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PFARREIBLATT SURSEE - Pfarrei Sursee

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Gedanken nach der Budget-Kirchgemeindeversammlung und vor Bau des Begegnungszentrums<br />

Ideen sind gefragt, nicht nur das beste Angebot<br />

Ich weiss nicht, was die Gedanken<br />

stärker beflügelte: Die üppig-festliche<br />

Weihnachtsdekoration im <strong>Pfarrei</strong>heim<br />

oder die karge Besucherzahl der<br />

Kirchgemeindeversammlung, der<br />

Samichlauseinzug ins Städtchen oder<br />

der Christbaum und der Rummel auf<br />

dem Martignyplatz. Jedenfalls kreisen<br />

Gedanken und Fragen immer wieder<br />

um den ‹normalen› und den ‹christlichen›<br />

Umgang mit religiösen Festen<br />

und mit dem Konsum, unserem Verhalten<br />

in Finanz- und Geldangelegenheiten.<br />

Gibt es Unterschiede zwischen<br />

Gemeinden, Genossenschaften, Privatpersonen,<br />

Aktiengesellschaften,<br />

Gross- und Kleinunternehmen?<br />

An der vergangenen Budget-Kirchgemeindeversammlung<br />

wurde in rekordverdächtig<br />

kurzer Zeit der Voranschlag<br />

mit einem Aufwand von 4,7 Millionen<br />

Franken und einem Ertragsüberschuss<br />

von 77’800 Franken genehmigt und der<br />

gleichbleibende Steuerfuss gutgeheissen.<br />

Die Zahlen wurden erläutert, der<br />

Kirchmeier wies auch auf einen doppelt<br />

gerechneten Beitrag an den Kirchenchor<br />

und die «aufs Eis gelegten» Kosten<br />

für den regionalen Pastoralraum hin.<br />

Eigentlich hätte das eine Korrektur des<br />

Voranschlags bedingt. Ohne eine einzige<br />

Frage oder Wortmeldung wurde alles<br />

abgesegnet. Die optimistischen Annahmen<br />

des Finanzplanes von 2012 bis<br />

2017 wurden ebenso kommentarlos entgegengenommen<br />

wie die kirchenrätliche<br />

Überzeugung, dass der Neubau des<br />

geplanten <strong>Pfarrei</strong>zentrums ohne Steuererhöhung<br />

relativ schmerzlos über die<br />

Bühne gehen werde. Auch die Wahl<br />

eines neuen Mitglieds und des Präsidenten<br />

der Rechnungskommission gab<br />

wenig zu diskutieren. Ein paar launige<br />

Worte über die Gilde der Treuhänder,<br />

die für Firmen und Privatkunden Steuern<br />

einsparen und gleichzeitig für die<br />

Kirchgemeinde auf gute Steuererträge<br />

hoffen, erheiterten die Versammlung.<br />

Schliesslich gab es zu den Informationen<br />

Die Rechnungskommission (v.l.n.r.): Stephan Felber (Präsident), Priska Marfurt (bisher)<br />

und Tobias Stocker (neu). Foto: Werner Mathis<br />

zum Stand des Projektes <strong>Pfarrei</strong>zentrum<br />

am Vierherrenplatz immerhin eine Frage<br />

zum Landabtausch oder -verkauf<br />

sowie eine Anregung zu den Parkplätzen.<br />

Eine besondere, ja einmalige<br />

Gelegenheit<br />

Kirchenratspräsident Willi Nick orientierte,<br />

dass in allernächster Zeit die fünf<br />

lokalen Wohnbaugenossenschaften, die<br />

Korporationsgemeinde und die evangelisch-reformierte<br />

Kirchgemeinde zum<br />

Gespräch eingeladen würden. Sie alle<br />

interessieren sich für den Kauf der Liegenschaft<br />

des heutigen <strong>Pfarrei</strong>heims.<br />

Frage: Ist das nicht eine einmalige Gelegenheit,<br />

um auch über den Umgang mit<br />

Geld und Gewinn zu reden? Gelten für<br />

Kirchgemeinden, Stadt und Genossenschaften,<br />

die heute üblichen (neoliberalen)<br />

Grundsätze, oder müssten da nicht<br />

andere Resultate erzielt werden als<br />

eigener Vorteil oder grösstmöglicher<br />

Gewinn? Muss der grössere Saal und die<br />

bessere Akustik aus dem Gewinn des<br />

Landverkaufs beglichen werden? Wir<br />

stehen am Ende des UNO-Jahres der<br />

Genossenschaften. Ist es utopisch oder<br />

gar möglich, dass ähnlich gute, hervorragende<br />

Lösungen zum Wohl der<br />

Gemeinschaft gefunden werden könnten,<br />

wie dies städtebaulich und architektonisch<br />

beim Wettbewerb am Vierherrenplatz<br />

geschah? Es geht unter anderem<br />

um zukunftsweisende, auch für<br />

bescheidene Einkommen zahlbare<br />

Wohnmöglichkeiten im Zentrum. Es<br />

geht um soziale Aufgaben, die erkannt<br />

und wahrgenommen werden müssten,<br />

um vielfältige Benutzungs- und Begegnungsmöglichkeiten,<br />

die sich nicht nur<br />

grössere und betuchtere Vereine und<br />

Organisationen leisten können. Kurz, es<br />

geht um das soziale Engagement für die<br />

Gemeinschaft und um ein Zeichen, dass<br />

es nicht um eigenen Vorteil und Gewinn<br />

geht. Kreative Zusammenarbeit ist<br />

gefordert. Wir legen diese Wünsche<br />

nicht bequem dem Christkind aufs<br />

Fensterbrett, sondern vertrauensvoll<br />

den massgebenden Räten und Vertreterinnen<br />

unserer Gemeinden und Genossenschaften<br />

ans Herz. Solche Wünsche<br />

fordern auch uns – den Souverän<br />

– die massgebende Instanz der<br />

Demokratie. Melden wir uns zu Wort!<br />

Hanspeter Bisig<br />

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