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Ausgabe 2-2012 - Lebenshilfe Starnberg

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<strong>Lebenshilfe</strong> aktuell 2-<strong>2012</strong><br />

6<br />

Hannes bei den Offenen Hilfen –<br />

eine wunderbare Form der Freizeitgestaltung<br />

H<br />

annes Schmidt ist 12 Jahre alt<br />

und besucht die Franziskus-<br />

Schule und die Heilpädago gi -<br />

sche Tagesstätte in <strong>Starnberg</strong>. Er hat<br />

eine leichte geistige Behinderung und<br />

ADHS (Aufmerksam keits defizit-/Hy -<br />

per aktivitätsstörung). Seine Mutter,<br />

Michaela Schmidt, berichtet über ihre<br />

Erfahrungen mit den Angeboten der<br />

Offenen Hilfen.<br />

Das erste Mal haben mein Mann und ich<br />

im Herbst 2010 das Betreuungsangebot<br />

der Offenen Hilfen wahrgenommen. Wir<br />

nahmen damals an dem von der Franzis -<br />

kus-Schule und Tagesstätte angebotenen<br />

Elterntraining „Triple P“ teil und Hannes<br />

wurde währenddessen in der Wohnung<br />

der Offenen Hilfen betreut. Letztes Jahr im<br />

Herbst musste ich dann aus beruflichen<br />

Gründen für Hannes am Montagnach mit -<br />

tag eine regelmäßige Betreuung von 16 bis<br />

19 Uhr, im Anschluss an die Heil päda go -<br />

gische Tagesstätte, organisieren.<br />

Da sich Hannes bei den Offenen Hilfen<br />

von Anfang an wohl gefühlt hatte, lag es<br />

nahe, auch die nun nötige Betreuung über<br />

die Offenen Hilfen zu organisieren. Ich<br />

hatte allerdings Bedenken, wie er den langen<br />

Tag bis 19 Uhr überstehen würde. Wie<br />

es sich später dann herausstellte, waren<br />

diese Bedenken jedoch unnötig. Hannes<br />

war immer bester Dinge, wenn ich ihn von<br />

den Offenen Hilfen abgeholt habe. Zumal<br />

an den Montagen blockweise Reiten und<br />

ab und zu ein Ausflug in den Wald mit<br />

einer Waldpädagogin vom Bund Natur -<br />

schutz angeboten wurde. Aber auch die<br />

Tage ohne Rahmenprogramm waren für<br />

ihn immer schön. Die Betreuerinnen und<br />

Betreuer geben sich wirklich große Mühe –<br />

so hat Hannes dort schon etliche tolle<br />

Sachen gebastelt und gemalt, obwohl er<br />

dazu eigentlich nicht leicht zu motivieren<br />

ist.<br />

In der Vorweihnachtszeit rief mich dann<br />

Anke Schuster von den Offenen Hilfen an,<br />

ob denn Hannes nicht Lust hätte, am<br />

Sams tag zum Plätzchenbacken in die<br />

Wohnung der Offenen Hilfen zu kommen.<br />

Eine Betreuung am Wochenende hatte ich<br />

zuvor nie in Erwägung gezogen, da mir<br />

das doch ein wenig wie „Abschieben“ vorgekommen<br />

wäre. Da Hannes aber die Idee,<br />

am Samstag zu den Offenen Hilfen zu<br />

gehen, ganz gut fand, probierten wir das<br />

aus. Und siehe da: Mein Mann und ich<br />

hatten ein paar ruhige Stunden für uns<br />

und konnten abends ein sehr ausgeglichenes<br />

und zufriedenes Kind in Empfang nehmen,<br />

da Hannes die Betreuungsstunden<br />

sehr genossen hatte. Seitdem geht Hannes<br />

je nach Programmangebot – ob Reiten,<br />

Theater-, Zoobesuch oder auch Unter neh -<br />

mungen in <strong>Starnberg</strong> – meistens alle zwei<br />

Wochen am Samstag oder Sonntag zu den<br />

Offenen Hilfen. Seit diesem Frühjahr benötige<br />

ich unter der Woche eigentlich keine<br />

regelmäßige Betreuung mehr. Hannes geht<br />

aber weiterhin dennoch an den Montagen<br />

mit zum Reiten. Auch Schwimmen in der<br />

<strong>Starnberg</strong>er Schwimmhalle stand ein paar<br />

Wochen lang auf dem Programm der<br />

Offenen Hilfen, was für Hannes sehr schön<br />

war. Wir haben damit für Hannes eine<br />

wunderbare Form der Freizeitgestaltung<br />

gefunden, bei der er sich richtig wohl fühlt<br />

und wir unsere freie Zeit mit einem sehr<br />

guten Gefühl genießen können. Da<br />

Hannes ein Einzel kind ist und manchmal zu<br />

sehr im Fokus unserer Aufmerksamkeit<br />

steht, hilft uns das dabei, ihn ein bisschen<br />

mehr „loszulassen“.<br />

Als sehr hilfreich hat sich auch die<br />

Möglichkeit einer individuellen Betreuung<br />

durch die Offenen Hilfen außerhalb des<br />

festen Programms erwiesen: Aufgrund<br />

eines wichtigen Termins in den Pfingst -<br />

ferien benötigte ich unbedingt für ein paar<br />

Stunden eine Betreuung für Hannes. Das<br />

hat reibungslos funktioniert. Ein Anruf bei<br />

Lea Pfister, der Leiterin der Offenen Hilfen<br />

und kurze Zeit später war alles organisiert.<br />

Die Betreuerin hat mich am Tag vorher<br />

angerufen und einen Zoobesuch vorgeschlagen.<br />

Also hatte Hannes ein paar schöne<br />

Stunden im Tierpark und ich konnte in<br />

Ruhe und unbesorgt meinen Termin wahrnehmen!<br />

Ermöglicht wird dieses tolle An -<br />

gebot durch das Engagement der vielen<br />

ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mit -<br />

arbeiter, bei denen ich mich an dieser Stelle<br />

ganz herzlich für die liebevolle und qualifizierte<br />

Betreuung bedanken möchte.<br />

Kürzlich habe ich Hannes gefragt, was ihm<br />

denn eigentlich in seiner Schule am besten<br />

gefalle. Die Antwort lautete: Dayana, das<br />

ist die Motopädin in der Heilpädago gi -<br />

schen Tagesstätte und: „Betreuung!“<br />

Michaela Schmidt<br />

Mutter und Elternbeirat in der Franziskus-Schule

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