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PFARREIBLATT SURSEE - Pfarrei Sursee

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Abschied von Meinrad Dörig, Bereichsleiter kirchliche Jugendarbeit, der <strong>Pfarrei</strong> St. Georg<br />

«Ich gehe mit guten, aber auch traurigen<br />

Erfahrungen»<br />

Am 31. Oktober 2012 wurde das Arbeitsverhältnis<br />

zwischen Meinrad Dörig,<br />

Bereichsleiter kirchliche Jugendarbeit,<br />

und der katholischen Kirchgemeinde<br />

<strong>Sursee</strong> aufgelöst. Wir fragten Meinrad<br />

Dörig über seine Zeit in <strong>Sursee</strong> und seine<br />

Zukunftspläne.<br />

Wie haben Sie Ihre Zeit in <strong>Sursee</strong> erlebt?<br />

Meinrad Dörig: Die letzten sechs Jahre<br />

habe ich mit Freude und Herzblut in der<br />

<strong>Pfarrei</strong> St. Georg gearbeitet. Ich kann jetzt<br />

viele gute Erfahrungen und viele lustvolle<br />

und spannende Begegnungen mit wertvollen<br />

Leuten mitnehmen. Ich möchte<br />

allen herzlich danken, die ich mehr oder<br />

weniger gut kennengelernt habe. Nachdem<br />

ich vor längerer Zeit im ZofJ gearbeitet<br />

habe, habe ich in <strong>Sursee</strong> als kreativen<br />

Ort gute Menschen kennenlernen<br />

dürfen. Bei den Firmungen durfte, musste<br />

und wollte ich mit rund 450 Jugendlichen<br />

über Fragen von Kirche und Glauben<br />

diskutieren, was nicht immer einfach<br />

für mich war. Es bedeutete jedoch eine<br />

grosse Herausforderung für mich. Mit vielen<br />

verschiedenen Leiterinnen, Leitern<br />

und Präses durfte ich nach Formen von<br />

Gottesdiensten suchen, welche für junge<br />

Menschen sinnvoll sein können. Ich<br />

weiss, dass die Lust nicht immer gross<br />

war. Umso mehr danke ich, dass alle dran<br />

geblieben sind. Es macht wirklich weitherum<br />

Eindruck, wie in <strong>Sursee</strong> die verschiedenen<br />

Jugendverbände auf diese Art<br />

zusammenarbeiten.<br />

Sie haben viele schöne Erinnerungen an<br />

die Lager der Jugendverbände?<br />

Meinrad Dörig: Ich durfte viele Lager der<br />

Jugendverbände besuchen. Es machte<br />

mir immer viel Spass, die riesige Kreativität<br />

zu sehen und zu erleben, und wie die<br />

jungen Menschen Verantwortung übernahmen.<br />

Spannend war auch die unterschiedliche<br />

Art der Jugendverbände. So<br />

haben wir im Corpslager der Pfadi laut<br />

gelacht, als die Bubenpfadi als Antwort<br />

12<br />

Meinrad Dörig. Foto: Werner Mathis<br />

auf die geschrieenen Namensrufe von<br />

andern Pfadiabteilungen gesungen hat:<br />

«Alles dummi Sieche, schalalala!». Oder<br />

es bleiben die kreative Fahnenverteidigung<br />

der Jungwacht im KaLa und der viel<br />

bewunderte Lehmofen der Mädchenpfadi<br />

in spezieller Erinnerung. Auch das<br />

Hochzeitsständchen des Jugendchores in<br />

Siena mit der nervösen Polizistin ist ein<br />

unvergessliches Erlebnis.<br />

Wie wichtig sind für Sie die Jugendverbände<br />

in der <strong>Pfarrei</strong>?<br />

Meinrad Dörig: Dass aus <strong>Sursee</strong>r Jugendverbänden<br />

prominente Leute kommen,<br />

zeigen Persönlichkeiten wie Professor<br />

Hans Küng, Bischof Otto Wüst und Otto<br />

Ineichen. Was Frauen geleistet haben,<br />

welche aus den Jugendverbänden kommen,<br />

kann man weniger im grossen Rahmen<br />

erkennen. Umsomehr sind zahlreiche<br />

konkrete Projekte in <strong>Sursee</strong> vorhanden,<br />

welche viele Frauen stark prägen.<br />

Bestimmt haben die über die Region hinaus<br />

bekannten Männer und Frauen, welche<br />

in den <strong>Sursee</strong>r Jugendverbänden<br />

aktiv mitgewirkt haben, hier viel auf ihren<br />

zukünftigen Weg mitbekommen.<br />

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?<br />

Meinrad Dörig: Ich gehe mit vielen<br />

guten, aber auch mit recht traurigen<br />

Erfahrungen und in einer Art, die ich<br />

nicht passend finde. Ich habe aber viele<br />

Menschen, welche mich unterstützen,<br />

dass der Abschied trotz allem mit Würde<br />

über die Bühne geht. Diesen allen<br />

möchte ich herzlich danken. Nach meiner<br />

Arbeit in <strong>Sursee</strong> werde ich verschiedene<br />

Projekte in meinem Beruf als<br />

Soziokultureller Entwickler in der Zentralschweiz<br />

angehen. Dafür nehme ich<br />

die Erfahrungen von <strong>Sursee</strong> mit. Dabei<br />

wird es mit <strong>Sursee</strong> wieder Berührungspunkte<br />

geben.<br />

Welche Gedanken möchten Sie an die<br />

<strong>Pfarrei</strong>angehörigen und vor allem die<br />

Jugendlichen weitergeben?<br />

Meinrad Dörig: Ich möchte gerne zwei<br />

Gedanken mitgeben. Der eine ist von<br />

Antoine de Saint-Exupéry: «Wenn du ein<br />

Schiff bauen willst, so trommle nicht die<br />

Menschen zusammen, um Holz zu<br />

beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten,<br />

Aufgaben zu vergeben und die Arbeit<br />

einzuteilen, sondern lehre die Menschen<br />

die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen<br />

Meer.» Und als ganz konkrete Anregung<br />

von der Schweizer Krimifigur<br />

Kommissar Hunkeler (Hansjörg Schneider):<br />

«Wenn jemand daherkommt und<br />

behauptet, im Besitz der Wahrheit zu<br />

sein, so gibt es nur eines: Sofort wegrennen!»<br />

So möchte ich euch in diesem Sinne den<br />

Wunsch auf den Weg geben, dass ihr<br />

möglichst immer unterscheiden könnt,<br />

ob sich jemand wirklich für euch einsetzt<br />

und auch dazu auffordert, zu eurer<br />

Meinung zu stehen. Aber dass ihr auch<br />

gleichzeitig die Meinungen anderer<br />

respektvoll anerkennen könnt.<br />

Meinrad Dörig, wir danken Ihnen für<br />

das Interview und wünschen Ihnen für<br />

die Zukunft alles Gute. ach

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