vakant war. Das Spiel sollte aber nicht deswegen abgesagt werden, woraufhin die erste Torhüterin des<br />

SC Reckenfeld kurzerhand entschied das Lager zu wechseln. So bewachte sie das Tor <strong>der</strong> gegnerischen Frauschaft gegen<br />

die Angreiferinnen aus dem eigenen Team.<br />

Das tat sie so erfolgreich, dass <strong>der</strong> SC Sprakel<br />

das Spiel für sich entscheiden konnte. Aufgrund<br />

dieser äußerst fairen Geste schlug die Trainerin<br />

des SC Sprakel die U 17 des SC Reckenfeld<br />

als fairstes Mädchenteam vor.<br />

Außerdem wurden landesweit Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendteams aufgefor<strong>der</strong>t, an einem Preissau-<br />

scheiben zum Fairen Handel teilzunehmen.<br />

Wo werden die meisten Fußbälle hergestellt?<br />

Mit wie vielen Stichen wird ein handelsüblicher<br />

Fußball zusammengenäht? Was verdient eine<br />

Näherin o<strong>der</strong> eine Näher pro Ball? Antworten<br />

auf diese und zahlreiche an<strong>der</strong>e Fragen gab es<br />

für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst-<br />

verständlich in unserem Informationsmaterial<br />

o<strong>der</strong> unter www.fairplay-fairlife.de – zu gewinnen<br />

gab es auch in diesem Fall: fair produzierte<br />

<strong>Kampagne</strong>n-Fußbälle.<br />

Kooperation I 3.9<br />

„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />

35


3.10 Kooperation II<br />

36<br />

Der Ball ist rund! – mit dem Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheater Düsseldorf<br />

Wie interessiert man Kin<strong>der</strong> und Jugendliche für ein so komplexes Thema wie GLOBALISIERUNG?<br />

Achtelfi nale<br />

Man nehme: Diese Zutaten bringe man zusammen mit:<br />

ein gutes Drehbuch einer <strong>Kampagne</strong> zum Fairen Handel<br />

einen engagierten Theaterleiter örtlichen <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Aktivisten<br />

ein überzeugendes Ensemble einer Web-Designerin<br />

ein bisschen Hip-Hop ausreichend Engagement<br />

Dem Ganzen wird noch jede Menge Zeit, Spaß und einige gute Ideen hinzugefügt – fertig ist ein Globalisierungs-<br />

krimi, <strong>der</strong> Menschen im Alter von 10 bis 100 Jahren begeistert – inklusive Teenie-Liebesgeschichte!<br />

Die Geschichte handelt von Nico, dem Fußballstar <strong>der</strong> Schulmannschaft, und Hira, einer<br />

Klassenkameradin indischer Abstammung, in die Nico unsterblich verliebt ist. Als Nico<br />

einen Werbevertrag mit einem internationalen Sportartikelhersteller bekommt, scheinen<br />

alle Träume wahr zu werden. Nico – Superstar! Auch Hira ist Feuer und Flamme. Begeis-<br />

tert ist auch <strong>der</strong> agile Sportlehrer, <strong>der</strong> den Konzern als Sponsor für die fi nanziell klamme<br />

Schule gewinnen will. Doch ein Mensch ist nicht begeistert: Hiras Mutter. Sie reagiert<br />

auf die Nachricht von den Konzernaktivitäten in <strong>der</strong> Schule merkwürdig ablehnend, ja<br />

aggressiv. Hira will herausfi nden, was dahintersteckt. Sie begibt sich mit ihren Freunden<br />

auf eine abenteuerliche Reise durch das Internet, auf <strong>der</strong> Spur <strong>der</strong> weltweiten Aktivitäten<br />

des Konzerns, die auch zu ihren eigenen Wurzeln nach Indien führt.<br />

Das Theaterstück setzt bei <strong>der</strong> Frage an, wo und wie Globalisierung in die <strong>Welt</strong> von<br />

Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen eingreift. Das Thema Markenklamotten und Sportprodukte<br />

wird aufgegriffen, Markenwerbung/Sponsoring und welche Interessen zum Teil dahin-<br />

terstecken, das Thema Internet und seine Möglichkeiten spielt eine entscheidende Rolle,<br />

schließlich auch die menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen multinationale<br />

Konzerne ihre Produkte zum Teil produzieren. Der Ball ist rund ist ein politisch brisantes<br />

Stück, das nicht platte Schuldzuweisungen vermittelt, son<strong>der</strong>n sensibel und jugendgemäß<br />

mit den Ambivalenzen <strong>der</strong> Problematik umgeht.


Mit am Fairen Ball: Yves Eigenrauch & Manni Breuckmann!<br />

Unserer <strong>Kampagne</strong> sollte Jugendliche, die bislang noch nicht mit dem Thema Fairer Handel in Kontakt gekommen<br />

waren, und darüber hinaus eine breite Öffentlichkeit in Nordrhein-Westfalen erreichen! Die Diskussionen um<br />

prominente Unterstützung begleitete uns von Beginn an. Durch Hilfe von Kollege Zufall ergaben sich dann<br />

aber doch erfolgreiche Kontakte.<br />

Der ehemalige Pofi spieler Yves Eigenrauch, <strong>der</strong> schon als aktiver Spieler dafür bekannt war, sich kritisch zu bestimmten<br />

Aspekten dieses Sports zu äußern, konnte für eine Zusammenarbeit gewonnen werden. Nicht nur, dass er seinen<br />

Namen und Kommentar zur Ballproduktion zur Verfügung stellte. Er unterstützte uns auch persönlich bei Aktionen<br />

und Presseterminen. Im Ruhrgebiet genießt Yves Eigenrauch den Ruf eines Kult-Spielers; immerhin gehört er<br />

zur erfolgreichen Mannschaft des FC Schalke 04, die 1997 den UEFA-Pokal in den Pott holte.<br />

Manni Breuckmann kam durch den evangelischen Kirchentag 2004 in Hannover in Kontakt mit uns (siehe<br />

Abschnitt 4.8 auf Seite XY). Nur wenige Telefonate und E-Mails später war „die Stimme des Fußballs im WDR“<br />

als Unterstützer gewonnen. Tatkräftig unterstützten Eigenrauch und Breuckmann uns unter an<strong>der</strong>em bei:<br />

Deutscher evangelischer Kirchentag in Hannover<br />

Balltauschaktionen<br />

Projekttagen<br />

Ballkünstler : Künstlerball<br />

Fair Play – Fair Life sagt: DANKE !!!<br />

Promi-Unterstützer 3.11<br />

„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />

37


3.12 Internationaler Besuch<br />

38<br />

NRW-Rundreise unserer Gäste aus Pakistan<br />

Achtelfi nale<br />

… mit 720 Stichen<br />

zum runden Ball.<br />

Links: Rahila Schalzadi inSialhot/Pakistan.<br />

Um über die Hintergründe <strong>der</strong> fairen<br />

Ballproduktion beson<strong>der</strong>s authentisch<br />

informieren zu können, stand eine au-<br />

ßergewöhnliche Einladung zu unserem<br />

Programm. In Kooperation mit dem<br />

Fairhandelshaus gepa konnte eine<br />

Rundreise von Gästen aus Pakistan<br />

realisiert werden. Im Mittelpunkt Rahila<br />

Shahzadi, eine erfahrene Näherin aus<br />

Sialkot, die von Assad Bajwa, dem<br />

Geschäftsführer von Talon Sports, zu verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen in NRW begleitet wurde. Talon Sport ist <strong>der</strong><br />

Hersteller unseres Fairen <strong>Kampagne</strong>nballes und so war dieser Besuch auch für Team und Trägerkreis beson<strong>der</strong>s interessant.<br />

„Fairer Handel ist für uns mehr als <strong>der</strong> Ausschluss von Kin<strong>der</strong>arbeit. Die Arbeiter in <strong>der</strong> Fabrik sowie die Näherinnen und Nä-<br />

her profi tieren direkt von den Mehrpreisen <strong>der</strong> Fairen Bälle. Sie erhalten beispielsweise mehr Lohn, um ihre Kin<strong>der</strong> zur Schule<br />

schicken zu können und kostenlose medizinische Versorgung. Außerdem können sie Kleindarlehen in Anspruch nehmen,<br />

um sich zusätzliche Einkommensquellen neben <strong>der</strong> Näherei aufzubauen. Wenn die Arbeiter und Näherinnen zufrieden sind,<br />

dann können wir auch unsere Kundinnen und Kunden zufrieden stellen“ – so Assad Bajwa, <strong>der</strong> bei Talon Sports für den Fairen<br />

Handel im allgemeinen und die Fairen Fußbälle im beson<strong>der</strong>en zuständig ist vor gespannt lauschendem Publikum auf <strong>der</strong><br />

Trägerkreissitzung in Dortmund. Allein die Mehrpreisgel<strong>der</strong> <strong>der</strong> gepa für fair produzierte Bälle von Talon Sports brachten einen<br />

zusätzlichen Gewinn von 260 200,– US-Dollar. Über die weitere Verwendung dieses Geldes entscheidet die „Talon Fair Trade<br />

Workers Welfare Society“ – eine gewerkschaftliche Vertretung <strong>der</strong> Näherinnen und Näher und Verantwortlichen von Talon<br />

Sports. Wichtige Leistungen, wie die Gesundheitsvorsorge für die ganze Familie <strong>der</strong> Arbeiterinnen und Arbeiter sowie <strong>der</strong><br />

zukunftsfähige Ausbau von Nähzentren nur für Frauen, wären ohne dieses Mehrpreisgeld nicht möglich.<br />

In Köln zeigte sich auch Manni Breukmann beeindruckt<br />

von Rahila Shahzadis Nähkünsten.<br />

„Beson<strong>der</strong>s wichtig ist mir, dass unsere Kin<strong>der</strong><br />

eine gute Ausbildung bekommen“ – so die<br />

40järige Mutter von acht Kin<strong>der</strong>n im Rahmen<br />

einer Podiumsdiskussion im Talk am Dom<br />

zum Thema Kunst und Fußball für Fairen Han-<br />

del im Domforum zu Köln. Zahlreiche Gäste<br />

dieser Veranstaltung nutzten die Gelegenheit,<br />

Rahila auf die Nähnadel zu schauen und<br />

bewun<strong>der</strong>ten die Arbeit, mit <strong>der</strong> 32 Kunstle-<br />

<strong>der</strong>waben durch über 700 Stiche innerhalb<br />

von eineinhalb Stunden zu dem Rund werden,<br />

was später ins Eckige muss.


Ratsbeschlüsse zu Fairen Fußbällen – 28 Kommunen<br />

in NRW qualifi zieren sich fürs Achtelfi nale!<br />

Ratsbeschlüsse zum Fairen Beschaffungswesen in nordrhein-westfälischen<br />

Kommunen sollten die Verpfl ichtung beinhalten, dass nur noch fair gehan-<br />

delte Bälle für die öffentlichen Schulen angeschafft werden dürfen. In zehn<br />

Prozent <strong>der</strong> Kommunen in Nordrhein-Westfalen sollten diese Beschluss-<br />

fassungsverfahren – einschließlich <strong>der</strong> drei WM-Spielorte – am Ende <strong>der</strong><br />

Projektlaufzeit verbindlich eingeleitet sein!<br />

Links: Christoph Löchle vom Agenda-Büro <strong>der</strong> Stadt Dortmund präsentiert den Stadtball.<br />

In Nordrhein-Westfalen gibt es 396 Kommunen. Über 300 kommunale<br />

Verwaltungen wurden nach Fertigstellung unserer Informationsmaterialien seit<br />

Anfang 2005 von <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> mehrfach angeschrieben. Dabei wurde auf<br />

die Möglichkeit, Ratsbeschlüsse zum fairen Vergabeverfahren in Kommunen<br />

zu fassen, hingewiesen. Es wurden alle Agenda-Beauftragten <strong>der</strong> Städte in<br />

Nordrhein-Westfalen mit <strong>der</strong> Bitte, Informationsmaterialien an Sport- und<br />

Schuldezernenten, Ratsfraktionen sowie freie Gruppierungen und interessier-<br />

te BürgerInnen zu verteilen, angeschrieben. Die Dezernenten erhielten ein<br />

Extraanschreiben mit gleichem Inhalt. Die Angeschriebenen wurden gebeten einen Ratsbeschluss zu Fairer Beschaffung in <strong>der</strong><br />

Kommune anzuregen!<br />

Für die Öffentlichkeitsarbeit <strong>der</strong> Städte und zu Testzwecken wurde vorgeschlagen, <strong>Kampagne</strong>nbälle und –trikots zum Selbst-<br />

kostenpreis von uns zu beziehen und mit eigenem Logo für das Stadtmarketing bedrucken zu lassen. Des Weiteren schlugen<br />

wir vor, dass die Kommune unsere <strong>Kampagne</strong> als Träger unterstützen könne. Zwischenzeitlich wurden die Agenda-Beauftrag-<br />

ten über E-Mail über neue Materialien zum Thema informiert. Vielfach bestand in den Verwaltungen Unklarheit darüber, ob<br />

diese Verfahren rechtssicher sind, da EU-Recht und an<strong>der</strong>e Gesetzgebungen auf das Vergabewesen <strong>der</strong> Kommunen großen<br />

Einfl uss haben. Der Aufklärungsbedarf und Beratungsbedarf war entsprechend groß. Wir sandten deswegen den interessier-<br />

ten Kommunen entsprechende Beispielvorlagen über schon gefasste Beschlüsse, die in ähnlicher Weise für eigene Anträge<br />

verwendet werden konnten.<br />

Diese Hilfestellung führte dazu, dass viele Ratsbeschlüsse gefasst wurden und viele in Vorbereitung sind. Die Wege in den<br />

kommunalen Gremien sind erfahrungsgemäß langwierig. Hinzu kommt, dass in 2004 Kommunalwahlen, in 2005 Landtags-<br />

wahlen und Bundestagswahlen stattfanden, die teilweise politische und personelle Neuausrichtungen nach sich zogen. Den-<br />

noch haben wir erfreulich viele Rückmeldungen erhalten, die wir in Form einer Kurzkommentierung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Kommune<br />

getroffenen Maßnahmen mit Blick auf unser Projekt im Anschluss darstellen wollen. Auch wurde uns mitgeteilt, dass es eine<br />

Vernetzung <strong>der</strong> Aktivitäten auf unsere Anregungen hin gab, so dass daraus Selbstläufer entstanden und die initiierenden Ver-<br />

waltungsstellen kaum mehr den Überblick über alle Aktionen zum Thema Faires Beschaffungswesen behalten können. Nach<br />

<strong>der</strong> Fertigstellung <strong>der</strong> Praxismappe kamen vermehrt Nachfragen direkt aus den Schulen, die teilweise selbst über die Vergabe<br />

von Aufträgen über die Beschaffung von Fußbällen entscheiden können.<br />

Das Ziel, alle Austragungsorte als Träger zu gewinnen, wurde erreicht.<br />

Politik<br />

„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />

3.13<br />

39


Aachen: Seit 1999 gibt es den Beschluss, dass an<br />

Aachener Schulen nur mit fair gehandelten Fußbällen<br />

gespielt werden darf. Der Ausschuss für Schulsport<br />

interessierte sich für das Thema und fragte<br />

uns konkret nach Fairen Trikots.<br />

Bielefeld: Ein Ratsbeschluss gegen Kin<strong>der</strong>arbeit vom<br />

14.6.2004 liegt vor. Das Amt für Personal, Organisation<br />

und Zentrale Leistungen wurde über unsere Aktionen<br />

informiert. Alle 97 Schulen haben unsere Materialien<br />

erhalten. Neu: Die Beschaffungsrichtlinien sind inzwischen<br />

angepasst und im Internet veröffentlicht – www.<br />

bielefeld.de. Die Stadt plant gemeinsame Aktionen mit<br />

dem <strong>Welt</strong>haus Bielefeld. Zusätzlich gibt es in Bielefeld<br />

die <strong>Kampagne</strong> „fairschenk Blumen“.<br />

Bochum: Das Schulverwaltungsamt weist auf unsere<br />

Aktion hin, unsere Informationen wurden an<br />

110 Schulen verteilt. Bochum sichert zu, bei den<br />

Beschaffungen auf Sozialstandards zu achten.<br />

Bonn: Bonn ist Träger unserer <strong>Kampagne</strong>. Ratsbeschluss<br />

vom 8.7.2004 gegen ausbeuterische Kin<strong>der</strong>arbeit<br />

liegt vor. Unser Anliegen wird unterstützt.<br />

Es wurde zugesagt, die Dezernenten über unsere<br />

Vorschläge zu informieren.<br />

Castrop-Rauxel: Die Stadt Castrop-Rauxel beschließt<br />

auf Grund eines Bürgerantrages, <strong>der</strong> vom<br />

<strong>Welt</strong>laden Castrop und dem Infozentrum Dritte<br />

<strong>Welt</strong> getragen und von zahlreichen BürgerInnen<br />

in Castrop-Rauxel unterstützt wurde, das Aus für<br />

Produkte aus illegaler Kin<strong>der</strong>arbeit.<br />

Dormagen: Die Abteilung <strong>der</strong> Unteren Denkmalbehörde/Umweltteam<br />

hat im März 2006 Vorlagen<br />

und Informationen für einen Ratsbeschluss von<br />

uns angefor<strong>der</strong>t und erhalten.<br />

Dortmund: Die Stadt ist Trägerin unserer <strong>Kampagne</strong>.<br />

Hauptstadt des Fairen Handels. Dortmund<br />

bereitet eine entsprechende Ratsvorlage vor.<br />

Düsseldorf: Alle Materialien wurden verteilt,<br />

mehrfach <strong>Kampagne</strong>n-Bälle geor<strong>der</strong>t. Im August<br />

2005 wurden einhun<strong>der</strong>t eigene Stadt-Marketingbälle<br />

bei <strong>der</strong> gepa in Auftrag gegeben. Weiteres<br />

Infomaterial wird laufend angefor<strong>der</strong>t.<br />

Gelsenkirchen: Die Stadt ist Trägerin unserer<br />

<strong>Kampagne</strong>. Der Rat hat im März 2005 einen Beschluss<br />

gefasst, keine Produkte zu beschaffen, die<br />

40 Achtelfi nale<br />

Fairer Handel – politische Verankerung in <strong>der</strong> Kommunalpolitik<br />

in direktem Zusammenhang mit Kin<strong>der</strong>arbeit stehen.<br />

Die Verwaltung hat die Vorbereitungen zur<br />

Umsetzung des Beschlusses abgeschlossen.<br />

Harsewinkel: Der Fachbereich 2 – Schulen, Kultur,<br />

Sport – hat uns die Adressen <strong>der</strong> Schulen genannt<br />

und gebeten, diesen Infomaterial zu senden.<br />

Dies haben wir gerne getan.<br />

Hattingen: Stadt Hattingen fragte nach Infomaterialien<br />

für die Schulen und Sportvereine.<br />

Heiligenhaus: Die Gemeinde informierte Schulen<br />

und Sportvereine und empfahl uns eine eigene<br />

Kontaktaufnahme, die mit Zusendung von Infomaterialien<br />

erfolgte.<br />

<strong>Herne</strong>: Der Agenda-Beauftragte teilte mit, dass<br />

er die Materialien an die entsprechenden Dezernenten<br />

weitergegeben habe. Ein durch das IZ3W<br />

initiierter Ratsbeschluss gegen Kin<strong>der</strong>arbeit wurde<br />

am 21.6.2005 durch den Rat <strong>der</strong> Stadt verabschiedet.<br />

Darin wird <strong>der</strong> neu gegründete Agenda-Beirat<br />

involviert, indem er Empfehlungen zum Beschaffungswesen<br />

aussprechen kann.<br />

Ibbenbüren: Der Umweltbeauftragte hat die Schul-<br />

und Sportdezernenten über unsere Materialien informiert.<br />

<strong>Eine</strong> Beschlusslage zu Fairem Beschaffungswesen<br />

in <strong>der</strong> Stadt Ibbenbüren herbeizuführen, wurden<br />

nach <strong>der</strong> Diskussion im Verwaltungsvorstand <strong>der</strong> Stadt<br />

Ibbenbüren in die Fe<strong>der</strong>führung des Fachdienstes<br />

Zentraler Service gegeben.<br />

Krefeld: Die Gesamtschule Kaiserplatz bestellte<br />

auf unsere Information hin sechs Praxismappen.<br />

Köln: Die Stadt ist Trägerin unserer <strong>Kampagne</strong>. Unsere<br />

Informationen wurden zuständigkeitshalber an<br />

die Stelle Zentrale Dienste/Einkauf weitergeleitet.<br />

Mettmann: Der Ausschuss Schule und Sport <strong>der</strong><br />

Kreisverwaltung hat 180 Faltblätter <strong>der</strong> Praxismappe<br />

angefor<strong>der</strong>t und in den Schulen verteilt.<br />

Mülheim: Die Agenda-Beauftragte hat die Informationen<br />

verteilt, eine Zusammenarbeit mit den<br />

Agenda-Schulen läuft an.<br />

Neuss: Unsere Materialien wurden an die Schulen<br />

des Rhein-Kreises Neuss verteilt.<br />

Nor<strong>der</strong>stedt: Die Stadt bestellte 2 Praxismappen.<br />

Olsberg: Es gibt einen Ratsbeschluss zu fairem<br />

Beschaffungswesen, unsere Informationen wurden<br />

den Schul- und Sportdezernenten weitergegeben.<br />

Porta Westfalica: Auf Grund des Anschreibens<br />

wurde um Zusendung von Flyern und an<strong>der</strong>em Infomaterial<br />

gebeten, um die Agendaarbeit, Vereine<br />

und die entsprechenden Dezernate <strong>der</strong> Stadt informativ<br />

zu versorgen.<br />

Pulheim: Ähnliche Vorstöße wurden schon gemacht,<br />

sie wollen uns auf dem Laufenden halten.<br />

Die Informationen wurden verteilt. Die <strong>Kampagne</strong><br />

wurde mehrfach in Schulprojekttagen vorgestellt.<br />

Recklinghausen: Es wurden acht Berufskollegs<br />

durch das Dezernat I informiert.<br />

Reichshof: Der Gemein<strong>der</strong>at for<strong>der</strong>t die Verwaltung<br />

auf, darauf zu achten, dass keine Produkte durch ausbeuterische<br />

Kin<strong>der</strong>arbeit beschafft werden.<br />

Rheinstätten: Die Stadt Rheinstetten hat seit kurzem<br />

eine Dienstanweisung, welche die Beschaffung<br />

verschiedener Artikel aus Fairem Handel regelt. Die<br />

Dienstanweisung schreibt jetzt verbindlich vor, was<br />

in Bezug auf Kaffee und Orangensaft bereits geübte<br />

Praxis war. Neben ihrer Vorbildfunktion für Schulen,<br />

Kin<strong>der</strong>gärten und an<strong>der</strong>e öffentliche Einrichtungen<br />

ist die Dienstanweisung auch als Signal an den Einzelhandel<br />

zu verstehen, in das Sortiment verstärkt<br />

Waren des Fairen Handels aufzunehmen.<br />

Gemeinde Rödinghausen: Die Gemeinde fragte<br />

nach weiterem Informationsmaterial zum Verteilen<br />

an Sportvereine und Schulen.<br />

Soest: Die Stadtverwaltung Soest hat die Abteilung<br />

Kultur, Schule, Sport auf unsere <strong>Kampagne</strong> aufmerksam<br />

gemacht.<br />

Werther: Der Umweltbeauftragte for<strong>der</strong>te unsere<br />

Materialien an, um damit die Schulen und Sportvereine<br />

sowie den Sportfachhandel aus Werther<br />

auf einer Informationsveranstaltung zum Thema<br />

Fair Play – Fair Life zu informieren.


Zusammen gegen Rassismus und Diskriminierung –<br />

wir zeigen dem Rassismus die Rote Karte!<br />

Sergio Paradiso, ehemaliger Vertragsfußballer aus Italien, leistet so einen Beitrag zur Verständigung und für Toleranz.<br />

Seine hervorragenden Kontakte zu ehemaligen Kollegen auf dem Platz machen es möglich, zu verschieden<br />

Anlässen eine mehr als hochkarätige Mannschaft zusammen zu stellen. Selbstverständlich spielen die ehemaligen<br />

Profi fußballer unentgeltlich. Der Erlös <strong>der</strong> Veranstaltungen fl ießt wird grundsätzlich gespendet. Beispielsweise<br />

in Projekte zur För<strong>der</strong>ung hilfsbedürftiger Kin<strong>der</strong>, in die Jugend- und Altenhilfe sowie in die Unterstützung<br />

zum Wie<strong>der</strong>aufbau in Katastrophengebieten.<br />

So entstand das „fussball-traditionsteam e.V.“ ein gemeinnütziger Verein, für dessen Zwecke Fußballstars<br />

und Prominente aus Medien und Entertainment Benefi zspiele absolvieren. Die prominenten Akteure bringen<br />

mit ihrem Engagement wertvollen, aktiven Beitrag zur Völkerverständigung und für ein friedliches Miteinan<strong>der</strong>.<br />

Beson<strong>der</strong>s deutlich wird dieser Anspruch, wenn wir einen Blick auf die Namenslisten <strong>der</strong> Beteiligten werfen.<br />

Vom ehemaligen Torwart aus Italien bis zum Feldspieler aus Argentinien ist die ganze <strong>Welt</strong> in<br />

diesem Team vertreten.<br />

Das mittlerweile dritte Prominenten-Turnier fand am 8. Januar 2006 in <strong>der</strong> Wilhelm-Dopatka-Halle direkt<br />

gegenüber <strong>der</strong> BayArena in Leverkusen unter Beteiligung von Fair Play – Fair Life statt. Vor 1 470 Zuschauerinnen<br />

und Zuschauern kam <strong>der</strong> Faire Ball ins Spiel und diente den Teams nicht nur zum Aufwärmtraining. Ballkünstler<br />

wie Toni Polster und sein Namensvetter Woodcock wurden in diesem Jahr verstärkt von Medienstars wie Supa Richie<br />

und dem Sänger von Bro´Sis Giovanni Zarella und beteiligten sich nicht nur an Spielverlauf, son<strong>der</strong>n brachten<br />

unsere schwarz-silberne Kugeln an den Mann und die Frau und vor allem an das siegreiche Team des morgendlichen<br />

Jugendturniers. Die diesjährigen Einnahmen fl ossen dem „Casa di Luca Coop. Agora 97 – Italy“<br />

und einem örtlichen Sozialverein zu.<br />

Auch Supa Richie und einer <strong>der</strong> Stars von Bro´Sis<br />

sind begeistert von unserem <strong>Kampagne</strong>nball.<br />

Promi-Turnier 3.14<br />

„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />

41


3.15<br />

Schauspiel<br />

Faire Bälle im Bühneneinsatz<br />

„Fußballrevue“<br />

<strong>Eine</strong> Revue um Ball, Geld und Liebe im<br />

Ruhrpott im Westfalenpark Dortmund direkt<br />

im Schatten des Florianturms – da durfte<br />

selbstverständlich unser Fairer <strong>Kampagne</strong>n-<br />

Fußball nicht fehlen.<br />

V.l.n.r.: Heinz-Peter Lengkeit, Herbert Knebel, Gerburg Jahnke,<br />

Alexan<strong>der</strong> Stirnberg, Bianca Lammert, Jochen Malmsheimer,<br />

Stefanie Überall. (Foto: Harald Hoffmann)<br />

Pünktlich zur Fußball-WM 2006 versammelten sich<br />

die großen Stars des Ruhrgebietkabaretts zu einer<br />

gemeinsamen Musiktheater-Produktion in <strong>der</strong><br />

Herbert Knebel seinen gesamten Fußball-Sachver-<br />

stand einsetzen konnte, die ehemaligen Missfi ts<br />

Gerburg Jahnke und Stephanie Überall sich von<br />

ihrer sportlichen Seite zeigen durften und das Autorenteam Sigi Domke aus Essen und Frank Göhre aus Hamburg so manchen<br />

wortreichen Doppelpass vorbereitet hat. Alles dreht sich um das Vereinsleben des FC Bolz, ein Amateur-Fußballclub aus dem<br />

Herzen des Ruhrgebiets. Und das runde Le<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Bühne kam aus Pakistan. Zuschauerinnen und Zuschauer hatten in den<br />

Pausen Gelegenheit, unsere im Foyer des Theaterzeltes aufgebaute Fahnenausstellung zu bewun<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> ein Exemplar des<br />

<strong>Kampagne</strong>nballs zu erwerben.<br />

42 Achtelfi nale<br />

„06 – Der kaiser kommt zum Emscherbruch“<br />

Auch in Gelsenkirchen kamen unsere Fairen Bälle zum Einsatz. In bernd matzkowwskiis Musical-Farce,<br />

in <strong>der</strong> es auch um einen schrulligen Vorortverein geht, rollten Faire Bälle über die Bühne.<br />

Bereits im Vorfeld kooperierten wir mit den Machern des Stücks, sodass unser <strong>Kampagne</strong>nball und das Fair Trade-Logo auf<br />

dem Plakat zum Stück auftauchten. Auch hier gab es Infostand und Ballverkauf - und jede Menge Spaß mit dem Ensemble.


„Drei Dinge würde ich mit auf eine einsame Insel nehmen –<br />

eine Bibel, meinen Laptop und einen Ball!“<br />

… so die spontane Reaktion auf eine Journalistenfrage an Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen<br />

und Integration in Nordrhein-Westfalen. Da konnte Fair Play – Fair Life dem prominenten Gast sofort behilfl ich sein<br />

und überreichte eines <strong>der</strong> ersten Exemplare fair produzierter Spielkugeln im aktuellen Retro-Look. Nicht nur <strong>der</strong> Minister<br />

zeigte sich begeistert.<br />

Am 21. und 22. Oktober 2005 konnten auf <strong>der</strong> ersten Fairhandelsmesse in NRW über 200 Besucherinnen und Besucher<br />

gezählt werden. Über 50 Stände mit den unterschiedlichsten Produkten aus dem Fairen Handel wurden bestaunt und<br />

viel Wissen und Erfahrungen konnten ausgetauscht werden. Wir nutzten die Gelegenheit, auf einer Großbildleinwand<br />

unseren Film „Holt euch die Fairen Bälle “ zu zeigen und zahlreiche interessierte Fragen zu beantworten. So bekam<br />

auch <strong>der</strong> Minister eine Erklärung, warum bei <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft 2006 in Deutschland nicht mit Fairen Bällen<br />

gespielt wurde.<br />

Die Macht <strong>der</strong> Sportfi rmen und Sponsoren ist zu groß, so werden fair produzierte Fußbälle lediglich im Training zugelassen.<br />

Der Fußballfan zeigte sich jedoch umso mehr erfreut, dass die Arbeit von Fair Play – Fair Life einen Beitrag dazu leistet,<br />

dass sich diese Praxis hoffentlich bald än<strong>der</strong>n wird – vielleicht bereits zur WM 2010 in Südafrika.<br />

Landesminister Armin Laschet auf <strong>der</strong> ersten Fairhandelsmesse NRW in Neuss<br />

Auch das im Rahmen <strong>der</strong> Fairhandelsmesse stattfi ndende Kaffeeforum +2 „(T)Raumschiff Fairer Handel?“<br />

nutzte die Erfahrungen von Fair Play – Fair Life. Die aus dem Rundfunk bekannte und beliebte Mo<strong>der</strong>atorin<br />

Julitta Münch führte durch die lebhafte Diskussion über die Möglichkeiten, mehr Menschen auf den Fairen Handel<br />

aufmerksam zu machen. Es ist wichtig, auf verän<strong>der</strong>tes Einkaufsverhalten zu reagieren und vor allem neue Produkte<br />

zu entwickeln. Nur so können Kundinnen und Kunden angesprochen werden, die bisher noch nicht erreicht wurden.<br />

So lockt König Fußball viele zum ersten Mal in einen <strong>Welt</strong>laden.<br />

Fair-Handelsmesse 3.16<br />

„Tor is´, wenn <strong>der</strong> Schiri pfeift!“<br />

43


4.1 Fußball-Workshop I<br />

44<br />

Viertelfi nale<br />

Das Thema in Theorie und Praxis<br />

„Und wie kann man das Thema in einer Unterrichtsstunde o<strong>der</strong> im<br />

Konfi rmandenunterricht mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen bearbeiten?“<br />

So o<strong>der</strong> ähnlich lauteten oft die Fragen in <strong>der</strong> Diskussionsrunde nach Fortbildungen.<br />

Gerade MultiplikatorInnen, die mit Grundschulkin<strong>der</strong>n arbeiten, fanden die Praxismappe<br />

und die Veranstaltungen zwar hilfreich und gut, suchten aber immer nach Möglichkeiten<br />

das Thema Faire Bälle auch für Jüngere attraktiv zu machen. Auch die UmweltberaterInnen<br />

<strong>der</strong> Verbraucherzentrale NRW haben ihren Bildungsschwerpunkt in Grundschulen. Die<br />

Anfor<strong>der</strong>ung, das Thema auch für jüngere Kin<strong>der</strong> attraktiv zu gestalten führte zur Konzepti-<br />

on des Fußball-Workshops.<br />

> Fair Play – Fair Life – <strong>der</strong> Film zum Einstieg<br />

Die Großgruppe wird in 3 Kleingruppen unterteilt.<br />

Spielstation 1: Fußballpuzzle<br />

Material: Panel-Set; <strong>Welt</strong>ball<br />

Hier muss die Gruppe gemeinsam ein Panel-Set des „<strong>Welt</strong>balls“<br />

so zusammenlegen, das <strong>der</strong> echte Ball entsteht.<br />

Spielstation 2: Bälle nähen<br />

Material: feste Pappe, Scheren, Nadeln und Faden,<br />

zwei echte Waben als Schablonen.<br />

Spielstation 3: Was kostet ein Ball und<br />

wer verdient was mit dem Ball?<br />

Material: Arbeitsblatt für jeden Schüler, 1 Taschenrechner (je<strong>der</strong> aus<br />

<strong>der</strong> Gruppe soll mindestens eine Preiskalkulation durchführen), Stifte.<br />

Spielstation 4: Fußball-Quiz Gesamtgruppe<br />

Material: Quiz aus Praxismappe, Antwortkarten A B C D für jede<br />

Kleingruppe; Gruppe löst das Quiz innerhalb <strong>der</strong> Gesamtgruppe;<br />

Antworten werden notiert;<br />

Lösungen besprechen.<br />

Die KollegInnen <strong>der</strong> Verbraucherzentrale vereinfachten für jüngere Kin<strong>der</strong> das Arbeitsblatt<br />

zur Preiskalkulation. Ansonsten wurde <strong>der</strong> oben beschriebene Workshop sowohl mit<br />

Erwachsenen, als auch mit Schulklassen und Konfi rmandengruppen mit großem Erfolg<br />

zahlreich durchgeführt. Lehrerinnen und Lehrer nahmen dieses Konzept gerne mit für ihren<br />

Unterricht. Der „<strong>Welt</strong>ball“ und das dazugehörige Panel-Set wurden von <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />

von März bis Mai 2006 an 25 verschiedene Einrichtungen weiterverkauft.<br />

<strong>Welt</strong>ball (Foto oben) und Panelset sind bei FairDealTrading erhältlich.


Bildungsarbeit mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

80 Bildungsaktionen haben allein über die Verbraucherzentralen in Nordrhein-Westfalen stattgefunden.<br />

Im Projektzeitraum ab September 2005, nach Fertigstellung <strong>der</strong> Praxismappe wurden von uns mehr<br />

als 50 eigene MultiplikatorInnenschulungen durchgeführt.<br />

Wenn aus je<strong>der</strong> Schulung nur ein Projekttag hervorgegangen<br />

ist entspricht das 50 Projekttagen. Circa 40 eigene Projekttage mit<br />

Jugendlichen von <strong>der</strong> Geschäftsstelle. 71 Projekttage über die<br />

Kooperation mit dem <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Mobil in ganz Nordrhein-Westfalen.<br />

Allein in Düsseldorf lief das Theaterstück in über 50 Vorstellungen.<br />

Darüber hinaus fand die gemeinsam organisierte Tournee mit<br />

22 Aufführungen an Schulen und Jugendtheatern von Bielefeld<br />

bis Dorsten großen Anklang! Im Rahmen einer Projektwoche in<br />

<strong>Herne</strong> in Kooperation mit <strong>der</strong> Werkstatt <strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> gestalteten<br />

Schülerinnen eine unserer Torwände (Foto oben).<br />

Rechts: Arbeitsblatt zum Einsatz in Verbraucherzentralen<br />

Projekttage<br />

„Mitten drin statt nur dabei!“<br />

4.2<br />

45


4.3 Kooperation III<br />

46<br />

Viertelfi nale<br />

Unterwegs mit dem <strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Mobil<br />

An insgesamt 72 Schulen in NRW wurden von Februar 2005 bis Juni 2006<br />

Projekttage zu den fair gehandelten Bällen durchgeführt. In einem<br />

Fußballparcours mit vielen Spielen erfuhren die SchülerInnen mehr über<br />

die Herstellung von Fußbällen, das Leben in Pakistan und nähten auch<br />

selber einen Ball. Schließlich konnten die SchülerInnen noch ihr Wissen<br />

unter Beweis stellen, wenn es dann hieß: Knackt den Tresor!<br />

Am Ende des Projekttages waren fast alle SchülerInnen <strong>der</strong> Meinung, dass<br />

es doch eigentlich viel besser wäre mit fair gehandelten Bällen zu spielen.<br />

Einige Klassen setzten dieses Vorhaben direkt in die Tat um, in dem sie<br />

aus <strong>der</strong> Klassenkasse einen fair gehandelten Ball beim ortsansässigen<br />

<strong>Welt</strong>laden kauften.<br />

Die Projekttage fanden in Kooperation mit dem <strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Mobil des<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Netz NRW statt, welches die Projekttage durchführte. Fair Play – Fair<br />

Life unterstützte die Projekttage durch Flyer, Bälle, Trikots und eine Ausstellung<br />

zur Fußballproduktion und Fairem Handel. Außerdem wurde gemeinsam<br />

ein Konzept für Schülerinnen und Schüler an berufsbildenden Schulen<br />

entwickelt und durchgeführt.<br />

Die Kooperation war sehr erfolgreich. Als beson<strong>der</strong>s gelungene<br />

Zusammenarbeit sind die Projekttage am Gelsenkirchener Consol-Theater<br />

zu erwähnen (siehe Abschnitt 4.2 auf Seite XY).


Fair Play – Fair Life goes „YOU“<br />

Die Europäische Jugendmesse YOU fi ndet seit 1996 jährlich statt und im Jahr 2004 kam eine halbe<br />

Million Besucher. Da konnte Fair Play – Fair Life natürlich nicht fehlen. Die YOU ist eine Eventmesse.<br />

Auf ihr wird die Kommunikation mit Institutionen, Dienstleistern, Marken, Akademien und Produkten<br />

ermöglicht. Sportmarketing spielt dabei eine große Rolle. Zusammen mit dem Umweltministerium<br />

boten wir auf 100 Quadratmetern einen Stand mit vielen Informationen und <strong>der</strong> fairen Torwand<br />

als absolute Publikumsmagnete.<br />

Sowohl 2004 als auch 2005 war die Atmosphäre auf <strong>der</strong> Messe so lebhaft, dass täglich über 200 Jugendliche ihr<br />

Glück versuchten mit drei Treffern einen Fairen Fußball zu gewinnen. Bei all dem Rummel wurde die „Ruhe“ am<br />

Fair Play – Fair Life Stand als angenehm empfunden und die sportliche Betätigung an <strong>der</strong> Torwand<br />

als konstruktiver Ausgleich zu Kommerz und Konsum. Dafür nahmen die Besucher unseres Stands<br />

die Wartezeit von einer dreiviertel Stunde gerne in Kauf.<br />

Messepräsenz I 4.4<br />

„Mitten drin statt nur dabei!“<br />

47


4.5 Fußball-Workshop II<br />

48<br />

Praxisaktion mit „Stadionatmosphäre“<br />

Viel Spaß machte den Schülerinnen und Schülern <strong>der</strong> von den UmweltbeaterInnen <strong>der</strong> Verbraucherzentrale NRW<br />

angebotene Fußball-Workshop. Denn dieser, anlässlich <strong>der</strong> Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft entwickelte Workshop versprach<br />

echtes WM-Feeling: Je<strong>der</strong> Jugendliche repräsentierte eine an <strong>der</strong> WM teilnehmende Mannschaft, um sich dann<br />

in ausgelosten Gruppen interaktiv mit dem Thema „Fairer Handel am Beispiel von Fußbällen“ auseinan<strong>der</strong>zusetzen.<br />

Die einzelnen Stationen des Workshops fanden – wie könnte es an<strong>der</strong>s sein – jeweils „im Schatten“ <strong>der</strong> drei<br />

nordrhein-westfälischen WM-Stadien in Dortmund, Gelsenkirchen und Köln sowie des Berliner Endspielstadions statt.<br />

Die Schülerinnen und Schüler erfuhren, wie und unter welchen Bedingungen ein Ball entsteht, lernten die Lebensbedingun-<br />

gen <strong>der</strong> Näherinnen und Näher sowie die Vorteile des Fairen Handels kennen. Beim anschließenden Quiz konnten die Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendlichen ihr neues Wissen testen und Fußball-Quiz-<strong>Welt</strong>meister werden. Tischfußball in den Pausen und abschlie-<br />

ßendes Torwandschießen erhöhten den Spaßfaktor und machten diesen Workshop zu einer wirklich runden Sache: Bis zum<br />

Endspiel setzten sich in knapp 20 Städten in NRW über 2 000 Schülerinnen und Schüler mit Fragen des Fairen Handels ausein-<br />

an<strong>der</strong>. Erste Befragungen ergaben, dass die Mehrheit das Logo des Fairen Handels noch vier Wochen später sicher wie<strong>der</strong>er-<br />

kannte. Bis Ende des Jahres waren bereits über 25 weitere Fußball-Workshops gebucht. Dieses und weitere Bildungsangebote<br />

für Schulen werden von <strong>der</strong> Verbraucherzentrale NRW auch im kommenden Jahr fortgesetzt.<br />

Pünktlich zum <strong>Welt</strong>verbrauchertag am 15. März 2006 startete die verbraucher zentrale NRW in über 10 Städten Fußball-<br />

Aktionen. Ob Bildungarbeit in Schulen, das Internet-Special, diverse Veranstaltungen und Wettbewerbe in einzelnen<br />

Städten, Multiplikatorenansprache und begleitende Pressearbeit – kaum ein Kommunikationskanal blieb ungenutzt.<br />

Kreativität gefragt: öffentlichkeitswirksame Aktivitäten vor Ort<br />

In vielen Städten beför<strong>der</strong>ten die Beratungsstellen mit informativen Themenecken, Schaufensterdekorationen und<br />

öffentlichkeitswirksamen Aktionen das Interesse an Fairen Bällen. In Dortmund stellte die Beratungsstelle eine Auswahl<br />

<strong>der</strong> 450 Bil<strong>der</strong> aus, die beim Design-Wettbewerb „Dortmunds Schulen spielen fair“ von 25 Schulen eingereicht wurden.<br />

Die Schülerinnen und Schüler zeigten mit ihren entworfenen Bällen ideenreich den unfairen Produktionsbedingungen<br />

die Rote Karte. Der Entwurf des Siegers soll einen exklusiv für Dortmun<strong>der</strong> Schulen in Pakistan hergestellten Fairen Ball<br />

zieren. Echte Hingucker waren auch die beleuchteten Objekte des Fritz-Henßler-Berufskollegs in Dortmund, die die<br />

„Fair-einte <strong>Welt</strong>“ mit dem Slogan „Der Ball ist rund - für alle“ repräsentierten.<br />

www.checked4you – Fußball-Special im Internet<br />

Die WM zum Anlass nahm auch die Redaktion des Jugend-Internetangebot <strong>der</strong> Verbraucherzentrale (www.checked4you.de),<br />

um mit einem Fußballspecial aufzuwarten, bei dem sich viel um Faire Bälle drehte. Bei einem Gewinnspiel mit 60 Teilnehme-<br />

rInnen sollten WM-Karten gestaltet werden. Die Sieger erhielten Faire Bälle und T-Shirts. <strong>Eine</strong> Auswahl <strong>der</strong> besten<br />

WM Karten, die man auch gleich an fußballbegeisterte Freundinnen und Freunde versenden kann, fi ndet sich unter<br />

www.checked4you.de/wmkarten.<br />

Das Runde muss in Eckige: Multiplikatorenarbeit und Ausblick<br />

Die Verbraucherzentrale nutzte viele Weg, um auf Fair Play – Fair Life aufmerksam zu machen. Sei es beim Parlamentarischen<br />

Abenden, bei Gesprächen mit Verbraucherminister Uhlenberg o<strong>der</strong> durch Informationsveranstaltungen und Workshops für<br />

Lehrerinnen und Lehrer sowie die eigenen Mitgliedsverbände. Die Bildungsmappe von Fair Play – Fair Life wird ein wichtiger<br />

Bestandteil des von <strong>der</strong> Verbraucherzentrale durchgeführten Landwirtschaftsministerium im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> „Echt<br />

gerecht – Clever Kaufen“ fi nanzierten Projekts „Medienkiste Fairer Handel“ sein.<br />

Viertelfi nale


Auf <strong>der</strong> Jugendmesse „respect“ 2006<br />

Messepräsenz II 4.6<br />

Am 17. und 18. März 2006 fand im Duisburger Landschaftspark Nord<br />

die alternative Jugendmesse respect statt. Wie sieht meine Zukunft<br />

aus? Wo kann ich mich engagieren? Wie bekomme ich mein<br />

Leben in den Griff? Welchen Einfl uss habe ich auf gesellschaftliche<br />

und politische Entwicklungen? Offene Fragen ohne hinreichende<br />

Antworten. respect, die Jugendcommunity <strong>der</strong> Aktion Mensch, vertraut auf das kreative Potenzial von Jugendlichen<br />

und ihre Fähigkeiten, das eigene und das gesellschaftliche Leben aktiv zu gestalten. Was jedoch oft fehlt, sind<br />

Informationen und glaubwürdige Angebote. Die Veranstaltung „respect our future“ will Alternativen aufzeigen:<br />

Sich einbringen, eigene Erfahrungen sammeln, selbst aktiv werden; das sind die Ziele dieser zweiten nicht-<br />

kommerziellen Jugendmesse. Die Veranstaltung wurde von <strong>der</strong> Aktion Mensch und ihrer Jugendcommunity<br />

respect in Zusammenarbeit mit zahlreichen Kooperationspartnern aus dem sozialen<br />

und öffentlichen Raum organisiert.<br />

Wir waren an beiden Tagen mit Info-Tisch, Glücksrad, unserem Film und natürlich mit <strong>der</strong><br />

Torwand vertreten. An beiden Messetagen boten wir einen Worskhop für Jugendliche zum Thema<br />

Fair Play – Fair Life an. Am Fußball-Workshop nahmen an beiden Tagen über 50 TeilnehmerInnen<br />

im Alter von 14 bis 24 Jahren teil. Das Messe-Fernsehen berichtete Life aus dem Workshop.<br />

Abschließend kann festgestellt werden, dass das Bildungskonzept unserer <strong>Kampagne</strong>,<br />

eine Mischung aus Information und aktiver Beteilung bei unserer Zielgruppe<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen außerordentlich gut ankam.<br />

Kleingruppe beim Fußball-workshop im Gespräch mit Karin Broeckmann<br />

Warteschlange am Fairen Glücksrad<br />

„Mitten drin statt nur dabei!“<br />

49


4.7<br />

50<br />

Messepräsenz III<br />

Die 1. Fußballmesse in Rheinberg bringt Faire Bälle ins Spiel!<br />

Fast genau zwischen <strong>der</strong> fußballleeren Zeit, Bundesliga und <strong>Welt</strong>meisterschaft, präsentierte die Messe Nie<strong>der</strong>rhein in Rhein-<br />

berg die erste reine Messe rund um das Thema Fußball in Deutschland. Auf dem ehemaligen Militärfl ughafengelände in<br />

Rheinberg öffnete sie am 20. April für drei Tage ihre Tore. Die gute Idee am falschen Ort verzeichnete aufgrund <strong>der</strong> etwas<br />

dezentralen Lage auch nicht die erhofften Besucherströme. Auch die zahlreichen Jugendturniere und <strong>der</strong>en Spieler, Trainer<br />

und Eltern vermochten nicht, die hohen Erwartungen <strong>der</strong> Aussteller zu erfüllen. So blickte man zu Teil in ratlose Gesichter bei<br />

den Ausstellern, außer beim Stand <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> Fair Play – Fair Life.<br />

Viertelfi nale<br />

Messestand mit Fahnen,<br />

Glücksrad und Ballmuseum<br />

In Kooperation mit <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>läden-<br />

basis aus Gelsenkirchen entstand<br />

ein bunter, interessanter und<br />

informativer Messestand, wo zum<br />

ersten Mal unser Ballmuseum zu<br />

sehen war. Der zielgruppenge-<br />

rechten Informationsauftrag <strong>der</strong><br />

<strong>Kampagne</strong> wurde zu 100 Prozent<br />

durch das Glücksrad erfüllt. Sehr<br />

erstaunt waren viele <strong>der</strong> kleinen<br />

Glücksradgäste von <strong>der</strong> Tatsache,<br />

dass es auf dieser sehr kommerziellen Messe etwas umsonst o<strong>der</strong> zu gewinnen gab. Die Aussicht einen Fairen Fußball zu<br />

gewinnen, animierte viele nach erstmaligem Scheitern, sich die Fahnen und Flyer durchzulesen, um sich in einem zweiten<br />

Versuch für die Gewinnauslosung zu qualifi zieren. Fair Play – Fair Life: Bring Faire Bälle ins Spiel – wurde auf dieser Messe in<br />

ganz beson<strong>der</strong>em Maße in die Tat umgesetzt. Während <strong>der</strong> gesamten Messe fanden Kleinfeldjugendturniere statt, die allesamt<br />

mit unseren Fairen schwarz-silbernen Retro-Bällen ausgespielt wurden. Auf <strong>der</strong> Bühne wurde etwas zu diesen Bällen erzählt<br />

und <strong>der</strong> offi ziellen Tombola gestiftet.<br />

Glücksradaction D-Jugendspieler in fairem Dribbling<br />

Rückblickend kann festgehalten werden, dass diese experimentelle Messe nur deshalb so gut besucht war,<br />

weil erstens die WM kurz vor Anpfi ff stand und die Jugendturniere stattgefunden haben. Somit hätten<br />

sich noch weniger Besucher nach Rheinberg verirrt.


Infos & Aktionen I 4.8<br />

Beim Jugendcamp <strong>der</strong> Evangelischen Jugend im Rheinland in Moers<br />

Vom 15. bis 18. Juni 2006 fand in Moers das Jugendcamp „fair-eint“ <strong>der</strong> Evangelischen Jugend im Rheinland statt.<br />

Mitten in <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft durfte das Thema Fußball natürlich nicht fehlen! Aufgrund <strong>der</strong> Erfahrungen<br />

mit unserem attraktiven Angebot von Torwand und Info-Stand, rückte unsere <strong>Kampagne</strong> in den Mittelpunkt<br />

des Camps, dem großen Stadtfest in <strong>der</strong> Moerser Innenstadt. Hier konnten nicht nur die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer des Jugendcamps erreicht werden, son<strong>der</strong>n darüber hinaus auch die Bürgerinnen<br />

und Bürger <strong>der</strong> Stadt Moers.<br />

Trotz sommerlichen Wetters und <strong>der</strong> anstehenden<br />

Die Fairen Früchtchen<br />

des <strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Netz NRW mit<br />

unserem <strong>Kampagne</strong>n-Trabbi.<br />

Vorrundenspiele am Nachmittag, wurden viele Jugendliche<br />

und Erwachsene angesprochen. Allein am Freitag und Samstag<br />

wurden an <strong>der</strong> Torwand fünfzehn Faire Bälle ins Spiel<br />

gebracht. Aus unseren Erfahrungen entspricht das einer<br />

durchschnittlichen Teilnehmerzahl von circa 150 Personen.<br />

Wie üblich war <strong>der</strong> Stand gut besucht und bei den<br />

entstehenden Wartezeiten konnten Informationen über<br />

die Ballproduktion und natürlich unsere Ballliste an<br />

die Frau und an den Mann gebracht werden.<br />

„Mitten drin statt nur dabei!“<br />

51


4.9 Infos & Aktionen II<br />

52<br />

Viertelfi nale<br />

Evangelischer Kirchentag 2005 in Hannover<br />

Gerade noch rechtzeitig zum evangelischen Kirchentag wurden unser Film und<br />

unsere Praxismappe fertiggestellt. Am 24. Mai machten sich die MitarbeiterInnen <strong>der</strong><br />

Geschäftsstelle auf den Weg nach Hannover. Im Gepäck: 600 druckfrische Praxismappen,<br />

200 Faire <strong>Kampagne</strong>nbälle, Faire Trainingsshirts und NO LOGO-Leibchen, die Faire<br />

Torwand, 100 Kilo Informationsfl yer und unser Film „Holt euch die fairen Bälle“ – hier<br />

auf dem Weg zur <strong>Welt</strong>uraufführung! Auf dem Messegelände in Hannover war Fair Play<br />

– Fair Life gleich in zwei Messehallen platziert. Beim Markt <strong>der</strong> Möglichkeiten,<br />

als Aussteller mit Info- und Verkaufstisch.<br />

Unser zweites Standbein war in <strong>der</strong> Themenhalle Globalisierung untergebracht.<br />

Ursprünglich nur mit <strong>der</strong> Torwand und Info-Blättern ausgestattet, wurde bereits<br />

am zweiten Tag umdisponiert. Die Nachfrage nach Praxismappe und <strong>Kampagne</strong>nball<br />

war so groß, dass kurzer Hand auch hier ein Verkaufsstand aufgebaut wurde. Schnell<br />

bildeten sich an <strong>der</strong> Torwand lange Warteschlangen. Auch Präses Buß versucht sein<br />

Glück an <strong>der</strong> Torwand (Foto unten links). Der Höhepunkt war jedoch die Präsentation<br />

unseres Filmes am Donnerstag, 26.Mai in <strong>der</strong> Themenhalle „Gewalt überwinden“.<br />

Über 5 000 meist junge Menschen nahmen an <strong>der</strong> von Manni Breuckmann<br />

mo<strong>der</strong>ierten Veranstaltung teil.<br />

Martin Domke übergibt einen <strong>Kampagne</strong>nball<br />

an Thessa Rinks, Torhüterin <strong>der</strong><br />

U21 Damennationalmannschaft<br />

Der Erfolg traf uns etwas<br />

überraschend. Innerhalb von<br />

nur zwei Stunden wurden an<br />

die 200 Praxismappen inklusive<br />

Film an interessierte Multipli-<br />

katorInnen verkauft. 150 Faire Bälle wechselten den Besitzer und konnten somit ins Spiel<br />

gebracht werden. Zahlreiche Kontakte zu Schulen, Vereinen und Gemeinden wurden<br />

geknüpft. Kurz um: Die <strong>Kampagne</strong> hatte ihren ersten großen öffentlichen Auftritt nicht<br />

nur mit Bravour bestanden, son<strong>der</strong>n den Grundstein für die notwendige Mund zu Mund<br />

Propaganda gelegt!


Katholischer Kirchentag 2005 in Saarbrücken<br />

Das Wetter meinte es am Sonntag wirklich gut mit den Besuchern des 96. Deutschen Katholikentags in<br />

Saarbrücken. Nachdem es die vergangenen Tage so oft in Strömen geregnet hatte, blitzte schon am Morgen<br />

die Sonne hervor. „Das ist doch nur gerecht, nachdem wir die letzten Tage so nass geworden sind“, waren<br />

sich die Teilnehmer einig in Anspielung auf das Motto des Christentreffens „Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht“.<br />

Mehr als 20 000 Menschen hatten sich auf den Weg zum Stadion Ludwigspark gemacht.<br />

Die Tage vorher waren es nicht weniger gewesen und viele <strong>der</strong> Teilnehmer waren auch gezielt zum<br />

Fair Play – Fair Life-Stand des Kirchenkreises Saarbrücken gekommen. Hans-Jürgen Gärtner, Pfarrer im GMÖ,<br />

Gemeinde Mission und Ökumene hatte nicht nur mit seine Konfi rmanden am Konfi Cup teilgenommen,<br />

son<strong>der</strong>n auch eine Torwand eigens für den Katholikentag gestaltet. Zum Konfi Cup lesen Sie mehr<br />

im Abschnitt 6.3 auf Seite XY.<br />

Der Vorsitzende <strong>der</strong> Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, rief in seiner Predigt<br />

nochmals dazu auf, die Frage <strong>der</strong> sozialen Gerechtigkeit nicht zu vergessen. Wichtigste Aufgabe<br />

des Sozialstaats sei in erster Linie eine elementare Existenzsicherung. Sie gehöre zur Würde<br />

des Menschen. „Jedem das Seine kann sich im Zeitalter eines Individualismus auch<br />

leicht verkehren.“ Stattdessen gelte es, Verantwortung zu übernehmen, für sich<br />

und für an<strong>der</strong>e. Da bietet sich <strong>der</strong> Faire Handel an erster Stelle an.<br />

Infos & Aktionen III 4.10<br />

„Mitten drin statt nur dabei!“<br />

53


4.11 Infos & Aktionen IV<br />

54<br />

Wir sind <strong>Welt</strong>jugendtag.<br />

Die Zitterpartie - fi ndet er statt, fi ndet er nicht statt – <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>jugendtag in Köln - nahm mit <strong>der</strong> Wahl des Papstes Benedikt ein<br />

gutes Ende. Erst ab diesem Zeitpunkt wurde die Planung konkreter. In Zusammenarbeit mit dem <strong>Welt</strong>jugendtagsbüro in Köln<br />

wurden Spielfel<strong>der</strong> für die <strong>Kampagne</strong> ausgesucht und wie<strong>der</strong> verworfen, wurden Aktionen geplant und wie<strong>der</strong> abgepfi ffen.<br />

Am Ende standen die Austragungsorte für die <strong>Kampagne</strong> fest: Köln – natürlich – sowie Bonn, Pa<strong>der</strong>born, Münster und Xanten.<br />

Pa<strong>der</strong>born: Inmitten <strong>der</strong> Stadt auf einem Schulgelände wurde unser Stand mit Torwand Ausstellung und Infostand aufgebaut.<br />

Gleich neben einem Human Kicker – was die Verständigung <strong>der</strong> Jugendlichen aus aller <strong>Welt</strong> hervorragend för<strong>der</strong>te. Immer<br />

in kleinen Gruppen kamen Italiener, Polen, Ecuadorianer, Brasilianer, Franzosen, Spanier, um sich im Torwandschießen zu<br />

messen. Doch vor dem Tor hatte das Betreuungsteam einen Eignungstest eingebaut: Erst drei Fragen zur Fairen Ballfertigung<br />

beantworten, dann darf gekickt werden! Was an die BetreuerInnen hohe sprachliche Anfor<strong>der</strong>ungen stellte. Denn sie mussten<br />

die Fragen häufi g in Englisch, Französisch und Spanisch stellen, die dann von Sprachkundigen <strong>der</strong> Gruppe wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong>en<br />

Sprache übersetzt wurde. In echter Teamarbeit rätselten dann die Gäste, was die Lösung sein könnte und als gute Gastgeber<br />

half das Team mit kleinen Hinweisen auf den englischsprachigen Begleitfl yer. Die Gäste ließen es nicht an Begeisterung man-<br />

geln: Mal gab es Fangesänge, wenn ein/e FußballexpertIn auf die Torwand zielte, mal sogar Siegestänze. Mindestens wollte<br />

aber jede Gruppe mal vor <strong>der</strong> Torwand fotografi ert werden.<br />

Viertelfi nale<br />

Oben: Italienische Jugendliche auf dem Weg zum <strong>Welt</strong>meister...<br />

als ob sie es geahnt hätten! Die Mannschaften zum <strong>Welt</strong>jugendtag<br />

waren mindestens so international wie die WM werden sollte.<br />

Ganz Links: Ein Ballgewinner informiert sich am Fußballkoffer über<br />

die Herstellung <strong>der</strong> Bälle.<br />

Links: Auch <strong>der</strong> Pa<strong>der</strong>borner Bischof Becker entdeckte den Fußballer<br />

in sich, aber ohne Torerfolg. Damit er immer trainieren kann,<br />

überließ die <strong>Kampagne</strong> ihm einen Ball.<br />

Ganz toll fand das Team die Zusammenarbeit im<br />

Vorfeld und während des <strong>Welt</strong>jugendtages mit<br />

<strong>der</strong> evangelischen Jugend von Pa<strong>der</strong>born, die sich<br />

auf unsere Empfehlung hin Faire T-Shirts mit<br />

eigenem Logo herstellen ließen, das Team <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> mit fairem Kaffee versorgten und ganz einfach eine prima<br />

Backstage-Logistik hinlegten. Da fühlten wir uns umsorgt! Solche Trainingslager lieben wir! Selbst die<br />

Sturmböhen mit Regengüssen ließen da die Motivation nicht sinken.<br />

Münster: Auch hier fand das Team seinen Spielplatz mitten im Herzen <strong>der</strong> Stadt, auf dem Domplatz. Hier umgab uns das<br />

gleiche Sprachengewirr wie in Pa<strong>der</strong>born, Menschenmassen drängten sich auf dem Platz, zeitweise war <strong>der</strong> Anlauf vor <strong>der</strong><br />

Torwand nicht mehr frei zu halten. Dafür war auch hier das Interesse sehr groß, die Konditionen die gleichen wie in Pa<strong>der</strong>born<br />

– nämlich erst Fragen richtig beantworten und sei es per Übersetzung, dann schießen. Auch hier zeigte das Betreuerteam<br />

ununterbrochen Höchstleistung, nur von einer kurzen Prozession in den Dom durchkreuzt, die direkt am Stand vorüber zog.


Unablässig strömten Menschen über den Domplatz in Münster.<br />

Xanten: Kenianer tanzen um unsere Ausstellung.<br />

Gut den Rosenkranz festhalten!<br />

Alle spielen mit fairen Bällen …<br />

… und auch lange Kutten<br />

hin<strong>der</strong>n beim Spielen nicht.<br />

Bonn: Die Globalisierung<br />

dargestellt am Beispiel Fußball<br />

unten).<br />

Köln: Die Frauenmannschaft von Fair Play – Fair Life (unten) …<br />

… zum Abschluss des <strong>Welt</strong>jugendtages in Köln.<br />

„Mitten drin statt nur dabei!“<br />

55


4.12<br />

56<br />

Infos & Aktionen V<br />

Ballkünstler : Künstlerball I<br />

Der Anstoß: Das Projekt „Ballkünstler : Künstlerball“ war eine Idee des Kunstvereins Gelsenkirchen. Er wollte vor allem Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche an die Idee des Fairen Handels heranführen, die sich bisher mit diesem Thema kaum auseinan<strong>der</strong>gesetzt<br />

haben. Wie es im Titel deutlich wird, stand im Mittelpunkt <strong>der</strong> Ball, genauer <strong>der</strong> Fußball. Die Fußball-WM 2006 in Deutschland<br />

bot dafür den optimalen Rahmen. Gelsenkirchen, Dortmund und Köln waren die nordrheinwestälischen Gastgeberstädte. Die<br />

im Vorfeld zu erwartende und rückblickend richtig eingeschätzte mediale Aufmerksamkeit sollte zu diesem Zweck beson<strong>der</strong>s<br />

genutzt werden. Der Zugriff auf Kin<strong>der</strong> und Jugendliche ist für sperrige Themen leichter über das beliebte und vertraute Medi-<br />

um Fußball zu gewährleisten – also über einen Teil <strong>der</strong> regionalen Kultur.<br />

Das Projekt informierte über die Hintergründe des Fairen Handels, motivierte und lieferte Argumente, die befähigten, den Kauf<br />

fair gehandelter Bälle für den Sport durchzusetzen. Jugendliche sollten nachhaltigen Konsum als eine ihrer möglichen Hand-<br />

lungsoptionen kennen lernen. Verknüpft mit <strong>der</strong> Tradition des Fußballsports in den Austragungsorten und <strong>der</strong> damit verbun-<br />

denen künstlerischen Auseinan<strong>der</strong>setzung, gehört die Kunst in ihrer gesellschaftlichen Verantwortung zu den Eckpfeilern des<br />

Projekts. Fairer Handel, Kunst und Fußball wurden zusammen gebracht und so eine Brücke geschlagen, die den Einzug einer<br />

entwicklungspolitischen Fragestellung in die Bildungsarbeit vereinfachte.<br />

„Ballkünstler : Künstlerball“ wollte die Verankerung <strong>der</strong> Idee des Fairen Handels bei Menschen ermöglichen, die das Thema<br />

bisher noch nicht genügend erreicht hatte. Über die Kooperation mit Organisationen und Institutionen <strong>der</strong> Bildungsarbeit, <strong>der</strong><br />

Entwicklungszusammenarbeit sowie des Sports sowie durch die enge Zusammenarbeit mit Fair Play – Fair Life, eröffnete sich<br />

<strong>der</strong> Zugang zu Schulen und Sportvereinen, die zudem in den meisten Ausstellungen und Kunstaktionen selten präsent ist.<br />

Dass das Runde nicht nur auf dem Platz ins Eckige musste, erfuhren über einhun<strong>der</strong>t Künstlerinnen und Künstler, die einge-<br />

laden wurden, einen Fußball zu gestalten – Vorgabe war die künstlerische Um- und Ausdeutung. Das Beson<strong>der</strong>e war, dass<br />

es sich um einen bespielten Ball handelte. Die Fußbälle waren in einer genormten Kartonage zur künstlerischen Gestaltung<br />

verpackt. Die Ergebnisse wurden zu einer einzigartigen Ballgalerie zusammengefasst. Sportclubs erhielten für die bespielten<br />

Exemplare im Austausch einen fair gehandelten Fußball. An Schulen <strong>der</strong> drei WM-Austragungsorte in Nordrhein-Westfalen<br />

wurde ein Projektaufruf samt einer Bastelvorlage für einen Fairen Fußball verschickt. Jugendliche sollten zu eigener Leistungen<br />

und Engagement aufgefor<strong>der</strong>t werden und eingehend über Faireren Handel informiert werden. Die Ergebnisse wurden intern<br />

prämiert und mit <strong>der</strong> Ballgalerie <strong>der</strong> KünstlerInnen an allen drei Standorten gezeigt.<br />

Das Projekt „Ballkünstler : Künstlerball“ stellte die spezifi sche Nachbarschaft zwischen Sport, Kunst und Bildung heraus. Die<br />

Schnittmenge an jugendlichen BesucherInnen sowohl in <strong>der</strong> Ausstellung als auch im Rahmenprogramm ermöglichte <strong>der</strong> Idee<br />

des Fairen Handels Kontakt zu einer neuen Öffentlichkeit. Die Umdeutung <strong>der</strong> Spielkugel stand im Mittelpunkt. Der Austausch<br />

bespielter gegen Faire Bälle unterstrich diesen Wandel. Zum Ende <strong>der</strong> Laufzeit wurde die Galerie <strong>der</strong> Bälle versteigert. Der Ver-<br />

steigerungserlös wurde für ein Projekt gespendet, das an diese Ideen anknüpft und die Fragenstellungen zum Fairen Handel<br />

und <strong>der</strong> Verbindung von Sport und Kunst wie<strong>der</strong> aufgreift.<br />

Informationsbroschüre: Projektbegleitend erstellte die <strong>Kampagne</strong> eine achtseitige Informationsbroschüre (Abb. S. 47 oben)<br />

, die in den Ausstellungsräumen zur Mitnahme und weiterführenden Information bereit lag. Des Weiteren wurde sie bei<br />

jeglichen Versandaktivitäten <strong>der</strong> Bestellung beigelegt, wodurch eine bundesweite Aufmerksamkeit erreicht werden konnte. Die<br />

Gesamtaufl age von 5000 Stück war bis zum Ende <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft restlos vergriffen.<br />

Schulbeiträge: Im Vorfeld des „Ballkünstler : Künstlerball“-Projektes wurden zahlreiche Schulen aus Gelsenkirchen ange-<br />

schrieben, die zum Teil zunächst zusagten, später aber aufgrund <strong>der</strong> vielen Wettbewerbe zur <strong>Welt</strong>meisterschaft eine Absage<br />

erteilen mussten. Für Gelsenkirchen wechselten die Gesamtschule Berger Feld (Fr.Wissing/Fr.Neumann) und die Realschule<br />

an <strong>der</strong> St. Michael-Straße eigene Schülerbeiträge ein. Die Dortmun<strong>der</strong> Agenda-Schulen wurden über den Schulverteiler des<br />

Agenda-Büros <strong>der</strong> Stadt aufgerufen mitzuspielen. Insgesamt vier sehr kreativ gestaltete Bälle steuerte die Gustav-Heinmann-<br />

Gesamtschule aus Dortmund-Huckarde (Frau Sachau) bei.<br />

Viertelfi nale


Sehr viel Bastelarbeit machten sich die SchülerInnen <strong>der</strong> Gerhard-<br />

Hauptmann-Gesamtgrundschule (Frau Mehlgarten), die insgesamt<br />

zehn Papierbälle zusammenklebten und meistens mit den Flaggen<br />

<strong>der</strong> teilnehmenden WM-Nationen bemalten und danach ins<br />

Spiel brachten. Die SchülerInnen <strong>der</strong> Diesterweg-Grundschule<br />

(Frau Knoll) kreierten nicht nur sehr extravagante Beiträge,<br />

son<strong>der</strong>n gestalteten zudem noch ihre eigenen AusstellungsAusstellungs- kartonagen. In Köln wurden sämtliche Schulen des Stadt-<br />

gebietes angeschrieben und aufgefor<strong>der</strong>t teilzunehmen.<br />

Das Interesse tendierte gegen Null, weshalb persönliche<br />

Kontakte eingewechselt wurden. Das Ergebnis jedoch<br />

konnte sich mehr als sehen lassen. Sehr kreative und<br />

schön gestaltete Objekte kamen von den Kunstklassen<br />

<strong>der</strong> Jahrgänge 7 – 9 aus den Hauptschulen Herbertskaul<br />

aus Frechen (Frau Schroers / Frau Müller) und<br />

Nettersheim (Frau Balduin).<br />

Rechts: Die Informationsbroschüre<br />

Schülergalerie <strong>der</strong> Bälle – Fotografi ert im Dom Forum Köln<br />

Zum Ende <strong>der</strong> Qualifi kation kann festgestellt werden, dass die Anzahl <strong>der</strong> teilnehmenden Schulen höher<br />

hätte ausfallen können, sich jedoch <strong>der</strong> Output sehen lassen kann. Insgesamt 30 künstlerische Schulbeiträge<br />

steuerten die sieben Schulen aus Gelsenkirchen, Dortmund und Köln bei. Viel mehr hätten es nicht sein<br />

dürfen, da sie zusammen mit <strong>der</strong> Ballkünstler-Künstlerball-Galerie sehr Platz einnehmend waren<br />

und sonst jedes Spielfeld überfüllt hätte.<br />

„Mitten drin statt nur dabei!“<br />

57


5.1 Infos & Aktionen VI<br />

58<br />

Ballkünstler : Künstlerball II<br />

Vorbereitungsspiel: „Fußballspielen ist eine Kunst, aus dem Fußballspiel kann man aber auch Kunst machen!“ (Karl Riha,<br />

Literaturwissenschaftler) „Alte Möhren“ statt neuer Bälle sollten laut Projektantrag von den Künstlerinnen und Künstlern umge-<br />

deutet werden. Insgesamt konnten einhun<strong>der</strong>t KünstlerInnen gewonnen werden, eine runde Kugel künstlerisch zu gestalten.<br />

Doch vorher wurden alte und bespielte Bälle von <strong>der</strong> fußballerischen Basis benötigt. Zu diesem Zweck wurden zwei medien-<br />

Halbfi nale<br />

wirksame Übergabetermine in Gelsenkirchen und<br />

in Dortmund veranstaltet. Am 12. Dezember 2005<br />

trafen sich Vertreter des Kunstvereins, DJK TUS<br />

Rotthausen, <strong>der</strong> KünstlerInnen und <strong>der</strong> Presse im<br />

Vereinsheim in Gelsenkirchen Rotthausen. Der<br />

Verein tauschte 30 alte und schon ziemlich mit-<br />

genommene Pocken gegen neue, fair gehandelte<br />

Fußbälle exemplarisch um. Die beiden Kunst-<br />

Paten Prof. Dr. Udo Dziersk und Yves Eigenrauch<br />

überreichten die Fairen Fußbälle.<br />

Balltausch in Gelsenkirchen-Rotthausen<br />

Die zweite Tauschaktion fand in <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Aktienbrauerei statt. Dort trafen sich die Vereinsvertreter zur<br />

Auslosung <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Hallenstadtmeisterschaften. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke<br />

unterstützte die Aktion und rief die Vertreter <strong>der</strong> Vereine zum Balltausch auf.<br />

Balltausch in Dortmund<br />

Nach diesen beiden Presseterminen, wurden<br />

die restlichen Bälle in Schulen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Vereinen getauscht. Das Ergebnis war oft<br />

überall gleich: Unverständnis darüber, dass<br />

ein alter und bespielter Ball ganz umsonst gegen<br />

einen neuen umgetauscht wird. Erst nachdem<br />

das Projekt erläutert und vorgestellt wurde,<br />

erhellten sich die Mienen mit Verständnis<br />

und dem Versprechen, sich die Galerie <strong>der</strong><br />

Bälle in einem <strong>der</strong> Ausstellungsorte anzuschauen.<br />

Aufgrund leerer Vereins- und Schulkassen<br />

waren die angesprochenen Institutionen sehr dankbar für dieses Kunstprojekt, auch wenn es aus <strong>der</strong>en<br />

Sicht eher praktischer und fi nanzieller Natur war.<br />

Eröffnungsrede von Gelsenkirchens<br />

Oberbürgermeister Baranowski<br />

Die Spielstätte Gelsenkirchen: Der Anpfi ff von<br />

Ballkünstler:Künstlerball fand am 29. Januar im<br />

Kunstverein Gelsenkirchen statt. Zahlreiche Fans<br />

fanden an diesem Sonntagvormittag den Weg ins<br />

Kunstmuseum, um sich selber einen Eindruck <strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> Presse groß angekündigten Ballgallerie zu<br />

machen. Nicht nur die treuen Museumsfans, son-<br />

<strong>der</strong>n auch fußballbegeisterte Menschen lauschten


den Eröffnungsreden des Oberbürgermeisters Frank Baranowski, <strong>der</strong> Staatssekretärin vom Ministerium für<br />

Generationen, Familien, Frauen und Integration Dr. Gierden-Jülich, dem Vorsitzenden des Kunstvereins Ulrich Daduna<br />

und vor allem den Worten des Ballpaten und UEFA-Cup-Gewinners von 1997, Yves Eigenrauch. Nach Aussagen<br />

<strong>der</strong> Museumsleitung war diese Ausstellungseröffnung die am besten besuchteste und erfolgreichste Eröffnung<br />

in <strong>der</strong> 38 jährigen Geschichte des Kunstvereins.<br />

Spielstätte Dortmund: Von Gelsenkirchen wan<strong>der</strong>te die Galerie <strong>der</strong> Bälle in die Waschkaue <strong>der</strong> Kokerei Hansa in<br />

Dortmund-Huckarde. Die anwesenden Fans lauschten bei <strong>der</strong> Vernissage den eröffnenden Worten von Dr. Marita Pfeiffer<br />

von <strong>der</strong> Stiftung Industriedenkmalpfl ege und Geschichtskultur, vom Dezernenten für Kultur, Freizeit und Sport <strong>der</strong> Stadt<br />

Dortmund Jörg Stüdemann und vom Dortmun<strong>der</strong> Kunsthistoriker Dr. Christoph Kivelitz. Im schäbig-schönen altehrwürdigen<br />

Industrieambiente <strong>der</strong> Waschkaue, war die Ballgalerie wie eine Mauer postiert mitten im Spielfeld und passte sich perfekt<br />

den Unebenheiten des Fußbodens an. In den angrenzenden, aber offenen, ehemaligen Duschbreichen wurden die<br />

Schülerbälle zusammen mit den Informationen rund<br />

um die <strong>Kampagne</strong> präsentiert. Auf <strong>der</strong> Auswechselbank<br />

<strong>der</strong> Nachwuchsspieler nahmen neben den fünf<br />

Gelsenkirchener Schülerbällen nun<br />

weitere 20 Dortmun<strong>der</strong> Bälle Platz.<br />

Ballgalerie in <strong>der</strong> alten Waschkaue <strong>der</strong> Kokerei Hansa<br />

Spielstätte Köln: Als letzter neuer Spielort vor Beginn des Endrundenturniers wurde die Ballgalerie am 11. Mai im<br />

Kölner Domforum eröffnet. Für den feierlichen Anpfi ff konnte <strong>der</strong> WM-Beauftragte <strong>der</strong> Stadt Köln Horst Meyer als<br />

Gastredner gewonnen werden. Teil <strong>der</strong> Veranstaltung, die Ulrich Daduna vom Kunstverein Gelsenkirchen eröffnete, war<br />

eine Talkrunde unter Leitung des bekannten Sportmo<strong>der</strong>ators Manni Breuckmann. Talkgäste auf <strong>der</strong> Bühne des Domforums<br />

waren neben den beiden „Ballkünstler : Künstlerball“-Paten Yves Eigenrauch und Prof. Udo Dziersk, Wolfgang Overath<br />

von TransFair und Vera Dwors für Fair Play – Fair Life. Die Vertreterin <strong>der</strong> gepa, Barbara Schimmelpfenning wurde von<br />

Manni Breuckmann zu den Produktionsbedingungen bei <strong>der</strong> Ballherstellung in Sialkot, Pakistan befragt. Rahila Shahzadi,<br />

Näherin von Talon Sports in Sialkot, berichtete dem interessierten Mo<strong>der</strong>ator über die Arbeitsbedingungen, über ihre<br />

Lebensverhältnisse und über ihr Glück, Faire Fußbälle herstellen zu können. Die Galerie <strong>der</strong> Schülerbälle wurde durch<br />

die Beiträge <strong>der</strong> beiden Schulen aus Frechen und Nettersheim komplettiert. Die Besucher staunten über die wirklich<br />

gelungene Kreativarbeit <strong>der</strong> SchülerInnen,<br />

denen deutlich anzusehen war, dass die<br />

WM unmittelbar bevorstand. Nicht nur<br />

Michael Ballack, son<strong>der</strong>n auch die FIFA<br />

und Adidas dienten den Nachwuchskünstler-<br />

Innen als Inspiration.<br />

Gruppenfoto mit Künstlern, Talkgästen<br />

und Vertretern von Talon Sports<br />

Resume: Das vom Kunstverein Gelsenkirchen initiierte und von <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> Fair Play – Fair Life unterstützte<br />

Kunstprojekt Ballkünstler:Künstlerball war ein voller Erfolg. Dieses außergewöhnliche, auf die WM-Euphorie ausgerichtete<br />

Projekt schaffte es nicht nur in zahlreichen Zeitungen und TV-Sendungen Erwähnung zu fi nden, son<strong>der</strong>n erreichte auch<br />

eine große Zahl begeisterter Besucher jeglichen Alters und die Aufnahme in das offi zielle WM-Kulturprogramm <strong>der</strong><br />

Stadt Gelsenkirchen während des Endrundenturniers. Zwischen den Dauerausstellungen in den Austragungsorten<br />

war die gesamte Galerie Gast beim parlamentarischen Abend unter dem Motto „Zu Gast bei Freunden im Landtag NRW“<br />

am 31.April 2006 und verweilte dort zehn Tage, um pünktlich für die Dauer <strong>der</strong> WM wie<strong>der</strong> im Gelsenkirchener Kunstverein<br />

zu sein. Daduna/Dziersk, die Trainer des Profi ka<strong>der</strong>s, waren mit <strong>der</strong> Leistung ihres Teams genauso zufrieden,<br />

wie die Trainer <strong>der</strong> Nachwuchsspieler, Dwors/Schlüter.<br />

„Wer <strong>Welt</strong>meister werden will, muss mehr tun als die an<strong>der</strong>en!“<br />

59


5.2<br />

60<br />

Infos & Aktionen VII<br />

SolarCUP 2006 – Gelsenkirchen sucht Fußballstars<br />

Unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft von Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski, dem Präsidenten des FC Schalke 04<br />

Gerd Rehberg und dem Botschafter <strong>der</strong> Republik Südafrika Moses M. Chikane wurde in <strong>der</strong> WM-Stadt ein ungewöhnlicher<br />

Wettbewerb veranstaltet. Was für das Aktuelle Sportstudio im ZDF bereits seit Jahrzehnten gilt, bekam durch den SolarCUP für<br />

die Gelsenkirchener Bevölkerung ganz beson<strong>der</strong>e Bedeutung. Drei unten, drei oben – damit konnten Kin<strong>der</strong>gärten, Schulen,<br />

Vereine und Unternehmen in <strong>der</strong> Solarstadt Gelsenkirchen in Eigenregie einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten.<br />

Schließlich sollte das Turnier 2006 in Deutschland die erste klimaneutrale Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft aller Zeiten sein, bei <strong>der</strong><br />

also mit Wasser und Energie sparsam umgegangen wurde.<br />

Die von den teilnehmenden Einrichtungen aufgebrachten Antrittsspenden fl ießen gezielt in Solarprojekte. Die eine Hälfte des<br />

erkickten Geldes fi nanziert nun sogar ein Projekt in Mpumalanga. Das „Land <strong>der</strong> aufgehenden Sonne“ ist die Partnerprovinz<br />

Halbfi nale<br />

von Nordrhein-Westfalen in Südafrika – dem Gastland <strong>der</strong> Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft 2010.<br />

Der an<strong>der</strong>e Teil des Erlöses ermöglicht die mittlerweile dritte <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Solar-Anlage in Gel-<br />

senkirchen. Geschossen wurde selbstverständlich mit Fairen Fußbällen von Fair Play – Fair<br />

Life. <strong>Eine</strong> weitere Beson<strong>der</strong>heit waren die Torwände <strong>der</strong> Aktion, die mit Solarellen versehen<br />

waren und so die Ziele des SolarCUPS noch zusätzlich unterstrichen.<br />

Mit dem Prominenten-KickOff fällt <strong>der</strong> offi zielle Startschuss für den SolarCUP<br />

Der Auftakt fand am 1. März auf Schalke statt. Bis zum Finale am 8. Juni im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen schossen<br />

neben zahlreichen Prominenten wie dem ehemaligen Schalker „Flankengott aus´m Kohlenpott“ Rüdiger Abramczik mehr als<br />

6 000 Menschen bei 84 Veranstaltungen über 36 000 Mal auf die Torwand und konnten so 20 000,– Euro für die Energiebrü-<br />

cke zusammen bekommen. Den ertragreichsten Kick platzierte die Veranstaltung <strong>der</strong> Stadtverwaltung mit 2 500,– Euro.<br />

Der aGEnda 21-För<strong>der</strong>verein und die Stadt Gelsenkirchen – Referat Umwelt sowie die zahlreichen För<strong>der</strong>er und Unterstützer<br />

<strong>der</strong> Aktion können zufrieden sein. Mit viel Fußballbegeisterung und <strong>der</strong> Vorfreude auf die WM hat es die Solarstadt geschafft,<br />

viel Spaß mit einem ernsthaften und wichtigem Thema zu verbinden. Als <strong>Kampagne</strong> Fair Play – Fair Life haben wir diese Idee<br />

unterstützt, weil nur ein Hand in Hand von sozialer Gerechtigkeit und von Umweltschutz nachhaltige Entwicklung möglich<br />

macht. Fairness auf dem Platz und im täglichen Leben.<br />

Das SolarCUP-Team<br />

im Wissenschaftspark<br />

in Gelsenkirchen


Parlamentarischer Abend – zu Gast bei Freunden im Landtag NRW<br />

Selbst auf dem politischen Parkett des Landes drehte sich in diesem Jahr alles um den Ball. Am 31. Mai 2006 lud die<br />

Landtagspräsidentin Regina van Dinther die Vertreterinnen und Vertreter des nordrhein-westfälischen Parlaments zu einer<br />

Hommage an das Fußballland NRW ein. Nach <strong>der</strong> Plenarsitzung strömten hun<strong>der</strong>te Gäste in das Foyer des Landtages und<br />

genossen bis tief in den Abend eine attraktive Mischung aus Unterhaltung, Information, Sport und Kulinarischem.<br />

Dabei waren Fußball-Größen wie Hannes Löhr, Erwin Kremers, Thomas Allofs, Gerd Harpers, Holger Fach, Norbert Nigbur,<br />

Siggi Held und Rolf Rüßmann sowie die deutsche Nationalspielerin und Europameisterin Inka Grings. In Talkrunden disku-<br />

tierten beispielsweise Wolfgang Holzhäuser, Vizepräsident des DFB, Herrmann Korfmacher, Präsident des Westdeutschen<br />

Fußball- und Leichtathletikverbandes und Gerd Rehberg, Präsident Schalke 04, über die anstehende Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft<br />

in Nordrhein-Westfalen. Ein weiteres Thema war die Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft für Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung (siehe Abschnitt<br />

7.4 auf Seite XY). Reiner Calmund, Fritz Pleitgen, Theodor Zühlsdorf und Rolf Milser, als Botschafter dieses Ereignisses, diskutie-<br />

ren mit den Oberbürgermeistern Kölns und Gelsenkirchens Fritz Schramma und Frank Baranowski.<br />

Durch das Programm führte Manni Breuckmann. Bei einem kurzweiligen Fußball-Quiz assistierte ihm <strong>der</strong> aus früheren<br />

Bundesliga-Spielen bekannte Schiedsrichter Walter Eschweiler. Ein Prominenten-Team trat gegen eine Mannschaft aus<br />

dem Publikum an. So mach zarter Damenschuh wurde zur Verbesserung <strong>der</strong> sportlichen Chancen zur Seite gestellt –<br />

schließlich galt auch im Landtag: drei Treffer ein Hauptgewinn. Sogar Manni Breukmann versuchte sich mit drei Schüssen<br />

oben und drei Schüssen unten. Über das Ergebnis versprachen wir Stillschweigen. Es stand auch an diesem Abend<br />

nicht allein die Treffsicherheit <strong>der</strong> Gäste im Mittelpunkt. Die Produktionsbedingungen unserer Sportartikel<br />

fanden genauso Beachtung. <strong>Eine</strong> sehr gute Gelegenheit, unseren neuen Trailer über die Arbeit<br />

<strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> vorzustellen.<br />

Mit diesem Abend bedankte sich das Parlament vor allem bei den zahlreichen ehrenamtlichen Trainern,<br />

Betreuern und sonstigen Helfern <strong>der</strong> Fußballvereine, ohne die sich im Sport nichts bewegen würde.<br />

Der Erlös, <strong>der</strong> beispielsweise über eine Versteigerung eines Unterschriftenballs <strong>der</strong> Deutschen<br />

Nationalmannschaft und bei einem Benefi z-Spiel des FC Landtag NRW gegen nordrhein-westfälische<br />

Altinternationale eingespielt wurde, kommt dem Fußball-Jugendsport zugute.<br />

Infos & Aktionen VIII 5.3<br />

Manni Breukmann<br />

am Fairen Ball<br />

„Wer <strong>Welt</strong>meister werden will, muss mehr tun als die an<strong>der</strong>en!“<br />

61


5.4 Internationale Materialien I<br />

62<br />

Kommunikation weltweit<br />

Nach kurzer Zeit wurde <strong>der</strong> NRW <strong>Kampagne</strong> auch bundesweit Aufmerksamkeit geschenkt und es dauerte nicht lange,<br />

bis sich Interessierte aus dem Ausland meldeten und um Informationen baten. Anfang 2005 wurde für die Partnerschaftsarbeit<br />

<strong>der</strong> Westfälischen Kirche mit einer Kirche in Namibia unser Selbstdarstellungsfaltblatt ins Englische übersetzt.<br />

Das kam auch verschiedenen Delegation <strong>der</strong> Landeskirche und <strong>der</strong> Stadt Bonn zu Gute, die nach Südafrika reisten<br />

und dort ihr Engagement für den Fairen Handel vorstellen konnten. Schließlich wurde ein Teil <strong>der</strong> Praxismappe<br />

ins Englische übersetzt um das Thema <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> auf <strong>der</strong> Vollversammlung des Ökumenischen Rates <strong>der</strong> Kirchen<br />

in Porto Alegre, Brasilien präsentieren zu können, siehe Abschnitt 5.6 auf Seite XY. Die zu dem Anlass erstellten kleinen<br />

Faltblätter in mehreren Sprachen waren so begehrt, dass die Geschäftstelle sich entschloss, sie für die <strong>Welt</strong>meisterschaft<br />

selbst noch einmal aufzulegen. Die Aufl age von 3 000 Stück pro Sprache war für die Nachfrage an den Informationsständen<br />

in Dortmund, Gelsenkirchen und Köln genau richtig. Es gab sogar die Bitte in weiteren Sprachen über Faire Bälle<br />

zu informieren. Aber wer hätte gedacht, dass Italien <strong>Welt</strong>meister wird!<br />

Halbfi nale


Summer School<br />

Die europäische „Development Education<br />

Summer School“ ist eine einwöchige<br />

Fortbildungsveranstaltung für Akteure <strong>der</strong><br />

entwicklungspolitischen Bildungs-,<br />

Öffentlichkeits- und <strong>Kampagne</strong>narbeit.<br />

2006 nahmen 70 Personen an <strong>der</strong><br />

Summer School teil. Sind fand im DGB<br />

Jugendbildungswerk in Hattingen vom<br />

11. bis 18. Juni statt. Neben den Teilnehme-<br />

rInnen aus <strong>der</strong> Europäischen Union waren<br />

auch wie<strong>der</strong> viele VertreterInnen europäi-<br />

scher Partnerorganisationen in<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong>n gekommen. Tagungssprache war Englisch und Thema in diesem Jahr: „Die Rolle des Sports<br />

in <strong>der</strong> entwicklungspolitischen Bildungsarbeit“. Von Fair Play – Fair Life waren Karin Broekmann und<br />

Joachim Vorneweg ein viertel Jahr im Vorbereitungsteam aktiv und führten den Workshop „Fair Trade and Sports“<br />

und die „Educational Olympics“ durch.<br />

Im Jahr <strong>der</strong> Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft in Deutschland rückten<br />

viele Nichtregierungsorganisationen Sport in den Fokus ihrer<br />

entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Informationsmaterialien<br />

und Aktionen sollen das öffentliche Interesse rund um das<br />

Großereignis auf entwicklungspolitische Themen lenken.<br />

Die Summer School griff diesen Ansatz auf. Die positive soziale Kraft<br />

des Sports, Fair Play, Teamgeist und die globale Sportbegeisterung boten<br />

die ganze Woche über immer wie<strong>der</strong> einen interessanten Hintergrund für<br />

die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Verbindung von Sport und entwicklungs-<br />

politischer Bildungsarbeit.<br />

Den Internetauftritt <strong>der</strong> Summer School besuchen Sie unter<br />

www.entwicklung-und-sport.de.<br />

Internationale Fortbildung 5.5<br />

„Wer <strong>Welt</strong>meister werden will, muss mehr tun als die an<strong>der</strong>en!“<br />

63


5.6<br />

64<br />

Internationale Präsenz<br />

Ein Ball für Tutu und einer für Lula<br />

Faire Fußbälle auf <strong>der</strong> ökumenischen Vollversammlung in Porto Alegre<br />

Halbfi nale<br />

Vom 14. bis 23. Februar 2006 tagte<br />

<strong>der</strong> ökumenische Rat <strong>der</strong> Kirchen im<br />

brasilianischen Porto Alegre. Der Vor-<br />

sitzende unseres Trägerkreises Dr. Ulrich<br />

Möller und <strong>der</strong> Geschäftsführer des<br />

Informationszentrums 3. <strong>Welt</strong> in<br />

<strong>Herne</strong> Martin Domke vertraten unsere<br />

<strong>Kampagne</strong> beim ersten internationalen<br />

Auswärtsspiel beim fünfmaligen<br />

<strong>Welt</strong>meister Brasilien.<br />

von links: Martin Domke, Erzbischof Desmond Tutu<br />

und Dr. Ulrich Möller<br />

Extra zu diesem wichtigen Ereignis wurde ein eigener fair gehandelter Fußball für die Evangelische Kirche in<br />

Deutschland gestaltet. Dieser wurde vor Ort nicht nur verkauft, son<strong>der</strong>n auch sogleich Erzbischof Desmond Tutu<br />

überreicht, als Symbol für den Einsatz <strong>der</strong> Kirchen für den gerechten Handel in <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>. „Wenn im Jahr 2010<br />

Südafrika Gastgeberland für die Fußballweltmeisterschaft sein wird, hoffen wir, dass ausschließlich mit fair<br />

gehandelten Fußbällen gespielt wird“, sagt Erzbischof Tutu.<br />

Nicht nur <strong>der</strong> Erzbischof begeisterte sich für die Fairen Bälle, son<strong>der</strong>n auch Brasiliens Staatschef. „Das ist richtig gute Qualität“,<br />

schwärmt Luiz Inácio Lula da Silva, als er die silberne Le<strong>der</strong>kugel in seinen Händen hält. Der Präsident des fußballverrückten<br />

Landes besuchte die 9. Vollversammlung des Ökumenischen Rates <strong>der</strong> Kirchen (ÖRK) und bekam während seiner Visite von<br />

Stand von Fair Play – Fair Life in Porto Alegre<br />

einem Vertreter des <strong>Welt</strong>kirchenrates einen Ball aus Fairem<br />

Handel überreicht.<br />

„Lulas Bild mit dem Ball ist enorm wichtig“, sagt<br />

Martin Domke, Vertreter von Fair Play – Fair Life. Brasilien<br />

sei schließlich „die größte Fußballnation <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> und jetzt<br />

vor <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft in Deutschland brauchen wir<br />

prominente Unterstützung“. Das große Ziel: Im Jahr <strong>der</strong><br />

<strong>Welt</strong>meisterschaft sollten die Bälle aus Fairem Handel den<br />

Durchbruch schaffen. Domke: „In Schulen, Fußballvereinen<br />

und Stadtverwaltungen muss unsere Botschaft rüberkom-<br />

men: Leute, kauft Bälle aus Fairem Handel.“<br />

Die Standpräsentation im Kongresszentrum von Porto Alegre, <strong>der</strong> eigene fair produzierte Fußball und das<br />

ins Englische übersetzte Theaterstück „Der Ball ist rund“ (siehe auch Kapitel 3) trugen dazu bei,<br />

dass das erste internationale Auswärtsspiel zu einem großen Erfolg weltweiter Beachtung wurde.


FansForFootball – Fankongress <strong>der</strong> Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn<br />

Die <strong>Welt</strong> zu Gast bei Freunden TM – einen Teil <strong>der</strong> ausländischen Fankulturen und Gäste kennenzulernen, hatte sich<br />

die Friedrich-Ebert-Stiftung zur Aufgabe gemacht. Netzwerke schaffen, Kontakte knüpfen, gemeinsame Probleme<br />

erkennen und vor allem festzustellen, dass man nicht alleine war, waren die Ziele des Projektes FansForFootball.<br />

Bis zum Ende 2005 fanden in allen 12 Austragungsorten <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meisterschaft Fan-Hearings statt, wo sich<br />

örtliche Projekte und Gruppierungen vorstellen und vernetzen konnten. Mit unserer <strong>Kampagne</strong> waren wir<br />

am 22.9.2005 Gast beim Fan-Hearing in <strong>der</strong> Gelsenkirchener Veltins Arena. Dort wurden erste Kontakte<br />

geknüpft, aber auch schon bestehende gepfl egt.<br />

Im April 2006 fand dann <strong>der</strong> internationale Fankongress in <strong>der</strong> Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn statt. Dort trafen<br />

sich Fanbeauftragte und –delegierte aus <strong>der</strong> ganzen <strong>Welt</strong>, sowie alle weiteren Interessierten aus Deutschland.<br />

Projektpate Willi Lemke, ehemaliger Manager von Wer<strong>der</strong> Bremen, eröffnete die Veranstaltung. Nach einer<br />

anregenden Podiumsdiskussion versammelte man sich in verschiedenen Workshops. Wir präsentierten uns<br />

in einem Workshop und riefen dazu auf, bei allen Fanveranstaltungen, bei denen Bälle ins Spiel gebracht<br />

werden sollten, doch auf solche aus Fairer Produktion zurückzugreifen.<br />

Rasch wurden die Ansichtsexemplare verkauft o<strong>der</strong> mitgegeben, so auch an die englische Faninitiative<br />

„Free Lions“. Bevor die Workshops anfangen konnten, traf die Kölner Band „Die Höhner“ zusammen mit <strong>der</strong><br />

englischen Gruppe „English Pride“ im Foyer ein, um dort ein kleines Spontankonzert zu geben und den<br />

gemeinsamen Titel „Nuvva Savva“ vorzustellen. Geistesgegenwärtig wurde dem englischen Sänger <strong>der</strong><br />

schwarz-silberne Retro-Ball <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> kurzerhand überreicht, <strong>der</strong> nun auf allen Fotos und<br />

Videos über diesen Kurzauftritt zu sehen ist.<br />

„Die Höhner“ und „English Pride“ beim Fankongress<br />

Internationaler Fankongress 5.7<br />

„Wer <strong>Welt</strong>meister werden will, muss mehr tun als die an<strong>der</strong>en!“<br />

65


5.8 Fußball-Workshop<br />

66<br />

Heimspiel für die Kirchen: Der Eröffnungstag in München<br />

Der 9. Juni 2006 begann nicht im Münchener Olympiastadion, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Frauenkirche. In dem von evangelischer<br />

und katholischer Kirche gemeinsam gestalteten Gottesdienst brachte Bischof Huber es auf den Punkt: „Fußball ist ein<br />

starkes Stück Leben“. In seiner Ansprache betonte er, dass „Initiativen in Kirche und Gesellschaft für Fairen Handel,<br />

für den respektvollen Umgang mit Fremden sowie das deutliche Eintreten gegen Rassismus und an<strong>der</strong>e Menschen-<br />

rechtsverletzungen alles an<strong>der</strong>e als Nebensachen sind“.<br />

Uwe Moggert-Seils aus <strong>der</strong> Evangelischen Kirche von Westfalen hatte die Veranstaltungen vor <strong>der</strong> Kirche<br />

fe<strong>der</strong>führend mitgestaltet. So nahm Bundespräsident Köhler nach dem Gottesdienst unseren <strong>Kampagne</strong>nball<br />

von Dr. Ulrich Möller entgegen. Auf die <strong>Kampagne</strong> hingewiesen, dankte Präsident Horst Köhler allen Beteiligten<br />

für diese „wun<strong>der</strong>bare Aktion“. Auch <strong>der</strong> bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber sowie Kardinal Lehmann<br />

waren von <strong>der</strong> Partie. Der Kardinal wusste mit dem Fußball einiges anzufangen: „Ich habe selbst viel Fußball<br />

gespielt, auf dem Hof hinter unserm Haus“.<br />

Zahlreiche Gäste, darunter auch weitere Prominente konnten sich am Stand von Fair Play – Fair Life<br />

über unsere Aktion informieren und nahmen gerne Material aus Nordrhein-Westfalen mit in ihre Bundeslän<strong>der</strong>.<br />

Sechs Stunden später begann die <strong>Welt</strong>meisterschaft. Deutschland gewann 4:2 gegen Costa Rica.<br />

Halbfi nale


Fotos © gepa Fair Handelshau<br />

Der Faire Handel för<strong>der</strong>t gezielt die Ballherstellung in Frauen-Nähzentren.<br />

Dort wird auch immer eine Kin<strong>der</strong>betreuung und Vorschule angeboten.


6.1 Wettbewerbe I<br />

68<br />

Vorwärts Gelb-Schwarz!<br />

Wie könnte es an<strong>der</strong>s sein, die Dortmun<strong>der</strong> als Hauptstadt des Fairen Handels, die sich schon in <strong>der</strong> Vorrunde qualifi zierten,<br />

machten auch im Finale eine gute Figur: Zweimal in zwei Jahren gab´s zu den Schulmeisterschaften den fair gehandelten Ball.<br />

In 2005 waren es noch die <strong>Kampagne</strong>nbälle, die die Dortmun<strong>der</strong> Schulen beson<strong>der</strong>s fair spielen ließen, aber in 2006 schaffte<br />

es die Stadt 100 Faire Bälle mit eigenem Logo ins Spiel zu bringen. Auftakt zu den meisterlichen Wettkämpfen <strong>der</strong> Schulen<br />

war am 26. April 2006 unter <strong>der</strong> Schrimherrschaft <strong>der</strong> Westfälischen Rundschau und <strong>der</strong> Sparkasse Dortmund.<br />

Teilnehmen durften die D- und E-Jugendmannschaften 2005/2006.<br />

Auftakt <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Schulmeisterschaften <strong>der</strong> Hauptstadt des Fairen Handels 2003 und 2005 mit dem eigenen fairen Ball<br />

Aber das war nicht alles, was die Dortmun<strong>der</strong> Schulen zum Thema Faire Bälle zu sagen hatten: Die Dortmun<strong>der</strong> Agenda-Schu-<br />

len wurden über den Schulverteiler des Agenda-Büros <strong>der</strong> Stadt aufgerufen mitzuspielen. Insgesamt vier sehr kreativ gestaltete<br />

Bälle steuerte die Gustav-Heinmann-Gesamtschule aus Dortmund-Huckarde (Frau Sachau) bei. Sehr viel Bastelarbeit machten<br />

sich die SchülerInnen <strong>der</strong> Gerhard-Hauptmann-Gesamtgrundschule (Frau Mehlgarten), die insgesamt zehn Papierbälle<br />

zusammenklebten und meistens mit den Flaggen <strong>der</strong> teilnehmenden Nationen bemalten und danach<br />

ins Spiel brachten. Die SchülerInnen <strong>der</strong> Diesterweg-Grundschule (Frau Knoll) kreierten nicht nur sehr<br />

extravagante Beiträge, son<strong>der</strong>n gestalteten zudem noch ihre eigenen Ausstellungskartonagen.<br />

Dortmund – weiter so!<br />

Finale


Hauptstadt des Fairen Handelns – Stadt Düsseldorf auf Platz 3<br />

Der faire Düsseldorf-Fußball<br />

Beim bundesweiten Wettbewerb um die Hauptstadt des fairen Han-<br />

dels 2005 wurde die Stadt Düsseldorf mit dem 3. Platz ausgezeich-<br />

net. Beson<strong>der</strong>s die Fairen Düsseldorf-Fußbälle und das Theaterstück<br />

„Der Ball ist rund“ vom Kin<strong>der</strong>- und Jugendtheater des Düsseldorfer<br />

Schauspielhauses haben die Jury überzeugt. In diesem Globalisie-<br />

rungs-Krimi geht es auf witzige aber auch informative Art und Weise<br />

um das Thema Fairer Handel von Fußbällen. Ein Stück für Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche ab 10 Jahren und für Erwachsene! Weiterhin punk-<br />

teten die faire Dienstkleidung <strong>der</strong> Feuerwehr (Agenda Projekt 20),<br />

<strong>der</strong> fair gehandelte, biologisch angebaute Düsseldorf Café (Agenda<br />

Projekt 28), die konsequente Holz-Beschaffung in <strong>der</strong> Verwaltung:<br />

Ohne FSC-Siegel kauft die Stadt kein Tropenholz (Agenda Projekt<br />

15) sowie viele weitere Aktivitäten unterschiedlichster Gruppen in<br />

Düsseldorf.<br />

Technische Daten:<br />

Top Matchball – Größe 5 – Gewicht circa 420 g –<br />

32-Waben – PU-Material – 4-lagig, mit Butylblase –<br />

nach DFB-Norm<br />

Erhältlich:<br />

Seit Anfang 2006 bei <strong>der</strong> Tourismusinformation<br />

Düsseldorf für 17,00 Euro !<br />

Weitere Informationen:<br />

Lokale Agenda Düsseldorf,<br />

Ursula Keller, Tel. (0211) 892 68 09,<br />

E-Mail: lokale.agenda@stadt.duesseldorf.de<br />

Die Lokale Agenda 21 setzte Zeichen und bot unter dem Motto „Global denken - lokal handeln“ die ersten fair<br />

gehandelten Düsseldorf-Fußbälle angeboten. Die Bälle wurden an drei Stellen in zentraler Lage angeboten<br />

und beson<strong>der</strong>s rund um die Fußballweltmeisterschaft immer wie<strong>der</strong> benutzt, um klarzustellen,<br />

dass Düsseldorf Fair spielt.<br />

Wettbewerbe II<br />

„Aus, aus, aus… das Spiel ist aus!“<br />

6.2<br />

69


6.3 Wettbewerbe III<br />

70<br />

Der eigene Ball vom Konfi Cup<br />

Im Jahr <strong>der</strong> Fußball-<strong>Welt</strong>meisterschaft richteten die Evangelische Kirche im Rheinland und die Evangelische Kirche<br />

von Westfalen den Konfi -CUP aus. Mit den Turnieren wurde Jugendlichen nicht nur Spaß am Sport vermittelt,<br />

son<strong>der</strong>n auch das Thema Fairer Handel nahe gebracht. Dazu erhielten die Konfi rmandengruppen Informationen<br />

zur unserer <strong>Kampagne</strong> und nach Anmeldung einen Fairen Ball mit dem Logo ihrer Landeskriche.<br />

Im rheinischen Finale gewann das Konfi -Team aus dem Kirchenkreis Aachen gegen die Mannschaft aus Oberbieber<br />

mit 6 : 3. Den Siegern aus insgesamt 336 Mannschaften überreichte <strong>der</strong> rheinische Präses Nikolaus Schnei<strong>der</strong><br />

den Konfi -Cup. Pokale erhielten auch die übrigen Finalmannschaften.<br />

Und im westfälischen Finale gewann die Mannschaft <strong>der</strong> Kirchengemeinde Rönsahl aus dem Kirchenkreis<br />

Lüdenscheid-Plettenberg mit 3 : 0 gegen Borchen im Kirchenkreis Pa<strong>der</strong>born. 24 Mannschaften waren am 21. Mai<br />

nach Bad Oeynhausen angereist, um den Cup zu gewinnen – sie hatten sich unter insgesamt 120 Teams qualifi ziert.<br />

Und am 18. Juni kam es zur Begegnung bei<strong>der</strong> Meister: mit 9 : 2 besiegte Oberbieber (Kirchenkreis Wied)<br />

die Mannschaft aus Rönsahl im Sauerland. Die Belohnung für beide Finalisten war jeweils ein Pokal<br />

und Karten für ein Bundesligaspiel.<br />

Finale


Fairer Handel heißt fair handeln!<br />

Internationale Materialien II<br />

Im Juni war es soweit, dass es auf einer DVD als Kompendium unserer <strong>Kampagne</strong> einen fünfminütigen Film<br />

„Fair Trade Means Fair Action!“ zu sehen gab; und das gleich zweisprachig in Deutsch und Englisch.<br />

Der Film lässt neben Bischof Huber und Erzbischof Desmond Tutu auch Luiz Inacio da Silva Lula (Präsident <strong>der</strong><br />

Fußballnation Brasilien) zu Wort kommen. Freundliche Worte über eine Initiative <strong>der</strong> Nordrhein-Westfälischen<br />

Zivilgesellschaft, <strong>der</strong>en Notwendigkeit durch den persönlichen Bericht <strong>der</strong> Näherin Maria aus El Salvador und<br />

die Bil<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> pakistanischen Fußball-Produktion sehr deutlich wird. Unser Film wurde in erster Linie an<br />

Medien weitergegeben und an zahllosen Stellen während <strong>der</strong> Fußballweltmeisterschaft in <strong>der</strong> einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Halbzeitpause o<strong>der</strong> an einem spielfreien Tag <strong>der</strong> Öffentlichkeit gezeigt. Durch den Fairen Handel wurde auch<br />

die WM 2006 etwas fairer, denn Fairer Handel heißt Fair Handeln – Fair Trade Means Fair Action.<br />

Und alle, die noch mehr Interesse am Thema hatten fanden auf <strong>der</strong> DVD auch gleich den neuen Film des<br />

Fairhandelshauses gepa „Fußbälle aus Fairem Handel“ (deutsch und englisch) und einen Nachrichtenbeitrag<br />

von TV-Emscher-Lippe über die Galerie <strong>der</strong> Bälle „Ballkünstler : Künstlerball“ auf <strong>der</strong> DVD.<br />

„Aus, aus, aus… das Spiel ist aus!“<br />

6.4<br />

71


6.5<br />

72<br />

WM-Begleitaktionen I<br />

Voll im Geschehen – WM-Austragungsort Dortmund<br />

Café Mundial<br />

Finale<br />

Mit insgesamt sechs Austragungen war Dortmund einer <strong>der</strong> wichtigsten<br />

Standorte. Als Hauptstadt des Fairen Handels 2003 und 2005 war es<br />

geradezu verpfl ichtend, im vielfältigen WM-Getümmel auch Akzente<br />

des Fairen Handels, <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Menschen des Südens bei <strong>der</strong><br />

Produktion von Sportsware und Bällen deutlich zu machen. Das Café<br />

Mundial an zentraler Lage vor <strong>der</strong> Reinoldikirche bot sich hierfür als<br />

geeignetes Projekt an. Drei Bereiche, Information – Café – <strong>Welt</strong>laden,<br />

wurden zum Treffpunkt für Gäste und Dortmun<strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Das Café. Es lud zum Verweilen bei Kaffee o<strong>der</strong> Wein ein und bot Raum<br />

für vielfältige Gespräche und Informationen. Die Dortmun<strong>der</strong> <strong>Welt</strong>gruppen-<br />

koordination sorgte für Informationen zum Fairen Handel und gestaltete den<br />

<strong>Welt</strong>laden – Bereich. Der Informationsteil bot interessierten Gästen<br />

die Möglichkeit, sich umfassend über Fairen Handel, Produktions-<br />

bedingungen <strong>der</strong> Sportartikelindustrie, gentechnisch verän<strong>der</strong>te<br />

Lebensmittel und vieles mehr zu informieren.<br />

Günter Schulz vom Informationszentrum Dritte <strong>Welt</strong> Dortmund, Café Mundial, lässt Nuri Sahin vom BVB Dortmund<br />

auf den Fairen Dortmund Ball unterschreiben.<br />

Glück mit dem Glücksrad – Faire Fragen an Faire Fans<br />

Am Rand <strong>der</strong> Fanmeile platzierten wir uns mit dem Glücksrad – Platz für die Torwand war hier keiner. Trotzdem war <strong>der</strong><br />

Andrang <strong>der</strong> Nachwuchs-Ballacks groß, ein Faires T-Shirt o<strong>der</strong> einen fair gehandelten Ball zu gewinnen. Auch Teamgeist<br />

wurde großgeschrieben, denn häufi g antwortete eine ganze Gruppe in Gemeinschaftsarbeit, um für ihre Schule o<strong>der</strong><br />

ihren Verein den Ball zu ergattern. Beson<strong>der</strong>s freuten sich unsere MitarbeiterInnen, als eine Gruppe Gehörloser sich<br />

an <strong>der</strong> Raterei rund um <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Themen, Fairen Handel und Fußball versuchte – und gewann!!<br />

<strong>Eine</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Fragetechnik, die glänzend gemeistert wurde. Nebenbei sammelten wir für ihren Mitträger CCC<br />

Aktionsunterschriften und wies auf die Ausstellung über Arbeitsbedingungen in Thailand hin, die an ihrem Standort im Zelt an<br />

<strong>der</strong> Reinoldikirche aufgestellt war. Je nach Stand <strong>der</strong> WM wogten unterschiedliche Nationalfarben durch die Straße, wobei die<br />

Schweden mit blau-gelb regelrecht ins Auge stachen. Am Ende waren alle vorgesehenen Bälle und T-Shirts zu den fl eißigen<br />

Ratern übergewechselt ein Trikottausch brauchte also nicht vorgenommen zu werden!<br />

Ganz links: <strong>Eine</strong> Gruppe Jugendlicher<br />

beim gemeinsamen Raten<br />

<strong>der</strong> Glücksradfragen zum Fairen<br />

Handel neben dem Café Mundial<br />

in Dortmund.<br />

Links: Vor, während und nach<br />

einem WM-Spiel: Der Standort<br />

am Café Mundial war immer<br />

gut besucht.


Fan-Fest Gelsenkirchen: Die <strong>Welt</strong> zu Gast an <strong>der</strong> Torwand!<br />

Wer hätte das gedacht: Unsere <strong>Kampagne</strong> mitten in <strong>der</strong> FIFA-Bannmeile!<br />

In Gelsenkirchen fand das Public-Viewing an historischem Ort statt. Die Großbildleinwand wurde in <strong>der</strong> alt<br />

ehrwürdigen Glück Auf Kampfbahn aufgestellt. Hier hatten bis zu 30 000 Menschen Platz, um die Spiele live<br />

zu verfolgen. Wir waren mit <strong>der</strong> Fairen Torwand und einem internationalen Info-Tisch an das Kirchenzelt angeglie<strong>der</strong>t.<br />

Die im Vorfeld getroffene Entscheidung, den Stand nur an den Gelsenkirchener Spieltagen zu besetzten erwies sich als<br />

genau richtig. Abseits vom großen Trubel suchten viele Fans gerne auch mal ein ruhigeres Fleckchen. Angelockt durch<br />

den Duft des fairen Schalke Kaffees, nutzten zahlreiche Menschen aus aller <strong>Welt</strong> die Zeit vor und nach dem Abpfi ff<br />

<strong>der</strong> Spiele, um sich über faire Bälle zu informieren und an unserer Torwand auszuprobieren.<br />

Große Beliebtheit erfuhren die internationalen Flyer, Postkarten und Armbändchen. An die zwanzig<br />

Journalisten aus aller <strong>Welt</strong> erhielten die Informations-DVD <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong>!<br />

WM-Begleitaktionen II 6.6<br />

An <strong>der</strong> Fairen Torwand: Internationale Begegnungen mit bester Laune.<br />

„Aus, aus, aus… das Spiel ist aus!“<br />

73


6.7 WM-Begleitaktionen III<br />

74<br />

Drei unten – drei oben am Kölner Dom<br />

„Cologne, Cologne – wir fahren zum Dom“. Endlich war sie da, die WM, unsere WM, die heiße Phase, auf die wir seit<br />

Januar 2004 hingearbeitet hatten. Mit einem Transporter ging es am Tag des großen Eröffnungsspiels Deutschland gegen<br />

Costa Rica nach Köln zum Dom Forum. Dort, auf dem Domvorplatz, sollte an jedem Spieltag, <strong>der</strong> in Köln stattfi ndet, den<br />

ganzen Tag über Torwandschiessen angeboten werden. In Kooperation mit dem Dom Forum, dem <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Laden Köln<br />

und misereor, entstand ein kirchliches Alternativangebot zur FIFA dominierten Fan Meile. Zusammen mit <strong>der</strong> Torwand, die im<br />

Rücken durch ein Netz abgesichert war, informierten wir über Faire Bälle mit Hilfe <strong>der</strong> Flyer, Postkarten und Armbän<strong>der</strong>.<br />

Für drei Treffer an <strong>der</strong> Torwand konnte sich <strong>der</strong> erfolgreiche Schütze einen Fairen Ball aus dem Sortiment aussuchen.<br />

Extra für die Fan Feste wurde unsere Ballpalette um drei Faire Bälle erweitert. Neu waren ein BeachVolleyBall,<br />

ein Basketball und ein weiterer Fußball allesamt von FairDealTrading.<br />

Finale<br />

Bester Torschütze: Pierre aus Berlin, 5 Treffer Eduard aus Sao Paulo traf vier Mal<br />

4 Treffer und einen Ball für Valentin aus Bordeaux Togo-Fan Jacob aus Schweden traf 3 Mal


How much? > Nothing! > Nothing? > Yes, you don´t have to pay anything!<br />

Nachdem diese Fragen immer wie<strong>der</strong> auf diversen Sprachen gestellt und zum Erstaunen beantwortet werden konnten, wur-<br />

den auch gerne Wartezeiten von bis zu 30 Minuten von den internationalen Gästen in Kauf genommen. Bis die Fußballspiele<br />

am Nachmittag o<strong>der</strong> Abend angepfi ffen wurden, blieb genug Zeit, um das ganze WM-Spektakel in <strong>der</strong> Kölner Innenstadt zu<br />

genießen und auszuprobieren.<br />

Warteschlange vor <strong>der</strong> Torwand<br />

Aufgrund <strong>der</strong> sehr exponierten Lage am Kölner Dom, erreichten wir weit mehr als 500 Menschen an<br />

den jeweiligen Präsentationstagen. Hun<strong>der</strong>ttausende pilgerten vom Hauptbahnhof über die Domplatte Richtung<br />

Fan-Feste auf dem Roncalliplatz und Heumarkt o<strong>der</strong> einfach in die Innenstadt. Aufgrund dieser Laufkundschaft<br />

standen meistens mehr als 30 Menschen aus aller <strong>Welt</strong> in <strong>der</strong> Schlange, um ihr Glück an <strong>der</strong> fairen Torwand zu versuchen.<br />

Abschlussbild <strong>der</strong> WM-Aktion. Banner aus Sicht des Domturmes<br />

„Aus, aus, aus… das Spiel ist aus!“<br />

75


7.1 Internationales Treffen<br />

76<br />

Der Faire Ball im Land <strong>der</strong> <strong>Welt</strong>meister!<br />

Nach dem Abpfi ff <strong>der</strong> Fußballweltmeisterschaft in Deutschland, trafen sich in Italien 205 interna-<br />

tionale Fan-Teams zur 10. Anti-rassistischen Fan WM in Montecchio, Italien. In Kooperation mit<br />

„Dem Ball is’ egal wer ihn tritt“, einer Auswahl <strong>der</strong> Damenmannschafft von DJK TUS Rotthausen<br />

und Fair Play - Fair Life wurde auch hier <strong>der</strong> Faire Ball ins Spiel gebracht.<br />

Organisiert wird diese ungewöhnliche WM von fare (fans against racism in europe), ein von <strong>der</strong><br />

EU und UEFA geför<strong>der</strong>tes Projekt. Bei den jährlichen Veranstaltungen geht es neben dem eigenen<br />

Fußballspiel, auch immer um politische und soziale Themen rund um den Fußball. Auch hier kamen die<br />

internationalen Materialien <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong> sehr gut an. Beson<strong>der</strong>s die Fan-Gruppen aus Österreich und<br />

<strong>der</strong> Schweiz, Ausrichter <strong>der</strong> Fußballeuropameisterschaft 2008, zeigten sich sehr<br />

interessiert an <strong>der</strong> <strong>Kampagne</strong>narbeit.<br />

Die <strong>Welt</strong> ist rund


60 Jahre und kein bisschen weise – o<strong>der</strong> doch?<br />

Nordrhein-Westfalen feierte Geburtstag und <strong>der</strong> Faire Ball rollte auch hier. Über zwei Millionen Besucherinnen<br />

und Besucher nutzten das letzte Wochenende im August und tummelten sich am Ufer von Vater Rhein.<br />

Das Bürgerfest hat alle Erwartungen übertroffen. Über 10 000 Akteure aus allen Ecken und Regionen des Landes<br />

waren auf einer kilometerlangen Erlebnismeile zu den verschiedensten Themen im Einsatz. Mit großem<br />

Engagement präsentierten sich Sangesgruppen aus dem Westerwald genauso wie die Millennium-Ziele<br />

<strong>der</strong> Vereinten Nationen. Egal ob multikulturell o<strong>der</strong> traditionell – die große Begeisterung des Publikums<br />

galt allen Initiativen und Organisationen.<br />

Gleich an drei Standorten war unser <strong>Kampagne</strong>nball<br />

im Einsatz. Unter dem Dach <strong>der</strong> Sportjugend NRW,<br />

auf <strong>der</strong> Kirchenmeile direkt an <strong>der</strong> Rheinkniebrücke<br />

und an <strong>der</strong> Torwand bei den Millennium-Zielen.<br />

Auch unser Landesvater ließ es sich nicht nehmen,<br />

sein Glück an <strong>der</strong> Torwand auf <strong>der</strong> Kirchenmeile<br />

zu versuchen. Pünktlich zum Ende des Festes am<br />

Sonntag um 18:00 Uhr wurde unser letzter Fairer Ball<br />

an einen erfolgreichen Torwandschützen überreicht –<br />

die letzte große und publikumswirksame Veranstaltung<br />

für Fair Play – Fair Life konnte abgepfi ffen werden.<br />

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“<br />

Bürgerfest 7.2<br />

An <strong>der</strong>selben Stelle schoss Umweltmisnterin<br />

Bäbel Höhn zwei Jahre vorher schon auf die<br />

Faire Torwand und gab damit den Startschuss<br />

für die Veranstaltung „Fair Play am Rhein“ des<br />

<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Netz NRW am 13. Juni 2004.<br />

77


7.3<br />

78<br />

Internationales Engagement<br />

Faire Bälle in Südafrika<br />

Nicht nur weil nach <strong>der</strong> WM auch immer vor <strong>der</strong> WM ist, hat Fair Play – Fair Life sich während <strong>der</strong> gesamten Laufzeit<br />

im Mpumalanga-Forum engagiert. Mpumalanga ist die Partnerprovinz des Landes NRW in Südafrika. Das Forum ist ein<br />

Netzwerk von Akteuren <strong>der</strong> Zivilgesellschaft und VertreterInnen <strong>der</strong> Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, die<br />

sich im Rahmen des Partnerschaftsabkommens NRW – Mpumalanga in zahlreichen konkreten Gemeinschaftsprojekten<br />

engagieren. Das Forum ist im Jahr 2001 auf Initiative des ehemaligen <strong>Eine</strong>-<strong>Welt</strong>-Beauftragten NRW gegründet worden.<br />

Die Zusammenarbeit steht im Zeichen <strong>der</strong> Agenda 21, ein Programm für nachhaltige Entwicklung, das auf <strong>der</strong><br />

Konferenz für Umwelt und Entwicklung bereits im Jahre 1992 verabschiedet wurde. Durch Austausch und<br />

Partnerschaften zu den Themen HIV/AIDS, ländliche Entwicklung, regenerative Energien, Naturschutz und Tourismus<br />

sollen die sozialen und ökologischen Ziele <strong>der</strong> Agenda 21 realisierbarer gemacht werden. Selbstverständlich kommt<br />

auch am an<strong>der</strong>en Ende <strong>der</strong> <strong>Welt</strong> <strong>der</strong> Ball ins Spiel – und das nicht nur aus dem Grund, dass Südafrika im Jahr 2010<br />

Austragungsort <strong>der</strong> nächsten <strong>Welt</strong>meisterschaft sein wird. Die Begeisterung für Fußball ist zwischen dem Kap<br />

<strong>der</strong> Guten Hoffnung und dem Krügernationalpark durchaus mit <strong>der</strong> unseren zu vergleichen.<br />

Die Sportministerin <strong>der</strong> südafrikanischen Provinz Mpumalanga<br />

Unsere <strong>Kampagne</strong> hatte außerdem im Rahmen einer offi ziellen Delegationsreise nach Mpumalanga die Chance,<br />

das Land <strong>der</strong> aufgehenden Sonne persönlich kennen zu lernen. Neben offi ziellen Stellen, die von <strong>der</strong> gesamten<br />

Gruppe besucht worden, hatte Fair Play – Fair Life gute Gelegenheiten, sich zu präsentieren und zukunftsfähige<br />

Kontakte zu knüpfen. Gespannt wurde die englische Fassung von „Holt Euch die Fairen Bälle!“ verfolgt und natürlich<br />

stand unser <strong>Kampagne</strong>nball stets im Mittelpunkt des Interesses. Vertreterinnen und Vertreter des Premieroffi ce,<br />

des Department of Culture, Sport and Recreation and Planning und <strong>der</strong> neue Bürgermeister von Mombela<br />

wurden über unsere Arbeit informiert und zeigten sich begeistert von <strong>der</strong> Idee, ähnliche Aktionen in den Jahren<br />

bis 2010 umzusetzen. Die Handelskammern waren beson<strong>der</strong>s interessiert an <strong>der</strong> Ballproduktion, Vermarktungsstrategien<br />

von Fußbällen und an<strong>der</strong>en Fair Trade Produkten. Auch in <strong>der</strong> gerade im Aufbau befi ndlichen Mpumalanga Academie<br />

of Sports in Middleburg herrscht nun großes Interesse an den Möglichkeiten, Fair Trade in das Konzept zu integrieren.<br />

Bis zum Anpfi ff im Jahr 2010 wird es sicher auch Wort für TORWAND geben – mit großer Verwun<strong>der</strong>ung<br />

mussten wir feststellen, dass unser beliebtes Sportstudio- Equipment in Südafrika nicht bekannt ist.<br />

Sollte es dafür nicht eine <strong>Kampagne</strong> geben?<br />

Die <strong>Welt</strong> ist rund


INAS WM<br />

Die 4. INAS-FID Fußball WM 2006 <strong>der</strong> Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen<br />

Behin<strong>der</strong>tensportverbandes, <strong>der</strong> Bundesvereinigung Lebenshilfe, des Behin<strong>der</strong>ten-Sportverbandes Nordrhein-Westfalen<br />

und des Landesverbandes Lebenshilfe NRW. Fair Play – Fair Life trug dazu bei, die zweite WM 2006 ebenfalls ein<br />

bisschen fairer zu machen und kooperierte mit BEZEV e. V., dem Behin<strong>der</strong>ung und Entwicklungszusammenarbeit e. V.<br />

bei den verschiedensten Veranstaltungen.<br />

Die meisten Spiele <strong>der</strong> INAS FID WM fanden in Nordrhein-Westfalen statt. Da lag es nahe auch bei den<br />

<strong>Welt</strong>meisterschaftspielen das Thema Faire Bälle in die sportlich interessierte Öffentlichkeit zu bringen.<br />

Am 5. September wurde in <strong>der</strong> Galeria Kaufhof in Essen dazu auch die Ausstellung „Ballkünstler : Künstlerball“<br />

eröffnet – dazu lesen Sie mehr in Kapitel 4.11 auf Seite XY Ein eigener Internetauftritt informiert unter<br />

www.fussball-ohne-grenzen.org<br />

INAS-FID steht für International Sports Fe<strong>der</strong>ation for Persons with Intellectual Disability Und mit <strong>der</strong> 4. INAS-FID WM<br />

vom 26. August bis 17. September in vier Bundeslän<strong>der</strong>n fand erstmalig eine sportliche Großveranstaltung für Menschen<br />

mit geistiger Behin<strong>der</strong>ung in Deutschland statt.<br />

Vielleicht wird ja in Zukunft bei offi ziellen Turnieren nicht nur fair gespielt,<br />

son<strong>der</strong>n auch ein Fairer Ball als Spielgerät eingesetzt…<br />

Kooperation 7.4<br />

„Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!“<br />

79


Fon (0 23 23) 9 94 97 54<br />

Fax (0 23 23) 9 94 97 55<br />

Overwegstraße 31<br />

44625 <strong>Herne</strong><br />

info@fairplay-fairlife.de<br />

www.fairplay-fairlife.de<br />

Geför<strong>der</strong>t durch<br />

Gestaltung © Dorra Com Design 2006

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